Outside Paradeplatz #9 Gutes tun und dabei gutes Geld ... · er. Denn das Geschäft der Blumen-Far...

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Genève Invest Wie verdienen Anleger in Zeiten von Niedrigst- oder Negativzinsen ein sicheres, planbares und attraktives Kapitaleinkommen? Mit dieser Frage haben sich die Portfolio-Manager von Genève Invest vertieft auseinander- gesetzt und folgende Antwort erar- beitet: dank Investments in ein Port- folio sorgfältig ausgewählter Anleihen von geprüften und für gesund be- fundenen Unternehmen in verschie- denen Währungen. In der jünge- ren Vergangenheit wurden mit sol- chen festverzinslichen Wertpapieren monatliche Renditen erzielt, die auf oder über der Höhe aktueller Jahres- performances anderer Anlagen liegen. Die Genève-Invest-Gruppe ist eine zu- gelassene Vermögensverwaltung mit Sitz in Genf und Luxemburg. Sie be- treut Privat- und Firmenkunden in über 40 Ländern. Neben der Anlage in fest- verzinsliche Wertpapiere ist GI spezi- alisiert auf das sogenannte «Value- Investing», die Selektion von und das Investieren in aussichtsreiche Quali- tätsaktien. Seit 2008 ist Genève Invest Fondsinitiator des «Switzerland Invest Fixed Income High Yield»-Fonds, der dieses Jahr in der Kategorie «Renditestarke Anleihen global» mit dem Lipper und Citywire Fund Award ausgezeichnet wurde. Kontaktieren Sie die Berater von Genève Invest www.geneveinvest.ch/de Tel.: (+41) 22 716 43 50 Mark van Huisseling Kann Nachhaltigkeit als Geschäfts- modell dienen? «Als Gründer von Susi Partners kann ich eindeutig mit ja ant- worten», sagt Tobias Reichmuth, be- kannt aus der TV24-Serie «Die Höhle der Löwen». Bei Susi Partners handelt es sich um einen Fonds, der Kapital bei institutionellen Anlegern sammelt und in nachhaltige Vorhaben wie Windener- gie oder Elektro-Tankstellen investiert, die bisher getätigten Anlagen übertref- fen eine Milliarde Franken. Ein wachsender Anteil der Gesell- schaft habe begriffen, dass sowohl die Umwelt wie auch das Zusammenleben der Menschen vor grossen und dring- licher werdenden Herausforderungen stünden, sagt der Finanzunternehmer weiter. Das ist natürlich keine angeneh- me Ausgangslage. Möglicherweise aber eine, von der bestimmte Unternehmen profitieren. Falls sie den daraus ent- stehenden Handlungsbedarf erken- nen nämlich. Und Waren oder Dienst- leistungen anbieten, die diese Entwick- lung verlangsamen respektive bereits angerichteten Schaden wieder gutma- chen können. Falls dem so ist, müsste sich das in der Performance, dem Geschäftsergeb- nis, dieser Unternehmen niederschlagen, und zwar in Form wachsender Umsätze sowie guter Gewinne. Was wiederum auf die Performance ihrer Aktienkurse aus- strahlen müsste. «Müsste» – aber ist es auch so? «Das immer noch weitverbrei- tete Vorurteil, demzufolge nachhaltige Anlagen schlechter rentieren als konven- tionelle Anlagen, konnte in zahlreichen Studien widerlegt werden», schreibt das Vermögenszentrum VZ. Und: «Es wurde sogar festgestellt, dass es einen Zusam- menhang zwischen einem guten Nach- haltigkeits-Profil und höherer Aktien- rendite gibt.» Mit anderen Worten: Gutes tun als Mitglied der Gesellschaft und da- bei gut verdienen als Anleger sind keine unvereinbaren Ziele. Der MSCI Europe Socially Responsible (SRI) Index beispielsweise hat den MSCI Europe Index während der letzten fünf Jahre übertroffen, während einiger Zeit- abschnitte sogar deutlich. Der MSCI Eu- rope ist ein breiter Aktienindex, in