Nr. 3 Mai / Juni 2017 hbs ......7 Teknos hat Übernahme von Feyco Treffert … Geberit mit solidem...

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holzBaumarktschweiz MAGAZIN FÜR HOLZBAU   I   ARCHITEKTUR   I   INNENAUSBAU   I   SCHREINERHANDWERK hb s Nr. 3  Mai / Juni 2017 www.holzbaumarktschweiz.ch Holzbau Ein Schulhaus komplett   aus Schweizer Holz Interview Katharina Lehmann im Gespräch Farben und Lacke Die natürlichen Eigenschaften   geölter Flächen Ein Tag im Leben von… Hanspeter Kolb — Von der Berufung zum  Beruf, von der Passion zum Wirken  Messevorschau Konjunktur, neues Flächenkonzept und  Digitalisierung geben Ligna Schub Fachtagung Meran: 14. Internationales   Branchenforum für Frauen Noch stärker im Heben. Noch stärker für Sie.

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  • holzBaumarktschweizMAGAZIN FÜR HOLZBAU   I   ARCHITEKTUR   I   INNENAUSBAU   I   SCHREINERHANDWERKhbs

    Nr. 3  Mai / Juni 2017 www.holzbaumarktschweiz.ch

    HolzbauEin Schulhaus komplett  aus Schweizer Holz

    InterviewKatharina Lehmann im Gespräch

    Farben und LackeDie natürlichen Eigenschaften  geölter Flächen

    Ein Tag im Leben von …Hanspeter Kolb — Von der Berufung zum Beruf, von der Passion zum Wirken 

    MessevorschauKonjunktur, neues Flächenkonzept und Digitalisierung geben Ligna Schub

    FachtagungMeran: 14. Internationales  Branchenforum für Frauen

    Noch stärker im Heben. Noch stärker für Sie.

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  • Liebe Leserin, lieber Leser

    «Holz ist in Bezug auf seine Natürlichkeit und Echtheit einfach unschlagbar.» Das sagt

    Katharina Lehmann im Gespräch mit «holzBaumarktschweiz». Sie muss es ja wissen, ist sie

    doch seit Jahren in der Branche tätig und führt als Inhaberin und VR-Präsidentin bereits in

    der fünften Generation erfolgreich die Lehmann Gruppe mit den Unternehmen Blumer-Leh-

    mann AG, Lehmann Holzwerk AG und BL Silobau AG. «Es gibt nur gute Argumente», wie

    Katharina Lehmann weiter sagt, «für die Verwendung von Holz als Bau-, Energie- oder eben

    als Werkstoff.»

    Der Werk- und Baustoff Holz ist zunehmend in aller Munde. Und das ist gut so! Wird doch

    seine Vielfalt endlich auf einer Stufe erkannt, die es verdient. Seine Einsatzmöglichkeiten

    sind fast grenzenlos. Und wenn dann ausschliesslich der einheimische Baustoff Holz, wie

    bei einem Schulhaus von Kost Holzbau AG, zum Einsatz kommt, dann macht es noch mehr

    Freude.

    In wenigen Tagen steht Hannover wieder ganz im Zeichen der Ligna. Vom 22. bis 26. Mai

    2017 zeigen 1500 Aussteller aus 49 Ländern eine beeindruckende Innovationsdichte. Mit

    Ausstellungsbereichen wie Werkzeuge, Maschinen und Anlagen für die Einzel- und Serien-

    fertigung, Oberflächentechnik, Holzwerkstoffherstellung, Sägewerktechnik, Energie aus

    Holz, Maschinenkomponenten und Automatisierungstechnik und Forsttechnik ist die Ligna

    eine einmalige Plattform unserer Branche. Die Ausstellung wird durch fachliche Führungen

    ergänzt, die sich nicht nur auf das Freigelände beschränken. Vielmehr werden alle nennens-

    werten Entwicklungen und Neuvorstellungen besucht und bewertet.

