NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6369 I kostenlos ... · Immobilienbrief Berlin Serie...
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NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail
Inhaltsverzeichnis
Editorial 1
Deutschlands Büromärkte in Rekordlaune
2
Investmentmarkt 1. Hj: Großdeals und jede Menge Rekorde
7
JLL: Weltweite Transpa-renz der Immobilienmärkte
8
Baukindergeld: Ein guter Anfang (Ost)
11
Q2 bringt wieder Bewegung in Handels-investments
15
Logistikimmobilien-Investments trotz hoher Nachfrage weit unter Vorjahr
17
Investoren setzen vermehrt auf Value-Add
17
Einzelhandelsklima stürzt unter 2009
18
Private Equity auf dem Vormarsch
19
Impressum 36
Abwärtstrend des Deut-schen Immobilienfinanzie-rungsindex setzt sich fort
19
Wohnungsmarkt-Probleme können nicht in den Städten gelöst werden
20
Büromarkt Hamburg (Richter)
27
Büromarkt Berlin 23
Nahversorgungs-City-Center in Kleinstädten
21
Immobilienbrief Berlin
Serie Hospitality (Völcker) 28
Münchner Märkte (Döbel) 24
In Frankfurts Bestlagen werden Flächen knapp
24
Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten auf dem Wohn-Investmentmarkt
15
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Werner Rohmert, Herausgeber
Sehr geehrte Damen und Herren,
als heute Morgen um 05.00h der Wecker klingelte und mich bat, jetzt endlich ein Editorial zu schreiben, stellte sich schnell heraus, dass da wenig in den letzten beiden Wochen passiert ist, von dem ich ge-nug verstehe, um es nutzenstiftend zu kommentieren. Das ist natürlich kein Problem; denn „Der origi-nelle Kopf bemerkt, was der Gewöhnliche nur sieht“ (Emanuel Wertheimer, Philosoph, 1846 bis 1916). Zum Glück wurden wir mit Quartalsmeldungen aller denkbaren Immobilienfachleute zugeschüttet. Um die Kontinuität unserer Berichterstattung zu gewährleisten, berichten wir natürlich wie immer von den-selben zuverlässigen Platzhirschen. Mein Outlook hat einen Sammelordner für die anderen.
Fazit: Eigentlich nix Besonderes bei Immobilien (ab S. 2). Politisch kommt die Zeitenwende. Wen interessiert‘s? Hochpreisiges Wohnen wird zum Heiligen Gral der Investmentindustrie, der ewiges Renditeleben auch in Verfügbarkeits- oder Prärie-Lagen verspricht. Der blödeste Fehler der Projektent-wicklung, hochpreisige Immobilien auf billige Grundstücke zu setzen, wird dadurch vermieden, dass man mehr Geld für die Grundstücke bezahlt. Ansonsten stellt der erfahrene Menschen-verstandler natürlich fest, dass alle Gründe, die dazu führten, dass sich Institutionelle spätestens in den 90ern von allen Wohnungsbeständen trennten, heute mehr denn je gültig sind. Zusätzliche idea-listische Umweltanforderungen, politische und juristische Vermieterschelte und explodierende Manage-ment- und Handwerkerkosten machen es auch nicht besser. Naja, und der Cash flow hat sich seither halbiert. Das ist aber das Schöne an der Digitalisierung: Excel macht Spaß. „Bewertungsgewinne rechnen’s möglich“.
Nischenimmobilien boomen. Immer neue Menschheitsgruppen kommen auf den Markt, von denen wir vor drei Jahren noch nichts wussten. Das sind z. B. Studenten. Das sind z. B. Senioren. Das sind z. B. Singles. Micro-Apartments sind der Renner. Da muss weniger geputzt werden. Im Moment gibt es anscheinend weniger große Wohnungen als Geld - wie André Kostolany wahrscheinlich mit dem Hin-weis auf spätere gegensätzliche Marktphasen formulieren würde. Das Megatrend-Gesellschafts-Problem der Flüchtlingsunterkünfte, das neue Wohnformen wie Container-, Sport- und Lagerhallen-, Kneipen- oder Baumarkt-Wohnen schuf, hat sich durch die Qualität des Angebotes anscheinend von selbst erledigt. Weitere Trendsetter, die durch das Sommerloch getrieben werden, sind neuerdings auch Menschen, die gerne in kneipenähnlicher Atmosphäre arbeiten und sich gegenseitig austau-schen. Gab es früher auch. Nur nannte man es da noch nicht „arbeiten“. Co-Working macht in der Neuvermietung schon 6% aus. Und jetzt hebeln diese neuen Menschen auch noch die Büromarkt-Transparenz aus (JLL, S. 8). Lustig ist, dass die Flexibilisierung der Arbeit wieder mehr Fläche kostet. Das CREM früherer Sparjahrzehnte dreht sich im Grabe herum.
Logistik boomt. Hotels auch. Handel leidet unter Online-Konkurrenz. Auch diese Überraschungen stellte die Logik schon in Rohmert/Böhm, Gabler 2001, vor. Investoren machen heute am liebsten um Shopping einen großen Bogen. Gedreht wird trotzdem. Anlagedruck und Gewinnmitnahmen befruchten sich gegenseitig. Investoren klagen aber: Renditen klappen nicht. Belebungs-Investments sind oft ren-ditefrei. Mieten steigen nicht. Nur dominante Center überleben. Ich habe da einmal anders gedacht, neue Chancen aufgezeigt und meine alte „Apolda-Strategie“ aus 1993 mit Digitalisierungslogik aufge-wärmt (S. 21).
Ich erwische mich dabei, wie ich schmunzelnd beobachte, wie Trump die Berufsaussitzerbande der Politik täglich neu aufmischt. Die Sache mit dem Handelskrieg ist vielleicht nicht zu Ende gedacht. Etwas Bewegung in der Nato schadet aber nicht. Unter Kohl gab Deutschland noch 3,2% des BIP für Verteidigung aus. Klappte auch. Die Differenz von 2% zu den heutigen 1,2% entsprechen übrigens dem gesamten deutschen Wachstum, das wir so feiern. Wo sind eigentlich die ganzen Internationali-sierungseffekte, Friedensdividenden, Zinsvorteile, Digitalisierungsgewinne, Exportrekorde oder Kom-munikationseffizienzen hin versickert, wenn Musterknabe Deutschland ein Mehrfa-ches des gesamten Wachstums durch Ersparnisse bei Militärausgaben und Zinsen finanziert und die USA seit über 20 Jahren mehr Neuverschuldung als Wachstum haben? Das ist durchaus Stoff zum Nachdenken. Re-Nationalisierungs-Populisten werden das tun.
Wiesbaden: Der Aufsichtsrat
der Aareal Bank AG hat die
Verlängerung des Vertrags von
Christof Winkelmann (43)
und seine ordentliche Wieder-
bestellung in den Vorstand der
Aareal Bank bis zum 30. Juni
2024 beschlossen. Winkel-
mann gehört dem Vorstand
seit 1. Juli 2016 an und verant-
wortet die Marktbereiche im
Geschäftssegment Strukturier-
te Immobilienfinanzierungen.
Hamburg: Der Aufsichtsrat
der Lloyd Fonds AG hat die
bislang bis zum Ablauf des 30.
Juni 2019 laufende Bestellung
von Klaus M. Pinter, bisher
Alleinvorstand der Lloyd Fonds
AG, vorzeitig um zwei weitere
Jahre bis zum Ablauf des 30.
Juni 2021 verlängert. Jochen
Sturtzkopf wurde mit Wir-
kung zum 1. Juli 2018 als wei-
teres Vorstandsmitglied der
Lloyd Fonds AG bestellt. Diese
Bestellung hat eine Laufzeit bis
zum Ablauf des 31. Dezember
2020.
München: Rüdiger Hornung
ist zum 1. Juli 2018 als Ge-
schäftsführer bei Wüest Part-
ner Deutschland bestellt
worden. Künftig leitet er ge-
meinsam mit den drei Ge-
schäftsführern Jan Bärthel,
Karsten Jungk und Andreas
Pörschke das Immobilienbe-
ratungsunternehmen.
Neben seiner geschäftsführen-
den Tätigkeit für Wüest Partner
ist Hornung Vorstandsmitglied
der RICS Deutschland.
Personalien
Deutschlands Büromärkte in Rekordlaune
Zweitbestes Vermietungsergebnis aller Zeiten
Mit über 1,8 Mio. qm Büroflächenumsatz in den 7 deutschen Bürohochburgen incl.
Stuttgart bleibt lt. JLL der Markt auf sehr hohem Niveau und könnte Rekordkurs ein-
schlagen. BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) sieht sogar zweitbeste erste Jahres-
hälfte aller Zeiten verbuchen. Da sich die Zahlen von JLL und BNPPRE nur marginal
unterscheiden, wobei BNPPRE Stuttgart nicht erfasst, aber stattdessen Leipzig ein-
bringt, dürfte das Ergebnis konsensfähig sein. Dennoch zeigen die Büromarktdaten
im ersten Halbjahr im Grunde nur wenig Überraschendes. (AE/WR)
Die konjunkturellen, gesellschaftlichen und immobilienwirtschaftlichen Daten sprechen für
die Büroimmobilie sowohl auf dem Vermietungs- als auch dem Investmentmarkt. Der Mitar-
beiter gewinnt an Bedeutung für die Unternehmen und bekommt wieder mehr Platz zuge-
teilt. Und es scheint aus „Der Immobilienbrief“-Sicht so, dass Flexibilität tatsächlich mehr
Fläche erfordert als traditionelle Lösungen und auf jeden Fall mehr als CREM-optimierte
Großraumlösungen früherer Sparjahrzehnte. Darüber hinaus gibt es neue Trends wie Co-
Working und Multi-Use, deren Dauerhaftigkeit aber noch nicht bewiesen ist, die aber gesell-
schaftliche Entwicklungen und Logik auf ihrer Seite haben. Multi-Use Objekte profitieren
aus Investorensicht von Diversifizierungsaspekten und von Auflagen der Kommunen. Diese
verlangten verstärkt durchmischte Immobilien oder Quartierentwicklungen, um sowohl der
Büro- als auch der stetig präsenten Wohnraumnachfrage gerecht zu werden.
Der Büroflächenumsatz in den ersten sechs Monaten 2018 in den Top-7 Städten Düssel-
dorf, Köln, München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart beläuft sich auf 1,83 Mio. qm. Lt.
JLL sind damit die Zahlen auf einem sehr hohen Vorjahresniveau. Auch die anderen
Maklerhäuser notieren ähnliche Werte. Für BNPPRE ist das Halbjahresergebnis unter Be-
rücksichtigung von Leipzig statt Stuttgart sogar die zweitbeste Zwischenbilanz aller Zeiten.
„Die fundamentalen Arbeitsmarktdaten sind nach wie vor intakt und ungeachtet der politi-
schen Turbulenzen und der konjunkturellen Volatilitäten suchen die Unternehmen nach wie
vor händeringend nach Fachpersonal“, erläutert JLL Deutschland-CEO Timo Tschammler
die aktuellen Zahlen. Dabei könnte der Markt wohl noch deutlich belebter sein, denn neben
Expansionsplänen, die aufgrund mangelnden Fachpersonals auf Eis liegen, sei der voran-
schreitende Mangel an geeigneten Büroflächen schuld an der Zwangspause, in der sich der
Büromarkt derzeit befinde, berichten die Maklerhäuser. Trotz vorsichtigerer die BIP-
Prognosen, bleiben die aktuellen Rahmenbedingungen weiterhin sehr gut und beflügeln die
Nutzermärkte. Der Beschäftigungsanstieg, eine niedrige Arbeitslosigkeit und volle Auftrags-
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bücher bildeten die Eckpfeiler für ein stabiles kon-
junkturelles Umfeld, das sich in einer hohen Nachfrage
auf den Büromärkten widerspiegelt, so Riza Demirci,
GF von BNPPRE.
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Den höchsten Büroflächenumsatz konnte im ersten Halb-
jahr München mit 468.000 qm verbuchen. 12% mehr als
noch im Vorjahr. Auf Platz zwei folgt Berlin mit 391.300 qm
und einem leichten Rückgang von 8,3%. Der einstige Spit-
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zenreiter Frankfurt am Main folgt mit 259.200 qm (+9%). Die größten Einbußen musste
Hamburg mit -22,7% hinnehmen und kommt auf 250.000 qm. Das stärkste Plus kann
Köln mit einem Umsatz von 123.800 qm (+35,2%) verzeichnen. Auch in den nachgeben-
den Märkten sei nicht ein möglicher Rückgang der Nachfrage der Grund, sondern man-
gelndes Angebot. Das zeige auch die Nettoabsorption, die in den Monaten April bis En-
de Juni gegenüber dem Vorquartal zugelegt hat und auf ein Volumen von 232.000 qm
kommt. An der grundsätzlichen Expansionsfreude der Unternehmen hätte sich nichts
geändert, so Tschammler. Für das zweite Halbjahr rechnen die Researcher mit einem
Jahresumsatz von 3,9 Mio. qm. Das bliebe knapp unter Vorjahresniveau. Andererseits
besteht auch durchaus upside-Potential.
Gute Vermietungsumsätze drücken entsprechend die Leerstände. Über alle Big 7
Standorte hinweg, liegt die Leerstandsquote bei lediglich 4,3% und damit 20 Basispunkte
unter Vorjahresniveau. Am niedrigsten sind die Zahlen dabei in Stuttgart mit 2,3%, ge-
folgt von Berlin und München mit 3,2%. Am höchsten sind die Leerstände in Düsseldorf
mit 7,7%. Der einstige Spitzenreiter bei den Leerständen, Frankfurt am Main, bei dem
zweistelligen Leerstandsprozente normal waren, hat nur noch 848.000 qm leerstehende
Flächen bei einer Quote von 7,3%. Frankfurt ist damit der Hauptprofiteur der Büroimmo-
biliennachfrage. Die Prognosen der Makler gehen davon aus, dass die Leerstände auch
weiterhin auf sehr niedrigem Niveau verharren werden, da die Entwicklung neuer Flä-
chen nur sehr schleppend voran geht. Die Auftragsbücher der Bauunternehmen seien
voll und lassen kaum Spielraum für neue Aufträge, argumentiert Helge Scheunemann,
JLL Head of Research. (Foto siehe nächste Seite)
Hamburg: Die publity AG hat
für den Bürokomplex Alsterpark
einen neuen Mietvertrag über
rd. 4.500 qm und 135 Stellplätze
abgeschlossen. Neuer bonitäts-
starker Mieter wird die Spie
Deutschland & Zentraleuropa
GmbH, die zum 01.11.2018 die
Räumlichkeiten im Objekt bezie-
hen wird.
Die Gewerbeimmobilie befindet
sich auf einem ca. 17.000 qm
großen Grundstück und hat eine
vermietbare Fläche von insge-
samt rd. 31.000 qm. Das Objekt
ist aktuell zu 65% vermietet.
Insgesamt stehen 556 Tiefgara-
genstellplätzen sowie 112 Au-
ßenstellplätzen zur Verfügung.
publity vermietet im Alsterpark
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Die Knappheit führte zu Mietsteigerungen. Im Schnitt aller Standorte haben die Spit-
zenmieten innerhalb eines Jahres um gut 5% zugelegt, so BNPPRE. Die höchsten Mie-
ten müssen derzeit in Frankfurt mit 38,50 Euro bezahlt
werden, 1,50 Euro bzw. 4% mehr als im Vorjahr. Den
größten Sprung macht Berlin auf 31,50 Euro pro qm und
einem Plus von 12,5%. Außer Köln, wo die Spitzenmieten
stagnieren, können alle anderen Top-Städte ein Plus ver-
buchen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht, da
auch die Fertigstellungen deutlich rückläufig sind. Mit Fer-
tigstellungs-Rückgängen zwischen 10,1% (Frankfurt) und
32,9% (Hamburg) zeigt sich die Dramatik. Einzig Düssel-
dorf (+17,6%) und München (+56,8%) können Steigerun-
gen verzeichnen. Die neuen Flächen sind allerdings so gut
wie nicht mehr am Markt frei verfügbar, sondern wurden
im Vorfeld bereits vermietet. Hinzu kommen hohe Abgänge durch Rückbau oder Um-
wandlung. Das geht daraus hervor, dass der Büroflächenbestand nicht gestiegen ist,
sondern eher stagniert und in Berlin (-0,2%) und Frankfurt (-1,2%) sogar rückläufig ist.
Frankfurt: Die DIC Asset AG
hat ihren siebten offenen Spezial
-AIF aufgelegt. Der neue DIC
Office Balance V investiert in
Gewerbeimmobilien in deut-
schen Metropolregionen und
führt die erfolgreiche Office Ba-
lance-Serie der DIC Asset AG
fort. Die Anleger sind institutio-
nelle Investoren. Das Zielinvesti-
tionsvolumen liegt bei 350 Mio.
bis 400 Mio. Euro. Das Startport-
folio mit einem Gesamtvolumen
von rund 130 Mio. Euro besteht
aus zwei Gebäuden in München
und Hamburg und wurde Ende
Juni 2018 mit entsprechendem
Eigenkapital in den Fonds einge-
bracht. Die geplante jährliche
Zielrendite beträgt 4 bis 4,5%.
