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Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Volks- banken und Raiffeisen- banken, sprach wäh- rend des Abendessens zu den anwesenden Aktionären. 52. Jahrgang Bozen, 23. Oktober 2009 Nr. 19 Raiffeisenverband Südtirol M I T T E I L U N G E N Aktionärsvereinbarung in Berlin Assimoco Gesellschafter-Nebenvertrag in einem festlichen Rahmen unterzeichnet Südtiroler Landwirt 1 In der vergangenen Woche wur- de in Berlin eine wichtige Aktio- närsvereinbarung unterzeichnet. Raiffeisen Südtirol sieht sich dabei als Brückenbauer. V ergangene Woche trafen sich am Sitz der Zentral- bank der deutschen Raiff- eisenbanken und Volks- banken in Berlin (DZ-Bank), die Hauptaktionäre der genossen- schaftlichen Versicherungsgesell- schaft Assimoco, um vor dem Hintergrund neuer strategischer Weichenstellungen den vor fünf Jahren in Brixen unterzeichneten Vertrag zu erneuern. Die Vertrags- partner sind der deutsche Genos- senschaftsversicherer R+V Wiesbaden als drittgrößte Versi- cherungsgruppe der Raiffeisen- und Volksbanken Deutschlands, der Raiffeisenverband Südtirol zusammen mit 31 Raiffeisenkassen und dem Raiffeisen Versicherungs- dienst, sowie der nationale Dach- verband Confederazione Coope- rative Italiane mit Sitz in Rom. An einem Strang „Mit der Unterzeichnung dieser Aktionärsvereinbarung entwickeln wir unsere Zusammenarbeit kon- tinuierlich weiter“, meinte Fried- rich Caspers, Vorstandsvorsitzen- der von R+V in seinem Statement. „R+V, das mit 51 Prozent den Mehrheitseigentümer stellt, wird künftig noch stärker Assimoco begleiten und beim Ausbau der Marktanteile in Italien tatkräftig unterstützen. Dies kann nur ge- lingen, wenn R+V, Confcoopera- tive und der Raiffeisenverband wie in der Vergangenheit an einem Strang ziehen“, meinte Caspers. Aufgrund der überaus positiven Erfahrungen der letzten Jahre, zeigte sich Luigi Marino, Präsident der Confcooperative überzeugt, dass es der Gesellschaft auch in Zukunft gelingen werde, Versiche- rungsprodukte anzubieten, die auf die Erfordernisse und Vorstel- lungen der genossenschaftlichen Welt zugeschnitten sind. Brücke zwischen Nord und Süd Heiner Nicolussi-Leck, Ob- mann des Raiffeisenverbandes, unterstrich die Bedeutung des Versicherungsgeschäftes für die Raiffeisenkassen in Südtirol. In- nerhalb kürzester Zeit konnte Raiffeisen 10 Prozent des Markt- anteils in Südtirol erobern. Die- se Entwicklung wurde durch die enge Kooperation mit Assimoco ermöglicht, innerhalb welcher ein wichtiger Gestaltungsspiel- raum für die lokalen Erforder- nisse geschaffen werden konnte. „Raiffeisen nimmt als kleiner Regionalverband im Konzert mit den großen Zentralinstituten, eine wertvolle Vermittlerrolle ein, zur Förderung des Dialogs und des gegenseitigen Verständ- nisses über die Grenzen hinweg. Diese Rolle will Raiffeisen auch in Zukunft wahrnehmen,“ sagte Heiner Nicolussi-Leck. Raiffeisen Südtirol hält derzeit bei den operativen Versicherungsgesell- schaften Assimoco-Sach und Assimoco-Leben durchschnittlich 25 Prozent. Neustrukturierung Ein wesentlicher Teil des unter- zeichneten Vertrages betrifft die Neustrukturierung der Assimoco- Gruppe. Nicht zuletzt aufgrund aufsichtsrechtlicher Bestimmun- gen fusionieren Finassimoco und Assimoco. Dies führt zu einer schlankeren Unternehmensstruk- tur, reduziert die Verwaltungskos- ten und erfordert neue Weichen- stellungen für die zukünftige Gouvernance. Bei dem anschließenden Abend- essen wies Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deut- schen Volksbanken und Raiffei- senbanken, darauf hin, dass die Genossenschaftsbanken in Deutschland auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sehr gut reagiert haben. „Unter diesem Aspekt er- hält die Zusammenarbeit der Ge- nossenschaftsverbände grezüber- schreitend eine neue Bedeutung,“ meinte Fröhlich. Die Hautaktionäre der Versicherungsgesellschaft Assimoco in Berlin nach der Unterzeichnung des Gesellschafter- Nebenvertrages: Heiner Nicolussi Leck (Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol), Luigi Marino (Präs. der Confeder- azione Cooperative Italiane), Friedrich Caspers (Vorstandsvors. der genossenschaftlichen Versicherungsgruppe R+V), Hans-Christian Marschler (Vorstand R+V). Foto: Nicole Fortin Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 19 vom 23. Oktober 2009 Suppl. S.I.A.P. 50%

