Papier Um welt - ecopaper.ch · Räume nur schwach beheizte Hallen sind. Umgekehrt ist der hohe...

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INHALT China völlert Papier 2 Bundesbern im Öko-Check 3 Schmiermittel fürs Papierbusiness 6 Aus der ITTO austreten! 9 Sieben Millionen Franken kostete die Anlage der Immark AG, die An- fang Juni in Regensdorf offiziell in Betrieb genommen wurde, fast nochmals soviel die Halle, eine wei- tere Million ging für die Verfahrens- entwicklung drauf. Zwar schluckt der halbautomatische Prozess zwi- schen fünf und sieben Tonnen Elek- tronikschrott pro Stunde. Doch nur 40 Prozent des Aufwands können durch den Verkaufserlös von Me- tallschrott gedeckt werden. Zu zwei Dritteln hängt die Anlage, welche die Immark zusammen mit der Drisa AG in Lausen/BL betreibt, am Tropf jenes Topfs, in dem die vorge- zogenen Reyclingbeiträge fliessen. 400 bis 600 Franken kostet der reine Durchlauf einer Tonne. Rechnet man die Logistik und Administra- tion dazu, seien es locker 1000 Franken, meint Sabine Krattiger, Geschäftsführerin der Drisa AG. Secondhand-Export problematisch 110 000 Tonnen ausgemusterte Elektronik aus dem Büro-, Unter- haltungs- und Haushaltsbereich fal- len jährlich an. Mit einer geschätz- ten Jahresleistung von 30 000 Ton- nen ist das neue Werk in Regensdorf mit Abstand das grösste der Schweiz; den Rest teilen sich ein Dutzend Konkurrenten. Im Segment der kleineren Geräte, auf die sich die Immark spezialisiert, existiert jedoch ein weiterer Verwertungska- Papier Um welt & D I E Z E I T S C H R I F T F Ü R Ö K O L O G I E I M B Ü R O Nr. 2, Juni 2002 Publikationsorgan des Fördervereins für umweltverträgliche Papiere und Büroökologie Schweiz (FUPS) und des Forums Ökologie und Papier (FÖP) erscheint vierteljährlich Schrott-Entsorger sind gerüstet nal: Findige Händler karren die Ap- parate nach Osteuropa und verschif- fen sie nach Asien, wo sie ein zwei- tes Mal genutzt oder für Ersatzteile ausgeschlachtet werden. «Auch dort sind sie aber irgendwann Schrott, ohne dass es entsprechende Reyc- lingwerke gäbe», kritisiert Rolf Je- ker, kaufmännischer Leiter der Im- mark AG. Bei Fernsehgeräten etwa schätzt er den Exportanteil auf rund die Hälfte. Schweizer Know-how exportieren Nicht nur die Schwellenländer, auch die EU ist noch nicht so weit wie die Schweiz, wo schon seit 1998 eine entsprechende Gesetzgebung gilt. Dank der Vorreiterrolle der Schweiz verfügt die Immark jetzt über die laut eigenen Angaben modernste Fabrik Europas. Diesen Vorsprung will man ummünzen. Laut Jeker plant man, die selbst entwickelte Technologie in EU-Ländern zusam- men mit regionalen Entsorgern an- zubieten. Im kommenden Februar nimmt eine praktisch identische An- lage in Madrid den Betrieb auf, bis 2005 sind drei weitere geplant. In der Schule beginnt, was später wirken soll: Nach dieser Devise läuft der- zeit die Kampagne «urwaldfreunliche Schule». Die erste Ehrentafel geht in die «Hüenerweid» – mehr zum Thema auf Seite 7. Foto: Greenpeace Von Pieter Poldervaart Mit dem neuen Recyclingwerk für ausrangierte PC- Monitoren und Hi- Fi-Anlagen in Regensdorf setzt die Schweiz europaweite Massstäbe. Die Technologie soll auch exportiert werden. Möglich ist die kostendeckende Verwertung dank dem vorgezogenen Recyclingbeitrag. Die vollständige Version dieses Artikels ist abrufbar auf www.fups.ch.

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I N H A L T

China völlert Papier 2

Bundesbern imÖko-Check 3

Schmiermittel fürsPapierbusiness 6

Aus der ITTOaustreten! 9

Sieben Millionen Franken kostetedie Anlage der Immark AG, die An-fang Juni in Regensdorf offiziell inBetrieb genommen wurde, fastnochmals soviel die Halle, eine wei-tere Million ging für die Verfahrens-entwicklung drauf. Zwar schlucktder halbautomatische Prozess zwi-schen fünf und sieben Tonnen Elek-tronikschrott pro Stunde. Doch nur40 Prozent des Aufwands könnendurch den Verkaufserlös von Me-tallschrott gedeckt werden. Zu zweiDritteln hängt die Anlage, welchedie Immark zusammen mit derDrisa AG in Lausen/BL betreibt, amTropf jenes Topfs, in dem die vorge-zogenen Reyclingbeiträge fliessen.400 bis 600 Franken kostet der reineDurchlauf einer Tonne. Rechnetman die Logistik und Administra-tion dazu, seien es locker 1000Franken, meint Sabine Krattiger,Geschäftsführerin der Drisa AG.

