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Weniger Milchbauern Die Zahl der Milchbauern ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken. Zur Zeit liefern 3900 Bauern ihre Milch an die Milkon. Trotz der sinkenden Zahl an Mitgliedsbetrieben, ist die Anlieferungsmenge an Milch weiter gestiegen. Im Jahr 2006 wurden über 84,2 Mio. Euro an die Mitglieder ausgeschüttet, das sind 39,4 Euro/Cent pro Liter Milch, was eine leichte Steige- rung zum Vorjahr bedeutet. „In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass die Milkon keinerlei Verbindlichkeiten ge- genüber Bankinstituten hat“, be- tont Zampieri. Kräfte bündeln Obwohl sich durch die verbes- serte deutsche Konjunktur eine leichte Entspannung in der Preisgestaltung auf dem europäi- schen Milchmarkt abzeichnet, warnt Zampieri vor voreiligen Rückschlüssen. Vielmehr sollten sich Südtirols Milchhöfe eine Zusammenarbeit überlegen, die zu einem Auftritt nach außen führen könnte. „Für mich wäre es durchaus denkbar, ein Südti- Südtiroler Landwirt 1 50. Jahrgang Bozen, 8. Juni 2007 Nr. 11 Raiffeisenverband Südtirol M I T T E I L U N G E N 2006 war Rekordjahr für die Milkon Höchste je verarbeitete Milchmenge – Auszahlungspreis leicht gestiegen Das Konsortium Milkon, das aus den Milchhöfen Bozen, Bruneck und der Sennereige- nossenschaft Burgeis besteht, kann auf ein Rekordjahr in der jungen Firmengeschichte zurückblicken. Neben der Re- kordmenge an verarbeiteter Milch wurde eine Reihe neuer Produkte auf den Markt gewor- fen, die Perspektiven eröffnen. D ie Südtiroler Milch- wirtschaft ist von er- heblicher volkswirt- schaftlicher Bedeu- tung. Das bedeutendste Unternehmen ist das Konsorti- um Milkon mit Hauptsitz in Kampill bei Bozen, das derzeit 388 Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter beschäftigt. Es verarbeitet mehr als 60 Prozent der in Südti- rol produzierten Milch und ist somit der größte Milchverarbei- tungsbetrieb Südtirols. Im ver- gangenen Jahr wurde die Rekordmilchmen- ge von 233 Mio. Liter Milch eingefahren und verarbeitet; das ist ein Zuwachs von zwei Mio. Liter im Ver- gleich zum Vorjahr. Neuer Rekord „Mit 175 Mio. Euro Bruttoumsatz haben wir einen weiteren Re- kord gebrochen und sind damit der größte Lebensmittelbetrieb der Region Trentino- Südtirol“, sagte ein sichtlich zufriedener Geschäftsführer Robert Zampieri bei der Präsen- tation der Jahresergebnisse. 44,6 Prozent verlassen den Betrieb als Tankmilch. Ein Teil davon geht an die Milchhöfe Brixen und Meran, die diese Milch zu Moz- zarella bzw. Käse weiter verarbei- ten. 55 Prozent werden im Be- trieb in Bozen veredelt. Der Anteil dieser Produkte, die ei- nen hohen Mehrwert schaf- fen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. So finden Joghurt, Käse und Frischmilch immer mehr Ab- nehmer. „Es sind zwar nur we- nige zusätzliche Prozentsätze, aber die Milchmengen, die dafür verarbeitet werden, sind groß“, sagt Zampieri. Joghurt boomt Bei der Produktion von Jo- ghurt konnte die Milkon ein Plus von 13 Prozent erzielen und mit 38.000 Tonnen er- neut einen Rekordwert errei- chen. Damit ist Milkon in die- sem Segment zum größten Joghurtproduzenten in Italien aufgestiegen. Im Milchhof Brun- eck konnte um vier Prozent mehr Schnittkäse und 2,5 Pro- zent mehr an Mascarpone pro- duziert und verkauft werden. „Wir sind nicht un- bedingt der Käse- spezialist, aber in Deutschland ha- ben wir noch ein Ausbaupotential“, sagt Zampieri. Frischmilch rückläufig Beim Verkauf der Frischmilch hinge- gen ist seit 2001 ein Abwärtstrend er- kennbar, dessen Ursachen Zampieri im Konkurrenzpro- dukt aus Tirol ortet, sowie in ei- nem veränderten Verhalten der Konsumenten. Der Verkaufsanteil an Haltbar-Milch steigt kontinu- ierlich an. Diese wird besonders in Single-Haushalten verstärkt be- vorzugt. Deshalb hat die Mila Pro- dukte im Sortiment entwickelt, die neue Käuferschichten anspre- chen soll. rol-Joghurt zu schaffen, das außerhalb Südtirols gemeinsam vermarktet wird. Damit hätten wir gegenüber den großen Han- delsketten eine verstärkte Ver- handlungsposition, die allen gleichermaßen zugute kommen würde.“ Seit kurzem bietet die Mila eine Reihe neuer Produkte an: eine Trinkjoghurt-Linie mit neuen Geschmacksrichtungen, laktosefreie Milch, eine neue Butter und erstmals auch Milch im Tetrapack mit Drehver- schluss. Milkon Jahresergebnis 2006 Milchhof Bozen (Mila) Milchhof Bruneck (Senni) Sennereigenossenschaft Burgeis Anlieferung 233 Mio. Liter Milch Bruttoumsatz 175 Mio. Euro Auszahlungs- 39,4 Euro/ preis Cent pro Liter Mitglieder 3.900 Mitarbeiter 388 Geschäftsführer Robert Zampieri: „Gemeinsamer Auftritt aller Milchhöfe denkbar“. Der Verwaltungssitz des Konsortiums Milkon in Kampill bei Bozen: größter Milchverarbeitungsbetrieb Südtirols. Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 11 vom 8. Juni 2007 Suppl. S.I.A.P. 50%