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An einem Strang Brücke zwischen Nord und Süd Assimoco-Leben durchschnittlich 25 Prozent. Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 19 vom 23. Oktober 2009 Suppl. S.I.A.P. 50% Südtiroler Landwirt 1 In der vergangenen Woche wur- de in Berlin eine wichtige Aktio- närsvereinbarung unterzeichnet. Raiffeisen Südtirol sieht sich dabei als Brückenbauer. Foto: Nicole Fortin

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Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Volks-banken und Raiffeisen-banken, sprach wäh-rend des Abendessens zu den anwesenden Aktionären.

52. Jahrgang Bozen, 23. Oktober 2009 Nr. 19

Raiffeisenverband SüdtirolM I T T E I L U N G E N

Aktionärsvereinbarung in Berlin Assimoco Gesellschafter-Nebenvertrag in einem festlichen Rahmen unterzeichnet

Südtiroler Landwirt 1

In der vergangenen Woche wur-de in Berlin eine wichtige Aktio-närsvereinbarung unterzeichnet. Raiffeisen Südtirol sieht sich dabei als Brückenbauer.

Vergangene Woche trafen sich am Sitz der Zentral-bank der deutschen Raiff-eisenbanken und Volks-

banken in Berlin (DZ-Bank), die Hauptaktionäre der genossen-schaftlichen Versicherungsgesell-schaft Assimoco, um vor dem Hintergrund neuer strategischer Weichenstellungen den vor fünf Jahren in Brixen unterzeichneten Vertrag zu erneuern. Die Vertrags-partner sind der deutsche Genos-senschaftsversicherer R+V Wiesbaden als drittgrößte Versi-cherungsgruppe der Raiffeisen- und Volksbanken Deutschlands, der Raiffeisenverband Südtirol zusammen mit 31 Raiffeisenkassen und dem Raiffeisen Versicherungs-dienst, sowie der nationale Dach-verband Confederazione Coope-rative Italiane mit Sitz in Rom.

An einem Strang„Mit der Unterzeichnung dieser

Aktionärsvereinbarung entwickeln wir unsere Zusammenarbeit kon-tinuierlich weiter“, meinte Fried-rich Caspers, Vorstandsvorsitzen-der von R+V in seinem Statement. „R+V, das mit 51 Prozent den Mehrheitseigentümer stellt, wird

künftig noch stärker Assimoco begleiten und beim Ausbau der Marktanteile in Italien tatkräftig unterstützen. Dies kann nur ge-lingen, wenn R+V, Confcoopera-tive und der Raiffeisenverband wie in der Vergangenheit an einem Strang ziehen“, meinte Caspers.

