Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: KirchenBlatt ·

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KirchenBlatt Entdecken und erleben. Alles verändert sich. Was du wirklich bewahren willst, hat nur im Wandel Bestand. Der Papst hat ein Priester-Jahr ausgerufen. Wie immer die Zeiten sein mögen: Die Freude an Gott, am Leben und an der Kirche ist die mächtigste Motivation für Dienst und Le- ben der Priester. Anlass für die Ausrufung des Jah- res ist der 150. Todestag des hl. Jean Marie Vian- ney, bekannter als Pfarrer von Ars (+ 4. August 1859). Dieser Mann hat zu seiner Zeit das Priester- tum revolutioniert. Neue Dimensionen aufgetan. Gut so! Bewahren im Wandel: Ein Jahr, um neu und tiefer zu entdecken, was und wie Priester klarer, besser leben können. WB BERCHTOLD Dienen. Die Wege der Kirche bereiten Die Liebe Gottes verkünden: aufmerksam, einfühlsam, erfinderisch. Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: 0,65 (Abonnement) 1,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at

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KirchenBlatt

Entdecken und erleben. Alles verändertsich. Was du wirklich bewahren willst, hat nur imWandel Bestand. Der Papst hat ein Priester-Jahrausgerufen. Wie immer die Zeiten sein mögen:Die Freude an Gott, am Leben und an der Kircheist die mächtigste Motivation für Dienst und Le-ben der Priester. Anlass für die Ausrufung des Jah-res ist der 150. Todestag des hl. Jean Marie Vian-ney, bekannter als Pfarrer von Ars (+ 4. August1859). Dieser Mann hat zu seiner Zeit das Priester-tum revolutioniert. Neue Dimensionen aufgetan.Gut so! Bewahren im Wandel: Ein Jahr, um neuund tiefer zu entdecken, was und wie Priester klarer, besser leben können. WB

BERCHTOLD

Dienen. Die Wegeder Kirche bereitenDie Liebe Gottes verkünden: aufmerksam, einfühlsam, erfinderisch.

Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009Preis: € 0,65 (Abonnement) € 1,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at

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2 Im Gespräch 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

Orientierungshilfe Iran? Vorarlberger/innen meinesJahrgangs denken an den Schahvon Persien, an Soraya, Farah Di-ba, Khomeini, Revolution, Kriegund die Wahlen - in letzter Zeit.Dass der Schah sein Volk mit eiser-ner Faust, Folter und blutiger Ge-walt niedergehalten hat, hat we-der der „Regenbogenpresse“ nochuns etwas ausgemacht. Dann den-ken wir an Khomeini, der nach 30 Jahren im französischen Exil,seinen revolutionären, obskurenIslamismus installierte. Dann nochan einen langen, grausamen Kriegmit dem Irak. Stichwort: SaddamHussein! Und 1999 revoltierten dieFrauen und die Studenten undman glaubte, das Ende des Mullahregimes sei gekommen.

Im Laufe der letzten Woche hatman mir erklärt, dass der gegen-wärtige Präsident, der gerneGoebbels zitiert, in der Wahl ge-schlagen werden könnte. Ich binschwach geworden und habe ge-hofft. Und siehe da, er ist wiederda, triumphierend, stärker dennje, vielleicht auch durch meine Illu-sionen? Ist das nun Täuschung?Massiver Betrug? Ich weiß nichtmehr so recht, was ich glaubensoll, wenn es um den Iran geht.

Also, ich frage Majid. Er war Jour-nalist in Teheran. Geflüchtet, mitseiner Frau. Jetzt ist er Bäckerge-hilfe. In Hard. Mit Farzaneh, seinerFrau, treffen wir uns hie und dazum Essen und Reden. Sein Herzschlägt für seine Familie und fürseine Heimat. Und für seine Freun-de, hier. Majid sagt mir: „Die Ira-ner/innen haben es in ihrer Hand. “Ich bekomme weltanschaulicheOrientierungshilfe aus ersterHand. Das ist schon etwas. Gott seiDank oder mit Goethe: „Sieh, dasGute liegt so nah...“

AUF EIN WORT Eröffnung „Jahr des Priesters“ 2009/2010: Die Treue Christi. Treue des Priesters.

Den Auftrag Christi mitFreude wahrnehmen

Am 19. Juni - Herz-Jesu-Freitag - eröffnetder Papst das Priester-Jahr 2009/2010, dasaus Anlass der 150. Wiederkehr des Todes-tages von Jean-Marie Vianney (1786-1859),dem „hl. Pfarrer von Ars“ begangen wird.1925 heilig gesprochen, gilt er seit 1929 alsPatron der Pfarrer.

Mit einem Vesper-Gottesdienst im Petersdomeröffnet Papst Benedikt XVI. das internationale„Jahr des Priesters“. Bei der Feier im Petersdomwird die Herz-Reliquie des heiligen Pfarrers vonArs ausgestellt. Benedikt XVI. hatte das Priester-jahr am 16. März 2009 im Rahmen einer Voll-versammlung der Kleruskongregation angekün-digt; Ziel sei es „das Streben der Priester nachgeistlicher Vollkommenheit zu unterstützen,von dem die Wirksamkeit ihres Dienstes ent-scheidend abhängt“.

Wert und die Bedeutung der priesterlichen Exi-stenz und die Aufgaben der Priester für unsereZeit sollen in diesem Jahr im Zentrum stehen.„Die katholische Kirche ist stolz auf ihre Priesterin aller Welt“ bekräftigte der Präfekt der Klerus-kongregation, Kardinal Claudio Hummes in sei-nem „Brief an die Priester“, in dem er auch dieherrschende Krise des Priestertums anspricht.

Im Hinblick auf die Missbrauchsfälle, vor allemin englischsprachigen Ländern, räumte der Kar-dinal „Straftaten einiger Priester ein“. Diese Fäl-le beträfen aber nur einen ganz geringen Pro-zentsatz der Kleriker und würden von der Kircheverurteilt und entsprechend bestraft.

Die Kreativität der Ortskirchen, meinte Kardi-nal Hummes, sei in diesem Jahr, das 2010 mit einem internationalen Priestertreffen in Romseinen Abschluss finden werde, besonders ge-fragt. So sind die Bischofskonferenzen, Diöze-sen und Pfarrgemeinden eingeladen, eigene Ver-anstaltungsprogramme für das Priesterjahr zuentwerfen. Die Werbung für den Priesternach-wuchs wurde als besonderes Anliegen des Pap-stes deklariert.

Für die Diözese Feldkirch sind bereits eine Rei-he von Aktivitäten ins Auge gefasst. Sie zieleninsgesamt auf die innere Stärkung des priesterli-chen Selbstverständnisses und auf die kontinu-ierliche Entfaltung einer in Christus zentriertenSpiritualität für unsere Tage. Die pastoralen Ge-gebenheiten der Gegenwart lassen ein verstärk-tes Engagement im Hinblick auf die priesterli-chen Dienste in der Gesellschaft und besondersder Rolle und Aufgabe des Amtes und der Lei-tung der Pfarrgemeinden geraten erscheinen.Ein Medienkonzept für das Priesterjahr ist inAusarbeitung.

„Laien beten für Priester“. Einen besonderenStellenwert beansprucht die von Pfr. Werner Lu-descher (Dornbirn-Oberdorf) ins Leben gerufe-ne Gebetsaktion „Laien beten für Priester“. ImGebet drücken sich Wertschätzung und Dank-barkeit aus, entfaltet sich spirituelle Unterstüt-zung und es ist ein Beitrag zu einem positivenKlima für neue Berufungen.

www.kirchenblatt.at Mehr zur Gebetsaktion: 0664 22 91 19

Die Lebensform des Priesters wie die des Pfarrers ist erfah-rungsgemäß für viele Menschen von hohem Interesse. Die Einladung zu einem „Kamingespräch“ ist sicher ein wertvollerImpuls. KNA

WALTER [email protected]

Einladung zur Eröffnung„Jahr des Priesters“Mit einer feierlichen Vesper im Dom zuFeldkirch eröffnet Bischof Dr. Elmar Fischer inunserer Diözese das „Jahr des Priesters“.Sonntag, 21. Juni 2009, 16 Uhr

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Als Peter Hasler am 29. November 1966 amBillettschalter in Oberriet „Rom einfach“ lö-ste, dachte er nicht daran, dass Rom seinebleibende Heimat werden würde. Zu seinerEntscheidung, Schweizergardist zu werden,ist er in all den 4 Jahrzehnten gestandenund hat für und mit der Garde gelebt, ist mitall seinen Kräften und Talenten für sie ein-gestanden.

Den Kontakt mit Oberriet, seinem Dorf amRhein, seinen Angehörigen hat er in all denJahren nicht verloren und das Interesse amGeschehen in seinem Geburtsort ist nach wievor wach.

Er wird in Rom bleiben. Der 1947 Geboreneabsolvierte eine Lehre als Möbelschreiner. EinInserat ließ ihn aufhorchen und nie mehr los,nämlich die Rekrutierung von Schweizergar-disten. Auch mit der Kirche ist er eng verbun-den, tut er doch in der Pfarrei Johannes derTäufer als pflichtbewusster Mesmer seinenDienst. In diesen Aufgaben wird er von seinerGattin Vreni unterstützt. Sie ergänzt: „DieSchweizergarde war für Peter das Ein und Al-les, für sie hat er gelebt und so leicht wird ihmdas Ende der Dienstzeit sicher nicht fallen.“Doch dafür ist bestens vorgesorgt. Der pensio-nierte Major Hasler wird nach wie vor das Ar-chiv der Päpstlichen Garde betreuen. Dochdie Wohnung im Vatikan wird er, sobald er inRom eine freie gefunden hat, räumen müssen.Er wird, auch aus familiären Gründen, in Romden Lebensabend verbringen.

Ein neuer Major sei noch nicht bestimmt,weiß Vreni Hasler.

Der Oberrieter beschützte vier Päpste. PeterHasler hat von der Pike auf - vom einfachenHellebardier zum Offizier im Kommandostab- im Vatikan gedient. Der am 6. Mai 1967 (als20-Jähriger) vereidigte Gardist durchlief sämt-liche Dienstgrade, bis ihn Johannes Paul II. alsoberster Dienstherr 1987 zum Major beförder-

te. In der über 42-jährigen Zugehörigkeit zurGarde diente er unter vier Päpsten (zum Teilkannte er sie schon vor der Papstwahl von Be-gegnungen auf Reisen mit dem Papst), siebenKommandanten und mit 1400 Gardisten. Ei-ne so lange Dienstzeit ist sehr selten, wissendie Haslers in Montlingen. Auf vielen Reisen hat er die Päpste begleitet.Er hat nicht nur sehr viel Schönes, Berei-cherndes und Einzigartiges erlebt, sondernauch bedrohliche Situationen. Doch „acriteret fideliter“ (lat. tapfer und treu) - so lautet derWahlspruch der Schweizergarde - hat PeterHasler gedient. Sein Jugendtraum wurde

Wirklichkeit. „Rom einfach“ blieb keine leerePhrase.

„Bergliwy“ für Gardisten. Die politische Ge-meinde Oberriet hat dem Geehrten zusam-men mit der Ortsgemeinde Montlingen einevon Herbert Markovits angefertigte Urkundezur Verabschiedung zukommen lassen. DieKirchgemeinde Montlingen-Eichenwiesschenkte ihm eine geschnitzte Uhr mit derMontlinger Pfarrkirche Johannes der Täufer,seiner Taufkirche. Von der OrtsgemeindeMontlingen erhält Major Hasler die nächstenfünf Jahre je fünf Flaschen vom roten undvon der politischen Gemeinde je fünf Fla-schen weißen „Bergliwy“.

Der (hier leicht veränderte) Beitrag von Rösli Zeller ist in derRheintalischen Volkszeitung vom 5. Juni 2009 erschienen.Wir danken für die Nachdruckerlaubnis.

Aus der Nachbarschaft 3Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Den Fahneneid leistet die Schwei-zergarde jedes Jahr am 6. Mai in Erinnerung an den „Sacco di Roma“anno 1527, als 147 der damals ins-gesamt 189 Männer den Rückzugvon Papst Clemens VII. in die Engels-burg deckten. Sie schwören, „treu,redlich und ehrenhaft zu dienendem regierenden Papst [...] und sei-nen rechtmäßigen Nachfolgern undmich mit ganzer Kraft für sie einzu-setzen, bereit, wenn es erheischtsein sollte, selbst mein Leben für siehinzugeben. “ 500 JAHRE SCHWEIZERGARDE

ZUR SACHEDie Schweizergarde ist die kleinste und bekann-teste Armee der Welt. Junge Schweizer, die dieRekrutenschule hinter sich, einen einwandfreienLeumund haben und römisch katholisch sind,beschützen den Papst Tag und Nacht rund umdie Uhr. Die helvetische Kriegstüchtigkeit war1505 legendär. Papst Julius II. fragte nach undam 22. Jänner 1506 trafen die ersten 150 Schwei-zer als Leib- und Palastwächter des Papstes inRom ein.

Peter Hasler aus Oberriet diente 42 Jahre in den Reihen der „Soldaten des Papstes“

Treu und tapfer für den Papst

Major Peter Hasleraus Oberriet/CH, hat42 Jahre - unter vierPäspten und 7 Kom-mandanten in derSchweizergarde ge-dient. KIPA

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4 Vorarlberg 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

WARUM HABEN SIE DEN FERNKURS GEMACHT?

Abschlussfeier des „Theologischen Fernkurses“ in Batschuns

Perlen der Theologie Die Absolventen/innen des TheologischenFernkurses erhielten ihr Abschlusszeugnisaus der Hand von Bischof Dr. Elmar Fischer.

Die Zeugnisverleihung durch den Bischof, einGottesdienst und der anschließende Sektemp-fang mit Buffet im neu renovierten Bildungs-haus Batschuns - das war ein schöner Rahmenfür diese Feier. Bischof Elmar zeigte sich über-rascht: „Trotz einer hohen Investition an Frei-zeit und obwohl keine finanziellen Zugewinnewinken, waren die Absolventen dieses dreijähri-gen Kurses in froher Stimmung, hatten Ge-meinschaft erlebt, sogar miteinander in Eigen-initiative eine Fahrt nach Assisi unternommen.“ Der Bischof sah darin eine Eigenheit des christ-lichen Glaubens: „Wer sich um den Glauben be-müht, Anstrengung auf sich nimmt, der erlebtseine menschlich – aufbauende Wirkung”, sag-

te der Bischof. Ein Durchschnittsgläubiger vonheute erfahre vom Glauben fast nur aus den Me-dien. „Das ergibt oft ein verwirrendes Bild ausplakativen Kurzinfos, Ausschnitten aus Veran-staltungen, Skandalberichten, die als ‘schlechteNachricht’ ein hohes Interesse beim Konsumen-ten erwarten lassen.” Das große Plus des Fernkurses sieht Bischof Fischer in der Orientierungshilfe: „Wer mit sei-ner Lebensorientierung sorgfältig umgeht, tutsich in unserer pluralistischen, oft irritierendenWelt einen guten Dienst, wenn er diesen Kursabsolviert. Er bringt einen eigenen Gewinn.”RED

www.theologischekurse.atInfo zum neuen Kurs im HerbstT 01 515 52 - 37 03

Dialog. Der Kurs botmir eine ideale Gele-genheit, den Hori-zont meines theolo-gischen Wissens sy-stematisch zu erwei-tern. KonkreteAnwendung habe ichkeine, hoffe aber,mich mit dieser Aus-bildung noch besserins kirchliche Lebeneinbringen zu kön-nen. Zudem ist heuteein Mindestmaß antheologischerBildung unerlässlich,nicht nur für das in-nerkirchliche Ge-spräch, sondern auchfür den Dialog mitAndersdenkenden.

Orientierung. Inunserer Gemeinschaftschauen wir, dass jedeSchwester je nachMöglichkeiten theo-logische Bildung be-kommt. Es ist wichtig,dass die Lehre der Kir-che richtig weiterge-geben wird. In unse-rer Zeit, die oft so ver-wirrend ist, könnenwir durch den Glau-ben Orientierung be-kommen. Ich will al-les tun, um Men-schen, die auf der Su-che sind, Licht zuschenken, damit siezur Kirche, zu denSakramenten und zuJesus finden.