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Weniger Milchbauern Joghurt boomt Frischmilch rückläufig Beim Verkauf der Frischmilch hinge- gen ist seit 2001 ein Abwärtstrend er- kennbar, dessen Ursachen Zampieri im Konkurrenzpro- dukt aus Tirol ortet, sowie in ei- nem veränderten Verhalten der Konsumenten. Der Verkaufsanteil an Haltbar-Milch steigt kontinu- ierlich an. Diese wird besonders in Single-Haushalten verstärkt be- vorzugt. Deshalb hat die Mila Pro- dukte im Sortiment entwickelt, die neue Käuferschichten anspre- chen soll.

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Weniger MilchbauernDie Zahl der Milchbauern ist

in den vergangenen Jahrenleicht gesunken. Zur Zeit liefern3900 Bauern ihre Milch an dieMilkon. Trotz der sinkendenZahl an Mitgliedsbetrieben, istdie Anlieferungsmenge an Milchweiter gestiegen. Im Jahr 2006wurden über 84,2 Mio. Euro andie Mitglieder ausgeschüttet, dassind 39,4 Euro/Cent pro LiterMilch, was eine leichte Steige-rung zum Vorjahr bedeutet. „Indiesem Zusammenhang weiseich darauf hin, dass die Milkonkeinerlei Verbindlichkeiten ge-genüber Bankinstituten hat“, be-tont Zampieri.

Kräfte bündelnObwohl sich durch die verbes-

serte deutsche Konjunktur eineleichte Entspannung in derPreisgestaltung auf dem europäi-schen Milchmarkt abzeichnet,warnt Zampieri vor voreiligenRückschlüssen. Vielmehr solltensich Südtirols Milchhöfe eineZusammenarbeit überlegen, diezu einem Auftritt nach außenführen könnte. „Für mich wärees durchaus denkbar, ein Südti-

Südtiroler Landwirt 1

50. Jahrgang Bozen, 8. Juni 2007 Nr. 11

Raiffeisenverband SüdtirolM I T T E I L U N G E N

2006 war Rekordjahr für die MilkonHöchste je verarbeitete Milchmenge – Auszahlungspreis leicht gestiegen

Das Konsortium Milkon, dasaus den Milchhöfen Bozen,Bruneck und der Sennereige-nossenschaft Burgeis besteht,kann auf ein Rekordjahr in derjungen Firmengeschichtezurückblicken. Neben der Re-kordmenge an verarbeiteterMilch wurde eine Reihe neuerProdukte auf den Markt gewor-fen, die Perspektiven eröffnen.

