Nr. 7/ 73. Jahrgang Wien soll die Smart City der …bereit. Mit 5. Mrd. Euro fördert das...

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INTERNATIONALE WOCHENZEITUNG SEIT 1945 WWW.VERKEHR.CO.AT 17.02.2017 Nr. 7/ 73. Jahrgang Österreichische Post AG, WZ 02Z031025 W, Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co KG, Leberstraße 122, 1110 Wien Wien soll die Smart City der Logistik werden Der Wiener Güterverkehr soll in der nahen Zukunft auf Elektro-Fahrzeuge, Transportlastenräder und andere umweltschonende Transportmittel bauen CITY-LOGISTIK: Bis 2030 will Wien bei der City-Logistik markante Benchmarks setzen. Eine neue Arbeitsgruppe soll Lösungen für eine umwelt- und wirtschaftsfreundliche Wiener Stadtlogistik erarbeiten. THEMA DER WOCHE LOGISTIKSTANDORT WIEN 8 IN STÄDTEN KÖNNTEN 23 PROZENT DER LKW-FAHRTEN PRO TAG DURCH TRANSPORT- FAHRRÄDER ÜBER- NOMMEN WERDEN. Wünsche an die Politik CLEMENS BOCHYNEK, SKGV EU EU 63 37 Werte: von 07.02. bis 13.02.2017 Fracht in % Laderaum in % UKRID / GRAPHICAL BANK (KLEINES FOTO) / BEIDE: SHUTTERSTOCK.COM Die Zukunft ist heute – und der Grundstein, wie die Logistik im Wiener Stadtgebiet in zehn Jah- ren aussehen soll, wird in die- sem Monat gelegt. Im Februar startet eine mit Vertretern der Stadt Wien und dem Land Nie- derösterreich sowie den Wirt- schaftskammern Wien und Nie- derösterreich besetzte Arbeits- gruppe, die sich die Erarbeitung von Lösungsansätzen für eine umweltfreundliche, aber auch wirtschaftsfreundliche City- Logistik in Wien zur Aufgabe gemacht hat. „Ich will keine gro- ßen Visionen entwerfen, son- dern etwas konkret in einem absehbaren Zeithorizont bewe- gen“, erklärt Davor Sertic, Spar- tenobmann Transport und Ver- kehr in der Wirtschaftskammer Wien, gegenüber Verkehr. Gutes Gesprächsklima Sertic, der auch selbst mit der Spedition Unitcargo als Logis- tikunternehmer arbeitet, zeigt sich erfreut über das gute Ge- sprächsklima der Wirtschafts- kammer mit der Wiener Vize- bürgermeisterin und Verkehrs- stadträtin, Maria Vassilakou, in puncto künftiger Gestaltung des Güterverkehrs in Wien. Denn für Sertic ist klar: Nur gemeinsam lassen sich Win- Win-Lösungen finden, die den Bürgern einerseits und der Lo- gistikbranche andererseits ent- gegenkommen. Dass bei der Steuerung des Güterverkehrs in Wien auch Niederösterreich mitreden soll, hat einen guten Grund: „Wir müssen über die Stadtgrenzen hinausschauen und probate Lösungen finden“, so der empathisch agierende Kammerfunktionär, dessen Mandat als Spartenobmann bis 2020 läuft. Vassilakous und Sertics Ansichten stimmen in vielen Punkten überein: „Unsere Posi- tionen decken sich zu 80 Pro- zent mit ihren“, beim Rest gibt es Differenzen – wie beispiels- weise beim Lobau-Tunnel, den die Wiener Logistikbranche aber stark befürwortet. VON JOSEF MÜLLER www.lkw-walter.com Tel.: +43 5 7777-0 Ihr Europa-Transporteur in EINER Hand Ihre LKW- Komplettladungen FORTSETZUNG AUF SEITE 2 ENTSCHEIDUNG ÜBER LOBAUTUNNEL NICHT VOR 2018? INTERVIEW MIT WIENS VIZEBÜRGERMEISTERIN MARIA VASSILAKOU 3-6 5 6 MAERSK MIT VERLUST Der Reederei-Konzern A.P. Møl- ler-Maersk fuhr 2016 einen Ver- lust von 1,9 Mrd. US-Dollar ein. Der Umsatz sank 2016 von rund 40 Mrd. (2015) auf 35 Mrd. US- Dollar. Eine neue auf den Trans- port- und Logistiksektor abge- stellte Struktur soll das Unterneh- men wieder auf Kurs bringen. INTERNATIONAL

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Page 1: Nr. 7/ 73. Jahrgang Wien soll die Smart City der …bereit. Mit 5. Mrd. Euro fördert das Ministerium verstärkt Forschung und Entwicklung in zukunfts-trächtigen Feldern – etwa

I N T E R N AT I O N A L E W O C H E N Z E I T U N G S E I T 1 9 4 5 WWW.VERKEHR.CO.AT17.02.2017

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Wien soll die Smart City der Logistik werden

Der Wiener Güterverkehr soll in der nahen Zukunft auf Elektro-Fahrzeuge, Transportlastenräder und andere umweltschonende Transportmittel bauen

CITY-LOGISTIK: Bis 2030 will Wien bei der City-Logistik markante Benchmarks setzen. Eine neue Arbeitsgruppe soll Lösungen für eine umwelt- und wirtschaftsfreundliche Wiener Stadtlogistik erarbeiten.

THEMA DER WOCHE

LOGISTIKSTANDORT WIEN 8

IN STÄDTEN KÖNNTEN 23 PROZENT DER LKW-FAHRTEN PRO TAG DURCH TRANSPORT-FAHR RÄDER ÜBER-NOMMEN WERDEN.

Wünsche an die PolitikCLEMENS BOCHYNEK, SKGV

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Werte: von 07.02. bis 13.02.2017Fracht in % Laderaum in %

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Die Zukunft ist heute – und der Grundstein, wie die Logistik im Wiener Stadtgebiet in zehn Jah-ren aussehen soll, wird in die-sem Monat gelegt. Im Februar startet eine mit Vertretern der Stadt Wien und dem Land Nie-derösterreich sowie den Wirt-schaftskammern Wien und Nie-derösterreich besetzte Arbeits-gruppe, die sich die Erarbeitung von Lösungsansätzen für eine umweltfreundliche, aber auch wirtschaftsfreundliche City-

Logistik in Wien zur Aufgabe gemacht hat. „Ich will keine gro-ßen Visionen entwerfen, son-dern etwas konkret in einem absehbaren Zeithorizont bewe-gen“, erklärt Davor Sertic, Spar-tenobmann Transport und Ver-kehr in der Wirtschaftskammer Wien, gegenüber Verkehr. Gutes Gesprächsklima Sertic, der auch selbst mit der Spedition Unitcargo als Logis-tikunternehmer arbeitet, zeigt sich erfreut über das gute Ge-sprächsklima der Wirtschafts-

kammer mit der Wiener Vize-bürgermeisterin und Verkehrs-stadträtin, Maria Vassilakou, in puncto künftiger Gestaltung des Güterverkehrs in Wien. Denn für Sertic ist klar: Nur gemeinsam lassen sich Win-Win-Lösungen finden, die den Bürgern einerseits und der Lo-gistikbranche andererseits ent-gegenkommen. Dass bei der Steuerung des Güterverkehrs in Wien auch Niederösterreich mitreden soll, hat einen guten Grund: „Wir müssen über die Stadtgrenzen hinausschauen

und probate Lösungen finden“, so der empathisch agierende Kammerfunktionär, dessen Mandat als Spartenobmann bis 2020 läuft. Vassilakous und Sertics Ansichten stimmen in vielen Punkten überein: „Unsere Posi-tionen decken sich zu 80 Pro-zent mit ihren“, beim Rest gibt es Differenzen – wie beispiels-weise beim Lobau-Tunnel, den die Wiener Logistikbranche aber stark befürwortet.

