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Oferdingen, 09.07.15 Offener Brief an Frau Oberbürgermeisterin Bosch, die Stadträtinnen und Stadträte der Stadt Reutlingen, den Bezirksgemeinderat Oferdingen und an alle Bürger in Oferdingen Sehr geehrte Frau Bosch, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir wenden uns in der Angelegenheit "Container für 70 Flüchtlinge in Oferdingen" an Sie. Wir sind Bürger aus Oferdingen, die diese Lösung nicht unterstützen. Wir sprechen uns gegen die große Anzahl und den Standort RiedgrabenjFürstenbergstraße aus. Wir sind der Meinung, dass eine zentrale Unterbringung in einem Containerdorf zur Bildung eines "Asylanten-Ghettos" führt. Unserer Ansicht nach kann bei der zentralisierten Unterbringung von Flüchtlingen nur sehr schwer eine erfolgreiche Integration stattfinden - eine Kontaktaufnahme mit den Anwohnern findet in der Regel nicht statt - die Flüchtlinge bleiben unter sich. Welche Probleme dadurch entstehen, kann täglich bundesweit in der Presse gelesen werden. Stand heute soll nur Oferdingen die gesamte Anzahl an Flüchtlingen für alle Nordraum-Stadtteile aufnehmen! Warum werden die anderen Stadtteile" verschont"? Es muss möglich sein, dass jeder Stadtteil entsprechend dem Verteilungsschlüssel Flüchtlinge aufnimmt und seinen Beitrag leistet. Ein Stadtteil kann nicht "gesamtschuldnerisch" in die Pflicht genommen werden. Vor allem sollte in allen Stadtteilen geprüft werden, ob dort städtische Grundflächen, die unter der bisher genannten Flächen von 1.000 rrr', zur Verfügung stehen. Gemessen an der Gesamteinwohnerzahl von ca. 2400 sind 70 Flüchtlinge für Oferdingen einfach zu viel. Wir Bürger haben auch ganz klar die Angst, dass in unserem Ort ein .Asvlantenzentrum Nord" entsteht: Auf der Anhörung war bereits vom "Nachzug der Familien" die Rede, was zu einer deutlichen Erhöhung der Flüchtlingszahl in Oferdingen führt.

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Oferdingen, 09.07.15

Offener Brief an Frau Oberbürgermeisterin Bosch, die Stadträtinnen und Stadträte der Stadt

Reutlingen, den Bezirksgemeinderat Oferdingen und an alle Bürger in Oferdingen

Sehr geehrte Frau Bosch,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir wenden uns in der Angelegenheit "Container für 70 Flüchtlinge in Oferdingen" an Sie.

Wir sind Bürger aus Oferdingen, die diese Lösung nicht unterstützen.

Wir sprechen uns gegen die große Anzahl und den Standort RiedgrabenjFürstenbergstraße aus.

Wir sind der Meinung, dass eine zentrale Unterbringung in einem Containerdorf zur Bildung eines

"Asylanten-Ghettos" führt. Unserer Ansicht nach kann bei der zentralisierten Unterbringung vonFlüchtlingen nur sehr schwer eine erfolgreiche Integration stattfinden - eine Kontaktaufnahme mit

den Anwohnern findet in der Regel nicht statt - die Flüchtlinge bleiben unter sich.

Welche Probleme dadurch entstehen, kann täglich bundesweit in der Presse gelesen werden.

Stand heute soll nur Oferdingen die gesamte Anzahl an Flüchtlingen für alle Nordraum-Stadtteile

aufnehmen!

Warum werden die anderen Stadtteile" verschont"?

Es muss möglich sein, dass jeder Stadtteil entsprechend dem Verteilungsschlüssel Flüchtlinge

aufnimmt und seinen Beitrag leistet. Ein Stadtteil kann nicht "gesamtschuldnerisch" in die Pflicht

genommen werden. Vor allem sollte in allen Stadtteilen geprüft werden, ob dort städtische

Grundflächen, die unter der bisher genannten Flächen von 1.000 rrr', zur Verfügung stehen.

Gemessen an der Gesamteinwohnerzahl von ca. 2400 sind 70 Flüchtlinge für Oferdingen einfach zuviel.

Wir Bürger haben auch ganz klar die Angst, dass in unserem Ort ein .Asvlantenzentrum Nord"

entsteht:

Auf der Anhörung war bereits vom "Nachzug der Familien" die Rede, was zu einer deutlichen

Erhöhung der Flüchtlingszahl in Oferdingen führt.

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Ein Zuzug von 70 Flüchtlingen würde nicht nur unser Leben, sondern das Leben in Oferdingenallgemein deutlich verändern:

Ängste der Eltern um die Kinder

Ängste der Kinder und FrauenZweckentfremdung von Spielplatz

Zweckentfremdung von Sportplatz

Zweckentfremdung von Schulhof

Abwertung der Immobilien in Oferdingen

Die Ängste sind nicht unbegründet, da die Voraussetzungen zur Integration in Oferdingen denkbarungünstig für alleinstehende Männer sind:

Esgibt 2 Bäckereien und 2 Banken, keinen Arzt und keinen Supermarkt.

Was also sollen diese Menschen den ganzen Tag machen?

Eine Asylunterkunft in unmittelbarer Nähe von Kindergarten, Grundschule, Sportplatz, Spielplatz

und Turn- und Festhalle ist wohl der denkbar schlechteste Platz.

Wir sind nicht prinzipiell gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen in Oferdingen. Wir sprechen uns nurgegen die große Anzahl und den Standort Riedgraben /Fürstenbergstraße aus. Wir sind davonüberzeugt, dass man die per Verteilungsschlüssel definierte Anzahl an Flüchtlingen, die dezentral

untergebracht wird, erfolgreich in Oferdingen integrieren kann.

Die Stadt Reutlingen hat eine soziale Verpflichtung gegenüber den Flüchtlingen, die untergebracht

werden müssen.

Gleichzeitig jedoch hat sie dieselbe Verantwortung auch gegenüber Ihren eigenen Mitbürgern und

Steuerzahlern !

Mit freundlichen Grüßen

Fam. Aleker-Rothe C-Au(.vJ - ~

Fam. Becker

Fam. Burger

Fam. Butz

Fam. Heck

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