    Mehr darüber wie auch über viele andere Themen lesen Sie in der vorliegenden Ausgabe von

    «holzBaumarktschweiz».

    Dr. Flavio V. Sanader

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  • hbs | Inhalt

    4 | holzBaumarktschweiz 03/2017

    Farben und Lacke

    18  Die natürlichen Eigenschaften geölter …

    19  Stilvoller Schutz für Holz im Innenbereich

    Innenausbau/Türen

    20  Zusätzlicher Kantenschutz für Türblätter …

    Innenausbau/Fenster

    21  Das neue Dachfenster für Schweizer Klima- …

    Messevorschau

    22  Konjunktur, neues Flächenkonzept und …

    23  Ausstellervorberichte zur Ligna 2017

    Ein Tag im Leben von …

    30  Hanspeter Kolb — Von der Berufung zum Beruf …

    holzBaumarkt-Welt

    6  Holzenergie Schweiz sagt Ja zur …

    6  Erhöhung der Mindestlöhne im Holzbau- …

    6  Messebetreiberin MCH tätigt Grossakquisition

    7  Teknos hat Übernahme von Feyco Treffert …

    7  Geberit mit solidem Start ins neue Jahr

    7  Neuer Geschäftsführer bei Klöber

    Holzbau

    8  Ein Schulhaus komplett aus Schweizer Holz

    10  Neues Firmengebäude «FachWerk»: Wohnen …

    12  Erstmalig im Holzbau: Büroneubau mit GI- …

    Interview

    13  Katharina Lehmann: «Holz ist in Bezug auf …

    Dämmung

    16  Die neue Generation wird erweitert

    17  Dauerhaft luftdicht und äusserst flexibel

    Fachtagung

    32  3. Safety Day bei Brun Marti Dytan AG 

    35  Rekordteilnehmerzahlen an den 8. windays 2017

    38  Quantensprung im Holzbau

    41  14. Internationales Branchenforum für Frauen

    42  Workshop mit Besucherrekord: Neue Werkstoffe …

    44 Grindelwald: Präsentationstage bei Brawand …  

    Unternehmen

    46  Lignotrend — In die Zukunft denken, innovative …

    Aus-/Weiterbildung

    48 «Hohes C» für die Schreinerei

    50 «Fachwerk Kreativ» — Entwickeln einer …

    Event

    52  Haus- und Frühlingsmesse für Holzfachleute

    54  Hausmesse mit der Leidenschaft zur …

    56  Der Fokus liegt auf der Stärkung der Holzkette

    57  CAD+T Anwendertreffen Schweiz an der …

  • Inhalt | hbs

    holzBaumarktschweiz 03/2017 | 5

    Mai/Juni 2017

    Produkte/Service

    58  Spezialisten

    62  Vorschau

    62  Impressum

  • 6 | holzBaumarktschweiz 03/2017

    hbs | holzBaumarkt-Welt

    Holzenergie Schweiz sagt Ja zur Energiestrategie 2050

    Ein Drittel der Schweizer Landesfläche ist

    mit Wald bedeckt. Dieser Wald gehört 3500

    öffentlichen und 244 000 privaten Waldbe-

    sitzern, darunter vielen Landwirten, und ist

    für jedermann und jede Frau frei zugänglich

    für Erholung, Sport und Freizeit. Nicht zu-

    letzt ist der Wald aber auch ein immenser

    Energiespeicher mit einem Holzvorrat von

    430 Millionen Kubikmetern Holz bezie-

    hungsweise umgerechnet 100 Milliarden Li-

    tern Heizöl. Unsere Waldbesitzer verwalten

    dieses unschätzbare Kapital äusserst haus-

    hälterisch und nutzen nur gerade die Hälfte

    dessen, was jedes Jahr zuwächst. Trotzdem

    deckt die Holzenergie heute mehr als 10

    Prozent des Wärmebedarfs unseres Lan-

    des.

