OSTERHOLZER ORL Familien- Anzeigen · BMC bot Musical-Leckerbissen in der Begegnungsstätte Das...

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ERSCHEINT MITTWOCHS UND SONNTAGS 38. JAHRGANG · NR. 91 Osterholz-Scharmbeck Zum siebten Breitbandgipfel trafen sich über 250 Ver- treter von Kommunen und Telekommunikationsunter- nehmen in der Stadthalle. Auf der Tagung wurden mögliche Szenarien für den kreisweiten Breitbandausbau vorgestellt - inklusive Finanzierung. Seite 2 Borgfeld Ein schönes Buch zum Schmökern ist der Auto- rin Stella Cornelius-Koch mit „Wellengesang - Drei Freundinnen in Heiligen- hafen“ gelungen. Freund- schaft, Glück und die Lieben kommen in diesem Roman nicht zu kurz. Seite 3 Worpswede In der Ratsdiele bedankte sich Bürgermeister Stefan Schwenke bei rund 160 Bürgern, die das ganze Jahr über in den unterschied- lichsten Worpsweder Ver- einen und Institutionen freiwillig und unermüdlich soziale Arbeit leisten. Seite 15 INHALT Notdienst..................................................................... Seite 2 5. Samba Moonlight Move mit Rekordzahlen .............. Seite 3 Bremer Kaffeehaus-Orchester im Hamme-Forum ......... Seite 6 Familienanzeigen ........................................................ Seite 6 Kolumne: Tschüss Bremervörde ................................... Seite 7 Dies & Das .................................................................. Seite 13 Mineralienbörse in Ritterhude ..................................... Seite 14 Gut zu wissen.............................................................. Seite 14 POLIZEIMELDUNG Ihlpohl. Eine unübersichtliche Lage präsentierte sich am frühen Sonntagmorgen gegen 5.40 Uhr, als insgesamt neun Streifenwa- gen der Polizei zu einer gemeldeten Massenschlägerei nahe einer Diskothek an der Ihlpohler Heerstraße eintrafen. Die Schlägerei zwischen zwanzig beteiligten Personen konnte zwar nicht mehr festgestellt werden, offenbar hatte es jedoch mehrere Körperver- letzungen gegeben, da sich leicht verletzte Opfer im Umfeld der Disco und der benachbarten Tankstelle befanden. Bei einer Kör- perverletzung wurde sogar mit einem Messer gedroht. Zu dieser Straftat ist das Opfer bekannt, nicht jedoch der flüchtige Täter. Mehrere Strafverfahren leiteten die Beamten ein. Beschuldigt wird bislang lediglich ein 20-Jähriger Mann aus Bremen. Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 04791/3070 zu melden. OSTERHOLZER ORL Die Zeitung für den gesamten Landkreis Osterholz und Bremen-Borgfeld Bahnhofstr. 58 · 27711 Osterholz-Scharmbeck · Telefon 04791 9665-33 · www.anzeiger-verlag.de MITTWOCH, 12. NOVEMBER 2014 DES MEDIA DESIGN & MEDIEN Arenz + Kalski GmbH + Co. KG Bahnhofstraße 58 a 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel 04791 9665 - 80 | Fax 04791 9665 - 88 [email protected] | www.desmedia.de Ideen für Ihre Werbung! WWW.ANZEIGER-VERLAG.DE Verlobung Hochzeit Geburt Danksagungen Grußanzeigen Ganz einfach telefonisch oder persönlich aufgeben. Anzeiger Verlag GmbH Bahnhofstraße 58 27711 OHZ 0 47 91 / 96 65-0 F amilien- Anzeigen DAS WETTER PRÄSENTIERT VON DES MEDIA DESIGN & MEDIEN Idee & Konzept Print & Web Medienservice www.desmedia.de S AMSTAG F REITAG D ONNERSTAG Tag Niederschlag Wind Nacht 13° 15% 1 km/h