Ortsportraet Gallinchen

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SA/SO, 24./25. OKTOBER 2009 15 Lausitzer Rundschau Cottbuser Rundschau Elbe-Elster-Rundschau Mit dem Eigenheimbau in Gal- linchen haben sich viele junge Familien angesiedelt. Der seit 60 Jahren im Ort bestehende Kindergarten bleibe nach wie vor eine gefragte Betreuungs- stätte, sagt Leiterin Irene Kon- zack. Das ehemalige Gutsge- bäude am Friedensplatz ist das Domizil der Kinder seit sechs Jahrzehnten und trägt seit Juni 2001 den Namen „Am Stor- chennest“. Inzwischen hat sich einiges verändert. Der neue Spielplatz ist der ganze Stolz, der mit Un- terstützung von Vattenfall in diesem Jahr umgestaltet wor- den ist. „Seit Donnerstag haben wir als Ergänzung einen Rollra- sen von unserem Träger be- kommen“, sagt die Leiterin. „Für das gesunde Heranwach- sen von Kindern hat das Erle- ben in der Natur eine elementa- re Bedeutung. Die neuen Spiel- und Verweilbereiche auf unse- rem Gelände fördern Kreativi- tät, Motorik und Sinneswahr- nehmung der Kinder.“ Der jungen Generation ein schönes Umfeld zu bieten, ist auch Ziel des Ortsbeirates. Beim Rundgang verweist Orts- vorsteher Fritz auf den neuen Spielplatz am Ameisenweg. „Das ist der Vierte im Ort.“ Eine Schaukel und ein Klettergerüst sind dort aufgestellt worden. Eine Bereicherung für den Ort ist der neue Sportpark, der in diesem Sommer von einem privaten Betreiberehepaar an der Tennishalle für Besucher offen steht. „Uns fehlt eine ver- nünftige Anbindung des öffent- lichen Nahverkehrs an die Stadt bis in die Nacht hinein“, sagt Sportpark-Mitarbeiter Thomas Ludwig. Firmen hätten sich zu Betriebssportfesten angemel- det. 500 bis 1000 Leute kämen da bei Sport und Spiel zusam- men. Viele Leute wollten jedoch nicht mit dem Pkw zum Feiern kommen. „Bis jetzt sind wir mit einem Pendelverkehr einge- sprungen“, so Ludwig. Ortsvorsteher Fritz setzt in diesem Zusammenhang auf die Unterstützung der Kommune. „Die Verkehrsplanung ist gera- de in Arbeit“, sagt der stellver- tretende Ortsvorsteher Diet- mar Schulz. Um das Leben in Gallinchen an einem zentralen Ort zu bin- den, soll der Friedensplatz zum Ortsmittelpunkt entwickelt werden. Der Umbau der in un- mittelbarer Nähe befindlichen alten Schule ist vorgesehen, wo- bei das kleine Museum erhalten bleibt. Saniert werden soll auch das Gutshaus. „Die ersten Ab- sprachen für die Sanierung des Daches des Schlosses sind ge- troffen worden“, erklärt Fritz. „Wir hoffen, dass die Außenfas- sade dann auch bald in Angriff genommen wird.“ Mit 254 Gewerbetreibenden, die laut Fritz Ende 2008 in Gal- linchen gezählt worden sind, entwickeln sich der Handel und das Handwerk kontinuierlich. Auf eine 200 Jahre alte Vereins- geschichte kann der Ort zudem verweisen. Nachwuchs in Gallinchen stets willkommen Eigenheimsiedlungen vergrößern Ortsteil am Rande von Cottbus Gallinchen hat mit seiner Lage am Rande von Cottbus in den vergangenen Jahren Zuwachs durch neue Einwohner erfah- ren. „Wir zählen gegenwärtig 2629 Einwohner“, sagt Orts- vorsteher Wolfram Fritz stolz. Von Adelheid Floß Wir in Gallinchen Die Kinder der Kita „Am Storchennest“ sind vom Rollrasen begeistert. Fotos: Adelheid Floß Ein neuer Spielplatz ist in Gallinchen am Ameisenweg entstanden. Gallinchen. Beim Ortstreff der RUNDSCHAU mit den Bürgern von Gallinchen erzählen die Ein- wohner, was ihnen unter den Nä- geln brennt. Bewohner Ulrich Noack sieht voller Skepsis auf die Entwicklung der Wohnungsbau- gebiete in Gallinchen. „Die Wald- flächen sollten erhalten bleiben“, sagt er. Dabei bezieht er sich ins- besondere auf das Gebiet Eichen- grund. Anfragen seinerseits beim Planungsamt der Stadt Cottbus hätten ergeben, dass es sich hier um ein 34-Gebiet handle. Das be- deute, dass in solchen Gebieten gemäß § 34 BauGB gebaut wer- den könne, wenn sich das Projekt in Bezug auf Bauweise, Nutzung und Grundstücksfläche in die Umgebung einfügt. „Wir drängen auf diese Weise die Natur nach draußen“, warnt Noack. Ortsvor- steher Fritz weist in diesem Zu- sammenhang auf ein Problem hin. „Wir brauchen einen Orts- entwicklungsplan.