    Am 21. Mai 2017 stimmen wir über die Ener-

    giezukunft der Schweiz ab. Die Abstimmung

    ist eine wichtige energiepolitische Weichen-

    stellung und ermöglicht uns einen Grund-

    satzentscheid: Soll unsere Energieversor-

    gung auch in Zukunft auf den «Auslaufmo-

    dellen» Erdöl, Erdgas und Atom beruhen?

    Oder lassen wir den fossilen und nuklearen

    Alltag allmählich hinter uns und setzen ver-

    mehrt auf erneuerbare, CO2-neutrale Ener-

    gien? Holzenergie ist nach der Wasserkraft

    die zweitwichtigste nachwachsende Ener-

    gie der Schweiz. Ihre Nutzung benötigt kei-

    ne langen Transportwege, schafft Arbeits-

    plätze und erhöht die regionale Wertschöp-

    fung. Damit alle diese Trümpfe zum Tragen

    kommen, sagt Holzenergie Schweiz mit

    Überzeugung Ja zur Energiestrategie

    2050!

    Teknos hat Übernahme von Feyco Treffert abgeschlossenTeknos hat die Übernahme von Feyco Tref-

    fert, spezialisiert auf Holzbeschichtungen,

    und der Schekolin AG wie bereits am 11.

    April 2017 angekündigt abgeschlossen. Die

    Akquisition ist ein wichtiger Bestandteil der

    Wachstumsstrategie von Teknos. Durch die

    Akquisition erhält Teknos Zugang zu neuen

    Märkten in Malaysia, der Schweiz und den

    USA und stärkt seine Marktposition im

    Holzsegment weltweit.

    «Ich freue mich sehr über den schnellen,

    reibungslosen und erfolgreichen Abschluss

    der Akquisition. Mit einem Nettoumsatz von

    77 Mio. CHF, das sind rund 72 Mio. EUR, und

    mehr als 380 Mitarbeitern sowie Niederlas-

    sungen in sechs Ländern ist die Übernahme

    von Feyco Treffert das bisher mit Abstand

    grösste Akquisitionsprojekt von Teknos. Wir

    freuen uns darauf, unseren Kunden welt-

    weit ein erweitertes Angebot an Dienstleis-

    tungen und Produkten sowie Forschungs-

    und Entwicklungskompetenzen bieten zu

    können», freut sich Paula Salastie, CEO,

    Teknos Group Oy.

    Die Akquisition umfasst die Unternehmen

    Feyco AG in St. Margrethen, Schweiz und

    Treffert Coatings GmbH mit Sitz in Alzenau,

    Deutschland zusammen mit ihren Nieder-

    lassungen in China, Malaysia und den USA.

    Die Akquisition betrifft auch die Firma

    Schekolin AG mit der zugehörigen Produkti-

    onsstätte in Bendern, Liechtenstein.

    Erhöhung der Mindestlöhne im Holzbaugewerbe im Jahr 2018Die Sozialpartner Holzbau Schweiz, Syna,

