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KirchenBlatt Wo alles weiß ist oder alles schwarz, kann vom Leben nichts erkannt werden. Das ist nur möglich, wenn wir alle in solidarischer Anstren- gung uns um unsere Geschichte bemühen, red- lich erkennen und einige Konsequenzen daraus ziehen. Im aufrichtigen Disput der Genera- tionen, die in diesem Volk zusammenleben, könnte das gewonnen werden, was allen bitter nottut: Die Bescheidenheit in der Erkenntnis der eigenen Lage, der Verzicht auf das absolute Ur- teil, das Gott zusteht, die Befreiung von Fanatis- mus der Unschuld und die Geduld in der Zusam- mengehörigkeit... GOTTFRIED BACHL Aus: Was tun mit der Vergangenheit. In: Gottesbeschreibung, Topos 438, Tyrolia, 2008. GEDENKTAFEL FÜR KAROLINE REDLER - BREGENZER GEDENKWEG / EVA ILZER gegenüber. andere boten für heute Erinnerung ist Geistesarbeit - und Geistes Arbeit ist verbinden. Nr. 45 Sonntag, 8. November 2009 Preis: 0,65 (Abonnement) 1,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at

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KirchenBlatt

Wo alles weiß ist oder alles schwarz, kannvom Leben nichts erkannt werden. Das ist nurmöglich, wenn wir alle in solidarischer Anstren-gung uns um unsere Geschichte bemühen, red-lich erkennen und einige Konsequenzen darausziehen. Im aufrichtigen Disput der Genera-tionen, die in diesem Volk zusammenleben,könnte das gewonnen werden, was allen bitternottut: Die Bescheidenheit in der Erkenntnis dereigenen Lage, der Verzicht auf das absolute Ur-teil, das Gott zusteht, die Befreiung von Fanatis-mus der Unschuld und die Geduld in der Zusam-mengehörigkeit... GOTTFRIED BACHL

Aus: Was tun mit der Vergangenheit. In: Gottesbeschreibung, Topos 438, Tyrolia, 2008.

GEDENKTAFEL FÜR KAROLINE REDLER - BREGENZER GEDENKWEG / EVA ILZER

gegenüber. andereboten für heute Erinnerung ist Geistesarbeit - und Geistes Arbeit ist verbinden.

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2 Im Gespräch 8. November 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

Nahekommen

Dem Christen, als der ich hierrede, sind zwei Dinge ver-

wehrt und zwei aufgetragen. Ver-wehrt ist ihm der Verzicht auf dieUnterscheidung zwischen Gutund Böse, die Vermengung allerTaten zu der neutralen Masse vonGeschehnissen. Aufgetragen istihm dagegen die Anstrengung, zuallen Zeiten und unter allen Um-ständen Gewissen zu haben, dieErkenntnis, dass (auch damals)das Böse kein schicksalhafterZwang ist (war), dass es möglichist (war), anders zu sein. Es gibtdafür Zeugen und Blutzeugen,auch in diesem Land.

Verwehrt ist dem Christen dieErwartung, die Serie der Er-

eignisse, an die wir nicht gernedenken, werde im Laufe der Zeitvon selbst versinken und einfachaus allen, die irgendwie damit zutun haben, fortverschwinden,wie der dichteste Nebel verblasenwird vom Wind. Man brauchenur genug Geduld zu haben undalles bereinige sich automatisch.Aufgetragen dagegen ist der Glau-be an das Gericht Gottes. Wennman schon bei Lebzeiten kein Ge-wissen hat, wenn es schwer ge-nug und nur andeutungsweisemöglich ist, der Gerechtigkeitschon auf dieser Welt Geltung zuverschaffen: Einmal wird Gott dieSchranken niederlassen und je-dem Menschen die Wahrheit sei-nes Lebens und seiner Taten ab-verlangen, ehe das Leben weiter-gehen kann in das Reich Gotteshinein. „Gott“, sagt die Bibel,„lässt seiner nicht spotten.“ (Ga-laterbrief, Kap. 6, Vers 7). - Dassind Gedanken von GottfriedBachl*), die uns - wie von weit -ganz nahe kommen, fast schonans Herz - oder?*) siehe Titelseite

AUF EIN WORT Carl-Lampert-erinnern 2009: Die Familie als Echoraum der Erinnerung

Erhellung dunkler ZeitDie Kultivierung des öffentlichen Gedächt-nisses hat sich in Vorarlberg in den letztenJahren ziemlich intensiv entwickelt. Unterden nicht wenigen Initiativen von verschie-denen Seiten hat das kirchliche Projekt „Pro-vikar-Carl-Lampert-erinnern“ mit seiner all-jährlichen Thematisierung wichtiger Aspek-te am „kollektiven Gedächtnis“ nicht uner-heblichen Anteil. Dem „Nationalsozialismusim Familiengedächtnis“ geht man heuer inder Provikar-Lampert-Akademie und in meh-reren lokalen Veranstaltungen nach.

Wie brisant und komplex das Thema der Tradi-tion und der Verarbeitung nationalsozialisti-scher Vergangenheit ist, hat Dr. Margit Reitervom Wiener Institut für Zeitgeschichte gründ-lich erforscht. In Interviews mit Kindern von Tä-tern zeigt sich die nachhaltige Prägung der fami-liären Welten. Ihre Einsichten, gewonnen ausder wissenschaftlichen Analyse der Vorstel-lungswelt der „Kinder der Täter“, werden dasGespräch im Hittisauer Ritter-von-Bergmann-Saal (Sa 14. Nov., 10 Uhr) inspirieren.

Erinnerung konkret. Lebendig und offen ver-mittelt der Exklusivbericht (Seite 6-7) von Mat-thias Plankensteiner, dem Urenkel des NS-Lan-deshauptmanns von Vorarlberg Anton ‘Toni’Plankensteiner, die Aufarbeitung einer Famili-engeschichte. Sein Bericht ist ein lebendiger Be-weis für die Belastung der Erinnerung in Täter-familien aber auch ein Zeugnis dafür, dass dieschweren Gedankenlasten der NS-Zeit bewältig-bar sind, wenn auch nicht ohne Schmerz, Leidund Trauerarbeit.

Im Bregenzerwald. Das Gespräch der heuri-gen Carl-Lampert-Tage ist auf die „Erinnerungvor Ort“ konzentriert. Der Umgang mit der oft

und nach wie vor so genannten „dunklen Zeit“hat an öffentlicher Aufmerksamkeit gewonnen.Das Kulturforum Bregenzerwald hat Schicksalewie das von Ilse Geuze in das Bewusstsein getra-gen. Ohne Wissen der Familie wird das Kindnach Schloss Hartheim gebracht und dort am 6.Jänner 1941 ermordet. Tone Bechter setzt mitdem Film „NS-Euthanasie im Bregenzerwald“

(Präsentation am Fr, 6. Nov. 20.15h, VS Egg) ei-nen bedeutsamen Akzent im Erinnerungsge-spräch vor Ort.

In Bregenz. Drei Enkelkinder (Eva Binder, Her-bert Pruner und Otto Sagmeister) und eineTochter (Traudi Wagner) haben sich für das Bre-genzer Erinnerungsgespräch zur Verfügung ge-stellt. Die Erinnerungsweise in den Familienvon Opfern hat einen eigenen Charakter undbegründet eigene Überlieferungsgeschichten,die als solche für das öffentliche Gedenken undErinnern bedeutsam sind.

Die Gedenk-Bemühungen in den Regionen undOrten Vorarlbergs sind gewiss vorangekommen.Wie weit, das ist Thema der Lampert-Akademiein Hittisau. Es wird sich zeigen, ob und wenn jainwiefern, die so genannte „dunkle Zeit“ hellergeworden ist. WB

www.kirchenblatt.at; www.provikar-lampert.at

Nationalsozialismus im Familiengedächtnis am Beispiel von vier Bregenzer Opferfamilien (v.l.n.r.): KarolineRedler (individueller Widerstand), Ludwig Wagner (politisch Andersgesinnter), Regina Sagmeister (rassisch Verfolg-te) und Samuel Spindler (rassisch und politisch Verfolgter) - ihre Enkel bzw. Töchter sprechen über die Erinnerungan die NS-Opfer in ihren Familien. Bregenz, BG Gallusstraße; Mo 9. Nov., 19 Uhr FOTOS: PRIVAT / KIBL

WALTER BUDER [email protected]

Dr. Margit Reiter er-forscht die Tradierungund Verarbeitung desNationalsozialismusbei den „Kindern derTäter“ in Österreich.IZG

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Im Gespräch 3

Feierlicher Akt:Abschluss derLebensübergabe

Volles Haus in der Basilika. Bischof Elmar konnte mit vielen Freundinnenund Freunden den Marien-Gottesdienst feiern.

Bischof Elmar Fischer betonte, wie wichtig es sei,mit Maria mutig die Herausforderungen anzugehen.

„Feldkirch ist der Kopf, Rankweil das Herz der Diözese“, mit Alt-Abt Kassians Worten unter-strich Walter Juen die Bedeutung der Basilika. Im Bild bei Unterzeichnung des Weiheversprechens.

Maria im Mittelpunkt. Hier ein Blickauf die Gnadenkapelle.

Sr. Maria Maier (Bludenzer Domini-kanerinnen) erfreute mit der Harfe.

Tauferneuerung

Als Höhepunkt der Zeremonie unterschrieben die zahlreich erschie-nenen Gläubigen auf dem Altar ihre Lebensübergabe an Christus.Dieser Akt entspricht einer Tauferneuerung.

Als feierlicher Abschluss der 33 Vorberei-tungstage fand am 31. Oktober die Lebens-übergabe an Christus durch die Hände Mariens in der Basilika in Rankweil statt.Gemeinsam mit Bischof Elmar Fischer feier-ten mehr als 500 Gläubige die Eucharistie.