“ Das große Ziel, das seitens des Ortsbeitrates angestrebt werde, sei eine stra- ßenbegleitendende Bebauung in Gallinchen. Die Zustimmung bei Baumaßnahmen gebe der Orts- beirat, betont Fritz. Gleichzeitig verweist er darauf, dass bei priva- ten Waldflächen der Besitzer ent- scheide, was geschehe. Wolfgang Nikolai berichtet von einem privaten Gelände an den Spreewiesen, das seit DDR_Zei- ten schon für Ärgernis sorgt, sich jedoch nichts ändert. „Das ist ein Seuchenherd“, so Nikolai. Ursa- che sei die dortige Tierhaltung. Er könne nicht verstehen, warum hier nicht Einhalt geboten wird. Grundstücke mit „Messi-Ver- dacht“, wie in der Hauptstraße 17, könnten nur über das Ordnungs- amt der Stadt Cottbus bearbeitet werden, sagt der Ortsvorsteher. Unterstützung der Stadt Cott- bus ist laut Fritz ebenso nötig bei den parkenden Autos in den neu- en Wohngebieten. „Viele haben Garagen und nutzen diese nicht.“ An verschiedenen Stellen ver- sperrten die Fahrzeuge Zufahr- ten, die im Notfall gebraucht wer- den. Eine Beschilderung und re- gelmäßige Kontrollen könnten nach seinen Worten dagegen hel- fen. Adelheid Floß Gegen Kahlschlag der Waldgebiete Hinweise und Bedenken der Gallinchener entgegen genommen Ulrich Noack (re.) verweist auf die Abholzung von Wald in Gallinchen. Gallinchen. Fensterrahmen, Staubsauger, Matratzen, Reifen, Kissen, Glas und diverse Müllsä- cke bilden einen Müllberg hinter dem Gelände der ehemaligen „Möbelwelt“ in Gallinchen. Die illegale Müllentsorgung ist nicht nur dort zu finden. Auch hinter dem Gelände des Lager- platzes neben dem neuen Sport- park kämen regelmäßig Fahrzeu- ge, die zwischen dem Feld- und Wiesenweg Dinge abladen, er- zählt Thomas Ludwig. „Da waren sogar Waschmaschinen dabei.“ Anwohner Jürgen Kaffka be- klagt, dass im Bereich Feldweg zwar die Straße gereinigt werde, aber das Gras ziemlich hoch wachse. „Da muss man sich schä- men“, betont er. Ein weiterer Stein des Ansto- ßes, der beim Rundgang zur Spra- che kommt, ist die Ablagerung von Ästen und Grünschnitt. Be- sonders stark sei das zwischen Autobahn und Eichengrund zu beobachten. Auf die Frage, ob Äs- te noch verbrannt werden kön- nen, sagt Wolfram Fritz: „Darü- ber werden wir in einem Aushang informieren. Auch die Sprech- stunden, die jeden Donnerstag im Schloss stattfinden, können die Bürger nutzen, um Fragen und Probleme loszuwerden.“ Zu Kritiken, die den Unrat auf dem Gelände des Baggerlochs be- treffen, erklärt Dieter Schulz: „Das Gelände befindet sich in Pri- vatbesitz.“ Da habe das Ord- nungsamt keine Handhabe. Für Ortsvorsteher Wolfram Fritz ist das Thema Müll nichts Neues, der Zustand in Gallinchen sei ihm bekannt. Mit eigenen Kräften aus dem Ortsteil könn- ten diese Probleme jedoch nicht gelöst werden. „Früher ist der Gemeindearbei- ter regelmäßig unterwegs gewe- sen.“ Diese Stelle sei gestrichen worden. „Jetzt ist die Arbeit auf uns zugekommen.“ Er selbst kümmere sich schon um das Ab- lesen der Zähler für Heizung und Wasser, betont er. Das Ordnungsamt sei bezüglich der illegalen Entsorgungen in Gallinchen zuständig. „Die Mit- arbeiter sollten wenigstens einen Tag mal hierher kommen.