Vertiefung. Nach-dem mich eine Freun-din angesprochenhatte, ging mir derKurs nicht mehr ausdem Sinn. Der Glau-ben war mir immeretwas Wesentliches,allerdings hatte ichschon lange das Ge-fühl, ich trete auf derStelle, vieles war mirbekannt, aber Neuesfand ich da nicht viel.Nun war dies die Ge-legenheit, meinenGlauben zu vertiefen,ihm neue Perspekti-ven und Inhalte zugeben. Den Kurs zumachen, habe ich kei-ne Sekunde bereut.

Selbstbewusst. DerFernkurs war fürmich ein guter Rah-men, um Fragen un-seres Glaubens undunserer Kirche nach-zugehen und dabeiAntworten zu finden,die den Blick öffnenund mich als befreite,selbstbewusste Chri-stin ermutigen. Auchlernte ich die Fach-sprache der Theologieund kann jetzt beimanchem Überset-zungsproblem behilf-lich sein. Außerdemist mir Verwurzelungwichtig, und dazubrauche ich Men-schen vor Ort.

Otto AmannHohenems

Sr. Dorothea-MariaBischofshaus Feldkirch

Cornelia WastlPastoralamt

Hermine FeursteinPfarrentwicklung

Empfehlung

Entweder sie haben ihn odersie brauchen ihn. Die Rede ist

weder von einer bestimmtenKreditkarte oder von einer kri-senresistenten Lebensversiche-rung, sondern vom Theologi-schen Fernkurs. Wenn sie - de-mographisch gesprochen - demkatholischen Intensivsegmentangehören, dann ist der Fall klar:dieser Kurs wird ihren kirchlich-katholischen Horizont entschei-dend erweitern. Wenn sie mitder Kirche wenig am Hut haben,ist der Fall ebenfalls klar, hierlernen sie kennen und liebenwas “Kirche” ausmacht.

Der Schreiber dieser Zeilen istselbst Student des Fernkur-

ses der Wiener TheologischenKurse. Die Skripten, die sie perPost zugesandt bekommen, sindsehr gut aufbereitet und lesens-wert, weil sie aus dem Meer destheologischen Wissens dieLeuchttürme und Perlen heraus-heben. Auch die Examen sindkeine üblichen Leistungsüber-prüfungen oder Abfrage von ge-lernten Sprüchen, sondern dasHineinnehmen in die Anliegender Kirche nicht unähnlich geist-licher Begleitung im Wortsinn.

Beim Studium der Skripten zuHause wird einem Reichtum

und Schönheit kirchlichen Wis-sens bewusst. Hier wird an einerPerlenkette an Begegnungen derMenschen mit Gott über dieJahrtausende geknüpft. DieseTheologie steht immer in einemkonstruktiven Bezug zu mir alsMensch. Ernst genommen binich hier, in meinem Fragen undSuchen, und immer wieder blit-zen Antworten auf.

NACHGEDACHT

WOLFGANG Ö[email protected]

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Berichte 5Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Auch CaritasdirektorPeter Klinger melde-te sich bei der 3. Inte-grationskonferenz desLandes Vorarlberg zuWort. VLK/PRESSE

Eine besondere Spendenaktion der Heimatgemeinde Koblach zum 70er von Erwin Kräutler:

Zum 70. Geburtstag von Bischof Kräutler

Symbolischer Geburtstagsstrauß zum70er von Bischof Erwin Kräutler. Am 12.Juli 2009 feiert Bischof Erwin Kräutler seinen70. Geburtstag. Zu diesem Anlass möchte dieGruppe Koblach am Xingu Bischof Erwin ei-nen symbolischen Blumenstrauß schenken.Kinder der Volksschule Koblach haben Blu-men gezeichnet. Unser Ziel ist es, diese Blu-men durch Spenden zum Blühen zu bringen.Die Gruppe Koblach am Xingu freut sich,wenn sich möglichst viele an dieser Geburts-

tagsaktion beteiligen und so ihre Verbunden-heit mit Bischof Erwin zum Ausdruck brin-gen. Blumenkarten mit Erlagscheinen liegenan verschiedenen Plätzen in der Kummen-bergregion auf. Auf der Homepage kann dasErblühen der Blumen verfolgt werden. Am18. September wird dann mit Bischof Erwinder Geburtstag in St. Arbogast nachgefeiert. Spendenkonto „Geburtstagsblumen für BischofErwin“ Raika Koblach Kt.Nr. 2.421.501 BLZ 37429www.koblachamxingu.at

Archivare in Feldkirch

VielseitigesProgramm

Archivare aller österreichi-schen Diözesen in Feldkirch.Unter der Leitung von Diözesan-archivar Michael Fliri bekamendie Archivare ein vielseitiges Pro-gramm: Von der Rankweiler Basi-lika über eine Käsknöpflepartie inViktorsberg bis zu einem Ausflugnach St. Gallen zur Besichtigungder Domorgel und der Stiftsbi-bliothek . Die Archivar/innen wa-ren sichtlich angetan vom Kul-turreichtum in unserer und in derbenachbarten Diözese.

Im Bild v.l.n.r.: Dr. Karin Schamberger (Salzburg), Dr. Thomas Mitter-ecker (Salzburg), Mag. Michael Fliri (Feldkirch), Dr. Josef Franckenstein(Innsbruck), Franz Kotzian (St. Pölten), Dr. Monika Würthinger (Linz), Dr. Tho-mas Aigner (St. Pölten),Mag. Christine Gigler (Salzburg),Dr. Hans Peter Zelfel(Eisenstadt), Mag. Karl Kollermann (St. Pölten),Mag. Bernhard Weinhäusel (Eisenstadt), Univ. Doz. Dr. Peter Tropper (Klagenfurt). FURXER

STENOGRAMM

Beachtliches Interesse fürdie Landhaus-Ausstellung„Leben erleben - dem Anfangauf der Spur”. Auf großes In-teresse stieß die Ausstellung „Le-ben erleben – dem Anfang aufder Spur”, die im Landhaus inBregenz besichtigt werden konn-te. Spannend aufbereitet undmit neuesten wissenschaftlichenErkenntnissen bestückt infor-mierte die Ausstellung über dasvorgeburtliche Leben beim Men-schen. Insgesamt über 3000 Be-sucher/innen und davon 1200Schüler/innen dokumentierendas große Interesse an der Schau.

Abschied von PaterWenzeslaus Dabrowski, OFM.Am Sonntag, dem 13. Juni muss-te sich Pater Wenzeslaus vomFranziskanerkloster Bludenznach 18-jährigem, segens-reichem Wirken verabschieden.Viele Freunde und Gönner sindzum Dankgottesdienst gekom-men. Seine künftige Wirkungs-stätte ist das Franziskanerklosterin Dornbirn, wo er von der Pro-vinzleitung zum neuenGuardian bestellt wurde.

Nach 18-jährigem Wirken inBludenz verabschiedete sich PaterWenzeslaus. SEEBURGER

Gelebte Gastfreundschaftin der Pfarre Schlins. Seit rundsechzig Jahren findet alljährlichzu Christi Himmelfahrt eineWallfahrt von Bludenz zur Basili-ka nach Rankweil statt. Durchdie Initiative der BäckerfamilieBärbl und Reinhold Begle inSchlins bekommen die Pilger aufhalber Strecke ein herrlichesFrühstück. Bärbl Begle und dasneunköpfige Frauenteam derSchlinser Bibelrunde empfangenund bedienen die Pilger/innen(in diesem Jahr waren es rund240) mit großer Freude undGastfreundschaft. RED

Verabschiedung FrauDir. Maria Kolbitsch Frau Direktor Maria Kolbitschwurde an der Neuen Mittelschuleim Institut St. Josef in Feldkirchherzlich verabschiedet. Fast 300Schülerinnen und über 30 Lehr-personen ließen es sich nichtnehmen, ihre ehemalige Direkto-rin, Frau Mag. Maria Kolbitsch,die per 01. April 2009 zur Bezirks-schulinspektorin berufen wurde,anlässlich einer schulinternenFeier im Mehrzwecksaal des Insti-tuts St. Josef zu verabschieden.Zahlreiche Darbietungen wie et-wa Lieder, Sketches, pantomimi-sche Einlagen, englischsprachigesTheater und ein Quiz ließen dieWertschätzung für die scheiden-de Direktorin spüren, und diesehochleben.

Ziel: Erarbeitung einesIntegrationsprogrammsBei der 3. Integrationskonferenzim Festspielhaus in Bregenz wur-den von Vertretern aus Politik,Verwaltung, diversen Institutio-nen und verschiedenen Organisa-tionen Fragen der Integration dis-kutiert. Wie kann in Vorarlbergdie Integration von Zuwanderernbeschleunigt werden? Was darfman von den Neuankömmlingenerwarten und welche Leistungensind von der Mehrheitsgesell-schaft zu erbringen, damit dieMenschen rasch Anschluss fin-den? „Ziel ist die Erarbeitung ei-nes Integrationsprogramms, dasLeitlinien und Handlungsfelderumfasst”, erläutern Landeshaupt-mann Herbert Sausgruber undLandesrat Erich Schwärzler.

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6 Vorarlberg 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

Jahreshauptversammlung des katholischen Bildungswerks:

Bildungsnahversorgungfeiert Sommernachtsfest

Geschäftsführer und Vereinsobmann HansRapp konnte in seinem Bericht auf eineglänzende Jahresbilanz des katholischen Bildungswerkes verweisen: Die 115 aktivenVorarlberger Bildungswerke weisen mit ihren 243 ehrenamtlich Tätigen eine Steigerung der Bildungsaktivitäten um 15% auf.

Die Jahreshauptversammlung des Katholi-schen Bildungswerkes Vorarlberg fand diesesJahr in Hard statt. Diesesmal nicht - wie tradi-tionell - im Herbst, sondern am Ende des Ar-beitsjahres, im Juni, verbunden mit einemSommernachtsfest im wunderbar gelegenenPfarrzentrum am Bodensee.

Personelle Veränderungen. Traditionellund bewährt das Programm: Geschäftsführerund Vereinsobmann Hans Rapp berichtetevon einem gelungenen Arbeitsjahr 2008. Beirund 880 Veranstaltungen wurden über 6400Arbeitseinheiten absolviert. Das entspricht ei-ner Steigerung von 15% im Vergleich zumVorjahr. Personalia waren ein zweiter Pro-grammpunkt. So konnten Verena Brunner(Ethik) und Isabell Burtscher (Sekretariat) neuim Team begrüßt werden. Mit Evelyn Pfanner-Prünster (Alt.Jung.Sein) kehrt eine bewährteMitarbeiterin ins Team zurück. Verabschiedetwerden mussten Daniele Huber (Sekretariat)sowie Nora Bösch (Glaubensbildung).

Obmann und Geschäftsführung werdengetrennt. Eine strukturelle Änderung im Vor-stand des Vereins „Katholisches Bildungs-werk“ war bereits im Vorfeld angekündigtworden: Die Funktionen des Obmannes unddes Geschäftsführers des Vereines wurden ge-

trennt. Der bisherige Obmann Hans Rappbleibt weiterhin Geschäftsführer. Als Obmannwurde der Vollversammlung ChristophSchindegger, Lehrer sowie Leiter des Bildungs-werkes Batschuns, vorgeschlagen. Als weiteresVorstandsmitglied kandidierte die Erwachse-nenbildnerin Edith Viktorin. Der Wahlvor-schlag wurde einstimmig angenommen. Ineinem ersten Statement begründete Chri-stoph Schindegger die Übernahme der Ob-mannschaft durch einen Ehrenamtlichen mitdem Bestreben, gerade die ehrenamtlichenStrukturen vor Ort zu stärken. Das KBW sei jagerade durch die Bildungswerke vor Ort nahean den Themen der Menschen, so Schindeg-ger.

Ehrung der Langzeit-Engagierten. Das bis-herige Vorstandsmitglied Adolf Vallaster (Mä-der) kandidierte nach 15-jähriger Vorstands-tätigkeit nicht mehr und wurde ebenso geehrtwie Carmen Pfanner (5 Jahre Bildungswerklei-terin in Schwarzach), Elisabeth Caba (Blu-denz) und Edith Bischof (Göfis) für jeweils 15-jährige Bildungswerkleitung sowie HansKogler, seit 30 Jahren Bildungswerkleiter inLangen bei Bregenz.Apropos Bregenz. Die bekannte Fastenbeglei-terin und Hildegard-Spezialistin Brigitte Pre-genzer führte in ihrem Impuls-Vortrag „VomÜberfluss zu echter Fülle“ in die Lehren derHildegard von Bingen ein und verknüpfte die-se mit jeweils praktischen Beispielen aus denBereichen Ernährung, Gesundheit und Le-bensqualität. Die Jahresvollversammlung en-dete mit einem gelungenen Sommernachts-fest, begleitet von der stimmungsvollen Musik der Formation „Die Bauernfänger“. STEIN-

MAIR/RED

Mit Evelyn Pfanner kehrt eine bewährte Mitarbeiterin insTeam zurück. Sie ist für den Bereich „Altjungsein” verantwort-lich. STEINMAIR(2)

Christoph Schindegger, Lehrer und Bildungs-werkleiter in Batschuns ist der neue Obmann deskatholischen Bildungswerkes. STEINMAIR(2)

Kirche von morgen

Vor einer Woche wurde ichzum neuen Obmann des

Bildungswerks gewählt. Vielehaben mir gratuliert, manchehaben gefragt: Warum tust dudir das eigentlich an? BerechtigteFrage. Ich bin Obmann gewor-den, weil ich glaube, dass dasBildungswerk einen besonderenWert für die Menschen hat:zweckfreie Begegnung, Aus-tausch mit Gleichgesinnten,Auseinandersetzung auch mittiefen Fragen des Lebens und dasganze bei geringen Kosten ohnePrüfungen, Zertifikate.

Das Bildungswerk hat einegroße Vergangenheit. Bei

der Jahreshauptversammlungwurden viele ältere Menschenfür ihre langjährige Tätigkeit imBildungswerk geehrt. Manchemachen das über 30 Jahre undmehr. Weil es keineNachfolger/innen gibt, aberauch weil die Begeisterung derAnfänge Menschen lebendighält. Das hat mich berührt. Ichhabe mich gefragt: Wie werdeich in 20, 30 Jahren auf meineeigenen Anfänge zurückblicken?

Trotz einer resignativenGrundstimmung in der Kir-

che spüre ich auch eine tiefeÜberzeugung und die Kraft, ander Kirche von morgen mit zubauen. Und das Bildungswerk istein wichtiger Baustein für dieseKirche. Viele Frauen und Män-ner gestalten einen wichtigenTeil eines lebendigen (pfarr-lichen) Lebens vor Ort. Dass diesheute und auch in Zukunft sobleiben kann, ist mein Beitragfür das Bildungswerk und für dieKirche von morgen.

MEINUNG

CHRISTOPH SCHINDEGGERObmann kath. Bildungswerk Vorarlberg

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Glaube 7Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

SERIE: Wegweisende und kritische Geister der Kirchengeschichte – Teil 7

Yves Congar, visionärer Konzilstheologe

Er ist einer der bedeutendsten Theologendes 20. Jahrhunderts, der mit seinemWerk schon Jahrzehnte vor dem II. Vati-

kanischen Konzil (1962–65) wesentliche Inhalte vorausdachte. Am Zustandekommenvon nicht weniger als acht Konzilsdokumen-ten war der herausragende Dominikaner be-teiligt. Und dennoch musste Yves Congar vonder Kirche Unglaubliches erleiden. Er wurdevon den obersten Stellen des Vatikans gerade-zu verfolgt, weil sie nicht bereit und fähig wa-ren, dem Wegbereiter der Einheit der Kirchefolgen zu können.Nach seinen Studien in Reims und Paris sowieder Priesterweihe ist der Elsässer 1931 bis1954 Professor an der berühmten Dominika-nerhochschule Le Saulchoir. Er erweist sich alsDenker und Mystiker, geprägt von tiefer Spiri-tualität und ebensolchem profunden For-scherdrang. Congar geht es um das Wesen derKirche und er denkt über wahre und falscheReformen nach. Er befasst sich wie kein ande-rer mit dem Lebensprinzip des Glaubens, demHeiligen Geist, und er erarbeitet ein funda-mentales dreibändiges Werk über ihn.