DIC Asset legt neuen Fonds auf
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Berger, ANTEON Immobilien, GREIF & CONTZEN Immo-
bilien, blackolive und E & G Real Estate ermittelten als
Gewerbetransaktionsvolumina für das 1. Hj. an den 7
deutschen Immobilienhochburgen (Hamburg, Berlin,
Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München) ein um
über ein Viertel gestiegenes Volumen von 14,05 Mrd.
Euro (+27%). Rekorde meldete GPP bei den Zuwachsra-
ten des Transaktionsvolumens für Hamburg (2,3 Mrd.
Euro; +70%), Stuttgart (860 Mio. Euro; +46%) und Frank-
furt am Main (3,2 Mrd. Euro; +43%). München legt mit
+37% auch kräftig zu und bleibt 3,32 Mrd. Euro größter
Markt. Auch Düsseldorf hält sich mit +25% und 1,16
Mrd. Euro tapfer im Mittelfeld. Berlin ging leicht auf 2,45
Mrd. Euro zurück. Allerdings war auch ein Negativre-
kord dabei. So sank das Investitionsvolumen in Gewer-
beimmobilien in Köln um 28% und kam nur noch auf
725 Mio. Euro.
Die Zuwächse in Hamburg, Stuttgart und Frankfurt resultier-
ten vor allem aus zahlreichen Großabschlüssen jenseits der
100 Mio. Euro Marke. Selbst Stuttgart konnte mit dem Ver-
kauf des SI-Centers von Balandis an Brookfield über 145
Mio. Euro einen Großdeal verbuchen. Mit 63% hielten Bü-
roobjekte den Löwenanteil. Sie verloren jedoch 7%-Punkte
gg. Vorjahr. Mit 2,81 Mrd. Euro entfiel unverändert ein Fünf-
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tel des Investitionsvolumens auf die CBDs. Der Anteil inter-
nationaler Investoren legte auf knapp die Hälfte des Volu-
mens weiter zu. Paketverkäufe haben zwar zugenommen,
bleiben aber bei 10% des Gesamtumsatzes.
Die Multiplikatoren legten an allen Märkten zu (siehe
Tabelle). Die Büro-Spitzenrendite liegt im Schnitt bei 3,2%
in der Bandbreite zwischen 2,9% in Hamburg und 3,5% in
Stuttgart. Für die zweite Jahreshälfte rechnen die German
Property Partners (GPP) mit einer weiter anhaltenden
Dynamik. Die Pipeline sei gut gefüllt. Man rechne in den
kommenden Wochen mit der Abwicklung mehrerer großvo-
lumiger Transaktionen an fast allen
Standorten. Ende 2018 sollten dann
insgesamt 29 Mrd. Euro auf der
Transaktionsuhr stehen. Größter
Deal war der Verkauf des Behör-
denzentrums in Frankfurt am Main
von Wealthcap an Aroundtown für
ca. 500 Mio. Euro, gefolgt vom Ver-
kauf des „Springer Quartier“ in
Hamburg, das von Momeni an eine
Gesellschaft berufsständischer Ver-
sorgungswerke aus Hannover ging.
Gallileo in Frankfurt (356 Mio. Eu-
ro), Hilton Berlin (297 Mio. Euro)
und Correo-Quartier in München
(275 Mio. Euro) vervollständigen die
Top 5 Deals.
Die TOP-Investmentmärkte in der Übersicht
In Frankfurt sorgten vor allem sieben Großdeals mit
jeweils über 100 Mio. Euro und einem Gesamtvolu-
men über 1,50 Mrd. Euro für einen starken Zuwachs
des Transaktionsvolumens um 43% auf 3,23 Mrd.
Euro. Vier dieser Abschlüsse fanden außerhalb des
CBD statt. Größte registrierte Transaktion im 2.
Quartal mit einem Volumen von 356 Mio. Euro war
der Verkauf des Bürohochhauses „Gallileo“. Core-
Plus-Objekte kamen mit rund 30% auf einen hohen
Anteil am Transaktionsvolumen. Mit 84% wies Frank-
furt den höchsten Anteil der Assetklasse Büro am
Verkaufsvolumen aller Top-7-Standorte auf.
Der Investmentmarkt der Hansestadt Hamburg er-
reichte zum Halbjahr mit einem Sprung um +70%
gegenüber dem Vorjahr ein neues Rekord-
Transaktionsergebnis in Höhe von 2,30 Mrd. Euro.
Großdeals und jede Menge Rekorde zeichnen Investmentmarkt im 1. Hj.
34,5-fache Jahresmiete für Topobjekte in Hamburg
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Vier Transaktionen über 100 Mio. Euro mit einem Gesamtvolumen von knapp 1 Mrd.
Euro, wie der Verkauf des „Sumatrakontors“ in Höhe von rund 190 Mio. Euro, mach-
ten Hamburg zum aktuellen Investment-Hotspot der Top-7-Standorte. Die Netto-
Spitzenrendite für Büro-Immobilien war mit 2,90% die niedrigste aller Top-7-
Standorte und gab um 0,40-Prozentpunkte zusammen mit Düsseldorf und Köln am
meisten nach.
In Stuttgart legten die Investments um 46% auf 860 Mio. Euro zu. Wichtigster Deal
war der Verkauf des SI-Centrums, welches Brookfield Asset Management für rund
145 Mio. Euro von Balandis erwarb. Als einziger Top-7-Standort blieb die Netto-
Spitzenrendite für Büro-Immobilien am Ende des 1. Halbjahres unverändert bei
3,50%.
In München bewegte sich der Investmentmarkt mit einem Verkaufsvolumen von
insgesamt 3,33 Mrd. Euro im 1. Halbjahr 2018 ca. 37% über dem Vorjahresniveau.
Nur im Einzelhandel ging das Investmentvolumen zurück. Sowohl bei Geschäftshäu-
sern mit 2,45% als auch bei Logistik-Objekten mit 4,20% zeigte München die nied-
rigsten Netto-Spitzenrenditen aller Top-7-Standorte.
Düsseldorf blieb mit einem gehandelten Volumen in Höhe von 1,16 Mrd. Euro
(+25%) weiterhin attraktiv für Investoren. Das Marktgeschehen konzentrierte sich
auf B-Lagen. Für das 1. Halbjahr 2018 wurden keine Transaktionen im CBD regis-
triert, jedoch viele Verkäufe von Projektentwicklungen und Refurbishments. Um 0,40
-Prozentpunkte ging die Netto-Spitzenrendite für Büro-Immobilien in der Rheinstadt
neben Hamburg und Köln am stärksten zurück.
In Berlin glich das dynamischere Marktgeschehen im 2. Quartal den schwachen
Jahresstart wieder aus. Die Summe der im 1. Halbjahr gehandelten Gewerbe-
Objekte in der Bundeshauptstadt nahm leicht um 4% auf 2,45 Mrd. Euro ab. Wäh-
rend sich die Renditen im CBD seitwärts bewegten – die Netto-Spitzenrendite für
Büro lag bei 3,00% –, stiegen die Spitzenrenditen in den B-Lagen. Dortige Objekte
werden zu Faktoren angeboten, die vor drei Jahren noch dem CBD vorbehalten
waren. Knapp nach München mit 66% kam Berlin mit 65% auf den zweithöchsten
Anteil internationaler Investoren.
Co-Working als Gefahr für transparente Märkte
JLL untersuchte weltweite Transparenz der Immobilienmärkte
JLL untersuchte im Transparenzindex regelmäßig 100 weltweite Immobilienmärkte.
In 85 Märkten sei in den vergangenen zwei Jahren die Transparenzniveaus gestie-
gen. Die Top 3 bilden Großbritannien, Australien und die USA. (AE/WR)
CoWorking ist auch in Deutschland der aktuelle Trend der immobilienwirtschaftlichen
Schlagzeilen. Bei geringer Marktbedeutung ist immer schwer zu unterscheiden, ob da ein
Trend durch das Sommerloch tragen soll und Aufmerksamkeit erregen soll, oder ob es sich
um Vorboten eines Megatrends handelt. Co-Working entwickelt sich z.B. in Abhängigkeit
einer Start Up Kultur. Hier hat schon die Internet-Euphorie auf Volatilitäten aufmerksam
gemacht. In Deutschland gab es in den 7 Immobilienhochburgen zum Halbjahr 430 eröffne-
te und fast 60 geplante Flexible Office Space-Standorte von insgesamt 240 Betreibern.
Wenn alle Standorte eröffnet sind, werden dann nahezu 77.000 Arbeitsplätze auf 764.000
qm Bürofläche entfallen. Der Umsatzanteil am Gesamtmarkt ist mit 6% zwar noch vernach-
lässigbar, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung, meinen die Fachleute. Co-Working bin-
de im Augenblick viel kreative Energie. Ob es als Immobilienklasse ein langfristig sinnvolles
Investmentprodukt sei, müsse sich erst noch zeigen, resümiert Paul Muno, Head of Inves-
tor Relations &Germany bei Principal Real Estate Europe. JLL kommt zudem zu dem
Schluss, dass disruptive Herausforderungen seitens der PropTech-Unternehmen und die
Zunahme von Anbietern flexibler Büroflächen und Probleme im Zusammenhang mit Fragen
nach den wirtschaftlichen Eigentumsverhältnissen die Transparenz gefährde.
London: Die Commerz Real
hat im Londoner Westend
insgesamt 3.100 qm in ihrer
Büro- und Einzelhandelsim-
mobilie „180 Great Portland
Street“ vermietet. Neue Bü-
ronutzer sind die Talentma-
nagement-Agentur James
Grant, der Projektentwickler
und Investor Quintain und das
Kommunikationsberatungsun-
ternehmen Sard Verbinnen &
Co.. Ihre Mietverträge ver-
längert haben der Projektent-
wickler St. Modwen und die
PR- und Medienagentur
Dentsu Aegis. Damit ist die
Immobilie zu etwa 95% ver-
mietet. Das Gebäude „180
Great Portland Street“ befindet
sich seit 2008 im Portfolio des
offenen Immobilienfonds
hausInvest.
Frankfurt: Der Kreditfonds
„Deka Realkredit Klassik“ hat
eine Erstrangtranche eines
gewerblichen Immobilienkre-
dits in Höhe von 65 Mio. Euro
von der DekaBank erworben.
Die Tranche ist Teil einer Ge-
samtfinanzierung mit einem
Volumen von 625 Mio. Euro,
die u.a. von der DekaBank für
die Refinanzierung des An-
kaufs des Einkaufszentrums
„Dundrum Town Center“
(DTC) im Großraum Dublin
vergeben wurde. Das DTC ist
mit einer Gesamtfläche von
mehr als 140.000 qm und
3.135 Parkplätzen das größte
Einkaufszentrum Irlands.
Oberhausen: Die HANSAIN-
VEST Real Assets GmbH hat
den bestehenden Mietvertrag
mit dem Bau- und Liegen-
schaftsbetrieb NRW für die
Polizei in der Lindnerstraße 94
-98 langfristig verlängert und
auf knapp 3.500 qm ausge-
weitet. Somit ist das Gebäude
zu 100% vermietet.
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Die größten Fortschritte bezüglich der Transparenz in
Europa haben die Niederlande und Schweden vollzogen.
Die Niederlande hätte die meisten Verbesserungen ein-
geführt und Schweden sei erstmals auf der Stufe „sehr
transparent“ gelistet. Die Unterschiede in der Gruppe
„sehr transparent“ seien dabei marginal. Dazu gehöre
u.a. auch Deutschland mit Platz 8. In Deutschland habe
sich vor allem die Transparenz bei börsennotierten Im-
mobilienunternehmen verbessert. Hervorzuheben sei
hier die Konsolidierung im Wohnungssegment, aber
auch Transaktionsaktivitäten großer Wohnungsunterneh-
men, die zu einer verbesserten Transparenz geführt hät-
ten. Nachholpotenzial bestehe vor allem in der Unterka-
tegorie „Regulatory and Legal“. In dieser Kategorie wür-
den auch Regulierungen und Maßnahmen von Regie-
rungsseite in Bezug auf den Verschuldungsgrad von
Unternehmen und Privathaushalten abgefragt und beur-
teilt. Deutschland rangiert hier nicht unter den Top 20. In
der Bundesrepublik fehle es im Vergleich zu anderen
Ländern an tiefergehenden Daten und Einblicken insbe-
sondere hinsichtlich des gewerblichen Immobilienmarkts,
so JLL. Auf Städteniveau liegt unverändert und erwar-
tungsgemäß London vorn im Ranking. Los Angeles, Syd-
ney, San Francisco und New York bilden die Top 5. Mün-
chen und Frankfurt liegen unter den Top 20. Die kom-
menden Themen, die die Immobilien-Transparenz beein-
flussen könnten, sind lt. JLL die Sicherheit am Arbeits-
platz, Mitarbeiter-Wellness, Raumluftqualität sowie Kata-
strophenschutz.
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NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 10
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Meiner Meinung nach ... muss Co-Working noch bewei-
sen, inwieweit es ein echter Trend ist, der die Büroimmobili-
enmärkte verändern wird. Das „Miteinander-Arbeiten“ ist
nämlich nichts Neues. Regelmäßig verändern große Unter-
nehmen ihre Arbeitsatmosphären, um die Mitarbeiter zu
höchster Produktivität anzuregen. Neu ist auch nicht, dass
man die Vorzüge von Büroservice und guter Adresse genie-
ßen kann; das bieten Regus und Co. schließlich auch
schon seit Jahren. In einer Zeit, wo nahezu jede Geschäftsi-
dee mit Venture Capital versorgt wird, sind Hippe-
Büroräume mit Bällebad und Aussicht gefragtes Asset.
Doch wie viele dieser Ideen werden am Ende auch zu einer
echten Geschäftsentwicklung mit schwarzen Zahlen füh-
ren? Noch ist CoWorking eine nette Idee, die vor allem für
große Corporates ein Weg aus einem immer enger werden-
den Büromarkt sein könnte, der zudem die nötige Flexibilität
im Produktionsprozess bietet. Nach der ersten wirtschaftli-
chen Delle wird sich zeigen, ob WeWork und Co. wirklich
nachhaltig sein werden. (AE)
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 11
Bauspar
Das Baukindergeld: Ein guter Anfang
Zeitliche Befristung ist abzulehnen –
Bürgschaftsprogramm muss folgen
Michael Ost,
Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank Bauspar AG
Das Baukindergeld ist auf den Weg gebracht. Rückwir-
kend zum 1. Januar 2018 erhalten Familien, die ein Haus
bauen oder eine Wohnung kaufen, für jedes Kind bis 18
Jahre eine Förderung von 12.000 Euro, verteilt über zehn
Jahre. Die Unterstützung kommt Familien mit einem jährli-
chen Einkommen von bis zu 90.000 Euro (bei einem Kind)
zugute, für jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um
15.000 Euro.
Grundsätzlich ist das Baukindergeld uneingeschränkt
gut. Denn die neue Förderung ist ein starkes Zeichen sei-
tens der Politik, wie wichtig das Wohneigentum für das
Gemeinwesen ist. Das Baukindergeld ebnet Haushalten,
die sich Wohneigentum ansonsten nicht oder kaum leisten
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4 Räder. 30 Länder.80 Quadratmeter Citylage?
#PlanBJeder sollte einen haben.
Deutsche BankBausparen
könnten, den Weg
ins eigene Heim.
Und es trägt dazu
bei, dass sie früher
schuldenfrei sind.
So ist das Baukin-
dergeld auch ein
wichtiger Beitrag zur
privaten Altersvor-
sorge.
Aber: Um das
Fördervolumen zu
begrenzen, haben
sich die beteiligten Ministerien darauf geeinigt, das Baukin-
dergeld nur dann zu gewähren, wenn bis zum 31. Dezem-
ber 2020 der Bauantrag gestellt oder der Kaufvertrag unter-
zeichnet ist. Für eine solche zeitliche Limitierung gibt es
aus unserer Sicht keinen sachlichen Grund.
Auch von namhaften Wirtschaftsforschungsinstituten
wird Kritik geübt. Eines der Argumente ist, dass von der
Förderung in vor allem Projektentwickler und Grundstücks-
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 12
Garbe
eigentümer profitieren, da sie den staatlichen Zuschuss um-
gehend in ihrer Preiskalkulation berücksichtigen werden.
Dies kann zwar nicht völlig ausgeschlossen werden, liegt
aber in der Natur jeder Förderung. Das gleiche gilt für den
befürchteten Mitnahmeeffekt: Dass möglicherweise der eine
oder andere Haushalt profitieren wird, der sich auch ohne die
staatliche Unterstützung Wohneigentum leisten könnte,
spricht nicht gegen das Baukindergeld.