Die Südtiroler Milch-wirtschaft ist von er-heblicher volkswirt-schaftlicher Bedeu-

tung. Das bedeutendsteUnternehmen ist das Konsorti-um Milkon mit Hauptsitz inKampill bei Bozen, das derzeit388 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter beschäftigt. Es verarbeitetmehr als 60 Prozent der in Südti-rol produzierten Milch und istsomit der größte Milchverarbei-tungsbetrieb Südtirols. Im ver-gangenen Jahr wurdedie Rekordmilchmen-ge von 233 Mio. LiterMilch eingefahrenund verarbeitet; das istein Zuwachs von zweiMio. Liter im Ver-gleich zum Vorjahr.

Neuer Rekord„Mit 175 Mio. Euro

Bruttoumsatz habenwir einen weiteren Re-kord gebrochen undsind damit der größteLebensmittelbetriebder Region Trentino-Südtirol“, sagte ein sichtlich zufriedener GeschäftsführerRobert Zampieri bei der Präsen-tation der Jahresergebnisse. 44,6Prozent verlassen den Betrieb alsTankmilch. Ein Teil davon gehtan die Milchhöfe Brixen undMeran, die diese Milch zu Moz-zarella bzw. Käse weiter verarbei-ten. 55 Prozent werden im Be-

trieb in Bozen veredelt. DerAnteil dieser Produkte, die ei-nen hohen Mehrwert schaf-fen, ist in den letzten Jahrenkontinuierlich gestiegen. Sofinden Joghurt, Käse und Frischmilch immer mehr Ab-nehmer. „Es sind zwar nur we-nige zusätzliche Prozentsätze,aber die Milchmengen, diedafür verarbeitet werden, sindgroß“, sagt Zampieri.

Joghurt boomtBei der Produktion von Jo-

ghurt konnte die Milkon einPlus von 13 Prozent erzielenund mit 38.000 Tonnen er-neut einen Rekordwert errei-chen. Damit ist Milkon in die-sem Segment zum größtenJoghurtproduzenten in Italienaufgestiegen. Im Milchhof Brun-eck konnte um vier Prozentmehr Schnittkäse und 2,5 Pro-zent mehr an Mascarpone pro-duziert und verkauft werden.

„Wir sind nicht un-bedingt der Käse-spezialist, aber inDeutschland ha-ben wir noch einAusbaupotential“,sagt Zampieri.

Frischmilchrückläufig

Beim Verkauf derFrischmilch hinge-gen ist seit 2001 einAbwärtstrend er-kennbar, dessenUrsachen Zampieriim Konkurrenzpro-

dukt aus Tirol ortet, sowie in ei-nem veränderten Verhalten derKonsumenten. Der Verkaufsanteilan Haltbar-Milch steigt kontinu-ierlich an. Diese wird besondersin Single-Haushalten verstärkt be-vorzugt. Deshalb hat die Mila Pro-dukte im Sortiment entwickelt,die neue Käuferschichten anspre-chen soll.

rol-Joghurt zu schaffen, dasaußerhalb Südtirols gemeinsamvermarktet wird. Damit hättenwir gegenüber den großen Han-delsketten eine verstärkte Ver-handlungsposition, die allengleichermaßen zugute kommenwürde.“ Seit kurzem bietet dieMila eine Reihe neuer Produktean: eine Trinkjoghurt-Linie mitneuen Geschmacksrichtungen,laktosefreie Milch, eine neueButter und erstmals auch Milchim Tetrapack mit Drehver-schluss. �

Milkon Jahresergebnis 2006Milchhof Bozen (Mila)Milchhof Bruneck (Senni)Sennereigenossenschaft Burgeis

Anlieferung 233 Mio. LiterMilch

Bruttoumsatz 175 Mio. Euro

Auszahlungs- 39,4 Euro/preis Cent pro Liter

Mitglieder 3.900

Mitarbeiter 388

Geschäftsführer RobertZampieri: „GemeinsamerAuftritt aller Milchhöfedenkbar“.

