Originalklausur...Kennzeichnen Sie zentrale Vorstellungen von Nationalismus und Liberalismus in...

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In den Aufgabenstellungen werden unterschiedliche Operatoren (Arbeitsan- weisungen) verwendet; sie weisen auf unterschiedliche Anforderungsbereiche (Schwierigkeitsgrade) hin und bedeuten, dass unterschiedlich viele Punkte erzielt werden können. Die Lösungen zeigen beispielhaft, welche Antworten die verschiedenen Operatoren erfordern. Alles Wissenswerte rund um die Abiprüfung finden Sie im Buch im Kapitel „Prüfungsratgeber und Prüfungsaufgaben“. Originalklausuren mit Musterlösungen zu weiteren Fächern finden Sie auf www.duden.de/abitur in der Rubrik „SMS Abi“. Das Passwort zum Download befindet sich auf der vorderen Umschlagklappe. Die Veröffentlichung der Abitur-Prüfungsaufgaben erfolgt mit Genehmigung des zuständigen Kultusministeriums. Das Schnell-Merk-System fürs Abi – aufschlagen, nachschlagen, merken Buch … Prüfungswissen für Oberstufe und Abitur systematisch aufbereitet nach dem SMS-Prinzip Extrakapitel mit Prüfungsaufgaben zu allen Unterrichts- einheiten, zu Operatoren und Anforderungsbereichen … und Download Originalklausuren mit Musterlösungen als Beispiele für den Umgang mit Operatoren kostenlos auf www.duden.de/abitur Für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte, Biologie, Chemie, Physik sowie Politik und Wirtschaft Originalklausur mit Musterlösung Abitur Geschichte Aufgabe A: Deutschland im 19. Jahrhundert / Nationalismus und Liberalismus Aufgabe B: Deutsch-französisches Verhältnis

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  • In den Aufgabenstellungen werden unterschiedliche Operatoren (Arbeitsan-weisungen) verwendet; sie weisen auf unterschiedliche Anforderungsbereiche (Schwierigkeitsgrade) hin und bedeuten, dass unterschiedlich viele Punkte erzielt werden können. Die Lösungen zeigen beispielhaft, welche Antworten die verschiedenen Operatoren erfordern.

    Alles Wissenswerte rund um die Abiprüfung finden Sie im Buch im Kapitel „Prüfungsratgeber und Prüfungsaufgaben“.

    Originalklausuren mit Musterlösungen zu weiteren Fächern finden Sie auf www.duden.de/abitur in der Rubrik „SMS Abi“. Das Passwort zum Download befindet sich auf der vorderen Umschlagklappe.

    Die Veröffentlichung der Abitur-Prüfungsaufgaben erfolgt mit Genehmigung des zuständigen Kultusministeriums.

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    ■ Prüfungswissen für Oberstufe und Abitur ■ systematisch aufbereitet nach dem SMS-Prinzip ■ Extrakapitel mit Prüfungsaufgaben zu allen Unterrichts- einheiten, zu Operatoren und Anforderungsbereichen

    …undDownload■ Originalklausuren mit Musterlösungen als Beispiele für den Umgang mit Operatoren ■ kostenlos aufwww.duden.de/abitur

    Für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte,Biologie, Chemie, Physik sowie Politik und Wirtschaft

    Originalklausurmit Musterlösung

    AbiturGeschichteAufgabeA: Deutschland im 19. Jahrhundert / Nationalismus und LiberalismusAufgabeB: Deutsch-französisches Verhältnis

  • ____________________________________________________________________ Signatur 47/1 (Gesc-LK-ET/Ma) Seite 1 von 9

    Sächsisches Staatsministerium Geltungsbereich: für Kultus - allgemeinbildendes Gymnasium - Abendgymnasium und Kolleg Schuljahr 2007/08 - schulfremde Prüfungsteilnehmer ___________________________________________________________________

    Schriftliche Abiturprüfung Leistungskursfach Geschichte

    - E R S T T E R M I N -

    Material für den Prüfungsteilnehmer

    _________________________________________________________

    Allgemeine Arbeitshinweise

    Ihnen werden zwei Prüfungsarbeiten vorgelegt (Prüfungsarbeit A und Prüfungsar-beit B). Wählen Sie davon eine Prüfungsarbeit aus und bearbeiten Sie diese. Ihre Arbeitszeit (einschließlich der Zeit für das Lesen und Auswählen) beträgt 270 Minuten. Sie erhalten zusammen mit der Aufgabenstellung Materialien, auf die in der Prü-fungsarbeit A mit M 1 und M 2 und in der Prüfungsarbeit B mit M 1 und M 2 hingewiesen wird. Am Ende jeder Aufgabe ist die erreichbare Anzahl von Bewertungseinheiten (BE) genannt. Erlaubtes Hilfsmittel: Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung

  • ____________________________________________________________________ Signatur 47/1 (Gesc-LK-ET/Ma) Seite 2 von 9

    Prüfungsinhalt

    Wählen Sie eine der nachstehenden Prüfungsarbeiten aus und bearbeiten Sie diese.

    Prüfungsarbeit A

    Aufgaben 1. Kennzeichnen Sie zentrale Vorstellungen von Nationalismus und Liberalismus in Deutschland für die Zeit zwischen 1806 und dem Beginn der Revolution 1848. Erläutern Sie je ein Beispiel für Umsetzungsversuche in diesem Zeitraum. (12 BE) 2. Erarbeiten Sie aus M 1 Aussagen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zur nationalen Frage im Vormärz und zeigen Sie Unterschiede zur nationalen und liberalen Bewegung in dieser Zeit auf. (10 BE) 3. Fassen Sie die Äußerungen in M 2 zur Rolle von Volk und König während der Berliner Märzereignisse von 1848 zusammen. (10 BE) 4. Vergleichen Sie den Anteil von Volk und Fürsten an den Einigungsbestrebungen 1848/49 und 1866-1871 in Deutschland. (14 BE) 5. Im 19. Jahrhundert entstand die nationalliberale Idee, dass nationale Einheit und Freiheit zusammen gehören. Untersuchen Sie an einem Zeitabschnitt des 20. Jahrhunderts in Deutschland, inwie-fern diese Idee realisiert wurde. (14 BE)

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    M 1 Auszug aus einer Rede des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zum Kölner Dombaufest, 4. September 18421 5 10 15 20 25 30