Nicht von der Hand zu weisen ist das Argument, dass das
Baukindergeld nicht in allen Regionen die gleiche Wirkung
entfalten wird. Sicher, in München und anderen extrem hoch-
preisigen Städten werden sich trotz des neuen Förderinstru-
ments viele Haushalte mit mittlerem Einkommen weiterhin
kein Eigenheim leisten können. In ländlichen Regionen da-
gegen, wo Immobilien deutlich günstiger sind, stellen 12.000
Euro einen substanziellen Beitrag zur Finanzierung dar. Die-
ses Ungleichgewicht ist aber keine Schwäche, sondern im
Gegenteil eine Stärke des Baukindergeldes: Indem es dabei
hilft, in preiswerteren Regionen eine Immobilie zu bauen
oder zu erwerben, leistet es einen Beitrag dazu, dass sich
die Nachfrage nicht mehr auf die ohnehin teuren Großstädte
konzentriert.
Michael Ost
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Wenn die Politik die Wohneigentumsförderung ernst nimmt, darf sie es nicht beim Bau-
kindergeld bewenden lassen. Vielmehr muss sie entschlossen auch die anderen Maßnah-
men zur Eigentumsförderung umsetzen, die sie im Koalitionsvertrag angekündigt hat. Nötig
ist ein KfW-Bürgschaftsprogramm, das die Eigenkapitalbasis der Kaufinteressenten stärkt.
Kombiniert werden sollte dieses Programm mit der Festsetzung eines Freibetrags bei der
Grunderwerbsteuer, denn die hohen Kaufnebenkosten sind ein wesentliches Hindernis für
den Erwerb einer eigenen Immobilie. Und schließlich sollte auch das bewährte Instrument
der Wohnungsbauprämie gestärkt werden. Die Linie gibt der Koalitionsvertrag vor: „Wir
wollen sie (gemeint: die Wohnungsbauprämie) attraktiver gestalten“, heißt es darin. „Dazu
wollen wir die Einkommensgrenzen an die allgemeine Einkommens- und Preisentwicklung
anpassen und den Prämiensatz erhöhen.“
Auch wenn das Baukindergeld allein nicht dazu führt, dass Deutschland plötzlich ein
Volk von Hauseigentümern wird: kombiniert der Gesetzgeber die unterschiedlichen Instru-
mente richtig, schafft er die Grundlage für mehr Wohneigentum in Deutschland.
Bamberg: Mit 54,5 Mio. Euro
hat der Kapitalanlage- und
Immobilienspezialist PROJECT
Investment im ersten Halb-
jahr 2018 das Eigenkapital-
volumen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum erneut
übertroffen. Das Wachstum
liegt bei rund 5%.
Das von privaten und semi-
professionellen Anlegern zuge-
flossene Eigenkapital ist über
die nach Kapitalanlagegesetz-
buch (KAGB) regulierten Immo-
bilienentwicklungsfonds Metro-
polen 16, 17 und Metropolen
SP 3 eingebracht worden. Im
vergleichbaren Vorjahreshalb-
jahr 2017 waren es rund 52
Mio. Euro.
Project übertrifft Eigenkapitalvolumen
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NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 14
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Werte für Generationen
Bei insgesamt starken Transaktionsergebnissen am
deutschen Investmentmarkt blieben im Segment Einzel-
handelsimmobilien die Investments mit 3,5 Mrd. Euro
bzw. minus 38% zur Jahresmitte 2018 vergleichsweise
ruhig, berichtet Colliers International. Der 5-Jahres-
Durchschnittswert wurde um ein Drittel verfehlt. Aller-
dings nahm das Transaktionsgeschehen im Q2 spürbar
an Fahrt auf und erzielte mit 2,3 Mrd. Euro nahezu das
doppelte Ergebnis des Vorquartals.
Mit jetzt wieder 14% liegt der Marktanteil der Handelsimmo-
bilien nach Büros mit 45% wieder knapp vor Industrie- und
Logistik mit 13%. Nachdem im Q1 kein Deal über 100 Mio.
Euro registriert wurde, seien es im Q2 immerhin 5 Groß-
deals gewesen, die aber teilweise bereits im Q1 ausverhan-
delt waren. Dazu gehöre der Kauf von 15 Highstreet-
Immobilien durch die DIC Asset AG. Insgesamt stünden die
aktuellen Transaktionen exemplarisch für derzeit äußerst
langwierige Verkaufsprozesse. Weitere Großdeals im Be-
reich von 300 Mio. Euro waren das Boulevard-Portfolio mit
18 Geschäftshäusern, das von BMO Real Estate Partners
an ein deutsches Versorgungswerk überging, sowie ein 27
Fachmärkte bzw. Fachmarktzentren umfassendes Paket,
das durch die Übernahme von Brack Capital zu 70% an
Adler Real Estate fiel. Damit steigerte sich der Anteil
von Portfoliodeals zur Jahresmitte wieder auf 40%, blieb
aber im absoluten Transaktionsvolumen bei einem Minus
von 60% im Vorjahresvergleich. Einzeldeals mit rund 2,1
Mrd. Euro fast exakt den Vorjahreswert.
Mangels Deals im Top-Preissegment sind rechnerisch
die Ankaufsrenditen nicht weiter gesunken. Allerdings gin-
gen Käufer gerade bei großvolumigen Objekten in begehr-
ten Lagen oder Portfolien weitere Preissteigerungen, also
„Renditekompressionen“ im Maklerdeutsch, mit. Es gab da
jedoch wenig Umsatz. Die Spitzenrenditen im Highstreet-
Segment der TOP 7 liegen aktuell zwischen 2,80% in Mün-
chen und Frankfurt und 3,30% in Düsseldorf und Köln. Nach
„Der Immobilienbrief“-Abakus deckt das bei Berücksichti-
gung von Erwerbsnebenkosten von verkürzten Lebenszyk-
len und hohen Investitionen bzw. Instandhaltung kaum noch
die periodisierten und direkt laufenden Kosten und den Wer-
teverzehr. Die Investments spekulieren auf Mietsteigerun-
gen, die Fachleute im Handel, wie wir Ihnen zuletzt ausführ-
lich schilderten, allerdings bezweifeln. Moderne, stark fre-
quentierte Einkaufszentren in den sieben Top-Städten lie-
gen im Schnitt bei 4,50% Spitzenrendite. Fachmärkte bzw.
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 15
Fachmarktzentren bleiben angesichts einer Rendite von z.T.
deutlich über 5% im Fokus von Anlegern.
Fachmärkte und Fachmarktzentren bleiben mit knapp
50% das beliebteste Einzelhandelsformat. Geschäftshäuser
erreichten einen Marktanteil von rund 30% (1,0 Mrd. Euro)
und Einkaufszentren 22% (790 Mio. Euro). Ausländische
Investoren hielten sich mit nur einem Fünftel (Vj. 36%) bzw.
732 Mio. Euro auffallend zurück. Als Gründe führt Colliers
an, dass internationale Investoren zum einen strukturierte
Kaufprozesse mit ungewissem Ausgang scheuten und zum
anderen an kleinvolumigen Investments außerhalb der gro-
ßen Investmentzentren, wenig Interesse hätten. Das wiede-
rum passe nicht zum aktuellen Markt, der mit 2,7 Mrd. Euro
zu mehr als drei Vierteln außerhalb der Top 7 stattfinde.
Heimische Investoren dominieren mit 2,8 Mrd. Euro bzw.
fast 80% des Anlagevolumens weiter das Marktgeschehen.
Offene Immobilien- und Spezialfonds stehen mit 23% bzw.
796 Mio. Euro nicht mehr nur bei den Käufer-, sondern auch
bei den Verkäufergruppen mit 21% bzw. 723 Mo. Euro ganz
oben auf der Liste. Hoher Liquiditätsdruck führt zu Käufen.
Portfoliobereinigungen und Gewinnmitnahmen der zykli-
schen Hochphase führten zu Verkäufen. Das trifft auch auf
Vermögensverwalter und Assetmanager mit 18 bzw. 19%
Anteil zu. Bei den Verkäufern treten erstmals auch private
Investoren mit 18% stärker in Erscheinung.
Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten auf dem
Wohn-Investmentmarkt
Buwog Akquisition durch Vonovia
puscht Markt
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Insgesamt wurde bis Ende Juni ein Transaktionsvolu-
men im professionellen Wohnungsmarkt ab 30
Wohneinheiten von knapp 11 Mrd. Euro erfasst. Damit
sei das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten registriert wor-
den, das den allerdings schwachen Vorjahreswert um
82% getoppt hat, berechnet BNP Paribas Real Estate.
Auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um rund 70%
übertroffen.
Allerdings machte alleine die Übernahme des österreichi-
schen Wohnungskonzerns Buwog durch Vonovia, dessen
deutsche Bestände mit über 2,7 Mrd. Euro in das Resultat
der Recherche von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE)
eingehen, ein Viertel des Marktes aus. Auch die Anzahl der
Verkäufe übersteigt mit 170 Deals mit über 100 000
Wohneinheiten den zehnjährigen Schnitt um mehr als die
Langwierige Verkaufsprozesse bremsen
Einzelhandelsinvestments aus
Q2 bringt wieder Bewegung in
Handelsinvestments
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Hälfte. Der durchschnittliche Preis pro Verkaufsfall liegt bei
gut 63 Mio. Euro (+50%). Dies dürfte nicht nur höhere Quali-
täten durch Investments in Neubau und Projektentwicklun-
gen, sondern auch gestiegene Preise spiegeln. Gut 2,2 Mrd.
Euro und damit 20% des Gesamtumsatzes flossen in Pro-
jektentwicklungen. Dies allein hebt den Preisschnitt deutlich.
Investoren beschränken sich nicht mehr auf die großen
Metropolen, sondern investierten gut 1,25 Mrd. Euro außer-
halb der 7 A-Standorte. Bemerkenswert ist vor allem, dass
knapp 1,3 Mrd. Euro (12%), die einer Verdreifachung des
Vorjahres entsprechen, in sogenannte Sonderwohnformen
investiert wurden. Hierzu zählen beispielsweise Projekte in
den Segmenten Senior und Student Housing genauso wie
Mikroapartments. Mit Abstand am dynamischsten entwickelt
sich dabei der Markt für Mikroapartments mit über 800 Mio.
Euro. Investitionen in Nischenmärkte spiegeln nach „Der
Immobilienbrief“-Erfahrungen üblicherweise auch die Hoch-
phase des Zyklus, wobei bei Mikroapartments sicherlich die
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 16
BVT
gestiegenen Metropol-Mieten und demographische Perspek-
tiven eine Rolle spielen. Allerdings ist „Der Immobilienbrief“
immer ein wenig skeptisch, wenn plötzlich demografische
Gruppen auftauchen, die es vorher anscheinend nur in deut-
lich geringerem Umfang gab.
Durch den Buwog Deal liegen Immobilien AGs mit einem
Anteil von 44% vor Spezialfonds mit 15%, die das Ranking
im letzten Jahr noch anführten und Pensionskassen mit
10,5%. Investitionsziel Nummer eins bleibt Berlin (+17%;
2,15 Mrd. Euro) vor Hamburg (+32%; 700 Mio. Euro), Düs-
seldorf mit (+62%; 467 Mio. Euro). In Frankfurt (215 Mio.
Euro) und München (210 Mio. Euro) hat sich das Volumen
sogar vervielfacht. Der Anteil ausländischer Investoren liegt
mit 19% um rund 3 Prozentpunkte höher als im Vorjahres-
zeitraum. Europäische Käufer waren mit 9,5% beteiligt, nord-
amerikanischen Anleger platzierten rund 6% und Asiaten
steuerten immerhin 3% bei.
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NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 17
Ausländische Investoren machten im ersten Halbjahr
2018 72% (Vj. 80%) des Ankaufsvolumens aus. Sämtli-
che der zehn größten Transaktionen entfielen auf inter-
nationale Investoren. Im ersten Halbjahr 2018 wurden
circa 3,2 Mrd. Euro in deutsche Lager- und Logistikim-
mobilien investiert. (WR)
An das Ausnahmeergebnis des 1. Hj. 2017 mit beispielswei-
se der großen Rekordtransaktion des Logicor-Portfolios an
CIC konnte lt. CBRE nicht angeknüpft werden (-41%).
Portfoliotransaktionen lagen bei 52% (Vj. 76%). Für das
Jahr 2018 geht CBRE insgesamt von einem Volumen von
rund 7 Mrd. Euro aus. Die Spitzenrenditen für Logistikim-
mobilien sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40
Basispunkte auf 4,35% zurückgegangen. Die Renditekom-
pression dürfte sich im weiteren Jahresverlauf in kleineren
Schritten fortsetzen. Auch die aktuellen Spitzenrenditen für
Unternehmensimmobilien von aktuell 6,0% (minus 25 BP
zu Q1 2018) lassen eine weitere Kompression erwarten.
Der deutsche Logistikinvestmentmarkt ist sehr international
geprägt.
Logistikimmobilien-Investments trotz hoher Nachfrage weit unter Vorjahr
Internationales Geld dominiert den Markt
Potenzialanalyse sieht Investoren jetzt vermehrt auf Value-Add setzen
Deutschland verliert Spitzenplatz an Frankreich
In den letzten zwölf Monaten sei ein deutliches Interesse
institutioneller Investoren an sog. „Value Add“-
Investments zu erkennen, recherchierte Catella Rese-
arch. Dies beträfe sowohl bisherige Core-Investoren wie
auch „Opportunisten“. (WR)
Bei der jährlichen Analyse von 28 europäischen Immobilien-
märkten in den Teilsegmenten „office“ & „retail“ gab es erst-
mals eine Änderung in der Rangfolge beim Marktpotenzial.
Deutschland (17,34%) gibt den Spitzenplatz an Frankreich
(20,21%) ab und liegt noch hinter Großbritannien (20,01%)
auf dem dritten Rang. Der deutsche Rückgang erkläre sich
aus dem mittlerweile etablierten „Manage-to-core“ Ansatz.
Die ersten „Value Add“-Immobilien“ würden als gewandelte
„Core“ Objekte dem Markt wieder zugeführt. In Europa sei
mittlerweile mit durchschnittlich 18,9% fast jede fünfte gehan-
delte Immobilie eine „Value Add“-Immobilie. Der Anteil im
gesamten „Non-Core“-Segment dürfte aber höher sein, da oft
keine stringente Trennung zwischen „Core“ und „Core Plus“
vollzogen werde.
Die höchsten relativen „Value Add“-Potenziale existieren
lt. Catella in Lettland (58%) und Estland (49,9%). In Däne-
mark (5,9%), Norwe-
gen (7,4%) und der
Niederlande (11,3%)
hingegen fänden sich
deutlich geringere
„Value Add“-
Potenziale. In
Deutschland sei jede
zehnte Immobilie
dem „Value Add“-
Segment zuzuord-
nen. Es sei in den
letzten Jahren eine deutliche Mutation der Anlegerschaft zu
erkennen, analysiert Thomas Beyerle, (Foto), Head of
Group Research bei Catella. Dem Werthebel „Asset Ma-
nagement“ werde bei aktuellen Ankäufen deutlichere Be-
achtung geschenkt.
Stuttgart: Union Investment
hat zwei Objekte im STEP
Stuttgarter Engineering Park
erworben. Das im Jahr 2002
fertiggestellte Infrastrukturge-
bäude STEP 4 mit einer
Mietfläche von rund 7.000 qm
wird für Einzelhandels-,
Gastronomie- und Fitnessan-
gebote genutzt.
Das STEP 8.3 ist ein sechsge-
schossiges Bürohaus mit ei-
ner Mietfläche von rund 8.000
qm und wurde erst kürzlich
fertiggestellt. Beide Immobi-
lien sind zum Zeitpunkt des
Ankaufs vollvermietet. Verkäu-
fer und zukünftiger Objektver-
walter ist die STEP Stuttgarter
Engineering Park GmbH.
Der Kaufpreis für beide Objek-
te liegt bei über 30 Mio. Euro.
Der Ankauf erfolgt für den
österreichischen Immobilien-
Publikumsfonds immofonds 1.
Brüssel: Die Cording Real
Estate Group hat für ihren
Benelux Commercial Real
Estate Fund zwei Büroge-
bäude in Brüssel erworben.
Zum einen handelt es sich
um das Bürogebäude „LOI
82“. Die in der Rue de la Loi
82 gelegene achtgeschossige
Immobilie hat rund 5.300 qm
Bürofläche und ist vollständig
an internationale Nutzer
vermietet. Verkäufer des
Objekts ist EuroCapital
Property Investors.
Die zweite Immobilie befindet
sich in der Avenue Louise
140. Sie hat eine Mietfläche
von ca. 4.500 qm und ist
ebenfalls komplett an interna-
tionale Nutzer vermietet.
Cording wurde bei diesen
Transaktionen von Urban Law
juristisch begleitet. ThB Avo-
cat war in steuerlichen und
Colliers in technischen Fra-
gen beratend tätig.
Deal-Mix
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 18
Immobilien-Skepsis wächst
Einzelhandelsklima stürzt unter 2009
Die Deutsche Hypo erwartet möglicherweise ein „Deutschland im Krisenmodus“. Die
Situation habe sich gedreht – ob Fußball, Politik oder Automobilindustrie, meint
Deutsche Hypo Vorstandschefin Sabine Barthauer. Viele fragten sich, ob Deutsch-
land den sicheren Hafen nicht schon längst verlassen habe.