Der Chor der Abendakademie und der Chor der Legio Mariens unter der Leitung vonMarietta Pal sorgten für eine gelungene musikalische Gestaltung der Messe. FURXER (ALLE)

Dankbar für den Erfolg der Aktion.Corbin Gams bei der Unterschrift

Vorarlberger KirchenBlatt 8. November 2009

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8. November 2009 Vorarlberger KirchenBlatt4 Vorarlberg

AUF EINEN BLICK

Pfarrer i.R. Msgr. Josef Marte und Bischof DDr. Klaus Küngbei den Feierlichkeiten zum 70-Jahr-Jubiläum der Lustenauer Er-löserkirche. HARDER

Ein Triduum zum 70er Fest DDr. Klaus Küng, Bischof von St. Pölten, und als frühererLändle-Oberhirte eng mit der Erlöserpfarre verbunden,zelebrierte gemeinsam mit Pfarrer i.R., Msgr. Josef Marte,Pfarrer Mag. Thomas Sauter und Diakon Werner Scheff-knecht die Festmesse und hielt eine eindrucksvolle Pre-digt. Am 22.10.1939 wurde die Erlöserkirche Lustenau-Rheindorf von Bischof DDr. Paulus Rusch eingeweiht. Das 70-Jahr-Jubiläum feierte die Pfarrgemeinde vom 21.-25.10. gebührend mit einem Triduum. Messfeiern mitPredigt gab es von P. Dr. Thomas Felder FSO, von Pfarreri.R. Msgr. Josef Marte und von Pfarrer Mag. Thomas Sau-ter. Am Samstag nach der Vorabendmesse führten Jugend-liche der Erlöserpfarre das Theaterstück „Ihr letztes Ave“auf, wofür die Jungschauspieler auch vom Festgast, Bi-schof Klaus Küng, sehr gelobt wurden. WERNER HARDER/RED

Guggamania für Delphintherapie Einen spektakulär positiven Höhepunkt fand eineAktion der Charity-Vereinigung „Stunde des Herzens“.Die Ländle-Hilfsorganisation hat nun der schwerst-behinderten Angelina aus Tschagguns eine Delphin-therapie ermöglicht. Das Geld dafür kommt noch ausSpendengeldern von der 3. „Bürscher Guggamania“Anfang 2009. So ganz im Zeichen von Party, Guggamusik und Kon-zerte kamen die Erlöse aus diesen Fun-Events mehrerenNot leidenden Kindern aus der Region zugute. Im Fallvon Angelina konnte eine dringend notwendigeDelphintherapie eine deutliche Besserung der Fein-motorik und Empfindsamkeit erzielen. STEPHAN WINDER/RED

Das ist gelebte Solidarität: Angelina mit Delphin „Flippi“. PRI

Ein Zeugnis von Cursillo Mitarbeiter Sepp Lang Dornbirn:

Jesus Christus im Mittelpunkt

Den Alltag als Pilgerweg er-fahren und den richtigen Le-bensweg für sich bestimmenkönnen, mehr über Glaube,Religion und Kirche erfahren -dies alles können sie beimCursillo. Dabei kann zwischeneinem Kurs, der sich über drei Ta-ge ausdehnt, oder einem soge-nannten „Cursillo-unterwegs”gewählt werden, der 6 bis 7 Tagedauert. Hier finden Sie einen Ur-laub im christlichen Glauben undWellness für die Seele. Ein Pilger-weg, bei dem man den „Ruck-

sack“ voll mit den Sorgen unddem Ärger, den wir alle mit unsherumschleppen, Schritt fürSchritt ein wenig entsorgen kann.

Das konnte ich an meinem ei-genen Geist und Leib erfah-ren. Im September nahm ich aneinem „Cursillo-unterwegs” teil.Ein 6 Tage Cursillo, bei dem vieleGleichgesinnte, mit dem Cursil-loteam und zwei Priestern unter-wegs waren. In mehreren Halb-tags – und Tageswanderungen inder Schöpfung, nahmen wir unsviel Zeit, in Gesprächen über denNächsten, über mich und Gott zureden. In dieser christlichen Ge-meinschaft entstand ein herzli-ches Miteinander mit Jesus Chri-stus im Mittelpunkt. SEPP LANG/RED

13.-15.Nov., Vertiefungswochen-ende, Kloster St. Peter, Bludenz mitCursillo-Priester Reinhard Himmer,Kontakt: Cursillo-Vorarlberg: BrigitteSteurer, Hohenweiler, T 05573 83573Cursillo: Erfahrung christlicher Liebe. PRIVAT

Landesinnungsmeister der Bäcker übergibt Bibelbrot

Originelle Idee der Ländle-Bäcker

Landesinnungsmeister KurtKainz übergibt das 1. „Bibel-brot” an Dekan Otto Krepper.Verheißungsvoll wie der Name„Bibelbrot” sind auch die Zuta-ten, die allesamt schon im Buchder Bücher erwähnt sind. „Nimmdir aber Weizen, Gerste, Bohnen,Linsen, Hirse und Spelt und tu al-les in ‚ein’ Gefäß und mache dirBrot daraus, ...“, steht in der Bibelgeschrieben, erklärt Innungsmei-ster Kurt Kainz, der das Brot inseiner Harder Bäckerei anbietet.„Das haben wir uns zu Herzen ge-nommen und ein Brot gebacken,das dem Buch der Bücher gerechtwerden soll.“ Landesinnungsmei-ster Kainz möchte mit dem neuen„Bibelbrot” auch den Wert vonBrot an sich in den Mittelpunktrücken. „Nirgendwo sonst wirdder hohe Stellenwert dieses Le-bensmittels so deutlich wie in derHeiligen Schrift. Brot ist in der Bi-

bel allgegenwärtig und Symbolfür das Leben“, sagt er. Das „Bi-belbrot” erhalten Sie auch in fol-genden Bäckereien: Bäckerei Tho-mas Fetz Schwarzenberg, BäckereiMartin Hosp Frastanz, BäckereiLuger Dornbirn, Bäckerei StüttlerSt. Anton i. M., Bäckerei HerbertGunz Hörbranz, Bäckerei AntonFink Hörbranz, Bäckerei GüntherFetz Bregenz, See Bäckerei AyazHussein Bregenz, Bäckerei KasparLang Alberschwende. RED

Freuen sich über Bibelbrot(v.l.n.r.): Klaus Pedevilla, René Pezlay, Otto Krepper und Kurt Kainz.

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Vorarlberger KirchenBlatt 8. November 2009 Vorarlberg 5

Pfr. Eberhard Amann (li) mit Zele-brant Pater Nathanael Ruf ofm ausKöln MGERAHRD SCOPOLI

Flüchtlings- und Migrantenhilfe der Caritas Vorarlberg lädt ein:

Gastfreundschaft von Mensch zu Mensch

Wenn am Sonntag, 8. November, dieFlüchtlingshäuser in Vorarlberg ihre Tü-ren für Besucher/innen öffnen, dann ladendie Asylwerber/innen dazu ein, einen Blick inihre Lebenswelt zu werfen. Mit Kaffee und Ku-chen werden die Gäste verwöhnt, dabei be-steht auch ausreichend Gelegenheit zum ge-genseitigen Kennenlernen. Herzlich willkom-men geheißen werden die Gäste zwischen 10und 15 Uhr. „Tag der offenen Tür“ anlässlich5 Jahre Grundversorgung in Vorarlberg:

Bregenz: Haus Amina, Landstraße 1, HausMontfort, Neugasse 7 Dornbirn: Quartier Lan-ger Trog, Langer Trog 7 Feldkirch: Haus Abra-ham, Dreihammerweg 7, Haus für unbegleitetminderjährige Flüchtlinge, Rosamichlweg 12 Bludenz: Quartier Getzner, Klarenbrunnstraße 53 Schruns:Haus Maria Rast, Maria Rast 7 Nen-zing:Haus Galina, Galinastraße 10 Schlins:Haus Gaisbühel, Gaisbühel 192 Bezau: Haus Be-zau, Platz 37 Götzis:Quartier Im Buch, Im Buch27 Sulzberg: Quartier Sulzberg, Badhaus 215

Originelle pastorale Idee:

Eine Tür, dietrauern hilft

Das Trauerteam der Pfarre Ho-henems St. Konrad hat dieIdee einer Trauertür verwirk-licht. Pastoralassistent RolandSommerauer schreibt: „Rund umAllerseelen vertrauen und hoffenwir auch für unsere Verstorbenen:Gott öffnet auch für sie die Türzum ewigen Leben!” Um das zuveranschaulichen, haben dieGläubigen der Pfarre im MonatNovember eine Tür mit den Bil-dern und Namen der Verstorbe-nen aufgestellt. RED Hohenems St. Konrad: Tür gewordene Einladung zum Gedächtnis. . PRIVAT

Jericho-Gebetswochemit DiözesanleitungIm Oktober fand in der Kapuzi-nerkirche in Bregenz das „Jericho-Gebet“, eine Woche für die Unge-borenen, statt. Der Verein Miriamund die Kapuzinerkirche Bregenzorganisierten eine Tag- undNachtanbetung mit täglichenMessen. Tag und Nacht warenimmer mehrere Beter anwesend. Auch die Diözesanleitung war beiden gut besuchten Messen vertre-ten. Sowohl Bischof Dr. Elmar Fi-scher als auch Generalvikar Dr.Benno Elbs unterstützten die Wo-che mit ihren Predigten. WeiterePrediger: P. Georg Gantioler FSO,Pfr. Paul Riedmann, P. MarkusStark OCist, Pfr. Werner Lude-scher, P. Bruno Haider FSO und P.Andreas Fritsch FSO. HARDER/RED

20 Jahre Pfr. EberhardAmann in GortipohlDie Kirche in Gortipohl ist „seit510 Jahren zu einer selbständigenKirche herangereift. Unsere Wur-zeln sind tief”, freute sich Pfr.Eberhard Amann im Sonntags-gottesdienst. Vor 20 Jahren habeihm Bischof DDr. Klaus Küng mitSt. Gallenkirch, Gortipohl undGargellen „drei Bräute, tiefver-schleiert” zugeführt. In Gortipohlhabe er viele gute christliche Fa-milien und Menschen kennen ge-lernt. Wenn Gott ihm gute Ge-sundheit schenke, werde er nocheine Zeitlang „auf diesen dreiHochzeiten tanzen”. FestpredigerPater Nathanael Ruf ofm aus Kölnlobte den vor 30 Jahren wiederaktivierten Kirchenchor Gorti-pohl. SCOPOLI/RED

AUSFRAUENSICHT

Gedankenexperiment

Mit überwältigender Mehrheitist vergangene Woche Mar-

got Käßmann, die bekannte evan-gelische Bischöfin aus Hannover,zur Ratsvorsitzenden der Evangeli-schen Kirche in Deutschland (EKD)gewählt worden. Die 51-Jährigerepräsentiert mit der Übernahmedieses Amtes für die nächstensechs Jahre 25 Millionen Prote-stant/innen in Deutschland.Obwohl von Anfang an als besteKandidatin favorisiert, gab es Vor-behalte gegen die Wahl der Mut-ter von vier Töchtern: vor zweiJahren war ihre Ehe zu Bruch ge-gangen. Doch die Kirchenoberenließen sich davon nicht beirrenund vertrauten das höchste Amterstmals einer Frau an.