    Ich ergreife diesen Augenblick, um die vielen lieben Gäste herzlich willkommen zu heißen, die als Mitglieder der verschiedenen Dombau-Vereine aus unserem und dem ganzen deutschen Lande hier zusammengekommen sind, um diesen Tag zu verherrlichen. M.H.2 von Köln! Es begiebt sich Großes unter Ihnen. Dies ist, Sie fühlen es, kein gewöhnlicher Prachtbau. Er ist das Werk des Brudersinns aller Deutschen, aller Bekenntnisse. Wenn Ich dies bedenke, so füllen sich Meine Augen mit Wonnethränen und Ich danke Gott, diesen Tag zu erleben. Hier, wo der Grundstein liegt, dort mit jenen Türmen zugleich, sollen sich die schönsten Thore der Welt erheben. Deutschland baut sie – so mögen sie für Deutschland, durch Gottes Gnade, Thore einer neuen, großen, guten Zeit werden! Alles Arge, Unrechte, Unwahre und darum Undeutsche bleibe fern von ihnen. Nie finde diesen Weg der Ehre das ehrlose Untergraben der Einigkeit deutscher Fürsten und Völker, das Rütteln an dem Frieden der Konfessionen und Stände, nie ziehe jemals wieder der Geist hier ein, der einst den Bau dieses Gotteshauses, ja den Bau des Vaterlandes hemmte! Der Geist, der diese Thore baut, ist derselbe, der vor 29 Jahren unsere Ketten brach, die Schmach des Vaterlandes, die Entfremdung dieses Ufers wandte, [...]. Es ist der Geist deutscher Einigkeit und Kraft. Ihm mögen die Kölner Dompforten Thore des herrlichsten Triumphes werden! Er baue! Er vollende! Und das große Werk verkünde den spätesten Geschlechtern von einem durch die Einigkeit seiner Fürsten und Völker großen, mächtigen, ja, den Frieden der Welt unblutig erzwingenden Deutschland! – von einem durch die Herrlichkeit des großen Vaterlandes und durch eigenes Gedeihen glücklichen Preußen, von dem Brudersinne verschiedener Bekenntnisse, der inne geworden ist, daß sie Eins sind in dem einigen, göttlichen Haupte! – Der Dom von Köln, – das bitte ich von Gott – rage über diese Stadt, rage über Deutschland, über Zeiten, reich an Menschenfrieden, reich an Gottesfrieden bis an das Ende der Tage! Meine Herren von Köln! – Ihre Stadt ist durch diesen Bau hoch bevorrechtet vor allen Städten Deutschlands, und sie selbst hat dies auf das würdigste erkannt. Heute gebührt ihr dies Selbstlob. Rufen Sie mit Mir – und unter diesem Rufe will Ich die Hammerschläge auf den Grundstein thun – rufen Sie mit Mir das tausendjährige Lob der Stadt: Alaaf Köln!

    (Rechtschreibung und Zeichensetzung folgen der Vorlage.) Aus: Elisabeth Droß (Hg.): Quellen zur Ära Metternich (= Ausgewählte Quellen zur deutschen

    Geschichte. Band 23 a). Darmstadt 1999. S. 286 f.

    1 Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen 1840 bis 1861, verkündete an diesem Tag die

    Fortsetzung des Baus am Kölner Dom, welcher im 16. Jahrhundert unvollendet geblieben war. 2 Meine Herren

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    L E E R S E I T E

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    M 2 Auszug aus einem Gedicht Ferdinand Freiligraths, geschrieben am 25. März 1848 in London Das Gedicht erschien zuerst als Flugblatt mit dem Titel „Neues Revolutionslied, dem deutschen Volke gewidmet, geschrieben in London am 25. März 1848“ und später mit dem Titel „Berlin. Lied der ‚Amnestierten’ im Auslande“. 5 10 15 20 25 30

    Zum Völkerfest, auf das wir ziehn, Zu dem die Freiheit ladet, Wie wandelst herrlich du, Berlin! Berlin, in Blut gebadet! Du wandelst rußig und bestaubt Einher in deinen Wunden! Du wandelst hin, das bleiche Haupt Mit Bannertuch verbunden!

    Mit Tuch, von dem du jene Nacht Geheiligt jeden Faden! O, erste deutsche Fahnenwacht Auf deutschen Barrikaden! Du rissest es aus langer Schmach Empor zu neuer Schöne! In einer Nacht, auf einen Schlag Rein wuschen’s deine Söhne!

    So helfe dir nun Gott, Tyrann! Erstochen und erschossen! Und abwärts durch die Straßen rann Ihr Blut in allen Gossen! Arbeiterblut, Studentenblut – Wir knirschen mit den Zähnen, Und in die Augen treibt die Wut Uns seltne Männertränen! [...] Drum sollen eure Leichen nicht Den Strom der Freiheit stauen; Den Strom, der seine Fesseln bricht In diesem Märzestauen! Drum sollen sie die Stufen sein, Die Stufen grün von Zweigen, Auf denen wir zum Dach hinein Der freien Zukunft steigen!

    35 40 45 50 55

    Was Manifest noch, was Bescheid! Was Bitten noch und Geben! Was Amnestie und Preßfreiheit – Tod gilt es oder Leben! Wir rücken an in kalter Ruh', Wir beißen die Patrone, Wir sagen kurz: Wir oder du! Volk heißt es oder Krone!

    Daß Deutschland stark und einig sei, Das ist auch unser Dürsten! Doch einig wird es nur, wenn frei, Und frei nur ohne Fürsten! O Volk, ein einz'ger Tag verstrich – Und schon von Vivats heiser? Erst gestern ließ Er schlachten dich – Und heute deutscher Kaiser?!

    Schmach! mit dem Blute wild verspritzt Bei jenem freud'gen Sterben, Mit dem jetzt möcht' Er sich verschmitzt Den Kaiserpurpur färben! Allein, daß das unmöglich sei, Dafür noch stehn wir Wache, Dafür bleibt unser Feldgeschrei: Hie1 Republik und Rache! [...]

    (Rechtschreibung und Zeichensetzung folgen der Vorlage.) Aus: Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und soziale Gedichte. In: Walter Heichen (Hg.): Freiligraths

    Werke in fünf Büchern. 2. Buch. Berlin (o. J.). S. 122-124.