“ Bezüglich des Geländes der ehemaligen „Wohnwelt“ erklärt Fritz, dass sich Interessenten für eine Bewirtschaftung gemeldet haben. Mehr wolle er dazu aber nicht sagen. Adelheid Floß Illegale Müllentsorgung in der Kritik Fehlende Gemeindearbeiter erschweren die Kontrollen Illegale Müllhalde. Inge Donath (68): „Ich fühle mich in meinem Haus nicht mehr wohl. Durch die Erschütterungen der vielen LKW vibriert alles. Die B 97 ist eine Katastrophe. Seit dem Straßenausbau 2005 ist der Straßenlärm noch schlimmer geworden. Der wilde Parkplatz an der Auto- bahnauffahrt ist ein Schandfleck. Ebenso das leer stehende Möbel- haus. Dieses ver- fällt, und vor der Einfahrt wird immer mehr Müll abgeladen. Schade, dass sich für ein solches Gebäude kein Nachnutzer findet. In Gallinchen fühle ich mich aber sonst wohl. Beim letzten Dorffest war Achim Mentzel da. Wir ha- ben schöne Feste, und der Dorf- klub ist engagiert.“ Barbara Klischat (60): „Ich wohne hier schon mein ganzes Leben. Vor allem der neue Fried- hof ist einsame Spitze. Der ist echt schön ge- worden. Auch der neue Spiel- platz ist toll. Schade finde ich, dass man am Wochenende fast gar nicht mehr in die Stadt gelangt. Es fah- ren zu wenig Busse. Würde gerne öfters mal nach Cottbus fahren. Und die Autos stauen sich. Ich habe das Gefühl, der Bürgersteig wird am Wochenende in Gallin- chen hochgeklappt. Mein Wunsch wäre eine Umgehungs- straße. Früher war es hier viel ru- higer. Der Straßenlärm ist ärger- lich.“ Werner Siegfried (74): „Ich fühle mich wohl in Gallinchen und kann nicht meckern. Es gibt hier alles, was ich brauche. Vie- le Geschäfte und Lokale. Auch die Busverbindung vor der Tür ist angenehm. Im Imbiss um die Ecke kann ich Eisbein essen. Im Dorf ist man auch als Rentner gut versorgt. Die Menschen im Ort halten zusam- men. Ich bin zwar nicht mehr so mobil, aber die Senioren treffen sich regelmäßig und unterneh- men Ausflüge. Loben möchte ich die Friedhofgestaltung. Der sieht jetzt richtig schön aus.“ Marina Frühling (51): „Ich wünschte mir mehr Sauberkeit in den Seitenstra- ßen. Auch die Gehwege sind teilweise sehr verwachsen. Wichtig ist aber vor allem eine Umgehungsstra- ße für den Ort. Es ist hier sehr laut. Der LKW- Lärm ist belastend.“ kli RUNDSCHAU-Umfrage zum Leben der Menschen in Gallinchen Gallinchen. Die Friedhofsanlage von Gallinchen hat sich in den vergangenen Wochen zum Positi- ven verändert. „Es wurden die Wege gepflastert und eine kleine Mauer gezogen, damit nicht mehr das Regenwasser über die Gräber läuft“, berichtet Ortsvor- steher Wolfram Fritz. Mit den neu errichteten Wasserentnah- mestellen ist Fritz noch nicht ganz zufrieden. „Die Hähne trop- fen ständig“, sagt er. Über eine Lösung würde er sich sehr freuen. Traurig stimme ihn, dass der Müll in den bereitstehenden Containern nicht ordnungsge- mäß getrennt werde. Die Folge sei, dass die Entsorgung mehr Geld koste und die Kosten später auf die Bürger umgelegt werden müssten. Gemeindearbeiter hät- ten früher für Ordnung gesorgt, diese gebe es aber nicht mehr. Entlang des Hauptweges des Friedhofes sollen noch Koniferen gepflanzt werden. Drei gepflas- terte Parkplätze sind am Amei- senplatz entstanden. Der Hin- weis eines Bürgers, ein Hinweis- schild zum Parkplatz am Haupt- eingang anzubringen, wurde von Fritz entgegengenommen. afl Friedhofsgelände im neuen Glanz Neuer Weg des Friedhofes. Anzeige Das Ortsporträt wird präsentiert von Physiotherapie Physiotherapie Denise Höhne 03051 Gallinchen, Gallinchener Hauptstr. 35 a,Tel./Fax 03 55 / 54 29 54 manuelle Therapie Krankengymnastik manu. 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S A / S O, 24 . / 2 5 . O KT O B E R 2 0 0 9 15Lausitzer Rundschau Cottbuser Rundschau Elbe-Elster-Rundschau

