[Optin] Realistische Selbstverteidigung mit ...
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Inhalt
1. Vorwort ................................................................................................................................ 2
2. Der Einfluss von Stress in einer Gewaltsituation ..................................................................... 4
3. Effektivität erhöhen .............................................................................................................. 5
4. Selbstverteidigung mit Alltagsgegenständen .......................................................................... 6
4.1. Selbstverteidigung mit einem Schirm oder Spazierstock ........................................................ 6
4.2. Selbstverteidigung mit einer Zeitschrift .................................................................................. 7
4.3. Selbstverteidigung mit einem Buch ........................................................................................ 8
4.4. Selbstverteidigung mit einer Handtasche ............................................................................... 9
4.5. Selbstverteidigung mit einem Kugelschreiber ........................................................................ 9
4.6. Selbstverteidigung mit dem Schlüsselbund .......................................................................... 10
4.7. Selbstverteidigung mit einem Handy .................................................................................... 10
4.8. Selbstverteidigung mit Münzen ............................................................................................ 11
4.9. Selbstverteidigung mit flexiblen Gegenständen ................................................................... 11
5. Zivilrecht und Strafrecht – Selbstverteidigung als Notwehr ................................................... 12
5.1. Die maßgebenden Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch: ................................................. 12
§32 Notwehr (StGB- Strafgesetzbuch) .......................................................................................... 12
§ 33 Überschreitung der Notwehr (StGB- Strafgesetzbuch) ......................................................... 13
§ 34 Rechtfertigender Notstand (StGB- Strafgesetzbuch) ............................................................ 13
§ 35 Entschuldigender Notstand (StGB- Strafgesetzbuch) ............................................................ 14
§229 Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch) ......................................................................... 14
§ 230 Grenzen der Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch) ................................................... 15
§ 231 Irrtümliche Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch) ..................................................... 15
5.2. Legalität der Selbstverteidigung - Was ist Ihr Recht? ............................................................ 16
Impressum ................................................................................................................................... X
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1. Vorwort
Ziel dieses Buches ist es, dass Sie ein neues Bewusstsein für die Selbstverteidigung bekommen.
Selbstverteidigung ist nicht nur die waffenlose Kunst einen aggressiven Angreifer mit antrainierten
Techniken abzuwehren. Selbstverteidigung besteht aus mehr als nur die reine Gewaltanwendung. Die
realistische Selbstverteidigung setzt sich aus mehreren Aspekten zusammen. Diese Aspekte können
Sie in mehrere Kategorien einteilen. Diese stellen Ihre Möglichkeiten dar, welche Ihnen bei einem
Übergriff zur Verfügung stehen:
Wenn Sie nun in einer Bar, auf dem Weg nach Hause oder vielleicht auch beim Warten auf den Bus
von einer aggressiven Person belästigt werden, müssen Sie sich sicher aus diese Situation manövrieren.
Die sicherste Variante dafür ist die Flucht. Flüchten bedeutet dabei nicht, dass Sie zu feige sind, um
sich einem gewaltsamen Kampf zu stellen. Es bedeutet vielmehr, dass Sie intelligent genug sind sich
nicht auf einen Kampf einzulassen, nach welchen Sie eventuell erst wieder im Krankenhaus aufwachen.
Auch wenn Ihr inneres Ego Ihnen sagen sollte, dass Sie sich der Situation des Kampfes stellen müssen.
Hören Sie nicht darauf. Es macht keinen Sinn, wenn Sie sich vorher noch nie einen Kampf gestellt haben
und sicher nach Hause kommen möchten.
Ich muss allerdings eingestehen, dass es unter bestimmten Umständen nicht immer möglich ist zu
flüchten. Vielleicht werden Sie in eine Ecke gedrängt oder werden von dem Täter festgehalten. In
diesem Fall sollten Sie mit deeskalierenden Worten und Techniken versuchen diese Konfliktsituation
zu entschärfen. Falls dies keine Früchte trägt, bleibt Ihnen nur noch die körperliche
Auseinandersetzung in Form eines Präventivschlags oder der aktiven Selbstverteidigung. Sie MÜSSEN
sich gewaltsam verteidigen. Und dies dürfen Sie nicht nur halbherzig tun. Wenn Sie sich im Ernstfall
wirklich verteidigen müssen, tun Sie das mit voller Härte!!!
Die vier Möglichkeiten
1. Flucht und Vermeidung des
Zusammentreffens
2. Deeskalierende Maßnahmen
3. Präventivschlag ausführen
4. Verteidigen Sie sich mit voller Härte!
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Um einer Konfliktsituation zu entgehen reicht es oftmals schon den Gegner durch einen Schockschlag
zu entkommen. Dabei schocken Sie Ihren Angreifer, um Ihn kurzzeitig von seinem Vorhaben
abzulenken oder sogar außer Gefecht zu setzen. Dieser Schockzustand verschafft Ihnen Zeit. Zeit,
welche Sie nutzen können, um Ihre Flucht in die Sicherheit anzutreten.