VON JOSEF MÜLLER

www.lkw-walter.comTel.: +43 5 7777-0

Ihr Europa-Transporteur

in EINER Hand

Ihre LKW-Komplettladungen

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FORTSETZUNG AUF SEITE 2

ENTSCHEIDUNG ÜBER

LOBAUTUNNEL NICHT VOR 2018?

INTERVIEW MIT WIENSVIZEBÜRGERMEISTERIN

MARIA VASSILAKOU 3-65

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MAERSK MIT VERLUSTDer Reederei-Konzern A.P. Møl-ler-Maersk fuhr 2016 einen Ver-lust von 1,9 Mrd. US-Dollar ein.Der Umsatz sank 2016 von rund 40 Mrd. (2015) auf 35 Mrd. US-Dollar. Eine neue auf den Trans-port- und Logistiksektor abge-stellte Struktur soll das Unterneh-men wieder auf Kurs bringen.

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Page 2: Nr. 7/ 73. Jahrgang Wien soll die Smart City der …bereit. Mit 5. Mrd. Euro fördert das Ministerium verstärkt Forschung und Entwicklung in zukunfts-trächtigen Feldern – etwa

Keine 40-Tonnen-Lkw mehr in der StadtKünftig sollen keine 40-Ton-nen-Lkw mehr in die Stadt fahren dürfen, sie sollen die im Fernverkehr hereinkommende Ladung in Logistik-Hubs am Stadtrand umschlagen, der Transport in die Stadt soll mit umweltfreundlichen Elektro-Fahrzeugen, Transportlasten-rädern oder anderen innovati-ven und umweltschonenden Transportmitteln erfolgen. Als Beispiel nennt er Paris, wo schwere Lkw nicht mehr in das Stadtzentrum fahren dürfen. Außerdem erfolge dann der Umschlag am Stadtrand, wo-durch Wertschöpfung in Nie-derösterreich und Wien ent-stehe. „Deshalb wollen wir auch nicht, dass ein ausländi-scher 40-Tonnen-Lkw in die Stadt fährt“, so Sertic. Lokale Wertschöpfung zu generieren, ist einer der Ansätze für eine smarte City-Logistik. Sertic fordert seit längerem eine eigene „Wirtschaftsspur“ auf den Wiener Einfallstraßen. Auf die-sen Fahrspuren sollten Fahr-zeuge des gewerblichen Güter-verkehrs in bestimmten Zeit-fenstern Vorrang haben.

Vorbild StockholmIn Stockholm gibt es solche schon, sie helfen, die City- Logistik kostenseitig zu opti-mieren. Nicht weniger brennt den Logistikern das Thema ruhender Verkehr unter den Nägeln. Hier fordert die Wirt-schaftskammer seit längerem mehr Park- statt Halteverbote, um die Zustellung der Waren zu

den Geschäften zu verbessern. Eine smarte City-Logistik ent-steht im guten Zusammenspiel von Infrastruktur, praktischen Handling-Möglichkeiten und entsprechenden umweltscho-nenden Fahrzeugen. Sertic blickt wieder nach Stockholm, wo es einen Stadtentwicklungs-plan gibt, der für einen Zeithori-zont von 30 Jahren ausgelegt und vor politischen Einflussnah-men geschützt ist. Das sei sinn-voll, weil damit am besten eine langfristige Entwicklung mög-lich sei.

Neuer Güterterminal gibt die Richtung vorDer neue Güterterminal der ÖBB im Süden Wiens sei ein Standort, der in die richtige Richtung weist. Er wird künftig eine Drehscheibenfunktion übernehmen, zumal im Wiener Stadtgebiet in den vergangenen Jahren Logistikflächen ver-schwunden sind. Spätestens 2018 wird der Wiener Nord-westbahnhof endgültig zuge-sperrt, dann werden dort Tau-sende Wohnungen gebaut. Die ÖBB haben mit Ausnahme von Teilen der Kontraktlogistik alle Aktivitäten in den neuen Termi-nal Wien-Süd verlagert.

Mehr Logistikflächen durch mobile Hubs

Neue Logistikflächen im Stadt-gebiet schaffen könnte man, nach den Worten von Sertic, mit mobilen Hubs. An definierten Standorten könnten temporär Container aufgestellt und von hier aus Güter zu den Geschäf-ten befördert werden. Dafür würden sich beispielsweise Transportfahrräder anbieten. Laut einer aktuellen Studie des deutschen Zentrums für Raum- und Luftfahrt könnten in Städ-ten 23 Prozent aller Lkw-Fahrten pro Tag durch Transportfahr-räder substituiert werden, da-durch würden Energieverbrauch und CO

2-Emissionen signifikant

sinken. An dieser Stelle der Hinweis: Am 21. und 22. März 2017 findet in Wien die Europäische Fahrradlo-gistik-Konferenz statt, bei der namhafte Experten Theorie und Praxis dieses Themas detailliert diskutieren werden und die Teil-nehmer die Möglichkeiten ha-ben, Transportfahrräder praktisch zu testen. Für die Logistiker liegt der Vorteil auf der Hand: Die

Anschaffung eines Lastenfahr-rads ist deutlich günstiger als ein Klein-Lkw und ganz im Sinne einer Smart-City-Logistik, wie sie auch Sertic denkt, der in seiner Funktion die gesamte Wiener Mobilitätswirtschaft vertritt und sich die großen Themen Ethik, Umwelt, Kommunikation und Bildung auf seine Fahne geheftet hat. Diese Themen hängen auch mit Qualität zusammen, die der Kunde spüren und sehen soll.

Gütesiegel für Klein-transportunternehmerSo wird mit einem neuen Güte-siegel die Qualität der Wiener Kleintransportunternehmer ge-hoben, denn Preisdruck und Verdrängungswettbewerb trei-ben seltsame Blüten: Surft man im Internet, bieten Kleintrans-portunternehmen ihre Leistun-gen z. B. für 24 Euro pro Stunde mit einem Lkw und zwei Möbel-packern an. Das Siegel soll die seriösen Akteure von den „schwarzen Schafen“ für die Kunden unterscheid- sowie sichtbar machen und steht für die Einhaltung von definierten Qualitätsstandards. Um ein solches Qualitätssiegel zu be-kommen, muss die Absolvie-rung spezifischer Kurse zum Beispiel zur Fahr- und Ladungs-sicherung nachgewiesen wer-den. Sertic hat den Eindruck, dass in der Bevölkerung das Be-wusstsein für die Logistik gering ist. Die Wirtschaftskammer Wien will das ändern und schickt so-genannte Logistik-Botschafter hinaus (siehe Verkehr Nr. 6/2017, Seite 6). Kommunikation über die Logistik sei essen tiell, denn ohne sie funktionierte eine smarte Stadt nicht.