dem Unternehmen in 15 europäischen Indus- trieländern zusammengefasst sind, de- ren Marktkapitalisierung ungefähr 85 Prozent des Gesamtmarkts entspricht; in den Socially Responsible Index da- gegen kommen nur Firmen, die, verein- facht gesagt, ethisch verantwortungsvoll handeln. Dabei werden oft drei Gesichts- punkte nachhaltigen wirtschaftlichen Handelns unterschieden: ethische Ver- antwortungsübernahme gegenüber der Umwelt, gegenüber sämtlichen von der Unternehmenstätigkeit betroffenen Men- schen und in der Unternehmensführung. Mikrokredite fürs Gewissen In der Schweiz hebt sich ein Vermö- gensverwalter besonders hervor, auch marketingmässig, wenn es um soge- nannte ökologische Anlagen geht, die Zürcher Globalance Bank. Sie wirbt damit, den «Footprint» verwalteter Ver- mögen wiedergeben zu können: «Wis- sen Sie, was Ihr Geld für Wirtschaft, Ge- sellschaft und Umwelt leistet?» Und sie verwaltet den «Sokrates Fund», in dem sich die Hausstrategie niederschla- ge und der einen positiven Footprint habe (eigene Angabe). Im Fondsbe- schrieb steht «Investition in langfristi- ge, nachhaltige Megatrends (41 Prozent Aktien, 33 Prozent Obligationen)» – die Frage nach den zehn grössten Positio- nen wurde bis zu unserem Redaktions- schluss nicht beantwortet. Die Perfor- mance betrug im laufenden Jahr bis 30. September 8,4 Prozent, annualisiert seit 2012 3,2 Prozent (Anteilklasse I, Schwei- zer Franken). Das sind an sich hohe Er- gebnisse, zahlreiche Benchmarks liegen für diese Perioden aber höher. Eine weitere Anlageklasse für Investo- ren, denen ein gutes Gewissen so wich- tig ist wie eine gute Rendite, sind Mikro- kredite. Dabei handelt es sich um Kleinst- ausleihungen, oft Beträge von weniger als 1000 Franken, an Unternehmer in armen Ländern, die nicht «bankable» sind, kei- nen Zugang zu Banken haben, zum Bei- spiel eine Blumen-Farmerin in Myanmar. Eine der weltweit bedeutendsten Firmen im Microfinance-Geschäft – und es ist ein Geschäft, Mikrokredite sind keine Almo- sen, sie müssen verzinst und zurückbe- zahlt werden – ist laut «NZZ am Sonntag» die Firma Blue Orchard mit Sitz in Zürich. Die annualisierte Rendite des Blue- Orchard-Flagship-Fonds für, zur Mehr- heit, institutionelle Anleger liegt bei 4,3 Prozent netto (Stand Oktober 2019). Peter Fanconi, der Chairman, bezeichnet dies im gegenwärtigen Zinsumfeld als sehr interessant. «Vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Rendite nicht mit Entwicklungen auf den Aktien- oder Obligationenmärkten korreliert», sagt er. Denn das Geschäft der Blumen-Far- merin in Myanmar etwa bleibt unbe- einflusst durch Ereignisse, die auf die Kapitalmärkte einwirken. Nachhaltigkeit, so sieht es aus, ist ein Geschäftsmodell. Und wird immer mehr auch zu einer Leitidee für Anleger, de- nen Erfolg (fast) so wichtig ist wie ein gutes Gewissen. Outside Paradeplatz #9 Dieser Beitrag wurde von Tamedia Commercial Publishing in Zusammen- arbeit mit Genève Invest erstellt. Anzeige von Genève Invest Tamedia Commercial Publishing In der Regel ist es mir egal, in welche Firmen andere Leute ihr Geld inves- tieren. Ich halte es mit einem Freund, der sagt: «Ich verliere mein Geld lieber durch meine eigenen Fehlentscheide. Und bevorzugt mit Wertpapieren von Unternehmen, die ich kenne und also ein wenig beurteilen kann.» Doch man sollte nicht zu dogmatisch sein. Deshalb habe ich interessiert hin- geschaut, was Michael Burry im Depot hat, als dessen Inhalt im «Focus Mo- ney», einem