Sonnenaufgang 07:46 Sonnenuntergang 16:32 Tag Niederschlag Wind Nacht N S O W 13° 5% 20 km/h Sonnenaufgang 07:48 Sonnenuntergang 16:30 Tag Niederschlag Wind Nacht N S O W 11° 20% 20 km/h Sonnenaufgang 07:49 Sonnenuntergang 16:29 N S O W Schwanewede. Dass Musicals immer Hochsaison haben, bewies einmal mehr das Ensemble der Bremer Musical Company (BMC) bei seinem diesjährigen Highlightkonzert in der Begegnungsstätte Schwane- wede. Begu-Leiter Jürgen Steg- mann konnte Thomas Blaeschke und sein Team zum 17. Mal in der Ostlandstraße begrüßen. Der Vorverkauf war so gut gelau- fen, dass statt der anvisierten 120 Plätze satte 200 gefüllt werden konnten. Die Gemeinde musste kurzfristig mit Bestuhlung aus- helfen. Wie immer organisierte das Begu-Team die Veranstaltung routiniert und herzlich. Thomas Blaeschke führte die Besucher durch den Konzert- nachmittag - kurzweilig, manch- mal bissig („Das Land Bremen hat kein Geld, uns mit 6000 Euro bei einem Contest zu unterstützen. Dafür hat man sich aber mal eben für 100.000 Euro irgend so einen Knoten eines japani- schen Künstlers an die Wand genagelt“), aber immer mit viel Charme und Humor. Er begleitete das fünfköpfige Gesangsteam am Klavier und gab in seinen Anmo- derationen zu jedem Stück kurze Erklärungen und Einführungen. Das Ensemble hatte einen bunten Strauß aus der Welt der Musicals im Gepäck. Mit dabei waren natürlich der Welthit „Erinnerun- gen“ aus „Cats“ oder „Weine nicht um mich, Argentinien“ aus „Evita“, das Solo-Künstlerin Sara Dähn trotz Halsentzündung mit viel Herz und Kraft intonierte. Nadine Bieber brillierte mit Berli- ner Kodderschnauze in dem Song „Du bist schön, auch wenn Du weinst“ aus dem Musical „Linie 1“, das 1986 entstand in Anbe- tracht der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Mau- erfalls aber nichts an Aktualität eingebüßt hat. Burlesque wurde es, als die vier Damen des Ensembles als män- nermordende Vamps des Musi- cals „Jekyll and Hyde“ durch das Publikum zogen und „Schafft die Männer ran!“ forderten. Aus dem gleichen Stück präsentierte Alexander Hohler, einziger männ- licher Part in der Gesangsgruppe, eindrucksvoll die Konfrontation zwischen Gut und Böse, zwi- schen Mr. Jekyll und Mr. Hyde. Abgerundet wurde das zweistün- dige Konzert durch Stücke aus „Anastasia“, „Grease“ und „Les Miserables“. Das Konzert schloss mit zwei Zugaben, einer mehr als gewöhn- lich, sodass viele Konzertbesu- cher den Saal der Begu schon ver- lassen hatten, als das BMC-En- semble noch Queens „Bohemian Rhapsody“ und den Gospelsong „In the arms of freedom“ zum Besten gab. Sicher dürfte sein, dass dies nicht der letzte Besuch von Thomas Blaeschke und seinem Ensem- ble in der Gemeinde gewesen sein dürfte. Für das kommende Frühjahr kündigte er bereits ein Konzert in der Kirche zu Neuen- kirchen an. Von dramatisch bis burlesque BMC bot Musical-Leckerbissen in der Begegnungsstätte Das Ensemble der Bremer Musical Company sang auch ein Medley aus dem Musical „Les Miserables“ - natürlich in den passenden Kostümen. Foto: ue VON ULRICH EVERS Borgfeld. Da hat das Ensem- ble von Theater am Deich sich selbst übertroffen: Die Premiere von der nachdenk- lich stimmenden Komödie „Die Nadel der Kleopatra“ hat nicht nur während des Theaterbesuches Freude