    1 hier im Sinne von: Hoch

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    Prüfungsarbeit B

    Aufgaben 1. Skizzieren Sie das deutsch-französische Verhältnis von 1870 bis 1914. (10 BE) 2. Erarbeiten Sie die in M 1 dargestellten Reaktionen in Frankreich auf den Tod Stresemanns. Erklären Sie die Bedeutung Stresemanns für das deutsch-französische Verhältnis. (12 BE) 3.1 Beschreiben und erläutern Sie die Karikatur (M 2). (12 BE) 3.2 Zeigen Sie an einem Fallbeispiel oder einem Längsschnitt der Revisionspolitik des NS-Staates in den 1930er Jahren, dass Machtpolitik über Verständigungspolitik triumphierte. (12 BE) 4. In M 1 wird behauptet, dass Gustav Stresemann ein großer deutscher Staatsmann gewesen sei (Z. 20 f.). Diskutieren Sie am Beispiel eines anderen deutschen Politikers, inwiefern dieser als bedeutender Staatsmann seiner Zeit gewürdigt werden kann. Wählen Sie für die Würdigung geeignete Kriterien aus. (14 BE)

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    M 1 Auszug aus einem Telegramm des deutschen Botschaftsrats in Paris, Kurt Rieth, an das Auswärtige Amt in Berlin, 4. Oktober 1929 Paris, den 4. Oktober 1929 5 10 15 20 25 30 35 40

    Plötzliches Ableben des Herrn Reichsministers Dr. Stresemann1 hat in ganz Frankreich ungeheures Aufsehen und große Bestürzung hervorgerufen. Abgesehen von dem bereits drahtlich gemeldeten persönlichen Besuch Briands auf der Botschaft hat eine große Anzahl hervorragender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf der Botschaft vorgesprochen, um durch persönlichen Besuch oder durch Eintragung in die aufgelegten Listen ihr Beileid zu bezeugen. Darunter Poincaré, fast sämtliche Minister des gegenwärtigen Kabinetts, die Präsidenten von Senat und Kammer, der Seine-Präfekt, der Vorsitzende und Mitglieder des Pariser Munizipalrats, der Polizeipräfekt sowie eine Anzahl Senatoren und Abgeordneten, ferner Chefs einer großen Zahl hiesiger ausländischer Missionen. Die gesamte Presse bringt in größter Aufmachung Einzelheiten aus dem Leben des verstorbenen Reichsministers sowie Beschreibung seiner Krankheit und der letzten Stunden seines Lebens. Fast alle Zeitungen besprechen in Leitartikeln die politische Lage, wie sie durch das Verschwinden dieses großen Staatsmannes entstanden ist. Blätter aller Schattierungen, mit Einschluß der äußersten Rechten, sind einig in der Würdigung der großen Verdienste, die sich der verstorbene Reichsminister um sein Vaterland erworben hat. [...] die Feststellung, dass seit Bismarck Herr Stresemann der größte deutsche Staatsmann gewesen ist, [ist] in manchen Pressekommentaren zu finden. Ganz allgemein wird festgestellt, daß Verschwinden des Reichsaußenministers nicht nur großen Verlust für Deutschland darstelle, sondern auch eine bedenkliche Ungewißheit schaffe für die weitere Gestaltung der internationalen Lage in Europa. Wie aus den Zeitungen aller Richtungen hervorgeht, beschäftigt die Frage des mutmaßlichen Nachfolgers des verstorbenen Außenministers lebhaft alle Gemüter. In der Presse und in Privatgesprächen ist überall das Gefühl der Unruhe bemerkbar, ob der künftige Leiter der deutschen Außenpolitik den gleichen Kurs steuern wird wie sein Vorgänger und ob er, selbst wenn er hierzu entschlossen ist, eine solche Politik mit gleicher Autorität und Geschicklichkeit wie Stresemann dies getan hat, in Deutschland wird durchsetzen können. Auch in den Unterhaltungen, die ich gestern und heute mit Briand [...] hatte, war diese Unruhe deutlich erkennbar, als beide sich nach dem mutmaßlichen Nachfolger des Herrn Stresemann erkundigten und wissen wollten, ob dieser das begonnene Werk fortführen werde. Die gleiche Frage wird hier überall gestellt. Mit größter Spannung erwartet man die Wahl des neuen deutschen Außenministers, um daraus Schlüsse auf die künftige Gestaltung des deutsch-französischen Verhältnisses und damit der französi-schen Außenpolitik überhaupt ziehen zu können.

    (Rechtschreibung und Zeichensetzung folgen der Vorlage.) Aus: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-45. Serie B: Band XIII. 3. September bis 31. De-

    zember 1929. Göttingen 1979. S. 89 f.

    1 am 3. Oktober

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    L E E R S E I T E

  • M 2 Karikatur aus der Berliner Satirezeitschrift Kladderadatsch mit dem Titel „Kampf der Geister“, 29. November 1925

    Bildunterschrift: Wenn nur nicht der Geist von Locarno von dem viel stärkeren Geist von Versailles ratzekahl aufgefressen wird! Aus: Kladderadatsch. 78. Jg. Nr. 48 vom 29. November 1925.

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  • © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 1

    Musterlösungen für die Prüfungsaufgaben Abitur Prüfungsfach: Geschichte (Sachsen 2008) Autorin: Krista Düppengießer

    Prüfungsarbeit A

    Aufgabe 1 Beispiel für die nationale Bewegung: die Befreiungskriege Die Wurzeln der deutschen Nationalbewegung liegen in der Aufklärung (Volkssouveränität) Romantik („Volk“ als organisch gewachsene, natürliche Einheit) und der Französischen Revolution („lévee en masse“). Deren direkte Auswirkung auf Deutschland waren die Befreiungskriege 1813-1815, in denen von Napoleon besetzte Staaten das französische Joch abschüttelten. Der Russlandfeldzug hatte das Ende der französischen Expansion gebracht. Nachdem Preußen aus dem Bündnis mit Napoleon ausgetreten war, verbündete es sich mit Russland, England, Österreich und Schweden gegen Frankreich. In der Völkerschlacht bei Leipzig (16.-19.10.1813) errang die Koalition den entscheidenden Sieg. 1814 drangen die Koalitionstruppen bis nach Frankreich vor, so dass Napoleon als Kaiser abdanken und sich nach Elba ins Exil zurückziehen musste. 1815 gelangen ihm zwar die Rückkehr nach Frankreich und die Wiederaufnahme des Kampfes, aber nach seiner Niederlage bei Waterloo (18.6.) wurde er endgültig verbannt, nach St. Helena. Obwohl die Befreiungskriege überwiegend von regulären Truppen geführt wurden, wurden sie von den beteiligten Völkern als Volkskrieg gegen eine Fremdherrschaft begriffen. So erfasste eine nationale Begeisterung ganz Deutschland. Studenten organisierten sich spontan in Freikorps zum Kampf für die nationale Selbstbestimmung, sogar der preußische König rief sein Volk zum Freiheitskampf auf („An mein Volk“ März 1813). Nach dem Zerfall des Empire und des 1806 gegründeten Rheinbunds musste das zersplitterte Deutschland nun konstitutionell, politisch und territorial neu geordnet werden. Das geschah auf dem Wiener Kongress 1814/15, doch zur Enttäuschung der deutschen Patrioten innerhalb der Wiederherstellung des vorrevolutionären Staatengefüges nach den Prinzipien der Restauration (Pentarchie), Legitimität (monarchisches Prinzip) und Solidarität (Hl. Allianz). Als Bestandteil der Wiener Kongressakte regelte die Bundesakte 1815 die konstitutionelle Ordnung in Deutschland, indem sie den Deutschen Bund als Nachfolger des 1803/6 untergegangenen Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation errichtete. Die bestimmenden Merkmale des Deutschen Bundes sind diese:

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    Staatenbund aus 35 souveränen Fürstentümern und vier Freien Städten Österreich und Preußen, die Könige von Großbritannien (Hannover), Dänemark (Holstein) und die Niederlande (Luxemburg) gehörten nur mit einem Teil ihres Staatsgebiets dazu

    kein oberstes Organ (kein Kaiser) Exekutive: Bundestag in Frankfurt/Main, ständiger Gesandtenkongress mit österreichischem Präsidium (Bundesbeschlüsse ab 2/3-Mehrheit)

    keine Volksvertretung Protests durch Deutschland. Bundesheer im Kriegsfall aus Kontingenten der Einzelstaaten geprägt vom Dualismus zwischen Preußen und Österreich.