WIRTSCHAFT & POLITIK Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr. 7

Die Tankstelle – von der Treibstoff-quelle zum Logis-tikhub von morgen?

von BERND WINTER

In unserer heutigen Aus­gabe beschäftigen wir uns mit dem Logistikstandort Wien. In einer der am schnellsten wachsenden Metropolen Europas ist naturgemäß auch die Logis­tik gefordert, um in einer Stadt mit bald zwei Mil­lionen Einwohnern die Warenverteilung auch in Zukunft zu gewährleisten. Die Flächen im Ballungs­raum werden knapp, d.  h. deren Auslastung muss er­höht werden. Dazu könnten auch die rund 200 Tankstel­len in Wien beitragen. Für sie ist das Treibstoffgeschäft schon längst nur mehr ein Frequenzbringer. Die sin­kenden Margen zwingen sie, die fehlenden Gewinn­spannen u. a. durch Lebens­ mitteleinzelhandels­ und bistroähnliche Aktivitäten aufzubessern. Die vor Kur­zem vom WKO­Fach­verband GTS präsentierte Studie „Tankstelle 2030“ skizzierte mögliche Entwick­lungsrichtungen. Eine davon sieht vor, die Tankstelle der Zukunft als Logistikhub aus­zubauen. Dabei könnte sie als Logistikumschlagplatz für Paketlieferungen dienen. Die Tankstellen könnten den schwierigsten und kostenin­tensivsten Teil von den Zu­stelldiensten übernehmen – die Last­Mile­Lieferung. Das Platzangebot sollte bei den meisten dafür ausreichend sein. So könnte neben der Zustellung auch die Abho­lung von Paketen möglich sein. Die Tankstelle wäre so­mit für die Sammlung, Bün­delung und Zustellung der Warensendungen zustän­dig. Ein wesentlicher Stand­ortvorteil wären dabei auch die generell langen Laden­öffnungszeiten. Die Stu­dienautoren sind sich einig, dass der Ausbau der Tank­stelle als Logistikhub ver­gleichsweise einfach ist. „Wichtig ist, frühzeitig in Verhandlungen mit Logistik­unternehmen zu treten“, lautet die Empfehlung von ihnen – „first come, first serve“.

EDITORIAL

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Wien wird Smart City FORTSETZUNG VON SEITE 1

30 Mrd. Euro für Bahn, Straße, BreitbandINFRASTRUKTUR: Das Infrastrukturministerium investiert bis 2022 über 30,6 Mrd. Euro in die Schiene, in Autobahn und Schnellstraße sowie in den Ausbau des Breitbandnet-zes und Forschung und Entwicklung.

Mit 16,4 Mrd. Euro wird mehr als die Hälfte davon für eine mo-derne Bahninfrastruktur aufge-wendet. 7,8 Mrd. Euro entfallen für den Ausbau des höherrangi-gen Straßennetzes. 1 Mrd. Euro stehen für den Breitbandausbau bereit. Mit 5. Mrd. Euro fördert das Ministerium verstärkt Forschung und Entwicklung in zukunfts-trächtigen Feldern – etwa Indust-rie 4.0, sowie Energie und Mobili-tät der Zukunft.

Viel Geld für die BahnDer größte Anteil der Investitio-nen entfällt mit 16,4 Mrd. Euro auf die Bahn. Der Brennerbasis-tunnel mit 2,5 Mrd. Euro, die Ko-

ralmbahn auf der Strecke Graz– Klagenfurt mit 2,3 Mrd. Euro sowie der Semmeringbasistun-nel mit 1,7 Mrd. Euro sind dabei die größten Projekte. Neben den großen Tunnelprojekten treibt das Verkehrsministerium unter anderem den viergleisigen Aus-bau auf der Strecke Linz–Wels voran und investiert hier rund 430 Mio. Euro. Für den „Mar-chegger Ast“, die Bahnverbin-dung zwischen Wien und Bratis-lava, stehen 480 Mio. Euro zur Verfügung. Der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie zwischen Wien und Wiener Neustadt ist mit 471 Mio. Euro dotiert.

8 Mrd. für die StraßeInsgesamt 7,8 Mrd. fließen bis 2022 in das Autobahn- und Schnellstraßennetz. Allein in den Ausbau der S1 Wiener Au-ßenringschnellstraße zwischen Schwechat und Süßenbrunn sollen 1,9 Mrd. Euro investiert werden. Weitere große Bauvor-haben bis 2022 gibt es auf der A26 Linzer Autobahn, dem Lin-zer Westring, (645 Mio. Euro) und der S7 Fürstenfelder Schnellstraße bis zur Staats-grenze bei Heiligenkreuz mit 488 Mio. Euro. Ein Schwerpunkt wird auf Tunnelsicherheit ge-legt. Dazu gehört etwa der Bau einer zweiten Röhre im Glein-

almtunnel auf der A9 Pyhrn Au-tobahn, in den das Infrastruktur-ministerium 260 Mio. Euro investiert.Für die Förderung von For-schung und Entwicklung stehen mit rund fünf Mrd. Euro deutlich mehr Gelder bereit als in den Jahren zuvor. Schwerpunkte sind hier Industrie 4.0 und um-weltfreundliche Städte. In die Entwicklung neuer Mobilitäts-technologien werden jährlich rund 60 Mio. Euro investiert. Gefördert werden auch die E-Mobilität sowie Laborstrecken und die Technologieentwick-lung rund um das automati-sierte Fahren.

Eine smarte Stadt braucht eine smarte Logistik – ist Davor Sertic überzeugt

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STADTRAND SOLLEN MEHR LOKALE WERT-SCHÖPFUNG GENERIEREN.

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3 Verkehr | 16. Mai 2014 | Nr. 20 LKW TRENDS IM KOMMUNALEN BEREICH THEMA DER WOCHEVerkehr | 17. Februar 2017 | Nr.7 3THEMA DER WOCHE

Verkehr: Wo liegen die Schwer-punkte Ihres Dienstleistungs-angebots?Petra Dobrocka: Wir legen den Hauptfokus auf den B2C-Be-reich, d. h. auf kleinere und mit-telgroße Geschäftskunden aus dem Online- oder stationären Bereich, die regelmäßig ihre Produkte versenden wollen. Da-rüber hinaus bedienen wir auch Privatkunden. Wir kümmern uns um die Abholung, Verpackung und den Versand der Waren – und sind somit für die First Mile zuständig. Die Abholung ist prinzipiell zwischen 9:00 bis 18:00 von Montag bis Freitag möglich.

Was ist unterscheidet byrd von den herkömmlichen Paket-diensten? Dobrocka: Wir bieten sowohl Privat- als auch Geschäftskun-den individuelle Verpackungs-wünsche. Neben dem Verpa-ckungsmaterial übernehmen wir gleich den kompletten Ver-packungsprozess. Zusätzlich garantieren wir unseren Kun-den den stets optimalsten Preis für den Transport ihrer Waren. Wir führen laufend Preisverglei-che bei den Leistungen der KEP-Dienstleistern, angefangen von der Österr. Post, DHL über UPS, GLS und bis zu DPD durch. Für Kunden den Überblick zu bewahren, ist aufgrund der unterschiedlichsten Angebote nicht einfach. Aus diesem Grund haben wir dafür eine eigene Software entwickelt. Durch die Bündelung von grö-ßeren Mengen an Paketen be-kommen wir wiederum einen noch günstigeren Preis bei den Anbietern. Auf dieser Marge basiert unser Businessmodell.

Was ist ihr Alleinstellungsmerk-mal dabei?Dobrocka: Für rund 90 Prozent unserer Geschäftskunden wi-ckeln wir das gesamte Verpa-ckungsmanagement ab. Für diese Kunden ist es oft aufgrund ihrer Größe wirtschaftlich nicht sinnvoll, ein eigenes Lager, eine eigene Verpackungsabteilung und eine eigene Logistik aufzu-bauen. Zusätzlich wollen viele ihre Produkte zwar individuell und in ihrem Unternehmens-desgin verpackt haben, aber dafür nicht zu viel Zeit aufwen-den. Wir holen auch die zu ver-sendenden Waren vom Kunden ab. Dadurch hat er mehr Zeit, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren.

Aus welchen Bereichen kom-men die meisten Geschäfts-kunden?Dobrocka: Unser Kundenseg-ment ist sehr breit aufgestellt – vom Fashion- bis Elektro-, Sport- und Kosmetikbereich. In Summe nehmen aktuell rund 70 Shops unsere Dienste regel-mäßig in Anspruch. Rund 35 Prozent von ihnen sind reine Online-Shops.