    Unia, Baukader Schweiz und Kaufmän-

    nischer Verband Schweiz haben für die

    Schweizerische Holzbaubranche eine Ver-

    einbarung zum Gesamtarbeitsvertrag be-

    treffend der Mindestlöhne für das Jahr

    2018 verabschiedet. Des Weiteren haben

    die Sozialpartner die Verhandlungen über

    einen teilrevidierten GAV Holzbau abge-

    schlossen. Dieser soll per 1. Januar 2018 in

    Kraft treten. Für 2018 wurde als Signal der

    Leistungsanerkennung für die Mitarbeiten-

    den eine generelle Erhöhung der Mindest-

    löhne um 1 Prozent vereinbart. Für die neu-

    en Mindestlöhne wurde beim Bundesrat die

    Allgemeinverbindlicherklärung per 1. Janu-

    ar 2018 beantragt. Zudem steigen aufgrund

    der Stufenanstiege in den Mindestlohnta-

    bellen des GAV in den ersten zehn Erfah-

    rungsjahren die Löhne im Holzbaugewerbe

    durchschnittlich um 1,8 bis 2,8 Prozent. In

    den in den Mindestlohntabellen integrierten

    Stufenanstiegen werden vor allem die Be-

    rufserfahrung in der Funktion, die individu-

    ellen Fort- und Weiterbildungen und die ver-

    schiedenen Anstellungsfunktionen berück-

    sichtigt. Vom Stufenanstieg in den ersten

    zehn Erfahrungsjahren sind ca. 70 Prozent

    der Mitarbeitenden direkt betroffen. Die So-

    zialpartner haben ausserdem in der Zwi-

    schenzeit die Vollverhandlungen zum teilre-

    vidierten GAV Holzbau abgeschlossen. Die

    Allgemeinverbindlicherklärung für den er-

    neuerten GAV wurde beim Bundesrat per 1.

    Januar 2018 beantragt. Es handelt sich um

    eine kleinere Revision des GAV Holzbau.

    Insbesondere wurden ein Techniker-Prakti-

    kum sowie ein Artikel zur Vereinbarkeit von

    Beruf und Familie im GAV aufgenommen

    und die Kurzabsenzen bei Heirat und Vater-

    schaftsurlaub wurden um einen Tag erhöht.

    Gleichzeitig wurde die Entschädigung für

    Vorbereitungszeiten von Kader in der Po-

    lierlösung angepasst. Des Weiteren wird mit

    dem neuen GAV eine höhere Flexibilität

    beim Auszahlungszeitpunkt von Gleitstun-

    den ermöglicht. Die Funktion der Holzbau-

    Ingenieure wurde zudem aus dem persön-

    lichen Geltungsbereich ausgenommen, und

    es wurde vereinbart, dass die Sozialpartner

    auch künftig Gespräche über Generatio-

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  • holzBaumarktschweiz 03/2017 | 7

    holzBaumarkt-Welt | hbs

    Messebetreiberin MCH tätigt GrossakquisitionDie Basler Messebetreiberin MCH Group tä-

    tigt die mit Abstand grösste Akquisition ih-

    rer Unternehmensgeschichte. Sie kauft die

    US-Unternehmensgruppe MC2 («MC-

    squared»), die auf Dienstleistungen im Mes-

    se- und Eventmarkt spezialisiert ist. Anga-

    ben zum Kaufpreis werden nicht gemacht.

    MC2 sei ein Marktführer bei Messen und

    Corporate Events sowie beim Bau perma-

    nenter Markenwelten, heisst es in einer Me-

    dienmitteilung vom Montag, 1. Mai. Das Un-

    ternehmen beschäftige über 350 Angestell-

    te an 15 Standorten in den USA sowie in

    Düsseldorf und erwirtschafte einen Jahres-

    umsatz von rund 160 Millionen Franken. Die

    MCH-Group selber generierte 2016 einen

    Betriebsertrag von gut 440 Millionen Fran-

    ken. Das übernommene Unternehmen soll

    laut Mitteilung innerhalb der Division «Live

    Marketing Solutions» der MCH Group ein

    eigenständiges Unternehmen bleiben. Die

    Übernahme sei ein Riesenschritt in der Um-

    setzung der Unternehmensstrategie, die

    man seit 2005 verfolge, stellte MCH-Chef

    René Kamm in der Mitteilung fest. «Mit ihr

    werden wir unsere internationale Präsenz

    und Aktivitäten markant verstärken und un-

    sere Dienstleistungsangebote im Bereich

    Live Marketing weiter ausbauen», so Kamm.

    (sda)

    Geberit mit solidem Start ins neue JahrDer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im

    ersten Quartal mehr umgesetzt und ver-

    dient. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf

    737,1 Millionen Franken. Grund für das

    Wachstum sei die gut laufende Bauindustrie

    in vielen Ländern, teilte Europas grösster

    Sanitärtechnikkonzern am Dienstag, 2. Mai

    in einem Communiqué mit. Zudem profi-

    tierte das Unternehmen von Synergien und

    von mehr Arbeitstagen dadurch, dass Os-

    tern in diesem Jahr ins zweite Quartal fiel.

    Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 3,9 Pro-

    zent auf 180,2 Millionen Franken zu. Unter

    dem Strich fuhr Geberit einen Reingewinn

    von 153,4 Millionen Franken ein. Das sind 2,1

    Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei fielen

    erneut Kosten für die Integration des fin-

    nischen Sanitärkeramikherstellers Sanitec

    an. Diese zogen den Reingewinn um 9 Milli-

    onen Franken nach unten. Mit den Zahlen

    hat Geberit die Erwartungen der Finanzge-

    meinde im Grossen und Ganzen erfüllt. Ana-

    lysten hatten im Durchschnitt gemäss der

    Nachrichtenagentur AWP mit einem Um-

    satz von 740,4 Millionen Franken und einem

    Reingewinn von 152,1 Millionen Franken ge-

    rechnet. Für die Zukunft zeigte sich Geberit

    verhalten optimistisch. Die Bauindustrie

    sollte sich im Jahr 2017 positiv entwickeln,

    hiess es. Die einzelnen Länder und Bausek-

    toren würden sich jedoch weiterhin stark

    unterschiedlich entwickeln. Für den wich-

    tigen Markt Deutschland werde eine posi-

    tive Lage erwartet. Das Gleiche gelte für die

    Schweiz, Österreich, Skandinavien, Frank-

    reich, die Benelux-Länder und Osteuropa.

    Die Situation in Italien sollte sich stabilisie-

    ren, während die Lage in Grossbritannien

    aufgrund des Brexits unsicher bleiben wer-

    de. In Nordamerika werden im für das Gebe-

    rit-Geschäft wichtigen öffentlichen Bausek-

    tor eine Stagnation und ein moderates

    Wachstum im Wohnungsbau vorhergesagt.

    (sda)

    Neuer Geschäftsführer bei Klöber

    Mit Ralf Johow gewinnt Klöber einen ausge-

    wiesenen Vertriebsprofi, der über eine

    25-jährige Erfahrung in der operativen und

    strategischen Führung von mittelstän-

    dischen Unternehmen der Einrichtungs-

    branche verfügt. So agierte Johow erfolg-

    reich als Vertriebsleiter der Zumtobel Grup-

    pe und als vertrieblicher Geschäftsführer

    der Bauwerk AG. Sein Augenmerk liegt auf

    der Forcierung des Objektgeschäftes über

    bewährte Vertriebswege und in Zusammen-

    arbeit mit Architekten. Der Diplom-Ingeni-

    eur verfügt zudem über einen grossen Er-

    fahrungsschatz im zweistufigen Vertrieb,

    der ihn prädestiniert, die erfolgreichen Be-

    ziehungen von Klöber zum Fachhandel zu

    stärken und weiter auszubauen.

    Innovative Sitzlösungen, hochmoderne

    Technologien und eine eigene Design- und

    Entwicklungsabteilung machen die Marke

    Klöber zum Spezialisten für Bürositzmöbel

    mit Premiumanspruch. Ein «echter Klöber»

    vereint Design, Ergonomie und Qualität

    «Made in Germany». Das Unternehmen aus

    Owingen am Bodensee wurde 1935 gegrün-

    det, agiert weltweit und beschäftigt 130 Mit-

    arbeiter.

    0848 66 24 55

  • 8 | holzBaumarktschweiz 03/2017

    hbs | Holzbau

    Ein Schulhaus komplett aus Schweizer HolzDie bestehende Dorfschulanlage in Nottwil im Kanton Luzern wird durch einen Neubau in Holzbauweise erweitert. Ein Holzmontagebau, der auch bei öffentlichen Bauten durch seine Vorteile überzeugt. Für den Holzbau zeichnet die Kost Holzbau AG, Küssnacht am Rigi, verantwortlich. 

