Nürnbergs Westen braucht mehr Straßenbäume

2
Nürnbergs Westen braucht mehr Straßenbäume Projektgruppe Straßenbäume Die Projektgruppe Straßenbäume wurde 1992 vom Bund Naturschutz in Nürnberg gegründet. Seit 1998 arbeiten wir in der Agenda21 der Stadt Nürnberg mit. Wir engagieren uns für mehr Straßenbäume in Nürnberg und für eine bessere Pflege der Bäume. Als Lobbyisten für Straßenbäume führen wir öffentliche Aktionen durch, bemühen uns um Einflußnahme auf Politik und Verwaltung und werben bei Bürgern und Verbänden für unser Anliegen. Ansprechpartner der Projektgruppe: Mathias Schmidt Tel. 0911/457606 E-Mail: [email protected] Oliver Schneider Tel. 0911/4622497 E-Mail: [email protected] Die in dieser Druckschrift verwendeten Daten und Infor- mationen basieren auf einer Zulassungsarbeit von Herrn Dominik Schuster vom 1.4.2011; Die Arbeit wurde im Rahmen des Nürnberger Projektes „Die Nürnberger Anpassungsstrategie zum Klimawandel – am Beispiel von innerstädtischen Gebieten“ angefertigt. Eingebettet ist dieses Modellprojekt in das Bundesfor- schungsvorhaben „Urbane Strategien zum Klimawandel“. Quellenangabe Luftbild (nebenstehen): Staatliches Vermessungsamt Nürnberg. V.i.S.d.P. Mathias Schmidt Bäume und Klimawandel Straßenbäume bringen ein Stück Natur in die Stadt. Für viele Insekten und Vögel sind Bäume in unseren Stra- ßen ein wichtiger Lebensraum. Durch die Bäume erleben die Menschen die Jahreszeiten. Straßenbäume sorgen für ein individuelles Wohnumfeld, mit dem sich die Bürger identifizieren können. Bäume tragen zum Wohlbefinden der Menschen bei: „ Wer einen Baum vor der Haustür hat, weiß wo er zu Hause ist“. Den Klimawandel können wir nicht mehr wegdiskutieren. Das dichtbesiedelte Nürnberg muß sich insbesondere auf heiße und längere Hitzeperioden einstellen. Mehr Grün in der Stadt ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um die Stadt an den Klimawandel anzupassen. Natürliche Klimaanlage Dabei können Straßenbäume einen wichtigen Beitrag leisten: Straßenbäume nehmen das Treibhausgas Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff, Straßenbäume spenden im Sommer Schatten; Straßenbäume verdunsten Wasser und kühlen dabei die Umgebung ab. Straßenbäume sind natürliche Klimaanlagen. Wir sollten sie nutzen, um dem Klimawandel zu begegnen Jamnitzer Platz - Gostenhof

description

In Nürnberg müssen sich im Durchschnitt rd. 19 Einwohner einen Straßenbaum teilen. In der Weststadt sieht es noch schlechter aus: Hier kommt auf 28 Bürger ein Baum.

Transcript of Nürnbergs Westen braucht mehr Straßenbäume

Nürnbergs Westen braucht mehr Straßenbäume

Projektgruppe Straßenbäume

Die Projektgruppe Straßenbäume wurde 1992 vom Bund Naturschutz in Nürnberg gegründet. Seit 1998 arbeiten wir in der Agenda21 der Stadt Nürnberg mit.

Wir engagieren uns für mehr Straßenbäume in Nürnberg und für eine bessere Pflege der Bäume.

Als Lobbyisten für Straßenbäume führen wir öffentliche Aktionen durch, bemühen uns um Einflußnahme auf Politik und Verwaltung und werben bei Bürgern und Verbänden für unser Anliegen.

Ansprechpartner der Projektgruppe:

Mathias SchmidtTel. 0911/457606E-Mail: [email protected]

Oliver SchneiderTel. 0911/4622497 E-Mail: [email protected]

Die in dieser Druckschrift verwendeten Daten und Infor-mationen basieren auf einer Zulassungsarbeit von Herrn Dominik Schuster vom 1.4.2011;

Die Arbeit wurde im Rahmen des Nürnberger Projektes „Die Nürnberger Anpassungsstrategie zum Klimawandel – am Beispiel von innerstädtischen Gebieten“ angefertigt.

Eingebettet ist dieses Modellprojekt in das Bundesfor-schungsvorhaben „Urbane Strategien zum Klimawandel“.

Quellenangabe Luftbild (nebenstehen): Staatliches Vermessungsamt Nürnberg.

V.i.S.d.P. Mathias Schmidt

Bäume und Klimawandel

Straßenbäume bringen ein Stück Natur in die Stadt.