Könnten Sie sich das vorstellen:Eine Bischöfin an der Spitze

der österreichischen Kirche? EineFrau und noch dazu eine geschie-dene. Für den katholisch geschul-ten Geist erscheint das zunächstals gewaltige Provokation, diegleich zwei Tabubrüche beinhal-tet. Auch wenn die Vorstellungnicht realistisch ist, vielleicht nichteinmal wünschenswert oder zuläs-sig: Wagen Sie ein kurzes Gedan-kenexperiment mit offenem Aus-gang.

Würde sich etwas an IhremKirchenbild ändern? Würde

die Kirche barmherziger, lebensnä-her, offener erscheinen, oder ver-löre sie in der öffentlichen Wahr-nehmung an moralischer Kompe-tenz, Orientierungskraft und Si-cherheit? Würde oder müsste sichin der Kirche selbst etwas verän-dern – zum Beispiel in Bezug aufAmtsverständnis und Leitungskul-tur, auf Reinheitsvorstellungenund alltägliche Glaubenspraxis?Vielleicht sogar das Gottesbild?Die letzte Frage ist wohl die span-nendste!

DR. PETRA STEINMAIR-PÖSEL

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Mein Urgroßvater väterlicherseits warwohl der populärste Vertreter desVorarlberger Nationalsozialismus.

Bereits 1930 schloss er sich der illegalenNSDAP an. Dass er, Sohn eines SüdtirolerAuswanderers, nur acht Jahre später u.a. Vor-arlberger Landeshauptmann sein wird, wardamals wohl noch nicht absehbar. Kurze Zeitwar er - laut seinem Briefkopf - Gauleiter.Hauptkriegsverbrecher wie Seyß-Inquart wa-ren zu Gast. Massenmörder wie der WienerGauleiter Bürckel, in dessen Stab er ab 1942in der Pfalz tätig war, zählten zu seinemFreundeskreis. Ein Foto in Familienbesitzzeigt ihn und vier andere mit Hitler.

Das Argument, dass man nicht mitredenkönne, wenn man nicht dabei gewesen sei,überzeugt schnell. Jedoch würde es der Ge-schichtsschreibung als auch der Rechtsspre-chung die Existenzberechtigung entziehen.Aber das ist ohnehin nicht die Ebene, aufder man Familie erlebt und wahrnimmt.Das, was ich als Kind und Jugendlicher zuspüren bekommen habe, war das Resultatder Selbstwahrnehmung und Selbstinszenie-rung der Täter, weitergegeben durch dieNachkommen, verzerrt und verklärt oder garweitergeführt und verstärkt durch die Wün-sche jeder Generation.

Die Zeitzeugen haben den Wunsch nach einer entlastenden Darstellung und habenAngst vor der schlimmsten Phantasie derKinder. Die eigentlichen Opfer innerhalb der„Täter-Familien“ sind die Kinder, welche mitden Phantasien leben, nicht nachfragen undsich mit den Auslassungen begnügen. DerSpagat wird geschafft, wenn die Dokumenta-tion im Fernsehen nichts mehr mit dem ge-liebten und geschätzten Vater und Großvaterzu tun hat.

Ich schaute da nach, wo das Grauen echtwar, da wo noch niemand in der Familiehinsah. Alles in allem fünf Archive. Außer-dem wollte ich die Begeisterung meinesGroßvaters verstehen, der bereits in den1930er Jahren in München Hitlerjunge warund bei Freunden meines Urgroßvaters leb-te. Ich wollte verstehen, was es war, was mei-nen Großvater den Nazismus lieben ließ.Das Hakenkreuz als Symbol und Dekorationwar mir als Kind das Normalste der Welt undfür mich lediglich mit der Faszination mei-nes Großvaters und seiner glücklichenJugend verbunden.

Als Mitglied einer solchen Familie lernt manerst wie selbstverständlich, dann unter Um-ständen schmerzlich, dass die Selbstwahr-nehmung der Täter und deren Familien eine

Über die Sachen da

Nationalsozialismus im Familiengedächtnis - lautet der thematische Schwerpunkt der

Veranstaltungen im Rahmen der Carl-Lampert-Gedenkwoche 2009. Angehörige von

Opfern und Tätern/innen kommen ‘vor Ort’ zu Wort und erzählen vom familiären Um-

gang mit oft belastender Familiengeschichte. Der Autor dieses Beitrages ist der Uren-

kel des ehemaligen NS-Landeshauptmanns von Vorarlberg, Anton „Toni“ Plankenstei-

ner. Er hat seine Familiengeschichte zum Thema einer psychoanalytischen Diplomarbeit

gemacht. Die Arbeit steht kurz vor ihrem Abschluss. In seinem KirchenBlatt-Beitrag

berichtet der Urenkel über die Lasten des Erinnerns und die Erleichterung nach dem

Blick in die Untiefen familiärer Wahrheiten.

VON MATTHIAS PLANKENSTEINER

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Vorarlberg 7Vorarlberger KirchenBlatt 8. November 2009

rf man nicht mehr redenandere ist, als es die Wahrnehmung der Zeit-geschichte, Schule oder Ethik ist. Spätestensseit Hannah Arendts „Eichmann in Jerusa-lem“1), wissen wir auch, dass sich gar organi-sierter Massenmord und ein intaktes Famili-enleben nicht ausschließen. Innerhalb einerFamilie heißen jene Politiker in Uniform,wie mein Urgroßvater einer war, nicht wieoft in der Presse reißerisch und mystifiziert„Hitlers Helfer“ und dergleichen, sondern„Papa“ oder „Opa“. Das macht eine Aufar-beitung schwer. Das macht es sehr schwer.Denn man wird in Liebe zu seinen Väterngeboren.

Als ich als Dreijähriger mit meinem Großva-ter am Bödele war, meinte ein Bekanntermeines Großvaters: „Es ist schon gut, wasmit den Juden geschehen ist.“ Ein scherzhaf-tes, strammes „Heil Hitler“ unter Seniorenbekam ich damals noch in einschlägigenDornbirner Lokalen zu hören. Das alles waraber auch das Dornbirn, in dem ich in den80ern aufwuchs. Eigentlich normal undglücklich mit Schikursen im Winter und Ba-den im Sommer, mit einem kinderliebendenGroßvater aber auch mit dem idealisiertenUrgroßvater. Als ich meinen Zivildienst beider Lebenshilfe antrat, bekam ich umgehendzu hören, dass man damals meinte, jene „ar-men Menschen“ zu erlösen, bevor ich über-

haupt feststellen konnte, dass es keine Senio-ren in der Lebenshilfe gab.

Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dassdie jüdische Familie Turteltaub, die einenSteinwurf von meinem Elternhaus entferntwohnte, mit ihren zwei Kindern in Ausch-witz den Tod fand. Bereits in der Nacht desAnschlusses schrie ein versammelter Nazi-mob vor deren Haus: „Henkt die Schwarzen,henkt die Juden!“ Es muss ein „Spaß“, eine„Hetz“ gewesen sein, den man wahrschein-lich durch die geschlossenen Fenster in mei-nem Elternhaus hörte, sofern man nicht oh-nehin daran teilnahm. Vorarlberger Dialekt,gesprochen auf der Selektionsrampe vonAuschwitz-Birkenau. Dabei hatten sie nochversucht „Exil- Juden aus Amerika“ zu wer-den. Auch das ist Vorarlberg. Manchmal binich mir nicht sicher, ob mein Unbehagennicht auf die ungelöste Trauersituation mei-nes Urgroßvaters deutet, dessen größte Lastes war, dass er nicht bereuen und erzählenkonnte, was er sah oder mit der Tinte seinesFüllers veranlasste.

Heute hat sich sowohl mein persönlichesVerhältnis zu meinem Vater, als auch derUmgang mit dem Nationalsozialismus ent-spannt und entwirrt. Vielleicht liegt es dar-an, dass ich mich den Dreißigern näherte,

mein Vater die Sechziger überschritt. Es istaber auch möglich, dass es meine Beschäfti-gung mit dem Thema war, die den National-sozialismus in meiner Familie entzauberte.Dem gegenüber stand ein stiller Auftrag, einWunsch, mich mit den düsteren überkom-menen Widersprüchen auseinander zu set-zen, den ich in der oft unerwarteten Koope-ration wahrzunehmen glaubte.