    Baujahr: 2016 — 2017

    Ort: Nottwil LU

    Bauherrschaft: Gemeinde Nottwil

    Architektur: Graber & Steiger Architek-

    ten, Luzern

    Im Auftrag enthalten: komplettes Holz-

    gebäude, Tragwerk mit Brettschichtholz,

    Böden aus Lignaturelementen, Fassa-

    denschalung, innere Beplankung aus

    sichtbaren Fichten- und Tannenholzplat-

    ten sowie der Zugangssteg

    Lothar Mayer

    Adrian Stocker, Projektleiter Holzbau und

    Ausbildner: «Es ist sicher eines der grösse-

    ren Holzprojekte, die wir realisieren, mit

    über 50 Metern Länge, 15 Metern Breite

    und 14 Metern Höhe sowie vierstöckig.» Die

    seit Mitte September 2016 im Bau stehende

    Schulhauserweiterung wird ab Sommer

    2017 insgesamt neun Räume für die Primar-

    schule und zwei Kindergärten bereitstellen.

    Ausschliesslich heimisches HolzAbgesehen von der Dimension des Gebäu-

    des ist speziell zu erwähnen, dass beim ge-

    samten Bau, im Innen- und auch im Aussen-

    bereich, ausschliesslich heimisches Holz

    verwendet wird. Das Tragwerk besteht aus

    Brettschichtholz. Auch dort, wo bei anderen

    Bauten oft Beton zum Einsatz kommt, wird

    der widerstandsfähige Werkstoff Holz ein-

    gesetzt.

    Angenehme RaumakustikIm Inneren des Gebäudes wird gerade auf

    Hochtouren am Innenausbau gearbeitet. Der

    Linoleum-Bodenbelag mit darunterliegen-

    den Vollholzelementen ist besonders robust.

    Die Innenwand-Beplankung aus Fichten- und

    Tannenholz-Dreischichtplatten sowie die De-

    cke aus Lignatur-Elementen sorgen für eine

    angenehme Raumakustik und lassen die

    Räume noch grösser wirken.

    Elegante OptikVon aussen scheint der Neubau schon fast

    fertig zu sein. Derzeit bekommt die Aussen-

    fassade gerade noch einen Feinschliff. Die

    zweifach behandelte Schalung aus Weiss-

    tannen-Holz verleiht dem neuen Schulhaus-

    gebäude mit den sichtbar hervorstehenden

    Lisenen eine besonders elegante Optik.

    Die belüftete Fassade sorgt für eine natürli-

    che Luftzirkulation und verhindert Feuch-

    tigkeitsbildung. Dank der vorgehängten

    Fassade ist eine optimale Wärmedämmung

    gewährleistet. Der an der Hanglage etwas

    herabgesetzte Neubau ist durch zwei Zu-

    gangsstege aus Lärchenholz mit dem be-

    stehenden Schulhausareal verbunden.

    Nachhaltiges BauenAuch für grössere Bauvorhaben, wie bei ei-

    nem Schulhaus dieser Dimension, ist Holz

    der ideale Baustoff, und dessen Einsatz-

    möglichkeiten sind beinahe grenzenlos. Mit

    der Wahl von Holz setzt man ein deutliches

    Zeichen nach aussen, denn eine nachhalti-

    ge, ökologische und gesunde Raumumge-

    bung und die Verwendung heimischer Roh-

    stoffe wirken sich nicht nur auf Schüler und

    Lehrpersonal positiv aus. Holz stabilisiert

    und reguliert die Luftfeuchtigkeit: Holz

    nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese bei

    Bedarf wieder ab. Dadurch entsteht ein ge-

    sundes Raumklima mit einer guten Raum-

    lufthygiene. Dank den positiven Wärme-

    dämmeigenschaften von Holz kann die win-

    terliche Kälte mit geringem Energieauf-

  • holzBaumarktschweiz 03/2017 | 9

    Holzbau | hbs

    wand ausgeglichen und die sommerliche

    Wärme abgewehrt werden.

