Onko-PET: Was ist gesichert? - RWGNMicrosoft PowerPoint -...
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Onko-PET:
Was ist gesichert?
A. StahlKlinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Essen
Eingrenzung des Themas
Medizinische Sicht:nicht: Kostennutzenanalysenicht: Technik(Krause et al. 2007, Nuklearmedizin)
Annahme:Indikation PET =Indikation PET/CT
Beschränkung:häufigere Tumorentitäten
Leitlinien http://www.nuklearmedizin.de/publikationen/leitlinien
– Unterscheidung benigne vs maligne (z. B. unklarer pulm. Herd)
– CUP (unklare Metastasierung oder paraneoplastisches Sx)
– Staging eines bekannten Tumorleidens
– Überprüfung des Therapieansprechens bei bekanntem Tumor
– V.a. Residuum (z.B. Narbe vs. Tumorrest)
– Ermittlung eines Tumorrezidivs (v.a. Anstieg Tumormarker)
– Selektion einer geeigneten Stelle des Tumors für eine Biopsie
– Hilfe bei der Strahlentherapieplanung
3rd German InterdisciplinaryConsensus Conference (Onko-PET 3)
Kategorien:Grad 1a: etablierte IndikationGrad 1b: Indikation wahrscheinlich gegebenGrad 2: im Individualfall nützlichGrad 3: unklar wegen fehlender DatenlageGrad 4: selten klinischer Nutzen
Beurteilte Situationen: (Differential)diagnoseStagingRestagingMonitoring
Problem: Kein PET/CT, 2001 veröffentlicht.Nur relativ wenige Tumorentitäten
Reske, Kotzerke; EJNM, 2001
Yes
Uncertain (+/-oder ?)
no
Recommendations Onco-PET
Fletcher et al., JNM, 2008, last review Nov 2006Kategorien: yes– uncertain – no
+ Angabe Evidenzgrad (niedrig-mittel-hoch)
Beurteilte Situationen:
Diagnose – Staging – Restaging
Problem: - kein PET/CT, „will be addressed in 2-3 years“- nur FDG- keine Beurteilung des Monitorings
Weitere Quellen
Tumormanuale der TU München (~2008) www.ssk.de/werke/kurzinfo/2008/ssk0813.htm
PET/CT für Dx, Staging, Restagingund Tx-Monitoring
Diagnose
TumorscreeningPrimärdiagnose: i. d. Regel histologisch, außer:
1. unklarer Lungenrundherd2. Suche nach Primarius bei CUP3. Frage nach Pankreas-Ca (falls Bx, CT u/o MR unklar)
XXXXXXXXXX
Solange Tx-Konsequenz ausbleibt:
Keine gesicherte Indikation für PET/CT im therapeutischen Monitoring
Gesicherte Indikation für FDG-PET/CT nur bei Frage nach Restvitalität post CTx bei:
1. Residual bulk bei M. Hodgkin und high-grade NHL(NPV > 90%, falls + Bx, Seam et al. 2007 Blood; Juweid et al. 2007 JCO)
3. Residual bulk bei Seminom(100% Genauigkeit bei Läsionen > 3 cm, n = 51 Pat, DeSantis JCO 2004)
„IWC+PET“ für Definition der Response bei Lymphomen
Bronchialkarzinom (NSCLC)
+ *-+ *Restaging
+ * (M)+ (N)
++
+ (M)+ (N)
Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* außer Hirnmetastasen
Weitere Angaben (Tumormanual München):- in der Primärsituation offensichtlich keine Einschränkungen
- in der Nachsorge: in der Regel als weiterführende Untersuchung bei V.a. Rezidiv eines NSCLC, falls kurative Option möglich scheint (z.B. DD Narbe vs. Rezidiv, Singularität?)
Restaging:
Tumormanual 2009: - Nachsorge mit CT, eventuell auch PET, z.B bei Residualgewebe (z.B. nach definitiver RCTx)- „definitive“ Behandlung von Metastasen oder Lokalrezidiv nach Ausschluss weiterer Metastasen möglich.
Vansteenkiste et al. 2004 (Lancet Oncol 2004): v.a. f. DD posttherapeutische Veränderungen versus Rezidiv sinnvoll.
SCLC
+/--+ #Restaging
+/-?*N: ØM: +
Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* evtl. bei limited disease# außer Hirnmetastasen
SCLC: limited disease
Bradley, JCO 2004 Änderung Tx in 9/24 PT (1/24 Pat falsch positiv)
Gemeinsamer Bundesausschusses vom 18. Januar 2007
In der Anlage I „Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden“ wird angefügt:
„Nr. 14 Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
§ 1 Zugelassene Indikationen
1. Bestimmung des Tumorstadiums von primären nicht kleinzelligenLungenkarzinomen
2. Nachweis von Rezidiven (bei begründetem Verdacht) bei nicht kleinzelligen Lungenkarzinomen
3. Charakterisierung von Lungenrundherden, insbesondere Beurteilungder Dignität
Seit 01.01.2009 in Kraft:
In Nummer 14 werden in §1 nach der Nummer 3 die folgendenNummern 4 und 5 angefügt:
4. Bestimmung des Tumorstadiums von kleinzelligenLungenkarzinomen einschließlich der Detektion von Fernmetastasen, es sei denn, dass vor der PET-Diagnostik ein kurativer Therapie-ansatz nicht mehr möglich erscheint.