Wo führen Sie die Lagerung und Verpackung durch?Dobocka: Unser Lager ist im ehemaligen Franz-Josefs-Bahn-hof in Wien untergebracht. Der-zeit nehmen wir rund 200 m2 in Anspruch. Vor Ort gibt es noch ausreichend Expansionsmög-lichkeiten. Wir bringen alle zu versendenden Waren dorthin, verpacken sie und lassen sie von einem KEP-Dienstleister an-schließend zum Endkunden zu-stellen. Derzeit verarbeiten wir rund 2.500 Pakete pro Monate.

Bis zu welchen Verpackungs-größen bieten Sie Ihre Dienste an?Dobrocka: Die größten Pakete, die wir versenden, sind in der Regel bis zu 31,5 kg schwer und dürfen ein Gurtmaß (= Umfang + längste Seite) von bis 360 cm

innerhalb von Österreich (inter-national 300 cm) aufweisen. Unser Service bieten wir derzeit in Wien und seit kurzem auch in Berlin an. Für unser Geschäfts-modell brauchen wir eine Stadt mit mindestens einer Million Ein-wohnern. Unsere Investoren sind natürlich am Wachstum unseres Unternehmens interessiert. Des-halb starten wir nun auch in Deutschland.

Wie sieht der Ablauf bei Privatkunden aus?Dobrocka: Grundlage ist die Installierung der byrd-App am eigenen Mobilgerät. Vorab er-hält der Kunde durch Eingabe der Maße und des ungefähren Gewichts des zu versendenden Gegenstands eine erste Trans-portkostenabschätzung. Da nicht jeder Kunde eine genaue Waage zur Verfügung hat, wer-den die exakten Kosten dann aufgrund der genauen Ge-wichtsbestimmung beim Ver-sand durch byrd ermittelt. Der Kunde macht ein Foto von sei-nem zu versendenden Gegen-stand. Ein Bote von byrd holt ihn ab und bringt ihn in das Zentrallager. Dort erfolgt die kundenspezifische Verpackung und anschließend der Versand. Der genaue Lieferstatus kann

dabei mittels App abgefragt werden. Die Vorlaufzeit sollte in der Regel mindestens zwei Stunden betragen.

Seit wann sind Sie mit ihrem Start-up aktiv am Markt?Petra Dobrocka: Im Sommer 2016 fand die Gründung von byrd technologies statt. Gleich zu Beginn konnten die Investo-ren – Pioneers Ventures, der Unternehmer Hermann Hauser und die Start-up-Beratung von HK Incube – ins Boot genom-men werden.

Mit welchen Kosten muss man für die Abholung und die Ver-packung rechnen?Dobrocka: Neben den reinen Versandkosten fallen standard-mäßig pro Abholung (egal wie viele Pakete oder Produkte) Kos-ten in der Höhe von 4,90 Euro an. In diesem Preis sind die Abholung, das Verpackungs-material und die Verpackungstä-tigkeit inkludiert. Für Geschäfts-kunden gibt es gesonderte Ver-einbarungen.

Danke für das Gespräch.

„Wir haben die First Mile im Fokus“ LOGISTIKSTANDORT WIEN: Verkehr sprach mit Petra Dobrocka, Co-Founder des Wiener Start-ups byrd tech-nolgies GmbH, über ihren Paketversanddienst. Die Produkte werden bei den Kunden abgeholt, kundenspezi-fisch verpackt und danach versendet.

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liegen direkt vor der Tur. Dazu stehen mit dem Flughafen Wien-Schwechat, den guten

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Verbindungen zur Verfugung. ecoplus bietet außerdem perfekte Service leistungen aus

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Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr. 74 THEMA DER WOCHE

Alles begann in Gabersdorf in der Südoststeiermark. Dort war Josef Prangl als Lehrer tätig, ent-deckte bald die Leidenschaft für Motorräder und kam über diese zum Kranverleih. 1965 gründete Prangl senior in Wien-Simmering das Unternehmen Prangl, später übersiedelt er damit nach Brunn am Gebirge in Niederösterreich. Mit dem Verleihen von zwei Krä-nen im Jahr 1967 begann die Entwicklungsgeschichte des Unternehmens Prangl, das heute mit rund 2.500 Fahrzeugen und Geräten zu den großen Playern in einer Nische zählt, wo das Verleihen von Kränen und Ar-beitsbühnen sowie Schwertrans-porte und Schwerlastverbrin-gungen zum Tagesgeschäft ge-hören.

Von Niederösterreich nach WienDas Unternehmen Prangl, das 2009 zum besten Familienunter-nehmen Niederösterreichs gekürt wurde, ist vor Kurzem von sei-nem bisherigen langjährigen Fir-menstandort in Brunn am Ge-birge in den 23. Wiener Gemein-debezirk übersiedelt. Dort wurde ein moderner Logistikkomplex eröffnet, der weltweit in der Bran-che seinesgleichen sucht, wie der Sohn des Firmengründers und jetzige Firmeneigentümer Chris-tian Prangl im Gespräch mit Ver-kehr nicht ohne Stolz anmerkt. Seinesgleichen deshalb, weil hier auf einem 67.000 m2 großen Areal Hallen und ein anspre-chender Bürotrakt stehen, in de-nen alle Arbeitsgeräte, von der Acht-Meter-Scherenbühne bis zum 1.000-Tonnen-Schwerlast-kran, unter Dach auf ihre Ein-sätze warten. Akribisch geordnet

sind die Fahrzeuge auf genau markierten Stellflächen platziert. 51.000 m2 groß ist die verbaute Fläche, dazu kommen 3.800 m2 Werkstattflächen und mehr als 20.000 m2 Hallen und Flug-dächer.

42 Mio. Euro wurden investiertFür die Expansion seien noch ausreichend Flächen vorhan-den, sagt der 42-jährige Prangl junior, der seit dem Jahr 2000 im Unternehmen operativ agiert. Der Übergang vom Vater zum Sohn ging harmonisch und ohne Reibungsverluste vonstat-ten, was wohl mit der Haltung des Vaters, nämlich loslassen zu können, zu tun hatte. 42 Mio. Euro hat das Investment gekos-tet, und Prangl zitiert an dieser Stelle seinen Vater, der einmal sagte: „Wir bauen teure Park-plätze.“ Den Grund für den Umzug vom Land in die Stadt waren die zu-nehmend beengten Platzver-hältnisse in Brunn am Gebirge. Die Wirtschaftsagentur der Stadt Wien hat sich mächtig ins Zeug gelegt und Prangl bei der An-siedlung am neuen Standort tatkräftig operativ und adminis-trativ unterstützt – finanzielle Unterstützung gab es aber keine. „Das Umsiedeln der Kon-

zernzentrale ist ein Projekt für Jahrzehnte. Da war es uns wichtig, neben der optimalen Logistik auch ein architekto-nisch interessantes und für die Mitarbeiter ansprechendes Ob-jekt zu errichten“, so Prangl. Die Liegenschaft wurde wäh-rend des Baus der S1 von der Stadt Wien und drei privaten Eigentümern erworben. Mit der Asfinag kam man schnell auf einen grünen Zweig, und so wurden sämtliche Auf- und Ab-fahrten im Bereich Laxenburger Straße an die logistischen An-forderungen des Unternehmens angepasst.