Mit dem Eigenheimbau in Gal-linchen haben sich viele jungeFamilien angesiedelt. Der seit60 Jahren im Ort bestehendeKindergarten bleibe nach wievor eine gefragte Betreuungs-stätte, sagt Leiterin Irene Kon-zack. Das ehemalige Gutsge-

bäude am Friedensplatz ist dasDomizil der Kinder seit sechsJahrzehnten und trägt seit Juni2001 den Namen „Am Stor-chennest“.

Inzwischen hat sich einigesverändert. Der neue Spielplatzist der ganze Stolz, der mit Un-terstützung von Vattenfall indiesem Jahr umgestaltet wor-den ist. „Seit Donnerstag habenwir als Ergänzung einen Rollra-sen von unserem Träger be-kommen“, sagt die Leiterin.„Für das gesunde Heranwach-sen von Kindern hat das Erle-ben in der Natur eine elementa-re Bedeutung. Die neuen Spiel-und Verweilbereiche auf unse-rem Gelände fördern Kreativi-tät, Motorik und Sinneswahr-nehmung der Kinder.“

Der jungen Generation einschönes Umfeld zu bieten, istauch Ziel des Ortsbeirates.Beim Rundgang verweist Orts-vorsteher Fritz auf den neuen

Spielplatz am Ameisenweg.„Das ist der Vierte im Ort.“ EineSchaukel und ein Klettergerüstsind dort aufgestellt worden.