    . Mit dieser staatlichen Ordnung konnte die entstandene Nationalbewegung nicht zufrieden sein. Deren Ablehnung verband sie mit der liberalen Bewegung, die in den Einzelstaaten für Verfassungen kämpfte, die den Bürgern Freiheitsrechte garantieren und eine konstitutionelle oder parlamentarische Monarchie festlegen sollten, doch auch für die Einheit Deutschlands und eine nationale Volksvertretung. Die liberale und die nationale Bewegung wirkten in der Epoche des Vormärz, der Epoche zwischen der Errichtung des Deutschen Bundes und der Märzrevolution von 1848/49 zusammen. Deshalb findet man im folgenden Beispiel auch liberale Elemente. Beispiel für die liberale Bewegung: das Hambacher Fest

    Das Hambacher Fest (28.5.1832) ist als eine Gegenbewegung zu den Restaurationsbestrebungen der Pentarchiemächte (England, Frankreich, Russland, Österreich und Preußen) zu sehen. Vorher hatte Napoleon Europa bis 1807 fast völlig erobert und es seinen Ideen entsprechend reorganisiert. Als in den Freiheitskriegen (1812-1815) die napoleonische Fremdherrschaft abgeschüttelt wurde, war die Euphorie bei den Nationalen groß, doch schon bald dämpften die absolutistischen Herrscher der Pentarchie mit den Beschlüssen des Wiener Kongresses diese. Besonders in Deutschland, wo die Hoffnung auf einen geeinten Nationalstaat aufgeflackert war, wurde diese mit dem lockeren und „praktisch machtlose[n]“ (Z.25b) Deutschen Bund (1815) längst nicht erfüllt. Aber die Herrschenden waren nicht bereit, ihr restauriertes Europa, das sie sich legitim solidarisch teilten, dem aufstrebenden Bürgertum oder gar dem restlichen „Pöbel“ zu überlassen. Und so verringerte sich das Feuer der national-liberalen Bewegung und wurde mit den restriktiven Karlsbader Beschlüssen (1819) fast vollends gelöscht. Die Ära der Restauration oder auch die Metternichs, als des führenden Kopfs des Europa neu ordnenden Wiener Kongresses, hatte begonnen. Doch die Ideen der Französischen Revolution und der Befreiungskriege waren in den Köpfen der Menschen geblieben. Durch den griechischen Freiheitskampf (1821-1829) und die Julirevolution (1830) wurden sie wiedererweckt, sodass es in ganz Europa zu nationalen Erhebungen kam, unter anderem auch dem Hambacher Fest (28.5.1832). Hier demonstrierten tausende Studenten und Kleinbürger mit Dichtern des „Jungen Deutschland“ für ein republikanisches und geeintes Deutschland. Auf dieser ersten demokratisch-republikanischen Großveranstaltung wurde ein Aufbegehren vor allem der seit 1815 in Burschenschaften organisierten Studenten gegen die von Gott „gewollten“ Herrscher deutlich. Die Forderungen „Ehre, Freiheit, Vaterland“ dieser Burschenschaften, die ihren deutschen Studentenstaat schon in ihrem Gründungsjahr als Vorgriff auf den ersehnten Nationalstaat gesehen hatten, wurden im Hambacher Fest erneuert. Auch deren Farben wurden von den Lützowschen Freikorps übernommen (und sind unsere heutigen Nationalfarben). Man könnte das Hambacher Fest also eine Gegenbewegung zu den monarchisch-absolutistischen Mächten verstehen, die mit ihrer Thematik von „Freiheit und Einheit“ (Z.1) eine national-liberale, also auch in gewissen Facetten eine demokratische ist.

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    Aufgabe 2 In der in einem Auszug vorliegenden Rede des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. zum Kölner Dombaufest vom 4.9.1842 preist dieser die Kölner Kathedrale las „das Werk des Brudersinns aller Deutschen“ (Z. 6). Die Rede, eine Primärquelle, richtet sich zuerst an die Honoratioren von Köln und die Mitglieder der Dombau-Vereine, doch auch an die Kölner Bürger, Preußen und Deutsche überhaupt. Die Dombauvereine in ganz Deutschland hatten mit ihren Spenden die Fortsetzung des Baus erleichtert (Z. 1-4). Der König versteht den Bau als Triumph des durch die Befreiungskriege (1813) wieder erwachten Nationalsinns. Entsprechend wertet er den Abbruch des Baus im 16. Jahrhundert als Folge der Uneinigkeit und Entfremdung, die durch die Konfessionsbildung im dieser Epoche aufgetreten seien (Z. 12-25). Allerdings grenzt sich der preußische Monarch von der national-liberalen Bewegung ab, indem er unter Einheit die „Einigkeit deutscher Fürsten und Völker“ (Z. 13, 21) versteht und die Existenz von Ständen verteidigt (Z. 14f). Den Aufstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft begrüßt er zwar (Z. 16-18), doch ist seine „Einigkeit“ eine geistige und moralische, eben keine konstitutionelle (Z. 11f, 18-20). So erstaunt es nicht, dass dieser Romantiker auf dem Thron die ihm später von der Paulskirchenversammlung angebotene Kaiserkrone verabscheuen sollte.