Wirtschaftsmagazin, ver- öffentlicht wurde. Der Amerikaner Bur- ry ist der Mann, der 2007 die Finanzkri- se voraussagte. Er hatte erkannt, dass viele der schönfärberisch «Subprime», unter-erstklassig, genannten Immo- bilien-Kreditverbriefungen mehr oder weniger wertlos waren. Weil zahlreiche Hypothekarschuldner, denen US-Ban- ken happily Geld geliehen hatten, kein Einkommen verdienten. Und also die Zinsen nicht zahlen konnten. Was, üb- rigens, einigermassen funktionierte, solange die Hauspreise stiegen. Burry hat darauf gewettet, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt sinken würden. Und danach die Kurse der Sub- prime-Anleihen in den Keller fallen wür- den. Seine Erkenntnis war so richtig wie sein Timing – weshalb er 700 Millionen Dollars für seine Kunden gewann und 100 Millionen für sich. Die Story gibts als Buch: «The Big Short» von Michael Le- wis sowie als Film gleichen Namens, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. In Burrys Depot befinden sich zehn Aktien. Was mir sympathisch ist. Die Hälfte der Firmen, in die er Geld ge- steckt hat, kenne ich: Western Digital (Computer-Hardware), FedEx (Logis- tik), Alphabet (Internet/Software), Ali- baba (E-Commerce), Walt Disney (Medi- en). Beim mir unbekannten Rest handelt es sich um zwei Händler, ein Bergbau- unternehmen, eine Pharma-Firma so- wie einen FinTech-Betrieb. Warum ich die Namen der Unterneh- men, die ich nicht kenne, nicht nenne? Eben darum. «Was ich nicht kenne, will ich nicht kaufen», ist eine meine Anla- geregeln, die ich fast immer befolge. Ob- wohl: «Was ich nicht kenne, kann ich noch entdecken», ist das Gegenargu- ment dazu. Einverstanden. Doch Fir- men kennen zu lernen, ist mit Aufwand verbunden. Burry betreibt immer viel Aufwand. Das weiss man, falls man den Film ge- sehen hat. «Woher wollen Sie wissen, dass die Anleihen wertlos sind?», fragt ein Kunde. «Weil ich sie gelesen habe», antwortet Burry. «Niemand liest solche Dokumente», sagt der Kunde noch. Was falsch ist – niemand ausser Burry. Und jeder andere Anleger, der Wert- papiere von Unternehmen bevorzugt, die er kennt und also ein wenig beur- teilen kann. Sowie sein Geld lieber durch eigene Fehlentscheide verliert, wie mein, nebenbei erwähnt, reicher Freund es mehr kokett als bescheiden sagt. Oder eben, häufiger, nicht verliert. Sondern vermehrt. Im besten Fall so wie Micha- el «Big Short» Burry. Mark van Huisseling ist selbstständiger Journalist, Autor und Anleger. Hier be- schreibt er, wie er investiert – das ist so viel (oder so wenig) wert wie andere Meinungen. Immerhin ist er mit eigenem Geld im Spiel. Nachhaltigkeit, so sieht es aus, ist ein Geschäftsmodell. MSCI Europe SRI Index MSCI Europe Index Oktober 2013 Oktober 2014 Oktober 2015 Oktober 2016 Oktober 2017 Oktober 2018 Oktober 2019 140 120 100 80 Etwas stimmt nicht mit dieser Rei- henfolge, nicht wahr? Wie man es bes- ser macht, zeigt ein Blick auf die Story und ins Depot von «Big Short» Burry. Nachhaltig und renditestark Der nachhaltige MSCI Europe Socially Responsible (SRI) Index hat den MSCI Europa Index in den letzten Jahren übertroffen. Sponsored Gutes tun und dabei gutes Geld verdienen – das geht Hit the Mark Nachhaltige oder ökologisch korrekte Anlagen entwickeln sich zu Investitionen, die auch bezüglich der Rendite erfreulich auffallen. Man muss nicht gleich Robin Hood spielen – auch ein guter Kapitalist kann anständig Gewinn machen. Foto: Keystone Entscheiden, kaufen – recherchieren

