Organisation. Führung. Menschen. - Wildenmann · Selbstbeherrschung, die Gefühle zurückhalten,...

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>> Trends im Management-Kontext

Organisation. Führung. Menschen.

November 2015

>> Ertragskritische Faktoren in der Führung

>> Das 360° Feedback

Journal

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Willkommen bei Wildenmann!

Mit unserem Journal wollen wir Kunden, Partner und Interessierte über

aktuelle Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Geschehnisse aus der Welt

der Personal- und Organisationsentwicklung informieren. Dabei streben wir

einen Mix aus allgemeinen Trends und Themen aus dem Beratungs- und

Trainingsalltag der Wildenmann Gruppe an.

Anregungen, Feedback und Themenwünsche nehmen wir gerne unter

[email protected] entgegen. Wir wünsche Ihnen eine gute Zeit.

Bleiben Sie informiert!

Ihr Dr. Bernd Wildenmann

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TrENDs iM MaNagEMENT-KONTExTWelche Trends zeichnen sich in Zukunft ab und welche Bedeutung haben sie für die Ausbildung der Führungskräfte?

Wenn man sich die gegenwärtigen Entwicklungen anschaut, so zeigen sich verschiedene

Felder, die in ihrer Wirkung eine noch konsequentere Realisierung von ganz spezifischen

Management-Kompetenzen bedingen.

Was sind hierbei die treibenden Faktoren?

gesteigerte Komplexität & Entscheidungs-kompetenz unter Unsicherheit

Umgang mit Diversität

Empowerment & Partizipation

Emotionale Führung

internationalisierung & Matrixstrukturen

aNFOrDErUNg aN FührUNg

Technologisierung & Veränderungsbereit- schaft

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Internationalisierung & Matrixstrukturen - Durch die Globalisierung und prozessuale

Organisation entstanden und entstehen Matrixstrukturen, die erhebliche Anforderungen

an das Einflussverhalten der Führungskräfte und an das Kooperationsverhalten von

Mitarbeitern stellen.

Gesteigerte Komplexität & Entscheidungskompetenz unter Unsicherheit - Ein weiterer

Effekt ist die zunehmende Komplexität, die eine hohe Fähigkeit zur Entscheidung unter

Unsicherheit verlangt.

Technologisierung & Veränderungsbereitschaft - Die Auswirkungen der technologischen

Entwicklung auf nahezu jeden Bereich des Lebens und der Arbeit erfordern entwickelte und

mitunter völlig neue (technische) Kompetenzen und eine hohe Fähigkeit und Bereitschaft,

Neues zu adaptieren.

Umgang mit Diversität - Die zunehmende Diversität der Mitarbeiter stellt hohe

Anforderungen an das psychologische Verständnis für menschliche Reaktionen und an die

Fähigkeit zur adäquaten Reaktion im Führungsverhalten.

Empowerment & Partizipation - Der Wunsch der Menschen, gleichberechtigt beteiligt zu

werden, nimmt in allen gesellschaftlichen Ebenen und nationalen und internationalen

Bereichen deutlich zu.

Emotionale Führung - Der Umgang mit Emotionalität wird zur salonfähigen

Management-Kompetenz. In vielen Unternehmen zeigt sich die Erkenntnis, dass strukturell

verankertes und fast schon kultiviertes „Inside-The-Box-Thinking“ zu erheblichen Problemen

führt. Die funktionale oder produktorientierte Struktur wurde in den letzten Jahren, gerade in

internationalen Konzernen, sehr forciert. Oft reichen diese auf den eigenen Arbeitsbereich

fokussierten Denkweisen bis zur Unternehmensspitze.

Neben allen Planungs- und Kontrollsystemen gibt es zwei Kompetenzen, die in Zukunft eine

zentrale Bedeutung haben werden: Die Fähigkeit zur Kooperation und die Fähigkeit, die Kom-

plexität zu durchschauen. Natürlich müssen auch entsprechende Strukturen geschaffen werden,

die das Verhalten der Menschen steuern.

Praktische Erfahrung - Einer unserer Kunden war relativ kurzfristig mit enormen

Qualitätsproblemen konfrontiert. Die Kunden des Unternehmens bekamen nicht das,

was sie bestellt hatten und das Unternehmen konnte Lieferzeiten weder nennen noch

einhalten. Bei der Analyse der Ursachen für diese Probleme stellte man fest, dass alle

Ursachen Schnittstellenprobleme waren.

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Effekte auf die Entwicklung und die Herausforderung von Führungskräften.

Das alles kann nur funktionieren, wenn die Menschen sehr gut kooperieren können. Gleichzeitig

steigt die Komplexität solcher globalen Matrixorganisationen mit jedem neuen Produkt, Markt

und Entscheidungsstrang um ein Vielfaches.

Ein weiterer Effekt dieser Entwicklung ist die zunehmende Verteilung der Macht und das

Schwinden einer eindeutigen Zuständigkeit. Die Positionsmacht wird immer mehr schwinden,

sie muss ersetzt werden durch eine stark ausgeprägte persönliche Wirkung und durch natürliche

Autorität.