Eine Bereicherung für denOrt ist der neue Sportpark, derin diesem Sommer von einemprivaten Betreiberehepaar ander Tennishalle für Besucheroffen steht. „Uns fehlt eine ver-nünftige Anbindung des öffent-lichen Nahverkehrs an die Stadtbis in die Nacht hinein“, sagtSportpark-Mitarbeiter ThomasLudwig. Firmen hätten sich zuBetriebssportfesten angemel-det. 500 bis 1000 Leute kämenda bei Sport und Spiel zusam-

men. Viele Leute wollten jedochnicht mit dem Pkw zum Feiernkommen. „Bis jetzt sind wir miteinem Pendelverkehr einge-sprungen“, so Ludwig.

Ortsvorsteher Fritz setzt indiesem Zusammenhang auf dieUnterstützung der Kommune.„Die Verkehrsplanung ist gera-de in Arbeit“, sagt der stellver-tretende Ortsvorsteher Diet-mar Schulz.

Um das Leben in Gallinchenan einem zentralen Ort zu bin-den, soll der Friedensplatz zumOrtsmittelpunkt entwickeltwerden. Der Umbau der in un-mittelbarer Nähe befindlichen

alten Schule ist vorgesehen, wo-bei das kleine Museum erhaltenbleibt. Saniert werden soll auchdas Gutshaus. „Die ersten Ab-sprachen für die Sanierung desDaches des Schlosses sind ge-troffen worden“, erklärt Fritz.„Wir hoffen, dass die Außenfas-sade dann auch bald in Angriffgenommen wird.“

Mit 254 Gewerbetreibenden,die laut Fritz Ende 2008 in Gal-linchen gezählt worden sind,entwickeln sich der Handel unddas Handwerk kontinuierlich.Auf eine 200 Jahre alte Vereins-geschichte kann der Ort zudemverweisen.

Nachwuchs in Gallinchen stets willkommenEigenheimsiedlungen vergrößern Ortsteil am Rande von Cottbus

Gallinchen hat mit seiner Lageam Rande von Cottbus in denvergangenen Jahren Zuwachsdurch neue Einwohner erfah-ren. „Wir zählen gegenwärtig2629 Einwohner“, sagt Orts-vorsteher Wolfram Fritz stolz.

Von Adelheid Floß

Wir inGallinchen

Die Kinder der Kita „Am Storchennest“ sind vom Rollrasen begeistert. Fotos: Adelheid Floß

Ein neuer Spielplatz ist in Gallinchen am Ameisenweg entstanden.

Gallinchen. Beim Ortstreff derRUNDSCHAU mit den Bürgernvon Gallinchen erzählen die Ein-wohner, was ihnen unter den Nä-geln brennt. Bewohner UlrichNoack sieht voller Skepsis auf dieEntwicklung der Wohnungsbau-gebiete in Gallinchen. „Die Wald-flächen sollten erhalten bleiben“,sagt er. Dabei bezieht er sich ins-besondere auf das Gebiet Eichen-grund. Anfragen seinerseits beimPlanungsamt der Stadt Cottbushätten ergeben, dass es sich hierum ein 34-Gebiet handle. Das be-deute, dass in solchen Gebietengemäß § 34 BauGB gebaut wer-den könne, wenn sich das Projektin Bezug auf Bauweise, Nutzungund Grundstücksfläche in dieUmgebung einfügt. „Wir drängenauf diese Weise die Natur nachdraußen“, warnt Noack. Ortsvor-steher Fritz weist in diesem Zu-sammenhang auf ein Problem

hin. „Wir brauchen einen Orts-entwicklungsplan.“ Das großeZiel, das seitens des Ortsbeitratesangestrebt werde, sei eine stra-ßenbegleitendende Bebauung inGallinchen. Die Zustimmung bei

Baumaßnahmen gebe der Orts-beirat, betont Fritz. Gleichzeitigverweist er darauf, dass bei priva-ten Waldflächen der Besitzer ent-scheide, was geschehe.