Die 127. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienklimas schließt mit insgesamt
noch guten, aber weiter fallenden Stimmungswerten. Das Immobilienklima fällt im Vergleich
zum Vormonat um 2,1% auf das Niveau von Dezember 2014. Wesentlich habe dazu der
deutliche Rückgang des Ertragsklimas um 3,3% beigetragen. Auch das Investmentklima
bleibe mit minus 0,9% weiterhin rückläufig. Insgesamt habe sich das Tempo der allgemein
rückläufigen Entwicklung damit im aktuellen Monat wieder erhöht. Mit dem dritten Monat in
Folge scheint sich dieser Trend zu verfestigen und die Vorzeichen des letzten Halbjahres
zu bestätigen. Die aufgezeigte allgemeine Entwicklung bestätigt sich auch auf Ebene der
fünf betrachteten Segmente. Wie auch in den Vormonaten fällt der Vertrauensverlust beim
Handelklima am stärksten aus und ist unter das Niveau von November 2009 gesunken. Am
besten schneidet weiterhin mit -0,6% das Wohnklima. Büro- und Logistikklima positionieren
sich mit -1,3% und -1,5% im Mittelfeld.
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Abwärtstrend des Deutschen Immobili-
enfinanzierungsindex setzt sich fort
DIFI rutscht weiter ins Minus
Der deutliche Abwärtstrend des Deutschen Immobili-
enfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und ZEW setzt
sich im 2. Quartal 2018 fort. Grund sei die zunehmend
schlechtere Finanzierungssituation. Die Erwartungen
für gewerbliche Immobilienfinanzierungen über die
nächsten sechs Monate sind zwar besser geworden,
liegen aber trotzdem noch deutlich im negativen Be-
reich. Dies könne durch die erwarteten Zinsentwick-
lungen im Euroraum erklärt werden, meint Anke Herz,
Team Leader JLL. (WR)
Kaum Änderungen im Vergleich zum Vorquartal ergeben
sich bei den Einschätzungen der Immobilienfinanzierungs-
märkte für die Nutzungsarten Büro und Wohnen. Die
entsprechenden Teilindikatoren gehen leicht zurück.
Einen neuen Tiefstand notiert dagegen die Einschätzung
von Einzelhandelsfinanzierungen. Der seit Anfang
2017 spürbare Abwärtstrend in dieser Nutzungsart
aufgrund des weiter zunehmenden Online-Handels setzte
sich weiter fort. Recht unbeeindruckt zeigen sich Logistik-
finanzierungen.
Die Bewertungen der aktuellen Lage und der Erwartun-
gen für die Entwicklung der Refinanzierungsmärkte durch
die Experten fallen unterschiedlich aus, haben sich aber im
Vergleich zum Vorquartal im Schnitt leicht verschlechtert.
Auffällig sind die rückläufigen Einschätzungen in den ver-
gangenen sechs Monaten bei Schuldverschreibungen,
Mortgage Backed Securities und Immobilienaktien. Für die
kommenden sechs Monate werden die Refinanzierungsin-
strumente eher kritisch betrachtet und liegen in ihrer Be-
wertung deutlich hinter der aktuellen Refinanzierungslage
zurück. Leicht optimistische Tendenzen sind bei Pfandbrie-
fen und Immobilienaktien zu erkennen. Wie schon im Vor-
quartal gehen die Experten von weiter steigenden Spreads
für Bankschuldverschreibungen aus.
Private Equity auf dem Vormarsch
Investoren erhöhen ihr Immobilien-
engagement im deutschsprachigen Raum
Die sog. DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz)
kann offenbar bei Private Equity Investoren punkten. Lt.
einer Untersuchung von PwC verdoppelte sich der Anteil
der Immobilieninvestitionen von Private Equity Investoren
in den letzten drei Jahren in diesen Ländern. Der Gesamt-
anteil dieser drei Länder liegt damit bei 27%. Für PwC hat
sich damit die Investmentstrategie viele Private Equity
Häuser verändert. (AE)
Während früher viele Häuser auf Leveraged Buyouts fokus-
siert waren, verfolgen heute viele eine deutlich diversifizierte
und langfristigere Investitionsstrategie. Hier kann der deutsch-
sprachige Raum in Europa besonders punkten, so PwC. Im-
mobilienprodukte punkten bei Private Equity Investoren vor
allem durch ihre immer noch attraktive Rendite gegenüber
einer zehnjährigen Bundesanleihe. Dies sorgt für eine hohe
Dynamik bei PE-Investoren. Während die Zahl der PE-
Transaktionen in Europa zwischen 2012 und 2017 um 30% im
Schnitt pro Jahr stieg, waren es in den drei deutschsprachigen
Ländern 42%. Der Gesamtwert aller Deals stieg pro Jahr so-
gar um durchschnittlich 87%.
Auch die Zahl der Investoren stieg rasant. Waren 2015
noch 403 institutionelle Immobilien-Investoren in den drei Län-
dern aktiv, so sind es aktuell schon 557 (+38%). PE-
Investoren profitieren insbesondere durch die immer größer
werdende Bedeutung der privaten Altersvorsorge, die für ei-
nen stetigen Mittelzufluss sorge. Das werde auch die Assets
under Managements weiter steigen lassen. Schon jetzt ver-
walten Pensionsfonds in den drei Ländern mehr als 1.000
Mrd. Euro.
In den kommenden Jahren werde sich der Fokus der DACH
-Investoren zunehmend von den einheimischen Märkten weg-
bewegen. Viele Investoren würden ihr Portfolio weiter diversifi-
zieren wollen. Nachgefragt werden demnach vor allem US-
Immobilien.
Wohnungsmarkt-Probleme können nicht in den
Städten gelöst werden
Positive Bilanz für GdW-Unternehmensspitzmarke
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
„Stadt und Land müssen endlich konsequent zusammengedacht werden, denn die Probleme auf den Wohnungsmärkten können nicht in den Städten gelöst werden", forderte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirt-schaft GdW, zum Auftakt der Jahres-Pressekonferenz in Berlin. Der GdW ist mit seinen 14 Regionalverbänden und 3 000 Mitgliedsunternehmen der stärkste Ver-band der professionellen Wohnungswirtschaft in Deutschland. 13 Mio. Menschen leben bundesweit in Wohnungen der GdW-Unternehmen. Der GdW-Chef zog eine insgesamt positive Jahresbilanz. Die vom GdW vertretenen Wohnungsunternehmen hätten zwar ihre Investitionen in den Neubau und den Wohnungsbestand erneut gesteigert, jedoch reiche der Mietwohnungs-neubau in den beliebten Ballungsregionen bei weitem nicht aus. Scheininstrumente wie die Mietpreisbremse seien wirkungslos. Für eine wirkliche Entlastung seien komplexere Strategien nötig. Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam mit den Partnern aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen an einem Strang ziehen, um die Stellschrauben auf mehr Neubau und ei-nen Ausbau der Infra-struktur zu stellen. "Das Bündnis hat bislang hervorragende Vorar-beit geleistet, in dieser Legislaturperiode muss es nun aber zügig an die konkrete Umset-zung gehen", betonte Axel Gedaschko, Prä-sident des Spitzenver-bandes der Wohnungs-wirtschaft GdW. Für eine lebenswerte Zukunft in der Stadt und auf dem Land hat der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft einen 10-Punkte-Plan vorgelegt. Insbesondere müssten Regionen außerhalb der Wachstumszentren gezielt gestärkt werden. Die im GdW und seinen Regionalverbänden organisierten Wohnungsunternehmen haben im Jahr 2017 rund 14,9 Mrd. Euro in die Bewirtschaftung und den Neubau (knapp 6,4 Mrd. Euro) von Wohnungen investiert. 8,5 Mrd. Euro seien in Modernisierung, In-standsetzung und Instandhaltung geflossen. Der Wachstumstrend sei aber rückläufig. Es fehle an Grundstücken. Für dieses Jahr prognostiziert der GdW einen weiteren deutli-chen Anstieg der Gesamtinvestitionen um rund 18,6% auf etwa 17,7 Mrd. Euro. Bei ei-nem mittlerweile aufgelaufenen Nachholbedarf von rund 1,1 Mio. Wohnungen vor allem Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bleibe der Neubau aber zu gering. Die Baugenehmi-gungen seien nach einem kleinen Hoch mit über 375.400 Genehmigungen in 2016 wie-der rückläufig. Seit 2010 habe sich die Zahl der Wohnungen im Bauüberhang – also be-reits genehmigte aber bis zum Jahresende noch nicht fertig gestellte Wohnungen – mehr auf 635.000 Wohnungen als verdoppelt. In den 14 größten Städten in Deutschland ent-stünden nur zwei Drittel des notwendigen Wohnungsbaus. Die Nettokaltmieten sind in den GdW-Unternehmen sind von 2016 auf 2017 um 13 Cent auf 5,64 Euro gestiegen, bleiben aber unter dem statistischen Bundesdurchschnitt von 5,81 Euro. Die Mieter mussten für die kalten Betriebskosten im Jahr 2017 durchschnittlich 1,53 Euro pro qm vorauszahlen (+4 Cent). Bundesweit gebe es immer weniger Sozialwohnungen. Aus rund 2,6 Mio. Wohnungen mit Preisbindung in 2002 wurden bis heute nur noch rund 1,24 Mio. Wohnungen.
Deal-Mix
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 20
Düsseldorf: Die Warburg-HIH
Invest Real Estate hat für ih-
ren Pan-Europa-Fonds Nr. 3
eine Büroimmobilie an die PAT-
RIZIA Immobilien AG verkauft.
Die 1893 errichtete und 2008
revitalisierte „Ideenbotschaft“
hat eine Gesamtmietfläche von
12.700 qm sowie 127 Stellplät-
ze und ist voll vermietet. Haupt-
mieter ist die Grey Düsseldorf
GmbH. Der Verkauf wurde
von BNPPRE vermittelt.
Den Haag: Die Assetando hat
im Auftrag der WestFonds Im-
mobilien-Anlagegesellschaft
mbH eine Fondsimmobilie bei
Den Haag veräußert. Bei dem
Verkauf konnte ein Verkaufs-
preis erzielt werden, der rund
145% des durch den Sachver-
ständigenausschuss attestierten
Verkehrswertes beträgt. Die
Immobilie wurde an einen priva-
ten und international tätigen
Investor veräußert
Das neungeschossige, bisher
durch Mövenpick betriebene
Hotelgebäude verfügt über eine
Gesamtfläche von rund 4.700
qm, verschiedene Konferenz-
räume, ein Restaurant und eine
Tiefgarage.
Paris: Die Deka Immobilien
GmbH hat die Büroimmobilie
„Metropolitan“ erworben. Ver-
käufer ist ein von JP Morgan
Asset Management geman-
agter Fonds. Die Liegenschaft
wird in den Offenen Immobilien-
fonds WestInvest InterSelect
eingebracht.
Das im vergangenen Jahr um-
fassend renovierte Gebäude
liegt im 17. Arrondissement von
Paris. Es umfasst eine vermiet-
bare Fläche von rund 22.000
qm sowie 371 Stellplätze und ist
vollständig sowie langfristig an
vier Nutzer vermietet. Haupt-
mieter ist der New Yorker Kos-
metikkonzern Coty.
Nahversorgungs-City-Center in
Kleinstädten
Mögliche Gewinner des Online-Handels?
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Im Moment gerät der Handel unter medialen Druck Die
Medien berichten vom Siegeszug des Online-Handels.
Insgesamt erhöhe sich der Umsatzdruck. Dominante
Center würden profitieren. Gemeint sind die Mega-
Center in Metropolen-Toplage. Lassen Sie uns einmal
anders denken. Schließlich gibt es auch Gewinner auch
im Einzelhandel. Das neue „Cross Channeling“ zeigt
auf, wo die zukünftigen Chancen liegen. Gerade gut
ausgewählte und gut erreichbare Nahversorgungscen-
ter mit regionaler Vormachtstellung können sogar profi-
tieren. Solche Zentren sind regional beherrschend und
verhindern kontinuierlichen Neubauwettbewerb durch
ihre Dominanz und die Belegung der jeweiligen besten
verfügbaren Lage.
Gut erreichbare Nahversorgungscenter mit regionaler Vor-
machtstellung bieten beste Voraussetzungen für die Ver-
knüpfung der Vertriebskanäle des Einzelhandels und des
Online-Handels. Dieses „Cross Channeling“ erreicht kauf-
kraftstarke Zielgruppen, die heute schon für 70% Umsatzan-
teil stehen. Nicht der Online-Handel selber, sondern viel-
mehr die Online-Information und damit die erhöhte Markt-
transparenz verändern die Strategien des Handels. Gleich-
zeitig ist der Anteil des Online-Handels, der im Durchschnitt
bei knapp 10% liegt, stark branchenanhäng. Er liegt zwi-
schen 1% im Lebensmittelbereich und deutlich über 40%
bei Elektronik. Auch diese Verteilung zeigt Perspektiven auf.
Es gibt nach wie vor Gründe, warum professionelle, insti-
tutionelle Kapitalanleger hohe Beträge in Einzelhandelsim-
mobilien investieren. Für die private Anlage in Alternative
Investments macht es Sinn, von den Profis zu lernen, ohne
dafür die Preise zahlen zu müssen, die institutionelle Anle-
ger für großvolumige Shopping Center bezahlen. Das kann
leicht die 30-fache Jahresmiete sein. Bei gleichzeitigem
Druck auf die Mieten durch Wettbewerbsintensivierung über
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 21
Online-Information und Online-Handel werden solche Preise
bei anhaltendem Investitionsbedarf zur Herausforderung.
Dennoch lässt sich von den Strategien der Großen für die
private Anlage lernen.
Vorab, die Investitionen in regionale Nahversorgungszen-
tren bringen mit 5% bis 6% Anfangsrendite fast die doppelte
Rendite der hart umkämpften Core-Investitionen der Instituti-
onellen im dreistelligen Millionenbereich. Gleichzeitig ist die
Mietsituation langfristiger als bei Bestandszentren mit Miet-
vertragsmix. Haustechnik, Lebenszyklusaspekte und Design-
Anforderungen sind anspruchsloser. Das schafft monetäre
Wettbewerbs- und Anlegervorteile der Regionalcenter. Zu-
dem dürfte sich der Mieterbesatz besser und nachhaltiger
gegen die Online-Konkurrenz behaupten können als viele
Großcenter in kontinuierlichem Qualitätswettbewerb. Die
Gründe: Die Umsatzmietbelastung der Händler ist viel gerin-
ger als in Metropolen. Das erhöht die Wettbewerbsfähigkeit
der Händler bei typischen, standardisierten Online-
Produkten, über die sich der Käufer vorab im Internet unter-
richtet hat.
Der Kosten- und Umweltdruck macht die „Logistik der
letzten Meile“ in den nächsten Jahren zunehmend zum wett-
bewerbsentscheidenden Problem des Online-Handels. Gut
erreichbare Abholmöglichkeiten in Wohnortnähe mit gutem
Parkplatzangebot und der Möglichkeit, den kurzfristigen Ein-
kaufsbedarf zu decken, werden an Bedeutung stark zulegen.
City-Center sind relativ wettbewerbsresistent gegen Online-
Handel. Die vertretenen Branchen wie z. B. Lebensmittel
sind auch nachhaltig stabil gegen den Online-Wettbewerb.
Bis heute ist der im Nahversorgungssektor wichtige Lebens-
mitteleinzelhandel durch Online-Handel mit 1% Marktanteil
nahezu nicht betroffen.
Die Bedeutung des Lebensmitteleinzelhandels am Kon-
sum nimmt zudem stetig zu. Auch Amazon und anderen
großen Plattformen ist es nicht gelungen, Lebensmittel über
den Online-Handel insgesamt und überhaupt nicht in der
Fläche außerhalb der Metropolen kostendeckend zu betrei-
ben. Sogar der Angstgegner „Amazon Fresh“ zieht sich in
den USA aus der Fläche zurück. Online-
Lebensmittelversorgung außerhalb der Ballungsräume ist
nur über regionalen Handel mit Lieferservice möglich. Kühl-
ketten und Lieferlogistik sind
besonders kostenintensive
Herausforderungen des
Online-Lebensmittelhandels.
Das ist eine neue Chance
der Nahversorgungscenter.
Eine weitere Chance
der City-Center liegt in der
neuen Abholfunktion, die
zwangsläufig auf Logistiken-
Nahversorgungs-Center sind zur beliebten Assetklasse geworden (Foto: Aengevelt)
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 22
gpässe und Kostendruck folgt. Die Abholfunktion holt zudem
den Kunden für weitere Offline-Umsätze ins Haus.
Lernen wir also weiter von den großen institutionellen
Investoren – hier am Beispiel von Union -, welche Erfolgskri-
terien in den Investitionsstrategien in Shopping Center abge-
fragt werden. Zunächst gilt die Beherrschung des klassi-
schen Investitions-Handwerkszeugs mit Analyse der Profes-
sionalität des Centermanagements und dessen Innovations-
bereitschaft, Untersuchung der Gebäude- und Flächenflexi-
bilität sowie Prüfung der Optimierungs- und Weiterentwick-
lungspotentiale. Union konzentriert sich auf Top-Center in
jeweiligem Einzugsgebiet und starke Regionalcenter mit
Nahversorgungscharakter. Im Vordergrund steht der Erwerb
von etablierten, umsatzstarken Centern. Kundenorientie-
rung muss durch bedarfs- und nachfrageorientierte Center-
konzeption dargestellt werden. Dem Online-Handel wollen
die Institutionellen mit Aufenthaltsqualität, Innovationen und
Entertainment begegnen.