    Aufgabe 3 In diesem, in einem Auszug vorliegenden, Gedicht des Vertreters des Jungen Deutschland vom 25.3.1848 wird das deutsche Volk aufgefordert, die Märzrevolution bis zur Errichtung einer Republik voran zu treiben. Die mit der Bezeichnung „Junges Deutschland“ zusammengefassten Autoren gehörten der national-liberalen Bewegung an, vertraten auch sozialkritische Positionen und wurden von der reaktionären Bundesversammlung überwacht und zensiert. In sieben 8-zeiligen Strophen (Reimschema ABAB, CDCD) spricht Ferdinand Freiligrath in den ersten drei Strophen der Primärquelle die personifizierte Stadt Berlin an, die, obwohl schmutzig, blutig und voller verbundener Wunden, „herrlich“ wandele (V.3). Denn sie habe die Schmach der Unfreiheit abgeschüttelt und sei nun mit allen anderen Revolutionären unterwegs zum „Völkerfest“ (V. 1) der Freiheit. Freiligrath bezieht sich hier auf die Barrikadenkämpfe in Berlin vom 18.März. In der vierten und fünften Strophe spricht er von den in diesen Kämpfen gefallenen Berlinern, deren Leichen „den Strom der Freiheit“ (V. 26) nicht stauen sollten. Deshalb sollten sie, metaphorisch, Stufen sein, auf denen die Revolutionäre „zum Dach der freien Zukunft steigen“ (V. 31f). Radikal verkündet der patriotische Dichter dann in den letzten drei Strophen die Ziele, die angestrebt werden sollen: Absetzung der Fürsten (V. 39f, 43f), Rache für die Märzgefallenen (V. 36), Einigung Deutschlands (V. 41f) und Errichtung der Republik (V. 56). Das probate Mittel während der Revolution ist für den Dichter: Gewalt, nicht Verhandeln oder der Rechtsweg (V. 33-38), unter Einsatz des Lebens (V. 36). Als Gruppen innerhalb des Volks hebt er die Arbeiter und Studenten hervor, die während der Barrikadenkämpfe am aktivsten waren (V. 18-20). Der Gegner, der besiegt werden muss, ist Friedrich Wilhelm IV.; der preußische König wird als Tyrann bezeichnet (V. 17) und für die Verluste im Volk verantwortlich gemacht (V. 47). Als Gipfel unterstellt ihm Freiligrath, dass der Monarch die Revolution instrumentalisieren wolle, um sich zum deutschen Kaiser erheben zu lassen (V. 48-52). Hier spielt er auf die Reaktion des preußischen Königs an, der das Militär abzog und Amnestie versprach (19.3.), ein liberales Ministerium einberief, die Einberufung einer preußischen Nationalversammlung (Verfassungsgebung) in Aussicht stellte und sich zur deutschen Einheit bekannte. Am 21.3. hatte der König in der Proklamation „An mein Volk und an die deutsche Nation“ verkündet, dass er zur Rettung des Vaterlandes an der Spitze der Nation vorangehen werde. Freiligrath misstraut diesem Verhalten des Königs, der die Revolution anscheinend bejahet, und konstruiert einen blutigen Gegensatz zwischen Volk und Monarch. Aber er ist von der

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    revolutionären Entschlossenheit des Volks nicht ganz überzeugt (V. 45-48). Diese anzustacheln, bezweckt er mit diesem martialischen Gedicht.

    Aufgabe 4 Der Anteil von Volk und Fürsten an den Einigungsbestrebungen 1848/49 und 1866-1871 in Deutschland ist umgekehrt proportional. 1848/49 war die Revolution eine Sache des Volkes, wenn auch nicht des ganzen. Zum einen war unklar, welche ethnischen Gruppierungen zum Reichsvolk gehören sollten (nationale Frage). Zum anderen zogen sich viele Bauern aus der Revolution zurück, weil ihre vorrangig antifeudalen Ziele nicht erfüllt worden waren (republikanische Erhebung in Baden April 1848). Das Bürgertum lehnte die in der Märzrevolution schlummernde soziale Revolution ab und widersetzte sich z. B am Ende dem illegalen Aufruf der radikalen Demokraten, die Reichsverfassung gegen den Willen der Regierungen anzunehmen. Die soziale Revolution war eher das Anliegen der von der Industrialisierung betroffenen Gesellen und Sozialisten. Die Ziele der Revolutionäre waren zu uneinheitlich. Die Fürsten dagegen wichen nur in den ersten Wochen der Gewalt der Revolution, April bis Juli 1849 siegte dann die Restauration. Nachdem der preußische König am 28.4.1849 die „mit dem Ludergeruch der Revolution behaftete“ Krone abgelehnt hatte, wurden die österreichischen und preußischen, darauf die sächsischen, hannoverischen und badischen Abgeordneten aus der Nationalversammlung abberufen. Schließlich löste am 18.6. die württembergische Regierung das Rumpfparlament gewaltsam auf; die letzten Aufständischen in der Pfalz, Baden und Sachsen wurden von Truppen des Deutschen Bundes unter preußischem Oberbefehl besiegt. Die Fürsten trugen die Märzrevolution nicht mit, weil sie die Eigenstaatlichkeit, die der Deutsche Bund garantierte, bejahten, der national-liberalen Bewegung ablehnend gegenüberstanden und im Dualismus zwischen Preußen und Österreich verharrten. Die Einigung, die 1866-1871 erfolgreich durchgeführt wurde, war eine kriegerische und eine Sache der Fürsten. Der preußische Ministerpräsident, Otto von Bismarck, provozierte gezielt drei Kriege (1864 den deutsch-dänischen, 1866 den preußisch-österreichischen, 1870/71 den deutsch-französischen), um den Dualismus in Deutschland zugunsten Preußens zu überwinden. Das Deutsche Reich war ein Bundesstaat mit Reservatsrechten für einzelne Bundesstaten, der Souverän waren die Monarchen der in ihm zusammengeschlossenen 22 Fürstentümer und die Senate der drei Freien Städte. Natürlich war das Volk an der Einigung nicht völlig unbeteiligt: es hatte in den Kriegen gekämpft und sich an der Vorentscheidung für die „kleindeutsche“, preußische Lösung im Zollverein beteiligt, indem es dessen Vorteile in Anspruch nahm. Allerdings war die Verfassung des Reiches nach dem monarchischen Prinzip, dem Vorrang des Kaisers gestaltet:

    militärischer Oberbefehl ohne parlamentarische Kontrolle völkerrechtliche Vertretung außenpolitische „Richtlinien“kompetenz Einberufung und Auflösung des Reichstags Reichskanzler dem Kaiser verantwortlich, nicht dem Reichstag.

    Deshalb waren nicht alle Liberalen mit dieser Reichsgründung zufrieden (Gründung der Nationalliberalen Partei 1867); die nationale und die liberale Bewegung fielen auseinander.

    Aufgabe 5 Hier kommen mehrere Epochen in Frage. Exemplarisch ist hier die Teilung Deutschlands nach 1945 behandelt.

  • © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 5

    Mit der Gründung der Teilstaaten BRD und DDR waren für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Einheit und Freiheit auseinander gefallen, die Bürger der DDR hatten beides verloren. Deshalb war es das Ziel jeder Bundesregierung, die Wiedervereinigung auf freiheitlicher Basis zu erreichen. In der ersten Phase ihrer Deutschlandpolitik lehnte die BRD die DDR als Zwangsstaat offen ab. Bis ca. 1970 galt die Halllstein-Doktrin, benannt nach dem Staatssekretär im Auswärtigen Amt Walter Hallstein:

    die BRD erhebt den Alleinvertretungsanspruch für Gesamtdeutschland die BRD unterhält zu keinem Staat, der die DDR anerkennt, völkerrechtliche Beziehungen.