Der Verwaltungssitz des Konsortiums Milkon in Kampill bei Bozen: größterMilchverarbeitungsbetrieb Südtirols.

Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 11 vom 8. Juni 2007Suppl. S.I.A.P. 50%

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Nr. 11 - 8. Juni 2007RAIFFEISEN

2 Südtiroler Landwirt

Leistungspaket langfristig sichernKrankenbeistandsverein zieht Bilanz – Werner Pedoth neuer Obmann

Eine gute finanzielleDeckung im Krankheitsfall wirdimmer wichtiger. Das zeigt dieKostenexplosion im Gesund-heitswesen. Der WechselseitigeKrankenbeistandsverein (WKV)für die Beschäftigten in derRaiffeisen Geldorganisationzielt dabei darauf ab, die finan-ziellen Leistungen auch langfris-tig zu garantieren.

Obmann Christian Tan-ner konnte bei derVollversammlung Mit-te Mai im Raiffeisen-

haus Bozen eine ausgewogeneBilanz vorlegen und auf einenRechnungsüberschuss von202.000 Euro verweisen. 3087Schadensakten (über 5000 Ein-zelfälle) wurden über den Raiff-eisen Versicherungsdienst bear-beitet und 862.000 Euroausbezahlt. Der WKV zählt 2.234Mitglieder, 237 zu Lasten leben-de Partner, 2051 Kinder und 40Mitarbeiter im Ruhestand, wel-che die Leistungen in Anspruchnehmen.

Leistungen erweitertDie Leistungen wurden in den

vergangenen Jahren angepasst,

um einen langfristigen Bestanddes Vereines auch in schlechte-ren Zeiten zu garantieren. DasLeistungspaket wurde auch 2006punktuell erweitert. Neu hinzukamen u.a. ein Vorsorge-„Check-up“ für Kinder und eine Kon-vention mit der Bozner Privatkli-nik „Dr. Paolo Bonvicini“ fürDienste der Radiologie und Dia-gnostik. Zudem griff ein Vertragmit Zahnärzten fürverringerte Preise beiZahn- und kieferor-thopädischen Be-handlungen. Künftigmuss sich der WKVvermehrt auf die Ab-deckung größerer Ge-sundhei t s schädenausrichten, um exis-tenzbedrohende, finanzielle Risi-ken abzufedern, meinte Tanner.Über einen Spezialfonds kannder Verein bereits heute in drin-genden gesundheitlichen Härte-fällen unbürokratisch helfen.

Tabuthema KrebsBei der Vollversammlung be-

richtete Renate Mühlögger-Tschager über die Tätigkeit derVereinigung für krebskrankeKinder „Peter Pan“. „Wir habenjährlich an die 15 neue Krebspa-

tienten in Südtirol“, sag-te die Präsidentin. Meis-

tens sind sie nicht älter als vierJahre. Leukämie und Hirntumorsind die häufigsten Krebsarten.Leider sei Krebs nach wie vor einTabuthema. Der ehrenamtlicheVerein steht Familien zur Seite,leistet finanzielle Hilfe, berätund betreut sie.