Zusammengefasst: Es geht um Dominanz und Wett-
bewerbsfähigkeit, die im Vordergrund der Entscheidung
stehen. Die Besetzung der Standort-Pole-Position verhin-
dert laufenden Qualitätswettbewerb durch Neubau. Für do-
minante City-Center in kleineren Standorten in guter, er-
reichbarer Lage mit guter Parkraumversorgung ist der Onli-
ne-Handel nicht wie in den großen Centern nur ein Gegner,
dem es zu begegnen gilt, sondern eine zukunftssichere
Chance. Schon vor 25 Jahren beschrieb der Autor die
„Apolda-Strategie“ unter dem Aspekt der regionalen Center,
die den Markt nachhaltig besetzen. Mit zunehmendem Zu-
zug in die Städte wird die Erschwinglichkeit für Miete oder
Eigentum immer geringer. Die Vergangenheit hat oft genug
aufgezeigt, dass hohen Mieten in den Städten das Umland
überproportional beleben. Heute ist das schon in München
festzustellen. Gleichzeitig sind gute Mietrenditen in City-
Centern kleinerer Städte im Einzugsbereich von Metropolen
zu erzielen. Damit ermöglichen Investments in kleinere City-
Center auch kleinvolumigen oder privaten Anlegern eine
Streuung ihres Portfolios in ertragsstarke und eben auch
durchaus zukunftsorientierte Immobilien, die vom Online-
Handel durchaus profitieren können.
vdp
E-Learning-Qualifizierung „Private Baufinanzierung”Die Umsetzung der europäischen Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge für Verbraucher (WIKR) in deutsches Recht hat Unsicherheiten vor allem in der Durchführung der Kreditwürdigkeitsprüfung bewirkt. Die am 1. Mai 2018 in Kraft getretene Verordnung für Leitlinien für die Kreditwürdigkeitsprüfung (ImmoKWPLV) soll nun klare Leitlinien dafür schaffen.
Die WIKR fordert den Nachweis von Sachkenntnissen bei Bankmitarbeitern, die mit Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen befasst sind.
Die kompakte E-Learning-Qualifizierung der vdpPfandbriefAkademie erlaubt es Bankmitarbeitern diese Qualifikation nachzuweisen und ihre Kenntnisse zu aktualisieren. Insgesamt 10 Module sind auch einzeln buchbar, ein Wissenstest zum Abschluss jedes Moduls weist die erlangten Fachkenntnisse transparent nach.
Der erprobte Aufbau der E-Learning-Qualifizierung mit Tonspur und Folien- präsentation sowie ergänzenden Materialien ermöglicht die individuelle und flexible Aufnahme des Stoffs.
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NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 23
standsquote von 1,7%. Das liegt unter einer üblichen Trans-
aktionsreserve und entspricht Vollvermietung. Innerhalb des
Berliner S-Bahn-Ringes kämen freiwerdende Büroflächen
fast gar nicht mehr auf den Markt, sondern würden „unter der
Hand“ sofort weitervermietet, erklärt Frommold. Schon heute
werde von Büromietern auf Projektierungen zurückgegriffen,
die erst 2021 realisiert werden sollen. Projektierungen, die
vorher auf den Markt kommen, seien bereits vermietet.
In der Folge steigen die Mieten weiter. So verzeichnete
die Durchschnittsmiete im Westteil der City gegenüber dem
Vorquartal einen Anstieg von 18,80 Euro/qm auf 20,40 Euro
und im Ostteil der City erhöhte sich der Wert von 18,50 Euro
auf 19,20 Euro. Auch die Spitzenmiete steigerte sich hier und
beträgt 30,40 Euro statt 29,80 Euro. Mit 35,00 Euro blieb die
Spitzenmiete im Westteil der City stabil. Im Standortranking
war Berlin-Mitte mit einer Vermietungsleistung 112 000 qm
der umsatzstärkste Bürostandort. Dahinter folgen Charlotten-
burg mit ca. 64 800 qm sowie Tempelhof mit ca. 36 600 qm.
1995, als der Berliner Büromarkt langsam in Scherben
brach, blieb der Autor in seinem damaligen „Platow Ber-
lin Spezial“ optimistisch. Es sei durch die Sonder-AfA in
5 Jahren gebaut worden, was in 10 Jahren benötigt wer-
de. Aber Berlin sei eine Einbahnstraße in den Immobi-
lienerfolg. Es hat dann aber mehr als 15 Jahre gedauert,
bis die Verwerfungen abgebaut waren. Jetzt aber gibt es
wirklich nur eine Richtung.
Die Dynamik auf dem Berliner Büromarkt bleibe ungebremst,
berichtet Berlin-Spezialist Angermann. Im Q2 stieg die Ver-
mietungsleistung auf ca. 197 000 qm. Für das 1. Hj. addieren
sich ca. 412 000 qm (+3%). Eine Vielzahl von kleineren An-
mietungen sorgte für die hohe Vermietungsleistung. Eine
Vermietungsleistung für das Gesamtjahr von über 800 000
qm sollte aber in jedem Fall erreicht werden, erwartet Tibor
Frommold, Vorstand der Angermann Real Estate Adviso-
ry AG Berlin. Der Leerstand sank weiter auf nur noch ca.
369 000 qm. Bei einem Gesamtflächenbestand von ca. 21,7
Mio. qm entspricht dies einer historisch niedrigen Leer-
Dynamik auf dem Berliner Büromarkt bleibt ungebremst
Umsatzrekord in Reichweite Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
In Frankfurts Bestlagen werden Flächen knapp
Büromarkt Frankfurt leidet unter Handwerkskosten
Knight Frank (KF) berichtet von einer Vermietungsleistung von ca. 252.000 qm
Bürofläche (+9,1%). Das liegt rund ein Viertel über dem 5-Jahres-Durchschnitt
(198.000 qm). Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellte mit fast 24.000 qm im Eu-
ropaviertel den einzigen Abschluss über 20.000 qm. Mit TOG The Office Group (ca.
6.500 qm in der Bockenheimer Anlage 46), WeWork (ca. 4.800 qm Erweiterungsflä-
che in der Taunusanlage 8) und Spaces (ca. 4.300 qm in den Kornmarktkontoren)
waren Co-Working Unternehmen relevante Marktteilnehmer. Darüber hinaus gebe
es eine sehr große Nachfrage nach hochwertigen Flächen unter 2.000 qm mit einer
Miete unterhalb 40 Euro.
Die Nominalmieten legten um 1 Euro zu. Gleichzeitig ändern sich die Incentives. Miet-
freie Zeiten reduzierten sich. Die Zeitspannen für mieterspezifische Ausbauten müssen
zudem aufgrund der Auslastung von Bauunternehmen anders geplant werden. Statt 3
bis 4 Monate Ausbauzeit, müssen heute häufig zwischen 5 und 9 Monaten kalkuliert
werden, berichtet Knight Frank (KF). Die neuen Bilanzierungsvorschriften führen dazu,
dass Unternehmen versuchen, die Dauer der Mietverträge auf eine möglichst geringe
Festlaufzeit zu verhandeln. Das passe nicht zum vorherrschenden institutionellen Invest-
mentmarkt in Frankfurt.
Gleichzeitig stehe der Mitarbeiter mehr im Vordergrund. Das erhöhe den Flächenver-
brauch pro Mitarbeiter. Während vor wenigen Jahren die Konsolidierungen Einzelbüros
auf Großraumbüros mit einer Flächenreduktion einhergegangen sei, habe sich die Situa-
tion geändert. Viele Unternehmen setzen in neuen Flächen weiterhin auf flexible Groß-
raumkonzepte wie Open Spaces, Desk Sharing und Einzelarbeitsplätze. Ansprüche an
die Qualität, Lage und Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter würden steigen. Das
wirke sich auch auf die Betriebskosten für eine Ansiedlung von 100 Mitarbeitern aus, die
im Finanzzentrum Frankfurt lt. Global Cities Report 2018 von KF mit 3,34 Mio. Euro nur
noch 25% unter denen in London mit 4,91 Mio. Euro lägen.
Münchner Märkte für Gewerbeimmobilien weiter
auf Rekordniveau
Gewerbeimmobilien: 13 Transaktionen über 100-Mio. Euro
im 1. Halbjahr 2018
Thomas Döbel, Münchner Korrespondent „Der Immobilienbrief“
Der Münchner Markt für gewerbliche Immobilien erreichte im 1. Halbjahr 2018 ein
Transaktionsvolumen von rund 3,7 Mrd. Euro (Zahlen des Immobilienberaters Col-
liers International) und übertraf
damit den Wert des gleichen Vor-
jahreszeitraum um 64 Prozent. Mit
13 Transaktionen im dreistelligen
Millionenbereich wurde bereits
bis zur Jahresmitte 2018 die An-
zahl von Großtransaktionen des
gesamten Vorjahres 2017 erreicht.
Die Verkäufe des CORREO am
Hauptbahnhof an die Credit Suis-
se, des SZ-Tower an Art-Invest,
Deal-Mix
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 24
Stockholm: Die Allianz Real
Estate hat für rund 174 Mio.
Euro das Bürogebäude
„Gångaren 11“ mit einer Fläche
von 30.000 qm im West-
Kungsholmen-Viertel erworben.
Verkäufer ist das Immobilienun-
ternehmen AMF Fastigheter.
Allianz erwarb das Gebäude i.A.
von mehreren Versicherungsge-
sellschaften der Allianz.
“Gångaren 11” ist vollständig
vermietet an Skandia, einem
der größten Finanzdienstleister
in Schweden.
Allianz wurde bei der Transakti-
on von Areim, Vinge, CMS,
PwC, Drees & Sommer und
EY beraten.
München: Superfly hat eine
Fläche von mehr als 3.600 qm
im neuen Gewerbekomplex
„Centro Tesoro“ im Stadtteil
Moosfeld von der Schwaiger
Group gemietet.
Die bisherigen Bestandsmieter
wie die BayWa AG, die Würth
Group oder der Bürofach-
marktcenter Staples konnten als
Ankermieter erhalten bleiben.
München: Paul Hastings hat
Invesco Real Estate beim
Kauf des Leonardo Royal mit
424 Hotelzimmern von der
Fattal Gruppe beraten. Der
Kaufpreis für das 4-Sterne Haus
betrug 157 Mio. Euro. Die
Transaktion umfasste darüber
hinaus die Verhandlung und
den Abschluss eines langfristi-
gen Mietvertrags betreffend das
Hotel mit dessen derzeitigen
und zukünftigen Betreibern.
Bischofsheim: SEGRO hat
14.300 qm Hallen- und Büro-
fläche im SEGRO Logistics
Park Bischofsheim an die
STUTE Logistics (AG & Co.)
KG vorvermietet.
des ATLAS im Werksviertel an die Allianz sowie der
East Site Offices an die BlackStone-Tochter OfficeFirst
waren die Top-Transaktionen der ersten beiden Quarta-
le 2018.
Anlagemöglichkeiten in zentralen Lagen sind im bisherigen
Jahresverlauf für Investoren äußerst rar gesät. Nur 28% des
Transaktionsvolumens entfiel auf Objekte innerhalb des
Mittleren Rings. In Objekte in weiter außen gelegenen
Stadtbereichen wurde rund die Hälfte des Transaktionsvolu-
mens investiert. Ein hohe Anzahl von Transaktionen entfiel
auf Umlandobjekte, die durchschnittlich kleiner waren, aber
auch zu 22% des Transaktionsvolumens beitrugen.
Rund zwei Drittel des Transaktionsvolumens wurden mit
2,3 Mrd. Euro in Büroimmobilien investiert. Auf gemischt
genutzte Immobilien entfielen über 13%. Und Hotelimmobi-
lien machten mit gut 340 Millionen Euro einen Anteil von 9%
am Transaktionsvolumen aus.
Mit rund 1,7 Mrd. Euro stammte die Hälfte der in Münch-
ner Gewerbeimmobilien angelegten Mittel von ausländi-
schen Investoren. Internationale Verkäufer waren bei 29%
des Volumens aktiv. Damit ergab sich ein Kapitalzufluss von
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 25
über 600 Millionen Euro aus dem Ausland, was die anhaltend
hohe Attraktivität der bayerischen Landeshauptstadt bei inter-
nationalen Investoren beweist.
Geschlossene Immobilienfonds bildeten mit 640 Mio. Euro
die stärkste Käufergruppe, gefolgt von privaten Investoren/
Family Offices, Vermögensverwalter, Opportunity Fonds/
Private Equity Fonds sowie offene Immobilienfonds/
Spezialfonds mit einem investierten Volumen von jeweils zwi-
schen 500 und 550 Millionen Euro. Die Anteile am Volumen
auf der Verkäuferseite verteilten sich in fast jeweils gleichen
Umfängen auf Offene Immobilienfonds und Spezialfonds,
Projektentwickler, sowie geschlossene Immobilienfonds und
Opportunity Fonds/Private Equity Fonds, die zu mehr als je-
weils 500 Mio. Euro des Halbjahresvolumen beitrugen.
Die Renditen verharren stabil auf tiefem Niveau. Die Spit-
zenrendite für Bürogebäude in München erreichte wieder -
unverändert seit drei Quartalen - 3,20%. An vielen Standorten
werden von den Investoren Mietpreissteigerungen als Folge
des extrem angespannten Vermietungsmarkts erwartet. Auch
Investitionen in Projekte oder Objekte mit Entwicklungsmög-
lichkeiten werden zunehmend in Betracht gezogen, und sogar
Immobilien an geeigneten Standorten mit großen Leerstän-
ROE
Nickelstraße 2133378 Rheda-Wiedenbrückwww.rohmert-cie.de
Rohmert. Ochs. Eberhard.
PR-Beratung: persönlich, individuell, erfolgreich
den, da hier Chancen auf dem Vermietungsmarkt schneller
genutzt werden können als bei vermieteten Objekten.
Béla Tarcsay, Head of Capital Markets bei Colliers
International in München, erwartet angesichts mehrerer
größerer Transaktionen in der Pipeline sowie dem ungebro-
chen hohen Investoreninteresse für das Gesamtjahr 2018
ein Transaktionsvolumen im Bereich von 7 Mrd. Euro, was
das höchste Ergebnis seit 2007 wäre: „München bietet inte-
ressante Anlagemöglichkeiten für viele unterschiedliche
Investorentypen. Langfristige Core-Investoren können ihr
Kapital in großvolumige Objekte investieren, was in Zeiten
reichlich vorhandener Liquidität einen Vorteil darstellt. Anle-
ger mit höheren Renditeanforderungen kommen auf ihre
Kosten, wenn sie Objekte mit Entwicklungs- oder Repositio-
nierungsmöglichkeiten erwerben“, so Tarcsay.
Büroimmobilien: Rekordhalbjahr am Münchner
Vermietungsmarkt
Mit 454.500 qm Vermietungsumsatz (Angaben von Colliers
International) wurde am Münchner Bürovermietungsmarkt
im 1.Halbajhr 2018 der höchste Wert seit 2001 erzielt. Der
Flächen- und Vermietungsumsatz des vergleichbaren Vor-
jahreszeitraumes wurde nochmals um jeweils 15% gestei-
gert. Zusätzlich kamen rund 22.600 qm in Eigennutzung
hinzu. Das Rekordergebnis ist vor allem durch Großanmie-
tungen erreicht worden. 44% des gesamten Vermietungs-
umsatzes wurden immerhin durch Verträge über mehr als
5.000 qm generiert, davon sogar neun Abschlüsse über
jeweils mehr als 10.000 qm.
Der Münchner Büromarkt ist weiterhin von einem histo-
risch sehr knappen Angebot von kurzfristig vermietbaren
Flächen gekennzeichnet. Insgesamt stehen zur Jahresmitte
2018 511.800 qm für die kurzfristige Anmietung zur Verfü-
gung, was einer Leerstandsrate von 2,3% entspricht. Im
Stadtgebiet Münchens ist sie mit 1,7% im Vergleich zum
Vorjahr zwar konstant, aber unverändert besonders gering
geblieben. Der Leerstandsabbau im Umland, wo die Leer-
standsrate von 5,1% im zweiten Quartal 2017 auf aktuell
4,0% gesunken ist, war besonders deutlich zu spüren, da
mangels innerstädtischem Angebot häufig Büroflächen au-
ßerhalb des Stadtgebiets vermietet wurden.
Die Situation des knappen Flächenangebots wird sich in
den nächsten zwei Jahren nicht spürbar ändern. 2018 wer-
den voraussichtlich rund 219.000 qm Bürofläche fertigge-
stellt, von denen bereits rund 70% vermietet sind. Und im
nächsten Jahr 2019 sollen zwar nach aktuellem Stand rund
372.000 qm Büroflächen fertiggestellt werden, von denen
jedoch 85% als eigengenutzte Erweiterungen nicht mehr für
die freie Vermietung verfügbar sind.