Aufgrund der überaus positiven Erfahrungen der letzten Jahre, zeigte sich Luigi Marino, Präsident der Confcooperative überzeugt, dass es der Gesellschaft auch in Zukunft gelingen werde, Versiche-rungsprodukte anzubieten, die auf die Erfordernisse und Vorstel-lungen der genossenschaftlichen Welt zugeschnitten sind.

Brücke zwischen Nord und Süd

Heiner Nicolussi-Leck, Ob-mann des Raiffeisenverbandes, unterstrich die Bedeutung des Versicherungsgeschäftes für die Raiffeisenkassen in Südtirol. In-nerhalb kürzester Zeit konnte Raiffeisen 10 Prozent des Markt-anteils in Südtirol erobern. Die-se Entwicklung wurde durch die enge Kooperation mit Assimoco ermöglicht, innerhalb welcher ein wichtiger Gestaltungsspiel-raum für die lokalen Erforder-nisse geschaffen werden konnte. „Raiffeisen nimmt als kleiner Regionalverband im Konzert mit den großen Zentralinstituten, eine wertvolle Vermittlerrolle ein, zur Förderung des Dialogs und des gegenseitigen Verständ-nisses über die Grenzen hinweg. Diese Rolle will Raiffeisen auch in Zukunft wahrnehmen,“ sagte Heiner Nicolussi-Leck. Raiffeisen Südtirol hält derzeit bei den operativen Versicherungsgesell-schaften Assimoco-Sach und

Assimoco-Leben durchschnittlich 25 Prozent.

NeustrukturierungEin wesentlicher Teil des unter-

zeichneten Vertrages betrifft die Neustrukturierung der Assimoco-Gruppe. Nicht zuletzt aufgrund aufsichtsrechtlicher Bestimmun-gen fusionieren Finassimoco und Assimoco. Dies führt zu einer schlankeren Unternehmensstruk-tur, reduziert die Verwaltungskos-ten und erfordert neue Weichen-stellungen für die zukünftige Gouvernance.

Bei dem anschließenden Abend-essen wies Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deut-schen Volksbanken und Raiffei-senbanken, darauf hin, dass die Genossenschaftsbanken in Deutschland auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sehr gut reagiert haben. „Unter diesem Aspekt er-hält die Zusammenarbeit der Ge-nossenschaftsverbände grezüber-schreitend eine neue Bedeutung,“ meinte Fröhlich.

Die Hautaktionäre der Versicherungsgesellschaft Assimoco in Berlin nach der Unterzeichnung des Gesellschafter-Nebenvertrages: Heiner Nicolussi Leck (Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol), Luigi Marino (Präs. der Confeder-azione Cooperative Italiane), Friedrich Caspers (Vorstandsvors. der genossenschaftlichen Versicherungsgruppe R+V), Hans-Christian Marschler (Vorstand R+V). Foto: Nicole Fortin

Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 19 vom 23. Oktober 2009Suppl. S.I.A.P. 50%

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neues fernheizwerk am Ritten eröffnetBioenergie-Fernheizwerk in Klobenstein – Biomasse als Heizstoff

Bereits seit über 20 Jahren hatten sich die Meinungs-träger mit der Idee ausei-nander gesetzt. Ohne

Erfolg. „Dann ist aber alles sehr schnell gegangen“, meint ein sicht-lich zufriedener Siegfried Wolfsgruber, Obmann der Genos-senschaft, die das Bioenergie-Fernheizwerk betreibt. Nach knapp einem Jahr Bauzeit konnten die Arbeiten zum Bau des Fern-heizwerkes in der Handwerkerzo-ne von Klobenstein abgeschlossen werden. Im Winter 2008 begann man mit dem Probebetrieb, seit Februar mit dem Echtbetrieb.

Der Biomassekessel hat eine maximale Leistung von 5,2 MW

und versorgt derzeit 280 Mitglie-der mit Fernwärme.