    Bis 1970 unterhielt die BRD zu keinem Ostblockstaat außer der UdSSR (seit 1955) diplomatische Beziehungen. Da der maßgebliche Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU), 1949-1963) davon überzeugt war, dass die Wiedervereinigung nur aus einer Position der Stärke der BRD heraus möglich sei, betrieb er vorrangig die Integration der BRD in den Westen, die Aussöhnung und Partnerschaft mit Frankreich, die europäische Integration und die Partnerschaft mit den USA. Ab 1970 leitet die sozialliberale Koalition die zweite Phase der Deutschlandpolitik der BRD ein, die Ostpolitik: „Wandel durch Annäherung“:

    Ziel: humanitäre Erleichterungen im Kontakt zwischen West- und Ostdeutschen Maßnahmen: Moskauer Vertrag zwischen der BRD und der UdSSR 1970 (Anerkennung der bestehenden Grenzen in Europa), Warschauer Vertrag zwischen der BRD und Polen 1970 (Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens), Prager Vertrag zwischen der BRD und der CSSR 1973 (Gewaltverzicht, Anerkennung der bestehenden Grenzen) und Grundlagenvertrag zwischen der BRD und der DDR 1972 (Regelung der innerdeutschen Beziehungen, faktische Anerkennung der DDR).

    Auch die 1982 folgende christlich-liberale Regierung führte diese Entspannungspolitik fort. Doch erst mit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 wurde die Wiedervereinigung realisiert. Schnell wandelte sich der Ruf der DDR-Bürger in den Massendemonstrationen von: „Wir sind das Volk!“ zu: “Wir sind ein Volk!“. Schnelligkeit charakterisierte auch den Einigungsprozess selbst, so dass der Zehn-Punkte-Plan (28.11.1989) der Bundesregierung Helmut Kohl (CDU) obsolet wurde. Er sah erst eine Demokratisierung der DDR, dann eine Konföderation beider Staaten und zuletzt die Vereinigung vor. Doch nach dem überwältigenden Sieg der „Allianz für Deutschland“ (CDU/CSU, Deutsche Soziale Union, DU, und Demokratischer Aufbruch, DA) mit 47, 8% in der einzigen freien Volkskammerwahl (18.3.1990) war deutlich, dass die Mehrheit der DDR-Bürger die baldige Einführung der Marktwirtschaft und die rasche Vereinigung wünschte. Angesichts des ökonomischen Verfalls der DDR übernahm die CDU/CSU diese Position. Die Wiedervereinigung wurde am 3.10.1990 mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes (§ 23 GG) vollzogen.

    Prüfungsarbeit B

    Aufgabe 1 Nach der Niederlage im deutsch-französischen Krieg 1871 fühlte Frankreich sich von Deutschland gedemütigt. Das neue Deutsche Reich wurde im Spiegelsaal von Versailles, dem Ort seines eigenen, vergangenen, Glanzes, gegründet; es musste 5 Mrd. Francs an Reparationen zahlen und Elsass-Lothringen abtreten. Solange Bismarck Reichskanzler war, ging dieser von der unumstößlichen Tatsache der Feindschaft Frankreichs aus. Also betrieb und erreichte der Eiserne Kanzler die außenpolitische Isolation Frankreichs.

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    Deshalb entwickelte er ein kompliziertes Bündnissystem zur Sicherung des Friedens. Seine Grundgedanken waren:

    Das Deutsche Reich war „saturiert“, es strebte keine weitere territoriale Ausdehnung an.

    Im Verhältnis zu den anderen Mächten betrieb er eine situationsbezogene, wendige Politik und ließ sich vertraglich nicht starr festlegen.

    Als weltpolitische Konstanten kalkulierte er immer ein die Rivalität zwischen England und Russland sowie zwischen Österreich und Russland auf dem Balkan.

    Als besondere Gefährdungen für das Deutsche Reich sah Bismarck seine Mittellage und die unversöhnliche Feindschaft Frankreichs an.

    Daraus leitet er seine bündnispolitischen Ziele ab: die Isolierung Frankreichs und die Vermeidung einer Koalition mehrer Staaten gegen Deutschland.

    Alle anderen europäischen Mächte sollten auf Deutschland als Vermittler in ihren Interessenkollisionen angewiesen sein. Diesen Zielen dienten folgende Bündnisse:

    1873(-1881) Dreikaiserbündnis mit Österreich und Russland zur Abwehr republikanischer und sozialistischer Bestrebungen; gemeinsames Vorgehen beim Angriff einer anderen Macht (Frankreich)

    1879(-1918) Zweibund mit Österreich zur gegenseitigen Hilfe bei einem russischen Angriff; Neutralität beim Angriff einer anderen Macht (Frankreich, Italien)

    1881(-1887) Dreikaiservertrag mit Österreich und Russland als Erneuerung des Dreikaiserbündnisses; gegenseitige Neutralität im Kriegsfall

    1882(-1914) Dreibund mit Österreich und Italien zur gegenseitigen Hilfe bei einem Angriff Frankreichs

    1887(-1890) Rückversicherungsvertrag mit Russland zur gegenseitigen Neutralität bei einem Angriff durch eine andere Macht; deutsche Unterstützung der russischen Meerengeninteressen (im „geheimen Zusatzprotokoll“), Widerspruch zum Zweibund.

    Bis 1890 verfolgte und erreichte die Außenpolitik des Deutschen Reiches das Ziel der Friedenswahrung. Im Zeitalter des Imperialismus und des schroffen „Neuen Kurs’“ in Deutschland gelang es Frankreich, sich aus dieser Isolation zu befreien:

    1892 französisch-russische Militärkonvention: Bündnisfall des Kampfes gegen Deutschland, falls eine der beiden Mächte von einer Dreibundmacht (unter deutscher Beteiligung) angegriffen worden wäre

    1894 vertieft im französisch-russischen Zweibund 1902 französisch-italienisches Neutralitätsabkommen: Bresche in den Dreibund 1904 Entente cordiale mit England: kolonialer Interessenausgleich 1912 französisch-russische Marinekonvention: Zusammenarbeit der Seestreitkräfte 1912 britisch-französischer Notenaustausch über militärische Zusammenarbeit bei der Abwehr eines etwaigen deutschen Hegemonialanspruchs bzw. Angriffskrieges.

    Die Übersicht zeigt, dass das Verhältnis im betreffenden Zeitraum konstant schlecht blieb. Allerdings kehrte sich die Bündnislage um, 1914 war Deutschland in der schlechteren Position. Ihm war nur der Zweibund (und der Dreibund) geblieben, nachdem der Rückversicherungsvertrag 1890 nicht verlängert worden war.