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 26
Als Folge des knappen Angebots lag die Durchschnittsmie-
te auf dem Münchner Markt für Büroimmobilien um 10% über
Vorjahresniveau und erreichte mit 18,20 Euro pro Quadratme-
ter zum Halbjahr 2018 einen neuen Spitzenwert. Im Stadtge-
biet beträgt die Durchschnittsmiete aktuell 19,90 Euro pro
Quadratmeter, im Umland durchschnittlich 11,20 Euro.
Mit jeweils rund 16% Anteil am Vermietungsumsatz sind der
IT-Sektor und das verarbeitende Gewerbe die nachfrage-
stärksten Branchen, gefolgt von der öffentlichen Hand mit rund
12% Umsatzanteil. Hier ist insbesondere die Verwaltung der
Landeshauptstadt München, die angesichts ihres Wachstums
weiterhin Personalstärke aufbaut.
Immer stärker an Bedeutung gewinnen seit 2015 als neue
Akteure auf dem Vermietungsmarkt die Business Center und
Anbieter von Coworking Spaces. Deren Nachfrage liegt inzwi-
schen sogar vor den traditionell stark vertretenen Beratungs-
unternehmen. In den ersten sechs Monaten 2018 mieteten die
boomenden Business Center rund 42.400 qm, knapp ein
Zehntel des gesamten Vermietungsumsatzes in München.
Alexander de Oliveira Kaeding, Research-Analyst bei Colli-
ers International in München sieht die Marktposition von
Coworking-Anbietern auch in den nächsten Jahren weiter
wachsen: „Damit bedienen sie die Nachfrage nach flexiblen
Arbeitsplätzen, die bei den Endnutzern mittlerweile sehr hoch
ist. Nicht nur junge Startups, sondern auch große Unterneh-
men nutzen diese Möglichkeiten.“
Der Münchner Büromarkt setzt nach einem bereits sehr
starken Vorjahr seinen Rekordkurs auch in 2018 fort. Peter
Bigelmaier, Head of Office Letting München bei Colliers
Internationa,l erwartet auch im weiteren Jahresverlauf eine
hohe Nachfrage und rechnet für das Gesamtjahr mit einem
Vermietungsumsatz im Bereich von 850.000 Quadratmeter.
„Der Büromarkt befindet sich derzeit in einer Hochphase, die
sich sowohl aus der guten konjunkturellen Lage speist als
auch aus der Tatsache, dass viele Unternehmen aus strategi-
schen Gründen in München vertreten sein wollen. Sollte sich
die Konjunktur in der nächsten Zeit abkühlen, worauf manche
Frühindikatoren ja hindeuten, erwarten wir für den Münchner
Büromarkt eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Ein rele-
vanter Leerstandsaufbau wäre auch in einem solchen Fall
nicht zu erwarten“, so Bigelmaier.
Büromarkt Hamburg
Angebotsflaute drückt das Ergebnis
An das gute Ergebnis des Vorjahres konnte der Ham-
burger Büroflächenmarkt nicht annähernd anschließen.
Nach Berechnungen von Grossmann & Berger und JLL
belief sich das Halbjahresergebnis auf insgesamt
250.000 qm, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von
50.000 qm - der deutlichste Rückgang unter den sieben
Bürohochburgen.
Leicht abweichend melden Cushman & Wakefield einen
Halbjahresumsatz von 246.300 qm, BNPPRE 249.000 qm
und Savills 211.700 qm.
Das Ergebnis der vergangenen drei Monaten wird
mit 105.000 qm (G&B) bis 138.500 qm (JLL) angegeben. Als
Hauptgrund wird die immer weiter sinkende Leerstandsrate
und damit der Mangel an guten Flächen in zentraler Lage
gesehen. Optionen, die dem Nutzer Vorteile bringen, würden
kaum noch angeboten, so JLL; Eigentümer bevorzugten
Zehn-Jahres-Verträge statt 5 plus 5 und hätten auch die
Position, dies durchzusetzen. Flexibilität koste deutlich mehr
Geld als früher.
Insgesamt wurden im 1. Halbjahr sechs Großab-
schlüsse mit einem Gesamtvolumen von rund 44.000 qm
registriert. Größter Abschluss der 1. Jahreshälfte blieb die
Interims-Anmietung des Versicherungskonzerns Signal Idu-
na im „Vattenfall-Gebäude“ in der City Nord aus dem 1.
Quartal. Größter Büromietvertrag in der City mit 5.300 qm
blieb der Abschluss von Zeaborn im „Tower am Mi-
chel“ (City) aus dem 1. Jahresviertel. Im 2. Quartal kamen
drei neue Großabschlüsse hinzu: Im „Economic Quar-
ter“ (City Süd) wird f & w fördern und wohnen, ein Tochter-
unternehmen der Stadt Hamburg, rund 8.600 qm beziehen.
Ebenfalls in der City Süd mietete das Amt für Bauordnung
und Hochbau knapp 6.900 qm an. Die Lufthansa ent-
schied sich für rund 5.300 qm im „Hanse 10ter Grad“ einem
Neubau-Projekt in Hamburg West.
Der Teilmarkt City verbuchte mit einem Anteil von
24% (60.500 qm) wieder den größten Anteil am Büroflä-
chenumsatz gefolgt von der City Süd mit einem Anteil von
19% (46.500 qm) . Drittstärkster Teilmarkt mit einem Anteil
von 9% wurde Harburg (22.800 qm), der von einer hohen
Anzahl an Abschlüssen aus dem Bereich Industrie/Logistik
profitierte.
Co-working-Anbieter starke Nachfragergruppe
Als Motor in der 1. Jahreshälfte 2018 erwies sich nach Be-
rechnungen von G&B die Branche Tourismus und Verkehr
mit einem Anteil von 17% (41.800 qm) am Gesamtumsatz.
Zusammen sorgten Lufthansa, Zeaborn, Ocean Network
Express sowie Kühne + Nagel für einen Umsatz von
knapp 18.000 qm in diesem Segment. Auf Platz zwei folgten
die Unternehmen der Öffentlichen Verwaltung, Verbände und
Kirchen mit einem Anteil von 13% (31.500 qm). Cushman &
Wakefield weisen in ihrem Marktbericht darauf hin, dass der
Trend zu flexiblen workspaces/CO-working anhält. Im ersten
Halbjahr wurden bereits 16.400 qm von Co-working-
Anbietern angemietet.
Als Spitzenmiete nennen die Unternehmen zwi-
schen 25,50 Euro (Savills) und 27 Euro (BNPPRE), als flä-
chengewichtete Durchschnittsmiete zwischen 14,90 Euro
(Savills) und 15,70 Euro (G&B).
Im 2. Quartal ist die Leerstandsrate erneut gesunken. Am
Quartalsende lag sie den Berechnungen zufolge zwischen
3,9% (G&B) und 4,8% (BNPPRE). Damit ging das innerhalb
von drei Monaten verfügbare Büroflächenangebot deutlich
auf nur noch 536.200 qm zurück.
Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. 2018 und
2019 werden voraussichtlich rund 330.000 qm Bürofläche in
58 Projekten fertiggestellt, so G&B. Davon sind bereits heute
59% vermietet bzw. durch Eigennutzer belegt. Somit werden
Hamburg innerhalb von zwei Jahren lediglich 135.000 qm
freie Flächen zugeführt. Der Schwerpunkt der Bautätigkeit
liegt wieder in der City mit 87.000 qm und 18 Projekten.
Ausblick
Der Run auf gut geschnittene Flächen in begehrten Lagen
werde im Jahresverlauf weiter zunehmen und sich auch auf
Spitzen- wie Durchschnittsmieten auswirken, prognostiziert
JLL. Mit einer Entspannung werde erst ab 2022 gerechnet.
Als wahrscheinlichen Flächenumsatz für das Gesamtjahr
nennen die Beratungsunternehmen etwa 550.000 qm.
Sabine Richter
Serie Hospitality
Ferien sind das Highlight des Jahres und
d´Eramos Vandalen noch nicht in Sicht
Die Schlüsselindustrie des einundzwanzigsten Jahrhun-
derts ist endgültig
im Feuilleton der
überregionalen
Zeitungen ange-
kommen. Schuld
daran ist nicht das
Sommerloch, denn
auch renommierte
Wirtschaftsblä tter
befassen sich mit
Ein-nahmen und
Ausgaben der Tou-
rismus Industrie.
Wen wundert das,
angesichts der Tat-
sache, dass der
Tourismus die globale Wertschöpfung mit 1.6 Billionen
Dollar pro Jahr speist.
Die Stiftung für Zukunftsfragen, eine Initiative von British
American Tobacco Germany berichtet pünktlich zur Rei-
sezeit vom Ergebnis ihrer jüngsten repräsentativen Befra-
gung all derjenigen, die bereits auf gepackten Koffern sitzen:
„Urlaub bleibt das Highlight des Jahres. Erlebnisse gehören
dazu. Urlaub ist Erholung. Glamping ist voll im Trend
(Camping mit Glamour). Kreuzfahrten werden immer belieb-
ter. Städtereisen boomen(!).“
Rund zwei Wochen werden die Reisenden dieses
Jahr im Durchschnitt unterwegs sein, egal ob Küsten, Berge
oder Städte. Jeder zweite Bundesbürger bleibt lieber in der
Nähe, als in die Ferne zu reisen. Letztes Jahr verbrachten
34% der Bundesbürger ihren Urlaub in Deutschland, in die-
sem Jahr werden es voraussichtlich noch mehr sein.
Das Reisen hat Schriftsteller seit jeher fasziniert. Nun auch
Marco d ´Eramo, Mitbegründer der linken Zeitschrift
„Il Manifesto“ der gleich auf 362 Seiten das touristische
Zeitalter ausruft, (WTO und ich taten das schon vor fünf Jah-
ren) und zugleich prophezeit, dass es eines Tages enden
wird…
Immobilienleute, Bauherren und Architekten sollten
seine Sicht auf die weltenrettende Apokalypse vielleicht nicht
negieren, sondern vorsorglich bei allen Hotelneubauten
schon mal die Flure und Türen breiter und die Lifte größer
bauen. Das wird die Banker begeistern, denn endlich hätten
sie eine reale Immobilienzweit-verwertungsperspektive als
Krankenhaus. Hospitality und Hospital, das hat doch ´was.
Die Shareholder wird ´s freuen, hundert% Belegung waren
schon immer das Ziel… Politische Spannungen, Konflikte,
terroristische Anschläge, Land-nahmen und Putschversuche
kommen manchmal von heute auf morgen. Leere Straßen,
leere Strände und leere Betten auch.
Bis dahin widmen wir uns weiter der Reisefreiheit
und dem Menschenrecht aufs Reisen, das uns der epochale
Wandel von 1989 bescherte: Ein wenig gerüttelt, geschüttelt
und gerührt mit d ´Eramos linkem Kulturpessimismus: „Der
Tourist sucht nach Authentizität, jage in Wahrheit aber nur
einer touristischen Inszenierung hinterher. Der Tourist ist ein
großer Zivilisations-zerstörer, er verübt Städtemord durch
Monokultur, sorgt für die Mumifizierung einst blühender Ge-
meinwesen, weil die Imbiss-buden den Krämer, der Souve-
nirladen den Bäcker und das Drei-Sterne Restaurant die
Dorfwirtschaft verdränge. (Wie, bleibe daheim und nähre dich
redlich? - O Neid lass nach!)
Damit aber noch nicht genug. „Die Welt im Selfie“
heißt sein Buch, erschienen im Suhrkamp Verlag, Berlin, in
dem er hinter all dem die größte Verbrecherorganisation, die
UNESCO sieht, deren Weltkulturerbe in Wahrheit eine To-
desliste ist. Steht man drauf, kommen die Touristenhorden in
Shorts und trampeln mit ihren Sandaletten alles kaputt. Har-
ter Tobak, aber bedenken darf man das schon, oder?
Mir fällt da ad hoc eine der schönsten Weltkulturstät-
ten unseres Landes ein. Nicht ein Haus, keine Siedlung, son-
dern eine große Altstadtinsel mit unzähligen, wunderschönen
Kirchen, sieben Türmen und Baudenkmälern so grandios,
dass eines von ihnen lange den „Fuffziger“ zierte. Meine Hei-
matstadt. Kultur, Geschichte und Erlebnisse in einer Fülle
und Güte plus die große Badewanne Lübecker Bucht, die
skandinavische Riviera. Das gibt es so nirgendwo ein zweites
Mal. Noch.
Stadtmarketing und Stadtväter rühmen sich daher
mit 13, 14, 15 Millionen Tagesbesuchern (41.000/Tagx365).
Schaut man genau hin, tragen sie außer Flipp-Flops und
Rucksäcke voll Proviant keine Einkaufstaschen… Sie lassen
einen Bruchteil an Ausgaben und Steuern in der Stadt, ver-
stopfen sie aber gleich doppelt so viel wie die Hälfte denkbar
„anderer“ Touristen. Manchmal ist weniger mehr. Auch mehr
Schutz unseres Erbes.
Nun kann man auch anderer Meinung sein - was ich
überhaupt nicht verstehen würde - und aller Orten einfach
abwarten bis d´ Eramos marodierende Vandalen zu einem
unumkehrbaren Problem werden. Man könnte aber auch
vorausschauend nach Barcelona und Amsterdam reisen und
rechtzeitig von Nachbarn lernen.
In diesem Sinne, schöne Ferien,
Ihr Winfried D. E. Völcker
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
SEGRO hat ca. 3.700 qm
Gewerbefläche im SEGRO
Airport Park Berlin vermietet.
Neue Mieter werden die JFC
Deutschland GmbH
(Asiatische/ japanische Le-
bensmittel, 760 qm), die Jür-
gen Beckmann Tischlerei
GmbH (650 qm), die brandi-
dent Vertrieb und Produkti-
ons GmbH (Arbeits-
bekleidung, 1.800 qm) und der
Generalunternehmer stahl +
verbundbau gmbh (470 qm),
der den SEGRO Park geplant
und gebaut hat.
Die ersten zwei Phasen des
Gewerbeteils des SEGRO
Airport Park sind bereits voll-
vermietet, eine vierte Phase
mit weiteren ca. 12.500 qm
befindet sich im Bau, für den
erneut der Generalunterneh-
mer stahl + verbundbau gmbh
verantwortlich zeichnet. Mit
der Fertigstellung wird bis
April 2019 gerechnet.
Die EAST SIDE MALL an
der Mercedes-Benz Arena
im Bezirk Friedrichshain-
Kreuzberg bekommt einen
Saturn-Fachmarkt für Unter-
haltungselektronik. Rund
1.570 qm hat der Branchen-
riese nun in der EAST SIDE
MALL angemietet.
Die EAST SIDE MALL wird
von der FREO Group und der
RFR Holding GmbH bis En-
de 2018 am östlichen Spree-
ufer errichtet. Die Mall bietet
rd. 24.800 qm Einzelhandels-
fläche sowie 4.900 qm Gastro-
nomiefläche für insgesamt
rund 120 Läden. Hinzu kom-
men 2.770 qm für ein Fit X-
Fitnessstudio, 4.700 qm
Büro- und Lagerfläche und
760 Pkw-Stellplätze.
Neues aus Berlin
Büro, Büro und noch einmal Büro – Das ist die neue Devise
Was passiert zurzeit Spannendes in Berlin? Kaufhäuser, Luxusherbergen und anderes Ge-
mäuer werden bald zu Herbergen für Schreibtische und Computer, so das alte Centrum Kauf-
haus aus der DDR-Zeiten am Ostbahnhof, das Zalando gerade umbauen lässt, oder das Lu-
xushotel am Ku’damm – man darf erwartungsvoll sein, was noch passiert. Wenn kein Bauland
vorhanden ist, dann suchen Investoren eben Auswege und werden auch fündig. Not mach
erfinderisch.
Und so präsentiert sich der Bürovermietungsmarkt im ersten Halbjahr 2018 weiterhin
auf hohem Niveau – und zwar trotz eines leichten Rückgangs beim Umsatzvolumen: 391.000
qm entsprechen einem Minus von 8% gegenüber dem 1. Halbjahr 2017. „Der Rückgang des
Flächenumsatzes ist maßgeblich auf den eklatanten Mangel an Flächen zurückzuführen, denn
die Nachfrage bleibt stark. Sowohl groß- als auch kleinteilige Vermietungsanfragen - und das
aus allen Bereichen der Wirtschaft - stoßen auf einen nahezu leer gefegten Büromarkt. „Die
Flächenknappheit zwingt die Nutzer oft, im Bestand zu verlängern, teilweise zu deutlich erhöh-
ten Mieten“, so Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany. Das trotzdem hohe
Niveau zeigt sich auch und vor allem im langfristigen Vergleich mit deutlichen Pluszeichen
sowohl bei den entsprechenden Halbjahren 2013 – 2017 mit + 13% als auch - und noch stär-
ker - beim 10-Jahresvergleich mit einem Volumensplus von mehr als 30%. Leimbach weiter:
„Unsere Prognose von 850.000 qm für das Gesamtjahr halten wir aufrecht. Das wäre ein Ver-
mietungsumsatz, der zwar nicht an das Vorjahr herankommen, im langfristigen Vergleich aber
deutlich überdurchschnittlich notieren würde.“
„Das Interesse internationaler Büromieter an Berlin steigt. Zunehmende Headquarter-
funktionen sowie die wachsende Bedeutung als internationales politisches Zentrum tragen
dazu bei, dass Berlin eine immer stärkere Rolle auf dem internationalen Büromarkt einnimmt.