Der Zeit voraus. Er erkennt schon früh dieGespaltenheit der Kirche und verfasst bereitsals 33-Jähriger seine grundlegende ökumeni-sche Schrift „Zerrissene Christenheit“. Mit sei-nem epochalen Werk „Der Laie“ bestimmt erdiesen positiv und nicht einfach als „Nicht-Kleriker“, denn seine Studien lassen ihn dieKirche neu als Volk Gottes und Gemeinschaft(Communio) erkennen. Zur Erneuerung deskirchlichen Denkens und Lebens verweistCongar immer wieder auf die Quellen desChristentums: die Bibel, die Kirchenväter unddie Tradition der frühen Kirche.Damit handelt er sich ab 1947 größte Schwie-rigkeiten mit vatikanischen Stellen ein, denndiese, geprägt von einer starren Theologie, in-terpretieren Congar unweigerlich falsch. Das

„Heilige Offizium“, wie die Glaubenskongre-gation damals hieß, verbietet Neuauflagenund Übersetzungen seiner ökumenisch orien-tierten Bücher. Er wird von Bischöfen und Ordensmitbrüdern wegen seiner ökumeni-

schen Gedanken denunziert, aber auch wegenpastoraler Fragen und seinem Engagement fürArbeiterpriester.

„praktisch zerstört“. 1954 erhält CongarLehrverbot und muss seine Ordenshochschu-le verlassen. Sein erstes Exil führt ihn nach Je-rusalem, wo er am Bibelinstitut der Domini-kaner völlig isoliert ist. Im Winter 1954 wirder nach Rom zitiert, wo ein langes Verhör imHl. Offizium stattfindet. Congar darf sich da-bei keine Notizen machen und wird zu abso-lutem Stillschweigen verpflichtet. Rom wirdsein zweites Exil, das er erst 1955 wieder nachFrankreich verlassen darf. Schon wenige Tagespäter kommt die Weisung, nach Cambridgezu gehen, sein drittes Exil. Ein erschütternderBrief Congars an seine 80-jährige Mutter zeigtseine Aussichtslosigkeit: „Sie haben mich

praktisch zerstört ...“. Dem auch körperlichschwer Leidenden ist die lebendige Vermitt-lung des Glaubens an die Menschen wichtig,aber er darf nicht lehren und nichts veröffent-lichen. Seine Manuskripte werden zurückge-

wiesen, ohne stichhaltige Gründe, ohne dasser sich verteidigen hätte können. Man habeihm alles genommen, schreibt er, was wahresLeben aus dem Glauben gewesen ist.Es ist ein beschämendes Kapitel kirchlicherZeitgeschichte, wie mit P. Congar in den Jah-ren vor Papst Johannes XXIII. umgegangenwurde. Dieser ernennt ihn jedoch zum Kon-sultor der Vorbereitungskommission zum II. Vatikanischen Konzil, er wird einer der ein-flussreichsten Konzilstheologen. 1994, einhalbes Jahr vor seinem Tod, nimmt ihn Jo-hannes Paul II. in das Kardinalskollegium auf.

DIETMAR W. WINKLER Professor für Patristik und Kirchengeschichte, Universität Salzburg

Lesen Sie kommende WocheKardinal Franz König

„Die Kirche des 20. Jh.s kann sich glücklich schätzen, mit einem solchen Mann der Kircheund außergewöhnlichen Theologen gesegnet gewesen zu sein.“ KARDINAL KARL LEHMANN

Yves Congar – Kurzbiographie

1904 in Sedan (Frankreich) geboren 1925 Eintritt in den Dominikanerorden 1930 Priesterweihe 1946 bis 1956 Konflikt mit Rom, Verbannung

und Lehrentzug 1962-65 Konzilstheologe 1994 Berufung in das Kardinalskollegium 1995 in Paris gestorben

P. YvesCongardurfte nicht lehren und nichts veröffent-lichen – eine har-te Strafe für je-manden, dem die lebendigeVermitt-lung desGlaubensso wichtigwar. KNA

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8 Thema 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

ZUR SACHE

Entwicklungshilfe in Österreich „Der Kernbereich der öffent-lichen Entwicklungszusammen-arbeit sind die Programme undProjekte, die aus dem Budget desAußenministeriums finanziertwerden.“ So die offizielle Selbst-darstellung. Für diese Hilfe, diedirekt bei den Menschen der ar-men Länder ankommt, wurden2007 allerdings nur sieben Pro-zent der Mittel, die Österreichoffiziell als „Entwicklungshilfe“ausweist, ausgegeben; in Summerund 92 Millionen Euro. Im Ver-gleich: die Mitglieder der Koordi-nierungsstelle der Bischofskonfe-renz haben dafür im selben Jahr84 Mill. aufgewendet.Im Budget 2009 sind für konkre-te Programme und Projekte ca.98 Millionen vorgesehen. Ziehtman die für den neuen Katastro-phenfonds reservierten Mittelab, bedeutet das eine Kürzungum zwei Millionen. In der Reali-tät ist diese Kürzung noch deut-lich höher, weil in den armenLändern die Kosten für Nahrung,Treibstoff und Sicherheit dras-tisch gestiegen sind. „Wir erhal-ten für unsere Personaleinsätzeseit zehn Jahren ein gleich hohes Budget; dafür könnten wir früher 1000 Einsatzmonatefinanzieren, jetzt nur mehr 742“,sagt T. Vogel von Horizont 3000.

„Das Budget 2009/10 sowie dieBudgetvorschau bis 2013 lassenbefürchten, dass die österreichi-sche Entwicklungshilfe wiederunter 0,3 Prozent des Brutto-nationaleinkommens (BNE) absinken wird“, sagt HildegardWipfel von der Koordinierungs-stelle. Im Jahr 2007 erreichtendie „offiziellen“ Ausgaben fürEntwicklungszusammenarbeit0,48% BNE (1,38 Mrd. Euro). Da-von waren 51 Prozent Schulden-tilgungen, die meist wenig mitEntwicklungshilfe zu tun hatten(Irak, Nigeria u. a.). Da derzeitkeine größeren Entschuldungenanstehen, müsste Österreich seine Budgetmittel deutlich an-heben, um seine versprochenenZiele (2010: 0,51% BNE; 2015:0,7%) zu erreichen.

Weniger Geld für Entwicklungszusammenarbeit

Blind für die Not der Welt„Gerade in der Wirtschaftskrise dürfen wirauf die Armen nicht vergessen“, sagt derösterreichische „Entwicklungshilfe-Bischof“Ludwig Schwarz. In der Regierung und imParlament wurde sein Appell nicht gehört.

HANS BAUMGARTNER

Erst vor kurzem kam die Geschäftsführerinvon Horizont 3000, Gabriele Tebbich, aus Ni-caragua zurück. Dort unterstützt das kirchli-che Hilfswerk in der Region um Waslala land-wirtschaftliche Entwicklungsprojekte. „ImZuge dieses Engagements ist uns und unserenPartnern vor Ort immer klarer geworden, dasswir hier auch etwas gegen die massive Gewaltin den Familien, besonders gegenüber Frauentun müssen. Ich habe vor Ort erschütterndeBerichte über diese Gewalt gehört und derenFolgen gesehen“, sagt Tebbich. Erschüttert istsie aber auch, dass Horizont 3000 ein fertigausgearbeitetes Projekt zur Eindämmung derGewalt an Frauen nicht starten kann, weil dasGeld fehlt. „Dabei“, so Tebbich, „müssten wirgerade jetzt mit dem Projekt beginnen. Denndurch die Wirtschaftskrise steigen Arbeitslo-sigkeit und Not. In dieser tristen Lage nimmtdie Gewalt in den Familien deutlich zu.“

Gekürzt. Das Programm gegen die Gewalt inden Familien ist nur eines von 15 Projekten,die Horizont 3000 sofort starten könnte,wenn es dafür vom Staat die nötigen Mittelgäbe, sagt Thomas Vogel. Aber trotz massiverProteste im Vorfeld hat das Parlament das vonder Regierung vorgelegte Budget für die Ent-wicklungshilfe nicht mehr verändert. Und sokommt es im „Kernbereich der öffentlichenEntwicklungszusammenarbeit“, der direktunterstützten Projekte und Programme, de

facto zu einer Kürzung der Mittel. Dabeikönnte die vor fünf Jahren vom Außenmini-sterium gegründete Österreichische Entwick-lungs-Agentur ADA nach einer kürzlich veröf-fentlichten Evaluierung mit ihren bestehen-den Ressourcen in Zusammenarbeit mitNichtregierungsorganisationen (NGOs) eindoppelt so hohes Hilfsvolumen abwickeln. Al-lein Horizont 3000 könnte mit fertig ausgear-beiteten Projekten innerhalb kurzer Zeit seinbisheriges Hilfsprogramm von 17 MillionenEuro auf 24,5 Millionen ausweiten.

Mächtige Lobby fehlt. „Es fehlt nicht anguten Projekten und Strukturen, was fehlt istder politische Wille“, sagt Heinz Hödl von derKoordinierungsstelle der Bischofskonferenz.Dass es für den Kampf gegen das Elend in derWelt in der Bevölkerung keinen Rückhalt gä-be, lässt Heinz Hödl nicht gelten. Er verweistdarauf, dass trotz der Wirtschaftskrise dieSpenden für die Sternsingeraktion oder derKauf von fair gehandelten Produkten gestie-gen seien. „Für den Kauf der Eurofighter gabes sicher weniger Rückhalt in der Bevölke-rung, aber eine mächtige Lobby. Es gibt in denParteien nur ganz wenige Leute, die sich fürEntwicklungszusammenarbeit interessierenund sich auch persönlich von der Not betref-fen lassen“, meint Hödl.

Not steigt. Nun räche sich, dass Österreich esverabsäumt habe, den in den vergangenenJahren von den NGOs, aber auch von der Or-ganisation für wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (OECD) immer wiedergeforderten Stufenplan zur Anhebung der direkten Programm- und Projekthilfe zu beschließen, sagt Hildegard Wipfel von derKoordinierungsstelle. „Weil diese verbind-liche Vorgaben fehlen, wird nun bei knappenBudget- mitteln auch bei der Entwicklungshil-fe gespart. Dabei werden die Menschen in denarmen Ländern durch die hohen Nahrungs-mittelpreise, die Rohstoffkrise, die Wirt-schaftskrise und den Klimawandel besondershart getroffen“, betont Wipfel. Die UNO be-fürchtet, dass die Zahl der Armen heuer um100 Millionen steigen wird und dass jährlichzusätzlich 400.000 Kinder sterben werden.

Die Situation der Armen wird nicht besser (Millenniums-Ziele), sondern verschlechtert sich, auch weil Hilfe ausbleibt. DKA

Mag. Gabriele Teb-bich, Geschäftsführerinvon Horizont 3000,kann Frauen in Nicara-gua nicht helfen. KIZ

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Thema 9Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Raphael Cheenath, katholischer Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar im Bundesstaat Orissa/Indien, warvergangene Woche auf Einladung der Steyler Missionare und der Menschenrechtsorganisation „Christian So-lidarity International“ in Österreich zu Gast. Er fordert ein Ende der Diskriminierung der Christen. KIZ/SH (2)

IM BLICK

Christenverfolgung Weltweit werden rund 250 Mil-lionen Christen wegen ihresGlaubens verfolgt; im Westenwird diese Entwicklung aber vielzu wenig wahrgenommen, so derTenor einer Informationsveran-staltung kürzlich in Wien, zu derdie Katholische Hochschulgemein-de geladen hatte. Unterdrückungund Verfolgung gibt es vor allemim arabischen Raum, in Indien,China, Nordkorea und Südameri-ka. Aktuelle Erhebungen vonUNO und OSZE ergeben, dass etwa Intoleranz gegen Christendurch Stigmatisierung und nega-tive Stereotypisierung im Steigenbegriffen ist, sagte Gudrun Kuglervon der Menschenrechtsinitiative„Christianophobia.eu“. Sie riefdazu auf, sich für verfolgte Chris-ten einzusetzen, sei es durch Petitionen, Spenden, Gebet oderaktive Unterstützung vor Ort.

Zwar gilt die Gewalt gegen Christen im indi-schen Bundesstaat Orissa seit Jänner 2009als offiziell beendet. Dennoch sitzt dieAngst vor neuen Ausschreitungen tief. Derkatholische Erzbischof von Cuttack-Bhuba-neswar/Orissa berichtete im Zuge seinesÖsterreichaufenthalts vergangene Wocheüber die Situation in seiner Heimat.

SUSANNE HUBER

Geplünderte Geschäfte, verbrannte Häuser,zerstörte Kirchen, verletzte und getötete Men-schen: Im indischen Bundesstaat Orissa habendie Übergriffe fanatischer Hindu-Extremistengegen Christen von Weihnachten 2007 undAugust 2008 viel Leid mit sich gebracht. Mehrals 50.000 Christen sind vor Gewalt, Plünde-rung und Zerstörung geflohen. 24.000 Leutewurden in Flüchtlingslagern versorgt. „Der-zeit sieht es so aus, dass noch 2000 Menschenin den Flüchtlingslagern untergebracht sind.Sie haben immer noch Angst vor neuen Ge-walttaten“, sagt Erzbischof Cheenath.

Diskriminierung. Jene Christen, die in ihreDörfer zurückgekehrt sind, werden weiterhindiskriminiert und eingeschüchtert. „Ihnen

wird gedroht, wenn sie nicht zum Hinduis-mus übertreten, dann sollen sie wieder ver-schwinden. Oder sie müssen Geld bezahlen,um wieder in ihr Dorf zu gelangen“, so der Bischof empört. Hilfe und Unterstützung fürdie Verfolgten (von den 1,1 Milliarden Ein-wohnern Indiens sind 2,4 Prozent Christen)sei seitens der indischen Regierung kaum gegeben, klagt Cheenath. Um Zwangskonver-sion und Gewalt gegen Christen zu verhin-dern, sei deshalb internationaler Druck aufdie Regierung Indiens nötig.

Hintergrund. Als Grund für die Christenver-folgung sieht der indische Erzbischof zum ei-nen das Ziel der fundamentalistischen Hindu-Bewegung RSS, eine Hindu-Nation zu grün-

den. „Die Hindu-Extremisten wollen keinenSäkularstaat, in dem Religionsfreiheitherrscht, wo alle Menschen gleich sind.“ Zumanderen setzt sich die Kirche für die Kastenlo-sen, die Dalits, ein, die von der indischen Ge-sellschaft massiv benachteiligt werden. „Des-halb befürchten die Hindu-Nationalisten,dass das Kastensystem zu Fall gebracht wer-den könnte. Dabei ist in der indischen Verfas-sung festgeschrieben, dass jede Diskriminie-rung aufgrund von Kasten verboten ist. VieleMenschen in Indien setzen sich dafür ein,dass diese Kastenlosen ihre Rechte erlangen.“

Wiederaufbau. Offiziell sind während derUnruhen in Orissa 95 Menschen getötet wor-den. „Wie viele Leute tatsächlich ums Lebengekommen sind, muss von der indischen Re-gierung untersucht werden“, fordert RaphaelCheenath. Insgesamt wurden 5000 Häuser,214 Kirchen und weitere 30 Einrichtungender Christen zerstört. Es gibt Pläne, 2000 der5000 zerstörten Häusern wieder aufzubauen.Ein Drittel der Kosten trägt die Regierung, einen Teil die Kirche und freiwillige Spender.„Wir hoffen, dass in den nächsten zwei Jah-ren alle Häuser wieder errichtet werden kön-nen“, so Cheenath.

Die Furcht vor neuer Gewalt ist groß

Christen in Orissa fürchten sich vor neuer Gewalt.