Es ist möglich. Selbst mein Großvater deute-te letzte Weihnachten, genau drei Jahrenachdem ich ihn und die ganze Familie überdas Schicksal der Familie Turteltaub aufklär-te, auf seinen Urenkel und meinte leise undbedauernd: „Was kann so ein Judenbübleindafür?“. Er hatte sich mit beinahe Neunzigein wenig der Vergangenheit gestellt. Überdas Gesichtspiercing meiner Schwester mein-te er einmal: „Uns hat man zum Töten erzo-gen. Die Jungen machen sich heute Metallins Gesicht. Besser sie machen sich Metallins Gesicht.“

Der Text ist mit Erlaubnis des Autors redaktionell bearbeitetund gekürzt. Die integrale Version und weitere Hinweisefinden Sie über www.kirchenblatt.at

ZUR SACHE

Die Diplomarbeit von Matthias Plan-kensteiner (*1980) entsteht am Insti-tut für Erziehungswissenschaften inInnsbruck. Zweig: PsychoanalytischeErziehungswissenschaften und wirdbegleitet von Mag. Dr. Herbert Bickel.

Der Filmstreifen (links) zeigt AntonPlankensteiner bei seiner Rede zumAnschluss beim Aufmarsch vor derDornbirner Stadtpfarrkirche St. Mar-tin. Ein befreundeter Textilfabrikantmachte damals die Filmaufnahme. DerFilm ist von Matthias Plankensteinerauf Youtube online gestellt und inKürze zum meist gesehenen Youtube-video mit Kontext Dornbirn geworden.

Anton (Toni) Planken-steiner (* 16. März1890 in Bregenz;gest. 30. Oktober 1969in Dornbirn) im Kreiseseiner Familie. Die Auf-nahme stammt aus derZwischenkriegszeit.Er war zur Zeit des Na-tionalsozialismus 1938bis 1939 Landeshaupt-mann von Vorarlbergsowie bis 1942 Kreislei-ter in Dornbirn. 1942bis 1945 war er Kreis-leiter in Neustadt ander Weinstraße. WIKICOMMONS

Anm. 1) Hanna Arendt, Eichmann in Jerusalem. Ein Berichtüber die Banalität des Bösen. Seit 1986 mit einem „einleiten-den Essay“ von Hans Mommsen. München, Piper u. a., 15. Aufl.2006. ISBN 978-3492248228

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SONNTAG

Sie hörten Jesus gerne zu, die kleinen Leute, wenn er die Großen und die Oben kritisierte. Vorsicht ist aber angebracht, wenn man Jesus zu schnell auf der eigenen Seite weiß. Weder ist jedes lange Gebet heuchlerisch noch jedes kurze Gebet ehrlich. Die arme Witwe, die ihr letztes Kleingeld in den Opferkasten wirft, sie ist Beispiel für alle, für die großen und für die kleinenLeute . . . dass das, was uns wirklich leben lässt, unverfügbar ist . . . dass es keine „Show“ braucht vor Gott . . . dass es nicht auf das Haben ankommt, sondern wie jeder Mensch sich und (!) den Anderen gut sein kann.

EvangeliumMk 12, 38–44

Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Achtvor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern inlangen Gewändern umher, lieben es, wennman sie auf den Straßen und Plätzen grüßt,und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten inihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkastengegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geldin den Kasten warfen. Viele Reiche kamenund gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen,ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehrin den Opferkasten hineingeworfen als alleanderen. Denn sie alle haben nur etwas vonihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber,die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.

1. Lesung1 Kön 17, 10–16

Er (Elija) machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf erdort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie:Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasserzum Trinken! Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einenBissen Brot mit! Doch sie sagte: So wahr derHerr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehrvorrätig als eine Hand voll Mehl im Topfund ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier einpaar Stücke Holz auf und gehe dann heim,um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essenund dann sterben. Elija entgegnete ihr:Fürchte dich nicht! Geh heim, und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst fürmich ein kleines Gebäck, und bring es zumir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: DerMehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, andem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet. Sie ging und tat, was Elijagesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihremSohn viele Tage zu essen. Der Mehltopf wurde nicht leer, und der Ölkrug versiegtenicht, wie der Herr durch Elija versprochenhatte.

2. LesungHebr 9, 24–28

Denn Christus ist nicht in ein vonMenschenhand errichtetes Heiligtumhineingegangen, in ein Abbild deswirklichen, sondern in den Himmel selbst,um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen; auch nicht, um sich selbst vieleMale zu opfern, (denn er ist nicht) wie derHohepriester, der jedes Jahr mit fremdemBlut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung derWelt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Endeder Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.Und wie es dem Menschen bestimmt ist,ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sündenvieler hinwegzunehmen; beim zweiten Malwird er nicht wegen der Sünde erscheinen,sondern um die zu retten, die ihn erwarten.

32. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 8. November 2009

Von ihr können alle lernen . . .

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WORT ZUM SONNTAG

Die arme Witwe alsZeichenEinen prophetischen und sozialen Zug zeigt der Abschnitt aus dem Markusevangelium. Er erinnert an den Propheten Amos, der imTempel zu Bet-El 800 Jahre vorher die herr-schende Oberschicht auf die Anklagebank setzt:Weil sie den Unschuldigen für Geld verkaufenund den Armen für ein paar Sandalen (Amos 2, 6) Die Tempel vor und nach dem jüdischenExil waren als Kultort auch ein Wirtschafts-und Finanzunternehmen. Jesus klagt hier eine besondere Sorte von Schriftgelehrten an: Ihr äußeres Gehabe, ihre Ansprüche auf dievordersten Sitze und Ehrenplätze stehen inkrassem Gegensatz zu ihrem sozialen Tun. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser undverrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete.

Die kleinen Leute hörten Jesus gerne zu, wenner die Großen und die Oben kritisierte. Sie fühl-ten sich verstanden in ihrem Empfinden fürGerechtigkeit. Eine arme Witwe, die Jesus amOpferkasten beobachtet, wird für ihn in diesemZusammenhang zum „Sakrament“. Sakramentmeint hier zum lebendigen Zeichen.Gottesdienst und Dienst am Menschen zusam-menführen. Für Jesus ist die „arme Witwe“noch in anderer Hinsicht ein Zeichen, ein Sa-krament. Er sieht, dass sie nicht etwas gibt.Sie gibt alles, was sie für diesen Tag hat.Der weitere Verlauf des Evangeliums zeigt uns,welchen Weg Jesus gegangen ist. Er hat wirklichalles gegeben, was er hatte. Er bleibt bei seinerprophetischen Kritik, er steckt nicht zurück. Er macht keine Kompromisse, genau so wie die Propheten vor ihm. Er engagiert sich für die vielen Witwen, die vielen Waisen, die Vie-len, die wie Schafe sind, die keinen Hirten haben. Ganz-Hingabe, Eindeutigkeit, Loslassen,das kannst du bei den Armen lernen, nicht beiden Reichen und Mächtigen, die der Reichtumzu Egoisten gemacht hat. So würde Jesus sagen.

ZUM WEITERDENKENMut haben, alles zu geben, was mir möglich ist,nicht nur materiell, sondern auch in Beziehun-gen, in der Partnerschaft.

P. MARKUS BUCHERProvinzial der Missionare von Mari-

annhill und geistlicher Assistent

der Kath. Männerbewegung Linz.

Den Autor erreichen Sie unter

[email protected]

Himmel und Erde hat der Herr gemachtdas Meer und alle Geschöpfe; er hält ewig die Treue.Recht verschafft er den Unterdrückten, den Hungernden gibt er Brot; der Herr befreit die Gefangenen. Der Herr öffnet den Blinden die Augen, er richtet die Gebeugten auf. Der Herr beschützt die Fremden, und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre. Der Herr ist König auf ewig, dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht PS 146, 6–10

WODICKA

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10 Panorama 8. November 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

STENOGRAMM

Gestorben. Elisabeth Bauer,langjährige Bibliothekarin derKatholischen SozialakademieÖsterreichs (ksoe), ist in derNacht vom 28. zum 29. Novem-ber verstorben. Bauer stand im 102. Lebensjahr und war bis vor wenigen Wochen nochin der ksoe aktiv.

Die Katholische SozialakademieÖsterreich trauert um ElisabethBauer. KSOE

Kritik. Der lutherische BischofMichael Bünker äußerte sichkritisch zum jüngsten Angebotdes Vatikans an konversions-willige Anglikaner zum Übertrittin die Gemeinschaft mit derrömisch-katholischen Kirche bei gleichzeitigem Beibehalt von Liturgie, geistlichem Erbeund im Fall von verheiratetenPriestern auch deren Ehe.

Druck auf Indios. Der brasi-lianische Indianer-Missionsrat(CIMI) sieht 28 Indio-Gemein-schaften bedroht. Die Existenz-grundlagen der bislang isoliertim Urwald lebenden Gemein-schaften würden durch den fort-schreitenden Ausbau von Infra-struktur und Landwirtschaft inFrage gestellt, so der Vorsitzendedes CIMI, der austro-brasiliani-sche Bischof Erwin Kräutler.

Gedenken. Die Jesuiten inÖsterreich gedenken ihrer vor 20 Jahren in El Salvador ermor-deten Ordensmitglieder. Wegenihres Einsatzes für Gerechtigkeitsind am 16. November 1989sechs Jesuiten sowie ihre Haus-hälterin und deren Tochter in San Salvador von einer Verbrechergruppe aus Armee-angehörigen erschossen worden.Am Sonntag, 15. November, findet um 10.30 Uhr in der Wie-ner Jesuitenkirche eine Gedenk-messe statt.

„Die drei Delegierten unserer Pfarre sindsehr skeptisch zur Diözesanversammlungnach Wien gefahren. Und sie sind begeistertzurückgekommen“, berichtet Pfarrer GeroldGump von Schwechat.

Als eine echte „Fantasieschmiede für die Kir-che“ und als ein „Modell für die Weltkirche“bezeichnete der Schweizer Theologe Leo Kar-rer, der als Prozessbeobachter eingeladen war,die Wiener Diözesanversammlung vom 22.bis 24. Oktober. 1200 Delegierte nahmen ander ersten von drei großen Versammlungenim Rahmen des Projektes „Apostelgeschichte2010“ der Erzdiözese Wien teil.