Darüber hinaus expandieren Berliner Unternehmen stark, Start-ups genauso wie traditionelle
Unternehmen. Das trägt alles in allem zur weiter steigenden Attraktivität des Berliner Bürover-
mietungsmarktes bei und wirkt sich dementsprechend auf die Nachfrage aus“, so Leimbach.
„Das Halbjahr hätte auch noch besser ausfallen können, wenn mehr Flächen verfügbar
gewesen wären“, betont Jan Dohrwardt, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH
und Berliner Niederlassungsleiter. Bundesweit reiht sich die Hauptstadt hinter München
(466.000 qm) und noch vor Hamburg (249.000 qm) und Frankfurt (248.000 qm) auf dem zwei-
ten Platz ein.
Deal-Mix
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
Der Markt reagiert – wenn auch unzureichend, Spitzen-
miete deutlich gestiegen
Der Markt hat auf die Flächenknappheit reagiert und in den
vergangenen Monaten die Projektpipeline kontinuierlich auf-
gebaut. Aktuell sind rund 622.000 qm im Bau – das sind 74%
mehr als noch zum Vorjahreszeitpunkt. Auch die aus Ange-
botssicht wesentlich bedeutendere Kenngröße der noch ver-
fügbaren Flächen hat sich positiv entwickelt und sich mit
344.000 qm sogar mehr als verdoppelt. Dieser Entwicklung
ist es auch zu verdanken, dass das insgesamt verfügbare
Flächenangebot trotz des Leerstandabbaus immerhin etwas
zugelegt hat (+11% auf 749.000 qm).
Vor dem Hintergrund der geringen Flächenverfügbar-
keit haben die Mieten auf breiter Front angezogen. Bei den
Höchstmieten ist ein Anstieg um 13% auf 34 Euro/qm zu
konstatieren. Erzielt wird sie sowohl in der Topcity West als
auch der Topcity Ost. In den einzelnen Teilmärkten, insbe-
sondere in zuvor vergleichbar erschwinglichen Lagen in der
City und dem Cityrand, sind teilweise noch kräftigere Zu-
wächse zu verbuchen. Auch bei der Durchschnittsmiete ist
ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Sie liegt mit 20,20
Euro/qm fast 12% über dem Vorjahresniveau!
Investmentmarkt gewinnt an Fahrt
Der gewerbliche Berliner Investmentmarkt verzeichnete im
ersten Halbjahr 2018 nach Angaben des Immobilienbera-
tungsunternehmens Colliers International ein Transaktions-
volumen von rund 2,7 Mrd. Euro. Erfasst wurden hierbei Ver-
käufe von Gewerbeimmobilien und Grundstücke für gewerbli-
che Nutzungen im Berliner Stadtgebiet. Mit diesem Ergebnis
wird der Vorjahreswert zwar um rund 12% unterboten, aber
rückblickend eines der besten Halbjahresergebnisse erzielt.
Der leichte Rückgang ist unter anderem auf eine im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum geringere Anzahl der Ab-
schlüsse zurückzuführen, die in den ersten sechs Monaten
dieses Jahres bei 60 lag.
Ulf Buhlemann FRICS, Head of Capital Markets
Berlin bei Colliers International: „Der Berliner Gewerbeinvest-
mentmarkt hat im Vergleich zum ersten Quartal an Fahrt
gewonnen. Besonders befeuert wurde dies im zweiten Quar-
tal durch mehrere Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich.“
Die beliebteste Assetklasse unter den Anlegern waren erneut
Büroimmobilien, auf die rund 47% des Investitionsvolumens
entfallen und damit ein geringerer Anteil als im vergleichba-
ren Vorjahreszeitraum. Demgegenüber haben Grundstücke,
Einzelhandelsimmobilien und Hotels hinzugewonnen und
erreichen jeweils Anteile zwischen 13 und 15%. Dabei profi-
tieren die beiden Letzteren von großvolumigen Verkäufen.
Dass Berlin weiterhin auch für internationale Investo-
ren das Eintrittstor in den deutschen Immobilieninvestment-
markt und darüber hinaus sehr im Fokus steht, zeigt der
erneut hohe Ausländeranteil unter den Käufern, der aktuell
bei 53% liegt. „Das große Interesse an Berliner Immobilien-
objekten übersteigt schon seit längerem das Angebot, was
sich in den weiterhin sehr niedrigen Bruttoanfangsrenditen
widerspiegelt. Für Büro- und Handelsimmobilien in Top-
Lagen liegen diese bei 3,20 Prozent. Für Logistikimmobilien
werden Bruttoanfangsrenditen von in der Spitze 4,65 Pro-
zent erzielt“, erläutert Robert-Christian Gierth, Managing
Partner bei Colliers International in Berlin.
Für den weiteren Jahresverlauf rechnet Colliers Inter-
national mit einer anhaltend dynamischen Marktentwicklung
und einem erneut sehr guten Ergebnis von rund 6 Mrd. Euro
auf dem Berliner Investmentmarkt.
Townscape beginnt zweite Büro-
Projektentwicklung im Berliner
Brunnenviertel
Der Projektentwickler Townscape hat die Baugenehmigung
für seine zweite Büro-Projektentwicklung am Berliner Hum-
boldthain erhalten. Der Neubau mit dem Projektnamen EN-
TER beruht auf Planungen von RKW Architektur+.
Das Grundstück befindet sich in der Ackerstraße
Ecke Max-Urich-Straße im Berliner Brunnenviertel. Neben
der Büro-Projektentwicklung GROW, die im Sommer an die
neuen Mieter übergeben wird, ist ENTER bereits das zweite
Projekt von Townscape am Humboldthain, an der Grenze
zwischen den Stadtbezirken Mitte und Wedding
Sebastian Grabianowski, geschäftsführender
Gesellschafter von Townscape: „Wir sind vom Standort am
Technologiepark Humboldthain absolut überzeugt und freu-
en uns daher sehr, nun in dieser Lage die zweite Büro-
Projektentwicklung zu beginnen. Aufgrund der hohen Nach-
frage von potentiellen Mietern rechnen wir damit, zeitnah die
ersten Mietabschlüsse tätigen zu können.“
Bildrechte: Townscape
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
Die Grundstücksgröße beträgt 3.976 qm, auf fünf Geschossen werden rund ca.
17.500 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Die Einrichtung der Bürogrundrisse kann wie
beim Schwesterprojekt GROW individuell mit den späteren Nutzern abgestimmt werden.
Das Planungskonzept sieht eine flexible Aufteilung der einzelnen Geschosse vor. Zusätz-
lich entstehen auf dem Grundstück 43 PKW-Stellplätze. Der Baubeginn ist noch im 3.
Quartal 2018, die Fertigstellung zum Jahreswechsel 2019/ 2020 geplant.
Der Standort hat eine lange Industriegeschichte. In unmittelbarer Nähe des ENTER
liegen die attraktiven Backsteingebäude der ehemaligen AEG-Fertigungsstätten, die heute
Unternehmen aus dem Medienbereich und weiterer Branchen beherbergen. Erhalten ist
auch die hervorragende Verkehrsanbindung, die den Standort heute begehrt macht. Der
so genannte Technologiepark Humboldthain gehört zu den am meisten wachsenden Ge-
werbestandorten in Berlins Mitte.
CENTRUM baut in Berlin und eröffnet Niederlassung
Die CENTRUM Gruppe aus Düsseldorf verstärkt ihr strategisches Engagement in Berlin:
Für ihre Aktivitäten in der deutschen Hauptstadt hat die CENTRUM Gruppe jetzt die Ge-
sellschaft CENTRUM Berlin Office CBO GmbH gegründet und setzt einen neuen Schwer-
punkt im Bereich der Büroentwicklungen. Mit der Gründung der Berliner Niederlassung
baut die CENTRUM Gruppe ihre Präsenz in der Hauptstadt aus. Als Geschäftsführer sind
Stefan Lensche (Foto li, Quelle: Centrum Gruppe) und Rudi Purps (Foto re, Quelle:
Centrum Gruppe) bestellt. Rudi Purps ist bereits Geschäftsführer der CENTRUM Holding.
Der Berliner Stefan Lensche verstärkt seit dem 1. März 2018 das Team der CENT-
RUM Gruppe. Seit mehr als zehn Jahren arbeitete er in
unterschiedlichen Positionen von Beratungsgesellschaf-
ten und Investoren und hat für sie Bürobestände aufge-
baut, entwickelt und strukturiert. „Die konstant hohe
Nachfrage nach Büroflächen und eine internationale Auf-
merksamkeit von Nutzern und Investoren bescheren dem
Berliner Gewerbeimmobilien-Markt seit einigen Jahren
eine Sonderkonjunktur. Der zunehmend fragmentierte
Markt in Berlin bietet ein ideales Umfeld für professionelle Entwickler. Für
die Niederlassung der CENTRUM in Berlin werden wir im Sommer ein Büro einrichten und
ein eigenes Team aufbauen“, sagt Stefan Lensche, Geschäftsführer der CENTRUM Berlin
Office CBO GmbH.
Das Unternehmen ist bereits mit der Entwicklung von konkreten Büroprojekten an
drei Standorten in Berlin aktiv. In sehr attraktiven Lagen am Ostbahnhof und an der Lands-
berger Allee in Friedrichshain sowie an der Spree in Charlottenburg werden neue Büroge-
bäude errichtet, für die aktuell Baurecht geschaffen und die Planungen konkretisiert wer-
den. Dafür laufen derzeit die Abstimmungen mit den Bezirken.
Swissôtel am Kudamm schließt und wird ein Bürohaus
17 Jahre nach seiner Eröffnung soll dem Vernehmen nach das Fünf-Sterne-Hotel
Swissôtel Berlin (Architekt Gerkan Marg und Partner) im Charlottenburger Ku’damm-Eck
zum 30. November schließen. Anscheinend ist dies eine Folge des Eigentümerwechsels
bei dem Gebäude zwischen dem Kurfürstendamm, der Joachimsthaler Straße und der
Die Alcaro Invest GmbH hat im
Rahmen ihrer Entwicklungs-
und Verkaufsstrategie den Log
Plaza Brandenburg 1 an In-
vesco Real Estate veräußert.
Alcaro hatte den insgesamt
85.000 qm Logistik- und 6.200
qm Büro- und Sozialfläche um-
fassenden Komplex auf einer
Grundstücksfläche von 170.000
qm Anfang 2018 fertig gestellt
und langfristig an einen briti-
schen Online-Modehändler
vermietet.
Die Transaktion wurde auf Be-
raterseite von BNP Paribas
begleitet. Invesco Real Estate
wurde rechtlich von CMS Ha-
sche Sigle und technisch von
Brand Berger beraten.
Die Deutsche Apotheker- und
Ärztebank eG hat das Büro-
und Geschäftshaus Kantstraße
44/45 an die Accentro Real
Estate AG veräußert. Das
Multi-Tenant-Objekt verfügt
über eine Mietfläche von rund
3.300 qm. Im Hofbereich ist
eine Baulandreserve vorhan-
den, auf der rund 2.900 qm
BGF Wohnen realisiert wer-
den können. Accentro wird das
Bestandsgebäude als neue
Firmenzentrale nutzen. Colliers
International war für den Ver-
käufer beratend und vermittelnd
tätig.
Deal-Mix
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
Augsburger Straße. Der Immobilienunternehmer Hans
Grothe hatte das Ku’damm-Eck im Mai an die RFR Hol-
ding und die Centrum Gruppe verkauft. Das Hotel ge-
hört zur französischen Accor-Gruppe.
Nun werde unter anderem eine Umwandlung der
Hoteletagen in Büros geprüft, wie Thomas Daily berichtet.
Schließlich sei die Nachfrage im Berliner Büromarkt groß.
Noch stehe die neue Nutzung aber nicht fest. Mit
Swissôtel hätten sich die Käufer auf die Räumung geei-
nigt.
Private Wohnungsunternehmen
stemmen 71,2% des gesamten
Wohnungsbaus in Berlin
Diese Zahlen nimmt wohl die Senatorin für Stadtentwick-
lung und Wohnen Katrin Lompscher mit gemischten Ge-
fühlen zur Kenntnis und lässt ihren Job, in dem sie sich
anscheinend gemütlich eingerichtet hat, ziemlich wackeln:
Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e.V. hat
seinen Jahresbericht 2018 vorgelegt. Den für das Jahr
2017 erhobenen Daten zufolge haben die privaten Woh-
nungsbauunternehmen und dabei insbesondere die BFW-
Mitgliedsunternehmen einen Großteil des Neubaus in Ber-
lin und Brandenburg verantwortet.
Im Jahr 2017 wurden in Berlin rund 12.000
Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau fertiggestellt.
Die BFW-Mitgliedsunternehmen haben mit 6.000 Wohnun-
gen die Hälfte dieser Wohneinheiten errichtet. Darüber
hinaus haben sie 1.500 Geschosswohnungen erbaut, die
von den landeseigenen Wohnungsunternehmen zur Erwei-
terung der eigenen Bestände angekauft wurden.
Der Beitrag aller privaten Wohnungsunternehmen
zum Wohnungsbau in Berlin betrug im vergangenen Jahr
71, 2%.
„Wir sehen an diesen Zahlen, wie essentiell das
Engagement der privaten Wohnungsunternehmen beim
Neubau in der Region ist“, erklärt Susanne Klabe, Ge-
schäftsführerin des BFW Berlin/Brandenburg. „Als Ver-
band sind wir stolz darauf, dass 15 der 20 größten Unter-
nehmen der privaten Wohnungswirtschaft in der Region
Mitglieder des BFW Berlin/Brandenburg e.V. sind. Aller-
dings stellen wir fest, dass die aktuelle Politik des Senats
den Neubau durch zahlreiche Regulierungen erschwert. So
verlängern sich die Projektlaufzeiten weiter, und auch die
Kosten steigen stetig.“
In der Folge führt dies zu einer verstärkten Verlage-
rung der Bautätigkeit der BFW-Mitgliedsunternehmen von
Berlin nach Brandenburg. Nachdem der BFW Berlin/
Brandenburg 2017 dem Bündnis für Wohnen mit dem Land
Brandenburg beigetreten ist, wird dort der Neubau mit noch
größerem Nachdruck unternommen.
Susanne Klabe stellt dazu fest: „So schwierig sich
die Lage aktuell in Berlin darstellt, so erfreulich ist die Ent-
wicklung in Potsdam und dem Berliner Umland. Dort
wird das kooperative Vorgehen tatsächlich gelebt. Die
Bündnispartner werden von der Politik ernst genommen,
und man entwickelt gemeinsame Lösungsansätze. Dies
betrifft insbesondere den privaten Wohnungsbau, der bei
der Brandenburger Spitzenpolitik ebenso wie bei den meis-
ten Kommunen und Städten willkommen ist.“
Vordringliche Aufgabe des BFW Berlin/Brandenburg
ist es, die Interessen seiner Mitglieder zu formulieren und
gegenüber der Politik zu vertreten. Der BFW stellt den Mit-
gliedern sein gebündeltes Know-how zu allen aktuellen The-
men des Bauens und Verwaltens zur Verfügung. Mit dem
regelmäßig erscheinenden Jahresbericht zieht der BFW
nicht nur Bilanz, sondern stellt auch das Spektrum seiner
Aktivitäten vor, das unter anderem zahlreiche Veranstaltun-
gen und Arbeitskreise umfasst.
Berlins Kreditwürdigkeit erhält erneut
Bestnote von Scope Ratings
Das zweite Mal in Folge hat Scope Ratings das Land Berlin
mit „AAA“ bewertet. Die europäische Ratingagentur vergab
die Bestnote für Verbindlichkeiten lokaler Währung sowie in
Fremdwährungen beim Langfristrating. Auch beim Kurz-
fristrating erhielt Berlin die Bestnote („S-1+“). In beiden Ka-
tegorien attestiert Scope dem Land Berlin zudem einen
stabilen Ausblick.
Aus Sicht von Scope Ratings waren neben dem
institutionellen Rahmen insbesondere das starke Wirt-
schaftswachstum, die Selbstverpflichtung des Landes auf
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
den Konsolidierungskurs und der stetige Schuldenabbau verantwortlich für die positive
Bewertung in diesem Jahr. Die Ratingagentur prüft seit 2017 die Kreditwürdigkeit des
Landes Berlin.
Nicht nur bei Scope Ratings schneidet Berlin beim Kreditrating mit der bestmögli-
chen Bewertung ab. Auch die Ratingagenturen Fitch (AAA) und Moody’s (Aa1) bewerten
Berlin aktuell sehr gut. Einen stabilen Ausblick bestätigen Berlin alle drei Agenturen.