Das neue Fernheizwerk benötigt jährlich um die 30.000 Schütt-raummeter Hackschnitzel, wo-durch jährlich 2,2 Mio. Liter Heiz-öl eingespart werden.

Ein Teil der benötigten Hack-schnitzel kommt aus den umlie-genden Wäldern. Der Rest muss zugekauft werden.

Warmwasser und StromBei der Eröffnungsfeier lobte

Umwelt-Landesrat Michl Laimer die elf Gründungsmitglieder, die diesen Schritt gewagt hatten. Auch Landeshauptmann Luis Durnwal-der meinte: „Neben der Sonnen-energie und Wasserkraft ist Bio-

masse die sinnvollste Art, Strom zu erzeugen.“

Mit der Biomasse wird im Heiz-werk sowohl Warmwasser als auch mittels eines sogenannten ORC-Prozessors Strom erzeugt. Die Fernwärme wird über 18 Kilome-ter lange Leitungen an die End-verbraucher geliefert. Der größte Abnehmer ist derzeit die Gemein-

deverwaltung. Mit der umwelt-freundlichen Energie werden die Gemeindestuben, das Altersheim, Kindergarten und die Schulen beheizt.

AusbaufähigDas Einzugsgebiet erstreckt

sich von Oberbozen über Wolfs-gruben nach Klobenstein. Für

eine kWh zahlt jeder Haus-halt 10 Eurocent. „Die Ener-giekosten liegen im Durch-schnitt bei 30 Prozent unter jenen von Erdöl oder Erd-gas“, sagte Wolfsgruber. Das Verteilernetz ist auf 400 An-schlüsse angelegt. Für den Bau eines zweiten Heizkes-sels haben die Betreiber bereits Vorkehrungen ge-troffen.

Nach knapp einem Jahr Bauzeit konnten die Arbeiten zum Bau des Bioener-gie-Fernheizwerkes in Klobenstein abgeschlossen werden.

Offizielle Eröffnungsfeier einmal anders: Lan-deshauptmann Luis Durnwalder, Landesrat Michl Laimer, Bürgermeister Ferdinand Rot-tensteiner vor der Schüttaktion.

Im Rahmen einer kleinen Feier wur-den kürzlich im Raiffeisenverband insgesamt elf Kundenberatern die Diplome zum „European Financial Advisor“ überreicht. Die European Financial Planning Association (FPA) ist die größte europäische Dachorganisation für Financial Plan-ning in Europa und definiert die internationalen Standards für die Ausbildung des Privatkundenbe-treuers bzw. Finanzberaters. Sie hat für diesen Berufsstand allgemeine Standards in der Weiterbildung ent-wickelt und prüft diese. Nur ausge-wählte Weiterbildungsinstitute, welche die hohen Qualitätsstan-dards der FPA erfüllen, werden mit ihren Weiterbildungsprogrammen akkreditiert. Die Abteilung Bildungs-wesen im Raiffeisenverband hat in Zusammenarbeit mit der Universität „Bocconi“ in Mailand diesen Master-

Lehrgang für Kundenberater und -betreuerinnen aus den Raiffeisen-kassen Südtirols organisiert. Der Lehrgang umfasste insgesamt 20 Tage, war auf zehn Module aufge-baut und wurde kürzlich abgeschlos-sen. Generaldirektor Paul Gasser lobte die Teilnehmer und wünsch-te sich noch mehr qualifizierte Mit-arbeiter und Mitarbeiterinnen in den Raiffeisenkassen Südtirols. Die erfolgreichen Teilnehmer sind: Helmuth Cazzanelli (Rk Leifers), Claudio Daprà (Rk Eisacktal), Marco Oliver De Nardin (Rk Wolkenstein), Christian Dissertori (Rk Überetsch), Christoph Feichter (Rk Welsberg-Gsies-Taisten), Thomas Grossmann (Rk Bozen), Augusto Kaneider (Rk Tauferer-Ahrntal), Reinhard Ploner (Rk Kastelruth), Arnold Valentini (Rk Gadertal), Matthias Werth (Alpen-bank).