Gremien neu bestelltBei der Vollversammlung wur-

den die Gremien neu bestellt.Den Vorstand für die nächstendrei Jahre bilden Christian Tan-

ner, Paul Gasser, Robert Nico-lussi und Peter Gius (Arbeitge-berseite) sowie Werner Pedoth,Mauro Bazzanella, Peter Werthund Helmut Bachmayer als Ver-treter der Arbeitnehmer. Neuim Vorstand ist damit lediglichWerner Pedoth anstelle vonMichael Caumo. Das Revisoren-kollegium bilden Walter Rueb,Heinrich Pixner und JosefFleischmann. Dem Rotations-verfahren gemäß stellt die Ar-beitnehmerseite für die näch-sten drei Jahre mit WernerPedoth den Vorsitz. �

Ehrung für Langzeit-Obmann Schwienbacher

Im Rahmen der heuri-gen Vollversammlung wur-de Langzeit-Obmann Os-wald Schwienbacher mitdem Raiffeisen-Ehrenab-zeichen der Raiffeisenkas-se Ulten- St. Pankraz- Lau-rein ausgezeichnet. Inseiner Laudatio charakteri-sierte Paul Gasser, Vizedi-rektor des Raiffeisenver-bandes, Schwienbacher alsallseits geschätzte und an-erkannte Persönlichkeit.„Mit der Überreichung des gol-denen Ehrenabzeichens derRaiffeisenkasse ehren wir einenMenschen, der sich über Jahr-zehnte hinweg beispielgebendfür die genossenschaftliche Ar-beit eingesetzt hat.“ OswaldSchwienbacher ist seit 50 Jahrenin den Gremien der Raiffeisen-

kasse tätig. 1953 wurde er alsMitglied aufgenommen, 1956Aufsichtsratspräsident und an-schließend Obmann der Raiffei-senkasse. Bei der Vollversamm-lung wurde der 79-jährige Egg-wirt aus St. Walburg für weiteredrei Jahre in dieser Funktion be-stätigt. �

Vize-Obmann Mauro Bazzanella, Obmann Christian Tanner, Schrift-führer Christof Gamper.Renate Mühlögger Tschager (li.), Vereinigung Peter Pan: „15 neueKinderkrebspatienten jährlich in Südtirol“.

Neuer Verwaltungsrat beider Milkon

Am 30. Mai hatdie Vollversamm-lung der MilkonSüdtirol den Ver-waltungsrat fürdie vierjährigeAmtsperiode ge-wählt. In den Ver-waltungsrat dergrößten landwirt-schaftlichen Ge-nossenschaft imLand wurden bestimmt: AlfonsAlber, Alfred Pobitzer, Stefan Al-ber, Siegfried Fink und JosefPichler als Vertreter der Mila; Jo-achim Reinalter, Anton Zingerle,Josef Steger, Martin Feichterund Josef Paul Videsott als Ver-treter des Milchhofs Bruneck.

Das höchste Entscheidungs-gremium der Genossenschafthat dann in der anschliessenden

Sitzung den amtierenden Ob-mann Alfons Alber und seinenStellvertreter Joachim Reinalter,seines Zeichens auch Obmanndes Sennereiverbandes, einstim-mig wiederbestätigt.

Der Überwachungsrat setztsich zusammen aus Wilfried Leit-geb (Präsident), Patrick Moling,Richard Moser. �

Im Bild: (v.l.) Paul Gasser, Vizedirektor desRaiff-eisenverbandes, Obmann OswaldSchwienbacher, Geschäftsführer Roland Eder.

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Südtiroler Landwirt 3

RAIFFEISENNr. 11 - 8. Juni 2007

Vernatsch-Rebe verliert weiter an BodenAuszahlungspreis stagniert – Anbau nimmt ab – Ursachenforschung

Während in den 70er Jahrender Vernatsch-Wein als KaltererSee oder Magdalener nochreißenden Absatz fand, befindetsich die Hauptsorte Südtirols ineiner Identitätskrise.

Der Vernatsch-Rebebleibt die NummerEins im heimischenSortenspiegel. Doch

die Anbaufläche nimmt kontinu-ierlich ab; im vergangenen Jahrum 56,7 ha. Der Flächenanteillag damit bei 29,3 Prozent. DieRotweinsorten ohne Vernatsch(inkl. St. Magdalener) erzielteneinen Durchschnittspreis von195,86 Euro/dt, Vernatsch hin-gegen nur 96,95 Euro/dt. Auchdie Weißweinsorten lagen imSchnitt mit 177,70 Euro/dt deut-lich vor Vernatsch. Arnold Ter-zer, Obmann der Kellereigenos-senschaft Kurtatsch und desKellereiverbandes, schildert dieUrsachen.