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Genève InvestWie verdienen Anleger in Zeiten von Niedrigst- oder Negativzinsen ein sicheres, planbares und attraktives Kapitaleinkommen? Mit dieser Frage haben sich die Portfolio-Manager von Genève Invest vertieft auseinander-gesetzt und folgende Antwort erar-beitet: dank Investments in ein Port-folio sorgfältig ausgewählter Anleihen von geprüften und für gesund be-fundenen Unternehmen in verschie-denen Währungen. In der jünge-ren Vergangenheit wurden mit sol-chen festverzinslichen Wertpapieren monatliche Renditen erzielt, die auf oder über der Höhe aktueller Jahres-performances anderer Anlagen liegen.

Die Genève-Invest-Gruppe ist eine zu-gelassene Vermögensverwaltung mit Sitz in Genf und Luxemburg. Sie be-treut Privat- und Firmenkunden in über 40 Ländern. Neben der Anlage in fest-

verzinsliche Wertpapiere ist GI spezi- alisiert auf das sogenannte «Value- Investing», die Selektion von und das Investieren in aussichtsreiche Quali-tätsaktien. Seit 2008 ist Genève Invest Fondsinitiator des «Switzerland Invest Fixed Income High Yield»-Fonds, der dieses Jahr in der Kate gorie «Renditestarke Anleihen global» mit dem Lipper und City wire Fund Award ausgezeichnet wurde.

Kontaktieren Sie die Berater von Genève Invest www.geneveinvest.ch/deTel.: (+41) 22 716 43 50

Mark van Huisseling

Kann Nachhaltigkeit als Geschäfts-modell dienen? «Als Gründer von Susi Partners kann ich eindeutig mit ja ant-worten», sagt Tobias Reichmuth, be-kannt aus der TV24-Serie «Die Höhle der Löwen». Bei Susi Partners handelt es sich um einen Fonds, der Kapital bei institutionellen Anlegern sammelt und in nachhaltige Vorhaben wie Windener-gie oder Elektro-Tankstellen investiert, die bisher getätigten Anlagen übertref-fen eine Milliarde Franken.

Ein wachsender Anteil der Gesell-schaft habe begriffen, dass sowohl die Umwelt wie auch das Zusammenleben der Menschen vor grossen und dring-licher werdenden Herausforderungen stünden, sagt der Finanzunternehmer weiter. Das ist natürlich keine angeneh-me Ausgangslage. Möglicherweise aber eine, von der bestimmte Unternehmen profitieren. Falls sie den daraus ent-stehenden Handlungsbedarf erken-nen nämlich. Und Waren oder Dienst-leistungen anbieten, die diese Entwick-lung verlangsamen respektive bereits angerichteten Schaden wieder gutma-chen können.

Falls dem so ist, müsste sich das in der Performance, dem Geschäftsergeb-nis, dieser Unternehmen niederschlagen,

und zwar in Form wachsender Umsätze sowie guter Gewinne. Was wiederum auf die Performance ihrer Aktienkurse aus-strahlen müsste. «Müsste» – aber ist es auch so? «Das immer noch weitverbrei-tete Vorurteil, demzufolge nachhaltige Anlagen schlechter rentieren als konven-tionelle Anlagen, konnte in zahlreichen Studien widerlegt werden», schreibt das Vermögenszentrum VZ. Und: «Es wurde sogar festgestellt, dass es einen Zusam-menhang zwischen einem guten Nach-haltigkeits-Profil und höherer Aktien-rendite gibt.» Mit anderen Worten: Gutes tun als Mitglied der Gesellschaft und da-bei gut verdienen als Anleger sind keine unvereinbaren Ziele.