Aufbruch. Der Schwechater Pfarrer GeroldGump gehört zu den Mitbegründern der

Priesterinitiative, die in Sorge um die Pfarr-seelsorge Reformen in der Kirche fordert. Überdiese Anliegen hat er auch auf der Diözesan-versammlung gesprochen. Er selber war nurkurz dabei, aber sein Eindruck decke sich mitdem, was die drei Delegierten seiner Pfarre berichtet haben: „Es war wirklich eine guteVeranstaltung, auf der sehr offen und wert-schätzend miteinander gesprochen wurde.Nichts wurde ausgespart und trotz unter-schiedlicher Meinungen herrschte ein sehrpositives Klima des Aufeinanderhörens undeines Dialogs auf gleicher Augenhöhe ohneRang und Ansehen“, betont Gump. Für ihnwar auch die Erfahrung wichtig, dass manche„Reizthemen“ wie die Zulassung zum Priester-amt, die Weihe „bewährter Männer“, die Ein-bindung von Laien in die Gemeindeleitungoder der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen nicht als Randthemen beiseitegeschoben wurden. „Der mehrfache Applausder Delegierten machte deutlich, dass hierechte Sorgen angesprochen wurden.“ Gumphofft, dass die spürbare Aufbruchsstimmungauch im weiteren Prozess durchgehalten wer-den kann. „Auch vor dem letzten Konzil gabes viel Skepsis, dass da nichts rauskommenwird. Und doch kam es ganz anders“, meintGump. Als positives Signal, wie ernst dieserProzess genommen wird, wertet er die Aus-sage von Kardinal Schönborn, dass dieserkünftig mehr auf die Bedürfnisse der Pfarrge-meinden hören will und deren Anliegen auchstärker in die Weltkirche einbringen will. H. B.

Kardinal Christoph Schönborn verfolgte aufmerksam diesehr offenen Wortmeldungen der Delegierten. FJR-APG 2010

Das Wiener „Apostelkonzil“ überzeugte auch Skeptiker

Sie kamen begeistert zurück

Appell an die Politik zur sozialen GerechtigkeitDie evangelischen Kirchen inÖsterreich mahnen von den poli-tisch Verantwortlichen mehr so-ziales Verantwortungsbewusst-sein und mehr Gerechtigkeit ein.Im Vorfeld des Reformations-tages (31. Oktober) plädierten der lutherische Bischof Michael Bün-ker, der reformierte Landessuper-intendent Thomas Hennefeld,der evangelisch-methodistischeSuperintendent Lothar Pöll undDiakoniedirektor Michael Cha-lupka für ein generelles Umden-ken in der Politik. Die Folgen deraktuellen Wirtschaftskrise müss-ten von den Starken in der Gesell-schaft getragen werden, so Bischof Bünker. Er warnte vor einem „Sozialneid von oben“.

Die Ökumene sei ins-gesamt reifer gewor-den in den vergange-nen Jahrzehnten, soKurienkardinal WalterKasper. KIZ/SH

Kasper zog positive Bilanz der Ökumene Kurienkardinal Walter Kasper hatdie „Gemeinsame Erklärung zurRechtfertigungslehre“ als einenHöhepunkt der Ökumene gewür-digt. „Seitdem ist das Verhältniszwischen Lutheranern und Ka-tholiken bedeutend anders“, sag-te der Präsident des PäpstlichenRates für die Einheit der Christenin einem Interview mit der deut-schen katholischen Nachrichten-agentur KNA in Rom zum zehn-ten Jahrestag der Unterzeichnungder Erklärung am vergangenenFreitag. Zugleich zog Kasper einepositive Bilanz der Ökumene inden vergangenen Jahrzehnten.„Ich hätte nie gedacht, dass wir indiesen mehr als 40 Jahren so vielerreichen könnten.“

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Panorama 11Vorarlberger KirchenBlatt 85. November 2009

WELTKIRCHE

Venezuela. Die venezolanischen Bischöfe wollen gegen ein neues Bildungsgesetz von Staatspräsident Hugo Chavez vorgehen. Das Gesetz erschwere religiöseErziehung und benachteilige kirchliche Schulen. Christenverfolgung. Die EU-Außenminister werdensich bei einer ihrer kommenden Zusammenkünfte inten-siv mit dem Thema der Verfolgung von Christen und an-deren religiösen Minderheiten befassen. Eine gemeinsameHaltung der EU-Staaten soll ausgearbeitet werden, diekünftig offensiv nach außen vertreten werden könne.

Kardinal Peter A. Turkson,Erzbischof von Cape Coast/Ghana,wurde vom Papst zum neuenPräsidenten des Päpstlichen Ratesfür Gerechtigkeit und Frieden(„Iustitia et Pax“) ernannt. Er übernimmt das Amt von KardinalRenato Raffaele Martino. KNA

Katholisch-orthodoxeDialogrunde vertagtDie jüngste 11. Vollversammlungder Theologischen Kommissionfür den Dialog zwischen römisch-katholischer und orthodoxer Kir-che in Paphos auf Zypern ist ohneEinigung zu Ende gegangen. Siesoll aber laut „Radio Vatikan“ imSeptember 2010 in Wien fort-gesetzt werden. Am Dialog in Paphos hatten 30 orthodoxe und30 katholische Theologen teil-genommen. Bei der Begegnungwollte man in der strittigen Kern-frage der besonderen Rolle des Bischofs von Rom weiterkom-men. Das Thema des päpstlichenPrimats habe sich jedoch als zuschwierig erwiesen, um es in dereinen Sitzungswoche einver-nehmlich behandeln zu können.

Nicaragua: Warnung vor neuer DiktaturDie Kirche in Nicaragua warntvor einer neuen Diktatur imLand. Deutlich wandte sie sichgegen eine Entscheidung desobersten Gerichtshofes, der einemögliche Wiederwahl des amtie-renden Staatspräsidenten DanielOrtega für verfassungskonformerklärte. „Die traurige Wahrheitist, dass die Verfassung für die Regierenden nur noch ein StückToilettenpapier ist“, zitierte dieZeitung „El Correo Digital“ denVizepräsidenten der Nicaraguani-schen Bischofskonferenz, BischofJuan Abelardo Mata Guevara vonEsteli. Ortega könnte nach derEntscheidung des obersten Ge-richtshofes 2011 zum dritten Malzum Präsidenten gewählt werden.

Immer mehr weibliche Angehörige der deut-schen Bundeswehr verweigern nach Infor-mationen des Erzbischöflichen OrdinariatsMünchen den Kriegsdienst. Wie Hans Rehmvon der katholischen Zivildienstseelsorgeberichtete, hänge die Gewissensentscheidungmit dem Militäreinsatz in Afghanistan zu-sammen. Betroffen seien vor allem Frauen,die sich auf Zeit bei der Bundeswehr ver-pflichtet haben, etwa um dort eine Ausbil-dung zu machen. Problematisch werde es,

wenn sich nach einigen Monaten oder Jahrenim Dienst ihre Einstellung zum Arbeitgeberändere. Dann könnten sie sich kaum ausden Arbeitsverträgen befreien. Laut Rehmsind oft Gespräche mit Kameraden, die ausAfghanistan zurückkehren, verantwortlichfür den Sinneswandel bei den jungen Frauen:„Dadurch wird ihnen bewusst, was es wirklich bedeutet, für die Bundeswehr zu arbeiten.“ Er erfahre von solchen Fällen oft durch Militärseelsorger. Rehm erklärte,

er sehe seine Aufgabe nicht darin, die Frau-en zum Ausscheiden aus der Bundeswehr zubewegen, sondern zu einer Entscheidung zukommen, die für sie richtig sei. Im Falle einerKriegsdienstverweigerung aus Gewissensgrün-den biete die Zivildienstseelsorge Unterstüt-zung. Soldatinnen hätten in der Bundeswehroft mit Benachteiligungen zu kämpfen,sobald sie den Antrag gestellt hätten. Ihre Entscheidung müssten sie mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bezahlen.

Soldatinnen im GewissenskonfliktJunge Soldatinnen der deutschen Bundeswehr verweigern aus Gewissensgründen vermehrt den Kriegsdienst. Viele suchen Rat bei der Militärseelsorge. KNA

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8. November 2009 Vorarlberger KirchenBlatt12 Kultur

Die “Lange Nacht der Kirchenmusik” ist eine besondere Initiative von Prof. Markus Landerer

Die Seele berührenDAS GESPRÄCH FÜHRTE WOLFGANG ÖLZ

Warum ist die Kirchenmusik für ein großesPublikum so faszinierend? Musik ist in der La-ge, uns Menschen direkt ins Herz zu treffenund unsere Seele zu berühren. In einer lauten,schnellen und oft oberflächlichen Welt kannuns gerade die Kirchenmusik wie eine Oasesein und uns etwas davon ahnen lassen, washinter den Dingen steht, was uns über unsselbst und unsere alltäglichen Sorgen hinaus-hebt. Und Kirchenmusik ist vielfältig – so viel-fältig, wie wir Menschen eben sind!

Lange Nacht der Kirchenmusik - Wie darf mansich das vorstellen? Das Publikum erwartet inder Kapelle des Konservatoriums ein abwechs-lungsreiches Programm, bei dem sich zwi-schen 18 und 22 Uhr in halbstündigen Kon-zerten die kirchenmusikalische Vielfalt amKonservatorium stimmungsvoll präsentiert.Dabei werden sich die Stimmen des Choresabwechseln mit unterschiedlichsten Orgel-werken, Gregorianik und Saxophon-Improvi-

sationen werden einander gegenübergestelltund schließlich wird der Abend mit einemmusikalisch gestalteten Nachtgebet meditativausklingen. Das Publikum soll sich dabei ganzfrei fühlen und kann sich wie bei einem Me-nü das Progamm selbst zusammenstellen.Denn für eine Pause bei einem Gläschen Weinoder einer kleinen Stärkung steht den ganzenAbend hindurch der bewirtete Buffetraum zurVerfügung. Auch soll es möglich sein, wäh-rend des Abends die Kapelle aus ganz unter-schiedlichen Hör- und Blickwinkeln zu erfah-ren. Warum also nicht zwischendurch denPlatz wechseln, mal auf der Empore, mal ganznah bei den Musizierenden? Eröffnet wird derAbend um 18 Uhr mit einem offenen Singen.Ich werde mit dem dann anwesenden Publi-kum mehrstimmige Werke von Haydn undMendelssohn Bartholdy einstudieren.