Raiffeisenverband: Herr Terzer,wo liegen die Gründe für die tiefenAuszahlungspreise beim Vernatsch?

Arnold Terzer: Es gibt da meh-rere Gründe. Vor allem jungeMenschen trinken lieber einenWeißwein oder einen körperrei-chen Rotwein. Fakt ist auch, dassviel zu viele Mengen in der Ein-Liter-Flasche vermarktet werdenund dadurch die Wertschöpfunggering ist. Deshalb kann man sa-gen, dass das Problem hausge-macht ist.

Was schlagen Sie vor?Die Lösung kann so

ausschauen, dass man dieVernatsch-Weine in derEin-Liter-Flasche nicht alsDOC, sondern als Geogra-fische Landweine, als so-genannte IGT einstuftund so vermarktet.

Das würde eine Herabsetzung derQualitätsbezeichnung bedeuten.

Ja, aber dadurch kann manhöhere Hektarerträge anpeilenund auch den Hektarerlös fürden Bauer erhöhen. Nur außer-gewöhnlich hohe Qualität sollteweiterhin in der 7/10 Flascheangeboten werden.

Wie sollte dann dieVermarktung aus-schauen?

Der IGT-Wein, derzu überwiegender Mehrheitüber die großen Handelskettennach Deutschland transportiertwird, sollte von allen Kellereige-nossenschaften gemeinsam ver-marktet werden, was zu einerStärkung der Verhandlungsposi-tion mit den Großabnehmernführen würde.

Das bedeutet ein einziges Etikett?Genau, mit der Bezeichnung

„Edelvernatsch, Landwein ausSüdtirol“. Die Vernatsch-Weinemit Qualität hingegen müssen wirmit einem effizienten Marketing-konzept als autochtone RebsorteSüdtirols kommunizieren. Die zu-ständigen Organe im Kellereiver-band und die Werbekommissionbei der Handelskammer solltendiese Lösung ausarbeiten.

Interview: Stefan Nicolini

Damit die Schuldenfalle nicht zuschnapptVorstellung der neuen Infoplus-Broschüre – Gemeinsame Aktion

Die Lebenshaltungskostensteigen, die Einkommen stagnie-ren. Die Verschuldung in denSüdtiroler Haushalten nimmtzu. Die neue Infoplus Broschüregibt wertvolle Informationenüber dieses Tabuthema.

„Wir müssen die Kultur desSparens, des Konsumverzichtswieder etablieren“, betonte Kon-rad Palla, Direktor des Raiffei-senverbandes, bei der Pressekon-ferenz im Raiffeisenhaus. DiePro-Kopf-Verschuldung in Südti-rol sei italienweit am höchsten,das birge Gefahren in sich,meinte Palla. Anlass der Presse-konferenz war die von Raiffei-sen, der Verbraucherzentraleund der Caritas gemeinsam ge-startete Sensibilisierungskampa-gne in Bezug auf das Thema Ver-schuldung.

„Dieses Thema darf kein Ta-buthema sein, sondern sollte in

der Familie offen angesprochenwerden. Es sollte in ein ganzheit-liches Verständnis von Bildungintegriert werden und unter an-derem im Schulunterricht ange-boten werden“, sagte Petra Pril-ler, Leiterin der Caritas-Schuldnerberatung in Bozen. Al-lein im vergangenen Jahr fan-den 1100 Personen den Weg indie Schuldnerberatung. WaltherAndreaus, Geschäftsführer derVerbraucherzentrale Südtirols,meinte, dass man den Konsu-menten weder ihre Geldsorgennoch ihre Entscheidungen ab-nehmen könne.