berei- tet, sondern regte noch Tage danach zum Nachdenken an. Die Wahl des Stückes ist definitiv der Anfang zum Erfolg. Es scheint wie auf die vier Schauspieler zugeschnitten, besonders Mary Janz glänzt als Mrs. Bergman, eine blinde Witwe, die nach einem aufregenden Leben allein zu Hause sitzt, in der Vergangen- heit schwelgt und eine Vorleserin sucht. Die Mischung aus Exzen- trik und geistreicher Menschen- kenntnis wird von Mary Janz perfekt verkörpert. Als Vorleserin bewirbt sich die erfolglose Schauspielerin Sophie (Annika Grunert), die in einer sehr unbefriedigenden Beziehung mit Marc (Ugur Alkan) steckt. Marc ist ein Taugenichts, der es sich in Sophies Wohnung gemüt- lich gemacht hat. Wenn er nicht im Bett liegt, stellt er anderen Frauen nach oder trifft sich mit seinem kriminellen Freund Jeff (Gerd-Lüder Knief). Als die bei- den Männer Sophie drängen, sich bei der alten Dame zu bewerben, um sich dort eventuell ein Erbe zu erschleichen, ahnen sie noch nicht, dass diese Frau Sophie voll- kommen verändern wird. Es macht Spaß zuzuschauen, wie Mrs. Bergman mit ihren direk- ten, unbequemen Fragen Leben in Sophie bringt. Das unsichere Mädchen, das sich alles gefallen lässt, verschwindet mit jeder Fra- ge, jedem Satz, den die lebens- frohe Witwe an Sophie richtet. Nach und nach erzählt Mrs. Bergman von ihrem Leben an der Seite eines Mannes, den sie nicht liebte, und von ihrem Liebhaber, ihrer echten, großen Liebe. Vorlesen soll Sophie Mrs. Berg- man aus dem Tagebuch ihres Liebhabers, das er ihr überreicht hat, als die beiden sich zum letzten Mal sahen, an dem Tag, als Mrs. Bergman ihr Augenlicht verlor. Parallel zu dem Kennenlernen der beiden Frauen versuchen Marc und Jeff, sich an der Situ- ation zu bereichern, indem sie ein Gemälde der Witwe stehlen wollen. Sophies Gewissen fängt an zu arbeiten, und viele Fragen um Recht und Unrecht, richtig und falsch muss sie sich selbst beant- worten: Soll sie der alten Dame sagen, dass in dem Tagebuch steht, dass ihr Liebhaber sie ver- lassen wollte? Soll sie sich von Marc trennen, oder wird er noch zur Vernunft kommen? Was will sie für ihr Leben, wo möchte sie hin? Die Wandlung von Sophie ist eine der spannendsten Beob- achtungen auf der Bühne. Annika Grunert spielt sie einfühlsam und nicht übertrieben. Überhaupt ist das Stück eher zurückhaltend als aufdringlich, es ist viel mehr als nur eine Komödie, die ein paar Lacher bereithält. Für viel Anerkennung sorgte auch das Bühnenbild, mit dem sich das Team selbst übertroffen hat. Die Wohnung von Sophie und Marc, unordentlich und schmuddelig wurde mehrmals in Windeseile in ein vornehmes, authentisch wirkendes Wohn- zimmer umgebaut. Wer das Stück „Die Nadel der Kleopatra“ sehen möchte, kann das Theater am Deich bis zum 21. Dezember zu einer der 17 Vorstellungen besuchen, die um 17 und 19.30 Uhr stattfinden. Genaue Termine und Vorbestel- lungen gibt es im Internet unter www.theateramdeich.de oder telefonisch bei Ingeborg Müller unter 0421/ 271234. Die Karten kosten zwölf Euro, für Schüler zehn Euro. Theater am Deich glänzt bei Premiere „Nadel der Kleopatra“ ist ein voller Erfolg Die Schauspieler und das Bühnenbild machen „Die Nadel der Kleopatra“ zu einem witzigen, nachdenk- lichem Theatererlebnis. Foto: ga VON GIULIA ABIS