5. Nachweis eines Rezidivs bei primär kurativ behandelten Patienten bei begründetem Verdacht, wenn durch andere bildgebende Verfahren ein lokales oder systemisches Rezidiv nicht gesichert oder nicht ausgeschlossen werden konnte.“
Staging: - SSK 2008: nicht aufgeführt - Tu-Manual München: keine Erwähnung (auch nicht CT oder Skelettszintigr.), S3: nicht aufgeführt
Restaging : - SSK 2008: FDG-PET: nach Ultraschall und MRT(W) - Tu-Manual: nur nach fachäztlich-onkolog. Indikation als weiterführende Untersuchung mit etwaiger therapeutischer Konsequenz- S3: nicht erwähnt
Mammakarzinom
+ #+ #?Restaging
+/- # (M)+/- (N)
? #
- (N)+/- (M)+ (N) *
StagingEJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* Außer kleine Primarien # bei V.a. Metastasen/Rezidiv
Mammakarzinom: Beispiele
Singuläre LK-Metastase parasternal: N2b
Nachbestrahlung nach brusterhaltender Primärtherapie
aus dem Tumormanual:
Kolorektales Karzinom (CRC)
+ #+ $+ #Restaging
+ *+ *ØStaging
Empfehlungen EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* bei resektablen Lebermetastasen # bei V.a. Rezidiv $ zum Ausschluss extrahep. Rez
Staging: SSK 2008: nicht aufgeführt Tu-Manual München: keine Erwähnung S3: nicht erwähnt (2007)
Restaging : SSK 2008: LK- und Fernmetastasen, CEA-Anstieg (W) Tu-Manual: Zusatzuntersuchung individuellS3: nicht in der programmatischen Nachsorge
Staging: bei resektablenLebermetastasen
Ausschluss weiterer Metastasen als anerkannte Indikation für FDG-PET(-CT):BCBSA review 2000:- in 12% d. F. Vermeiden unnötiger Op.- in 8% d. F. Modifikation der Operation.
Bisher keine Staging-Empfehlung für FDG-PET(/CT) beim CRC im Tumormanual oder der SSK
Restaging: Indikationen für FDG-PET(/CT)
Suche nach extrahepatischen Läsionen bei Lebermets.(gepoolte Sensitivität 92%, Spez. 95% vs. 61% und 91% für CT)
Änderung des Vorgehens in ca. 30% (Wiering et al. Cancer 2005)
DD präsakrale Narbe vs. Rezidiv
CEA-Anstieg und unschlüssiges CT
Bisher keine generelle Empfehlung für FDG-PET(/CT) in der Nachsorge im Tumormanual (Zusatzuntersuchung individuell);
Lebermetastasen: Ausblick für FDG-PET(/CT)
Es gilt jeweils eine Sens. ~80% und Spez. ~ 90% f. Lebermetastasen: FDG-PET, Spiral-CT oder MR Bipat et al. Radiology, 2005
FDG-PET/CT genauer als PET oder CT allein (Genauigkeit: 98% vs.93% bzw. 92%, n= 467 Patienten)Orlaccio A et al. Abdominal Radiology 2009:
Grund für Synergismus von PET und CT: PET-Nachteile (zentrale Nekrosen, muzinöse Varianten, geringe Größe)
stellen kaum CT-Nachteile (fehlende Architekturstörung,
Vaskularisation ≈ Leber) dar und vice versa
Somit ist FDG-PET/CT mutmasslich am genauesten für hepatischeUND extrahepatische Metastasen im Staging UND Restaging!
Lebermetastase im CT primär nicht gesehen
Ösophaguskarzinom
+/--?Restaging
+++Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: SSK 2008: Lymphknoten- und Fernmetastasen (W)Tu-Manual München: scheint am sensitivsten fuer Fernmetastasen, in Studien
Restaging : SSK 2008: nicht aufgeführt (CT)Tu-Manual München: nicht aufgeführt (CT)
Magenkarzinom
+/-*ØØRestaging
?ØØStaging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: SSK 2008: nicht aufgeführt Tu-Manual München: nicht aufgeführt
Restaging : SSK 2008: nach Operation von nicht schleimbildenden Tumoren (W) Tu-Manual München: nicht aufgeführt (CT)
* bei nicht schleimbildenden Tumoren
Cave: schleimbildende Magentumoren
Ca. ein Drittel aller Magenkarzinom sind FDG negativ
V.a. muzinöse und Siegelringzelltypen
Stahl et al., EJNM 2002
HNO-Tumor
+++Restaging
+ + +? (M)
Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: SSK 2008: Staging und Fernmetastasen (W)Tu-Manual München: potentieller Nutzen, noch kein Standard
Restaging : SSK 2008: keine Erwähnung Tu-Manual: potentieller Nutzen, noch kein Standard
Pankreaskarzinom
+/--+Restaging
+/--?Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: SSK 2008: sensitivste Methode (W)Tu-Manual München: „nicht gesichert“S3: FDG-PET hat keinen gesicherten Stellenwert (2006)
Restaging : SSK 2008: unter Staging aufgeführt: Rezidivnachweis (W) Tu-Manual München: nicht aufgeführt (CT)
Morbus Hodgkin und high-gradeNHL
+#+ #ØRestaging
+++Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
# v.a. in Verbindung mit KM-Biopsie; nicht routinemäßig im Rahmen der Nachsorge
Staging: SSK 2008: Staging (W) Tu-Manual München: s.u.