Der Besitz materieller Güterhat in unserer Gesellschaft einenhohen Stellenwert“, ergänztePaul Gasser, Vize-Direktor desRaiffeisenverbandes. Währendin den 80er Jahren in Italien ei-ne galoppierende Inflationsratedie Rückzahlung von Kreditenerleichterte, bleibt der Geldwert

bei Krediten mit der Stabilitätder Europäischen Einheits-währung jedoch konstant hoch“,sagte Gasser. Die Broschüre mitdem Titel „Über Geld sprichtman nicht.“, die von der Journa-listin Ulrike Stubenruß redaktio-nell betreut wurde, beschreibtden richtigen Umgang mit Geld,sie verweist auf die unterschied-

lichen Geldtypen, zeigt wie maneine Finanzplanung optimierenkann und wo Einsparmöglich-keiten möglich sind. Anlaufstel-len und nützliche Adres- sen fin-den sich im Anhang. Im Herbstist eine Vortragsreihe von Raiffe-isen gemeinsam mit der Ver-braucherzentrale und der Cari-tas zu diesem Thema geplant. �

Vorstellung der Broschüre „Über Geld spricht man nicht.“ mit Ulrike Stubenruß(Journalistin), Walther Andreaus (Geschäftsführer Verbraucherzentrale Südti-rols), Konrad Palla (Direktor des Raiffeisenverbandes), Petra Priller (Caritas-Schuldnerberatung), Paul Gasser (Vize-Direktor RVS)

Arnold Terzer (li.), Obmann der Kellereigenossenschaft Kur-tatsch und des Kellereiverbandes

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Nr. 11 - 8. Juni 2007RAIFFEISEN

4 Südtiroler Landwirt

Bankfachbereich, den Persön-lichkeits- und Führungsbereichsowie einen Zielgruppen- undthemenübergreifenden Be-reich, wird künftig speziell auchdie Ausbildung zur Bankkauf-frau und zum Bankkaufmann inden Tätigkeitsbereich der Bil-dungsabteilung fallen, die alssolche dafür offiziell von derLandesregierung als Ausbil-dungseinrichtung akkreditiertwurde. Christian Tanner, Leiterder Personalabteilung, erläuter-te die arbeitsrechtlichen Aspek-te der Ausbildung zur Bank-kauffrau und zum Bank-kaufmann. Voraussetzung dafürist das neue Lehrlingsgesetz,das die Südtiroler Landesregie-rung am 20. März verabschiedethat. Georg Terleth, Leiter derAbteilung Bildungswesen, refe-rierte über die Bedeutung derLernbegleiter für die Banklehr-linge in den Raiffeisenkassenund über das Angebot einesZertifkatskurses für Tutoren,den die Abteilung Bildungswe-sen im Herbst für angehendeLernbegleiter anbietet.

Ein Schwerpunkt des Weiter-bildungsangebotes liegt im Be-reich Personalentwicklung.„Diese ist ein langfristig ange-legter und ganzheitlicher Ent-wicklungs- und Veränderungs-prozess von Menschen inOrganisationen“, sagte GeorgTerleth und betonte gleichzeitigdie Bedeutung einer qualitäts-vollen Aus- und Weiterbildungder Mitarbeiter. „Die Personal-entwicklung muss die Unterneh-mensstrategie unterstützen, ei-nen Wertbeitrag leisten und aufdie Zukunft ausgerichtet sein

und nicht nur die Versäumnisseder Vergangenheit bearbeiten.Somit wird sich auch die Aus-und Weiterbildung – als wichti-ger Baustein der Personalent-wicklung – weg von der Repara-turwerkstatt hin zur Ent-wicklungsarbeit bewegen“.