Für viele Insekten und Vögel sind Bäume in unseren Stra-ßen ein wichtiger Lebensraum. Durch die Bäume erleben die Menschen die Jahreszeiten.

Straßenbäume sorgen für ein individuelles Wohnumfeld, mit dem sich die Bürger identifizieren können. Bäume tragen zum Wohlbefinden der Menschen bei: „ Wer einen Baum vor der Haustür hat, weiß wo er zu Hause ist“.

Den Klimawandel können wir nicht mehr wegdiskutieren. Das dichtbesiedelte Nürnberg muß sich insbesondere auf heiße und längere Hitzeperioden einstellen.

Mehr Grün in der Stadt ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um die Stadt an den Klimawandel anzupassen.

Natürliche Klimaanlage

Dabei können Straßenbäume einen wichtigen Beitrag leisten:

Straßenbäume nehmen das Treibhausgas Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff,

Straßenbäume spenden im Sommer Schatten;

Straßenbäume verdunsten Wasser und kühlen dabei die Umgebung ab.

Straßenbäume sind natürliche Klimaanlagen. Wir sollten sie nutzen, um dem Klimawandel zu begegnen

Jamnitzer Platz - Gostenhof

Nürnberg Hauptbahnhof

Gleis 3

Nürnberg

Fürth

Lohe

Schnepfenreuth

Ziegelstein

Weigelshof

Nordostbahnhof

Tullnau

Rennweg

Schoppershof

Gärten bei Wöhrd

Großreuth hinter der Veste

Maxfeld

Gärten hinter der Veste

Kleinreuth hinter der Veste

Sebald

Marienberg

Sankt Johannis

Tafelhof

Wöhrd

Lorenz

Gostenhof

Sankt Leonhard

Kleinweidenmühle

Steinbühl

Sankt Peter

Thon

Gleißhammer

Sündersbühl

WetzendorfKriegsopfersiedlung

Poppenreuth

Doos

Gaismannshof

Leyh

Kleinreuth bei Schweinau

Höfen

Schniegling

Großreuth bei Schweinau

Muggenhof

Espan

Eberhardshof

Höfles

A 73

Südwesttangente

NordringNordring

Nordwestring

Nord

westr

ing

Erlanger Straße

Fürther StraßeFürther Straße

Gebhardtstraße

Fürther Straße

Max

imilia

nstra

ße

Max

imilia

nstra

ße

Von-der-Tann-Straße

Bier

weg

Kilianstraße

Regensburger Straße

Bahnhofstraße

Hainstraße

Marienbergstraße

Wes

ttorg

rabe

n

Kön

igst

orgr

aben

Kilianstraße

Witschelstraße

Leyher Straße

Schwabacher Straße

Schwabacher Straße

Erlanger Straße

FÜ 6

Sigm

unds

traße

Rai

ffeis

enst

raße

Mühlw

eg

Scha

rrers

traße

Flößaustraße

Waldstraße

Wills

traße

Karolinenstraße

Fuggerstraße

Lehr

berg

er S

traße

Gugelstraße

Herrnstraße

Nordring

Parlerstraße

Frau

enta

ler W

eg

Matthiasstraße

Jupiterweg

Kohlenhofstraße

Siel

stra

ße

Her

bsts

traße

Tillyp

ark

Am Anger

Daumerstraße

Lutzstraße

Wieselerstraße

Park

stra

ße

Schillstraße

Berlin

er P

latz

Rennw

eg

Lindenaststraße

Am StadtparkGrolandstraße

Kreu

lstra

ße

Jagdstraße

Penz

stra

ße

Popp

elst

raße

Feldgasse

Rahm

Burg

Rosental

Füll

Maxplatz

Wielandstraße

Kreuz

steinw

eg

Roseggerstraße

Mühlweg

Flurstraße

Boenerstraße

Widderstraße

Kutzerstraße

Laubenweg

Dr.-Mack-Straße

Pfis

ters

traße

Maxstraße Königswarterstraße

Dam

bach

er S

traße

Schleswiger S

traße

Spoh

rstra

ße

Mur

rstra

ße

Wiesentalstraße

Wah

lerstr

aße

Kar

lstra

ße

Sim

onst

raße

Oststraße

Waldstraße

Lessingstraße

SalzstraßeLeyher Straße

Lerchenstraße

Burgerstraße

Köhnstraße

Velburger StraßeFrauengasse

Blumenstraße

Sandstraße

Ottostr

aße

Dammstraße

Hessestraße

Hertastraße

Rankestraße

Paulst

raße

Dovestraße

LödelstraßeSeuffertstraße

Linné

straß

e

Schloßäckerstraße

SteinheilstraßeOtmarstraße

Kollwitzstraße

Austraße

Leopoldstraße

Briandstraße

Hans-Bunte-Straße

Südweg

Real

OBI

IKEA

1000 m

29 Sep 2011 123map, © OpenStreet Map Contributors Lizenz CC-BY-SA 2.0

Nürnbergs Westen im Umbruch

