Operations Management - UZH7b0e0316-fa26-4db6-8... · 2017-06-26 · Operations Management...

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Institut für Betriebswirtschaftslehre Operations Management Prozessauswahl und Prozessanalyse Prof. Dr. Helmut Dietl

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Institut für Betriebswirtschaftslehre

Operations Management

Prozessauswahl und Prozessanalyse

Prof. Dr. Helmut Dietl

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Lernziele

Nach dieser Veranstaltung sollen Sie wissen,

• wie das Prozessdesign entsteht

• welche Faktoren auf das Prozessdesign einwirken

• was man unter „Mass Customization“ versteht und welche

Potenziale daraus entstehen

• was man unter einem Prozess versteht

• wie Flussdiagramme erstellt und gelesen werden

• welches Optimierungspotenzial die Prozessanalyse aufzeigt

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Operations Management

Prozessauswahl

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Prozessauswahl

Mögliche Prozesstypen:

• Werkstattproduktion

• Batch-Produktion

• Fliessbandproduktion

• Mass Customization

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Fliessproduktion

Was macht die Fliessproduktion aus?

• Anordnung der Werkzeuge und Arbeitsplätze nach der

Reihenfolge der Bearbeitungsschritte

• Hoher Spezialisierungsgrad

• Keine Rüstzeiten

• Hohe Lagerbestände

• Geringe Vielfalt (z.B. Model T)

• Hohe Produktivität

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Warum ist das Fliessbandprinzip so effizient?

Spezialisierungs- und Effizienzvorteile durch:

• Job Design (Verringerung der Rüstzeiten)

• Layout (Verringerung der Transportzeiten)

• Werkzeuge (Verringerung der Bearbeitungszeit/-kosten)

• Zeit & Bewegung (Erhöhung der Arbeitsproduktivität)

Beispiele des Fliessbandprinzips:

• Fertigungsfliessband (Automobilproduktion)

• Sortierfliessband

• Zubereitungsfliessband (Fast Food)

• Waschstrasse

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Werkstattfertigung vs. Fliessfertigung

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Funktionsorientierung (Werkstattfertigung)

Schneiden Schweissen Stanzen

Prozessorientierung (Fliessfertigung)

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Lern- und Erfahrungskurve

Lern- und Erfahrungseffekte sind ein Vorteil der Fliessproduktion.

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C

0Kumulierte Produktionsmenge

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Grössenvorteile (Economies of Scale)

Der zweite Vorteil der Fliessproduktion sind die Grössenvorteile.

Seite 9

C

0Produktionsmenge

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Problem: Vielfalt

Produktvielfalt beeinträchtigt Lerneffekte, Fliessproduktion ist schwierig umzusetzen

Produktvielfalt verringert Grössenvorteile

• Mehrzweckmaschinen und Rüstkosten

• Wechselnde Arbeitsabläufe und -methoden

• Flaschenhalse entstehen

Aber: Produktvielfalt erhöht Absatzchancen

Ergebnis: Konflikt zwischen Effizienz und Flexibilität

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Was ist Flexibilität?

Ein Prozess ist flexibel, wenn die Durchschnittskosten auch bei

Outputveränderungen konstant bleiben

Zwei Ausprägungen der Flexibilität

• Mengenflexibilität:

Durchschnittskosten sind unabhängig von Outputmenge

• Artenflexibilität:

Durchschnittskosten sind unabhängig von Outputart

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Serien-/Sortenproduktion (Batch Produktion)

Was macht die Batch-Produktion aus?

• Abwechselnde Produktion einer Produkt-/Serviceart

• Zeitweise Spezialisierung

• Regelmässige Umrüstung des Produktionsprozesses

• Trade-off: Lagerkosten vs. Rüstkosten

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Zeit

Lagerbestand

Produktion Produktion

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Werkstattproduktion (Job Shop Produktion)

Was macht die Werkstattproduktion aus?

• Produktion kleiner Produkt-/Serviceeinheiten bei hoher Produkt-

/Servicevielfalt

• Vorwiegend Allzweckgeräte

• Produktivität beruht auf Mitarbeiterqualifikation (z.B. Meister),

nicht auf Arbeitsmethoden und -instrumenten

• Geringe Prozessstandardisierung (z.B. Massarbeit)

• Geringe Mitarbeiterspezialisierung (Cross Training und Job

Rotation)

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Produkt-Prozess-Matrix

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Prozesseffizienz

Prozessflexibilität

hohe Effizienz

geringe Flexibilität

geringe Effizienz

hohe Flexibilität

hohe Vielfalt

geringe Menge

geringe Vielfalt

grosse Menge

Produktvielfalt

Produktionsmenge

Werkstattproduktion

z.B. Massschneiderei

Batchproduktion

z.B. Chemiefabrik

Fliessproduktion

(Mehrproduktbetrieb)

z.B. Automobilfabrik

Fliessproduktion

(Einproduktbetrieb)

z.B. Papierfabrik

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Produktionsstufen mit unterschiedlichen

