Opportunitätskosten

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Projekt Opportunitätskosten Roxana Darjan Andra Bacila Opportunitätskosten Die Kosten der Produktion - Grundbegriffe Opportunitätskosten und buchhalterische Kosten Kapitalnutzungskosten Variable und fixe Kosten Kurzfristige Kostenkurve Grenzkosten und Durchschnittskosten -Kostenminimierung -Grössenvor-und Grössennachteile 1

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Opportunitätskosten

Die Kosten der Produktion

- Grundbegriffe

Opportunitätskosten und buchhalterische Kosten

Kapitalnutzungskosten

Variable und fixe Kosten

Kurzfristige Kostenkurve

Grenzkosten und Durchschnittskosten

-Kostenminimierung

-Grössenvor-und Grössennachteile

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Die Opportunitätskosten

1. Definitionen

D1 : Opportunitätskosten sind entgangene Erlöse (allgemeiner: entgangener Nutzen), die

dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) zur Nutzung von

Ressourcen nicht wahrgenommen werden.

D2 : Opportunitätskosten sind der entgangene Nutzen der am zweithöchsten bewerteten

Handlungsalternative (opportunity), auf die man zugunsten der gewählten

Handlungsalternative verzichtet hat.

D3 : Unter Opportunitätskosten versteht man Kosten in Form von entgangenem Gewinn für

die beste nicht realisierte alternative Nutzung einer Ressource.

D4 : Abgeleitet aus dem Wort „opportunity“ ( Möglichkeit ) wird der Verbrauch bei den

Opportunitätskosten mit dem entgangenen Nutzen bei ( bester ) anderer Verwendung

bewertet. Diese Bewertungsform findet vor allem bei der Ermittlung der Zusatzkosten seiner

Verwendung.

D5 : Opportunitätskosten sind die Kosten in Verbindung mit Möglichkeiten, die versäumt

werden, wenn Ressourcen des Unternehmens nicht ihrer alternativen Verwendung (mit dem

höchsten Wert) zugeführt werden. Man spricht auch von ökonomischen Kosten.

D6 : Werden knappe Inputfaktoren zur Produktion eines Gutes C verwendet, so gehen sie für

die Produktion anderer Güter, z.B. Gut F verloren. Auf die Produktion dieses anderen Gutes F

muss verzichtet werden. Im Zwei-Güter-Fall entsprechen die Opportunitätskosten von Gut C

dann den nicht produzierten Einheiten von Gut F.

Umgangssprachlich kann man auch von Kosten der Reue oder Kosten entgangener Gewinne

sprechen. Opportunitätskosten sind somit keine Kosten im Sinne der Kosten- und

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Leistungsrechnung, sondern ein ökonomisches Konzept zur Quantifizierung entgangener

Alternativen.

Den Gegensatz zu Opportunitätskosten als entgangene Erlöse bilden die nicht zusätzlich

entstehenden (Mehr-)Kosten, die auch als Opportunitätserlös bezeichnet werden.

Um von Opportunitätskosten zu sprechen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

Es müssen lohnende Alternativen vorhanden sein.

Die eingesetzten Ressourcen müssen knapp sein.

2. Arten von Opportunitätskosten

Ihrer Art nach werden Opportunitätskosten – in Anlehnung an den Produktionsprozess – in

input- und outputbezogene Opportunitätskosten unterschieden.

Die folgende Abbildung stellt die Unterteilung der Opportunitätskosten dar :

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2.1 Inputbezogene Opportunitätskosten

Wenn mehrere alternative Nutzungsmöglichkeiten – meist in Form von herzustellenden

Produkten – um die Verwendung einer knappen/beschränkten Ressource konkurrieren, dann

sucht man zunächst nach dem optimalen Verhältnis zwischen Ergebnis und Verbrauch

der knappen Ressource.

Das Verhältnis zwischen dem Ergebnis (Deckungsbeitrag) und dem dafür eingesetzten

Ressourcenverbrauch wird als inputbezogene Opportunitätskosten (= relativer

Deckungsbeitrag, spezifischer Deckungsbeitrag ) bezeichnet.

Der relative Deckungsbeitrag errechnet sich wie folgt:

Rel DB = Preis−Kosten

Einheit Faktor x

Somit ergibt sich für die Formel der inputbezogenen Opportunitätskosten:

Wi = dibi

wobei:

Wi...inputbezogene Opportunitätskosten für i

di ...Deckungsbeitrag pro Stück des Produktes i

bi...Kapazitätsbeanspruchung für Produkt i

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Entsprechend des Höhe der inputbezogenen Opportunitätskosten, kann dann eine Auswahl der

verschiedenen Alternativen i getroffen werden.