neue finanzberater nach europäischen standards

Gruppenfoto bei der Überreichung der Diplome: elf neue qualifizierte Kundenberater in den Raiffeisenkassen Südtirols

Die Kellerei Kaltern hat kürz-lich von der österreichischen Zertifizierungsfirma Quality Austria das Zertifikat ISO 9011 „International Food Standard“ erhalten. „Eine erfolgreiche Zertifizierung ist für jedes Unternehmen ein konse-quenter und wichtiger Schritt“, erklärte Geschäftsführer Kon-rad Scheiber. „Mit 95,31 von 100 möglichen Punkten hat die Kellerei Kaltern bei dieser Qualifizierung hervorragend abgeschlossen“, freute sich Armin Dissertori, Obmann der Kellereigenossenschaft Kaltern. Die vier Basissysteme der ISO 9001-Norm sind Verantwortung und Leitung, Management der Mittel,

Produktrealisierung sowie Messung, Analyse und Verbesserung. Knapp eine Million Unternehmen und Or-ganisationen sind mittlerweile welt-weit nach ISO 9001 zertifiziert.

Kellereigenossenschaft Kaltern erhält isO 9011 Zertifizierung

Kellermeister Andreas Prast und Paolo Ianes, verantwortlich für Qualitätsmanagement und für die IFS-Zertifizierung

Anfang Oktober wurde in der Handwerkerzone in Klobenstein das neue Bioenergie-Fernheizwerk offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damit leistet nun auch die Gemeinde Ritten einen konstruktiven Bei-trag zum Schutz der Umwelt.

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RaiffeisenNr. 19 - 23. Oktober 2009

Raiffeisen-ehrennadel für Manfred schweitzer40 Jahre Geschäftsführer der OG Zwölfmalgreien – Vollversammlung mit Ehrung

Die Mitglieder des Europäischen Ver-bands Mittelständi-scher Energieunter-nehmen (EVME) sind in Brixen Mitte Oktober zu ihrer ersten Vollversamm-lung zusammenge-kommen. Der 2008 gegründete Verband sieht sich als Ergän-zung zu etablierten Interessenvertretun-gen und verfolgt das Ziel, den mittel-ständischen Ener-gieunternehmen in Brüssel Gehör zu verschaffen. Die Verbandsführung wurde auf der Vollversammlung bestätigt: Präsi-dent des EVME bleibt Fitz Schweiger aus Deutschland. Die Vizepräsiden-ten sind Paul Kiendler aus Öster-reich und Rudi Rienzner, Direktor des Raiffeisen Energieverbands Südtirol (REV). „Eine mittelstands-freundliche Regulierung muss klare Rahmenbedingungen vorgeben, die alle Spielräume wahrnimmt, um die Substanzerhaltung und die Leis-tungs- und Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelgroßen Ener-gieunternehmen in Europa langfris-tig zu gewährleisten“, erklärte EVME-Präsident Schweiger in Hinblick auf

das im Juli 2009 verabschiedete EU-Binnenmarktpaket. „Die vielen mittelständischen Energieunterneh-men Europas tragen wesentlich zum Wettbewerb und Verbraucherschutz bei. Um diese Vielfalt zu erhalten, ist es wesentlich, administrative Vorgaben aus den Richtlinien mit Augenmaß umzusetzen. Eine aus-ufernde Bürokratie übersteigt oft die personellen und finanziellen Möglichkeiten dieser Unternehmen“, sagte REV-Direktor Rienzner. Der EU–Abgeordnete Herbert Dorfmann unterstrich in einer Aussprache die Bedeutung der kleinen und mittel-ständischen Energieunternehmer für die Förderung nachhaltiger Ener-gieformen.