Das Ziel dieses Buches ist es Ihnen ein neues Bewusstsein für Selbstverteidigung zu geben. Nämlich die
Selbstverteidigung mit Alltagsgegenständen. Ich denke jetzt nicht an Gegenstände wie ein
Pfefferspray, einem Messer oder einen Schlagstock, denn wer hat sowas schon jederzeit im Alltag in
der Hosentasche dabei… Ich beziehe mich in diesem Buch auf Gegenstände, welche jeder von uns so
gut wie immer bei sich trägt.
Das Potenzial, welches sich hinter diesen Alltagsgegenständen versteckt, ist vielen Menschen gar nicht
bewusst oder wird maßlos unterschätzt. Die Abwehr- oder Anwendungsmöglichkeiten dieser
Gegenstände sind meist sehr ähnlich. So kann eine Selbstverteidigungshandlung mit einem
Kugelschreiber ähnlich ablaufen, wie mit einer Handtasche.
Gegenstände wie:
1. Ein Kugelschreiber
2. Ein Handy
3. Eine Handtasche
4. Oder auch Münzgeld
Das Grundprinzip in der Selbstverteidigung ist immer gleich:
Schnell – Direkt – Einfach!
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2. Der Einfluss von Stress in einer Gewaltsituation
In einer Gewalt- / Konfliktsituation steht Ihr Körper unter enormen Stress. In dieser Situation schüttet
Ihr Körper Unmengen von Adrenalin aus, welches einen starken Einfluss auf Ihren Körper hat. Es hat
unter anderem die Aufgabe das bewusste Handeln teilweise auszusetzen und sich auf automatisierte
Abläufe des Unterbewusstseins zu berufen. Es hat damit die Aufgabe schnell und effektiv reagieren zu
können, ohne sich große Gedanken über mögliche Optionen machen zu müssen. Das sind dann
reflexartige Handlungen. Und je näher die Handlungen an dem natürlichen Bewegungsapparat des
Körpers sind. Desto schneller werden diese ausgeführt.
Bezogen auf die Selbstverteidigung sind also die Handlungen am effektivsten, welche ohne
Nachzudenken ausgeführt werden. Je schneller und direkter die Abwehrreaktion ausgeführt wird,
desto effektiver sind diese und desto schneller kann die ersehnte Sicherheit wieder erreicht werden.
Dies bedeutet aber auch, dass je einfacher die Selbstverteidigungstechnik zu lernen sind und je
ähnlicher diese den natürlichen Bewegungsabläufen des Körpers entsprechen, desto schneller und
effektiver können diese auch in einer Gefahrensituation angewendet werden. Aber auch schwierige
Techniken, welche nicht direkt dem natürlichen Bewegungsmechanismus des Körpers entsprechen
können effektiv angewandt werden. Diese müssen allerdings durch unzählige Wiederholungen
antrainiert werden, bis sie reflexartig auszuführen sind.
Je einfacher die Bewegungen sind, desto schneller werden diese Bewegungen zu
lernen sein und desto effektiver können Sie handeln.
Kurz: Je einfacher, desto besser!
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3. Effektivität erhöhen
Um die Techniken so effektiv wie nur möglich anzuwenden. Werden diese auf körperliche
Schwachstellen ausgeführt. Mit Sicherheit kennen Sie den Schmerz eines Pferdekusses auf dem
Oberschenkel, welche Sie für kurze Zeit bewegungsunfähig macht. Bereits durch schwache Stöße wird
der Beinmuskel wesentlich in seinem Bewegungspotenzial beeinträchtig. Das Zielen auf bestimmte
Nervenpunkte erhöht die Effektivität der Selbstverteidigungstechniken erheblich!
Auf der folgenden Abbildung finden Sie eine Grafik mit den Schwachstellen des Körpers. Die Punkte
stellen Ihre primären Angriffsziele dar. Sie werden aus dem Grund attackiert, um den Gegner zu
schocken und möglichst effektiv zu treffen. Versuchen Sie mit Ihrem ersten Schlag diese
Schwachstellen zu treffen und lassen Sie gegebenenfalls weitere Schläge folgen.
Abb.: 1: Primäre Angriffsziele
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4. Selbstverteidigung mit Alltagsgegenständen
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Buches. Die Selbstverteidigung mit
Alltagsgegenständen.
Nach wir nun geklärt haben, welche Körperstellen am empfindlichsten auf Angriffe reagieren und
demnach ihre primären Angriffsziele darstellen, kommen wir nun zu den Alltagsgegenständen, welche
Ihnen für Ihre Verteidigung zur Verfügung stehen können. Natürlich ist diese Liste nicht annähern
vollständig. Ich habe diese Dinge gewählt, da dies meiner Meinung nach die Gegenstände sind, welche
auf der Straße meist mitgeführt werden.