„Filmreife“ KräneDie Kräne von Prangl haben es längst bis in die Filmindustrie nach Hollywood geschafft: Beim Film „Mission: Impossible – Rogue Nation“, für den einige Sequenzen in Wien gedreht worden sind, hat man die Pro-duktionsfirma exklusiv unter-stützt. In „Stirb langsam 5“ mit Bruce Willis sind „zwei Minuten lang unsere Kräne zu sehen“, freut sich Prangl, der auch eine persönliche Affinität zum Film hat – eine gute Werbung für das Unternehmen, das im Vorjahr mit 650 Mitarbeitern europaweit einen Umsatz von 93 Mio. Euro erwirtschaftet hat. In den nächsten Jahren die 100-Millio-nen-Euro-Umsatz-Marke zu überspringen, erscheint realis-tisch, auch wenn die wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen herausfordernd sind. Neben dem Standort Wien ist Prangl mit Niederlassungen in der Steiermark, in Tirol, Oberöster-reich, Niederösterreich, Kärnten sowie in Ungarn, der Slowakei, in Slowenien und Kroatien prä-sent. Wenn Prangl über sein Ge-

schäft spricht, erwähnt er oft die Mitarbeiter. Das Prangl-Geschäft ist ein riskantes, dafür braucht es Know-how und gute Mitarbeiter, die Sicherheit und Qualität beim Kunden garantieren. Das Dienst-leistungsangebot reicht von der simplen Vermietung einer Ar-beitsbühne mit oder ohne Per-sonal bis zu anspruchsvollen Schwertransporten und Kranein-sätzen für die Industrie, Bauwirt-schaft, Unterhaltungsbranche, Petrochemie, Kraftwerksindustrie oder Windenergie, um nur einige Beispiele zu nennen.

Maßgeschneiderte DienstleistungenBei diesem beratungsintensiven Geschäftsmodell mit hohem Sicherheitsanspruch gibt es keine Dienstleistung von der Stange; jedes Projekt, jede Or-der muss maßgeschneidert sein, braucht mitunter monatelange Vorbereitung, wenn beispiels-weise Kraftwerksteile demon-tiert, weggebracht und neue installiert werden müssen. Als Verleiher von Arbeitsbühnen und Kränen ist Prangl nach eigenen Angaben der größte Anbieter in Österreich. Im Vor-jahr hat das Unternehmen den weltweit leistungsstärksten stra-ßentauglichen Teleskopkran mit einem 100 Meter langen Haupt-ausleger angeschafft. Mit einer Systemlänge von 163 Metern ist dieser Kran speziell für große Bauvorhaben, Windkraftanlagen, Industrieanlagen oder Hoch-hausprojekte geeignet.

Bürokratische HemmnisseNachdenklich wird Prangl, wenn er auf die bürokratischen Rah-menbedingungen zu sprechen kommt. Man sollte die Unterneh-

mer selbständig agieren lassen, sie nicht mit Regeln und Geset-zen bevormunden, die der Ge-schäftstätigkeit hinderlich sind. Die Achslasten und Maximalge-wichte auf Straßen sind für Prangl ein solches Beispiel. Wird ein Mobilkran zu einem Auftrag auf eine Baustelle gefahren, so ist es aufgrund gesetzlicher Bestim-mungen nicht möglich, dem fahrbaren Kran einen Trailer mit Gegengewichten und ergänzen-dem Equipment anzuhängen. Ein zweiter Lkw muss mitfahren, was zusätzliche Ressourcen und Geld kostet, aber auch den Verkehr und die Umwelt unnötig belastet. Mehr politische Flexibilität wäre auch bei den Arbeitszeiten wün-schenswert, um personelle Kapa-zitäten stärker auftragsorientiert ausrichten zu können. Gearbeitet wird zu 95 Prozent in freier Natur, „unser Geschäft ist sehr vom Wetter abhängig“. Und in frischer Luft, die optimalen Geräte zu op-timalen Arbeitszeiten zu dispo-nieren, ist eine ordentliche Her-ausforderung und verlangt eine ebenso optimierte Ressourcen-planung. Was seinen Preis haben dürfte, ist Prangl überzeugt.

DIE WIRT-SCHAFTS-

AGENTUR DER STADT WIEN HAT DIE ANSIEDELUNG UNTERSTÜTZT.

Blick auf die neue Firmenzentrale von Prangl im 23. Wiener Gemeindebezirk

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Die bürokratischen Rahmen­bedingungen sind für Christian Prangl nicht optimal.

Prangl setzt „schwere Maßstäbe“LOGISTIKSTANDORT WIEN: Der Schwertransportspezialist und Kranverleiher Prangl hat in Wien seine neue Firmenzentrale eröffnet. Verkehr sprach mit Firmeneigner Christian Prangl über Kräne, Qualität und Unternehmertum.

VON JOSEF MÜLLER

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Verkehr: Sie setzen sich stark für den Einsatz von Transportfahr­rädern ein. Wie stehen Sie zu den Vorwürfen der Wirtschafts­kammer Wien, dass Sie sich mit „Randthemen“ beschäftigen, da der Großteil des Lieferverkehrs in Wien nicht mit Fahrrädern durchzuführen sei?Maria Vassilakou: In der dicht-verbauten Innenstadt sind Cargo-Bikes eine schnelle und effiziente Alternative für die Stadtlogistik. In vielen anderen Städten sind sie bereits stark im Einsatz. Natürlich wird man nicht alles über Transporträder abwickeln können, aber sie kön-nen ein wichtiger Bestandteil für eine klimafreundliche und umweltschonende Stadtlogistik sein.

Wie stehen Sie zu den gefor­derten eigenen Lieferzonen und Wirtschaftsverkehrsspuren in Wien?Vassilakou: Für den Wirtschafts-verkehr in Wien gibt es seit vie-len Jahren eigene Lieferzonen. Sollte es an bestimmten Orten Bedarf nach weiteren Zonen ge-ben, so ist dies mit der örtlichen Bezirksvorstehung bzw. der Ver-kehrsbehörde abzustimmen. In unserem letztjährigen Inter­view haben Sie angeführt, dass Sie (wie im Koalitionsabkom­men festgelegt) noch bis Ende 2016 Varianten erarbeiten werden und ein Ergebnis über eine zusätzliche Donauque­rung vorliegen soll. Diese ist noch ausständig. Was waren die Gründe für die Verschie­bung bzw. bis wann wird eine Entscheidung getroffen?Vassilakou: Das Projekt der Donauquerung ist ein Projekt der Asfinag, wird auf Bundes-ebene entschieden und nicht auf Ebene der Wiener Kommu-nalpolitik. Derzeit beraten ex-terne Expertinnen und Experten darüber, ob es Alternativen dazu gibt bzw. mit welchen Konse-quenzen zu rechnen ist. Diese brauchen noch Zeit. Ein Ergeb-nis erwarten wir demnächst. Für den Lobautunnel ist dem Vernehmen nach die notwen­dige Umweltverträglichkeits­prüfung (UVP) abgeschlossen. Was spricht nun für Sie gegen einen sofortigen Baubeginn?Vassilakou: Der Stadt Wien lie-gen keine Informationen über ein abgeschlossenes Verfahren

vor. (Anmerkung der Redaktion: Seit Ende 2015 liegt die Prüfung des Baus im Verfassungs­gerichtshof. Wann die Entschei­dung fallen wird, kann nach Rückfrage derzeit nicht bestimmt werden.)

Im aktuellen Wiener Regie­rungsübereinkommen wird eine gemeinsame Studie der Arbei­terkammer mit der Wirtschafts­kammer Wien unter dem Titel „Intel ligente Logistikkonzepte“ in Aussicht gestellt. Wann wird diese fertiggestellt sein?Vassilakou: Die Vorarbeiten dafür haben bereits begonnen. Die Studie ist sehr umfangreich und wird daher voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Nach welchen Kriterien bewer­ten Sie ein Logistikkonzept als „intelligent“? Was müsste darin auf jeden Fall enthalten sein?Vassilakou: Intelligent heißt effi-zient, sicher und umweltfreund-lich, unter Nutzung neuer Tech-nologien, wie zum Beispiel der Elektromobilität. Welche Maßnahmen wollen Sie heuer im Bereich der Güter­logistik vorantreiben?