Mittelständische energieversorger als Garanten für Wettbewerb

Geschäftsführer Manfred Schweitzer wurde Anfang Oktober bei der Vollversammlung der Obst-genossenschaft Zwölfmalgreien in Bozen für seine Verdienste im Genossenschaftswesen mit der Raiffeisen Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Im Zeichen der Kontinuität.

Manfred Schweitzer ist seit vierzig Jahren Geschäftsführer der Obstgenossenschaft

Zwölfmalgreien. Ein singuläres Arbeitsverhältnis. Seit dem18. Au-gust 1969 übt er diese Tätigkeit ohne Unterbrechung und mit persönlichem Engagement aus. Bereits zuvor, von 1962 bis 1969,

war Schweitzer Geschäftsführer der Obstgenossenschaft Lana-frucht.

„Für Manfred Schweitzer stan-den immer das gute Gedeihen des Betriebes und das Wohlergehen der Mitglieder im Vordergrund“, sagte Herbert von Leon, Obmann-stellvertreter des Raiffeisenverban-des, der die Ehrung am Bozner Boden vornahm. Urban von Kle-belsberg, Obmann der Genossen-schaft, bezeichnete Geschäftsfüh-rer Schweitzer als Mann mit unternehmerischer Weitsicht. Durch seine Geschäftstüchtigkeit und sein umsichtiges Handeln hat die Genossenschaft eine beacht-liche Entwicklung genommen. Heute befindet sie sich durch die Neuaufnahme von Mitgliedern

und den Bau zusätzlicher La-gerzellen auf Expansionskurs. Belief sich die Produktionsmen-ge 1969 noch auf 800 Waggons Tafelobst, kommt die Obstge-nossenschaft heute auf über 3500 Waggons Tafelware und verfügt derzeit über eine gesam-te Lagerkapazität von 3000 Wag-gons. Die Genossenschaft zählt aktuell 115 Mitglieder, die eine

Fläche von 770 Hektar bewirtschaf-ten.

Bei der Vollversammlung wurde auch Verwaltungsleiterin Edith

Prast für ihre 35-jährige Mitarbeit im Betrieb ausgezeichnet und von der Genossenschaft mit einem Geschenk geehrt.

Herbert von Leon, Obmannstellvertreter des Raiffeisenverbandes (r.) über-reichte Geschäftsführer Manfred Schweitzer die Urkunde.

13.334 geschlossene Höfe gibt es in Südtirol, das ist mehr als die Hälfte aller 26.285 landwirtschaftlichen Betriebe im Land. Acht von zehn geschlossenen Höfen sind im Alleinbesitz, zwölf Prozent gehören Frauen. Landesrat Hans Berger zeig-te sich bei der Präsentation im Landhaus darüber scho-ckiert, dass ein Viertel der geschlossenen Höfe von Besitzern im Alter von über 60 Jahren bewirtschaftet werden. Jährlich werden an die 50 Höfe neu geschlossen, rund 20 aufgelöst. „Der Geschlos-sene Hof – Geschichtliche Entwick-lung und geltende Bestimmungen“ ist der Titel einer neuen Broschüre, die neben der geschichtlichen Ent-wicklung über die spezifische Ge-setzgebung (u. a. Neubildung, Ver-kauf, Vorkaufsrecht, Erbschaftsfolge, Übernahmepreis, Miteigentumsan-teile) die entsprechenden Geset-zesanhänge beinhaltet.

Die Broschüre wurde auf Initiative der italienischen Volkshochschule UPAD und der Landesabteilung für Landwirtschaft herausgegeben. Au-tor ist Edoardo Mori, Co-Autor Wer-ner Hintner, Direktor des Amtes für bäuerliches Eigentum und Sekretär der Landeshöfekommission. Die von Raiffeisen gesponserte Broschüre umfasst 72 Seiten und ist in deut-scher und italienischer Sprache in den Raiffeisenkassen erhältlich.