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10 Thema 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

Ein fröhliches Volksfest Ein Fest in Malta nimmtüblicherweise mindestens fünfTage in Anspruch: drei TageVorbereitung, zwei Tage Fest-lichkeiten. In Valletta werden

zu Pauli Schiffbruch die Kir-chen mit rotem Seidendamastausgekleidet, auf den Altärenalle silbernen Kirchenschätzeaufgestellt und mit Seidenblu-mensträußen dekoriert; alleKirchenglocken läuten, Kano-nen donnern, abendlicheFeuerwerke erhellen die Nachtund spiegeln sich tausendfachin den Meeresbuchten. VieleHäuser von Familien und Ver-einen stehen offen, damitjedermann die ausgestelltenHeiligenfiguren besichtigenkann. Die Straßen sind mitFahnen, Girlanden und kostba-ren Schabracken geschmückt,die Musikkapellen spielen flot-te Märsche, die Fenster undBalkone sind dicht besetzt, unddie Kinder werfen übermütigsäckeweise Papierstreifen aufdie Passanten hinunter – Voll-treffer, wenn sie im Trichter ei-nes Blasinstrumentes landen!Alles, was in Büros seit Mona-ten an Papier entsorgt gehört,wandert auf dieses Fest hindurch den Reißwolf. An man-chen Stellen der Stadt sammeltsich das Papier hüfthoch an.

ZUR SACHE Wie Malta seine Christianisierung feiert

Ein Schiffbruch mitwunderbaren Folgen

Das Paulusjahr, das mit Peter und Paul am 29. Juni zu Ende geht, wurde in Maltagroß gefeiert. Ein Höhepunkt war das Festdes Schiffbruchs am 10. Februar.

TRAUDE WALEK-DOBY

Es gibt wenige Ereignisse, die Maltas religiösesLeben so geprägt haben wie der Schiffbruchdes heiligen Paulus im Jahr 60 nach Christus.In den Augen des Völkerapostels Paulus dürf-te es nicht die erfolgreichste Zeit seines Lebens gewesen sein: Als Gefangener auf demSchiff von Kreta kommend, in einem fürch-terlichen Sturm auf einer winzigen Felsen-insel vor Malta gestrandet, drei Monate Ge-fangenschaft und schließlich seiner Enthaup-tung in Rom entgegenfahren. Dazwischenaber hat der wortgewaltige Prediger seine Zeitauf Malta genutzt, die Inselbewohner vomChristentum zu überzeugen; und die Malteserfeiern diesen Schiffbruch als den Beginn ihrerChristianisierung noch heute mit aller Kraftihrer südländischen Frömmigkeit.

Schutzpatron. Dass die historischen Datenunsicher und teilweise der Legende zuzuord-nen sind, stört in Malta niemanden: Der hei-lige Paulus ist der erste Schutzpatron des Lan-des – neben dem heiligen Publius und der hei-ligen Agatha –, zahlreiche der 365 Kirchen inMalta und Gozo sind ihm geweiht oder habenzumindest eine eindrucksvolle Paulusstatue,

die an den Paulusfesten in feierlicher Prozes-sion durch die Stadt getragen wird. Paulus istin Malta so lebendig, als wäre er eben erst mitdem Schiff nach Rom abgesegelt.

Eine dramatische Seefahrt. Die Apostelge-schichte beschreibt ausführlich die abenteuer-liche Seereise der Gefangenen des römischenKaisers Nero: Nachdem man sie auf einemSchiff die Küste Kleinasiens entlang transpor-tiert hatte, wurden sie in Myra auf ein ägypti-sches Handelsschiff verfrachtet, auf dem sichnebst einer Getreideladung 267 Menschen befanden. Der starken Herbststürme wegenwollte der Kapitän eigentlich in einem Hafenim Süden Kretas überwintern. Es brach jedochein fürchterlicher Orkan los, und außer demEinholen der Segel und dem Umspannen desSchiffs mit einem starken Tau blieb der hilf-losen Mannschaft und den Passagieren nichtsweiter als die Hoffnung auf eine glücklicheRettung. Nach zwei Wochen führerlosen Trei-bens in der tobenden See war Land in Sicht,und das Schiff wurde von der Brandung aufeinem kleinen Eiland vor Malta zerschmet-tert. Schwimmend oder an treibende Balkengeklammert erreichten die Schiffbrüchigenfesten Boden und wurden von den Einheimi-schen mit einem wärmenden Feuer empfan-gen. Als Paulus ein Reisigbündel in die Flam-men werfen wollte, schoss eine Schlange dar-aus hervor und biss ihn in die Hand. Statt wieerwartet tot umzufallen geschah ihm nichts;daraufhin wurde er von den damaligen Insel-bewohnern als ein Gott angesehen.

Erster Bischof auf Malta. Publius, der römi-sche Statthalter auf Malta, versorgte die Ange-kommenen mit Nahrung. Es wurde vermerkt,dass er dazu 300 Brote brauchte, was Rück-schlüsse auf deren Anzahl zulässt. Die Villavon Publius stand in Burmarrad, das ist einkleines Dorf in der St.-Pauls-Bucht. Sein Vaterwar zum Zeitpunkt des Schiffbruchs schwerkrank, und so lud Publius Paulus ein, nachihm zu sehen. Paulus betete, legte ihm dieHände auf und konnte den alten Mann hei-len. Als Gefangener der Römer musste Pauluszwar in einer unterirdischen Grotte hausen,die mit den riesigen Katakombenanlagen vonRabat in Verbindung steht und noch heutegezeigt wird, aber er genoss hohes Ansehenund durfte die christliche Lehre predigen. Die Paulusstatue auf dem Weg durch Valletta.

Zu Pauli Schiffbruch (10. Februar)wird gefeiert: Papierlametta aus alten Akten zur Ehre Sankt Pauls.

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Thema 11Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Die St. Paul’s Cathedral in Mdina auf der Insel Malta. TRAUDE WALEK-DOBY (3)

Publius wurde alsbald Christ und in Folge dererste Bischof auf Malta. Durch ihn wurde Mal-ta zur ersten christlichen Nation des Westensund zu einer der ersten in der ganzen Welt. InSt. Paul Milqi, einem Stadtteil von Burmarrad,kann man noch heute die Grundmauern derPublius-Villa besichtigen, über denen man eine kleine Kirche errichtete, die dem heiligenPaulus gewidmet wurde.

St.-Paulus-Feierlichkeiten. Ver-mutlich wird nirgendwo auf derWelt ein Schiffbruch so begeistert gefeiert wieder des heiligen Paulus auf Malta. Der 10. Fe-bruar ist Staatsfeiertag, der nicht nur im Pau-lusjahr 2009 so festlich begangen wird: DieMalteser sind der Meinung, dass sie diesemSchiffbruch ihre Christianisierung verdanken– einen dementsprechend hohen Stellenwerthat er in ihrem religiösen Empfinden. Dasmaltesische Fest des Schiffbruchs ist unab-hängig von den übrigen kirchlichen Paulus-Festen wie Pauli Bekehrung (25. 1.) und Petrusund Paulus (29. 6.) – die ebenso feierlich begangen werden.

Eindrucksvolle Prozession. In Malta ist einFest ohne Prozession fast nicht vorstellbar – soauch das Fest des Schiffbruchs, an dem derNachmittag bis zum späten Abend im ganzen

Land den feierlichen Prozessionen gewidmetist. Mittelpunkt ist dabei jeweils eine Statuedes heiligen Paulus, die durch die Straßen undzum Schluss in die Kirche getragen wird.Ganz besonders feierlich und unter Teilnah-me tausender Gläubiger zog St. Paul in derHauptstadt Valletta in die ihm geweihte Co-Kathedrale ein. Die überlebensgroße Paulus-

Figur ist aus Olivenvollholz und hat mit demgesamten Unterbau rund tausend Kilo. VierTragestangen sind durch das Podest gezogenund liegen auf den Schultern von acht Trä-gern auf. Nach wenigen Minuten muss immerwieder Rast gemacht werden. Dazu stellen dieBegleiter Stützen unter die vier Ecken des Podests. Danach geht es wieder weiter, einigeStunden über alle Unebenheiten und Steigun-gen der Straßen hinweg, bis zuletzt die Stufenzur Kathedrale in einem einzigen wilden Anlauf eingenommen werden. Als besondereKostbarkeit wird in Valletta ein Splitter ausdem Armknochen des Heiligen als Reliquieverehrt und in einer vergoldeten Bronzeplas-tik in Form einer Hand mitgetragen. Am En-de der Prozession haben die Träger dicke, blut-unterlaufene Schwellungen an ihren Schul-

tern. Träger zu sein ist jedoch ein Ehrenamt,das an den stärksten jungen Mann innerhalbeiner Familie weitergegeben und stolz gehütetwird. Nach dem stundenlangen Prozessions-weg durch Valletta kommen auf dem Platz vorder Co-Kathedrale jedes Jahr tausende Gläubi-ge zusammen, um nach der abschließendenAndacht gemeinsam aus vollen Kehlen den

Hymnus „Sancte Paule Apostole, predicatorveritatis“ zu schmettern – eine ins Ohr gehen-de Melodie von Paolo Nani (1814–1904), diein Malta äußerst populär ist.

Kirchliches Volksfest. Sankt Pauli Schiff-bruch ist ein „kirchliches Volksfest“, das imLeben der Malteser fest verankert ist und mitallem Engagement südlicher Begeisterungsfä-higkeit gefeiert wird. Ist das Wetter regnerischund stürmisch, sagt man in Malta: Der heili-ge Paulus will uns daran erinnern, dass wirdem schlechten Wetter unsere Christianisie-rung verdanken; ist gutes Wetter (wie im Jahr2009), heißt es: Der heilige Paulus zeigt uns,dass er sich über das Fest freut. Die Malteserlassen eben nichts kommen über ihren heili-gen Paulus.

In Malta ist ein Fest ohne Prozession fast nicht vorstellbar – so auch das Fest des Schiffbruchs, an demder Nachmittag bis zum späten Abend im ganzen Land den feierlichen Prozessionen gewidmet ist.

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SONNTAG

DürrezeitenMomente des Zweifelns bringen die eigene Schwäche und Verletzlichkeit zum Vorschein.Wenn Zweifel nicht zur Verzweiflung führt, sondern herausfordert zu Nachdenken, Gespräch und Zuhören . . . „solange soll er nur kommen! Ich werde danach bestärkt sein. Ich werde einstehen und aufstehen können für andere.“

1. LesungIjob 38, 1. 8–11

Da antwortete der Herr dem Ijob aus demWettersturm und sprach: [. . .] Wer verschlossdas Meer mit Toren, als schäumend es demMutterschoß entquoll, als Wolken ich zumKleid ihm machte, ihm zur Windel dunklenDunst, als ich ihm ausbrach meine Grenze,ihm Tor und Riegel setzte und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, hiermuss sich legen deiner Wogen Stolz?

2. Lesung2 Kor 5, 14–17

Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben,also sind alle gestorben. Er ist aber für allegestorben, damit die Lebenden nicht mehrfür sich leben, sondern für den, der für siestarb und auferweckt wurde. Also schätzenwir von jetzt an niemand mehr nur nachmenschlichen Maßstäben ein; auch wennwir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.

Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

EvangeliumMk 4, 35–41

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen:Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.Sie schickten die Leute fort und fuhren mitihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einigeandere Boote begleiteten ihn. Plötzlicherhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass essich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen undschlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister,kümmert es dich nicht, dass wir zugrundegehen? Da stand er auf, drohte dem Windund sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völligeStille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinenGlauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für einMensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?

12. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 21. Juni 2009

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WORT ZUM SONNTAG

zweifelnEine Entscheidung – war sie richtig? Meine Arbeit – ist sie sinnvoll? Gott – wo ist er/sie?Manchmal zweifle ich. Ich zweifle zum Beispieldaran, ob ich den Jugendlichen, mit denen ichgerade arbeite, auch wirklich vertrauen kann,ob ich mich auf sie verlassen kann. Im Moment, in dem ich zweifle, bin ich irrsin-nig schwach. Ich bin unschlüssig und daher an-greifbar. Ich weiß nicht, was ich selber glaubensoll und kann deshalb auch nicht 100%ig fürdie jungen Menschen einstehen. Und das, ob-wohl sie doch genau mein Vertrauen brauchenwürden. Was aber macht der Zweifel mit mir? Er lässtmich aufhorchen. Er bringt mich zum Nach-denken und macht mir bewusst, dass ich wohlnoch zu wenig über diese jungen Menschenweiß. Schließlich bringt er mich dazu, nachzu-fragen, mich mit den Jugendlichen auseinan-derzusetzen. Was beschäftigt sie, was berührtsie, was bräuchten sie, was ist gerade angesagt,wo gehen sie am Abend hin? Ich suche Infor-mationen, ich suche die Konfrontation, denDialog. Im Moment des Zweifelns bin ich soschwach. Ich zweifle an mir selber, weil ich denMenschen um mich nicht das volle Vertrauenentgegenbringe – obwohl ich es doch so gernemöchte. Aber solange dieser Zweifel mich nicht zur Ver-zweiflung bringt, sondern mich im zweiten Mo-ment ganz einfach anregt, mich mit meinemGegenüber auseinanderzusetzen, in Dialog zutreten, aufzuhorchen, nachzudenken – solangesoll er nur kommen! Und ich werde danach be-stärkt sein. Ich werde einstehen und aufstehenkönnen für andere. Weil ich nach diesem Pro-zess des Zweifelns und Suchens viel mehr weiß– mehr als nur die Antwort auf die Frage, die mich zum Zweifeln gebracht hat.

ZUM WEITERDENKENSchon mal an Gott gezweifelt?Dass diese eine Situation irgendeinen Sinn hat– ich habe gezweifelt! Und ich war wütend, un-glaublich wütend. Auf die Welt, auf Gott. Dannbin ich mit Gott in Dialog getreten und konntemeiner VerZWEIFLung freien Lauf lassen. Es wurde zu meiner tiefsten Gotteserfahrung.Und hat mich in meinem Glauben bestärkt.

Glaubensbekenntnisich glaube, nicht glauben zu müssen –sondern glauben zu dürfen und im Kleinen beginnen zu können.ich glaube an jeden kleinen Schrittich glaube an das Lächeln eines Unbekanntenich glaube an die Hand eines Freundesund ich glaube, dass auch ich jemandem die Hand hinhalten kann.

ich glaube, nicht glauben zu müssen –ich glaube auch zweifeln zu können.an alten Werten zweifeln, um neue Wege zu entdeckenan der bestehenden Ordnung zweifeln, um etwas ändern zu könnenam Jenseits zweifeln, damit ich die Schönheit der Vergänglichkeit begreifean mir selbst zweifeln, um stärker zu werden.

ich glaube, nicht glauben zu müssen – sondern manchmal auch einfach nur hoffen zu können.ich will hoffen, dass mein Weg in die Sonne führtich will hoffen, dass mich jemand auf meinem Weg begleitetich will hoffen, dass sich manches zum Besseren wendetich will hoffen, oft sagen zu können: es war gut, wie es war.

ich glaube, nicht glauben zu müssen –sondern glauben zu können.ich will glauben können, dass es gut ist, gelebt zu habenich will glauben können, dass es gut ist, jetzt zu lebenund ich will glauben können, dass es gut ist, weiterzuleben – dass es gut ist, weiterzugehen!

PHOTOCASE.COM ©DAVID DIESCHBURG

KARINA NEUHOFERist Vorsitzende der Katholischen

Jugend Oberösterreich, Mitglied

im Messteam des Dekanates Ried

im Innkreis und studiert Psycho-

logie in Wien.

Die Autorin erreichen Sie unter:

[email protected]

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14 Panorama 21. Juni 2009 Virarlberger KirchenBlatt

Dr. Michael Landauerhebt im Namen derCaritas massive Ein-wände gegen weitereVerschärfungen derFremdengesetze. KIZ (2)

Spitzentagung zu Klima und die KriseVerdrängt die allgegenwärtigeWirtschaftskrise die Aufmerksam-keit für den Klimawandel? Wasbedeutet das für die unter der Kli-makrise besonders leidenden ar-men Länder des Südens? WelcheChancen bietet die gegenwärtigeKrise auch für eine Neuorientie-rung der Wirtschaft in RichtungNachhaltigkeit? Diese Fragengreift die Fachtagung „Weltkir-che“ auf, die heuer am 23. und24. Juli im Stift Lambach stattfin-det. Vandana Shiva, „Öko-Femi-nistin“ und alternative Nobel-preisträgerin aus Indien, wirdebenso referieren wie Bischof Ca-pelli von den Solomoninseln undder Umwelttheologe Rosenberger. Weitere Infos: www.koo.at

Zuwanderung: Caritasgegen ScharfmachereiMassive Kritik an der geplantenweiteren Verschärfung des Frem-denrechts und Asylrechts hat derWiener Caritasdirektor MichaelLandau geübt. Er warnte davor,die vielen Fragen, die mit der Zuwanderung zusammenhängen,nur als „Sicherheitsthema“ zu se-hen. Dadurch bestehe die Gefahr,dass durch immer engere Rechts-bestimmungen und immer rigo-rosere polizeiliche Maßnahmendie Rechtsstaatlichkeit aus-gehöhlt und internationale Kon-ventionen verletzt werden. Land-au verwies auf die zahlreichenEinwände, die von Rechtsexper-ten bereits erhoben wurden. Erneut forderte er ein Staatssekre-tariat für Zuwanderungsfragen.