Wie kann laterale Führung funktionieren?

Die Führungskräfte und Koordinatoren müssen ihre Projektmitarbeiter für sich gewinnen. Der

klassische Vorgesetzte wird immer mehr in den Hintergrund treten und es wird nicht mehr die

eindeutige Beziehung zum Chef geben, der seine Ziele vorgibt. Die Menschen in den Organisa-

tionen müssen sich ihre Ziele mehr und mehr selbst definieren, sich selbst steuern und ihren

Nutzenbeitrag für andere fokussieren. Initiative und Eigenverantwortung sind gefragt.

Entscheidungen treffen trotz Unsicherheit!

Führungskräfte müssen zunehmend auch auf niedrigeren hierarchischen Stufen unter Unsicher-

heit entscheiden. Entscheiden unter Unsicherheit heißt, man kennt nicht mehr alle Faktoren,

man muss Wahrscheinlichkeiten annehmen und durch die eigene Intuition Komplexität auf

einem höheren Betrachtungslevel verringern. Das alles in einer Welt, die - zu Recht - immer

mehr Beteiligung verlangt, in der immer mehr Nationalitäten, also nicht nur unterschiedliche

Menschen, sondern auch noch unterschiedliche Kulturen, zusammenkommen.

Praktische Erfahrung - Dazu ein Beispiel aus einem internationalen Vertrieb: Hierbei

geht es darum, viele Produkte mit ver-schiedenen Funktionen in unterschiedlichs-

ten Regionen für diverse Kunden herzustellen, zu verkaufen und zu vertreiben. Dazu

braucht es, neben der Matrixorganisation, noch weitere Arbeitsgruppen zur

Koordination von Marketing und Vertrieb, zur Koordination von Produktmanager

und Region usw.

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Genese eines Trends: Emotionale Führung

Gerhards (1988) zeigt in seinem nennenswerten Buch bereits diesen Trend auf. In der von ihm

zitierten Studie von Brinkgreve und Korzec stellen die Autoren einen Wandel in der in den

Ratgeberspalten zum Ausdruck kommenden, kulturellen Kodierung der Emotionskontrolle fest.

Selbstbeherrschung, die Gefühle zurückhalten, Sich-Bremsen und nicht nach außen zeigen,

was man fühlt, dies war noch bis Mitte der 1960er-Jahre der Tenor der gegebenen Ratschläge.

Von da an ändern sich die gegebenen Hinweise: Das Zulassen der Emotionen wird wichtig,

Gefühle zu zeigen ist erlaubt. „Schlucken Sie nichts runter“ ist ein oft gegebener Tipp.

Zunehmend wird nicht die Kontrolle von Emotionen, sondern die Orientierung des eigenen

Verhaltens an den emotionalen Befindlichkeiten zur gesellschaftlichen Norm (Gerhards, 1988).

Weiter führt Gerhards (1988) aus, „dass die Personen, die immaterielle Werte präferieren und

damit den Wertewandel repräsentieren, auch weniger bereit sind, ihre empfundenen Emotionen

zu verbergen, stattdessen diese zum Ausdruck bringen wollen.“ Dieser Trend, hier bereits vor

nahezu einem Vierteljahrhundert beschrieben, hat sich in den letzten Jahren fortgesetzt und

erreicht heute verstärkt die Managementebene.

Die Chancen des Umgangs mit Emotionen liegen…

…in der Freilegung von Energie, die durch Konflikte oder Frustrationen gebunden ist.

…in der Schaffung einer Beziehung sowie in der Schaffung von Commitment und Bindung.

Ein Plädoyer für die Wichtigkeit des Themas Empathie in der Führung ist der Artikel

„Freundlich führt am besten“ des Harvard Business Review (Cuddy et al. 2013).

LiteraturCuddy, A. J., Kohut, M., & Neffinger, J. (2013). Freundlich führt am besten. Harvard Business Manager, 9,20–30.Gerhards, J. (1988). Soziologie der Emotionen: Fragestellungen, Systematik und Perspektiven. Weinheim: Juventa-Verlag.

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ErTragsKriTischE FaKTOrEN iN DEr FührUNg„Welche Verhaltensweisen machen eine erfolgreiche Führungskraft aus? Und welche eben nicht!“

Seit Jahren forschen wir an der Frage, was erfolgreiche Führungskräfte, sowohl in der Persönlichkeit wie

auch in ihrem Verhalten, von weniger erfolgreichen Führungskräften unterscheidet. Hier möchten wir

eine Zusammenfassung unserer Erkenntnisse aufzeigen, die sich aus verschiedenen Datensätzen zusam-

mensetzt. Die nachstehend genannten konkreten Items aus unserem hausinternen 360°-Feedback sind

die signifikant unterschiedlichen Verhaltensweisen von Führungskräften.