Geschlossener Hof: neue Broschüre vorgestellt

Im Bild: Fitz Schweiger (Präs. des EVME), Roland Tropper (Geschäftsführer), Rudi Rienzner (Vizepräs.), EU-Abg. Herbert Dorfmann, Georg Wunderer (Obmann des REV)

Präsentation der neuen Broschüre im Land-haus: Co-Autor Werner Hintner, Landesrat Hans Berger, UPAD-Leiter Gaetano Gambara, Autor Edoardo Mori, Robert Nicolussi (Revi-sionsdirektor im Raiffeisenverband).

Die Obstgenossenschaft-Zwölfmagreien in Bozen Süd

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Nr. 19 - 23. Oktober 2009Raiffeisen

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Redaktion und Gestaltung: Dienststelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Raiffeisenverband, Tel. 0471 945453, Fax 0471 970228, E-Mail: [email protected] Leiter: Dr. Stefan Nicolini; Redaktion: Mag. Thomas Hanni; fotos: Archivinternetadresse: www.raiffeisen.it/raiffeisenverband

R a i f f e i s e n v e r b a n d s ü d t i r o l – M i t t e i l u n g e n – i m p r e s s u m

Zum Gedenken an Josef Gamper KrautsamerEin Leben im Zeichen des Genossenschaftswesens

Josef Gamper Krautsamer, un-ter anderem Obmann des Raiff-eisenverbandes, ist am 10. Sep-tember im Alter von 86 Jahren verstorben. Von der genossen-schaftlichen Idee zutiefst über-zeugt und Träger der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold, hat er sich für das Genossenschaftswesen unseres Landes große Verdienste erworben.

er wurde 1922 in Marling geboren. Mit einer blei-benden Invalidität kehrte er aus dem Krieg zurück.

Im Genossenschaftswesen, wo er in vielen Organisationen und Ver-bänden Verantwortung trug, fand er eine „zweite Heimat“.

Seine genossenschaftliche Lauf-bahn begann Josef Gamper in den ersten fünfziger Jahren als Vor-stand der Obstgenossenschaft Cofrum in Marling, wo er erst zum Obmannstellvertreter und 1957 zum Obmann aufrückte und deren Entwicklung er drei Jahrzehnte

prägte. Seit 1955 war er in der Kellereigenossenschaft Marling im Vorstand tätig und übernahm nach zwei Amtsperioden für 19 Jahre die Obmannmannschaft. In der Raiffeisenkasse seiner Heimat-gemeinde war er von 1966 bis 1998 Präsident des Aufsichtsrates. 1960 wurde er in den Verwaltungsrat des Verbandes der Südtiroler Obst-genossenschaften (VOG) gewählt, wo er bis 1988 als Obmannstell-vertreter tätig war. Der VOG-Pro-ducts in Leifers stand Gamper von 1967 bis 1988 als Obmannstellver-treter und von 1989 bis 1992 als Obmann vor.

In der Raiffeisen Landesbank war Gamper seit deren Gründung 1973 Mitglied des Verwaltungsra-tes und viele Jahre Obmannstell-vertreter. Bereits seit 1960 war er im Vorstand des Raiffeisenverban-des, wo er von 1970 bis 1982 als dessen Obmannstellvertreter wirk-te und dem er von 1985 bis 1991 als Obmann vorstand. Die verant-wortungsvolle Rolle der Raiffei-senorganisation als Wirtschafts-

unternehmen mit sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben be-hielt Josef Gamper Krautsamer immer im Vordergrund. Nach außen vertrat Gamper die Belan-ge der Raiffeisenorganisation

unter anderem im Vorstand der „Confcooperative“, in der „Feder-casse“ und in der „Iccrea“ in Rom. Darüber hinaus war Gamper Auf-sichtsrat der „Finassimoco“ und Mitglied der Landesgenossen-schaftskommission.