Secondhand-Export problematisch110 000 Tonnen ausgemusterteElektronik aus dem Büro-, Unter-haltungs- und Haushaltsbereich fal-len jährlich an. Mit einer geschätz-ten Jahresleistung von 30 000 Ton-nen ist das neue Werk in Regensdorfmit Abstand das grösste derSchweiz; den Rest teilen sich einDutzend Konkurrenten. Im Segmentder kleineren Geräte, auf die sichdie Immark spezialisiert, existiertjedoch ein weiterer Verwertungska-

Papier Umwelt&D I E Z E I T S C H R I F T F Ü R Ö K O L O G I E I M B Ü R O

Nr. 2, Juni 2002

Publikationsorgan des Fördervereinsfür umweltverträgliche Papiere undBüroökologie Schweiz (FUPS) und desForums Ökologie und Papier (FÖP)

erscheint vierteljährlich

Schrott-Entsorger sind gerüstet

nal: Findige Händler karren die Ap-parate nach Osteuropa und verschif-fen sie nach Asien, wo sie ein zwei-tes Mal genutzt oder für Ersatzteileausgeschlachtet werden. «Auch dortsind sie aber irgendwann Schrott,ohne dass es entsprechende Reyc-lingwerke gäbe», kritisiert Rolf Je-ker, kaufmännischer Leiter der Im-mark AG. Bei Fernsehgeräten etwaschätzt er den Exportanteil auf runddie Hälfte.

Schweizer Know-how exportierenNicht nur die Schwellenländer, auch

die EU ist noch nicht so weit wie dieSchweiz, wo schon seit 1998 eineentsprechende Gesetzgebung gilt.Dank der Vorreiterrolle der Schweizverfügt die Immark jetzt über dielaut eigenen Angaben modernsteFabrik Europas. Diesen Vorsprungwill man ummünzen. Laut Jekerplant man, die selbst entwickelteTechnologie in EU-Ländern zusam-men mit regionalen Entsorgern an-zubieten. Im kommenden Februarnimmt eine praktisch identische An-lage in Madrid den Betrieb auf, bis2005 sind drei weitere geplant.

In der Schule beginnt, was später wirken soll: Nach dieser Devise läuft der-zeit die Kampagne «urwaldfreunliche Schule». Die erste Ehrentafel geht indie «Hüenerweid» – mehr zum Thema auf Seite 7.

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Von Pieter Poldervaart

Mit dem neuenRecyclingwerk fürausrangierte PC-

Monitoren und Hi-Fi-Anlagen in

Regensdorf setzt die Schweiz

europaweiteMassstäbe. Die

Technologie sollauch exportiert

werden. Möglich istdie kostendeckende

Verwertung dankdem vorgezogenen

Recyclingbeitrag.

Die vollständigeVersion dieses

Artikels ist abrufbarauf www.fups.ch.

Was bedeutet das wirtschaftlicheWachstum des bevölkerungsreich-sten Landes der Erde für den Papier-markt? Wade Schuetzeberg, Vize-präsident des Unternehmens «Ame-rica Chung Nam», war in seinemVortrag am 5. Internationalen Altpa-piertag Ende März in Bremen jeden-falls euphorisch. China erreichte2001 mit 35 Millionen Tonnen Pa-pier, Karton und Pappe eine Rekord-produktion. Der Verbrauch stieg auf36,8 Millionen Tonnen (Schweiz:1,7 Millionen Tonnen). Als wichtig-sten Papier-Rohstoff benötigt dasLand Altpapier, das zum Grossteilaus Europa, Nordamerika und Japanimportiert wird. 1999 ging ein Drit-tel der EU-Altpapier-Exporte nachAsien. Deutschland gehört zu denHauptlieferländern; China ist der amschnellsten wachsende Markt für Se-kundärfasern seit 1990 und damit Ka-talysator für das Wachstum der Alt-papierberge in Nordamerika und Eu-ropa. Chinas Liberalisierung, diestarke inländische Nachfrage, einestabile Währung, Infrastrukturmass-nahmen und Konsolidierung wichti-ger Industriesektoren tragen entschei-dend zu Wachstum und wirtschaftli-cher Stabilität in ganz Asien bei.