4.1. Selbstverteidigung mit einem Schirm oder Spazierstock
Der Vorteil beim Regenschirm oder auch der Spazierstock gegenüber anderen Gegenständen liegt
eindeutig in seiner Reichweite. Zudem ist er sehr vielseitig einsetzbar. Mit dem Schirm kann gestoßen,
geschlagen und gestochen werden. Aber der Regenschirm hat auch einen kleinen Nachteil, da dieser
meist mit einer Sollbruchstelle gefertigt wird. Der Vorteil des Spazierstocks gegenüber des Schirms ist
Mögliche Alltagsgegenstände zur Verteidigung
� Regenschirm
� Zeitung/ Buch
� Handtasche
� Kugelschreiber
� Schlüsselbund
� Münzen
� Pullover
� Hundeleine/ Gürtel
� Jacke
� Schale
� Uvm.
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daher, dass dieser keine direkte Bruchstelle hat und somit noch besser zum Schlagen eingesetzt
werden kann als der Schirm.
Schlagen oder Stoßen Sie mit dem Schirm auf den kommenden Angreifer ein. Dabei ist das Stoßen die
effizientere Technik, um den Gegner auf Abstand zu halten. Die Stoßtechnik bringt aber auch gewisse
Risiken mit sich. Falls Sie den Gegner nämlich nicht treffen und dieser schnell näherkommt, kann es für
einen weiteren Stoß eventuell bereits zu spät sein.
Das Stoßen oder Schlagen hat nicht den Zweck den Gegner unschädlich zu machen, sondern dient
Ihnen vielmehr als Ablenkung, um einen weiteren Schlag zu setzen. Treten Sie nach diesen Ablenkungs-
/ Schockschlag den Gegner beispielsweise in den Unterleib. Dieser Tritt gibt Ihnen die Möglichkeit die
Flucht anzutreten. Der Gegner ist anfangs voll und ganz auf den ersten Schlag fixiert, was Ihnen die
Zeit für weitere Techniken oder die Flucht verschafft.
Sie haben auch die Möglichkeit den Schirm schnell aufgehen zu lassen und die Aufmerksamkeit des
Gegners somit auf den Schirm zu lenken. Dies ist vor allem bei kleinen Taschenschirmen („Knirpsen“)
von Vorteil. Wenn Sie den Schirm vor sich halten, hat dieser zudem die Eigenschaft eines Schildes und
baut eine Barriere zwischen Ihnen und den Angreifer auf. Bedenken Sie dabei nur, dass auch Ihnen die
Sicht genommen wird und sie nicht wissen, was Ihr Gegner momentan tut!
4.2. Selbstverteidigung mit einer Zeitschrift
Die Selbstverteidigung mit einer Zeitschrift oder Zeitung kann sehr effektiv sein. Dabei haben Sie zwei
Möglichkeiten:
1. Sie können Ihren Gegner mit einer aufgeschlagenen Zeitung die Sicht auf Sie nehmen. Dies hat
dieselben Hintergedanken wie mit dem aufgespannten Schirm. Anschließend können Sie
hinter der hoch gehaltenen Zeitung Ihren Angriff vorbereiten und den Angreifer sehr
unerwartet treffen. Dabei können Sie theoretisch auch direkt durch die Zeitschrift hindurch
schlagen, was Ihrem Gegner praktisch jede Möglichkeit der Verteidigung nimmt.
Sie müssen dabei allerdings wieder beachten, dass auch Ihnen die Sicht auf den Gegner
genommen wird und Sie dessen Handlungen nicht sehen. Von daher sollte die folgende Schlag-
bzw. Tritttechnik sehr schnell ausgeführt werden.
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2. Eine zusammengerollte Zeitung kann richtig angewandt eine sehr effektive Waffe darstellen.
Das untere Ende der Zeitschrift ist sehr hart und kann ebenfalls als Schlafwaffe eingesetzt
werden. Auch das obere Ende kann zum Stoßen genutzt werden. Eine zusammengerollte
Zeitschrift kann auch zum Schlagen eingesetzt werden. Die Schlagkraft dabei wird von vielen
Menschen meist unterschätzt.
Probieren Sie es doch einfach mal aus und rollen Sie eine Zeitung oder Zeitschrift zusammen.
Das untere Ende wird sehr hart und kann eine durchaus effektive Waffe darstellen.
4.3. Selbstverteidigung mit einem Buch
Bei der Selbstverteidigung mit einem Buch ist es sinnvoll die harten Kanten oder Ecken des Buches für
die Selbstverteidigung einzusetzen. Aber wie Sie gleich erkennen werden, kann auch die flache Seite
genutzt werden.
Das harte Cover kann zum Schlagen genutzt werden. Die Kannte und Ecken des Buches zum Stechen
oder Stoßen auf sensible Körperstellen wie den Solarplexus, Hals, Handrücken und Nervenpunkte des
Unterarms. Vergleichen Sie dafür die beschriebenen Schwachstellen des Körpers aus dem Kapitel „3.