Der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel I. zu Besuch in Österreich

Zwei neue Kirchen geben Heimat

Die Weihe neuer Kirchen in Wien und Salz-burg waren die Höhepunkte des Besuchsvon Patriarch Daniel I. aus Rumänien.

Seit 300 Jahren ist die rumänisch-orthodoxeKirche in Wien präsent. Bislang feierte sie ihre Gottesdienste in „provisorischen“ Unter-künften. Mit dem Anwachsen der Gemeindebeschloss man, eine eigene Kirche zu bauen.Auch die westösterreichische Gemeinde inSalzburg baute nach etlichen von anderenKirchen zur Verfügung gestellten Übergangs-quartieren eine eigene Kirche. Am vergange-nen Samstag und Sonntag wurden die beidenneuen Gotteshäuser von Patriarch Daniel ge-weiht. In einem ökumenischen Festakt in derNationalbibliothek wurde Patriarch Danielzum Protektor von Pro Oriente ernannt.

Auch in der Kirche:Salzburg Fußballmeister

Fußballmannschaften aus sechs Diözesenwollten es vergangenen Freitag genau wissen:Wer hat die beste Auswahl? Gespielt wurdemit vollem Einsatz und auch mit manchenHärten. „Aber sie haben sich nachher immerentschuldigt“, berichtete ein Beobachter. Aufder Anlage der Linzer Diözesansportgemein-schaft setzte sich das Team aus Salzburg, sowie seine Profi-Kollegen, klar vor St. Pöltenund Eisenstadt durch. Voller Einsatz: Linz gegen den Turnierzweiten St. Pölten. FMG

STENOGRAMM

Dienst am Land. Als „auf-rechten Europäer und tiefgläubi-gen Christen“ hat WeihbischofHelmut Krätzl den ehemaligenÖVP-Obmann, Vizekanzler, Unterrichts- und AußenministerAlois Mock gewürdigt. Mock fei-erte am vergangenen Mittwochseinen 75. Geburtstag. Trotz sei-ner langen politischen Laufbahnhatte man nie den Eindruck,dass Mock ein Karrierepolitikersei, meinte Krätzl. „Er hat Politikimmer als Dienst an unseremLand und an Europa gesehen.“

Alois Mock wurde 75: einer derglaubwürdigsten Politiker (Krätzl).

Bischöfe in Rom. Unmittel-bar vor der Sommersitzung derBischofskonferenz, die diese Wo-che in Mariazell stattfindet, sindKardinal Schönborn, ErzbischofKothgasser sowie die BischöfeKapellari (Graz) und LudwigSchwarz (Linz) nach Romgereist. Laut Medienberichtenstanden dabei die Vorgänge rundum die Weihbischofsernennungin Linz im Mittelpunkt der Gespräche. Die Initiative zu den Gesprächen soll von Romausgegangen sein.

Politik und Religionen. Ver-treter/innen der 14 anerkanntenKirchen und Religionsgemein-schaften trafen vergangene Wo-che mit Bundeskanzler Faymannzusammen. Dabei wurde die ver-stärkte Zusammenarbeit von Po-litik und Religionsgemeinschaf-ten für eine solidarische und in-tegrative Gesellschaft vereinbart.Kardinal Schönborn wertete das Treffen als einen „ersten guten Schritt“; der evangelischeBischof Bünker begrüßte die Zusammenkunft. Damit werdeauch in Österreich der von derEU angeregte kontinuierlicheDialog zwischen Politik und Re-ligionsgemeinschaften realisiert.

Gut gelaunt. Patriarch Daniel I. und Kardinal Schönborn pfle-gen seit der gemeinsamen Lehrtätigkeit in der Schweiz gutepersönliche Kontakte. RUPPRECHT

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Panorama 15Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

WELTKIRCHE

USA. In den USA ist die Zahl der Katholiken im ver-gangenen Jahr um rund eine Million auf 68,1 Millionengestiegen. Das geht aus dem neuen Statistischen Jahr-buch der katholischen Kirche in den USA hervor. NachAngaben der US-Bischofskonferenz in Washington sinddamit nach wie vor 22% der US-Bevölkerung katholisch. Warnung. Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirchein Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hat die Kirchevor einem Verzicht auf Mission gewarnt. Andernfallswürde sie „herzkrank“, so Huber.

Unter den neuen finnischen Europaparlamentariern ist auch derorthodoxe Priester Mitro Repo. Erwurde wegen seiner Kandidatur vonder orthodoxen Kirche Finnlands En-de Mai suspendiert. „Ich möchte michfür ein menschliches Europa ein-setzen“, so der 50-jährige Repo. KIZ/A

Irland: Staat hat Mitschuldan Missbrauchsfällen Das irische Parlament hat eineMitschuld des Staates an denMissbrauchsfällen in kirchlichenEinrichtungen für Kinder und Ju-gendliche eingeräumt. Premier-minister Brian Cowen entschul-digte sich laut Medienberichtenvom vergangenen Freitag „im Na-men des Staates und aller Bürger“bei den Missbrauchsopfern fürdas „kollektive Versagen“. Der imMai veröffentlichte „Ryan Re-port“ hatte ermittelt, dass überJahre mehr als 2000 Kinder inkirchlichen Einrichtungen miss-handelt, geschlagen oder sexuellmissbraucht worden waren. Prü-gel und Missbrauch v. a. an Bu-ben kamen in diesen Häusern seitden dreißiger Jahren häufig vor.

Deutschland: Kritik an den „Pius-Brüdern“ Bischof Franz-Josef Bode (Osna-brück) warf den „Pius-Brüdern“vor, dass sie ohne Erlaubnis deszuständigen Ortsbischofs eine Ka-pelle in Fulda geweiht hätten.Auch Priesterweihen der „Pius-Brüder“ seien abzulehnen, bevornicht geklärt sei, ob sie zu allenTeilen des II. Vatikanischen Kon-zils stehen. Der HeidelbergerTheologe Klaus Berger kritisiertedie Priesterweihen der „Pius-Brü-der“ als Ungehorsam gegenüberdem Papst. Der Obere der Pius-Bruderschaft, Bischof Fellay, hattetrotz ungeklärtem kirchenrechtli-chen Status der Gemeinschaft imMai in Frankreich einen Priestergeweiht; in Bayern, den USA undder Schweiz sind Weihen geplant.

Mit einer großen Sternwallfahrt nach MariaPuchheim in Oberösterreich feierten dieSalesianer Don Boscos von 13. bis 14. Juniden 75. Jahrestag der Heiligsprechung ihresOrdensgründers Johannes Bosco (1815–1888).1200 Pilger kamen zum Dankgottesdienstmit dem Linzer Diözesanbischof LudwigSchwarz und dem Salzburger ErzbischofAlois Kothgasser, beide Salesianer Don Bos-cos. Der Leitsatz der Wallfahrt lautete „Mitdem Herzen im Himmel“. In seiner Predigt

betonte Erzbischof Kothgasser: „Was ist dasGeheimnis der Sendung Don Boscos? DasLeben mit Gott als Ursprung seiner Liebe,sein Blick auf Jesus Christus, den Guten Hir-ten, und das Vertrauen in die GottesmutterMaria, der Don Bosco sein Werk für die ver-nachlässigte Jugend anvertraut hat.“ Don Bosco war Priester, Seelsorger, Sozial-arbeiter und Ordensgründer. In Italiens In-dustriemetropole Turin begegnete er arbeits-losen und sozial entwurzelten Jugendlichen,

holte sie von der Straße und nahm sie in sei-nem „Oratorium“, einem offenen Jugend-zentrum, auf. Für die Erziehung von Kindernund Jugendlichen betrachtete er vier Elemen-te als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Don Bosco bildete Mit-arbeiter aus und gründete die „Gesellschaftdes heiligen Franz von Sales“ – die heutigeOrdensgemeinschaft der Salesianer Don Bos-cos. Am 31. Jänner 1888 starb Johannes Bosco;am 1. April 1934 wurde er heiliggesprochen.

Salesianer feierten HeiligsprechungBischof Ludwig Schwarz, Erzbischof Alois Kothgasser und Provinzial P. Rudolf Osanger mit der Salesianischen Jugendbewegung Confronto. HAMBERGER/DON BOSCO

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16 Bewusst leben 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

Reisen kann für die Reisenden und die Gast-geber ein Gewinn sein – wenn man bei derReiseplanung einige Dinge beachtet. Dasbeginnt bei der Wahl des Reiseziels und wie man dorthin kommt.

JUDITH MOSER-HOFSTADLER

Endlich Urlaub! Viele freuen sich auf eineAuszeit, wollen Zeit miteinander verbringenund genießen. Ohne Terminkalender – unddabei auf nichts verzichten, was gut ist.

Reisen und Klimawandel. Der Tourismusberührt die Thematik „Klimawandel“ gleichzweimal: Zum einen sind immer mehr Touris-musziele Opfer des Klimawandels (schmel-zende Gletscher, verschwindende Inseln), an-dererseits trägt er auch zum Klimawandel bei.Rund die Hälfte des CO2-Ausstoßes durch denPKW-Verkehr entsteht im Urlaubs- und Frei-zeitverkehr. Es gibt Reiseanbieter, die eine Anreise per Bahn und Schiff anbieten. Wermeint, damit wertvolle Zeit zu verlieren, soll-te sich vor Augen führen: Je weiter weg derUrlaubsort liegt, desto länger sollte der Auf-enthalt dauern. Damit wird die Bilanz für dieUmwelt besser.

Ausbeutung. Tourismus hat auch sozialeSchattenseiten: Gerade hier sind ausbeuteri-sche und unsichere Arbeitsverhältnisse an derTagesordnung. Kinderprostitution ist sicherder Gipfel. In einigen europäischen Ländern –darunter Österreich – werden Reisende

darüber informiert, wie sie bei Verdacht oderals Zeugen krimineller Handlungen reagierenkönnen.

Nachhaltig planen. Nachhaltiger Urlaub beginnt jedenfalls mit der Planung. Einige Gedanken:■ Muss es jedes Jahr ein Urlaub am Meer sein,oder finden die Kinder den See im eigenenBundesland nicht genauso schön?■ Wohin kann ich mit öffentlichen Verkehrs-mitteln anreisen?■ Wie viel Zeit habe ich für den Urlaub geplant? Zahlt sich ein langer Anreiseweg fürdiese Dauer aus?■ Wie profitieren die lokale Bevölkerung undWirtschaft von meinem Urlaub? – Bei „All inclusive“-Angeboten ist das meistens nichtder Fall. Wer auf die Wirtschaftlichkeit für diebesuchte Region achtet, hilft der regionalenInfrastruktur und lernt meist auch Menschenund Kultur des Reiseziels besser kennen.■ Wer die regionale Küche kostet, geht damitauf „Entdeckungsreise“. Schnitzel passen zumUrlaub in Österreich, beim Strandurlaubwürde Fisch aus der Region eher schmecken.■ Nur Souvenirs, die im Urlaubsland her-gestellt worden sind, unterstützen die regio-nale Wirtschaft. Manchmal werden bedrohteArten angeboten (zum Beispiel Muschelnoder Korallen), die sollte man nicht kaufen.■ Manches kann man am Urlaubsort aus-leihen, etwa Fahrräder oder Schlauchboote.Damit spart man eventuell die Anschaffungund kann einfacher öffentlich anreisen.

■ Aktivitäten sollten den örtlichen Gegeben-heiten angepasst sein, zum Beispiel der Um-gang mit Wasser.■ Reisende sind Gäste und sollten sich auch soverhalten. Ein paar Worte in der Landessprachekönnen Brücken bauen. Reisen mit Respektheißt: Rücksicht nehmen auf Glaube, Sitten,Traditionen und gesellschaftliche Umgangs-formen. Einheimische freuen sich über echtesInteresse an ihrem Land und ihren Lebens-gewohnheiten. Das bringt keinen Verzicht mitsich, sondern im Gegenteil eine Bereicherung.

Vorbild sein. Wer sich als Tourist sobenimmt, wie er es selbst von Gästen erwar-ten würde, liegt bestimmt richtig. Als Elternsollte man bedenken: Man ist immer Vorbild– für eigene Kinder genauso wie für fremde.

Adria oderBodensee?„La dolce farniente“ –das „süße Nichtstun“ – gibt es wohl dort wie da.Egal, wo es einenhinzieht: Man kanndarauf achten, dassauch andere etwasvom eigenen Urlaubhaben! WODICKA

Wer ein Land wirklich kennen lernen will, muss auch einmal die ausgetretenen Tourismuspfade verlassen

Ab in den Urlaub

Ich bin ein Teil der WeltDie Anregungen zur Reiseplanungstammen aus dem Buch „Ich bin ein Teilder Welt. Ein ökosozialer Elternratgeber“.Herausgegeben hat das Werk die ARGESchöpfungsverantwortung, eine ökosozialeBewegung in der katholischen Kirche mitSitz in Wien.Der Ratgeber bietet praktische Tipps zumnachhaltigen Leben für Familien – von der Babyausstattung, Ernährung, Einkaufbis zu Müllvermeidung und Geldanlage.Erschienen im Tyrolia-Verlag, Euro 14,95

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Glaube 17Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

2000 Jahre Paulus: Briefe an den Völkerapostel (1)

Ich durfte dich entdecken

Lieber Paulus !

Darf ich ganz ehrlich sein: früher, also zur Zeitmeines Theologie-Studiums, mochte ich Dichnicht so gern; wohl wusste ich um Deine zen-trale Bedeutung für das Entstehen der erstenChristengemeinden und für das Fußfassen desChristentums überhaupt, aber dennoch hab’ich mich nur pflichtgemäß – und nicht ausÜberzeugung – mit Deinen Schriften, den„Paulus-Briefen“, beschäftigt. Wie trocken,spröd, theoretisch, ja blass haben sie auf michgewirkt neben den anschaulichen, bild-reichen, plastischen und lebendigen Jesus-Erzählungen, wie sie uns in den Evangelienüberliefert sind. Mir hätten die Evangelienvöllig gereicht.Dazu kommt, dass in meiner WahrnehmungJesus mit seinen Worten und Taten ganz klarauf Seiten der Schwächeren in der Gesell-schaft gestanden ist, besonders auch der Frau-en – und diese klar frauenfreundliche und befreiende Haltung konnte ich bei Dir, lieberPaulus, verzeih, nicht immer entdecken; imGegenteil: in einigen Deiner Aussagen bist Dumir inkonsequent und restriktiv erschienen.

Gefunden. Später, zur Zeit meiner Eheschlie-ßung, habe ich Deinen Namen „Paulus“, der(zufällig?) auch der Familienname meinesMannes ist, sehr bewusst angenommen. Ichhabe mehr und mehr entdeckt, dass Du, Pau-lus, bei Deiner Sendung – nämlich: die befrei-ende Botschaft möglichst vielen Menschenzu bringen –, ganz selbstverständlich und un-kompliziert mit vielen Frauen zusammen-gearbeitet hast. In Deinen Briefen nennst Duimmer wieder Namen Deiner Kolleginnen,die so wie Du im Dienstdes Evangeliums gestan-

den sind, die also mit Dir „Apostel“ sind (vgl.Röm 16). Du richtest ihnen Grüße aus, be-stärkst sie, und weist sie, wenn nötig, auch zu-recht (Phil 4, 1–3). Für Dich war klar, dassApostel-Sein keine Frage des Geschlechts seinkann, sondern eine Frage der Berufung. MeinGott, wenn das doch auch unsere heutigenobersten Kirchenmänner so sehen könnten.