Nennen Sie uns ein Highlight dieses Abends?Eine absolute Rarität an diesem Abend ist die„Hieronymus-Messe“ von Michael Haydn.Der jüngere Bruder von Joseph Haydn war zuseiner Zeit ein absoluter Top-Komponist undhat in diesem Spätwerk sein ganzes Handwerkgebündelt. Eine Einmaligkeit ist, dass bei die-ser Messe statt einem Orchester ein Holzblä-serensemble der Partner von Chor und Soli-sten ist. Absolut reizvoll und einmalig!

Musik und Gott, Beten und Musizieren. Wiehängt das zusammen? Etwas vom GeheimnisGottes zu ergründen ist für uns Menschen janicht so einfach. Doch ab und zu bekommenwir in besonderen Momenten eine Ahnungdavon, sei es in der Meditation, sei es in derEucharistie, sei es beim Betreten einer schö-nen Kirche, sei es in der Natur. Und diesenRaum zur Gottesbegegnung kann Musik aufganz besondere Weise eröffnen. Und wie armwären unser Leben, unsere Feste und unsereGottesdienste ohne Musik!

Sie sind von Vorarlberg nach Wien gegangen,wie geht es Ihnen dort? Ich fühle mich inWien schon sehr wohl, wenn ich auch immerwieder merke: Wien ist anders! Um das ganzzu verstehen, reichen die fast drei Jahre wohlnicht, die ich jetzt dort lebe und arbeite! Undgenauso komme ich jede Woche sehr gern fürzwei Tage zum Unterricht ins Ländle, weil ichmich hier auch sehr wohl fühle! Nicht leichtist es, bei knappster Zeit und Beschränkungenim Budget die musikalischen Bedürfnisse amDom im Sinne meines Verständnisses vonQualität zu erfüllen. Doch daran arbeite ich!

www.dommusik-wien.at www.vlk.ac.at

KOMMENTAR

Kein billiges Rezeptfür ein „Wunder“ Über 3000 Menschen warenzur Eröffnung gekommen. Das Kulturzentrum und dieMoschee von Bad Vöslauhaben für Aufmerksamkeitgesorgt – zunächst durchAblehnung. Dann ist durch einMediationsverfahren und dielaufende Information darüberdas Interesse gewachsen. Jetztgilt Bad Vöslau als „beispiel-gebend“ für andere Orte undLänder. Sogar das SchweizerFernsehen berichtete. Doch derVöslauer Bürgermeister warntvor billigen Rezepten: Esfunktioniert nur, wenn beideSeiten sich bewegen undeinander ehrlich entgegen-kommen. Dass daraus keinfauler Kompromiss entstehenmuss, sondern wirklich etwasNeues, Besseres wachsen kann,zeigt Vöslau. Eine Ermutigung– auch für die Kirche. HANS BAUMGARTNER

Nach Simbabwe darf nicht jeder Der simbabwische Minister-präsident Morgan Tsvangiraihat ihn eingeladen; SimbabwesAußenminister SimbarasheMumbengegwi lud ihn wiederaus: Manfred Nowak, UNO-Sonderberichterstatter überFolter, kam nicht weiter als biszum Flughafen in Harare undes blieb ihm nichts anderesübrig, als Simbabwe wieder zu verlassen. Der ÖsterreicherNowak sollte Berichte prüfen,in denen es um Verhaftungenund Einschüchterungen vonTsvangirais Anhängern gehe.Das hat Simbabwes PräsidentRobert Mugabe wohl nichtgepasst. Es herrscht ein Macht-kampf zwischen Tsvangiraiund Diktator Mugabe, der dasLand völlig heruntergewirt-schaftet hat. Die UNO mussauf diesen Zwischenfalljedenfalls reagieren; wie sie das tut, bleibt abzuwarten. SUSANNE HUBER

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Glaube 13Vorarlberg KirchenBlatt 8. November 2009

SERIE: Mit kleinen Kindern beten – 3. Teil

Ein Ritual entwickeln

Um das Beten mit dem Kind in den All-tag zu integrieren, ist es hilfreich dafürein Ritual zu entwickeln. Ein solches

Ritual hilft Eltern und Kindern: Es entlastetdie Eltern – wir müssen nicht jeden Tag neuüberlegen, wie machen wir es. Und es vermit-telt den Kindern Sicherheit und Geborgen-heit.Worauf kommt es bei einem Ritual an?■ Ein Ritual braucht einen bestimmten Ort:Dies kann die Kuschelecke sein, der Tisch oderdas Bett. Im Grunde kann es jeder Ort sein, andem Eltern und Kinder zur Ruhe kommenkönnen und sich wohl fühlen.■ Ein Ritual braucht eine bestimmte Zeit: DieZeit vor dem Schlafengehen bietet sich dafüran, weil dies die Zeit des Zur-Ruhe-Kommensist, doch auch jeder andere Zeitpunkt im Ver-lauf des Tages ist möglich. Wichtig ist nur,dass er für Eltern und Kinder gut passt.■ Ein Ritual braucht Regelmäßigkeit: Im Idealfall wird es zum festen Bestandteil desAbends. Am Anfang genügen fünf Minuten.Wie lange es dauert, ist nicht so entschei-dend. Wichtig ist, dass es regelmäßig statt-findet.■ Ein Ritual braucht gleichbleibende und freigestaltbare Teile: Die festen Elemente gebeneinen sicheren Rahmen, die freien ermög-lichen, das Ritual mit Leben zu füllen. Mankönnte zum Beispiel immer mit einem Kreuz-zeichen beginnen und mit einem kurzen Liedenden. Dazwischen kann Raum sein für einGebet, das das Kind auswählt oder für dasfreie Sprechen mit Gott.

Was das ganz kleine Kind aufnimmt. Wiewir das Verhältnis zwischen festen und flexi-blen Gebeten gestalten, hängt vom Kind ab.Viele Kinder wollen immer denselben Ablauf

und denselben Wortlaut. Es gibt aber auchKinder, denen ein zu starres Ritual bald lang-weilig wird – sie brauchen mehr Abwechs-lung und immer wieder neue Anregungen. Das ganz kleine Kind nimmt den Inhalt derGebete noch kaum auf, was es aber aufnimmt,ist die Zuwendung der Eltern, die Stimmung,die segnende Berührung. Daher sollte die Ma-ma, der Papa in dieser Zeit auch mit der gan-zen Aufmerksamkeit da sein.

Kindgerechte Gebete. Kleine Kinder liebenReime, erfreuen sich am Klang der Sprache,können kurze Reime bald nachsprechen. In-sofern kommen gereimte Gebete den Kindernentgegen und Beten wird zu einem positivenErlebnis. Langfristig bergen sie allerdings dieGefahr, dass sie nur wegen des schönenKlangs gesprochen werden. Es empfiehlt sichdaher, abzuwechseln zwischen gereimten undin Alltagssprache verfassten Gebetstexten. Kinder sind noch nicht so verkopft wie wir Erwachsene, sie haben noch eine natürlicheFähigkeit für ganzheitliches Tun, auch fürganzheitliches Beten. Daher werden sie Freu-de haben an Gebeten, die mit Gesten verbun-den sind. Das können Gesten sein, die dasKind selbst mitmachen kann (z. B. die Händezu einer Schale formen), oder Gesten, mit denen die Eltern das Kind berühren (zum Bei-spiel die Hände segnend auf den Kopf legen).

GABRIELE DOBLHAMMER

Kommende Woche lesen Sie: Ein Lebens-gespräch beginnen

■ Einfaches Ritual eine Kerze anzündendas Kind darf ein Gebet aus einem Kindergebetbuch aussuchendas Gebet vorlesen und in einem kurzen Gespräch mit eigenen WortenwiederholenSegensgebet, bei dem das Kind berührtwird (siehe Abendsegen)das Kind darf die Kerze ausblasen

■ Ein AbendsegenUnser Gott, der dich liebt wie ein Papa (dem Kind ein Kreuz auf die Stirn machen)wie eine Mama (ein Kreuz auf den Mund machen) wie ein guter Hirte (Kreuz auf die Brust machen), er segne undbeschütze dich (die Hand auf den Kopflegen) und lasse dich gut schlafen.

BILD: Regine Schindler, Im Schatten deiner Flügel. Psalmen für Kinder. Illustriert von Arno. © Patmos Verlag, Düsseldorf 2008 (3. Auflage).