Nürnbergs Westen erstreckt sich vom Plärrer im Osten bis zur Stadtgrenze zu Fürth im Westen. Auf einer Fläche von 4,5 km² ( 2,4 % der Gesamtstadt) leben rd. 30.000 Menschen (d.h. 6 % der Gesamtbevölkerung Nürnbergs). Nürnbergs Westen wird von 34,1 km Straßen erschlossen; Die „Magistrale“ Fürther Straße durchzieht das Gebiet auf einer Länge von 3,9 km von Osten nach Westen. Nürnbergs Westen mit seinen Stadtteilen Gostenhof, Kleinweidenmüh-le, Eberhardshof, Muggenhof und Doos ist ein Stadtgebiet im permanentem Umbruch: Neben den dichtbesiedelten, lebendigen Wohngebieten in Gostenhof richtet sich das Interesse der Stadtplaner in letzter Zeit verstärkt auf das Gebiet westlich der Maximilianstraße, wo nach dem Nie-dergang großer Unternehmen ( z.B. Quelle) große Flächen brach liegen und neu belebt werden sollen.

Defizit an Grün- und Freiflächen

Kennzeichnend für die gesamte Weststadt ist ein hohes Defizit an Grün- und Freiflächen und an Straßenbäumen. Die Stadt Nürnberg hat in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Projekten und Programmen in die Wege geleitet, um die Weststadt wirtschaftlich und kulturell und als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben zu erhalten. Dieser „Stadtum-bau West“ wird mit Bundesmitteln gefördert.

Das Anliegen der Projektgruppe Straßenbäume ist es, dass beim „Stadtumbau West“ genügend Straßenbäume vorgesehen werden.

Mehr Straßenbäume für Nürnbergs Westen!

Zum 31.12.2010 waren im amtlichen Baumkataster der Stadt Nürnberg 25.993 Straßenbäume erfaßt.

Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten steht Nürnberg damit extrem schlecht da – z.B.

Nürnberg steht auf Rang 12 unter 12 vergleichbaren Städ-ten in Deutschland!!

In Nürnberg müssen sich im Durchschnitt rd. 19 Einwoh-ner einen Straßenbaum teilen. In der Weststadt sieht es noch schlechter aus: Hier kommt auf 28 Bürger ein Baum. Insgesamt stehen in der Weststadt 1068 Straßenbäume.

Bremen68.000

Nürnberg25.993

Leipzig55.000

Drastische Unterschiede

Dabei sind die Unterschiede von Distrikt zu Distrikt und von Straße zu Straße sehr groß: Während z.B. die Fürther Straße auf der ganzen Länge mit zwei bis drei Reihen Straßenbäumen ausgestattet ist, stehen im Westen der Adam-Klein-Straße überhaupt keine Bäume. Die Mug-genhofer Straße ist im ihrem Westteil bis zur Raabstraße mit einer Reihe Straßenbäumen versehen und im östli-chen Teil bis zur Maximilianstraße sind Bäume Fehlan-zeige.

Ganz drastisch zeigen sich die Unterschiede bei den Parallelstraßen Beckstraße und Murrstraße: die Beck-straße ist vorbildlich mit Straßenbäumen bestückt, in der Murrstraße findet sich kein einziger Baum.

Hohes Potential für Straßenbäume

Natürlich ist nicht jede Straße geeignet, um Straßen-bäume zu pflanzen. Aber das Potenzial – gerade in der Weststadt - ist riesengroß. Wie eine im April 2011 fertig gestellte Studie zeigt, bieten die Straßen in der Weststadt Platz für weitere 2164 Baumstandorte. (Einschränkend muß angemerkt werden: Die genannte Studie berücksich-tigt nur die „oberirdischen“ Verhältnisse, wie Straßenquer-schnitte, Abstände zu Straßenkreuzungen, Einfahrten etc. Nicht untersucht wurden die „unterirdischen“ Verhältnis-se, also die Einschränkungen, die sich aus Kabeln, Rohr-leitungen und Kanälen im Untergrund ergeben).

Aus Erfahrung wissen wir, das letzlich nur 20 bis 30 Prozent der „oberirdisch“ gefundenen Standorte für die Pflanzung von Straßenbäumen geeignet sind.

Deshalb fordern wir, dass beim „Stadtumbau West“ mindestens 500 bis 600 neue Straßen­bäume gepflanzt werden.

Übersicht des Nürnberger Westens

Murrstraße

Beckstraße