Erkannt. Mir ist klar geworden, dass Du, lieber Paulus, das damals noch ganz jungeChristentum davor bewahrt hast, zu einerkleinen religiösen (jüdischen) Splittergruppezu verkommen. Ohne Dein Vertrauen in einen Gott für alle, die ebenfalls vertrauen,ohne Deine radikale Infragestellung der reli-giösen Traditionen, ohne Deine Bereitschaftdafür auch Konflikte in Kauf zu nehmen (vgl.Gal 2), was wäre aus dem Christentum gewor-den? Mir imponiert Deine geistige Weite: Dei-ne bewusste und kluge Auseinandersetzungmit der Philosophie und den geistigen TrendsDeiner Zeit, Dein Bemühen, das Christentumplausibel zu begründen.

Gefallen. Mir gefällt Dein Selbstbewusstseinals Christ bei aller persönlichen Bescheiden-heit. Zutiefst bewundere ich auch Deine Ein-satzbereitschaft, Deine Ausdauer, die Du auf

Deinen langen, beschwerlichen Reisen bewie-sen hast, auch Deinen Mut, mit dem Du dievielen Hindernisse (Verleumdung, Gefängnis,Schiffbruch …) bewältigt hast. Mir gefällt Deine praktische Vernunft, mit der Du das Zusammenleben in den jungen Christen-gemeinden im Blick behalten hast und DeinVertrauen in die Fähigkeiten und Begabungender Dir Anvertrauten (1 Kor 12).

Bewundert. Ich bewundere Deinen Willenund die Entschiedenheit, das Evangeliumauch bis nach Rom, ins damalige Zentrum derMacht, zu bringen und Dich von nichts undniemandem davon abbringen zu lassen. Auchdafür dank ich Dir von Herzen! So wirst Dumich mit Deinen Schriften noch lange weiter-beschäftigen: herausfordernd, richtungs-weisend, zu kritischer Auseinandersetzungeinladend ...Deine Kollegin (darf ich so sagen?) im Dienstan den Menschen und an der Frohen Bot-schaftMargarita Paulus

P.S. Einer meiner absoluten „Lieblingssätze“stammt aus Deinem Brief an die Christ/innenin Rom: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen inunsere Herzen …“ Danke. Amen!

Briefe an Paulus

Mag. Margarita Paulus hat über 20 Jahre in Ober-österreich und Salzburg inder Pfarrseelsorge gearbeitet und ist jetzt in dertheologischen Erwachsenenbildung tätig. KIZ/HB

Briefe an Paulus. Zum Ende des „Paulusjahres“ am 29. Juni haben wir Autorinnen undAutoren aus verschiedenen kirchlichen Arbeitsfeldern eingeladen, Briefe an Paulus zuschreiben. Paulus’ Briefe sind die frühesten schriftlichen Zeugnisse des Christentums. KIZ/A.

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Wie sind Sie zu Ihrer ehrenamtlichen Tätig-keit gekommen? Härle: Bei mir hat es im Omnibus angefan-gen, auf dem Jahrgängerausflug der Lustenau-er 43er. Dort bin ich spontan zur Obfrau derJahrgänger gewählt worden. 1986 bin ichvom Pfarrer angefragt worden, ob ich michnicht in der Ökumene engagieren möchte, daich in einer konfessionsverbindenden Ehe le-be. Ich erklärte mich bereit, ohne zu wissen,dass ich damit eine diözesanweite Aufgabeübernommen hatte: Die Organisation desökumenischen Weltgebetstags der Frauen, diedie kfb mitorganisiert. Seither mache ich das,seit drei Jahren sogar österreichweit. Und jetztfahre ich etwa sechsmal im Jahr mit dem Zugnach Wien.Kaltenberger: Bei mir ist es so, dass ich michfür relativ viele Sachen interessiere. Ich steheNeuem sehr aufgeschlossen gegenüber. In soein Ehrenamt – den Begriff mag ich im Übri-gen nicht, weil ich weder auf ein Amt nochauf Ehre aus bin - kommt man irgendwie hin-ein. In einem Team wie der kfb-Zukunftswerk-statt zu arbeiten ist eine Freude. Da kommenVisionen und Ideen und es ist unglaublich,was alles in einer Sitzung passiert. Zum Bei-spiel wollen wir am 25. September einen Frau-engottesdienst in Bregenz-Mariahilf feiern.Ein ermutigender und stärkender Gottes-dienst für Frauen soll es werden. Wir probie-ren das im Dekanat Bregenz aus und schauen,was sich entwickelt.

Spielt das Thema Berufung im Ehrenamt eine besondere Rolle im Vergleich zu einementlohnten Hauptamt?

Härle: Ich bin jetzt in Pension. Aber früherwar ich Kauffrau und im FamilienbetriebMädchen für alles: von der Buchhaltung überden Einkauf, den Verkauf und die Lagerver-waltung habe ich alles gemacht. Das habe ichnicht als Berufung gesehen, weil ich dort hin-eingedrängt worden bin. Im Ehrenamt ist dasanders. Die kfb hat einen guten Spruch, dermir dazu einfällt: „Gott beruft nicht nur dieFähigen, sondern er befähigt die Berufenen.“Das habe ich erfahren. Ein weiteres Mottovon mir ist: „Wem Gott ein Amt gibt, demgibt er auch den Verstand.“ Man wächst in dieAufgabe hinein.Kaltenberger: Ich würde mir wünschen, dassBeruf und Berufung immer zusammenhän-gen. Bei mir trifft das zu. In meinem Hauptberuf als Religionslehrerinwie im Ehrenamt tue ich Dinge, die ich ei-gentlich gerne tue, wie zum Beispiel mit Men-schen zusammenarbeiten; oder über denGlauben und über Erfahrungen zu diskutie-ren. Ich versuche auch, meine Schüler undSchülerinnen immer wieder fürs Ehrenamt zumotivieren. - Gerade wenn es momentan we-nig Ferialjobs gibt, weise ich sie darauf hin,dass sie hier neue Leute kennen lernen kön-nen. Über diese Vernetzung bekommen sievielleicht irgendwo einen Fuß hinein. Es istdie Chance etwas zu tun, das mich freut. Ichkann mich in den Dienst für die Menschenstellen.

Sich in den Dienst für die Menschen zu stel-len ist einer der kirchlichen Grundvollzüge.Was sehen Sie als die gesellschaftspolitischeAufgabe der kfb an?

Gott stärkt die BerufenenDie Katholische Frauenbewegung Vorarlberg (KfB) feiert im Rahmen ihres Jahresthemas „Berufen zum Ehrenamt“

all jene Frauen, die viele, viele Stunden ohne Gehalt gearbeitet haben und arbeiten. Stellvertretend für die

„Vielen“ erzählen Ingrid Härle und Yvonne Kaltenberger im KirchenBlatt-Interview über ihre Motive, ihre Visionen

und Ideen für die Kfb und auch darüber, wie sie Gott in ihrem und im Leben anderer Frauen und Männer am Werk

erleben.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE KARIN BITSCHNAU

Ehrenamt - Nebenamt ?

Aus freiem Entschluß das Herz eingebracht

Hauptamtin Zahlen zu dokumentieren

in GeldzahlenEhrenamt

nur in Zeitzahlen zu erfassenjedoch nie Zeit

die Zeit zu notieren

Ehrenamt Feuer und Eis

Glück, wenn das Feuer wärmtdich nicht verbrennt

Eis zum Schmelzen bringtund Kreise zieht

dann ist Ehrenamt ein Freudenamt

HELGA SCHWÄRZLER

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Vorarlberg 19Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Härle: Dass die Solidarität unter Frauen ge-stärkt wird. Meine Erfahrung hat mir gezeigt,dass Frauen untereinander leider nicht so so-lidarisch sind wie ich mir das wünsche. Sie be-kriegen sich oft selbst. Nachbarschaftshilfe istmeine Vorstellung von gelebter Solidarität.Allein schon der Besuch bei einer krankenFrau tut gut. Man muss oft gar nicht mehrtun. Kaltenberger: Genau darum geht es: Vor Ortzu schauen, wie ich mit meinem Tun wirkenkann. Mit funktionierenden Solidaritätsnetz-werken geht vieles leichter, egal ob Kinderbe-treuung oder Arbeitsplätze. Ich verstehe dasganz biblisch: Die Talente und Charismen zu-sammenzuführen. Talente leben nicht fürsich, sondern für andere. Es geht darum ein-ander zu stärken, zu schauen wo Ressourcensind, wo werden sie gebraucht und wie sindsie verteilt - und auf geschwisterlicher Ebene.Das ist meine Vision für die kfb.

Von feministischer Seite wird immer wiederdie ungleiche Verteilung von ehrenamtlicherFürsorgearbeit und entlohnter Erwerbs-arbeit auf die Geschlechter kritisiert. Wirddas Ehrenamt hier nicht auch missbraucht ?Härle: Statistisch gesehen engagieren sichMänner aund Frauen gleich viel im Ehren-amt, nur die Art des Ehrenamts ist eine ande-re. Frauen sind eher im Fürsorge- und Pflege-bereich zu finden, Männer eher beim Sport-verein, bei der Feuerwehr usw. Auf den Punktgebracht: Die Frauen haben mehr Amt unddie Männer mehr Ehren.

Kaltenberger: Ich habe schon die Befürch-tung, dass man das Ehrenamt in Zeiten wiediesen missbraucht. Dass man sagt: Ja, diemachen das eh alles ehrenamtlich. Da appel-liere ich an jede Einzelne, gut zu schauen undzu fragen: Kann ich da mit? Mit dem Gefühl,dass ich ausgenützt werde, kann ich über-haupt nicht ehrenamtlich arbeiten.

Eine Forderung der Kfb ist es, ehrenamtlicheTätigkeiten in die Pensionsbemessung ein-zubeziehen. Wie stehen Sie dazu?Härle: Ich finde das eine begrüßenswerteIdee. Wie bei der Anrechnung der Kinderer-ziehungszeiten könnte man das auch bei eh-renamtlichen Tätigkeiten tun. Vor allemnützt das Frauen im Falle einer Scheidung. Kaltenberger: Der Grundgedanke ist super.Für mich stellt sich nur die Frage: Was istdenn Ehrenamt? Was wird angerechnet?Wenn ich im PGR bin? Oder wenn ich die äl-tere Dame in der Nachbarschaft drei Stundenbesuche? Wie erfasse ich das? Viele werdensich wahrscheinlich gar nicht melden, weildas für sie selbstverständlich ist, was sie tun.

Fr 26. Juni, 16.30 Uhr, Pfarrheim Bruder Klaus,Dornbirn: Dankfeier der Katholischen Frauenbe-wegung Vorarlbergs für die geleisteten Ehren-amtsstunden.

Anmeldungen T 0 55 22 34 85-212 (Di und FrVormittag) E [email protected]

Ingrid Härle (li) und Yvonne Kaltenberger erzählen über ihr „Amt“ und welche Ehre es sein kann, ihreBerufung im Ehrenamt zu leben. BITSCHNAU

Ein großes Danke!

Frauen sind es, die Millionen vonEhrenamtsstunden leisten. „Be-

rufen zum Ehrenamt“ – Jahresthe-ma der katholischen Frauenbewe-gung. Die kfb erörtert derzeit in ih-ren Gruppen die Zukunft der frei-willigen Arbeit. Auch wird über dieVoraussetzungen und Rahmenbe-dingungen nachgedacht, damit Eh-renamt in- und außerhalb der ka-tholischen Frauenbewegung sicht-bar wird und für uns Frauen lebbarund leistbar ist. Wir wollen gemein-sam Wege suchen, um unsere eige-ne BERUFUNG zu erkennen und dierichtige ANTWORT zu finden.

Eine Erhebung in ganz Österreichergab, dass jährlich rund 9,6

Mio. Stunden von Frauen unent-geltlich geleistet werden. Eine be-achtliche Zahl auf die wir stolz seinkönnen. Diese Stunden ergeben ei-nen Wert von 68 Millionen Euro.

Die Frauen nützen die ihnen ge-schenkten Talente für das En-

gagement in Kirche und Gesell-schaft. Sie sehen ihr Ehrenamt alsgelebte Berufung und dürfen des-halb weder als Notnagel noch alsLückenbüßerin angesehen werden.Daher gilt es, diese Leistungenmehr zu würdigen und sichtbarerzu machen. Vieles was selbstver-ständlich in Anspruch genommenwird, ist nur möglich, weil in ho-hem Maße von Frauen unentgelt-lich gearbeitet wird.

Ohne Ehrenamt gäbe es keinekath. Frauenbewegung. Als

Anerkennung und Wertschätzungdes großen Engagements der vie-len Frauen möchten wir allen einherzliches Vergelt’s Gott ausspre-chen und euch zur Dankfeier am26. Juni 09 einladen. Wir freuenuns auf euer Kommen.

BERTA EGGERVorsitzende der katholischen Frauenbewegung

AUSFRAUENSICHT

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■ Im Vatikan arbeitet Gudrun Sai-ler sei 2003 als Journalistin. Der vor-liegende „christliche Reiseführer“ist ihr zweites Buch als Vatikan-Ex-pertin, genauer: Insiderin. Um die„Frauen im Vatikan“ ging es in ih-rem ersten Buch. Diesmal geht esum den „Sitz des Heiligen Stuhls“ -allein um dieser Formulierung wil-len lohnt sich ein Blick zwischen dieZeilen. Die Ewige Stadt ziehe mit„ihrem Herzstück“ (dem Vatikan)jedes Jahr Millionen von Touristenan. Und diese Zielgruppe findet mitdem vorliegenden Reiseführerdurchaus fundierte Wegweisungdurch Kunstsammlungen, Gärtenund Ausgrabungen. Die „Insider-Tipps“ sind ganz auf die Bedürfnis-se des Vatikantouristen abge-stimmt und bestimmt hilfreich. Wasallerdings das spezifisch „christli-che“ an diesem handlichen Büch-lein sein soll, ist nicht so schnell klar.

Gudrun Sailer,Vatikan. Derchristliche Reise-führer. 144 Sei-ten. Benno-Ver-lag. ISBN 978-3-7462-2661-3. (€ 10,20)

■ In Jerusalem kennt sich derdeutsche Schriftsteller Michael Baa-de aus. Die heilige Stätte für Juden,Christen und Muslime ist gleichzei-tig ein höchst konfliktuöser Brenn-punkt der Weltgeschichte und auchein Ort menschlicher Gewalt. In ei-nem Lesebuch hat Baade literari-sche Zeugnisse über die Stadt Jeru-salem versammelt. Aktuelle politi-sche, historische und religiöseAspekte finden sich in literarischenTexten von namhaften Dichtern,Autoren und Publizisten dargestelltund bearbeitet. Natürlich ist auchdie Vision des friedlichen Miteinan-ders an diesem Ort ein Thema.

Michael Baade(Hg.) Jerusalem.Die Heilige Stadt.Ein Lesebuch. 220 Seiten. Her-der-Verlag. ISBN 978-3-451-06058-8. (€ 10,30)

20 Leserplattform 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

■■ Abgrenzung zur FPÖ Zu KiBl Nr. 22 vom 31. Mai 2009, S. 10 (Panorama)

Als eifrige Kirchenblattleserin und praktizie-rende Katholikin, aber kein Mitglied der Frei-heitlichen Partei, wohl die Schrecken des Na-tionalsozialismus miterlebt, war ich über dieForderung einer Abgrenzung zur FPÖ zu sehrerschüttert. Wie sollen 17 - 20 % der Bevöl-kerung einfach ausgegrenzt werden? Ich ken-ne viele FPÖ-Mitglieder, sogar Mandatare,die eifrige Kirchgänger sind und die Kirchen-steuer ordnungsgemäß entrichten. Mankann sehr wohl mit manchen Aussagen derPolitiker nicht einverstanden sein, aber wieSr. Dr. Fürst, Luitgard Derschmidt und dieDekane sowie Rektoren der österreichischentheologischen Fakultäten, die Abgrenzungzur FPÖ fordern, ist erschreckend undunchristlich. Diese Leute berufen sich aufdas Evangelium, aber darin steht auch, „werohne Sünde ist werfe den ersten Stein“.

IRENE SPIEGEL, PER EMAIL

■■ Kirchenfeindlich ?Zu KiBl Nr. 14 vom 5. April 2009 „Ich, die Kircheund mein Glauben“.