Güter nach West, Papier nach OstFür ausländische Investoren herrschtein gutes Klima. Dank billiger Ar-beitsfaktoren und verbesserter Infra-struktur ist China wichtiger Liefe-rant für Konsumprodukte. Viele aus-ländische Unternehmen verlagernihre Produktion in das Land undbenötigen immer mehr Altpapier fürVerpackungen. Die Güter werdennach Nordamerika und Europa ex-portiert, Altpapier füllt die Schiffeauf ihrem Rückweg aus Europa undverbessert die Transportbilanz. Mitdem neuen Ziel der CEPI einer Alt-papier-Sammelquote von 55 Prozentwerden die Exporte der grössten eu-

Von Evelyn Schönheit (*)

Wer wartet, istselbst schuld. Dies

gilt für denAltpapierhandel

angesichts derrasenden

Entwicklung derBranche in China.Die Verdoppelung

der Produktions-kapazitäten innert

15 Jahren dürfteindes massive

ökologischeAuswirkungen

haben.

(*) Die Autorin istauch Verfasserin der

bereits früher indieser Zeitschrift

besprochenenPublikation «Einsatzvon Recyclingpapier

im Bürobereich»,ISBN 3-934490-14-X.

Die Studie (124Seiten A4, 13,29 E)

ist erhältlich beimÖko-InstitutFreiburg e.V.

Postfach 6226D-79038 Freiburg

www.oeko.deoder

NaturschutzbundNordrhein-Westfalen

Merowinger Str. 88D-40225 Düsseldorfwww.nabu-nrw.de

Kilo. Um diese Nachfrage zu erfül-len, benötigt das Land 40 MillionenTonnen zusätzlicher Produktionska-pazität und Investitionen in derHöhe von 48 Milliarden USD. Zu-lieferer der Papierindustrie wie diedeutsche Voith Papier gründen be-reits Service-Centers für Papiertech-nologie in Shanghai. Weitere Stand-orte sind in Planung. Chinas Expan-sionsbemühungen konzentrierensich dabei auf die Schlüsselprodukteder Papierindustrie: HochwertigeZeitungsdruck-, Druck- und Schreib-papiere sowie Verpackungen.

Knappheit dient FrischfasernChina wird zum Motor langfristigenWachstums der Lieferungen aus Eu-ropa. «Die Nachfrage wächst, ichfreue mich auf Ihre Unterstüt-zung!», rief der GeschäftsmannSchuetzeberg händereibend dem Pu-blikum zu. Was für die Altpapier-

händler in Europa undden USA zu klingenderMünze wird, droht zumökologischen Desasterzu werden. Zum einenbedeutet guter Absatzvon Altpapier eine Ver-knappung, was den Ein-satz von heute teuremZell- und Holzstoff at-traktiver macht. Unterdem Strich wird dieFrischfaser-Konkurrenzin den USA und Europaalso zulegen. Zum an-dern kann man sich leb-haft vorstellen, wie um-weltschonend in Chinaeine Verdoppelung vonProduktionskapazitäteninnerhalb einer kürze-sten Frist bewerkstelligtwird – daran ändert auchein noch so hoher Altpa-piereinsatz nichts.

2 Papier Umwelt 2/02&

Chinas verdoppelter Papierhunger

ropäischen Papierverbraucher wei-ter steigen. Dabei hat Europa guteChancen, als wichtiges Gegenge-wicht zu Nordamerika auf dem chi-nesischen Markt zu bestehen. Eu-ropa schaut auf eine lange Ex-porttradition zurück und bietet auf-grund der höheren Altfaserratenteils bessere Wettbewerbsbedingun-gen als die USA, wo höhere Primär-faseranteile vorherrschen.

Von 30 auf 56 KilogrammDank der raschen industriellen Ent-wicklung wird Chinas Nachfragenach Altpapier aus Nordamerikaund Europa auch in Zukunft anhal-ten. Der Verband der chinesischenPapierindustrie sagt für 2015 eineNachfrage von 80 Millionen TonnenPapier voraus. Damit würde Chinazum zweitgrössten Papierverbrau-cher der Welt, der Pro-Kopf-Ver-brauch stiege von derzeit 30 auf 56

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In Europa und USA gesammelt, in China neueingesetzt – ein ökologischer Bumerang.

Editorial

Untersuchung für den SchrottAlte PCs, defekte Kopiergeräteund anderer Elektronikmüll kön-nen hierzulande gratis und frankodem Handel zurückgegeben wer-den – dank einem vorgezogenenRecyclingbeitrag. Schon beimNeukauf finanziert man Verwer-tung der jetzt anfallenden Alt-geräte. Nach Büroelektronik undseit Anfang Jahr Unterhaltungs-geräten werden 2003 Staubsauger,Toaster und Konsorten folgen.