Effektivität erhöhen“
Bei Büchern mit einem weichen Cover, wie es beispielsweise bei Taschenbüchern der Fall ist, muss
darauf geachtet werden, dass nur die gebundene Seite zum Stoßen genutzt werde kann. Alle anderen
Seiten des Covers sind eher uneffektiv.
Bei Schlagtechniken kann das Buch zudem eingesetzt werden, um den Gegner abzulenken oder zu
verwirren und anschließend Folgetechniken einzusetzen.
Es ist ratsam, dass wenn Sie sich in unsicheren Gegenden aufhalten die Zeitung im
Vorhinein zusammenrollen, da dies auch Zeit benötigt, welche Sie im Ernstfall
eventuell nicht haben!
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4.4. Selbstverteidigung mit einer Handtasche
Handtaschen stehen hauptsächlich Frauen zur Verfügung. Aber auch Männer können Taschen zur
Selbstverteidigung nutzen. So eignen sich auch Sporttaschen für diese Techniken. Es ist nicht direkt die
Handtasche an sich, sondern die harten Inhalte, welche die Tasche so effektiv macht.
Bezogen auf die Tasche muss zwischen harten Handtaschen und weichen Beuteltaschen unterschieden
werden. Bei kleinen, harten Handtaschen können die Ecken und Kanten sehr effektiv für Schläge und
Stiche genutzt werden, wobei bei weicheren Beuteltaschen nur Schwingtechniken eingesetzt werden
können. Dies gilt auch für die Sporttasche, welche dem Mann zu Verfügung stehen. Dabei muss darauf
geachtet werden, dass die Tasche bei langen Tragebügeln weit ausschwingt und nur sehr träge
zurückgezogen werden kann. Dieser Vorgang benötigt Zeit und kann sich in gewissen Situationen auch
gegen Sie wenden, wenn Ihr Gegner die Tasche zu greifen bekommt.
4.5. Selbstverteidigung mit einem Kugelschreiber
Der Kugelschreiber ist einer der effektivsten Gegenstände, welcher zu Verteidigung eingesetzt werden
kann. Er ist klein, handlich und man kann ihn nahezu immer dabeihaben, ohne sich groß zu belasten.
Die Effektivität zeichnet sich vor allem durch seine kleine Schlagfläche aus, mit welcher ein großer
Druck auf empfindliche Körperstellen ausgeübt werden kann. Bei einem direkten Schlag mit dem
Kugelschreiber kann die Schlagwirkung wird durch die kleine Fläche vervielfacht. Die Schlagkraft wird
auf eine minimale Trefferfläche reduziert und somit konzentriert. Dies kann schwere Verletzungen
hervorrufen, aber Ihnen im Notfall auch die eigene Haut retten.
Ein Vorteil des Kugelschreibers ist es, dass nahezu jede Körperpartie attackiert werden kann. So geben
das Brustbein, Kopfpartien, aber auch die Armmuskulatur gute Angriffspunkte ab. Werden Sie
beispielsweise von einem potentiellen Gewalttäter festgehalten, können Sie durch Stechen und
Schlagen mit dem Kugelschreiber auf Hände oder Arme den Griff schnell lösen und versuchen zu
flüchten oder weitere Folgetechniken anwenden.
Um den Gegner zu schocken kann der Kugelschreiber auch zum Quetschen der Haut genutzt werden.
Dazu wird diese Hautpartie zwischen dem Kugelschreiber und dem Daumen gequetscht. Durch diese
Schmerzeinwirkung können sehr gut Griffe gelöst werden und anschließend gegen den Angreifer mit
Folgetechniken vorgegangen werden.
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4.6. Selbstverteidigung mit dem Schlüsselbund
Dieser Alltagsgegenstand ist sehr praktisch. Er ist klein und jeder von uns hat diesen so gut wie immer
dabei und griffbereit. Druck- und Stoßtechniken, aber auch Schnitt- und Reißtechniken können mit
diesem Gegenstand genutzt werden. Ähnlich wie beim Kugelschreiber kann der Schlüssel zum Stoßen
und Drücken gegen primäre Angriffspunkte eingesetzt werden. Dabei können leicht Brüche und
schwere Verletzungen entstehen, was diesen Gegenstand so gefährlich macht. Schlüssel mit einem
stark ausgebildeten Bart (die spitzen Zacken des Schlüssels) können Muskeln, Hautpartien und Sehnen
leicht eingerissen werden, wodurch starke Verletzungen verursacht werden können.
Bei einem großen Schlüsselbund werden mehrere Schlüssel, oder auch nur ein einzelner, zwischen die
Finger gesteckt. Bei einem kleinen Schlüsselbund wird generell nur ein Schlüssel zwischen Zeige- und
Ringfinger gesteckt. Mit dieser Waffe werden anschließend Schläge ausgeführt.