Über die kirchenfeindliche Einstellung vonHerrn Maier bin ich nicht entrüstet, wohlaber darüber, dass seine Beschimpfungen imKirchenBlatt kommentarlos breit getretenwerden, weshalb ich mich mit Gegenargu-menten melde.Es gibt Fehler in der Kirche; das ist natürlich.Wenn ein Priester einmal eine persönliche

Meinung äußert, die mir nicht passt, ist dasnoch lange kein Grund, die Kirche pauschalzu verurteilen. U. a. schreibt Herr Maier, dasser sich selbst zum Empfang der Firmung unddes Hl. Geistes entschieden hat; dann folgtdie Äußerung „Der Zwang zur Religion (…)ist mir ein Gräuel“. Die Religion wird unse-ren Kindern angeboten wie Zuneigung, ge-sunde Kost, Schulbildung u. v. m. - Eine gei-stige Richtung werden auch Sie, Herr Maier,Ihren Kindern einmal aufzeigen. Und wie Siesehen, kann man aus der Kirche ja auch aus-steigen. Niemand kann Sie zum Bleibenzwingen.Wie viele moderne Christen meint Herr Mai-er, dass man auch ohne den sonntäglichenGottesdienst ein gläubiger, guter Christ seinkann. (Vielleicht sind das halbe Christen?)Wer ein ganzer Christ sein will, muss anChristus mit seiner letzten Konsequenz glau-ben: An die geheimnisvolle Gegenwart Jesuim Mahl der Liebe; und durch die Teilnahmean dieser Feier am Erlösungsplan Gottes mit-zuwirken. „Der Glaube an die Gegenwart Jesu im Sakrament des Altares ist die Nagel-probe des christlichen Glaubens,“ sagt nichtnur H. J. Jünemann, ein Theologe.

IRMGARD BEREUTERA-6922 WOLFURT

Anmerkung der Redaktion: „Kirchenfeindlich-keit“ hat im KirchenBlatt keinen Platz. Kirchen-kritische Positionen, die persönlich argumentiertund zur Diskussion gestellt werden - und so ha-ben wir diesen Text gelesen - dagegen sehr wohl.Unter dem Titel „have a little faith“ haben wirversucht, das Gespräch über Gott, Glauben unddie Kirche unter jungen Leuten zu erschließen.Und: Die Kirche lebt vom dialogischen Gespräch.

DIE REDAKTION

FÜR SIE GELESEN

Wir freuen unsüber IhreBewerbung, dieSie bitte bis zum 4. Juli an PfarrerDr. Paul Solomon,Weidachstraße 1,6900 Bregenz richten.

Ab 1. September 2009 suchen wir eine neue

Leitung für den Pfarrkindergarten St. Kolumban (100%) In der Pfarre St. Kolumban in Bregenz pflegen viele engagierte und aktive Mitglieder ein gutes

Miteinander. Der Pfarrkindergarten ist ein wesentlicher Bestandteil der pastoralen Aktivität der

Pfarre. Er ist mit einer Gruppe angenehm überschaubar und soll seinem guten Ruf auch weiterhin

gerecht werden.

Ihre Aufgaben

_ Administrative und organisatorische Leitung

_ Führung einer Mitarbeiterin

_ Entwicklungsgerechte Betreuung der Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren

_ Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Eltern und der Pfarrechule

Ihr Profil

_ Abgeschlossene Ausbildung in Kindergartenpädagogik

_ Berufserfahrung_ Guter Umgang mit Kindern

und Eltern_ Leitungserfahrung von

Vorteil_ Selbständig und verlässlich_ Christlich orientierte

Lebensgestaltung

Wir bieten Ihnen

_ 100 % Anstellung_ Gutes Arbeitsklima_ Verantwortungsvolle

Aufgabe in einem gut über-schaubaren Rahmen

_ Kindergarten mit hoher Qualität und gutem Ruf

_ Konstruktives Miteinander von Pfarre und Kindergarten

_ Angemessene Bezahlung

Page 21: Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: KirchenBlatt ·

Leserbriefe 21

„Nur“ Zufall?Zu: KiBl Nr. 23 vom 7. Juni „Bischöfe können Kritiker ausschließen“ (S. 9) und Sonntag (S. 13)

Ist es „nur“ Zufall, ist es „Fügung“ oder ist esder „Heilige Geist“, dass in ein- und dersel-ben Nummer - eben auf Seite 13 - der Aufrufdes Franz von Assisi zum Thema „Mut“ zulesen ist. Ich zitiere und bitte um Nachdruck: MUT!

Was keiner wagt, das sollt ihr wagenwas keiner sagt, das sagt herauswas keiner denkt, das wagt zu denkenwas keiner anfängt, das führt auswenn keiner ja sagt, sollt ihr’s wagenwenn keiner nein sagt, sagt doch neinwenn alle zweifeln, wagt zu glaubenwenn alle mittun, steht alleinwo alle loben, habt Bedenkenwo alle spotten, spottet nichtwo alle geizen, wagt zu schenkenwo alles dunkel ist, macht Licht!

Heiliger Franziskus, bitte, schau oba! Ich ha-be seinerzeit die Anliegen der Plattform „Wirsind Kirche“ mit unterzeichnet und unter-stütze die fünf Forderungen weiterhin mitallen Fasern meines Herzens! Wenn ich des-wegen innerhalb meiner Glaubensgemein-schaft nicht mehr als genehm erachtet wer-de, dann sage man mir dies! Ich glaube festdaran, dass ich mein Heil trotzdem findenwerde. Allerdings: Für die Herren in Rom zubeten, werde ich mir abgewöhnen.

ELFRIEDA FILL, A- 6900 BREGENZPER EMAIL

Die Gnade ist der Glaube Eine überaus wichtige Frage: „Was haben Sievom Osterereignis und von den darauf-folgenden Tagen gelernt?” Jeder darf selbstund für sich selbst eine ehrliche Antwort ge-

ben. Es ist Gnade, dass wir durch dieses Er-eignis heute noch leben dürfen, denn wirsind Gottes Werk! Der Mensch wendet sichaber weiter ständig von dieser Gnade ab, dieGott ihm anbietet. Eigentlich ist esmerkwürdig, denn wer es annimmt, hatnichts zu verlieren, sondern nur zu gewin-nen. Der Hochmut aber, der im Menschentief verwurzelt ist, hindert ihn daran. Gotthat aus reiner Liebe gehandelt und sich zuseinen Geschöpfen herab geneigt, um sie zuerretten, und das Heil, das er ihnen anbietetist vollkommen. Gott selbst ist vollkommenund darum könnte er sich nicht zufriedengeben, wenn die Menschen die Er errettet,nicht fiir Ihn passend gemacht wären. Dem erhofften ewigen Heil irgendwelche ei-genen Anstrengungen hinzuzufügen bedeu-tet nur Unkenntnis über Gott und Mangelan Glauben. Der alte Mensch ist mitChristus gekreuzigt und begraben. Der Glau-bende soll ihn dort lassen, soll sich der Liebeerfreuen und des Reichtums der Gnade. Nurso kann sich das neue Leben frei in ihm ent-falten - zur Ehre Gottes. .

ALOIS BONVICINI, A-6850 DORNBIRN

Das ist mir zu viel Zu: KiBl Nr. 23 vom 7. Juni „KTV-Werbung“ (S. 23)

Ich wundere mich sehr über das Werbeinse-rat K-TV im Kirchenblatt: „24 Stunden Ka-tholische Kirche im TV“. In dieser Form 24Stunden „Katholische Kirche“, das scheintmir zu viel. Aus persönlichen Begegnungenweiß ich, dass gerade K-TV manche Men-schen auch verunsichert und verängstigt.Die frohe und befreiende Botschaft, die ich mit Christentum (und auch mit dem Kir-chenblatt) in Verbindung bringe, vermisseich in K-TV.

HILDEGUND WALTER, A-6712 THÜRINGENPER EMAIL

Die Leser/innen sind am Wort

Wir freuen uns über Ihren Leserbrief!

Bitte, fassen Sie sich kurz! Kürzungen bleibender Redaktion vorbehalten. AnonymeZuschriften können wir nicht veröffentlichen.Publizierte Leserbriefe müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Ihre Zuschrift erwarten wir gerne!

Vorarlberger KirchenBlatt, c/o Leserbriefe, Bahnhofstr. 13, A-6800 Feldkirch

[email protected]

Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Petrus Waldes und die„Kirche der Armen“ Zu: KiBl Nr. 19 vom 10. Mai 2009, Petrus Waldes

Als evangelischer Pfarrer bin ich tief davonberührt, dass ein „katholisches“ Kirchenblatteinen so schönen Text über Petrus Waldesveröffentlicht. Aber ich weiß ja, dass Ihr Kir-chenblatt und die Vorarlberger Kirche „ka-tholisch“ - aber nicht sehr „römisch“ ist. Zu-nächst also ein herzliches Kompliment undDanke. - Petrus Waldes zählt für uns „Prote-stanten“, etwa wie Hus zu den „Vorreforma-toren“, obwohl auch unser Kirchentum esihnen nicht leicht gemacht hätte - siehe dieWiedertäufer in Zürich unter Zwingli, Luthergegen die „Schwärmer“ und Calvin mit Ser-vet .. Das hat Kirche als Institution wohl soan sich, dass allzuviel Heiliger Geist gefähr-lich ist. Auch heute.

Die Waldenserkirche ist heute die evangeli-sche Kirche in Italien, mit einem beacht-lichen sozialen Engagement im Piemont undin Sizilien auch im Kampf gegen die Mafia.Im Geist dieser „Kirche für die Armen“ hatder frühere Generalsekretär des ökumeni-schen Rates der Kirchen, Philipp Potter, aufdie Frage: „Das Evangelium Jesu ist ein Evan-gelium für die Armen - gibt es auch einEvangelium für die Reichen ?“ geantwortet:„Ja - verkaufe, was du hast und gib's den Ar-men ...“ - vielleicht auch ein Weg aus unse-rer derzeitigen Wirtschaftskrise.

HANS JAQUEMAR, EV. PFR. EM.FL-9485 NENDELN

Petrus Waldes (Lutherdenkmal, Worms) WIKICOM

Abo-Telefon 0 800 800 280 (kostenfrei) oder per Email [email protected]

Sie können das Kirchenblatt 8 Wochen für € 8,- Probe lesen oderein KirchenBlatt-Jahresabonnement für € 34,- bestellen.

KirchenBlatt verpasst ?Damit Ihnen das nicht nocheinmal passiert, rufen Sie uns an!

Page 22: Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: KirchenBlatt ·

22 Medien / Treffpunkte 21. Juni 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

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ANGABEN OHNE GEWÄHR 6 AUS 45Mi., 10.6.09: 1 15 16 18 30 44 Zz: 42

J O K E R: 8 1 8 1 0 9

LOLOTTTOTO

So.,14.6.09: 10 19 25 34 37 39 Zz: 18J O K E R: 2 2 2 0 2 31: 1:1 2: 0:0 3: 2:1 4: 2:0

TOTO Ergebnisse 24. Runde 2009

X X 1 1 1 1 2 1 X 1 1 2

100.000 Euro – garantiertToto sorgt noch 5 Runden lang für eine attraktive GewinnsummeNoch fünf Runden lang steht die „Garantie“ – und damit die Zahl 100.000 –im Mittelpunkt des Toto-Geschehens.„Unter Garantie“ geht es also in den nächsten fünf Toto Runden beim Zwöl-fer um mindestens 100.000,– Euro. Toto führt bis zur 29. Runde wieder seineGarantierunden durch. Der Zwölfer Gewinnrang wird in diesen Runden - alsobis inklusive die Runde vom 18./19. Juli 2009 – von Toto auf jeweils 100.000,–Euro aufdotiert. Dabei handelt es sich um eine garantierte Mindestsumme.Sollte durch Jackpot-Ereignisse die Zwölfer-Summe 100.000,– Euro überschrei-ten, so kommt selbstverständlich diese höhere Gewinnsumme zur Auszahlung.Heuer nutzten schon zwei Spielteilnehmer die Gunst der Stunde und holtensich einen „garantiert“ hohen Gewinn: Ende Jänner kassierte ein Tiroler mitseinem Solozwölfer exakt 100.000,– Euro und ein Kärntner gewann Anfang Fe-bruar rund 161.000,– Euro.

DER GUTE TIPP / ZUM VORMERKEN

Kulturverein „Motif“ zeigt Theaterstück „Flucht ist(k)ein Verbrechen“ - 14 jugendliche Schauspieler/innen,sechs Autor/innen u. Regisseur Michael Schiemer beschäftigensich seit mehreren Monaten mit der Asylthematik. Fr 19.Juni, 20 Uhr, Adalbert Welte Saal Frastanz Sa 20. Juni,19 Uhr, Remise Bludenz So 21. Juni, 20 Uhr, Spielboden

Werkstattgespräche: Wer bezahlt die Rechnung? Fragenan eine Politik der Gerechtigkeit. Wie können Ansprücheauf Gerechtigkeit global und regional durchgesetzt werden?Am Podium Markus Marterbauer (Ökonom) und Anton Strini(AMS) Mo 22. Juni, 19 Uhr, Wirtschaftspark Götzis.

Vortrag: Wie baut man ein "ortsübliches" Minarett?"Zwischen Gebetsstätte und Kulturzentrum: Vielfalt der Mo-scheenarchitektur in den U.S.A." ein Vortrag mit Lichtbildernvon Azra Aksamija, Künstlerin Boston 25. Juni 2009, 20Uhr, Salomon-Sulzer-Saal in der ehemaligen SynagogeHohenems

Sommerball der Hospizbewegung Vorarlberg. Der Som-merball der Hospizbewegung Vorarlberg möchte das Tanzfie-ber der 50-er-Jahre herauf beschwören: Im „Cubus“ in Wolfurtsind vergnügliche (Tanz-)Stunden mit der Franz-Rimini-Tanzka-pelle garantiert. Sa 4. Juli, 19.30 Uhr, Cubus Wolfurt

Ausflug nach Wolfegg (D) Konzertbesuch Manfred Hon-eck. Führung durch das Schloss und Besuch des Kirchenkon-zerts bei den Internationalen Wolfegger Konzerten. Missa So-lemnis von L. v. Beethoven,Dirigent Manfred Honeck. So 28. Juni Abfahrt 13:30 Kirchplatz Altach Karten: T 05576-42010.

Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ im Dialekt Be-reits zum 2. Mal stehen Rankweiler Laienschauspieler auf derFreilichtbühne vor der Basilika, um den einzigartigen Erfolgdes Vorjahres zu wiederholen. www.basilika-rankweil.at. 26. August. Einlass 19.30 Uhr, Beginn bei Einbruch derDunkelheit (ca. 21 Uhr), 27. bis 29. August.

