Operative Behandlung von Rückenschmerzen¼ckenschmerzen... · Klare OP-Indikationen bei ......
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Transcript of Operative Behandlung von Rückenschmerzen¼ckenschmerzen... · Klare OP-Indikationen bei ......
PD Dr. Ralph Kothe Klinik für Spinale Chirurgie Schön Klinik Hamburg-Eilbek
Operative Behandlung von Rückenschmerzen
Patiententag „Arthrose“ – Berlin 30.10.14
Öffentliche Diskussion
„Unsinnig, gefährlich, teuer 85 Prozent der Rücken-OPs sind überflüssig“
FOCUS-Online 25.08.2013
„Aufs Kreuz gelegt: Die überflüssige OP “
ARD: (W) wie Wissen 12.09.2012
„Rückenoperationen nützen meist nur dem Arzt “
Die Welt 26.04.2012
„Vier von fünf Rückenoperationen sind überflüssig “
Deutsches Ärzteblatt 12.11.2011
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Klare OP-Indikationen bei ...
Unfallverletzungen (Trauma)
Tumorerkrankungen
Rheumatischen Instabilitäten
Verkrümmungen der Wirbelsäule
Infektionen der Wirbelsäule
Klinischer Alltag
Ca. 30% aller Operationen an der Wirbelsäule
Aktuelle öffentliche Diskussion zum Thema Rückenoperationen basiert nicht auf verlässlichen Zahlen
Klinischer Alltag
Deutliche Steigerung der Operationszahlen, aber
Zunahme der Rückenoperationen hat viele Ursachen
• Alterspyramide
• Erhöhtes Aktivitätsniveau im Alter
• verbesserte Diagnostik
• minimal-invasive OP-Techniken
Es wird aber auch unnötig oder mit veralteten Techniken operiert!
Klinischer Fall
• 25 Jahre, weiblich, Medizinstudentin • Seit 2 Wo akuter Beinschmerz re., seit 3 Mo Rückenschmerzen • Taubheitsgefühl am Fuß, aber keine Lähmungen
3/2003
Ist eine operative Behandlung notwendig?
Klinischer Fall
Konservative Therapie: Nach 8 Mo: keine Beinschmerzen, aber geringe Rückenschmerzen MRT Verlaufskontrolle
„Der natürliche Verlauf der Erkrankung ist schwer abzuschätzen“
3/2003 11/2003
Verschleißbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule
Schwierige Indikationsstellung
Klinischer Alltag
1. Gibt es eine spezifische Ursache für die Beschwerden?
2. Lassen sich die Beschwerden durch eine angemessene operative Therapie besser behandeln, als durch konservative Maßnahmen?
Bei welchen Erkrankungen kann eine OP sinnvoll sein?
Bandscheibenvorfall
Verengung des Wirbelkanales (Spinalkanalstenose)
Verschleißbedingte Instabilität (Wirbelgleiten)
Klinischer Alltag
Bei welchen Erkrankungen kann eine OP sinnvoll sein?
Bandscheibenvorfall
Verengung des Wirbelkanales (Spinalkanalstenose)
Verschleißbedingte Instabilität (Wirbelgleiten)
Klinischer Alltag
Wann sollte ein Bandscheibenvorfall operiert werden: Elektiv Radikulärer Beinschmerz länger als 6 Wo trotz konservativer Therapie Anhaltende leichte Lähmung (KG 4/5)
Dringlich Akute relevante Lähmung eines funktionell wichtigen Muskels (KG 3/5) Unerträgliche Beinschmerzen trotz effektiver Schmerzmittel
Notfall Akute hochgradige Lähmung eines funktionell wichtigen Muskels Akute Blasen-Mastdarmlähmung
> 90% aller akuten Bandscheibenvorfälle können konservativ behandelt werden
Bandscheibenvorfall: OP-Indikation und Timing
Mikrochirurgische Bandscheibenoperation:
Vorteile der mikrochirurgischen Technik: Weniger postoperative Schmerzen Sofortige Mobilisation nach der OP Geringere Narbenbildung
„Target Surgery“
Bandscheibenvorfall: Operationstechnik
Ziel der operativen Behandlung:Entlastung der Nervenwurzel Sequesterentfernung Besserung des Beinschmerzes Nur selten Ausräumung der Bandscheibe
Bandscheibenvorfall: Operationstechnik
Barth et al. Spine 2008
Bei welchen Erkrankungen kann eine OP sinnvoll sein?