Vassilakou: Im Zentrum der Arbeit steht jetzt die Studie, um ein umfassendes Maßnahmen-paket mit allen wesentlichen Akteuren schnüren zu können. Zum Thema der Cargo-Bikes hat die Stadt Wien vor wenigen Wochen einen Schwerpunkt ge-startet und eine Förderung auf-gelegt, die ab März gelten soll und auch von Unternehmen abgerufen werden kann. Zusätz-lich wird es im März 2017 in Wien eine internationale Kon-ferenz zu diesem Thema geben. Unter anderem haben von österreichischer Seite Umwelt-minister Rupprechter und die Wirtschaftskammer Wien ihre Teilnahme zugesagt. Die Bevölkerungszahl in Wien steigt stetig an. Wie wollen Sie im Hinblick auf die damit stei­

genden Anforderungen an Transport und Logistik reagie­ren?Vassilakou: Die kommenden Jahre sind von Entwicklungen geprägt, die den innerstädti-

schen Gütertransport stark be-einflussen werden: Zum einen nehmen Online-Handel und der damit verbundene Lieferverkehr stetig zu. Zum anderen stehen mit neuen Technologien wie der E-Mobilität umweltfreundliche Lösungen zur Verfügung. Wenn es gelingt, beide Entwicklungen unter einen Hut zu bringen und ein gemeinsames Logistikkon-zept auf die Beine zu stellen, können wir den Lieferverkehr in der Stadt effizienter gestalten und ökologisieren.

Danke für das Gespräch.

Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr. 7 5THEMA DER WOCHE

„Cargo­Bikes sind eine effiziente Alternative für die Stadtlogistik“LOGISTIKSTANDORT WIEN: Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung und Verkehr, setzt auf Cargo-Bikes und die Ergebnisse der Studie über „Intelligente Logistikkonzepte“.

www.hafenwien.comLOGISTIK IM FLUSS

Der Standort Hafen Wien – trimodale Leistungen aus einer Hand: Güterumschlag • Lager-Logistik Auto-Logistik • WienCont/Containerterminal • Zoll/Transport Immobilien • Marina Wien/Personenschifffahrt

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VON BERND WINTER

• Ab März 2017 wird der Kauf von neuen Transportfahrrädern in Wien gefördert.

• Maximal sollen 50 Prozent des Kaufpreises bis zu einer Höhe von maximal 800 Euro refundiert werden (bei E-Bikes erhöht sich die Förderung auf maximal 1.000 Euro).

• Gefördert werden Private, Unternehmen und juristische Personen.

FÖRDERUNG VON TRANSPORTFAHRRÄDERN

Transportfahrräder sollen ein wichtiger Bestandteil der Wiener Stadtlogistik werden, sagt Maria Vassilakou

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Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr.76 THEMA DER WOCHE

HERAUSGEBER Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG GESCHÄFTSFÜHRUNG DDr.in Gabriele Ambros, KR Gerhard Milletich VERLAGSLEITUNG Mag. Robert Lichtner VERLEGER Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, Leberstraße 122 CHEFREDAKTION Ing. Bernd Winter, MSc, [email protected] CHEF VOM DIENST Mag. Dominik Troger, [email protected] REDAKTION DIESER AUSGABE Josef Müller LEKTORAT Inga Herrmann SALES & MARKETING-

LEITUNG Birgit Edlinger ([email protected]; Tel. 740 95-552) SALES & MARKETING Silvija Stevanovic ([email protected]; Tel. 740 95-562) ABOVERWALTUNG [email protected]; Tel. 740 95-466 LAYOUT & PRODUKTION REPROMEDIA HERSTELLER AV+Astoria Druckzentrum, Faradaygasse 6, 1030 Wien BRIEF ANSCHRIFT Wochenzeitung „Verkehr“, Postfach 167, A-1111 Wien TELEFON, TELEFAX 740 95-0, 740 95-430 ABONNEMENT JÄHRLICH INLAND EUR 299,90 (43 Nummern, inkl. Porto und Versandspesen) EINZELEXEMPLARE INLAND EUR 7,70 ABONNEMENT JÄHRLICH AUSLAND EUR 359,90 (43 Nummern, inkl. Porto und Versandspesen) EINZELEXEMPLARE AUSLAND EUR 8,95 ZAHL STELLEN UND BANKVERBINDUNGEN UniCredit Bank Austria AG 653 092 700, IBAN: AT451200000653092700, BIC/SWIFT: BKAUATWW, Österr. Postsparkasse 1732.755. Die Wochenzeitschrift Verkehr ist ein unabhängiges Medium für die gesamte Verkehrswirtschaft und Logistikbranche. FACHBEIRAT DI Andreas Bayer (REWE International Lager- u. Transport-gesmbH), Andreas Breinbauer (FH des bfi Wien), DI Alfons Dachs-Wiesinger (Magna Steyr AG & Co KG), DI Dr. Franz Freudhofer (VNL Verein Netzwek Logistik), Ing. Martin Gleiss (SPAR Österreichische Warenhandels-AG), DI (FH) Sarah Krautsack, MBA (bmvit), Univ.-Prof. Dr. Se-bastian Kummer (WU Wien), Mag. Niklas Nitsch (Siemens AG Österreich), Maximilian Schachinger (Schachinger Logistik Holding GmbH), Dr. Klaus Schierhackl (ASFINAG), FH-Prof. DI Franz Staberhofer (Logistikum Steyr), DI Roman Stiftner (BVL Bundesvereinigung Logistik Öster-reich), Sylvia Völker, MSc MBA, (Maresi Austria GmbH), Mag. Oliver Wagner (Zentralverband Spedition & Logistik). Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. ANMERKUNG ZUR GENDER-FORMULIERUNG Bei allen Bezeich nungen und Formulierungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet wird.

IMPRESSUM

Gilt für alle Fotos, Grafiken und Artikel die-ser Ausgabe.

EuropeanTransport Press

ETPDruckauflage 1. Halbjahr 2016

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Verkehr: Welche Rolle nehmen Sie in der aktuellen Diskussion um den Bau des Lobautunnels ein?Wolfgang Rehm: Im laufenden UVP-Beschwerdeverfahren sind mehrere Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und Nachbarn Partei. Ich vertrete die Umwelt-organisation Virus.

Aus welchem Grund muss sich der Verfassungsgerichtshof mit dem Bau des Lobautunnels beschäftigen?Rehm: Derzeit liegt die Prüfung des Baus der S1 „Schwechat– Süßenbrunn“ (den Lobautunnel inbegriffen) beim Bundesver-waltungsgericht (BVwG). Dieses hat Ende 2015 als Teil der Prü-fung die Bundesstraßen-Lärm-immissionsschutzverordnung in Teilen für rechtswidrig erkannt und beim Verfassungsgerichts-hof die Aufhebung dieser Ver-ordnungsteile beantragt. Das Verordnungsprüfverfahren ist beim Verfassungsgerichtshof noch anhängig, das Bundesver-waltungsgericht wird in den relevanten Fachbereichen des-sen Ergebnis abwarten.

Gibt es darüber hinaus noch weitere Prüfungserfordernisse?Rehm: Ja, der Prüfumfang des BVwG ist deutlich umfassender. Als Voraussetzung für die vorzu-nehmende Überprüfung der Be-schwerden wurden in den Fach-bereichen Lärm und Hydrogeo-logie Verbesserungsaufträge er-

teilt. So wurde beispielsweise für den Lärmschutz ein weiterer Verbesserungsauftrag bis Ende November 2016 erteilt, dessen Frist auf Asfinag-Antrag bis Ende März 2017 verlängert worden ist; d. h., die Fachplaner der Autobahngesellschaft müssen bis Ende März noch Unterlagen für die Plausibilisierung der geplanten Lärmschutzmaßnah-men nachliefern.