Josef Gamper war neben seinen vielfältigen Aufgaben im Genos-senschaftswesen u.a. von 1969 bis 1980 Bürgermeister der Gemein-de Marling, von 1975 bis 1980 Präsident des Gemeindeverbandes sowie Präsident und Mitbegründer der Bezirksgemeinschaft Burggra-fenamt.

Josef Gamper Krautsamer, Trä-ger der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold, hat sich im Genossenschafts-wesen unseres Landes große Ver-dienste erworben. Die Südtiroler Raiffeisenorganisation wird dem Verstorbenen ein ehrendes An-denken bewahren.

Josef Gamper Krautsamer ist am 10. September im Alter von 86 Jahren verstorben.

Raiffeisen WeiteRBiLdunGsKuRsetermin Kursangebot Ort26.10 Lustarbeit statt frustarbeit für alle Führungskräfte,

insbesondere aus dem MarktbereichHotel Eberle, BZ

26.–27.10.

das unternehmer–Jahresgespräch für Geschäfts-führer, Filialleiter, Firmenkundenbetreuer und –berater

Hotel Eberle,BZ

27.10. Zeitmanagement im Vertrieb für Führungskräfte im Vertrieb und Kundenbetreuer

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28.10. impulstag für Mitarbeiter im Servicebereich Hotel Eberle, BZ28.10. Workshop Personalentwicklung für Geschäftsführer,

Vizedirektoren und AusbildungsverantwortlicheHotel Eberle, BZ

29.10. impulstag für Mitarbeiter im Innenbereich Hotel Eberle, BZ4.11. Kreditrisikomanagement für Geschäftsführer und

VizedirektorenHotel Eberle, BZ

5.11. Workshop Rechtsgrundlagen – Privacy, daten-schutz, Bankgeheimnis für Mitarbeiter, welche das 4–tägige Seminar „Allgemeine Rechtsgrundlagen“ besucht haben

Hotel Eberle, BZ

5.–6.11.

steuerseminar – Basis für Kundenberater,-betreu-er und Sachbearbeiter im Innenbereich

Ansitz Kandlburg/Mühlbach

anstoß zur Vss – fußballmeisterschaftBegonnen hat sie be-reits vor zwei Wochen. Gestern Abend erfolgte der offizielle Anstoß. Beim U11-Spiel zwi-schen Eppan und Kal-tern gaben VSS-Obmann Günther Andergassen und Heiner Nicolussi-Leck, der Obmann des Raiffeisenverbandes, den offiziellen Anstoß zur heurigen VSS-Raiff-eisen-Fußballmeister-schaft. Über 500 Mann-schaften mit rund 10.000 Spielern jagen in knapp 4500 Spielen landauf landab dem Ball nach.Bis Anfang Juni werden landesweit rund 4500 Spiele ausgetragen. „Wir haben auch heuer wieder deutlich mehr als 500 gemeldete Mannschaften“, freut sich Referent Michael Walcher. „Derzeit sind es noch etwas weniger als im Vorjahr. Durch die üblichen Nachmeldun-gen in den Altersklassen U8 und U10 müssten wir das aber kom-

pensieren.“ Mehr als 500 Mann-schaften, das bedeutet rund 10.000 Spieler. Die Hinrunde geht bis zum 22. November. Die Rückrunden-Termine stehen noch nicht fest. Gespielt wird voraussichtlich von Mitte März bis Ende Mai. Neu im Programm ist die U17-Meisterschaft. Jedes der knapp 4500 Spiele ist mit einem Schiedsrichter besetzt. Derzeit sind es 168 im Alter zwischen 13 und 65 Jahren. Zu den Unparteii-schen gehören auch vier Frauen.

Anstoß mit Michael Walcher (VSS-Referent), Heiner Nicolussi-Leck (Obmann RVS), Andreas Mair am Tinkhof (Lt. Hauptabt. für Bankwirtschaft), VSS-Obmann Günther Andergassen und U11-Spieler aus Eppan und Kaltern.