Alexandra Fischnaller undMauro Bazzanella ließen dasAusbildungsjahr 2006 Revue pas-sieren, zeigten Höhepunkte inder Seminararbeit auf und hiel-ten Vorschau auf wichtige Bil-dungsinitiativen in der nächstenZukunft. �

Redaktion und Gestaltung: Dienststelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Raiffeisenverband, Tel. 0471 945453, Fax 0471 970228, E-Mail: [email protected] Leiter: Dr. Stefan Nicolini; Redaktion: Mag. Thomas Hanni; Fotos: ArchivInternetadresse: www.raiffeisen.it/mitteilungen

R a i f f e i s e n v e r b a n d S ü d t i r o l - M i t t e i l u n g e n - I m p r e s s u m

Lernfähigkeit statt Statik angesagtBildungstag des Raiffeisenverbandes – Rückblick und Vorschau

Die Aus- und Weiterbildungwird in der Raiffeisenorganisati-on seit jeher groß geschrieben.Beim traditionellen Bildungstagwurden Ende Mai die Ergebnis-se des vergangenen Jahres sowieneue Bildungsinhalte präsen-tiert.

Im vergangenen Jahr organi-sierte die Abteilung Bil-dungswesen des Raiffeisen-verbandes insgesamt 159

Veranstaltungen. Diese erstreck-ten sich auf 235 Tage, an denenknapp 2800 Teilnehmerinnenund Teilnehmer aus den ver-schiedenen angeschlossenenMitgliedsgenossenschaften ge-zählt worden sind. Der Großteilder Veranstaltungen war dabeiauf die Mitarbeiter der Raiffei-senkassen ausgerichtet.

Neue BankausbildungWährend in den vergangenen

Jahren sich das Weiterbildungs-angebot auf vier inhaltlicheSchwerpunkte konzentrierte, –den normativen Bereich, den

Wenn Kinder ihre eigene Welt entdeckenInternationaler Raiffeisen Jugendwettbewerbs – 5.000 Euro für „Kinderherz“

In Unterinn am Ritten wur-den Ende Mai die Gewinner des37. Internationalen Raiffeisen-Jugendwettbewerbes gekürt.10.000 Grund- und Mittel-schüler hatten sich am Mal- undProjektwettbewerb der Raiffei-senkassen Südtirols beteiligt.

„Beruf – Entdeck, was in dirsteckt!“ – dazu malten knapp10.000 Grund- und Mittelschüler,was sie gerne werden möchten.Passend zum Thema fand die Sie-gerehrung am Sitz des Unterneh-mens Loacker am Ritten statt.Marketingleiter Hans Peter Deja-kum erklärte den Schülern beider Betriebsbesichtung, wie dieSchokolade in die Waffel kommt.

Als Hauptpreise für die Malar-beiten winkten Reisen nach Amsterdam und ins LegolandDeutschland, Fahrräder, Zelteu.a.m. Beim Projektwettbewerbzum Thema „Entdeck, was in dersteckt!“ gab es Geldpreise von600, 400 und 200 Euro.

5000 Euro für „Kinderherz“

Jede der 9753 Mal- und Projekt-arbeiten honorierten die Raiffei-senkassen mit 50 Cent und stell-ten eine Spende von 5000 Eurobereit. Konrad Palla, Direktor desRaiffeisenverbandes, überreichteden Scheck Martina Ladurner,Präsidentin von „Kinderherz –Verein für herzkranke Kinder“. 50

bis 60 Kinder mit Herzfehler kom-men jährlich in Südtirol auf dieWelt. „Viele Kinder müssen bereitsin den ersten Lebenswochen ope-riert werden“, sagte Ladurner.

Der Jugendwettbewerb standunter dem Ehrenpatronat von

Landesrat Otto Saurer. Dieserbetonte, dass es sehr positiv sei,wenn sich Kinder spielerischüber Berufsideen Gedanken ma-chen. Südtirol brauche in Zu-kunft viele Ideen und neue Ta-lente. �

Die Gewinner des 37. Raiffeisen-Jugendwettbewerbes mit ihren Mal- undProjektarbeiten bei der Präsentation am Ritten.

Ende Mai fand der Raiffeisen-Bildungstag der Abteilung Bildungswesen imRaiffeisenverband statt. In der Mitte Abteilungsleiter Georg Terleth.