Bandscheibenvorfall
Verengung des Wirbelkanales (Spinalkanalstenose)
Verschleißbedingte Instabilität (Wirbelgleiten)
Klinischer Alltag
Beschwerdebild: • Beinschmerzen beim Gehen • Müdigkeit und Taubheitsgefühl der Beine • Besserung beim Stehenbleiben mit Vorbeugen/Sitzen • Diskrepanz Gehen/Fahrradfahren
Spinalkanalstenose
Diagnostik: 1. Anamnese (Befragung des Patienten) 2. Körperliche Untersuchung 3. Kernspintomographie der LWS (MRT) 4. Röntgenuntersuchung der LWS (im Stand)
Liquorspiegel (T2axial) Sedimentation Epidurales FettJa: Kaudafasern unterhalb - +des Äquators
Ja: Kaudafasern auch + + oberhalb des Äquators
Nein: Kaudafasern im + + ganzen Querschnitt Liquor noch erkennbar
Nein: + + Liquor nicht mehr erkennbar
Nein: + - Liquor nicht mehr erkennbar
Spinalkanalstenose: MRT
Liquorspiegel (T2axial) Sedimentation Epidurales FettJa: Kaudafasern unterhalb - +des Äquators
Ja: Kaudafasern auch + + oberhalb des Äquators
Nein: Kaudafasern im + + ganzen QuerschnittLiquor noch erkennbar
Nein: + + Liquor nicht mehr erkennbar
Nein: + - Liquor nicht mehr erkennbar
Nein: + + Liquor nicht mehr erkennbar
Nein: + -Liquor nicht mehr erkennbar
Spinalkanalstenose: MRT
→ Als Behandlungsoption in den ersten 12 symptomatischen Wochen → Bei Patienten bei denen eine operative Behandlung nicht möglich ist
Spinalkanalstenose: Konservative Therapie
1. Stufe: Physiotherapie, physikalische Therapie, Schmerzmittel (NSAR) 2. Stufe: Spritzen in den Wirbelkanal (epidural) & Schmerztherapie
Bei guter Korrelation zwischen klinischen Beschwerden und Befund in der Bildgebung sollte eine OP nicht unnötig lange verzögert werden!
Überlegenheit der operativen Behandlung in aktuellen prospektiven Studien: Athiviraham et al., Clin Orthop Relat Res 2007 Malmivaara et al., SPINE 2007 Weinstein et al., N Engl J Med 2008
Spinalkanalstenose: Operationstechnik
Mikrochirurgische Erweiterung des Wirbelkanales:
Vorteile der mikrochirurgischen Technik: Sofortige Mobilisation nach der OP Geringeres Muskeltrauma Erhalt der Segmentstabilität
Postoperativer Befund nach Erweiterung in Höhe L4/5:
Prä-OP
Prä-OP
12 Mo post
12 Mo post-OP
Spinalkanalstenose: Operationstechnik
Spinalkanalstenose: Eigene Ergebnisse
Lumbar spinal stenosis: Prognostic factors of bilateral microsurgical decompression via an unilateral approach.
L Papavero, M Thiel, E Fritzsche, M Westphal, R Kothe; NEUROSURGERY 2009
• Prospektive Studie an 165 Patienten mit Spinalkanalstenose • Unterscheidung nach Alter <65, 65-75 und >75 • Follow-up: 1Wo, 3Mo und 1 Jahr post OP • Outcome: Schmerzen, Zufriedenheit mit OP und Laufbandleistung
Prä-OP Post-OP
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pre-OP 1w
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< 65 65 - 75 > 75
Spinalkanalstenose: Eigene Ergebnisse
Bei welchen Erkrankungen kann eine OP sinnvoll sein?
Bandscheibenvorfall
Verengung des Wirbelkanales (Spinalkanalstenose)
Verschleißbedingte Instabilität (Wirbelgleiten)
Klinischer Alltag
Mobiles Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)• Ausgeprägte Ergüsse in den kleinen Wirbelgelenken
• Differenz der Gleitstrecke: Röntgen im Stand vs. MRT Meistens kombiniert mit Einengung des Nervenkanales
Alleinige Dekompression aufgrund der Instabilität nicht sinnvoll
Verschleißbedingte Instabilität
1. Stabilisierung der Wirbelsäule mit Schrauben
3. Ausräumung der Bandscheibe und Stabilisierung mit „Cage“ 2. Mikrochirurgische Erweiterung des Wirbelkanales
Verschleißbedingte Instabilität: Operationstechnik
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
3. Dokumentation der Behandlungsqualität > Operationsregister mit Erfassung der Patientenzufriedenheit
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
3. Dokumentation der Behandlungsqualität > Operationsregister mit Erfassung der Patientenzufriedenheit
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
3. Dokumentation der Behandlungsqualität > Operationsregister mit Erfassung der Patientenzufriedenheit
4. Versorgung in spezialisierten Zentren > Hohe Behandlungszahlen, Interdisziplinarität, strukturierte Ausbildung
Verbesserung der operativen Versorgung
!
1. Patientenschulung > Therapieentscheidung im Konsens (realistische Erwartung)
2. Enge Kooperation zwischen konservativen und operativen Therapeuten > Gemeinsame Indikationsstellung zur Operation
3. Dokumentation der Behandlungsqualität > Operationsregister mit Erfassung der Patientenzufriedenheit
4. Versorgung in spezialisierten Zentren > Hohe Behandlungszahlen, Interdisziplinarität, strukturierte Ausbildung
DANKE, SCHÖN.