4.7. Selbstverteidigung mit einem Handy
Das Handy ist unser täglicher Begleiter und wir haben es eigentlich immer dabei und schnell zur Hand.
Falls Sie sich Gedanken darüber machen, dass Ihr Handy bei der Nutzung zur Selbstverteidigung
beschädigt werden könnte, dann muss ich Sie fragen, was Ihnen wichtiger ist. Ist es Ihre eigene
Sicherheit und Wohlbefinden oder dieser materielle Gegenstand, welcher leicht ersetzt werden kann.
Ich denke die Antwort sollte Ihnen in diesem Fall leicht fallen.
Die Selbstverteidigung mit dem Handy ähnelt ebenfalls sehr der Verteidigung mit dem Kugelschreiber
Es werden mit den Ecken und Kanten die Nervenpunkte des gegnerischen Körpers attackiert. Ein harter
Schlag von unten auf die Nase oder bei einem Haltegriff auf den Handrücken wird den Gegner bereits
ablenken und verschafft Ihnen weitere Zeit zu flüchten oder weitere Attacken auf empfindliche
Körperstellen folgen zu lassen.
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4.8. Selbstverteidigung mit Münzen
Münzen sind meiner Meinung nach die unterschätztesten Gegenstände, welche zur Selbstverteidigung
genutzt werden können. Auch wenn man es nicht denken mag; die Münzen lassen sich sehr vielseitig
einsetzen. Sie lassen sich sehr gut zum Schneiden und Drucktechniken verwenden. An Körperstellen,
an denen der Knochen direkt unter der Oberfläche sitzt (Nase, Wange, Kiefer, Hände, Brustbein), kann
der Einsatz von Münzen sehr schmerzhaft für den Angreifer sein. Druck auf das Brustbein, die Schläfe,
das Ohr oder auch auf die Lippe lassen jeden Gegner von Ihnen zurückweichen.
Aber der größte Vorteil von Münzen liegt in dessen Größe, welche effektiv ausgenutzt werden kann.
Wenn der Gegner vor Ihnen steht und Sie einige Münzen griffbereit haben, dann können Sie diese dem
Gegner in sein Gesicht werfen. Dies ist sehr schmerzhaft, da die Münzen mit den schnittigen Kanten
und einer unglaublichen Geschwindigkeit auftreffen. Durch diesen Schmerz ist der Gegner so
abgelenkt und geschockt, dass Sie die Zeit für weitere Folgetechniken haben oder die Flucht antreten
können.
Auch das einfache Fallenlassen kann zu Ablenkung dienen. Durch das Geräusch beim Auftreffen auf
den Boden ist der Gegner vorerst abgelenkt und schaut eventuell nach unten, wodurch Sie die Zeit
haben einen Präventionsschlag auszuführen oder flüchten können.
Mein Tipp: Haben Sie immer ein paar Münzen lose in der Hosentasche dabei. Dies wird Sie nicht
wesentlich behindern, aber Sie haben immer einen Notfallplan parat ;)
4.9. Selbstverteidigung mit flexiblen Gegenständen
Mit flexiblen Gegenständen sind Dinge wie Schals, Jacken, Gürtel oder auch Pullover gemeint. Mit
diesen Gegenständen sind zwar keine effektiven Schlagtechniken möglich, aber wir können uns diese
Gegenstände trotzdem in Konfliktsituationen zu Nutzen machen. So kann dem Gegner die Sicht
genommen werden, indem man beispielsweise einen Pullover über das Gesicht wirft. Auf diese Weise
kann dieser vorerst keinen Angriff mehr ausführen und nicht auf kommende Angriffe reagieren. Der
Gürtel kann mit seiner harten Gürtelschnalle zum Schlagen verwendet werden. Zudem kann damit
auch Druck auf Körperpartien ausgeübt werden. Aber auch die Schlagwirkung des Gürtels an sich sollte
nicht unterschätzt werden, da dieser eine peitschenähnliche, schmerzende Wirkung hat.
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5. Zivilrecht und Strafrecht – Selbstverteidigung als Notwehr
Auch wenn ich Ihnen das jetzt nicht antun möchte muss ich Sie darauf hinweisen, dass das zugegebener
Weise sehr trockene, gesetzliche Thema Notwehr einen wichtigen Punkt in der Selbstverteidigung
darstellt. Ich werde Ihnen hier vorerst eine Auflistung der wichtigsten Gesetzestexte geben und Ihnen
diese dann versuchen anschaulich zu erklären. Falls Sie keinen Nerv dazu haben, sich all diese
Gesetzestexte durchzulesen und zu verstehen, werde ich Ihnen auf den kommenden Seiten die
wichtigsten Punkte in humanerer Weise erklären. Ich rate Ihnen allerdings sich einen groben Überblick
darüber zu schaffen.