Wenn die Wirtschaft für einmaldie Umweltinitiative ergriffen hat,könnte sich der Staat zurückleh-nen. Doch die schweizerischeWettbewerbskommission (Weko)wittert Schlimmes: Mitte Mai gabsie bekannt, den Markt für dieRückführung und Entsorgung vonElektroschrott unter die Lupe zunehmen. Man vermute Preisab-sprachen und eine unzulässigeMarkaufteilung.

Im Zentrum der Kritik steht derfixe Betrag, den die Entsorger proNeugerät erheben. Doch wennzwei Computerhändler dieselbePC-Entsorgungsgebühr kassieren,ist dies nur logisch, kostet doch diein zehn Jahren anstehende Entsor-gung der beiden Computer ebentatsächlich gleich viel. Darüberhinaus ist eine Vereinfachung derfür die KonsumentInnen ohnehinnicht leicht durchschaubaren Ent-sorgungsfinanzierung schwerdenkbar. So lange die Weko keinevalable Alternative vorzuweisenhat, sollte sich die Bundesstelle je-denfalls hüten, ein halbwegs stabi-les und umweltschonendes Systemfahrlässig in Schieflage zu bringen.

Pieter Poldervaart

Was zeichnet eine Öko-Bank aus?Recyclingpapier, energiesparende PCund passive Sonnenenergienutzungin den Büros? Oder geht der ökologi-sche und soziale Anspruch vielleichtweiter und umfasst also auch dasKredit- und Anlagengeschäft? Etwaindem gewisse Branchen bei derFondsgestaltung nicht berücksichtigtwerden oder soziale und ökologischeProjekte zinsvergünstigte Krediteeingeräumt erhalten?

Verwaltung und ProdukteWer Nachhaltigkeit ernst nimmt,münzt die Kriterien an eine nachhal-tig arbeitende Bank oder ein anderesUnternehmen sowohl auf die be-triebliche Verwaltung als auch aufdie Produkte oder Leistungen. Das-selbe versucht auch die Bundesver-waltung mit dem Programm zurEinführung eines systematischen«Ressourcen- und Umweltmanage-ments» (Rumba). Basis ist ein Bun-desratsbeschluss vom Frühling1999, der fünf Ziele hat:

- Vorbildfunktion des Bunds imUmweltbereich ermöglichen

- Kosteneinsparungen und Effizi-enzsteigerungen erzielen

- Umweltaktivitäten der Bundes-verwaltung koordinieren

- Eigeninitiative der Mitarbeiten-den fördern

- Beitrag zur nachhaltigen Ent-wicklung leisten

Jede Organisationseinheit ist für dieEinführung ihres Umweltmanage-ments (UMS) nach Rumba verant-wortlich, wobei die Realisierunggestaffelt abläuft und bis 2005 um-gesetzt sein soll. Im vorliegendenersten Umweltbericht der Bundes-verwaltung sind zwar die Zahlen al-ler Bundesstellen zusammengestellt(vgl. Grafik), ein UMS ist jedocherst in einzelnen Ämter eingeführt

und beginnt oft erst zu greifen.Diese Zahlen dokumentieren zudemnur die innerbetriebliche Aktivität:Hier werden Leistungen wie Publi-kationen, interner Bürobedarf oderDienstreisen ökologisch verrechnet.Immerhin: Eine Basis ist geschaf-fen, an der sich die zukünftige Ent-wicklung messen lässt.

2300 Kilometer Dienstreisen57 Milliarden so genannte Umwelt-belastungspunkte schwer ist derökologische Rucksack der Bundes-verwaltung, rund ein Achtel davonentfällt auf Dienstreisen. Je ein Drit-tel teilen sich Bahn, Auto und Flug-zeug auf, wobei sich selbstredendFlugreisen weit überproportional inder Öko-Buchhaltung niederschla-gen. 42 Millionen Kilometer kom-men so jährlich zusammen, was proPerson 2300 Kilometern entspricht.Wenn man die Flugreisen innerhalbder EU als Massstab nimmt, wirdklar, dass die Einstellung der einzel-nen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter viel (oder besser: wenig) bewe-gen kann. So liegt der Prozentsatzbeim Buwal bei 57 Prozent, beimBundesamt für wirtschaftliche Lan-desversorgung (BWL) gar nur bei29 Prozent. Andererseits scheintbeim Generalsekretariat des Eid-genössischen Departements des In-nern eine Reise über die Landes-grenze nur im Flugzeug möglich;hier liegt der umweltbelastendeFlug-Anteil bei 94 Prozent.