Wolfgang Nikolai berichtet von

einem privaten Gelände an denSpreewiesen, das seit DDR_Zei-ten schon für Ärgernis sorgt, sichjedoch nichts ändert. „Das ist einSeuchenherd“, so Nikolai. Ursa-che sei die dortige Tierhaltung.Er könne nicht verstehen, warumhier nicht Einhalt geboten wird.Grundstücke mit „Messi-Ver-dacht“, wie in der Hauptstraße 17,könnten nur über das Ordnungs-amt der Stadt Cottbus bearbeitetwerden, sagt der Ortsvorsteher.

Unterstützung der Stadt Cott-bus ist laut Fritz ebenso nötig beiden parkenden Autos in den neu-en Wohngebieten. „Viele habenGaragen und nutzen diese nicht.“An verschiedenen Stellen ver-sperrten die Fahrzeuge Zufahr-ten, die im Notfall gebraucht wer-den. Eine Beschilderung und re-gelmäßige Kontrollen könntennach seinen Worten dagegen hel-fen. Adelheid Floß

Gegen Kahlschlag der WaldgebieteHinweise und Bedenken der Gallinchener entgegen genommen

Ulrich Noack (re.) verweist auf die Abholzung von Wald in Gallinchen.

Gallinchen. Fensterrahmen,Staubsauger, Matratzen, Reifen,Kissen, Glas und diverse Müllsä-cke bilden einen Müllberg hinterdem Gelände der ehemaligen„Möbelwelt“ in Gallinchen.

Die illegale Müllentsorgung istnicht nur dort zu finden. Auchhinter dem Gelände des Lager-platzes neben dem neuen Sport-park kämen regelmäßig Fahrzeu-ge, die zwischen dem Feld- undWiesenweg Dinge abladen, er-zählt Thomas Ludwig. „Da warensogar Waschmaschinen dabei.“

Anwohner Jürgen Kaffka be-klagt, dass im Bereich Feldwegzwar die Straße gereinigt werde,aber das Gras ziemlich hochwachse. „Da muss man sich schä-men“, betont er.

Ein weiterer Stein des Ansto-ßes, der beim Rundgang zur Spra-che kommt, ist die Ablagerungvon Ästen und Grünschnitt. Be-sonders stark sei das zwischenAutobahn und Eichengrund zubeobachten. Auf die Frage, ob Äs-

te noch verbrannt werden kön-nen, sagt Wolfram Fritz: „Darü-ber werden wir in einem Aushanginformieren. Auch die Sprech-stunden, die jeden Donnerstag imSchloss stattfinden, können dieBürger nutzen, um Fragen undProbleme loszuwerden.“

Zu Kritiken, die den Unrat aufdem Gelände des Baggerlochs be-treffen, erklärt Dieter Schulz:„Das Gelände befindet sich in Pri-

vatbesitz.“ Da habe das Ord-nungsamt keine Handhabe.

Für Ortsvorsteher WolframFritz ist das Thema Müll nichtsNeues, der Zustand in Gallinchensei ihm bekannt. Mit eigenenKräften aus dem Ortsteil könn-ten diese Probleme jedoch nichtgelöst werden.

„Früher ist der Gemeindearbei-ter regelmäßig unterwegs gewe-sen.“ Diese Stelle sei gestrichenworden. „Jetzt ist die Arbeit aufuns zugekommen.“ Er selbstkümmere sich schon um das Ab-lesen der Zähler für Heizung undWasser, betont er.

Das Ordnungsamt sei bezüglichder illegalen Entsorgungen inGallinchen zuständig. „Die Mit-arbeiter sollten wenigstens einenTag mal hierher kommen.“

Bezüglich des Geländes derehemaligen „Wohnwelt“ erklärtFritz, dass sich Interessenten füreine Bewirtschaftung gemeldethaben. Mehr wolle er dazu abernicht sagen. Adelheid Floß

Illegale Müllentsorgung in der KritikFehlende Gemeindearbeiter erschweren die Kontrollen

Illegale Müllhalde.