Wie geht es danach weiter?Rehm: Erst wenn diese Nach-forderungen erfüllt und die Vor-aussetzungen für eine Prüfung der Beschwerden vorliegen, geht das Verfahren beim BVwG seinen weiteren Gang. Neben weiteren Gutachten muss dann noch eine mündliche Verhand-lung mit allen involvierten Par-teien durchgeführt werden, be-vor in weiterer Folge die Ent-scheidung vorbereitet und ge-troffen werden kann. Ich gehe davon aus, dass diese Verhand-lung frühestens im 2. Halbjahr 2017 stattfinden wird.

Gibt es danach noch Rechts-mittel, die den Bau verzögern oder verhindern könnten?Rehm: Würde das Bundesver-waltungsgericht den Beschwer-den nicht stattgeben, stünden noch eine Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof und eine Revision an den Verwal-tungsgerichtshof als außeror-

dentliche Rechtsmittel zur Ver-fügung. Dies hätte aber keine aufschiebende Wirkung auf den Bau, könnte aber danach zur Aufhebung der Genehmigun-gen führen. Zusätzlich zur ge-genständlichen Umweltverträg-lichkeitsprüfung benötigt der Bau des Lobautunnels aber noch weitere Genehmigungen betreffend Wasserrecht und Na-turschutz (jeweils bei den Län-dern Wien und Niederöster-reich). Diese Genehmigungen waren zum Zeitpunkt unserer letzten Nachfrage noch nicht beantragt. Wir gehen derzeit da-

von aus, dass sich bis dato da-ran nichts geändert hat. Auch für diese Verfahren gibt es in weiterer Folge Parteienrechte und Rechtsmittelinstanzen.

Wann rechnen Sie damit, dass eine endgültige Entscheidung über den Bau des Lobautun-nels fallen wird?Rehm: Ich rechne auf keinen Fall vor 2018 damit, auch wenn die Projektwerberin Asfinag das derzeit in der Öffentlichkeit an-ders darstellt.

Danke für das Gespräch.

Entscheidung über Lobau-tunnel nicht vor 2018?LOGISTIKSTANDORT WIEN: Verkehr sprach mit Wolfgang Rehm von der Umweltorga-nisation Virus über den Stand der Verhandlungen hinsichtlich des Baus des Lobautun-nels. Er rechnet mit weiteren Verzögerungen.

VON BERND WINTER

Die S 1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn ist laut Asfinag eines der wich-tigsten Straßenprojekte zur Verbesserung der Verkehrssituation in Wien und der Ostregion. Sie schließt die letzte Lücke des rund 200 km langen „Regio-nenrings“ um die Bundeshauptstadt. Die Strecke umfasst rund 19 km, die Tunnellänge beträgt rund 8 km. Die Gesamtinvestitionen werden auf rund 1,9 Mrd. Euro geschätzt.

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Wolfgang Rehm rechnet nicht damit, dass vor 2018 eine Entscheidung über den Bau des Lobautunnels fallen wird

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NEUER LANDESLEITER SLOWAKEI BEI GEBRÜDER WEISSRené Stranz ist neuer Lan-desleiter von Gebrüder Weiss Slowakei. Der gebür-tige Steirer ist seit Anfang 2017 für die Steuerung und Weiterentwicklung der lan-desweiten Transport- und Logistikservices verantwort-lich. Stranz verfügt über zehn Jahre Erfahrung in der Logistikbranche und hatte zuletzt die Leitung der Ge-brüder-Weiss-Niederlassung Senec inne.

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DHL EXPRESS: NEUER CEO DEUTSCHLANDDHL Express hat Markus Reckling zum neuen CEO Deutschland berufen. Mar-kus Reckling folgt Wolfgang Albeck, der nach seiner 20-jährigen Karriere bei Deutsche Post DHL Group in den Ruhestand tritt. Reckling ist seit mehr als 15 Jahren im Unternehmen. Zuletzt war er von 2012 bis 2016 CEO DHL Express Türkei.

DHL SUPPLY CHAIN: NEUER CEO DACH-REGION

Karsten Schwarz wurde von DHL Supply Chain zum neuen CEO für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) berufen. Schwarz ist seit 2005 im Unternehmen. In seiner letzten Funktion als Senior Vice President Logistics Cen-ters managte Schwarz das Wachstum des E-Commerce- Geschäfts in Deutschland.

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Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr. 7 7TRANSPORT & LOGISTIK

33. Logistik Dialog mit „Kundenfokus“VERANSTALTUNG: Der 33. Logistik Dialog der BVL, Bundesvereinigung Logistik Österreich, rückt unter dem Motto „Kundenfokus – Dynamisierung – Leadership“ den Menschen und die digitalisierte Wirtschaftswelt in den Fokus.

Die Veranstaltung wird am 6. und 7. April 2017 wieder im Eventho-tel Pyramide in Wien-Vösendorf über die Bühne gehen.Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, erwartet zur Eröffnung des zweitägigen Kon-gresses den Bundesminister Jörg Leichtfried. Zusätzlich zu den vielfältigen Best-Practice-Beispielen werden sich Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft in Keynotes und Podiumsdis-kussionen mit zentralen The-men und den ständig neuen

Anforderungen an die Logistik beschäftigen.

Neue Studie wird präsentiertWolfgang Kersten, Technische Universität Hamburg-Harburg, präsentiert exklusiv für Öster-reichs Community die im Auftrag der BVL erarbeitete umfassende Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Ma-nagement“, die u. a. die internati-onalen Chancen der digitalen Transformation hervorhebt.

Top-Speaker aus Wirt-schaft und WissenschaftDass ein neuer Kundenfokus Dynamisierung auslöst, die in weiterer Folge zu Leadership in einer digitalisierten Wirtschafts-welt führen kann, erläutern un-ter anderem Werner Hatteier, Tilly Holzindustrie, Georg Pölzl, Österreichische Post, sowie Frank Straube von der Techni-

schen Universität Berlin. Der höchst relevanten Thematik „Faktor Mensch – Quo Vadis in der modernen Logistik“ widmen sich Dieter Jocham von der Heereslogistikschule, Michaela Staud, Mayer & Co Beschläge, und Wolfgang Skrabitz von Knapp Industry Solutions. Wei-

tere Top-Vortragende sind unter anderem Michael Druml, Magna Steyr, María Sáenz, Massachu-setts Ins titute Of Technology Zaragoza, Frank Tinschert, MAN Truck & Bus, Matthias Zacek, Google Austria.

NachhaltigkeitspreisEin Highlight der Veranstaltung ist die Prämierung eines Vorzeige-unternehmens mit dem internati-onal renommierten Nachhaltig-keitspreis Logistik 2017, der heuer bereits zum sechsten Mal ge-meinsam von der BVL Österreich und Deutschland verliehen wird.