Vergleiche können hinkenBevor man jetzt das Buwal (nur einFünftel Neufaserpapier, bloss 155Kilogramm Abfall, kaum Autorei-sen) aufs grüne Podest hebt, sind je-doch etliche Vorbehalte anzubrin-gen. Beim tiefen Wärmebedarf etwabeim Bundesamt für Bauten undLogistik (BBL) muss kalkuliertwerden, dass ein hoher Anteil des

Von Pieter Poldervaart

Der jüngsterschienene ersteUmweltbericht derBundesverwaltungzeigt, dass etlicheÄmter schon inRichtung Ökologievorwärts machen.Das Ziel einernachhaltigenStaatsverwaltungund -führung istaber noch in weiterFerne. Interessantwird der Vergleich inzwei Jahren sein,wenn der nächsteUmweltberichtallfällige Fortschrittedokumentierenwird.

3Papier Umwelt 2/02&

Grüne Beamte

Räume nur schwach beheizte Hallensind. Umgekehrt ist der hohe Strom-bedarf des BBL eine Folge vonDruck- und Kopierarbeiten, dieauch Aufträge für die gesamte Bun-desverwaltung umfassen. Trotzdemsind die Zahlen vor allem auchamtsintern wichtig, denn sie helfen,Sparpotenziale zu beziffern. «Diemeisten Bundesstellen, die Rumbaeinführen, haben bedeutende Strom-sparpotenziale identifiziert», heisst

es im Bericht. Besonders erfolgreichwar etwa die Eidgenössische Alko-holverwaltung (EAV), die ihrenStromverbrauch von 1997 bis 2000um 32 Prozent senkte.

Abfall wenig relevantAuch Wasser sparte die EAV um 30Prozent, und zwar, indem sie zu ei-nem beträchtlichen Teil auf die Um-gebungsbewässerung verzichtenkann. Ein anderes Highlight ist dasBundesamt für Wohnungswesen,

4 Papier Umwelt 2/02&

Öko-Beschaffung

pd. Im Rahmen desvon der EU

finanziertenForschungsprojekts

RELIEF hat ICLEI, derinternationale Rat

lokaler Umwelt-initiativen,

zusammen mitandern Partnern

eine internationaleStudie über

umweltschonendeBeschaffungspraktiken in sieben Ländern

veröffentlicht. Diesberichtet die

Interessengemeinschaft ökologische

Beschaffung(www.igoeb.ch) in

ihrem jüngstenNewsletter. Die

Publikation fasst auf80 Seiten die

Aktivitäten dieserLänder zusammenund vergleicht die

verschiedenenStrategien.

Anschliessendwerden

Empfehlungen fürweiterführende

Forschungabgegeben und eswerden eine Reihevon Rückschlüssen

für eine erfolgreicheÜbernahme der

dargestelltenErfahrungen

gezogen. DiePublikation kannvon der Projekt-

Website kostenlosheruntergeladen

werden:www.iclei.org/eco-

procura/relief.

das eine Regenwasser-Sammelan-lage erstellte. Der Wasser-Rekord-verbrauch bei der Oberzolldirektionwiederum hängt mit Laborarbeitenzusammen. Was auf den erstenBlick besonders belastend wirkt,Wasserkonsum und Abfallaufkom-men, erscheint in der Ökobilanz ku-muliert nur mit sieben Prozent.Mehr als die Hälfte aller Umweltbe-lastungspunkte hingegen gehen aufdas Konto des Stromverbrauchs -

entsprechend wirken sich Massnah-men dort positiv aus. Trotzdem sindauch kleine Optimierungen wichtig.Wenn etwa die jährlich 500 Millio-nen Blatt Kopierpapier je länger jemehr in weisser Qualität verbrauchtwerden, läuft dies den Umweltan-strengungen klar zuwider. AproposBriefpapier: Statt eigenes Briefpa-pier, womöglich zweifarbig und aufweiss, vorzudrucken, empfiehlt derLeiter der Rumba-Fachgruppe,Reinhard Friedli, konsequent Brief-

vorlagen am Bildschirm zu gestal-ten. Diese lassen sich dann je nachBedarf auf grau oder weiss aus-drucken – einfarbig schwarz selbst-verständlich, was für eine kostenbe-wusste Verwaltung auch vollständiggenügt.

Technik gibts, jetzt motivieren«Es sind nicht die technischenAspekte, die bei ökologischen Ver-besserungen hemmend wirken, son-

dern die alltägliche Um-setzung der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter»,ist Friedli überzeugt. Obes ums Einlegen vonRecyclingpapier in denDruckerschacht oder umsBetätigen der Spartaste inder Toilette geht, ständigist das Umweltbewusst-sein der Beschäftigten ge-fragt. Das Potenzial dürfeman nicht unterschätzen,auch wenn es verfrüht sei,mit Blick auf die Ver-gleichstabelle schon jetztSchlüsse zu besonderseifrigen «Umweltbeam-ten» zu ziehen. Dass imBuwal aber in SachenÖkologie eher motivier-tere Menschen arbeitenals in anderen Ämtern, seizumindest wahrschein-lich.