MEDIENTIPPS

Unser Radiotipp1989 – 20 Jahre danach: Radiokolleg – 20 Jahre Falldes Eisernen Vorhangs: Wie die Ostöffnung Öster-reich verändert hat. Wie bei jedem großen Umbruch be-gleiten auch den Fall des Eisernen Vorhangs übertriebeneHoffnungen und Ängste. Die einen schwärmen von einerschönen, neuen, grenzenlosen Welt und von einem Öster-reich, das wieder im imperialen Glanz erstrahlt; die ande-ren fürchten Horden von Billigarbeitern und das Überhand-nehmen der organisierten Kriminalität. Haben sich dieÄngste und Hoffnungen bewahrheitet? Mo 22., bis Do 25.,9.05 Uhr, Ö 1

Unser Fernsehtippkreuz & quer: Die HermannGmeiner Story. Vor 60 Jahrengründete Hermann Gmeiner dieSOS Kinderdörfer. Er selbst wäreheuer 90 Jahre alt geworden. Werwar dieser Mann? Wie kam es zum Aufbau der größten pri-vat geführten Sozialorganisation der Welt? Peter Beringerbegibt sich in Österreich, Asien und Afrika aufSpurensuche, trifft Weggefährten und „Kinder“ Gmeiners,spricht mit heutigen Mitarbeitern, Kindern und Müttern. DerFilm nutzt sehr gut erhaltenes Material, das Gmeiner auf sei-nen Reisen um den Globus zeigt, und beobachtet, wie dieNachfahren Gmeiners die Kinderdorfidee am Leben halten(Foto: ORF). Di 23., 22.30, ORF 2

Religion im FernsehenGlaube unter freien Himmel. So 21., 10.15, ORF 2Orientierung. So 21., 12.30/Wh Di 23., 12.25, ORF 2Gegen den Strom: Klaus-Peter Hertzsch, Christ un-ter drei Regimen. So 21., 17.30, ARDWas ich glaube. So 21., 18.15, ORF 2kreuz & quer. (22.30/Wh Do) Die Hermann Gmeiner Sto-ry. Siehe: Unser Fernsehtipp / (23.25) Frühchen zwischen Le-ben und Tod. Di 23., 22.30/Wh Do 25., 12.00, ORF 2Stationen: Der Kardinalpräfekt Joseph Ratzingers Zeitals Glaubenswächter. Mi 24., 19.00/Wh Do 25., 11.45, BRGott als Boogieman: Jazz, Rock und Pop in den Kir-chen. Fr 26., 6.30, BRReligionen der Welt. Sa 27., 16.55, ORF 2

Religion im RadioMorgengedanken ... von Regens Nikolaus Krasa (Wien). So6.05, Mo-Sa 5.40, ÖRReligion auf Ö3. So 21., zw. 6.30 – 7.00, Ö3Das evang. Wort. Es spricht Pfarrer Rainer Gottas (Kla-genfurt). So 21., 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. „Der Sturm auf dem See“ (Mk 4,35-41). So21., 7.05, Ö1Kath. Gottesdienst. Aus Faistenau/Sbg. So 21., 10.00, ÖREinfach zum Nachdenken. So-Sa 21.57, Ö3Gedanken für den Tag ... von Hubert Christian Ehalt. Mo-Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Mo-Fr 18.55, Ö1Praxis – Religion und Gesellschaft. Mo 22., 21.01, Ö1

Page 23: Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: KirchenBlatt ·

Treffpunkte 23Vorarlberger KirchenBlatt 21. Juni 2009

Neue Staffel zur Wahl des Davidinos im Land

Wählen Sie ihr Lied ins neueGesangbuch der Diözese!

Vom Montafon bis in den Bregen-zer Wald wird dieses Wochenen-de über den Davidino, über dieLieder für das neue Gesangbuchder Katholischen Jugend undJunschar Vorarlbergs, entschie-den. Über 5.000 Vorarlberger ha-ben bisher in den unterschiedli-chen Gemeinden mitgemacht.An diesem Wochenende gibt esweitere fünf Möglichkeiten, einLied für den Davidino auszuwäh-len. Mit einem tollen Programmlädt der Volksschulchor Lingenauin den Wäldersaal in Lingenau.Pünktlich zum Sommeranfangfindet auch das alljährliche Som-merkonzert des KinderchorsFrechdax mit über 70 Kindern ausdem ganzen Land auf der Kultur-bühne Ambach in Götzis statt.

Fr, 19.Juni, 20 Uhr, Wäldersaal Lin-genau, Volksschulchor Lingenau Sa, 20.Juni, 18.30 Uhr, PfarrkircheSt.Anton, Chor Sunny und La Luna So, 21.Juni, 9.30 Uhr, PfarrkircheKoblach, Jungscharchor KoblachSo, 21.Juni, 10 Uhr, PfarrkircheEgg-Großdorf, Volksschulchor So, 21.Juni, 16.30 Uhr, KulturbühneAmbach, Kinderchor Frechdax

Davidino - wählen Sie ihren Hit!TERMINE

Fr 19. Juni, 20 Uhr, PfarrkircheBludesch, Vortrag: „Lebens-schutz - Menschenwürde und dievielschichtigen Folgen der Abtrei-bung, 19 Uhr: kath. Gottesdienstmit eucharistischer Anbetung.www.plattform-leben-vorarlberg.at

Mi 24. Juni, Abendfeier zumAusklang des Paulusjahres inHaselstauden, 19 Uhr, hl. Messe20.15 Vortrag: Der hl. ApostelPaulus und das Leiden. Veranstal-ter ist der Initiativkreis katholischerLaien und Priester, geistlicher Leiterist Pfarrer Werner Ludescher.

TIPPS DER REDAKTION

Sa 20. Juni,Tageswanderungauf einem alten Saum- und Pil-gerweg von Dalaas zum KlosterSt. Peter in Bludenz. Mit dem Pil-gerteam um Werner Mathis führtder Weg rund 16 km auf dem „Vor-arlberger Jakobsweg,“ großteils imSonnenlicht durch Dörfer, die seitJahrhunderten vom Verkehr undTransport lebten, bevor Anfang des20. Jahrhunderts der stetige, wirt-schaftliche Aufstieg durch den Tou-rismus einsetzte. Treffpunkt: Sa 20.Juni, 7.30 Uhr Bahnhof in Bludenz.Anmeldung bis 19. Juni bei WernerH. Mathis, Hohenems, T 05576 –74941 E [email protected]

So 21. Juni, 19.30 Uhr, OpenAir Gottesdienst in Dornbirn-Hatlerdorf (Kirchplatz)- RockigerSound mit den Hatler Firmlingen.Unter der Leitung von Bohuslav Be-reta machen sich die Jugendlichendaran, durch rockigen Sound dieKirchenbesucher zu einer leben-digeren Gebetsart zu motivieren.

Fr 26. Juni, 20 Uhr, Vortragmit Prof. Dr. Rolf Awraham-Mordechai: Israels Irrweg – einejüdische Sicht ein. „Das Juden-tum, meine Heimat, ist in die Hän-de von Leuten gefallen, denen Volkund Nation höhere Werte sind alsGerechtigkeit und Nächstenliebe.“Prof. Awraham-Mordechai plädiertfür eine Umkehr zum Frieden imNahen Osten.friedens räume, Lindenhofweg 25; 88131 Lindau; T 0049 08382 24594

Sa 4. Juli, 10-16 Uhr, Dem Ge-heimcode meines Körpers aufder Spur. Workshop fürMädchen von 10 bis 12 Jahren.Im Mittelpunkt des Tages stehendie spannenden Ereignisse rund umden Zyklus der Frau, und wie wirdie Sprache unseres Körpers verste-hen können. Mit derSexualpädagogin Heidi Feuerstein. Bildungshaus St. Arbogast, Anmel-dung und Veranstalter: Ehe- undFamilienzentrum T 05522/74139.

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch.Herausgeber: Generalvikar Dr. Benno Elbs. DasVorarlberger KirchenBlatt ist das Informationsor-gan der Diözese Feldkirch.Redaktion: Dr. Walter Buder (Chefredakteur),Mag. Wolfgang Ölz (Chef vom Dienst), RainerJuriatti. Verwaltung: Ramona Maurer.Jahresabo: € 34,- / Einzelverkauf: € 1,-Alle: 6800 Feldkirch, Bahnhof straße 13, Telefon (05522) 34 85-0, Fax (05522) 34 8 56. E-mail: [email protected] Internet: http://www.kirchenblatt.atAbo-Verwaltung: Isabell Burtscher DW 125Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach.

GEWINNSPIEL

Bei unserem Gewinnspiel fürKarten zum Musikalischen Spa-ziergang am Sonntag 14. Junihaben 26 Leser/innen teilgenom-men. Unter dem Kennwort “GottesZeit” haben je zwei Konzertkartengewonnen:Erna Stimpfl, 6923 LauterachStella Sigg, 6912 HörbranzAnni Indrist, 6900 BregenzDie Redaktion gratuliert den Gewin-nerinnen!

GEBET

Di 23. Einfaches Gebet.Bildungshaus Batschuns, 19.30 Uhr. Di 23. und Mi 24. Kontemplati-on. Meiningen, Pfarrheim, Di 19.45bis 21 h, Mi 18.30 bis 20 h.Di 23. Lobpreisabend, Pfarrkir-che Gisingen, 19.30 - 20.30 h.WAS: Zeit, um Christus mit fetzigenLiedern zu loben. Zeit, um auf Ihn inder Brotgestalt zu schauen. Zeitzum Loben, Danken undAuftanken...Mi 24., Do 25., Fr 26.,Morgenmeditation. BildungshausSt. Arbogast, Kapelle, 7.30-7.50 hMi 24. Jugendgebet. Lustenau,Erlöserkirche, 20.10 h.Do 25. Eucharistiefeier.Bildungshaus St. Arbogast, Kapelle,19.30 - 20 h. Do 25. Abendlob. Nenzing, Pfarr-kirche, 19 h.Do 25. Gebetsrunde, 15 Uhr, Kloster Mariastern-GwiggenSa 27. Quellen-Tag. Schaan/FL,Kloster St. Elisabeth, 9.30 bis 16 h(Anmeldung bis Mi davor, Tel.0423/239 64 42, Fax 0423/239 64 45,E-mail: [email protected].)

EUCHARISTISCHEANBETUNGSo 21. 18.30 h bis 19.15 h, Do 25.20.15 h bis 21 h, Fr 26. 15 h bis 19.15h. Anbetungsstunden der PfarreSt. Sebastian in Gisingen.Mo 22., 8 h Rosenkranz; Mi 24.,8.30 bis 9.30 h stille Anbetung, Fr26. 8.30 bis 19 h – stille Anbetung.Pfarre St. Konrad, Hohenems im Ge-betsraum des Pfarrhauses.Di 23. Rosenkranz, 19 h; Hl.Messe mit katechetischerPredigt, 19.30 h; geführte Anbe-tung mit Einzelsegen, 20.30 h.Bludenz, Kloster St. Peter.Do 25. Anbetung. Herz-Jesu-Ka-pelle, Pflegeheim Hittisau, 19-20 h.Do 25. - Anbetungsstunde.Rankweil, Karmelkloster, 19.30 h.Kapuzinerkirche Feldkirch, Fr26. nach dem 9 Uhr-Gottesdienst –also ab ca. 9.30 Uhr eineAnbetungs-Stunde.Sa 27. St.-Joseph-Kloster, Lauter-ach, 15.45 bis 17 h (in Sommermo-naten 16-17 h u. anschl. Vesper!!),16 h Rosenkranz um Frieden undVersöhnung.

TÄGLICHE ANBETUNG Bregenz. (Kapuzinerkloster) undFrastanz (Geistliches Zentrum) beiden Schwestern der hl. Klara, 17-18 h.Täglich wochentags Anbetung.Hohenems, St. Konrad, im Anbe-tungsraum neben der Pfarrkirche,Mo-Sa 8 -9 h, Fr 8 - 19 h.

Page 24: Nr. 25 Sonntag, 21. Juni 2009 Preis: KirchenBlatt ·

...feiern diese Woche21.6. Aloisius 22.6. ThomasMorus, Paulinus 23.6. Edeltraud24.6. Johannes der Täufer L Jes49,1-6 E Lk 1,57-66.80 25.6.Wilhelm, Dorothea 27.6. Hemmavon Gurk, Harald

Heiliger Johannes Johannes der Täufer erblickte et-wa ein halbes Jahr vor Jesus dasLicht der Welt. Jesus ließ sichvon Johannes taufen. Sein Lebensteht in den Evangelien. Wie lebt sich’s mit Ihrem Namen? Meine Eltern habenwohl angenommen, ich würdeein Rebell werden, deshalb ha-ben sie mich nach „Johannesdem Täufer“ benannt. Ab undzu wäre ich jedoch lieber wieder Apostel Johannes, der Lieb-lingsjünger von Jesu, der sichan seiner Brust ausruht. Aberich bin doch wohl eher ein Re-bell und deshalb passt dieserName auch gut zu mir.....“undniemand soll es wagen, ihn ab-zukürzen.....!“ Mein Vater heißtJohannes Heil und auch meinGroßvater hieß schon so. Alsich in meiner Jugendzeit Briefevon meinen Freundinnenerhielt, wurden sie manchmalvon meinem Vater geöffnet.Seither gebe ich auch immermeinen zweiten Namen, Chri-stoph, bei der Adresse an. Der„rote Faden“ in meinem Lebenist die persönliche Beziehung zuGott. Es ist mir auch ein Her-zensanliegen, dies an unsereKinder weiterzugeben.

NAMENSTAG ...

Johannes Heil (Bregenz): “DerHerr ist gnädig”.

HUMOR

„Mein Hund ist toll! Der bringtmir jeden Morgen die Zeitung.” -- „Aber das tun doch viele Hun-de.” - „Ja, aber ich habe eigent-lich gar keine Zeitungabonniert.”

Winn oanar nix woßt und gli gschied redo well ka scho eoz Blödsdobi ussarku. Das ischt bim Thema Theologie halt ebo so wio übo-ral. Ma bütot drum zurzeit wiedr an Fernkurs i Theologie a.‘s Kirchamüsle

ZU GUTER LETZT

10. Dornbirner Weisenblasen 2009Bereits zum 10. Mal laden dieHatler Musig und die zahlrei-chen Musikanten und Sängerzum Volksmusiktreffen auf derAlpe Schwende ein. Für alleFans des Weisenblasens treffensich Volksmusikfreunde, Sängerund Musikanten, zahlreicheGruppen und klingenden Na-men der Volksmusikszene zumMusizieren von getragenenLied- und Alpweisen aber auchanspruchsvoller Volksmusik aufder Alpe Schwende oberhalbvon Dornbirn. Heilige Messemit Pfarrer Christian Stranz mit

musikalischer Umrahmungdurch die Gruppen. Anschl.Vorstellung der Gruppen undfreies Weisenblasen. Abschluss:Treffen der Sänger und Musi-kanten zum gemütlichen Aus-klang auf der Alpe Schwende.

So 21. Juni, 11 Uhr, Heilige Messemit Pfr. Christian Stranz, anschl.Vorstellung der Gruppen und freiesWeisenblasen.Infos und Anmeldung: Hatler Musig - Franz Rein, T 0664/1825543 E: [email protected]

Weisenblasen mit vielen klingenden Namen: Enzenkirchner Weisen-bläser, Triesner Santa Merta Bläser, Auer Frauenchörle, Ahorn Duo u.v.a.

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KOPF DER WOCHE: ROMY GRASGRUBER

Zuschauen will sie nichtAm 20. Juni ist Welttag der Flüchtlinge.Zwei Tage vorher finden in Graz und WienLichterketten „für Respekt, Menschenwür-de, Vielfalt und Zivilcourage“ statt. Eine der Initiatorinnen ist Romy Grasgruber.

HANS BAUMGARTNER

„Zuaschaun kann ich net“, heißt es in einembekannten Operettenlied. Gar nicht nachOperette war den zwei befreundeten Studen-

tinnen Romy Grasgruber und Maria Sofalyzumute, als sie wieder einmal darüber disku-tierten, warum in Österreich so wenige gegenausländer- und islamfeindliche Hetzparolenund antisemitische Ausfälle aufstehen. „Wirhaben schon oft darüber gesprochen, aber eswar das erste Mal, dass wir nicht nur gesagthaben, wie schrecklich das ist, sondern dasswir uns vorgenommen haben, selbst etwas zutun“, erinnert sich Grasgruber. „Denn auchwer ,nur‘ zuschaut, wird mitschuldig.“

Zeichen setzen. Zunächst schickten sie auseiner Mischung „von Ärger, Idealismus, Naivi-tät und Energie“ einen Aufruf über ihren per-sönlichen Mailverteiler. „Da bekamen wir soviele positive Rückmeldungen, die uns ermu-tigten mehr zu tun. Da ist die Idee, eine Lich-terkette für Respekt, Menschenwürde, Vielfaltund Zivilcourage zu organisieren, immer kon-kreter geworden. Wir haben daraufhin auf derInternetplattform Facebook eine Gruppe auf-gemacht. Und innerhalb kurzer Zeit habensich 8000 Leute eingetragen, die unsere Akti-on unterstützen“, ist Grasgruber überwältigt.Eine Aktionsgruppe konnte gebildet werden.„Wir wollen ein sichtbares Zeichen setzen,dass es bei uns immer noch viele Menschengibt, die für Solidarität und ein gutes Mitein-ander eintreten“, sagt Grasgruber. Mehr Infos: www.lichterkette2009.at

„Ich habe mir oft gedacht, wie es mir

als Zuwanderer,Flüchtling oder Mi-grantenkind ginge,

wenn ich solcheHetzplakate sähe.

Mit unserer Aktion wollen wirauch zeigen, dass

jede und jeder etwastun kann.“

KIZ/

PRIV

AT

ROMY GRAS-GRUBER