Rekordzahl von deutschen Start-ups erhält frisches Geld –
Berlin deutlich vorn
Deutsche Start-ups konnten im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 2,4 Mrd. Euro von Inves-
toren einsammeln – das waren 7% weniger als im Vorjahr, als vor allem der Börsengang
von Delivery Hero für einen Rekord gesorgt hatte. Das Transaktionsvolumen reiner Risi-
kokapitalinvestitionen – ohne Berücksichtigung von Börsengängen – stieg im ersten Halb-
jahr hingegen um 3,5% auf den neuen Höchststand von 2,2 Mrd. Euro. Bei der Zahl der
Investitionen gab es mit insgesamt 272 Transaktionen – 3% mehr als im Vorjahreszeit-
raum – einen neuen Rekord zu vermelden.
Berücksichtigt wurden für das Start-up-Barometer der Prüfungs- und Beratungsge-
sellschaft EY (Ernst & Young). Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre
zurückliegt. Neben klassischen Risikokapitalinvestitionen werden für die Studie auch Mit-
telzuflüsse aus Börsengängen und ICOs (Initial Coin Offerings) berücksichtigt. Für den
Start-up-Standort Deutschland war das erste Halbjahr erneut erfolgreich – das Volumen
reiner Risikokapitalinvestitionen stieg sogar auf Rekordniveau. Zudem erhalten immer
mehr deutsche Jungunternehmen frisches Kapital“, beobachtet Peter Lennartz, Partner
bei EY. Allerdings lässt die Wachstumsdynamik etwas. E-Commerce-Unternehmen er-
halten weiterhin das höchste Investitionsvolumen
Das meiste Geld floss im ersten Halbjahr 2018 erneut in E-Commerce-
Unternehmen. Insgesamt kamen die Start-ups aus diesem Bereich auf 975 Millionen Euro
– nach knapp 1,4 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Gestiegen sind hingegen erneut die
Investitionen in FinTech-Unternehmen: von 332 auf 396 Mio. Euro. Ebenfalls deutlich
zugelegt haben die Investitionen in den Bereichen Software & Analytics – von 207 auf 386
Millionen Euro – und Mobility – von 62 auf 150 Millionen Euro.
Standort Berlin weiterhin vorn
Berlin ist und bleibt die Start-up-Hauptstadt und der internationale Leuchtturm Deutsch-
lands – aber gerade Bayern, Nordrhein-Westfalen und auch Hessen haben im ersten
Halbjahr aufgeholt. Der Anteil Berlins am gesamten Finanzierungsvolumen sank im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum auch dadurch von 74 auf immer noch 67%, der gemeinsa-
me Marktanteil Bayerns und Nordrhein-Westfalens hat sich hingegen von zehn auf 20%
verdoppelt.
„In Berlin hat sich in den vergangenen Jahren das wichtigste und größte Ökosys-
tem für Start-ups etabliert – hier stimmen die Rahmenbedingungen auch im internationa-
len Vergleich, ausländische Investoren haben Berlin längst auf dem Schirm“, beobachtet
Lennartz. „ Berlin ist zudem ein Labor für Experimente und schnelle Entwicklungen – da-
her hat sich die Stadt in 2017 und 2018 im Bereich Kryptowährungen und ICOs zum er-
folgreichsten Standort in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa entwickelt.“
News
Am Rande der Innenstadt,
unmittelbar nördlich des Orts-
teils Prenzlauer Berg, entwi-
ckelt UBM Development
Deutschland in einem Joint
Venture mit einem Family
Office sechs Punkthäuser
sowie ein Apartmenthaus mit
insgesamt 500 Wohneinhei-
ten. Zwei der Häuser haben
bereits einen Käufer gefun-
den, der die Objekte schlüs-
selfertig erwirbt.
Bereits zum Baustart des Pro-
jekts „immergrün“ in der Thu-
lestraße im Bezirk Pankow
hat die UBM Development
Deutschland GmbH zwei der
sechs geplanten Punkthäuser
für 48,8 Mio. Euro veräußert.
Die 132 Wohnungen und 56
Stellplätze wurden von einem
institutionellen Investor erwor-
ben. Die Strategis AG war als
Vermittler tätig. Die rechtliche
Beratung für den Verkäufer
war Heuking Kühn Lüer Woj-
tek beratend tätig.
Die Fertigstellung des Ge-
samtprojektes ist für das 1.
Quartal 2021 geplant.
Auf der Liegenschaft entste-
hen auf einer Bruttogrundflä-
che von ca. 58.873 qm insge-
samt rund 500 Wohnungen
mit moderner Fassadenoptik.
Auf dem größeren Grundstück
an der Thulestraße/Ecke Tal-
straße sind 396 Wohnungen
und 221 Tiefgaragen-
Stellplätze geplant. An der
Thulestraße/Neumannstraße
wird ein Apartmenthaus mit
ungefähr 100 1 Zimmer Woh-
nungen entstehen.
Als Generalunternehmer für
die Realisierung des Wohnen-
sembles wurde die PORR
Deutschland GmbH
(Zentralniederlassung Berlin)
beauftragt.
News
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
„Andere Start-up Ökosysteme in Deutschland haben
es dagegen grundsätzlich schwerer. Die aktuellen Entwick-
lungen zeigen aber, dass die Spezialisierung auf bestimmte
Schwerpunkte, die intensive Zusammenarbeit zwischen Uni-
versitäten, Forschungseinrichtungen, etablierten Konzernen
und Start-ups sowie die regionale Förderung durch die Politik
zu bemerkenswerten und für die Zukunft hoffnungsvoll stim-
menden Erfolgen führen.“
Verbesserung der Rahmenbedingungen für
Start-ups nötig
Nach Lennartz‘ Einschätzung bedarf es nicht nur einer stär-
keren Finanzierungsaktivität gerade im Bereich kleiner und
mittlerer Finanzierungsrunden. Auch die vom Staat gesetz-
ten Rahmenbedingungen hätten sich zuletzt nicht gerade
positiv entwickelt, obwohl einige Defizite schon lange be-
kannt seien: „Bessere Abschreibungsmöglichkeiten für In-
vestitionen in Start-ups würden die Attraktivität von Start-ups
erhöhen. In England gibt es Steuerförderungen für Investo-
ren – diese bekommen 20% der Investitionen in Start-ups
auf die Steuern gutgeschrieben.“ Der Staat könnte zudem
Vorschriften in Bezug auf Arbeitserlaubnis und Visa für inter-
nationale Talente vereinfachen, so Lennartz. „Zudem binden
bürokratische Vorschriften wie Mindestlohn oder Daten-
schutz-Grundverordnung enorme Kräfte bei den jungen Un-
ternehmen, die sich eigentlich ganz auf ihre Gründung kon-
zentrieren wollen und sollen.“ Ganz zentral seien zudem
bessere Datennetze: „Wir müssen die digitale Infrastruktur in
Deutschland ausbauen. Sie ist die Basis dafür, dass digitale
Geschäftsmodelle überhaupt in der Praxis funktionieren kön-
nen. Da hinkt Deutschland anderen Staaten hinterher.“
Ankommen, arbeiten, vernetzen: Pop-up
Arbeitsflächen im Berliner Hauptbahnhof
eröffnet
WeWork und Deutsche Bahn AG testen temporäre De-
sign-Arbeitsplätze für Reisende mitten in Europas moderns-
tem Kreuzungsbahnhof .Bis zum 14. Juli laden WeWork und
die Deutsche Bahn AG in einen neu eingerichteten Pop-up
Arbeitsbereich im Berliner Hauptbahnhof zum Arbeiten und
Vernetzen mit anderen Reisenden ein. Pendler, Reisende
und Bahnhofsbesucher können an insgesamt zehn Schreib-
tischplätzen und in einem Sofa-Bereich arbeiten, das eigens
eingerichtete Highspeed-Internet nutzen und bei einem
Kaffee in Kontakt zu Gleichgesinnten kommen. So kann
die Aufenthaltszeit am Berliner Hauptbahnhof optimal ge-
nutzt werden.
„Wir wollen die Aufenthaltsqualität an unseren
Bahnhöfen immer weiter verbessern. Dabei ist es uns
wichtig, auch neue Wege auszuprobieren, um die Bedürf-
nisse unserer Reisenden und Bahnhofsbesucher zu erfül-
len. Wir sind gespannt, wie unsere Kunden das Coworking
Pop-up aufnehmen“, so Bernd Koch, Vorsitzender des Vor-
stands der DB Station&Service AG.
Wybo Wijnbergen, General Manager Northern
Europe bei WeWork ergänzt: „Mit WeWork möchten wir
Menschen nicht nur einen Platz geben, um produktiv zu
arbeiten, sondern vor allem ein Gefühl von Gemeinschaft.
Wir freuen uns, mit dem gemeinsamen Projekt die Bedürf-
nisse von Reisenden genauer kennenzulernen, um neue
For-mate für inspirierende Arbeitsflächen, Services und
Gemeinschaft zu entwickeln.“ Der flexible Pop-up Arbeits-
bereich befindet sich in der Mitte des Erdgeschosses im
Berliner Hauptbahnhof und ist täglich von 9 bis 19 Uhr ge-
öffnet. Kaffee und Tee stehen Nutzern kostenlos zur Verfü-
gung. Ansprechpartner von WeWork und DB sind für Fra-
gen vor Ort.
Die Arbeitsfläche ist ein gemeinsames Projekt von
WeWork und dem DB-Programm Smart Cities. Mobilität
und Logistik der Zukunft sind intelligent vernetzt und ener-
gieeffizient. Die DB hat das Potenzial erkannt und treibt die
Smart City-Entwicklung mit einem eigens dafür aufgestell-
ten Team voran. Im Vordergrund stehen die Themen Bahn-
höfe, neue Geschäftsmodelle bei Mobilität und Logistik und
eine Datenplattform für Städte.
Pop-up-Arbeitsflächen im Berliner Hauptbahnhof (DB AG/Pablo Castagnola)
Nr. 428, 28. KW, 13.07.2018
Wieder vier Seen auf Kommunen übertragen – 194 Seen wieder im Besitz Brandenburgs Das Land Brandenburg hat zu Monatsanfang vier weitere Seen auf die jeweiligen Belegenheitskommunen vor Ort übertragen. Das größte der vier Gewässer ist der 31 ha große Dolgensee, der auf die Gemeinde Märkische Höhe (Landkreis Märkisch Oderland) übergeht. Die vier Gewässer gehören zu den insgesamt 194 Gewässern oder Teilflächen von Gewässern mit einer Gesamtfläche von rund 4.490 ha, die das Land vom Bund in vier sogenannten Gewässerpaketen übernommen hatte. Um den öffentlichen Zugang für die Brandenburgerinnen und Brandenburger zu den Gewäs-sern zu erhalten, hatte sich das Land Brandenburg seit 2009 beim Bund gegen eine Privatisierung und zunächst für eine kostenlose Übertragung der Seen an das Land eingesetzt. Nachdem der Bund dies ablehnte, einigte sich Brandenburgs Finanz-ministerium mit der bundeseigenen Bodenverwertungs- und –Verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG) und der Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben (BImA) auf die vier Gewässerpakete und zahlte dafür einen Ausgleichsbe-träge in Höhe von insgesamt rund 6,9 Mio. Euro. Finanzminister Christian Görke erklärte zur Übertragung der vier Gewässer: „Von den insgesamt 194 vom Bund übernommenen Seen und Gewässerflächen konnten mit den vier weiteren Gewässern nun bereits 143 auf die jeweilige Belegen-heitskommune übertragen werden. Nach der berechtigten Sorge in vielen Kommu-nen, dass der Bund diese Gewässer privatisiert und damit der Zugang erschwert oder sogar unmöglich wird, ist das ein vielfaches Happy End für die Bürgerinnen und Bür-ger vor Ort.“
Wohnungswirtschaft begrüßt Änderungen bei der Vergabepraxis von bundeseigenen Immobilien Der Deutsche Bundestag hat in der abschließenden 3. Lesung das Haushaltsge-setz 2018 Änderungen bei der Vergabepraxis von bundeseigenen Immobilien durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) beschlossen, die vom Spitzenver-band der Wohnungswirtschaft GdW begrüßt werden. "Wir brauchen dringend mehr bezahlbares Bauland, um mehr bezahlbaren Wohnraum in den angespannten Märkten zu schaffen", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW. "Es ist daher sehr erfreulich, dass die BImA sich nun von der Vergabepraxis nach Höchstpreisgebot wegbewegt und den Kommunen die Möglich-keit eröffnet, bundeseigene Grundstücke zur Erfüllung ihres öffentlichen Auftrags vergünstigt zu erwerben. Darüber hinaus kann eine Weiterveräußerung eines verbil-ligt erworbenen Grundstücks an private Dritte zu gleichen Bedingungen erfolgen, wenn die Kommune sich dieses Dritten zur Erfüllung der öffentlichen Aufgaben be-dient. "Durch diese Öffnungsklausel wird es künftig für Genossenschaften, kommuna-le Wohnungsgesellschaften aber auch für private Unternehmen einfacher, Bundes-grundstücke für den Bau bezahlbaren Wohnraums zu nutzen", begrüßte Gedaschko. Einzelheiten soll eine Richtlinie zur verbilligten Abgabe von Grundstücken regeln. Darüber hinaus darf das Gesamtvolumen der gewährten Nachlässe auf den Verkehrswert den bisherigen Betrag von 100 Mio. Euro künftig dann überschreiten, wenn die verbilligte Abgabe von Grundstücken dem sozialen Wohnungsbau dient. Als weiteren Schritt appellierte der GdW-Chef an den Bund, auch die Grund-stücke des Bundeseisenbahnvermögens in die Überlegungen zur verbilligten Abgabe einzubeziehen. Hier wurden den Eisenbahn-Wohnungsgenossenschaften ursprüng-lich Erbbaurechte eingeräumt, die nun auslaufen. Wenn die Genossenschaften diese Grundstücke nun zu den – teilweise spekulativen – Verkehrswerten erwerben, wür-den sich in den Hotspots immense Mieterhöhungen für die Nutzer ergeben.
News
DIW-Präsident Marcel
Fratzscher in neues Bera-
tungsgremium der Verein-
ten Nationen berufen
Marcel Fratzscher, Präsi-
dent des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung
(DIW Berlin), wird am kom-
menden Montag und Diens-
tag an der ersten Sitzung des
High-Level Advisory Board
on Economic and Social Affa-
irs, einem neu eingesetzten
Beratungsgremium der Ver-
einten Nationen, in New York
teilnehmen.
Das 16-köpfige Board soll
der Abteilung Wirtschaft und
Soziales (DESA) der Verein-
ten Nationen zur Seite ste-
hen, indem es sie in wirt-
schaftlichen und sozialen
Themen berät und die vielfäl-
tige Expertise seiner Mitglie-
der zur Verfügung stellt. Das
Board, das zwei Mal pro Jahr
tagen soll, wurde ins Leben
gerufen, um die Vereinten
Nationen bei der Verwirkli-
chung ihrer Agenda 2030 zu
unterstützen. Neben Fratz-
scher gehören unter ande-
rem die Ökonomen Joseph
Stiglitz und Jeffrey Sachs,
der kolumbianische Zentral-
banker José Antonio Ocam-
po und die ehemalige bra-
silianische Umweltministerin
Izabella Mônica Vieira Tei-
xeira zum Board.
Copyright Marcel Fratzscher
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
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Urban Law (18), vdp (22), Vinge (24), Vonovia (15), Warburg HIH Invest Real Estate (20),
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(9,13), Zeaborn (27), ZEW (19).
Bärthel, Jan (2); Beyerle, Thomas (17); Bigelmair, Peter (26); Buhlemann, Ulf (30); Demir-
ci, Riza (3); Dohrwardt, Jan (29); Fratzscher, Marcel (35);Frommold, Tibor (23); Gedasch-
ko, Axel (20,35); Gierth, Robert Christian (30); Görke, Christian (35); Grabianowski, Se-
bastian (30); Hornung, Rüdiger (2); Jungk, Karsten (2); Klabe, Susanne (32); Leimbach,
Stephan (29); Lennertz, Peter (33); Lensche, Stefan (31); Lompscher, Katrin (32); Muno,
Paul (8); Ocampo, Jose Antonio (35); Oliveira Kaeding de, Alexander (26); Pinter, Klaus
M. (2); Pörschke, Andreas (2); Purps, Rudi (31); Sachs, Jeffrey (35); Scheunemann, Hel-
ge (4); Stiglitz, Joseph (35); Sturtzkopf, Jochen (2); Tarcsay, Bela (26); Tschammler, Timo
(2); Vieira Teixeira, Izabella Monica (35); Wijnbergen, Wybo (34); Winkelmann, Christof
(2).
Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real
Estate Advisers, BVT Unternehmensgruppe, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien
Investment, Deutsche Bank Group, Deutsche Finance Group, Empira AG, Garbe Unterneh-
mensgruppe, GEG German Estate Group AG, Project Gruppe, publity AG, Real I.S. AG,
RAG Montan Immobilen sowie die vdp Research GmbH.
NR.428 I 28. KW I 13.07.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 36