Vollzug ökologisch ausrichtenNeben der reinen Betriebswirtschaftmüssen aber auch jene Aktivitätenin eine «Amts-Ökobilanz» integriertwerden, derentwegen es die meistenÄmter überhaupt erst gibt: die Artdes Vollzugs von Gesetzen, Infor-mationsleistungen für die Öffent-lichkeit und andere Produkte undDienstleistungen. Der erste Um-weltbericht der Bundesverwaltunglistet aus jedem Departement ein

Was breite Bevölkerungskreise fordern – weniger Flugverkehr – müssen sich viele Bun-desbeamte erst noch zu Herzen nehmen. Denn Dienstreisen sind oft die wichtigste Um-weltbelastung eines Amts.

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Abkürzungen

- UBP: Umweltbelastungspunkt- BBL: Bundesamt für Bauten und

Logistik- BLW: Bundesamt für Landwirt-

schaft- Buwal: Bundesamt für Umwelt,

Wald und Landschaft- BWL: Bundesamt für wirt-

schaftliche Landesversorgung- BWO: Bundesamt für Woh-

nungswesen- EAV: Eidgenössische Alkohl-

verwaltung- GS EDI: Generalsekretariat Eid-

genössisches Departement desInnern

- OZD: Oberzolldirektion- Seco: Staatssekretariat für Wirt-

schaft- VZ-VBS: Verwaltungszentrum

Departement für Verteidigung,Bevölkerungsschutz und Sport

«Umweltbericht derBundesverwaltung2001»16 Seiten A4Bestellnummer801.525.d,kostenlos

Bezug bei:BBL, VertriebPublikationen3003 Bernwww.bundespubli-kationen.ch

Industriebrache. «Auch uns beimBBL stehen erst gar keine Mitarbei-terparkplätze zur Verfügung, die An-fahrt per Velo, Bus und Bahn ist alsoStandard», so Rumba-KoordinatorReinhard Friedli.

Wo bleibt soziale KomponenteNoch kaum angetippt sind in dervorliegenden Broschüre allerdingsdie Aspekte der dritten Nachhaltig-keits-Dimension, die gesellschaftli-chen Komponente. Auch wenn dasSoziale vielerorts schon mitgedachtist, als explizite Messgrösse be-schränkt sich der aktuelle Berichtnoch auf die Ökologie. Die Publika-tion ist insgesamt spannend undwertvoll, wenn auch – und das ist jaauch die Absicht der Verantwortli-chen – ausbaufähig.

Beispiel auf, von der ökologischenAusrichtung der Landwirtschaftspo-litik über die Integration von Um-weltaspekten in der Entwicklungs-zusammenarbeit bis zur Umweltbil-dung an der ETH, der freiwilligenKampagne Energie 2000 oder An-strengungen der Luftwaffe zur Re-duktion von Lärm.

Wo bleibt soziale Komponente?Ein wichtiger, aber meist ignorierterAspekt der ökologischen Ausrich-tung ist der Arbeitsweg der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter. Beson-ders bei Neubauten entscheidet sich,wie weit in Zukunft die Verkehrs-wege im privaten oder im öffentli-chen Verkehrsmittel bewältigt wer-den. Ein viel zitiertes positives Bei-spiel ist das Bundesamt für Statistikgleich am Bahnhof Biel. Auch einneuer Bundesbau in Ittingen beiBern kommt auf eine vom öffentli-chen Verkehr ideal erschlossenen

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Die Jaakko Pöyry Gruppe bestehtseit 1958 in Finnland und ist inzwi-schen in Projekte in über 100 Län-dern involviert. Sie breitete sich in-ternational in den 70er und 80erJahren aus, um im Ausland dieskandinavische Forstwirtschaft alsVorbild anzupreisen. Die Gruppehat inzwischen in mehr als 30 Län-dern Büros eröffnet; so spielt sieeine immer grössere Rolle bei derGlobalisierung der Zellstoff- undPapier-Industrie. Bis heute ent-wickelte sie 350 grosse Zellstoff-und Papier-Mühlen in borealen,gemässigten und tropischen Län-dern, darunter Russland, Skandina-vien und Kanada. Der Verkaufswertder Gruppe wuchs von 50 MillionenEuro auf heute 475 Millionen Euro.