    Aufgabe 2 Der deutsche Botschaftsrat in Paris, Kurt Rieth, schildert in diesem Telegrammauszug vom 4.10.1929 die große Bestürzung, die der Tod des Reichsaußenministers Gustav Stresemann am Vortag in Frankreich ausgelöst hat. In der Primärquelle teilt der Diplomat mit, dass mehrere Politiker, darunter Briand und Poincaré, fast das ganze Kabinett, die Präsidenten von Senat und Kammer, regionale und Pariser Amtsträger, Senatoren und Abgeordnete sowie die Leiter vieler Vertretungen ihr Beileid in der Botschaft persönlich ausgesprochen

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    haben (Z. 1-12). Die Presse und alle Parteien seien sich „einig in der Würdigung der großen Verdienste“ (Z. 18f) Stresemanns (Z. 13-22). Sie seien nun von der Sorge erfüllt, ob sein Nachfolger „den gleichen Kurs steuern“ (Z. 29f) werde, mit derselben Autorität und Geschicklichkeit (Z. 17-33). Davon seien das deutsch-französische Verhältnis und die französische Außenpolitik abhängig (Z. 37-40). In einigen Pressekommentaren werde Stresemann als seit Bismarck „der größte deutsche Staatsmann“ (Z. 21) gerühmt. G. Stresemann (1878-1929) hat von deutscher Seite aus die Versöhnung mit Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg herbeigeführt. Im Kaiserreich war der Nationalökonom Mitglied der Nationalliberalen und im Alldeutschen Verband, entsprechend während des Kriegs ein Verfechter eines Siegfriedens. Er trat für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg ein. Im Dezember 1918 gründete er die DVP, deren Vorsitz er bis zu seinem Tod innehatte; 1923 war er Reichsaußenminister der Großen Koalition und verantwortlich für den Abbruch des Ruhrkampfes. Seit 1923 war er bis 1929 ununterbrochen Außenminister der Weimarer Republik. Nach der deutschen Niederlage überwand Stresemann seinen Nationalismus und erkannte die Notwendigkeit der Verständigung mit Frankreich, um Deutschlands internationale Ächtung zu überwinden. Seine Ziele waren die internationale Friedenssicherung, die Lösung der Reparationenfrage, die Räumung des Rheinlands und die „Korrektur der Ostgrenze“ (Zitat Stresemann). Diesen Zielen dienten

    die Verträge von Locarno (1925, Akzeptanz von Deutschlands Westgrenze, Ausschluss einer gewaltsamen Änderung der Grenze zu Polen) zwischen Deutschland, Frankreich, Belgien, Polen und der Tschechoslowakei

    der Berliner Vertrag (1926, ohne Stoßrichtung gegen Polen, im Kontext der Konzentration der UdSSR auf innere Probleme („Aufbau des Sozialismus in einem Land“)) zwischen der UdSSR und dem Deutschen Reich und

    die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund (1926). Entscheidend für die Verbesserung des deutsch-französischen Verhältnisses waren die Verträge von Locarno. Sie sind das Werk von Stresemann und Briand. Sein Partner auf französischer Seite, der in der Quelle (Z. 5, 34) erwähnte Aristide Briand (1862-1932), war 1929 Ministerpräsident. Gemeinsam mit Stresemann erhielt er für die Locarno-Verträge 1925 den Friedensnobelpreis. 1928 brachte er zusammen mit dem amerikanischen Außenminister Kellogg den sog. Briand-Kellogg-Pakt zustande, in dem ein Angriffskrieg völkerrechtlich geächtet wurde. Gegenspieler beider war der ebenfalls (Z. 8) genannte Raymond Poincaré (1860-1934), der vor dem Weltkrieg stets für die Intensivierung der französischen Beziehungen mit Russland und England eingetreten war und 1920 den Vorsitz der Reparationskommission innehatte, den er dazu nutzte, die Reparationsverpflichtungen extensiv auszulegen. 1922 stürzte er Briand wegen dessen konzilianter Deutschlandpolitik, 1923 betrieb er die Ruhrbesetzung. Doch auch er ist betroffen über Stresemanns Tod.

    Aufgabe 3.1 Die Karikatur aus dem Kladdaradatsch vom 19.11.1925 trägt den Titel „Kampf der Geister“. Sie zeigt vor dunklem Hintergrund ein großes, einem Bären ähnliches, behaartes Gespenst, vom Betrachter nach rechts zur Bildmitte weggedreht. Mit dreien seiner mit Klauen bewehrten Pranken greift es bedrohlich nach einem zweiten Geist, in dessen Rücken es sich befindet. Der tierartige Geist scheint hinter einer Art Hügelrücken hervorzutreten. Er hat lange Ohren, große Augen, den Mund, voller spitzer Zähne, aufgesperrt. Seine Nase und die zwei Hörner auf seiner Stirn sehen wie Kanonenrohre aus. Auf dem Kopf trägt er eine französische Soldatenmütze. Ein großer Speicheltropfen hängt unterhalb seines linken Mundwinkels. Der kleinere Geist vor ihm, den er bedroht, hat die Gestalt eines weiblichen Engels mit einem Flügelpaar. Er trägt ein wallendes Kleid und hält in beiden Händen einen

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    Ölzweig. Er ist im Begriff, in einer Linksdrehung hinter sich zu blicken, und zeigt einen ängstlichen Gesichtsausdruck. In der Bildunterschrift wird erläutert, wen die Geister personifizieren: „Wenn nur nicht der Geist von Locarno von dem viel stärkeren Geist von Versailles ratzekahl aufgefressen wird!“. Die Karikatur ist auf den Widerstand gegen die Verträge von Locarno (5.-18.10.1925) bezogen. Sie bedeuten die Festigung des Friedens, bes. mit Frankreich; deshalb der Friedensengel. Doch der Karikaturist befürchtet, dass der Unfriede, den der Versailler Vertrag verursacht hat, stärker ist und die Wirkung der Locarno-Verträge untergräbt. Der Friedensvertrag, ein Diktat, wurde im Spiegelsaal von Versailles am 28.6.1919 von der deutschen Delegation unterzeichnet. Die Wahl des Ortes war die französische Revanche für die Gründung des Kaiserreichs (s. o.). Das deutet der Zeichner mit der Soldatenmütze an. Er enthielt folgende Bestimmungen für Deutschland: Gebietsabtretungen:

    an Frankreich: Elsass-Lothringen an Polen: Posen, Teile Westpreußens und Oberschlesien (nach Volksabstimmung) an Litauen: das Memelgebiet an die Tschechoslowakei: das Hultschiner Ländchen (nach Volksabstimmung) an Belgien: Eupen-Malmedy (nach Volksabstimmung) das Saargebiet sollte für 15 Jahre unter Völkerbundsverwaltung gestellt werden das linksrheinische Gebiet wurde in drei Zonen bis zu 15 Jahren von den Alliierten besetzt

    alle Kolonien mussten abgegeben werden; Abrüstung:

    Reduzierung der Reichswehr auf 100 000 Soldaten fast völlige Auflösung der Marine Verbot des Besitzes schwere Waffen Abschaffung der Wehrpflicht Schaffung einer entmilitarisierten Zone 50 km östlich des Rheins Reparationszahlungen in noch festzulegender Höhe.