2.2 Outputbezogene Opportunitätskosten

Von outputbezogenen Opportunitätskosten spricht man, wenn der Ergebnisbeitrag nicht auf

die eingesetzte knappe Ressource (Inputfaktor) bezogen wird, sondern auf ein produziertes

Stück (Outputfaktor).

Man unterscheidet hierbei zwischen Alternativkosten (Opportunitätskosten in Abweichung

von der nächstbesten Alternative) und Optimalkosten (Abweichung der gewählten

Alternative von der optimalen Verwendung).

2.2.1 Alternativkosten

Unter dem Begriff „Alternativkosten“ versteht man den Gewinnentgang, der dadurch entsteht,

dass die beste Produktalternative verdrängt wird (daher auch der Name „Alternativkosten“).

Jede Möglichkeit wird also mit jeder ihrer Alternativen (nicht jedoch mit sich selbst)

verglichen, die beste Alternative bestimmt die Höhe der Opportunitätskosten.

Allgemein ergeben sich Alternativkosten wie folgt:

Alt-Opk = max. {relDB Alt1; relDB Alt2} * Ressourceninanspruchnahme

Alt-Opk: Alternativ-Opportunitätskostensatz

relDB: relativer Deckungsbeitrag

Alt: Alternative

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2.2.2. Optimalkosten

Optimalkosten bewerten eine Alternative nur im Vergleich zum optimalen

Produktionsprogramm. Allerdings kann das Konzept der Opportunitätskosten meistens nur

dafür verwendet werden, Alternativen zu bewerten, nachdem Entscheidungen bereits

getroffen wurden.

2.3 Wirtschaftlicher Gewinn und buchhalterischer Gewinn

Ökonomen messen den wirtschaftlichen Gewinn eines Unternehmens: Gesamterlöse minus

die gesamten Opportunitäts-kostender Produktion.

Opportunitätskosten beinhalten sowohl explizite (Kosten verursachen Ausgaben für Inputs)

wie implizite Kosten. (verursachen keine direkten Zahlungen z.Bsp. Kosten für Eigenkapital)

Buchhalterische Gewinne bestehen dagegen aus dem Gesamterlös minus den expliziten

Kosten.

Entsprechend ist der wirtschaftliche Gewinn kleiner als der buchhalterische Gewinn.

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3. Anwendungsgebiete der Opportunitätskosten

Von seinem grundlegenden Konstrukt ausgehend findet das Konzept der Opportunitätskosten

sowohl in betriebswirtschaftlichen als auch in volkswirtschaftlichen Bereichen Anwendung.

3.1 Betriebswirtschaftliche Anwendung :

1. Entscheidung über Zusatzaufträge

2. Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms

3. opportunitätskostenorientierte Lenkpreise

4. In der Investitionsrechnung derjenige Zinssatz, der mit einer vergleichbaren

Alternativinvestition erzielt werden könnte (englisch: opportunity cost of capital)

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3.2 Volkswirtschaftliche Anwendung :

1. Theorie der komparativen Kostenvorteile

2. Konzept der Transformationskurve

3. für den entgangenen Nutzen

4.Beispiele von Opportunitätskosten :

Die Nutzung eines Gebäudes, dass dem Unternehmen gehört, verursacht

Opportunitätskosten, da durch die Eigennutzung Mieteinnahmen entgehen.

Ein selbständiger Unternehmer, der sich keinen Lohn bezahlt, so dass keine

buchhalterischen Kosten aufgezeichnet werden, verursacht im ökonomischen Sinne

Kosten durch den entgangenen Lohn, den er als Arbeitnehmer hätte erzielen können.

Steuerliche Abschreibungen und ökonomische Abschreibungen.

Beispiel aus dem Leben: Karriere als Sportler oder weiter studieren?

Opportunitätskosten für das Studium ist die entgangene Karriere und das evtl. damit

verbundene Geld/Ansehen. Opportunitätskosten für die Karriere ist ein evtl.

erfolgreicher Abschluss.

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Beispiel an Opportunitätskosten in der Volkswirtschaft:

Volkswirtschaftlich betrachtet bestehen die Opportunitätskosten einer Einheit eines Gutes

darin, was aufgegeben werden muss um diese Einheit zu erlangen. Diese Kosten werden dabei

häufig in einer Produktionsmöglichkeitenkurve ausgedrückt, welche die Opportunitätskosten

einer bestimmten Gütermenge in den Mengeneinheiten eines anderen Gutes veranschaulicht.

Beispiel für eine Produktionsmöglichkeitenkurve:

Um statt 1800 Stühle 2400 herstellen zu können, muss auf 450 TV-Geräte verzichtet werden

(850-400)

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