Wichtige Stütze der IndustrieDas Unternehmen liefert an Forst-Industrie und Forstbüros spezielleGutachten. Dabei kann es auf einegrosse Produktepalette mit Lö-sungsvorschlägen zurückgreifen:Planung, Bau und Wartung vonZellstoff- und Papiermühlen, Kaufund Verkauf von (meist) skandina-

vischen Forstmaschinen sowie Zell-stoff- und Papiertechnologien, Koh-lenhandel, Investment und Banking. Der Konzern plant höhere Produkti-onskapazitäten durch die Verbesse-rung der Effizienz von existierendenMühlen und durch den Bau neuerFabriken. Weiter bietet der Konzernspezielle Finanzierungsangeboteund strategische Beratungen an. Oftsind diese Projekte durch multilate-rale Institutionen, Regierungen oderinternationale Institute wie die Welt-bank finanziert.

Plötzlich ein Öko-Musterknabe?Die letzten paar Jahre versuchte Ja-akko Pöyry, sein Image zu «begrü-nen». Sein jährlich erscheinenderBericht betont, dass «Umweltschutzein leitender Grundsatz in allen Pro-jekten ist» und die Gruppe sich zumPionier in der Förderung von Wald-pflanzungen und der Aufforstungbrachliegender Wälder sowie derEntwicklung von geschlossenenKreisläufen bei Zellstoff- und Pa-piermühlen gemausert habe. In Tatund Wahrheit ist Jaakko Pöyry einerder Hauptakteure, wenn es darum

Von Elisa Peter (*)

Übersetzung:Mirianne Sala

Obwohl beiWaldaktivisten nichtals grosse Forstfirmabekannt, ist Jaakko

Pöyry dasweltgrösste Forst-und Engineering-

Unternehmen, dasdie schnelle

Ausbreitung vonIndustriewäldern,

die Entwicklung desZellstoff- und

Papiersektors rundum die Welt

während der letzten40 Jahren prägte -ein kurzes Porträt.

(*) Den Artikelentnahmen wir der

Zeitschrift «TaigaNews» aus dem

schwedischenJokkmokk mit

freundlicherGenehmigung der

Redaktion. Kontakt:

[email protected]

Jaakko Pöyry enttarnt

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geht, grosstechnologische Zellstoff-und Papierfabriken zu realisieren.Allerdings haben die neusten davonden starken Widerstand von lokalenVereinigungen und Umweltaktivi-sten hervorgerufen.

Aus für alte WaldbeständeIn der borealen Region Russlands be-findet sich ein gutes Beispiel von Ja-akko Pöyrys «Arbeit». Der Firma ob-lag 1992 die Verwaltung und Planungdes gesamten Forstsektors für dierussische Regierung. Jaakko Pöyryempfahl Russland, den jährlichenEinschlag von 100 Millionen Kubik-metern auf 200 Millionen Kubikme-ter zu verdoppeln, eine Zahl, die an-geblich noch immer unterhalb deroptimalen Ernte liege. Später, von1998 bis 2000, führte die Firma eineSchätzung für die Papiermühlen inBaikalsk und Selenginsk aus. DieBaikalsk-Mühle liegt an der Ost-Küste des Baikalsees im Osten Sibi-riens und innerhalb des Territoriumseines UNESCO- Weltnaturerbes.

Transparenz ein FremdwortDie Firma befürwortete eine Aus-dünnung der alten Waldbestände inder Wasserschutzzone an den Küs-ten des Sees, um die Mühle mitRohmaterial zu beliefern. Die ab-schliessende Empfehlung der Unter-suchung ist, zu expandieren und dieMühle zu modernisieren. JaakkoPöyry hat offenbar keine Strategien,wie sie ihre Aktivitäten transparentmachen könnte: Entsprechende Be-richte seien ungeheuer teuer, be-haupten die Verantwortlichen. Derenorme Einfluss des Beraters auf dieIndustrie braucht jedoch dringendein wachsames Auge. Eine Forde-rung von Nichtregierungs-Organisa-tionen muss zudem sein, dass Regie-rungen und Auftraggeber die Detailsder Vereinbarungen und die Ergeb-nisse offenlegen.

Unbekannt, aber äusserst mächtig: Das Unternehmen Jaakko Pöyry sorgtdafür, dass weltweit die Papiermaschinen immer schneller rasen.

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hatten vor acht Monaten die Initia-tive ergriffen, ihre Schule urwald-freundlich zu machen.

Schweizer Papier und Spanplatten«Urwaldfreundlich» bedeutet zumeinen, kein Holz aus Raubbau, son-dern nur einheimisches und/oderFSC-zertifiziertes Holz zu verwen-den. Zum anderen soll beim Ko-pier-, Toiletten- und Heftpapierwenn immer möglich auf Recycling-papier gesetzt werden. «Während ihrden 15-minütigen Videofilm gese-hen habt, wurde weltweit eine Ur-waldfläche so gross wie die Ge-meinde Dietlikon unwiderruflichzerstört. Denn alle zwei Sekundenwird eine Fläche von der Grösse ei-nes Fussballfelds für alltägliche Pro-dukte wie Papier, Spanplatten undTüren gerodet, die genausogut aus

Die Umweltorganisationen Green-peace und WWF haben Ende Märzdie erste «UrwaldfreundlicheSchule» der Schweiz ausgezeichnet.In feierlichem Rahmen übergabensie der Hüenerweid in Dietlikon/ZHeine Ehrentafel - der Auftakt zu ei-ner hoffentlich langen Reihe von ur-waldfreundlichen Schulhäusern,Pfadiheimen, Gemeinden, Jugend-zentren oder Kirchen.