    Am meisten empörte die Deutschen aber der sog. Kriegsschuldartikel (§ 231), in dem die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg den Mittelmächten zugesprochen wurde. Der Vertrag diente insbesondere dem Sicherheitsbedürfnis Frankreichs und stellt den Tiefpunkt in den deutsch-französischen Beziehungen vor dem Zweiten Weltkrieg dar. Die Härten des Versailler Vertrages vergifteten das Selbstwertgefühl der meisten Deutschen in der Weimarer Republik. Seine Revision war das Ziel aller Regierungen. Die wollte Stresemann mit den Locarno-Verträgen auch erreichen, aber eben auf friedlichem Weg. Aber im der Hetze gegen den Versailler Vertrag formierte sich die undemokratische Rechte der „Republik ohne Republikaner“. Der Karikaturist zeigt ein gutes Gespür für die Gefährdung der Weimarer Republik.

    Aufgabe 3.2 Es wird der Längsschnitt gezeigt. Der NS-Staat machte die Revision von Versailles zu seiner außenpolitischen Agenda. Doch sein eigentliches Ziel war die Vorbereitung und Führung eines Kriegs zur Eroberung neuen „Lebensraums“ im Osten bzw. letztlich die deutsche Weltherrschaft. Der Ideologie entsprechend, kannte die nationalsozialistische Außenpolitik Friedlichkeit nur als Mittel, nicht als Ziel. In einem Wechselspiel von Friedensbeteuerungen und der Schaffung vollendeter „Heimführungen“, „Anschlüsse“ und Annexionen erstrebte Hitler die Revision des Versailler Vertrags und die „Eroberung neuen Lebensraums“. Dazu dienten die Stationen seiner Außenpolitik:

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    14.10.1933 Austritt aus dem Völkerbund: Kampfansage an die Versailler Ordnung 26.2.1934 Nichtangriffspakt mit Polen: Schwächung des französischen Bündnissystems

    17.1.1935 Wiedereingliederung des Saarlands 16.3.1935 Wiedereinführung der allgemeine Wehrpflicht: Bruch des Versailler Vertrages, Aufrüstung

    18.6.1935 deutsch-britisches Flottenabkommen: Bruch des Versailler Vertrages, Aufrüstung

    7.3.1936 Kündigung der Locarno-Verträge, Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland: Bruch des Versailler Vertrages

    Hiermit war die Revision von Versailles erreicht. Jetzt trat das eigentliche Ziel in den Vordergrund: 25.10.1936 Achse Berlin-Rom: Schulterschluss mit dem faschistischen Italien 25.11.1936 Antikominternpakt mit Japan gegen die UdSSR, Januar 1937 Beitritt Italiens, März 39 Beitritt des Franco-Spaniens: Schaffung einer Bündniskonstellation gegen den ideologischen Hauptgegner

    13.3.1938 „Anschluss“ Österreichs 29.9.1938 Münchener Konferenz: Italien, England und Frankreich stimmen der Abtretung der Sudetengebiete an Deutschland durch die Tschechoslowakei zu

    1.10.1938 Einmarsch in die Sudetengebiete 16.3.1939 Errichtung eines deutschen „Reichsprotektorats Böhmen und Mähren“, Einverleibung der „Resttschechei“ : Kriegsgefahr

    23.8.1939 deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt.

    Aufgabe 4

    Hier können verschiedene Personen gewürdigt werden. Beispielhaft sei das Wirken Bismarcks diskutiert. Auch bei der Kriterienwahl kann es statthafte Unterschiede geben. Eine kontroverse historische Persönlichkeit ist Otto von Bismarck (1815-1898), in M 1 Z. 20 angeführt. Einerseits verwirklichte er mit der Reichsgründung 1871 das Ziel der nationalen Bewegung. Dabei konnte er Deutschland im europäischen Machtgefüge etablieren. Aber andererseits verzögerte er aus monarchistischer Gesinnung die Demokratisierung von Staat und Gesellschaft. Kriterien: Verschiedene Kriterien sind anwendbar, so

    Erfolg, Durchsetzungskraft Angemessenheit der Mittel Freiheitlichkeit Zeitgemäßheit Fortschrittlichkeit.

    Schon an dieser Auflistung sieht man, wie relativ Kriterien sind. Sind Freiheitlichkeit und Fortschrittlichkeit absolute Kriterien oder nur heutige, zeitbedingt gültige Maßstäbe? War die Antike „schlechter“ als das 20. Jahrhundert? Ist Zeitgemäßheit ein Wert, der immer gilt? Würdigung des Wirkens Bismarcks (unter Vorbehalt): - „pro“:

    Verwirklichung der nationalen Einheit Etablierung Deutschlands in Europa als eines stabilisierenden Faktors Sicherung des Friedens in Europa

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    Verzicht auf koloniale Herrschaft Flexibilität in der „Schaukelstuhlpolitik“ gegenüber den Parteien Sozialgesetzgebung pragmatische, ideologiefreie Realpolitik absolute Treue im Dienst für Preußens Krone Verlässlichkeit als Bündnispartner genialer Taktiker

    - „contra“:

    Monarchist Verächter des Parlamentarismus „Kulturkämpfer“ Verächter des Proletariats und der Sozialdemokratie.

    Man erkennt zweierlei: In seinen Zielen und Werten, der Loyalität der Krone gegenüber, war Bismarck der Vergangenheit verhaftet, ein Aristokrat. Die durch die Industrialisierung entstandene Soziale Frage begriff er in ihrer Tiefendimension nicht. In seinen Mitteln dagegen war er fortschrittlich. Den Umgang mit den lästigen Parteien, das parlamentarische Geschäft, beherrschte er meisterlich. Wie das Urteil über Bismarcks Bedeutung ausfällt, ist subjektiv. Doch darf ihm nicht abgesprochen werden, ein „großer deutscher Staatsmann“ zu sein, der in seiner Zeit viel verändert hat.

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    Die hier abgedruckten Lösungsvorschläge sind nicht die amtlichen Lösungen des zuständigen Kultusministeriums. Impressum: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, vorbehaltlich der Rechte die sich aus den Schranken des UrhG ergeben, nicht gestattet. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2008 Redaktionelle Leitung: Simone Senk Redaktion: Christa Becker Autorin: Krista Düppengießer

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