Der MSCI Europe Socially Responsible (SRI) Index beispielsweise hat den MSCI Europe Index während der letzten fünf Jahre übertroffen, während einiger Zeit-abschnitte sogar deutlich. Der MSCI Eu-rope ist ein breiter Aktienindex, in dem Unternehmen in 15 europäischen Indus-trieländern zusammengefasst sind, de-ren Marktkapitalisierung ungefähr 85 Prozent des Gesamtmarkts entspricht; in den Socially Responsible Index da-gegen kommen nur Firmen, die, verein-facht gesagt, ethisch verantwortungsvoll

handeln. Dabei werden oft drei Gesichts-punkte nachhaltigen wirtschaftlichen Handelns unterschieden: ethische Ver-antwortungsübernahme gegenüber der Umwelt, gegenüber sämtlichen von der Unternehmenstätigkeit betroffenen Men-schen und in der Unternehmensführung.

Mikrokredite fürs GewissenIn der Schweiz hebt sich ein Vermö-gensverwalter besonders hervor, auch marketingmässig, wenn es um soge-nannte ökologische Anlagen geht, die Zürcher Globalance Bank. Sie wirbt damit, den «Footprint» verwalteter Ver-mögen wiedergeben zu können: «Wis-sen Sie, was Ihr Geld für Wirtschaft, Ge-sellschaft und Umwelt leistet?» Und sie verwaltet den «Sokrates Fund», in dem sich die Hausstrategie niederschla-ge und der einen positiven Footprint habe (eigene Angabe). Im Fondsbe-schrieb steht «Investition in langfristi-ge, nachhaltige Megatrends (41 Prozent Aktien, 33 Prozent Obligationen)» – die Frage nach den zehn grössten Positio-nen wurde bis zu unserem Redaktions-schluss nicht beantwortet. Die Perfor-mance betrug im laufenden Jahr bis 30. September 8,4 Prozent, annualisiert seit

2012 3,2 Prozent (Anteilklasse I, Schwei-zer Franken). Das sind an sich hohe Er-gebnisse, zahlreiche Benchmarks liegen für diese Perioden aber höher.

Eine weitere Anlageklasse für Investo-ren, denen ein gutes Gewissen so wich-tig ist wie eine gute Rendite, sind Mikro-kredite. Dabei handelt es sich um Kleinst-ausleihungen, oft Beträge von weniger als 1000 Franken, an Unternehmer in armen Ländern, die nicht «bankable» sind, kei-nen Zugang zu Banken haben, zum Bei-spiel eine Blumen-Farmerin in Myanmar. Eine der weltweit bedeutendsten Firmen im Microfinance-Geschäft – und es ist ein Geschäft, Mikrokredite sind keine Almo-sen, sie müssen verzinst und zurückbe-zahlt werden – ist laut «NZZ am Sonntag» die Firma Blue Orchard mit Sitz in Zürich.

Die annualisierte Rendite des Blue- Orchard-Flagship-Fonds für, zur Mehr-heit, institutionelle Anleger liegt bei 4,3 Prozent netto (Stand Oktober 2019). Peter Fanconi, der Chairman, bezeichnet dies im gegenwärtigen Zinsumfeld als sehr interessant. «Vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Rendite nicht mit Entwicklungen auf den Aktien- oder Obligationenmärkten korreliert», sagt er. Denn das Geschäft der Blumen-Far-merin in Myanmar etwa bleibt unbe-einflusst durch Ereignisse, die auf die Kapitalmärkte einwirken.

Nachhaltigkeit, so sieht es aus, ist ein Geschäftsmodell. Und wird immer mehr auch zu einer Leitidee für Anleger, de-nen Erfolg (fast) so wichtig ist wie ein gutes Gewissen.

Outside Paradeplatz #9

Dieser Beitrag wurde von Tamedia Commercial Publishing in Zusammen-

arbeit mit Genève Invest erstellt.

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In der Regel ist es mir egal, in welche Firmen andere Leute ihr Geld inves-tieren. Ich halte es mit einem Freund, der sagt: «Ich verliere mein Geld lieber durch meine eigenen Fehlentscheide. Und bevorzugt mit Wertpapieren von Unternehmen, die ich kenne und also ein wenig beurteilen kann.»