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Osterholz-ScharmbeckZum siebten Breitbandgipfel trafen sich über 250 Ver-treter von Kommunen und Telekommunikationsunter-nehmen in der Stadthalle. Auf der Tagung wurden mögliche Szenarien für den kreisweiten Breitbandausbau vorgestellt - inklusive Finanzierung.

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BorgfeldEin schönes Buch zum Schmökern ist der Auto-rin Stella Cornelius-Koch mit „Wellengesang - Drei Freundinnen in Heiligen-hafen“ gelungen. Freund-schaft, Glück und die Lieben kommen in diesem Roman nicht zu kurz.

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WorpswedeIn der Ratsdiele bedankte sich Bürgermeister Stefan Schwenke bei rund 160 Bürgern, die das ganze Jahr über in den unterschied-lichsten Worpsweder Ver-einen und Institutionen freiwillig und unermüdlich soziale Arbeit leisten.

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Notdienst ..................................................................... Seite 25. Samba Moonlight Move mit Rekordzahlen .............. Seite 3Bremer Kaffeehaus-Orchester im Hamme-Forum ......... Seite 6Familienanzeigen ........................................................ Seite 6Kolumne: Tschüss Bremervörde ................................... Seite 7Dies & Das .................................................................. Seite 13Mineralienbörse in Ritterhude ..................................... Seite 14Gut zu wissen .............................................................. Seite 14

POLIZEIMELDUNG

Ihlpohl. Eine unübersichtliche Lage präsentierte sich am frühen Sonntagmorgen gegen 5.40 Uhr, als insgesamt neun Streifenwa-gen der Polizei zu einer gemeldeten Massenschlägerei nahe einer Diskothek an der Ihlpohler Heerstraße eintrafen. Die Schlägerei zwischen zwanzig beteiligten Personen konnte zwar nicht mehr festgestellt werden, offenbar hatte es jedoch mehrere Körperver-letzungen gegeben, da sich leicht verletzte Opfer im Umfeld der Disco und der benachbarten Tankstelle befanden. Bei einer Kör-perverletzung wurde sogar mit einem Messer gedroht. Zu dieser Straftat ist das Opfer bekannt, nicht jedoch der flüchtige Täter. Mehrere Strafverfahren leiteten die Beamten ein. Beschuldigt wird bislang lediglich ein 20-Jähriger Mann aus Bremen. Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 04791/3070 zu melden.

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Schwanewede. Dass Musicals immer Hochsaison haben, bewies einmal mehr das Ensemble der Bremer Musical Company (BMC) bei seinem diesjährigen Highlightkonzert in der Begegnungsstätte Schwane-wede. Begu-Leiter Jürgen Steg-mann konnte Thomas Blaeschke und sein Team zum 17. Mal in der Ostlandstraße begrüßen.

Der Vorverkauf war so gut gelau-fen, dass statt der anvisierten 120 Plätze satte 200 gefüllt werden konnten. Die Gemeinde musste kurzfristig mit Bestuhlung aus-helfen. Wie immer organisierte das Begu-Team die Veranstaltung routiniert und herzlich.Thomas Blaeschke führte die Besucher durch den Konzert-nachmittag - kurzweilig, manch-mal bissig („Das Land Bremen hat kein Geld, uns mit 6000 Euro bei einem Contest zu unterstützen. Dafür hat man sich aber mal eben für 100.000 Euro irgend so einen Knoten eines japani-schen Künstlers an die Wand genagelt“), aber immer mit viel Charme und Humor. Er begleitete das fünfköpfige Gesangsteam am Klavier und gab in seinen Anmo-derationen zu jedem Stück kurze Erklärungen und Einführungen.Das Ensemble hatte einen bunten Strauß aus der Welt der Musicals im Gepäck. Mit dabei waren

natürlich der Welthit „Erinnerun-gen“ aus „Cats“ oder „Weine nicht um mich, Argentinien“ aus „Evita“, das Solo-Künstlerin Sara Dähn trotz Halsentzündung mit viel Herz und Kraft intonierte.Nadine Bieber brillierte mit Berli-ner Kodderschnauze in dem Song „Du bist schön, auch wenn Du weinst“ aus dem Musical „Linie 1“, das 1986 entstand in Anbe-tracht der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Mau-erfalls aber nichts an Aktualität eingebüßt hat.Burlesque wurde es, als die vier

Damen des Ensembles als män-nermordende Vamps des Musi-cals „Jekyll and Hyde“ durch das Publikum zogen und „Schafft die Männer ran!“ forderten. Aus dem gleichen Stück präsentierte Alexander Hohler, einziger männ-licher Part in der Gesangsgruppe, eindrucksvoll die Konfrontation zwischen Gut und Böse, zwi-schen Mr. Jekyll und Mr. Hyde. Abgerundet wurde das zweistün-dige Konzert durch Stücke aus „Anastasia“, „Grease“ und „Les Miserables“. Das Konzert schloss mit zwei

Zugaben, einer mehr als gewöhn-lich, sodass viele Konzertbesu-cher den Saal der Begu schon ver-lassen hatten, als das BMC-En-semble noch Queens „Bohemian Rhapsody“ und den Gospelsong „In the arms of freedom“ zum Besten gab.Sicher dürfte sein, dass dies nicht der letzte Besuch von Thomas Blaeschke und seinem Ensem-ble in der Gemeinde gewesen sein dürfte. Für das kommende Frühjahr kündigte er bereits ein Konzert in der Kirche zu Neuen-kirchen an.