5.1. Die maßgebenden Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch:
§32 Notwehr (StGB- Strafgesetzbuch)
„(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.“
„(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff
von sich oder anderen abzuwehren.“
Was bei Notwehr wichtig ist, ist dass der Angriff „gegenwärtig“, also im Moment, ausgeübt wird oder
er kurz bevorsteht. Sie können sich nicht auf Notwehr berufen, wenn Sie angegriffen wurden und dann
eine Minute später zurückschlagen, es sei denn Sie stehen einem erneuten Angriff gegenüber. Zudem
muss die Abwehrhandlung dem Angriff verhältnismäßig angepasst sein. So können Sie Jemanden nicht
mit einem Messer abwehren, wenn dieser „nur“ einen Schlag austeilt.
Was ist nun aber, wenn einem eine Frau, ein Minderjähriger, ein Volltrunkener oder ein Geisteskranker
gegenübersteht und versucht Sie zu attackieren?
Hierbei ist es so geregelt, dass Sie, falls es Ihnen möglich ist, der Situation ausweichen müssen. Ähnlich
verhält sich der Sachverhalt bei Provokationen. Wenn Sie auf die Provokation eingehen und eine
Gewaltsituation daraus entsteht, können Sie nicht mehr von Notwehr reden. Dies würde dann nach
den Gesetzmäßigkeiten einer Schlägerei ablaufen, welches ich Ihnen später noch erklären werde (mal
so nebenbei bemerkt eines der interessantesten Themen, wie ich finde).
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Wenn alle Präventivmaßnahmen versagt haben (siehe Verhalten in Konfliktsituationen) können Sie
den Angriff beruhigt aktiv abwehren. Sie sollten den Provokateur allerdings immer im Vorhinein darauf
hinweisen, dass Sie das aggressive Verhalten nicht dulden und auch bei Geisteskranken oder
Minderjährigen aus Schutzwehr handeln werden und dürfen.
§ 33 Überschreitung der Notwehr (StGB- Strafgesetzbuch)
„Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er
nicht bestraft.“
Dieser Paragraph schütz all diejenigen, welche aus den oben genannten Gründen
Verteidigungsmaßnahmen ergriffen haben. Sie können in diesem Fall nicht bestraft werden, da Ihnen
die Einschätzung der Situation nicht möglich war. Dabei ist aber auch wieder zu erwähnen, dass Zorn
und Racheakte nicht unter diesen Paragraphen zählen.
§ 34 Rechtfertigender Notstand (StGB- Strafgesetzbuch)
„Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre,
Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen
abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen,
namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte
Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein
angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.“
Dieser etwas verwirrende Satz besagt, dass wenn eine fremde Sache beschädigt oder zerstört wird,
um die Ihnen drohende Gefahr abzuwenden, Sie nicht rechtswidrig handeln. Sie können also Sachen
fremder Leute zur Verteidigung verwenden, wenn es notwendig ist. Die Zerstörung einer Sache kann
so in Kauf genommen werden. Allerdings muss dabei das Verhältnis der Gefahr und des entstehenden
Schadens nicht außer verhältnismäßig hoch sein. Der Schaden muss dabei vom Angreifer ersetzt
werden. Er ist zum Schadensersatz verpflichtet.
Wenn Sie beispielsweise den neuesten Apple Laptop zur Abwehr eines leichten Schlages mit der
offenen Hand einsetzen und dieser dabei zerstört wird, ist dies unverhältnismäßig.
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Kaum erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Zerstörung von Gegenständen, egal ob Kleidung oder
Handy, des Angreifers nicht als rechtswidrig gilt und Sie dafür keinen Schadensersatz leisten müssen.
Dieser Tatbestand gilt auch, wenn Sie einem Dritten Hilfestellung leisten. Sie können Gegenstände
Dritter benutzen um Nothilfe zu leisten.
Sie sind übrigens verpflichtet, einer Person, welche Opfer eines gegenwärtigen, rechtswidrigen
Angriffs wird, zu helfen. Auch hier müssen Sie nicht körperlich eingreifen, sondern können vorerst
Präventivmaßnahmen, wie Hilferufe, ergreifen. Wenn Sie dies nicht tun machen Sie sich wegen
unterlassener Hilfeleistung strafbar.