Veranstalter: BVL Bundesvereinigung Logistik ÖsterreichOrt: Eventhotel Pyramide, Parkallee 2, 2334 Wien-VösendorfTermin: 6. bis 7. April 2017, mit Beginn jeweils um 8:30 UhrTeilnehmer: Experten, Führungskräfte und Multiplikatoren aus Dienstleistung, Handel, Industrie, Interessensvertretung, Öffentlichkeit und WissenschaftKongressticket: Für BVL-Mitglieder: 680 Euro, Normaltarif: 1.130 Euro – jeweils netto pro PersonAnmeldungen: [email protected] Details: www.bvl.at

33. LOGISTIK DIALOG

Blick ins Plenum (oben) – Ein Herz-stück des Kongresses ist auch heuer wieder die Fachausstellung „Alles Logistik“

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Page 8: Nr. 7/ 73. Jahrgang Wien soll die Smart City der …bereit. Mit 5. Mrd. Euro fördert das Ministerium verstärkt Forschung und Entwicklung in zukunfts-trächtigen Feldern – etwa

Zum siebten Mal in Folge fand der österreichische Fachkon-gress zum Thema E-Mobilität für KMU und kommunale An-wender statt. Anfang Februar kamen in Wien über 300 Teil-nehmer von mehr als 200 Or-ganisationen und Firmen zusammen. 40 Aussteller, wie u. a. Hyundai, PhoenixContact oder Greenmove, präsentierten in der Begleitausstellung brand-aktuelle E-Pkw-Modelle, Neu-heiten im Bereich der Lade-infrastruktur sowie den E- Mobilitätsbereich ergänzende Dienstleistungsangebote. Der ausgezeichnet besuchte Event spannte in rund 30 Vor-trägen einen Bogen von tech-nologischen Entwicklungen bei Batterie- und Speichersyste-men bis hin zum praktischen Einsatz von E-Mobilität in Fahr-schulen oder im Tourismus. In der Keynote bot NTT Data, ein international tätiger IT-Dienst-leister, Einblicke in den größten und dynamischsten Automarkt der Welt: China. Über 150 Milli-onen E-Zweiräder flitzen be-reits durch die Straßen des Lan-

des und die Regierung setzt weiterhin auf ambitionierte Ziele: Fünf Millionen neue E-Fahrzeuge (BEV) bis 2020 sind vorgesehen. Der Schwerpunkt der EL-Mo-tion lag jedenfalls auf kleineren, betrieblichen Nutzfahrzeugen. Einen Ausflug in die Logistik war vor allem dem deutschen Unternehmen Meyer & Meyer Holding GmbH & Co. KG zu verdanken. Der Textillogistik-spezialist nutzte bereits 2011 zwei vollelektrisch betriebene Lkw (Fahrzeugklasse 8,8 t) zur Filialbelieferung in Berlin. In einem zukünftigen Projekt plant das Unternehmen den Einsatz von 20-t-E-Lkw mit Anhänger für den Ferntransport zwischen zwei Zentrallagern – Batterie-wechselstationen entlang der 300 km langen Pendelroute sollen es möglich machen. Auf-sichtsratsmitglied Dr. Clemens Haskamp bekräftigte dabei das Interesse der Kunden an ökolo-gischen Aspekten der Lieferung und sagt der Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr eine große Zukunft voraus.

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HAFEN ROTTERDAM MIT WENIGER UMSCHLAGDer Güterumschlag in Rotter-dam ist 2016 um 1,1% auf 461,2 Mio. Tonnen gesunken. Der Rückgang ist größtenteils auf Trockenmassengut wie Erze und Kohle zurückzuführen. Im vergangenen Jahr wurden 1,2% mehr Container (insgesamt 12,4 Mio. TEU) umgeschlagen. Der Umsatz des Hafenbetriebs ist im vergangenen Jahr nahezu stabil geblieben und hat 675,4 Mio. Euro erreicht. Der Gewinn stieg um 5,0% auf 222,2 Mio. Euro.

GRENZÜBERSCHREITENDES AUTOMATISIERTES FAHREN Der deutsche Bundesminister Alexander Dobrindt und sein französischer Amtskollege Alain Vidalies haben die Einrichtung eines deutsch-französischen „Digitalen Testfelds“ vereinbart. Getestet werden sollen z. B. grenzüberschreitende „car to car“- und „car to infrastructure“-Kommunikation via LTE/5G- Mobilfunk, automatisiertes und vernetztes Überholen, Einfädeln, Bremsen, durchgängige Ver-kehrswarndienste sowie der Betrieb des eCall-Notrufsystems.

HAMBURG: JA ZUR ELB-VERTIEFUNG , ABER ...Die Fahrrinnenanpassung der Elbe zum Hafen Hamburg kann kommen, hat das Bundesgericht in Leipzig festgestellt, allerdings müssen noch einige Fragen geklärt werden. Im Hafen Ham-burg gibt man sich erleichtert ob der höchstgerichtlichen Ent-scheidung, weil jetzt das Projekt – wenngleich zeitlich verzögert – umgesetzt werden kann. „Für die Schifffahrt auf der Elbe än-dert sich nichts“, stellt Ingo Eg-loff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, klar.

Clemens Bochynek, Geschäftsführer Studien­gesellschaft für den Kombi­nierten Verkehr e. V., Berlin:

Multimodale Verkehre kön-nen nachhaltig nur dann fes-ter Bestandteil des Transport-netzes sein, wenn dafür län-derübergreifend gültige Vor-aussetzungen, insbesondere im Bahnsektor (Preisgestal-tung, Lärmschutz, Traktion, digitaler Datenaustausch), geschaffen werden und für alle Teilnehmer transparent sind. Für mehr Transparenz im Markt muss weiterhin die Datenlage verbessert werden, auf deren Grundlage politi-sche Entscheidungen getrof-fen werden sollen. Zumindest im TEN-T-Kernnetz sollte eine leistungsfähige Terminalland-schaft entwickelt werden, die den Nutzern EU-übergreifend gewisse Mindeststandards im Handling und der Leistungs-fähigkeit anbietet.

wünsche an die politik

Wussten Sie, dass ...... Deutschland 2050 nicht mehr zu den Top 5 der Weltwirtschaft zählen wird?

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EL-Motion 2017: Ungebrochenes Interesse an E-Mobilität

LogiMAT 2017 14. bis 16. März 2017 / Stuttgart Veranstalter: Euroexpo

27. Handelskolloquium „Smart Commerce“ 4. April 2017 / Wien Veranstalter: Handelsverband

33. Logistik Dialog 6. bis 7. April 2017 / Wien-Vösendorf Veranstalter: BVL Österreich

transport logistic 9. bis 12. Mai 2017 / München Veranstalter: Messe München

24. Österreichischer Logistik-Tag & Futurelab 20. bis 21. Juni 2017 / Linz Veranstalter: VNL

Der deutsche Anteil an der glo-balen Wirtschaftsleistung wird bis zur Jahrhundertmitte von derzeit

3,4% auf 2,0% sinken, prognos tiziert die PwC-Studie „The World in 2050“. Wäh-rend die Bundesrepublik Deutschland unter den weltgrößten Volkswirtschaf-ten momentan Platz 5 belegt, könnte sie gemessen an der Kaufkraft bis 2050 auf Rang 9 abrutschen – noch hinter Länder wie Mexiko oder Indonesien. Wie eklatant der Bedeutungsverlust sein wird, zeigt sich exemplarisch im Ver-gleich zu Indien: Aktuell ist das indische Bruttoinlandsprodukt gerade mal gut doppelt so hoch wie das deut-sche. 2050 dürfte es siebenmal so groß sein. Die Veränderungen be-treffen aber nicht nur Deutschland: Die sieben großen Industrienatio-nen produzierten Mitte der 1990er-Jahre noch doppelt so viele Waren und Dienstleistungen wie die sieben größten Schwellenländer. 2015 la-gen die beiden Gruppen schließlich zum ersten Mal gleichauf. Und schon 2040 könnte sich das Verhältnis laut der PwC-Studie verkehrt haben. Noch deutlicher als Deutschland werden bis 2050 in der EU üb-rigens Italien (von derzeit Platz 12 auf 21), Spanien (von Platz 16 auf 26) und Polen (von 23 auf 30) im Ranking abrutschen.

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SCHNELL AKTUELL

MARKTBAROMETER

Der 7. österreichische Fachkongress zum Thema E-Mobilität für KMU und kommunale Anwender ging Anfang Februar in Wien über die Bühne

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Verkehr | 17. Februar 2017 | Nr. 78 PANOPTIKUM

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WBI(Wiener Börsen Index)

3-Monatsverlauf

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Werte von 07.02. bis 13.02.2017

AKTUELLE BÖRSENINDIZES

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