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14 Medien / Treffpunkte 8. November 2009 Vorarlberger KirchenBlatt

DER GUTE TIPP / ZUM VORMERKEN

„Heiligmesse” von Josef Haydn - Festgottesdienst zm Patrozinium der Pfarre St. Karl, Hohenems. Die„Missa SanctiBernardi de Offida” für Chor, Solisten und Orchester, entstan-den während der Arbeit an der „Schöpfung” (1796), wird auf-geführt vom Kirchenchor St. Karl unter der Leitung von Wolf-gang Schwendinger. So 8. Nov, 10 h

Maßgeschneiderte Hilfe für Menschen mit Behinderungin Vorarlberg. „Reiz-Selbstbestimmt-Leben“ bietet Zugangzu einer Assistenzdatenbank, wo Menschen mit BehinderungPersonen zur Unterstützung in ihrem Alltag finden können –oft ein wichtiger Schritt, um ein eigenverantwortliches Lebenführen zu können. Do 12. Nov, 19 h, Reiz-Büro(Eisengasse 6, Dornbirn) www.reiz.at

“Jubilate Deo - Lobt Gott” - Basilikakonzert. Das vierstimmige, aus acht Personen bestehende Vokalensem-ble „Amabile“ unter der Leitung von Birgit Plankel wird Psalm-vertonungen verschiedener Komponisten aufführen -spannend daran sind die jeweils unterschiedlichen Kompositio-nen über ein und denselben Lob-Psalm. Ergänzt wird das Pro-gramm durch passende Orgelmusik (Organist Aki Huchler). So 8. Nov, 17 h, Basilika Rankweil

Neue Bücher aus Vorarlberg - und vieles mehr - Buchaus-stellung der Bücherei Altenstadt. Dieser Bücherherbst bringt viele neue Titel von Autoren ausVorarlberg und über Vorarlberg. Diese Neuerscheinungen,aber auch eine ausgesuchte und aktuelle Auswahl an Büchernwerden präsentiert.Sa 7. Nov, 17 - 21 h, Volksschule Altenstadt undSo 8. Nov, 10 - 21 h - mit Bewirtung und Produkt-Angebotdes Welt-Laden Rankweil

MEDIENTIPPS

Unser RadiotippSalzburger Nachtstudio: Hunger, Mangel, Überfluss.Eine sozialökonomische Analyse über die Ernährung.Täglich verhungern rund 46.500 Menschen, drei Viertel davonsind Kinder unter fünf Jahren. Das muss nicht so bleiben. BeimUNO-Gipfel im Jahr 2000 wurde im Rahmen der Millenniums-entwicklungsziele vereinbart, bis 2015 den Anteil der hungern-den Personen zu halbieren. Ulrich von Weizsäcker hat mit sei-nem Team Alternativen zum gegenwärtigen Wirtschaften vor-gelegt und alternative Wirtschaftswissenschafter einen Plan.Mi 11., 21.01, Ö1

Unser FernsehtippRomy (D/A, 2009). Mit 17 wurde sieals „Sissi“ zum Star, mit 43 starb sie1982 alleine in Paris. Dazwischen Jah-re des beruflichen Erfolgs und priva-ter Tragödien. Ihr Mythos aber istungebrochen. 27 Jahre nach ihremTod hat sich Regisseur Torsten C. Fischer an ein Spiel-film-Porträt der Schauspielerin gewagt. Unterstützt von Darstel-lern wie Jessica Schwarz, Thomas Kretschmann, GuillaumeDelorme, Maresa Hörbiger, Karl-Heinz Hackl ist ihm einprachtvoller und spannend gestalteter Fernsehfilm gelun-gen, der versucht, dem Mythos eines Stars auf den Grund zugehen, der trotz aller Erfolge stets auf der Suche nach Glück,Geborgenheit und Liebe war (Foto: ORF). Mi 11., 20.15, ORF2/ARD

Religion im FernsehenKath. Gottesdienst/Aus dem Dom St. Jakobus in Görlitz.So 8., 9.30, ZDFOrientierung. So 8., 12.30/Wh Di 10., 12.25, ORF 2/Wh Do12., 11.45, 3satWas ich glaube. So 8., 18.20, ORF 2Ökum. Festgottesdienst/Berlin. Mo 9., 9.30, ARDkreuz & quer. (22.30) Die Grenze der Versöhnung: DasKreuz der Armenier mit der Türkei. / (23.25) Dem Himmelso nah: das Phänomen Bergmesse. Di 10., 22.30/ Wh Do 12.,12.00, ORF 2Religionen der Welt. Sa 14., 16.55, ORF 2

Religion im RadioMorgengedanken ... von Weihbischof Anton Leichtfried(St. Pölten/NÖ). So/Mo ca. 6.04, Di-Sa 5.40, ÖRReligion auf Ö3. „Rock gegen Rosenkranz“: Popmusik alsReligionsersatz So 8., zw. 6.30 – 7.00, Ö3Das evang. Wort. Es spricht Pfarrerin Marianne Fliegen-schnee (Wien). So 8., 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. „Worte gegen die Schriftgelehrten“ (Mk12,38-44). So 8., 7.05, Ö1Kath. Gottesdienst. Aus der WallfahrtskircheHafnerberg/NÖ. So 8., 10.00, ÖREinfach zum Nachdenken. So-Sa 21.57, Ö3Gedanken für den Tag: Michael Chalupka. Di-Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Di/Do-Fr 18.55, Ö1Praxis – Religion und Gesellschaft. Mo 9., 21.01, Ö1Logos. „Von Ämtern, Weihen, Diensten“ (2). Sa 14., 19.05,Ö1

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ECMit Lotto auf Hoher SeeBei Lotto „6 aus 45“ gibt es jetzt fünf Luxus-Kreuz-fahrten mit 5.000,– Euro Taschengeld zusätzlich zugewinnen.Wasser, das – derzeit verstärkt – von oben kommt,mag man allgemein nicht besonders. Da ist es schon

bedeutend angenehmer, wenn man Wasser unter sich hat und dazwischenidealerweise ein Kreuzfahrtschiff ist. Lotto verlost jetzt fünf Luxus-Kreuzfahr-ten, um seinen Spielteilnehmern und deren Begleitung ein wenig Sonne undUrlaubsfeeling zu schenken. Die Reisen beinhalten An- und Abreise, Doppel-zimmer de luxe und Unterhaltungsprogramm an Bord. Je nach Route dauertdie Kreuzfahrt zwei bis drei Wochen. Die wählbaren Routen sind über denGlobus verstreut. Jeder Gewinner erhält zusätzlich 5.000,– Euro Taschengeld.Die fünf Luxus-Kreuzfahrten werden unter allen Lotto-Tipps verlost, die anzumindest einer der folgenden Lotto-Ziehungen teilnehmen:● Mittwoch, 4. November 2009 ● Mittwoch, 11. November 2009● Sonntag, 8. November 2009 ● Sonntag, 15. November 2009Am Sonntag, 15. Nov. 2009, werden die Gewinner der fünf Luxus-Kreuzfahr-ten für zwei Personen inkl. Taschengeld unter notarieller Aufsicht ermittelt.

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Treffpunkte 15Vorarlberger KirchenBlatt 8. November 2009

Gesellschaftspolitischer Stammtisch zum Grundeinkommen

Ohne Erwerbsarbeit genugzum Leben?

Ist „Grundeinkommen für alle”ein Modell der Zukunft oder einFreibrief für Faulenzer? Im Ge-sellschaftspolitischen Stamm-tisch wird über Sinn und Unsinnder Erwerbsarbeit debattiert.Stellen Sie sich eine Welt vor, inder Menschen vom Staat ein be-dingungsloses Einkommen inexistenzsichernder Höhe bekom-men. Der Druck, sich über Er-werbsarbeit die eigene Existenz si-chern zu müssen, würde wegfal-len. Es wäre Raum für Selbstver-wirklichung geschaffen. Soweitdie Befürworter. „Das Grundeinkommen ist einFreibrief für Faulenzer“ und ein„Türöffner für den Pfusch“, argu-mentieren die Gegner.

Am Podium: Mag. Margit Appel,Katholische Sozialakademie Öster-reichs, KommR. Ing. Fritz Amann, Ex-FPÖ Klubobmann, Cornelia Thurn-her, Caritas Arbeitsprojekte.

Mo, 9. Nov, 20 h, KolpinghausDornbirn

Sinn und Unsinn der Erwerbsar-beit - diskutieren Sie mit! TERMINE

Alt.Jung.Sein - fit und fröhlichälter werden. Impulsabend mitVorstellung des Programms.Referentin: Heide-Ulla Drucker.Di 10. 11., 19.30 h, BH Batschuns.Anmeldung: KAB 05523-531 47,[email protected]

Wege aus dem Burn-Out - derErschöpfung oder Überforderungvorbeugen. Vortrag von Dr. UlrikeBanis, Ärztin. Fr 13. 11., 19.30 h, KapuzinerklosterFeldkirch, Beitrag 10,- EUR. Anmeldung: VHS Götzis 05523-551500 oder [email protected].

”... und manchmal schäme ichmich vor mir selbst, wenn ichspüre, wie meine Mutter / mein Va-ter für mich zur Last geworden istund dann ...”Vortrag von Wilfried Feurstein.Do 12. 11., 19.30 h, Wolfurt Sozial-dienste.

Einkehrtag für blinde und seh-behinderte Menschen und derenBegleitung - mit Pfr. Eugen Gisel-brecht. Für die Hin- und Rückfahrtwird ein Bus organisiert.Sa 21. 11., 10 h, BlindenheimSchwarzach Ingrüne. Anmeldungbei Gabi Fritsch T 0664-659 63 90.

TIPPS DER REDAKTION

Buchpräsentation und Aus-stellung mit Annemarie Hutter.„Die blauen Handschuhe” ist eineGeschichte für kleinere und größe-re Kinder, sie erzählt von einer be-sonderen Freundschaft dreier Jun-gen und was sie so glücklich macht.14. Nov, 20 h, Mesmers Stall Alber-schwende,Ausstellung (Keramische Werkeund Karten) auch am 15. Nov von10 - 17 h geöffnet.