§ 35 Entschuldigender Notstand (StGB- Strafgesetzbuch)
„(1) Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib oder Freiheit eine
rechtswidrige Tat begeht, um die Gefahr von sich, einem Angehörigen oder einer anderen ihm
nahestehenden Person abzuwenden, handelt ohne Schuld. Dies gilt nicht, soweit dem Täter nach den
Umständen, namentlich weil er die Gefahr selbst verursacht hat oder weil er in einem besonderen
Rechtsverhältnis stand, zugemutet werden konnte, die Gefahr hinzunehmen; jedoch kann die Strafe
nach § 49 Abs. 1 gemildert werden, wenn der Täter nicht mit Rücksicht auf ein besonderes
Rechtsverhältnis die Gefahr hinzunehmen hatte.“
„(2) Nimmt der Täter bei Begehung der Tat irrig Umstände an, welche ihn nach Absatz 1 entschuldigen
würden, so wird er nur dann bestraft, wenn er den Irrtum vermeiden konnte. Die Strafe ist nach § 49
Abs. 1 zu mildern.“
§229 Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch)
„Wer zum Zwecke der Selbsthilfe eine Sache wegnimmt, zerstört oder beschädigt oder wer zum Zwecke
der Selbsthilfe einen Verpflichteten, welcher der Flucht verdächtig ist, festnimmt oder den Widerstand
des Verpflichteten gegen eine Handlung, die dieser zu dulden verpflichtet ist, beseitigt, handelt nicht
widerrechtlich, wenn obrigkeitliche Hilfe nicht rechtzeitig zu erlangen ist und ohne sofortiges Eingreifen
die Gefahr besteht, daß die Verwirkung des Anspruchs vereitelt oder wesentlich erschwert werde.“
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Dieser verwirrende Satz ist ein sehr hilfreicher, also lesen Sie ihn mehrmals durch. Er besagt so viel
wie: Wenn Ihnen etwas geraubt wurde und der Täter einen Tag später an Ihnen vorbeigeht, Sie das
Recht haben zu handeln. Die darin enthaltenen Rechte können nicht nur der Anspruchsinhaber (meist
der Geschädigte) durchgesetzt werden, sondern auch dessen Vertreter (z.B. Eltern für das beraubte
Kind) oder auch Beauftragte. Dass die Selbsthilfe nicht weiter gehen darf, als zur Abwehr der Gefahr
erforderlich, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
§ 230 Grenzen der Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch)
„(1) Die Selbsthilfe darf nicht weiter gehen, als zur Abwendung der Gefahr erforderlich ist.“
„(2) Im Falle der Wegnahme von Sachen ist, sofern nicht Zwangsvollstreckung erwirkt wird, der
dingliche Arrest zu beantragen.“
„(3) Im Falle der Festnahme des Verpflichteten ist, sofern er nicht wieder in Freiheit gesetzt wird, der
persönliche Sicherheitsarrest bei dem Amtsgericht zu beantragen, in dessen Bezirk die Festnahme
erfolgt ist; der Verpflichtete ist unverzüglich dem Gericht vorzuführen.“
„(4) Wird der Arrestantrag verzögert oder abgelehnt, so hat die Rückgabe der weggenommenen Sachen
und die Freilassung des Festgenommenen unverzüglich zu erfolgen.“
§ 231 Irrtümliche Selbsthilfe (BGB- Bürgerliches Gesetzbuch)
Wer eine der in §229 bezeichneten Handlungen in der irrigen Annahme vornimmt, dass die für den
Ausschluss der Widerrechtlichkeit erforderlichen Voraussetzungen vorhanden seien, ist dem anderen
Teil zum Schadensersatz verpflichtet, auch wenn der Irrtum nicht auf Fahrlässigkeit beruht.
Dies sind die wichtigsten Paragraphen, die Sie zum Thema Selbstverteidigung und Notwehr kennen
sollten. Es ist selbstverständlich, dass wir uns diese nicht alle sofort merken können. Aus diesem Grund
werde ich Ihnen diese Notwehrlage mit Beispielen, auf den kommenden Seiten, auf humanerer Weise
erklären.
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5.2. Legalität der Selbstverteidigung - Was ist Ihr Recht?
Bevor Sie mit dem Erlernen der Kampfsport- und Selbstverteidigungstechniken anfangen, müssen Sie
zu allererst den Grundstein der Notwehr dazu legen. Und das ist die Auseinandersetzung mit dem
Strafgesetzbuch. Sie müssen wissen, was erlaubt ist und wann Sie das Gelernte auch anwenden dürfen.
Die folgenden Fragestellungen sollen einen Anreiz dazu geben:
� Was ist erlaubt?
� Wann darf ich mich verteidigen?
� Wie darf ich mich verteidigen?
� Und ab wann ist es Körperverletzung?
All diese Fragen müssen im Vorfeld gestellt und beantwortet werden. Wenn Sie Ihre rechtlichen
Handlungsweisen nicht kennen, kann es geschehen, dass Sie am Ende selber als Angeklagter im
Gerichtssaal sitzen und Ihnen mäßige bis schwere Körperverletzung vorgeworfen wird. Und das ist
wohl nicht der ursprüngliche Sinn hinter Ihrer Verteidigung gewesen.
Sie müssen Ihre Handlungen rechtfertigen und beweisen können, warum Sie diese in der jeweiligen
Situation rechtmäßig Gewalt angewandt haben. Sie müssen beweisen können, dass Sie keine andere
Wahl hatten den Angreifer außer Gefecht zu setzen und dies dem Staatsanwalt auch logisch und mit
allen Fakten erklären können.