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Das Ensemble der Bremer Musical Company sang auch ein Medley aus dem Musical „Les Miserables“ - natürlich in den passenden Kostümen. Foto: ue

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Borgfeld. Da hat das Ensem-ble von Theater am Deich sich selbst übertroffen: Die Premiere von der nachdenk-lich stimmenden Komödie „Die Nadel der Kleopatra“ hat nicht nur während des Theaterbesuches Freude berei-tet, sondern regte noch Tage danach zum Nachdenken an.

Die Wahl des Stückes ist definitiv der Anfang zum Erfolg. Es scheint wie auf die vier Schauspieler zugeschnitten, besonders Mary Janz glänzt als Mrs. Bergman, eine blinde Witwe, die nach einem aufregenden Leben allein zu Hause sitzt, in der Vergangen-heit schwelgt und eine Vorleserin sucht. Die Mischung aus Exzen-trik und geistreicher Menschen-kenntnis wird von Mary Janz perfekt verkörpert. Als Vorleserin bewirbt sich die erfolglose Schauspielerin Sophie (Annika Grunert), die in einer sehr unbefriedigenden Beziehung mit Marc (Ugur Alkan) steckt. Marc ist ein Taugenichts, der es sich in Sophies Wohnung gemüt-lich gemacht hat. Wenn er nicht im Bett liegt, stellt er anderen Frauen nach oder trifft sich mit seinem kriminellen Freund Jeff (Gerd-Lüder Knief). Als die bei-den Männer Sophie drängen, sich bei der alten Dame zu bewerben, um sich dort eventuell ein Erbe zu erschleichen, ahnen sie noch nicht, dass diese Frau Sophie voll-kommen verändern wird. Es macht Spaß zuzuschauen, wie Mrs. Bergman mit ihren direk-

ten, unbequemen Fragen Leben in Sophie bringt. Das unsichere Mädchen, das sich alles gefallen lässt, verschwindet mit jeder Fra-ge, jedem Satz, den die lebens-frohe Witwe an Sophie richtet. Nach und nach erzählt Mrs. Bergman von ihrem Leben an der Seite eines Mannes, den sie nicht liebte, und von ihrem Liebhaber, ihrer echten, großen Liebe.Vorlesen soll Sophie Mrs. Berg-man aus dem Tagebuch ihres Liebhabers, das er ihr überreicht hat, als die beiden sich zum letzten Mal sahen, an dem Tag, als Mrs. Bergman ihr Augenlicht verlor. Parallel zu dem Kennenlernen der beiden Frauen versuchen Marc und Jeff, sich an der Situ-ation zu bereichern, indem sie

ein Gemälde der Witwe stehlen wollen.Sophies Gewissen fängt an zu arbeiten, und viele Fragen um Recht und Unrecht, richtig und falsch muss sie sich selbst beant-worten: Soll sie der alten Dame sagen, dass in dem Tagebuch steht, dass ihr Liebhaber sie ver-lassen wollte? Soll sie sich von Marc trennen, oder wird er noch zur Vernunft kommen? Was will sie für ihr Leben, wo möchte sie hin? Die Wandlung von Sophie ist eine der spannendsten Beob-achtungen auf der Bühne. Annika Grunert spielt sie einfühlsam und nicht übertrieben. Überhaupt ist das Stück eher zurückhaltend als aufdringlich, es ist viel mehr als nur eine Komödie, die ein paar Lacher bereithält.

Für viel Anerkennung sorgte auch das Bühnenbild, mit dem sich das Team selbst übertroffen hat. Die Wohnung von Sophie und Marc, unordentlich und schmuddelig wurde mehrmals in Windeseile in ein vornehmes, authentisch wirkendes Wohn-zimmer umgebaut. Wer das Stück „Die Nadel der Kleopatra“ sehen möchte, kann das Theater am Deich bis zum 21. Dezember zu einer der 17 Vorstellungen besuchen, die um 17 und 19.30 Uhr stattfinden. Genaue Termine und Vorbestel-lungen gibt es im Internet unter www.theateramdeich.de oder telefonisch bei Ingeborg Müller unter 0421/ 271234. Die Karten kosten zwölf Euro, für Schüler zehn Euro.

Theater am Deich glänzt bei Premiere„Nadel der Kleopatra“ ist ein voller Erfolg

Die Schauspieler und das Bühnenbild machen „Die Nadel der Kleopatra“ zu einem witzigen, nachdenk-lichem Theatererlebnis. Foto: ga

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