Prozesstypen

Prozesstypen können auch gemischt werden (z.B. bei Benetton)

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Standardisierte

Materialien

Nachfrage-,

modeorientiert

Standardisierte

Logistik

Stricken Färben Vertrieb

Fliessproduktion Batchproduktion Fliessproduktion

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Produkt-Prozess-Lebenszyklus

Produkteinführungsphase

• kleine Mengen

• schnell wechselndes Produktdesign

• viele Technologieverbesserungen

• Time-to-market als Erfolgsfaktor

Reifephase

• hohe, stabile Mengen

• standardisiertes Produktdesign

• stabile Produktionstechnologie

Schrumpfungsphase

• sinkende Mengen

• keine weiteren Produktvarianten

• Service, Reparaturen als Erfolgsfaktoren

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Werkstatt-

produktion

Batch-

produktion

Fliess-

produktion

Batch-

produktion

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Zusammenfassung

• Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Produkt herzustellen bzw. einen

Service zu leisten

• Prozessentscheidung hat umfassende betriebswirtschaftliche

Konsequenzen

– Wertschöpfung (Vielfalt, Qualität, Zeit, Kosten)

– Kostenstruktur

– Flexibilität

• Aufgrund laufender Veränderungen müssen die

Produktionsprozesse den Produkt-/Marktgegebenheiten ständig

angepasst werden

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Traditionelle Sichtweise

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Flexibilität

Produktivität

Werkstattproduktion

Batchproduktion

Fliessproduktion

(Mehrproduktbetrieb)

Fliessproduktion

(Einproduktbetrieb)

?

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Was ist Mass Customization?

Mass Customization verbindet die

• Spezialisierungs- und Automatisierungsvorteile der

Fliessproduktion

– Economies of Scale

– Standardisierungsvorteile

mit den

• Flexibilitätsvorteilen der Werkstattfertigung

– Massanfertigung

– hohe Produktvielfalt

– schnelle Einführung neuer Produkte

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Elemente der Massenproduktion

• Nachfrageprognose

• Inventarüberwachung

• Produktionsterminierung

• Make-to-Stock

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Produktion Lager Markt

Steuerung

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Elemente der Mass Customization

• Kundenwünsche

• Kommunikationsnetzwerk

• Flexible Produktionstechnologie

• Tracking System

• Make-to-Order

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ProduktionLager Markt

Kundenwünsche

Kommunikation

Tracking

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Weitere Strategien der Mass Customization

Verlagerung von Produktionsstufen

• Produktdifferenzierung so spät wie möglich (z.B. Benetton:

Färbung erst am Produktionsende)

• Modularisierung des Produktionsprozesses

Kundenkonfigurierbare Produkte/Services

• Produktmodularisierung (z.B. Levi‘s Jeans, Dell Computer, IKEA

Möbel)

Kundenorientierte Informations- und Kommunikationssysteme

• z.B. Benutzerdefinierte Internetseiten

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Levi‘s Personal Pair Jeans

Traditionell:

• 8 Bundgrössen x 3 Längen = 24 Grössen

Personal Pair:

• 12 Bundgrössen x 8 Hüftgrössen x 4 Steglängen x 11 Beinlängen

= 4.224 Grössen

• In 5 verschiedenen Farben

• Preis: $65 vs. $49 für traditionelle Levi‘s

• Lieferzeit: 3-4 Wochen

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Levi’s Original Spin® Jeans

5 Grundmodelle x 46 Bundgrössen x 36 Einsäumgrössen x 3

Steglängen x 5 Beinöffnungen x 16 Farben x 2 Verschlussarten

= 3,97 Mio. Varianten

Preis: $55 vs. $49 für traditionelle Levi‘s

Lieferzeit: 2-3 Wochen

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Levi’s Supply Chain

• Make-to-Order (MTO) Produktionsanlagen in Arkansas

• Flexible Produktionstechnologie

• Balken-Code Tracking-Systeme

• Anprobe im Geschäft mit Internetbestellung

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Geschäft

Tracking

MTO FedEx

KundenRohmaterialien,

Inventar

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Operations Management

Prozessanalyse

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Definitionen

Prozess:

Folge logisch zusammenhängender Arbeitsschritte zur Erstellung einer

Leistung oder Veränderung eines Objektes (Transformation)

Durchlaufzeit:

Die Zeitdauer, die eine Produkteinheit im System verweilt

Zykluszeit:

Zeitraum zwischen der Fertigstellung zweier Produkteinheiten

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Prozess Flussdiagramm

Das Flussdiagramm stellt die wesentlichen Elemente des Prozesses

dar.

Grundelemente sind:

• Aufgaben oder Arbeitsvorgänge

• Material- oder Kundenflüsse

• Entscheidungspunkte

• Lager oder Puffer

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Symbole Flussdiagramm

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Aufgabe oder Arbeitsvorgang

Entscheidungspunkt

Lager oder Puffer

Material oder Kundenfluss

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Beispiel Flussdiagramm

Burger King

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KochenKunde

bestellt

Zusammen-

stellen

Zusammen-

stellung

Lieferung

Roh-

material WIP*

Fertig-

stellung

Spezial od.