Zu Ihrer Verteidigung sollten Sie das Minimum an Kraft anwenden, welches nach Ihrem
begründeten Ermessen nötig ist, um die Situation zu Ihrer Sicherheit zu lösen!!!
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Im Großen und Ganzen drückt dieser Satz sehr viel rechtliche Sicherheit aus. Bevor wir uns mehr mit
diesem Satz beschäftigen, sollten Sie wissen, dass es immer besser ist einer Gewaltsituation aus dem
Weg zu gehen. Auch wenn Sie in der Lage sind die Konfliktsituation nach Ihrem Recht und Gunsten mit
Selbstverteidigungstechniken zu lösen, sollten Sie nicht unnötig eine solche Situation gewaltsam
beenden. Gehen Sie solchen Konflikten aus dem Weg, bevor Sie eskalieren. Es hat nichts mit Angst
oder Schwäche zu tun. Sie bewegen sich damit auf einer rechtlich und persönlich sicheren Seite. Wenn
Sie sich nicht sicher sind, wie Sie einer solchen Konfliktsituationen, ohne Hilfe von der körperlichen
Selbstverteidigung, aus dem Weg gehen, dann verweise ich Sie hier gerne auf mein Buch „Hände weg!
Sei kein Opfer der Gewalt“ oder meinen Onlinekurs „Straßengewalt- Sicherheitstraining“. Dort lernen
Sie alle grundlegenden Informationen, wie Sie sich vor einwirkende Gewalt schützen und präventiv
handeln können.
Falls es im Notfall wirklich zur Anwendung von Selbstverteidigungstechniken kommen sollte, wenden
Sie diese der Situation angemessen an. Entscheiden Sie wie gefährlich Ihnen die Konfliktsituation
erscheint und gehen Sie dann dementsprechend vor.
Aber auch anders herum gilt dies. Wenn Ihr Gegenüber Sie zum Stoppen auffordert und sie nicht
aufhören, gilt dies nicht mehr als Selbstverteidigung bzw. Notwehr, sondern schon als
Körperverletzung. Wenn Sie beispielsweise den Angreifer abwehren und er mit einem verletzten Knie
am Boden liegt und sie anfleht aufzuhören, dann MÜSSEN Sie auch aufhören!
Als kleine Hilfe: Wenn ein Angreifer Sie mit einem Messer oder Totschläger bedroht,
dann ist die Situation sehr ernst. Ihr Leben wird in diesem Fall bedroht und Sie müssen
Ihren Kontrahenten schnell und effektiv mit Selbstverteidigungstechniken und allen
Ihnen zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln ausschalten, falls Ihnen nicht vorher die
Flucht gelingt. Falls Sie allerdings nur verbal oder leicht geschubst werden, reicht
meist in leichterer Schlag oder Ausruf aus, um den Konflikt sicher zu lösen.
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Sie müssen nach Ihrem Ermessen entscheiden!
Ihre Entscheidung muss zudem begründet sein. Wenn Sie keinen guten Grund für die Notwehr
vorzuweisen haben, werden Sie sich schnell als Angeklagter auf der Strafbank wiederfinden. Sie
müssen beweisen können, warum die Anwendung von Selbstverteidigungstechniken in Form von
Gewalt nötig und gerechtfertigt war und warum Sie der Situation nicht aus dem Weg gegangen sind.
Wenn Sie die Konfliktsituation nach einem Wortgefecht verlassen hätten können, dies aber nicht getan
haben und es zur Eskalation mit Gewaltanwendung kommt, dann ist es keine Selbstverteidigung mehr
gewesen.
Sie müssen begründet handeln und dies auch nachweisen können!
Um den Konflikt zu Ihrer Sicherheit zu lösen müssen Sie einsehen, dass die Selbstverteidigung auf der
Straße kein Wettbewerb ist, welcher nach bestimmten Regeln abläuft. Um aus dem Konflikt sicher und
ohne größere Verletzungen herauszukommen dürfen Sie sich nicht so sehr um Ihren Gegenüber
kümmern und welche Verletzungen er davonträgt, sondern sich mehr auf Ihre eigene Sicherheit
konzentrieren.
Sorgen Sie sich um Ihre eigene Sicherheit!
Ich möchte Sie an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Abschnitt „Legalität der
Selbstverteidigung“ keine Rechtsberatung darstellt und lediglich für die Einführung in diese Thematik
dient. Diese Inhalte wurden in den entsprechenden Gesetzestexten recherchiert und auf Grundlage
meiner persönlichen Erfahrungen kommentiert. Wenn Sie Fragen zu diesem Themengebiet haben,
wenden Sie sich bitte an einen Anwalt. Aufgrund dieser Tatsache kann ich für fehlerhafte Angaben keine
Haftung übernehmen.
Seite X
Impressum
Veröffentlicht von:
Vincent Fuhrmann
Laehrstr. 19
14165 Berlin
http://www.fitision.de
© 2015 Vincent Fuhrmann
Alle Rechte vorbehalten
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