Diese Führungsverhaltensweisen stehen in einem eineindeutigen Zusammenhang zwischen Führung

und ökonomischem Erfolg. Führungskräfte, die in den Ergebnissen in ihrem geführten Bereich sehr

erfolgreich sind, zeigen diese Verhaltensweisen in starkem Maße.

Führungskräfte, die weniger oder nicht erfolgreich sind, zeigen diese Verhaltensweisen in geringem

Maße oder gar nicht. Bei den Misserfolgsfaktoren ist der Zusammenhang umgekehrt. Erfolgreiche

Führungskräfte zeigen dieses Verhalten weniger, nicht erfolgreiche Führungskräfte zeigen das Verhalten

stärker. Diese Faktoren sind die Schnittmenge aus verschiedensten Forschungsergebnissen.

Sie bilden quasi den Kern von erfolgreicher Führung. Unternehmensspezifisch können weitere

Führungsverhaltensweisen zusätzlich hoch mit ökonomischem Erfolg in Beziehung stehen.

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Umgang mit Komplexität

> Findet die entscheidenden Punkte für den Erfolg oder Misserfolg heraus.

> Versteht es, komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen.

Entscheidung unter Unsicherheit

> Orientiert sich frühzeitig neu, wenn sich ein einmal eingeschlagener Weg als Sackgasse erweist.

> Geht bewusst persönliche Risiken ein, um bestimmte Vorhaben und Ideen zu realisieren.

> Hat ein Gespür für die richtige Entscheidung.

Führung & Management von Mitarbeitern

> Schafft es, die besten Mitarbeiter für seinen/ihren Arbeitsbereich zu gewinnen.

> Vereinbart mit Mitarbeitern realistische Ziele.

> Setzt Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend ein.

> Erreicht, dass die meisten Mitarbeiter anstehende Veränderungen befürworten.

Wertekultur

> Lebt positive Werte vor.

Misserfolgsfaktoren

> Hat niemanden im Unternehmen, der zu ihm/ihr hält; hat kein Netzwerk aus

Beziehungen und Unterstützung.

> Kann schlecht delegieren und neigt zu übertriebener Kontrolle.

> Kommt mit komplexen politischen Situationen nicht zurecht; ist nicht sensibel für

politische Angelegenheiten.

> Hat Defizite im strategischen Denken; es fehlt der größere Überblick.

> Schafft es nicht, andere für sich einzunehmen.

Fasst man die Ergebnisse zusammen, so zeigt sich folgendes Bild:

Erfolgreiche Führungskräfte beherrschen die Komplexität ihres Arbeitsfeldes. Sie sind sehr daran

orientiert, starke und passende Mitarbeiter zu finden. Danach orientieren sie sich sehr stark auf die Ent-

wicklung der Leistungsfähigkeit des Teams und leben ein positives Wertekonzept vor.

Das klingt alles sehr plausibel, wird aber nun auch durch die klaren Ergebnisse bestätigt.

Die Unterschiede konnten wir durch parallele Interviews absichern. Es zeigte sich in eindrücklicher

Weise, dass besonders erfolgreiche Führungskräfte diese Handlungsmaxime sehr konsequent und

deutlich praktizieren.

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Das 360° FEEDbacK„So erreichen Sie Nachhaltigkeit“

360°-Feedbacks werden heute in vielen Firmen systematisch und auf allen Führungsebenen eingesetzt.

Oft jedoch wird aus den Ergebnissen individueller Entwicklungsbedarf nicht bis in die letzte Konsequenz

abgeleitet, geschweige denn konsequent angegangen.

Allein die Erkenntnis, bestimmte Kompetenzen oder Verhaltensweisen verbessern zu müssen, führt oft

noch zu keinem Transfer. So erleiden viele 360°-Feedback-Projekte nahezu ein ähnliches Schicksal, wie

die vielen Mitarbeiterbefragungen, die schon in den Firmen durchgeführt wurden. Es bleibt bei vielen

Erkenntnissen, allein die Umsetzung erfolgt nicht.

Um dem entgegenzuwirken, empfehlen wir ein persönliches Interpretationsgespräch durch entsprechend

geschultes Personal, um die entscheidenden Entwicklungsfelder zu definieren. Darüber hinaus teilen wir

jedem Kandidaten drei Coaching-Tickets zu, wobei ein Ticket eine Stunde Coaching zu den beabsich-

tigten Veränderungen bedeutet. Diese Tickets können in monatlichen Abständen abgerufen werden und

führen zu einer intensiveren Betreuung des Transfers.

Nach einem halben Jahr wird ein sogenannter Monitor durchgeführt, der ein Follow-up Fragebogen zu

dem 360°-Feedback ist. Darin werden all diejenigen Items nochmals erfragt, die in der Analysephase als

entwicklungsfähig eingeschätzt und dem Kandidaten zurückgemeldet wurden.

Im Ergebnis dieses Vorgehens konnten wir in mehr als zwei Dritteln unserer betrachteten Feedback-

Prozesse eine deutlich positive Entwicklung der entsprechenden Kompetenzen verzeichnen.

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Wildenmann Consulting GmbH & Co. KG

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