Doch man sollte nicht zu dogmatisch sein. Deshalb habe ich interessiert hin-geschaut, was Michael Burry im Depot hat, als dessen Inhalt im «Focus Mo-ney», einem Wirtschaftsmagazin, ver-öffentlicht wurde. Der Amerikaner Bur-ry ist der Mann, der 2007 die Finanzkri-se voraussagte. Er hatte erkannt, dass viele der schönfärberisch «Subprime», unter-erstklassig, genannten Immo-bilien-Kreditverbriefungen mehr oder weniger wertlos waren. Weil zahlreiche Hypothekarschuldner, denen US-Ban-ken happily Geld geliehen hatten, kein Einkommen verdienten. Und also die Zinsen nicht zahlen konnten. Was, üb-rigens, einigermassen funktionierte, solange die Hauspreise stiegen.

Burry hat darauf gewettet, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt sinken würden. Und danach die Kurse der Sub-prime-Anleihen in den Keller fallen wür-den. Seine Erkenntnis war so richtig wie sein Timing – weshalb er 700 Millionen Dollars für seine Kunden gewann und 100 Millionen für sich. Die Story gibts als Buch: «The Big Short» von Michael Le-wis sowie als Film gleichen Namens, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

In Burrys Depot befinden sich zehn Aktien. Was mir sympathisch ist. Die Hälfte der Firmen, in die er Geld ge-steckt hat, kenne ich: Western Digital (Computer-Hardware), FedEx (Logis-tik), Alphabet (Internet/Software), Ali-baba (E-Commerce), Walt Disney (Medi-en). Beim mir unbekannten Rest handelt es sich um zwei Händler, ein Bergbau-unternehmen, eine Pharma-Firma so-wie einen FinTech-Betrieb.

Warum ich die Namen der Unterneh-men, die ich nicht kenne, nicht nenne? Eben darum. «Was ich nicht kenne, will ich nicht kaufen», ist eine meine Anla-geregeln, die ich fast immer befolge. Ob-wohl: «Was ich nicht kenne, kann ich noch entdecken», ist das Gegenargu-ment dazu. Einverstanden. Doch Fir-men kennen zu lernen, ist mit Aufwand verbunden.

Burry betreibt immer viel Aufwand. Das weiss man, falls man den Film ge-sehen hat. «Woher wollen Sie wissen, dass die Anleihen wertlos sind?», fragt ein Kunde. «Weil ich sie gelesen habe», antwortet Burry. «Niemand liest solche Dokumente», sagt der Kunde noch. Was falsch ist – niemand ausser Burry.

Und jeder andere Anleger, der Wert-papiere von Unternehmen bevorzugt, die er kennt und also ein wenig beur-teilen kann. Sowie sein Geld lieber durch eigene Fehlentscheide verliert, wie mein, nebenbei erwähnt, reicher Freund es mehr kokett als bescheiden sagt. Oder eben, häufiger, nicht verliert. Sondern vermehrt. Im besten Fall so wie Micha-el «Big Short» Burry.

Mark van Huisseling ist selbstständiger Journalist, Autor und Anleger. Hier be-schreibt er, wie er investiert – das ist so viel (oder so wenig) wert wie andere Meinungen. Immerhin ist er mit eigenem Geld im Spiel.

Nachhaltigkeit, so sieht es aus, ist ein Geschäftsmodell.

MSCI Europe SRI Index MSCI Europe Index

Oktober 2013 Oktober 2014 Oktober 2015 Oktober 2016 Oktober 2017 Oktober 2018 Oktober 2019

160

140

120

100

80

Etwas stimmt nicht mit dieser Rei-henfolge, nicht wahr? Wie man es bes-ser macht, zeigt ein Blick auf die Story und ins Depot von «Big Short» Burry.

Nachhaltig und renditestarkDer nachhaltige MSCI Europe Socially Responsible (SRI) Index hat den MSCI Europa Index in den letzten Jahren übertroffen.

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Gutes tun und dabei gutes Geld verdienen – das gehtHit the Mark Nachhaltige oder ökologisch korrekte Anlagen entwickeln sich zu Investitionen, die auch bezüglich der Rendite erfreulich auffallen.

Man muss nicht gleich Robin Hood spielen – auch ein guter Kapitalist kann anständig Gewinn machen. Foto: Keystone

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