Restaging : SSK 2008: Frühdiagnostik von Lokalrezidiven (P) Tu-Manual München: s.u.
Low-grade NHL
+ #,$+ #?Restaging
+/-+ *?Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* „lymphoma“, less useful in indolent NHL# v.a. in Verbindung mit KM-Biopsie; nicht routinemäßig im Rahmen der Nachsorge$ abhängig von der FDG-Speicherung
Staging: SSK 2008: Staging (W) Tu-Manual München: s.u.
Restaging : SSK 2008: Frühdiagnostik von Lokalrezidiven (P)Tu-Manual München: s.u.
Empfehlungen Tu-Manual
Malignes Melanom
+(+) #+ *Restaging
+++ (N und M)StagingEJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* pT3 und pT4 oder bei M1# widersprüchlich: in der Tabelle -, im Text + mit cave: lung and cerebral metastases
Staging: SSK 2008: Staging (W)Tu-Manual München: ab Tumordicke 1,5 mm hoher Stellenwert möglichS1: im Einzelfall als Zusatz-U oder Alternative nützlich
Restaging : SSK 2008: Restaging (W) Tu-Manual München: nicht aufgeführtS1: ab Stadium IIc (>4mm+Ulzer oder lokoreg. Metastasierung)
Nierenzell-, Harnblasenkarzinom
-Ø?Restaging
-Ø?Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: Tu-Manual München: nicht aufgeführt SSK 2008: nicht aufgeführt
Restaging : Tu-Manual München: nicht aufgeführt
SSK 2008: nicht aufgeführt
Uterus- und Zervixkarzinom
-Ø?Restaging
-/+Ø?Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: Tu-Manual München: nicht aufgeführt SSK 2008: Uterus- und Zervixkarzinom: Bestrahlungsplanung (S),S2: nicht erwähnt
Restaging : Tu-Manual München: nicht aufgeführtSSK 2008: nicht aufgeführtS2: nicht erwähnt
maligner Hodentumor
+/- *Ø?Restaging
-Ø?Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: Tu-Manual München: PET nicht erforderlichSSK 2008: nicht aufgeführt
Restaging : Tu-Manual München: nicht aufgeführtSSK 2008: bei Tumormarkeranstieg (W)
* Bei Tumormarkeranstieg
Ovarialkarzinom
+/-Ø+/-Restaging
+/-ØØStaging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
Staging: SSK 2008: LK- und Fernmetastasen (S und W) Tu-Manual München: eher nicht
Restaging : SSK 2008: LK- und Fernmetastasen (W) Tu-Manual München: gewisser Wert in der Rezidivdiagnostik
PeritonealkarzinoseSensitivität der PET 72% vs. 45% CTSchroder et al. Int J Cancer Oncol 1999
differenziertes SD-Ca.
+§+*+ #Restaging
+/- §-+$Staging
EJNM 2001 JNM 2008 PET/CT?
* Bei erhöhtem hTg (> 10 ng/ml) und negativem Radiojodscan, nicht bei negativem hTg# radiojodnegative Läsionen, $ auch radiojodpositive Läsionen, § Diskrepanz hTg-Radiojod
S1: Ist aufgrund eines ansteigenden Thyreoglobulinspiegels und einer vorangegangenen negativen I-131 Szintigraphie der Verdacht auf nicht-iodspeichernde Metastasen begründet, ist eine Positronen-Emissions-Tomographie mit F-18-Fluorodeoxyglucose…sinnvoll
Prostatakarzinom (Cholin-PET)
+ (bei unklarem PSA �)
Bei PSA� (W)Nicht erwähntRestaging
-Lk (S)M1 (S)
-Staging
Tu-Manual SSK PET/CT?
*
S3:
im Staging Cholin-PET nicht besser als Knochenszintigraphie18F-PET als mögliche Alternative zum Knochenszintigramm erwähnt
im Anhang: ..PET ..may help detect local recurrence if PSA > 1-2…not yet part of clinical use.
Zusammenfassung„wohlwollend“:EJNM, JNM, SSK
„nicht wohlwollend“: Tu-Manual, Leitlinien der FGs
Klinik für NuklearmedizinUniversitätsklinikum Essen