Inge Donath (68): „Ich fühlemich in meinem Haus nicht mehrwohl. Durch die Erschütterungender vielen LKW vibriert alles. DieB 97 ist eine Katastrophe. Seitdem Straßenausbau 2005 ist der

Straßenlärmnoch schlimmergeworden. Derwilde Parkplatzan der Auto-bahnauffahrt istein Schandfleck.Ebenso das leerstehende Möbel-haus. Dieses ver-

fällt, und vor der Einfahrt wirdimmer mehr Müll abgeladen.Schade, dass sich für ein solchesGebäude kein Nachnutzer findet.In Gallinchen fühle ich mich abersonst wohl. Beim letzten Dorffestwar Achim Mentzel da. Wir ha-ben schöne Feste, und der Dorf-klub ist engagiert.“

Barbara Klischat (60): „Ichwohne hier schon mein ganzesLeben. Vor allem der neue Fried-hof ist einsame Spitze. Der ist

echt schön ge-worden. Auchder neue Spiel-platz ist toll.Schade finde ich,dass man amWochenendefast gar nichtmehr in die Stadtgelangt. Es fah-

ren zu wenig Busse. Würde gerneöfters mal nach Cottbus fahren.Und die Autos stauen sich. Ichhabe das Gefühl, der Bürgersteigwird am Wochenende in Gallin-chen hochgeklappt. MeinWunsch wäre eine Umgehungs-straße. Früher war es hier viel ru-higer. Der Straßenlärm ist ärger-lich.“

Werner Siegfried (74): „Ichfühle mich wohl in Gallinchenund kann nicht meckern. Es gibt

hier alles, wasich brauche. Vie-le Geschäfte undLokale. Auch dieBusverbindungvor der Tür istangenehm. ImImbiss um dieEcke kann ich

Eisbein essen. Im Dorf ist manauch als Rentner gut versorgt. DieMenschen im Ort halten zusam-men. Ich bin zwar nicht mehr somobil, aber die Senioren treffensich regelmäßig und unterneh-men Ausflüge. Loben möchte ichdie Friedhofgestaltung. Der siehtjetzt richtig schön aus.“

Marina Frühling (51): „Ichwünschte mir mehr Sauberkeit in

den Seitenstra-ßen. Auch dieGehwege sindteilweise sehrverwachsen.Wichtig ist abervor allem eineUmgehungsstra-ße für den Ort.

Es ist hier sehr laut. Der LKW-Lärm ist belastend.“ kli

RUNDSCHAU-Umfragezum Leben der

Menschen in Gallinchen

Gallinchen. Die Friedhofsanlagevon Gallinchen hat sich in denvergangenen Wochen zum Positi-ven verändert. „Es wurden dieWege gepflastert und eine kleineMauer gezogen, damit nichtmehr das Regenwasser über dieGräber läuft“, berichtet Ortsvor-steher Wolfram Fritz. Mit denneu errichteten Wasserentnah-mestellen ist Fritz noch nichtganz zufrieden. „Die Hähne trop-fen ständig“, sagt er. Über eineLösung würde er sich sehr freuen.Traurig stimme ihn, dass derMüll in den bereitstehendenContainern nicht ordnungsge-mäß getrennt werde. Die Folgesei, dass die Entsorgung mehrGeld koste und die Kosten späterauf die Bürger umgelegt werdenmüssten. Gemeindearbeiter hät-ten früher für Ordnung gesorgt,diese gebe es aber nicht mehr.Entlang des Hauptweges desFriedhofes sollen noch Koniferengepflanzt werden. Drei gepflas-terte Parkplätze sind am Amei-senplatz entstanden. Der Hin-weis eines Bürgers, ein Hinweis-schild zum Parkplatz am Haupt-eingang anzubringen, wurde vonFritz entgegengenommen. afl

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