    Optimale LernatmosphäreDes Weiteren sorgen zeitgemässe Holzbau-

    ten auch mit dem Erfüllen der aktuellen

    Schallschutznorm für eine angenehme

    Lern umgebung. Sie schützen Schüler effizi-

    ent vor unerwünschten Lärmeinwirkungen

    und schaffen damit die Voraussetzung für

    eine ruhige Lernatmosphäre. «Holz inspi-

    riert und begeistert uns. Es gefällt uns,

    wenn wir mit unserem heimischen Rohstoff

    Raum schaffen dürfen», so Stocker.

    Der Holzsystembau — eine kluge HolzbauweiseDie Vorfertigung der einzelnen Bauteile im

    Werk garantiert eine hohe Qualität in der

    Verarbeitung und eine deutliche Verkürzung

    der Erstellungszeit. Wände, Fassadenteile

    oder Decken werden im modernen Holzsys-

    tembau erst am Computer konstruiert und

    dann im Werk als komplette Elemente fertig

    erstellt, samt allen Vorinstallationen für Tü-

    ren, Fenster und Gebäudetechnik.

    Höchste Präzision ist bei dieser Bauweise

    der Schlüssel zum Erfolg. So wird mitunter

    die Reihenfolge für den Transport und die

    Montage zum Voraus festgelegt. Das er-

    möglicht eine effiziente Abwicklung auf der

    Baustelle und eine Reduktion der Bauzeit

    um bis zu 25 Prozent gegenüber einer her-

    kömmlichen Bauweise. (md)

    www.kost.ch

    Kurz nachgefragt bei …Adrian Stocker, Projektleiter Holzbau und Ausbildner

    Wie viel heimisches Holz wurde für das neue

    Schulhaus in Nottwil verbaut?

    Wir haben jede Menge Weisstannen für den

    Holzbau gebraucht: 26 m3 Balken und Pfos-

    ten, 16 durchgehende Balken und 54 m3

    Brettschichthölzer. Insgesamt haben wir

    280 m3 heimisches Holz verbaut.

    Welche Brandschutzmassnahmen mussten getrof-

    fen werden?

    Der Kern des Neubaus, das Treppenhaus,

    erfüllt mit den Brandschutztüren die Anfor-

    derungen vollends. Wir konnten so die

    Schulräume hinsichtlich des Brandschutzes

    ausklammern.

    Welche Herausforderungen mussten gemeistert

    werden?

    Hinsichtlich der Raumeinteilung haben wir

    den Flur, geschossig abwechselnd, auf der

    See- und der Bergseite. Dies ist von der Sta-

    tik sicher eine Herausforderung. Auch die

    Spannweiten der Decken mit über acht Me-

    tern sind nicht zu unterschätzen. Ein Plus-

    punkt für die Gemeinde ist sicher die Vorbe-

    reitung einer zukünftigen Erweiterung des

    Schulhauses.

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  • 10 | holzBaumarktschweiz 03/2017

    hbs | Holzbau

    Neues Firmengebäude «FachWerk»: Wohnen und Produzieren im urbanen RaumInnovation und Funktionalität sind nicht nur bei Kundenaufträgen wichtige Begriffe, sondern gelten betriebsintern als zentrale Grundsätze bei der Beer Holzbau AG, Ostermundigen. Seit Januar 2017 ist die Beer Holzbau AG wieder an der Oberen Zollgasse 76 im neuen «FachWerk» tätig: Ein aussergewöhnliches Produktions-, Büro- und Wohngebäude wurde realisiert.