Singen nach Noten - Aufbau-kurse im Herbst. Angebot desVlbg. Chorverbandes, mitgetragenvom Kirchenmusikreferat - für alleSänger/innen offen! Mo 9. Nov, 20 - 21.30 h, VolksschuleFeldkirch-Nofels.Weitere Termine: 16., 23. + 30. Nov.Kursleiter: Dr. Helmut Sonderegger.Kosten: 45,-- (35,-- für MitgliederCVV)) inkl. Kursunterlagen, Anmel-dung beim Kursleiter: 05522-31402,oder 0650-8131468,[email protected]

„Sprungbrett Lädele” feiertJubiläum. Seit zehn Jahren bietenMenschen mit Behinderung in derBludenzer Innenstadt ihre kreati-ven Produkte an. Rechtzeitig zumJubiläum erscheint auch das Buch„Sonnenschein und jeden Tag einGlas Spezi“ - Bilder, Gedanken undGeschichten von Menschen mit undohne Behinderung.Fr 13. Nov, 11 h, Sturnengasse 20,Bludenz,So 15. Nov, 9 - 16 h, Verkaufs-ausstellung Werkstätte Bludenz (St. Peterstr. 3a)

3 Jahre Patient/innenverfü-gung - hat sich das Gesetz be-währt? - Podiumsdiskussion. Werentscheidet über eine Heilbehand-lung, wenn der Patient dazu nichtmehr in der Lage ist? Am Podium: Mag. Alexander Wolf,Dr. Otto Gehmacher, KarlBitschnau, Pfr. Peter Rädler.Do 19. Nov, 19 h, BH Batschuns, Anmeldung: 05522-44290 33,[email protected]

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch.Herausgeber: Generalvikar Dr. Benno Elbs. DasVorarlberger KirchenBlatt ist das Informationsor-gan der Diözese Feldkirch.Redaktion: Dr. Walter Buder (Chefredakteur),Mag. Wolfgang Ölz (Chef vom Dienst), RainerJuriatti.Verwaltung: Ramona Maurer.Jahresabo: € 34,- / Einzelverkauf: € 1,-Alle: 6800 Feldkirch, Bahnhof straße 13, Telefon (05522) 34 85-0, Fax (05522) 34 8 56. E-mail: [email protected] Internet: http://www.kirchenblatt.atAbo-Verwaltung: Isabell Burtscher DW 125Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach.

GEBET

So 8. It`s time for Jesus: „Vonjungen Christen gestaltet … offenfür alle … Lobpreis, Stille,Begegnung … 19.30 Uhr in der Jo-sefskapelle im Kloster Mariastern-Gwiggen“So 8. Taizé-Gebet, Herz-Jesu-Ka-pelle im Wohnheim der LebenshilfeLingenau, 19.30 h. Di 10. Taizégebet. EvangelischeKirche, Feldkirch, 20 hFr 13. Landestreffen der Charis-matischen Erneuerung. Hohen-ems, Pfarrkirche St. Konrad: 19.30 hEucharistische Anbetung, Beichtge-legenheit sowie Segnungs- und Hei-lungsdienst, 20 h Feier der Euchari-stie, danach ca. um 21.30 h AgapeSa 14. Patentreff, Kloster Maria-stern Gwiggen.Sa 14. Rosenkranz um Friedenund Versöhnung, St.-Joseph-Klo-ster, Lauterach, 16 h.

„Dir singen wir” - Feier der gött-lichen Liturgie (byzantinischerRitus) mit Vr. Nikolaj Dorner OSB, essingt der Vorarlberger Johannes-Chrysostomos-Chor.Sa 14.11., 18 h, Pfarrkirche Nen-zing

„Nelson-Messe” von JosefHaydn - für Soli, Chor und Orche-ster. Unter der Leitung von Dr. Ru-dolf Berchtel musizieren derKirchenchor und das Orchester vonSt. Martin, Helmut Binder an derOrgel und Gesangssolist/innen. So 8. 11., 10 h, Pfarrkirche St.Martin, Dornbirn.

GOTTESDIENST

Page 16: Sonntag, 8. November 2009 Preis: 0,65(Abonnement) KirchenBlatt · Sonntag, 8. November 2009 Preis: 0,65(Abonnement) KirchenBlatt

Im Novembr trommod di oano vom Wiotorschlauf, di andro dofu,dass’ amorog längr und zaubod früohor im Bett sin künntod. Abrdeon 14. Novembr söt ma ned varschlaufo, dinn ischt nämle di„lange Nacht der Kirchenmusik“!‘s Kirchamüsle

ZU GUTER LETZT

Neue Perspektivenfür 533 AidswaisenDie Vorarlberger Landesregie-rung eröffnet gemeinsam mitder “Eine Welt Gruppe Schlins-Röns” die Ausstellung: „Selbst-bestimmt und nachhaltig – inte-grierte ländliche Entwicklungs-projekte im südlichen Tan-sania“. „Respekt, Zeit undWürde“ ist das Vortragsthemavon Psychotherapeut JohannesRauch bei der Eröffnung. Es gibtauch einen Filmbeitrag über dieProjekte. In der Ausstellungwird Einblick in das afrikanischeDorfleben gegeben und gezeigt,wie die Menschen dort durch

bewährte Lösungen in unter-schiedlichen Projekten der “Ei-nen Weltgruppe” spürbar besse-re Lebensbedingungen erhalten. Ausgehend von einem landwirt-schaftlichen Beratungsprojektkamen Projekte wie der Aufbauvon verschiedenen einfachenHandwerkerschulen für Schul-abgänger, Einführung einesKleinkreditprogrammes und derAufbau von Kindergärten dazu.Das größte Problem ist die stetigsteigende Anzahl von Aids-Wai-senkindern. Die Gruppe ausSchlins hat sich entschieden,die oft ausweglose Situation die-ser Kinder zu lindern. Es werden533 Vollwaisen unterstützt.

Eröffnung: Fr 6. Nov., 16.30 Uhr,Eingangshalle Landhaus Bregenz, bis 17. 11. Öffnungszeiten: werk-tags von 8-18 Uhr. Nach Voranmel-dung kostenlos Führungen fürSchulkinder und Jugendliche. An-meldung: E [email protected]

Die “Eine Weltgruppe Schlins”präsentiert ihre Arbeit im Landhaus.

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HUMORArzt: „Hören Sie manchmalmenschliche Stimmen, ohne je-mand zu sehen?” - Patient: “Ja, be-sonders wenn ich telefoniere.”

Das Wirken des hl. Gottfriedals Bischof Amiens wird sobeschrieben: „Ein Volksmannim besten Sinn, stand er auch aufSeiten der Bürger im Kampf umdie städtische Freiheit“. Auch fürBrig. Gottfried Schröckenfuchs istes ein Lebensziel, in seinem Berufund politischen Tätigkeit den Leu-ten zu erklären, wie wichtig es ist,sich für das Gemeinwohl einzuset-zen. Im Jahre 1104 zwangen denheiligen Gottfried die Bischöfe auf der Synode von Troyes, denBischofsstuhl von Amiens zu be-steigen.Meine Mutter war eine sehrgläubige und fromme Frauund wählte den Namen des hl.Gottfried für mich, da ich an sei-nem Festtag auf die Welt kam. Icherhielt 5 Namen bei meiner Taufe,bin aber sehr froh mit meinem er-sten Namen „Gottfried“! Weil ichein wohlgenährtes Baby mit einemDoppelkinn war, welches in derSteiermark „Goda“ genannt wirdund viele anmerkten, was ich dochfür ein „herziges Godili“ habe,blieb mir während der Kinderzeitund Schulzeit der Spitzname „Go-di“! Bin rückblickend mit meiner„Berufung“ für mein Leben sehrzufrieden, die vielen guten Diskus-sionen mit Menschen, vor allemauch mit Jugendlichen haben mirgut getan. Auch wenn ich bald inPension gehe, gibt es viele Anlie-gen, für die ich mich weiterhineinsetzen möchte und die meineZeit wohl „erfüllen“ werden. ANGELIKA HEINZLE

Namenstagskalender8.11. Bischof Gottfried L 1.Buchd. Kön.17,10-16 E Mk 12,38-449.11. Theodor 10.11. Leo d. Gr.11.11. Martin v. T. 13.11. Dr.Carl Lampert

NAMENSTAGGESCHICHTEN

Brigadier Gottfried Schröcken-fuchs (Bregenz): „der Gottesfriede”

KOPF DER WOCHE: MARGOT KÄSSMANN, LANDESBISCHÖFIN HANNOVER

Glaubens-Sehnsucht weckenDie evangelisch-lutherische Landesbischöfinvon Hannover, Margot Käßmann, ist zurneuen Ratsvorsitzenden der EvangelischenKirchen in Deutschland (EKD) gewählt wor-den. Sie folgt Bischof Wolfgang Huber nach.

SUSANNE HUBER

„Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch dieKraft, es auszuüben“, erinnert sich MargotKäßmann an die Mut machenden Worte ihrer

Großmutter, als sie vor zehnJahren das Amt als Bischö-

fin antrat. Am vergange-nen Mittwoch ist die

deutsche evangelisch-lutherische Theologinals erste Frau an die Spitze der EvangelischenKirche in Deutschland gewählt worden. Ar-beitsschwerpunkte für die kommenden sechsJahre seien u. a. die würdige Pflege im Alter,die Ökumene und die Bildung als Chance füralle Kinder, egal welcher Herkunft. „Wir ha-ben den biblischen Auftrag, für die Würde derKinder einzutreten und für Gerechtigkeit inunserer Gesellschaft“, so Käßmann. Generellist es ihr ein großes Anliegen, die Sehnsuchtder Menschen nach Glauben zu wecken.

Karriere. Margot Käßmann ist selbstbewusst,redegewandt, liberal und sie pflegt einen offe-nen Umgang auch mit schwierigen Themen.„2006 wurde bei mir eine Krebserkrankungfestgestellt, 2007 ist meine Ehe geschiedenworden. Vor allem meine Scheidung hat michextrem belastet. Ich bin meiner Landeskirchedankbar, dass sie mich durch diese Zeit getra-gen hat“, sagt die 51-jährige Mutter von vierKindern. Käßmann wurde im deutschen Mar-burg geboren. Sie studierte in Tübingen, Edin-burgh, Göttingen und Marburg EvangelischeTheologie. Bevor Käßmann 1999 Landesbi-schöfin von Hannover wurde, hat sie als Pfar-rerin und Beauftragte für den Entwicklungs-dienst der evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck und als Generalsekretärin des deut-schen evangelischen Kirchentages gearbeitet.

„Nur wer Wurzelnhat, ist stark genug,

den Herausforderun-gen von Gegenwart

und Zukunft zu begeg-nen, ist frei, Fantasie für

das Leben zu entwickeln,Träume zu haben – Flügel

der Freiheit sozusagen. Ich binüberzeugt, der christli-che Glaube bietet uns

solche Wurzeln.“

MARGOTKÄßMANN

KNA