Standard?

Spezial

Standard

23.11.2015

*WIP = Work In Progress

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Ziele der Prozessflussanalyse

Prozessdokumentation

• Wer macht wann wo was?

• In welcher Reihenfolge?

Performancemessung/Leistungsbeurteilung

• Kosten

• Kapazität

• Lagerbestand

• Lieferzeiten (potenzielle Verzögerungen)

Identifikation von Engpässen und Verbesserungsmöglichkeiten

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Prozesstypen (Extremformen)

Make-to-Order (Auftragsproduktion)

• Produktionsprozess wird erst mit dem Auftrag in Gang gesetzt

• Warenbestand als auch in Arbeit befindliche Produkte werden minimiert

Make-to-Stock (Lagerproduktion)

• Erwartete Mengen werden auf Basis einer Planung produziert

• Kundenaufträge werden durch Lagerbestände bedient

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Durchlaufzeit vs. Zykluszeit

Fall 1

Fall 2

Seite 33

Tunnel

Durchlaufzeit W = 40 min

N = 2

𝜆 = 0,05 Autos/min

Zykluszeit = 20 min

Durchlaufzeit W = 40 min

N = 20

Zykluszeit = 2 min

𝜆 = 0,5 Autos/min

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Durchlaufzeit vs. Zykluszeit

Durchlaufzeit

• Die Zeitdauer, die eine Produkteinheit im System verweilt

• Synonyme: Fliesszeit, Umlaufzeit

• Frage: Wie lange ist der Zeitraum zwischen der Einfahrt eines

Autos in den Tunnel und der Ausfahrt desselben Autos aus dem

Tunnel?

Zykluszeit

• Zeitraum zwischen der Fertigstellung zweier Produkteinheiten

• Entspricht dem Kehrwert der Produktionsrate

• Frage: Wie viel Zeit vergeht zwischen der Ausfahrt eines Autos

und der Ausfahrt des nächsten Autos aus dem Tunnel?

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Kapazität

Kapazität (pro Zeiteinheit) = maximal erreichbarer Output pro Zeiteinheit

= (Anzahl der produzierten Einheiten pro Batch) / (Zeitdauer)

Beispiel: Kapazitätsberechnung eines Batch-Prozesses

• Batch besteht aus 72 Produkteinheiten

• ein Batch-Prozess dauert 5 Stunden

• Rüstzeit = 1 Stunde je Batch-Prozess

Kapazität = Einheiten pro Batch / Zeitdauer = (72 Einheiten pro Batch) / ((1+5)h pro Batch) = 12 Einheiten pro h

Seite 35

Rüst-

vorgangBatch-Prozess

Rüst-

vorgangBatch-Prozess

1h 5h 1h 5h

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Auslastungsgrad

Auslastungsgrad = (Tatsächlicher Output pro Zeiteinheit / Kapazität

pro Zeiteinheit) x 100%

Beispiel:

• Wie oben

• Batch produziert 140 Einheiten pro Tag

• Produktionszeit beträgt 14 h pro Tag

Wie hoch ist der Auslastungsgrad?

Auslastungsgrad = [140 Einheiten pro Tag / (12 Einheiten pro Stunde x

14 Stunden pro Tag)] x 100% = 83,33%

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Flaschenhals

Flaschenhals:

Diejenige Ressource, welche die Kapazität des Gesamtprozesses

limitiert.

Warum sind Flaschenhälse so wichtig?

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Lagerbestand

Durchschnittlicher Lagerbestand = ½ x Batch

Beispiel:

• alle 6 h wird ein Batch im Umfang von 72 Produkteinheiten

gefahren

• Nachfrage = Produktion = 72/6 = 12 Einheiten/h

• Frage: Wie hoch ist der durchschnittliche Lagerbestand?

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Gesetz von Little

Little‘s Law erklärt den Zusammenhang zwischen Durchlaufzeit, Lagerbestand und Produktionsrate

• N = durchschnittlicher Lagerbestand

• W = durchschnittliche Durchlaufzeit

• = durchschnittliche Produktionsrate

Littles Gesetz lautet: N = W

Jede der drei Variablen ist durch die anderen beiden eindeutig determiniert!

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Beispiel

• Brot wird mit einer Rate von 14‘000 Laibe/h hergestellt

• Es dauert 15 min bis ein Brotlaib auf dem Kühltisch abkühlt

• Wie viele Brote müssen auf dem Kühltisch Platz haben?

• N = W = 14‘000 Laibe/h x 0,25h = 3‘500 Laibe

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Reduktion der Durchlaufzeiten

• Entfall

• Beschleunigung

• Zusammenlegung

• Automatisierung

• Verlagerung

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Reduktion der Durchlaufzeiten

• Reihenfolge

• Parallelisierung

• Verantwortung

• Teambildung

• Leistungsmessung

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