    Lothar Mayer

    «Das Firmenwachstum in 15 Jahren von

    vier auf über 60 Mitarbeiter zwang uns, den

    Neubau voranzutreiben», so Heinz Beer,

    Geschäftsführer der Beer Holzbau AG. Die

    Generalunternehmung und der Holzbau im

    Holzsystembau brauchten immer mehr Mit-

    arbeitende im Büro, und der Holzbaube-

    trieb für die Produktion hatte räumlich an-

    dere Bedürfnisse als früher die Schreinerei.

    Der Materialfluss war nicht optimal, und die

    Infrastruktur liess Fragen über die Leis-

    tungsfähigkeit des Betriebes offen.

    Unter einem Dach«Alle Mitarbeitenden verbindet die Freude

    an der Arbeit und die Faszination für den

    Baustoff Holz», ist Beer stolz. Zwei Firmen

    finden sich im urbanen Raum: der Holzbau-

    betrieb Beer Holzbau AG (seit 1999) mit 60

    Mitarbeitern davon 12 Lehrlinge, und die

    Generalunternehmung Beer Holzhaus AG

    (2009) mit 5 Mitarbeitenden. Im Erneue-

    rungsbau «FachWerk» sind neben Arbeits-

    plätzen auch Wohnungen entstanden.

    «Wohnen und arbeiten unter einem Dach

    entspricht einem nachhaltigen Trend», ist

    sich Beer sicher.

    Ziele Den Betrieb durch Effizienzsteigerung wett-

    bewerbsfähig für die Zukunft machen, ei-

    nen Mehrwert für das Quartier schaffen,

    einen sinnvollen Materialumschlag inner-

    halb vom Gebäude und auf der Gebäude-

    rückseite gegen den Wald, aber auch eine

    Minimierung der Lärmemission waren die

    vorrangigen Ziel von Beer. Eine betriebliche

    Risikominimierung durch die Mehrfachnut-

    zung (Mietflächen für Büros und Wohnen)

    wurde durch die Einzigartigkeit von Mietob-

    jekt und Innenräumen geschaffen.

    Die Raumplanungsstrategie wurde eins zu

    eins umgesetzt: Die in der Kernzone liegen-

    de Parzelle wurde verdichtet und aufge-

    stockt und die Bruttogeschossfläche ver-

    dreifacht, von 2000 m2 auf 6000 m2. Es

    entstanden attraktive und äusserst gross-

    zügige Attikawohnungen mit geschickter

    Raumaufteilung und je 2 Balkonen. Das ge-

    samte Gebäude wurde unterkellert. Eine

    spätere Umnutzung zu einem Gewerbehaus

    ist möglich. Mit zwei separaten Eingängen

    mit je einem Lift kommen sich der Holzbau-

    betrieb und die Mietflächen nicht in die

    Quere.

    Büro als SchallpufferDen Wohnungen im gehobenen Standard

    wurde als Schallpuffer das Bürogeschoss

    dazwischengeschoben. Die Gesamtstabili-

    sierung über drei Treppenhäuser erfolgte in

    Stahlbeton. Diese dienen gleichzeitig als

    Fluchtwege. Die Fassaden sind dreiseitig ge-

    gen das Wohngebiet geschlossen und durch

    die Schwartenschalung sehr repräsentativ.

    Die Mitarbeiter vom Produktionsbetrieb

    und Büro sollen sich durch die Distanz und

    den Niveauunterschied nicht entfremden.

    Ein Workshop mit den Mitarbeitern diente

    zur Erarbeitung der neuen Organisation

    und Raumanordnung. Das Ergebnis: Es ent-

    stand eine Begegnungszone mit Aufent-

    haltsraum im ersten Obergeschoss. Eine

    tolle Idee für die Mitsprache aller Mitarbei-

    ter: Ein FachWerk-Briefkasten dient für

    Fragen, Ideen und Rückmeldungen. Studen-

    tenprojekte um die Layoutplanung für Pro-

    duktion und Areal, die Realisierung von Er-

    satzneubau unter laufendem Betrieb, Trag-

    hbs_0317_s01_59.pdfhbs_0317_s60_64.pdf