FSC als Messlatte«Urwaldschutz ist schon lange einThema an unserer Schule. Da dieKriterien für Urwaldfreundlichkeitohne grossen Mehraufwand umge-setzt werden konnten, war die Un-terzeichnung der Erklärung eine lo-gische Folge», sagte Urban Keller,Werklehrer an der ersten «Urwald-freundlichen Schule». Sein Schul-haus, die Hüenerweid in Dietli-kon/ZH, setzt sich für den Schutzder letzten Urwälder ein. Darumwill sie ausserdem eine Patenschaftmit einer von der Urwaldrodung be-troffenen Schule in Kamerun einge-hen, um dieser bei Wiederauffors-tungsprojekten zu helfen. Die bei-den Umweltorganisationen überga-ben der Schule Hüenerweid in feier-lichem Rahmen eine Plakette ausFSC-Holz, dem internationalen Gü-tesiegel für ökologisch und sozialgerechte Holzwirtschaft.

Vier machten den AnfangAn der Feier informierte Kuno Rothvon Greenpeace die Schülerinnenund Schüler über den Zustand derUrwälder sowie über mögliche Mas-snahmen, wie deren Zerstörung auf-gehalten werden kann. «Zum Bei-spiel damit, dass sich Schulhäuserals urwaldfreundlich erklären, sowie ihr das als erste mit euremSchulhaus gemacht habt», lobteRoth das Engagement der Schüler-innen und Schüler. Vier von ihnen

Ein Beispiel sollSchule machen:Greenpeace undWWF zeichnetenEnde März imzürcherischenDietlikon die erste«UrwaldfreundlicheSchule» der Schweizaus.

Quelle:WWF/Greenpeace

Auch Gemeindengesucht

pd. Ab Mitte Augustwird die Kampagneauf «urwald-freundlicheGemeinden»ausgedehnt, dieGreenpeace undBruno-Manser-Fondslancieren. AktuellePapier-Infos,Merkblätter undPapierbezugslistensind erhältlich bei:

Greenpeace,UrwaldfreundlichPostfach8031 Zürich

Ab August ist auchfolgende Homepageaufgeschalten:

www.urwaldfreund-lich.ch

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Urwaldschutz auf der «Hüenerweid»

urwaldfreundlichenAlternativen herge-stellt werden kön-nen», illustrierte Rothdas Ausmass derUrwaldzerstörung.

Steffisburg NummerzweiAlle Schülerinnenund Schüler schrie-ben anschliessendUmweltminister Mo-ritz Leuenberger eineFSC-Holzpostkarte,um ihm dafür zu dan-ken, dass er sich, wieMitte März vor demNationalrat versi-chert, bei der Biodi-versitäts-Konventionin Den Haag für ver-bindliche Schutz-Massnahmen einset-zen wolle. Ausserdemrichteten die Projekt-Initianten ein Ur-wald-Passbüro ein.

Hier konnten sich Schülerinnen undSchüler sowie die Gäste nach be-standenem Urwaldtest einen Aus-weis als Urwald-BotschafterIn aus-stellen lassen. «Die letzten Urwälderbrauchen dringend jede Unterstüt-zung, im Kleinen wie im Grossen.Gemeinden und Schulen könnendank dem einfach umsetzbaren Pro-jekt einen wichtigen Beitrag zumSchutz dieser einzigartigen Lebens-räume leisten», sagte der WWF-Ver-treter Peter Baumann bei der Über-gabe der Ehren-Holzplakette. «Undwenn viele kleine Schulen an vielenkleinen Orten viele kleine Dinge tun,dann leisten sie einen echten undwichtigen Beitrag zum Schutz derletzten Urwälder.» Die nächsteSchule folgte übrigens bereits imJuni, es handelt sich um die Primar-schule Au in Steffisburg.

Sich engagieren bringt Früchte, die erste urwald-freundliche Schule der Schweiz setzt auf Recycling-papier und FSC-Holz.

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Tauschbörse fürgebrauchte Bücher

pd. Im deutschenKreis Lörrachveranstaltet dieAmtsstelle fürAbfallwirtschaft drei spezielleTauschbörsen. Dabeihandelt es sich umso genannteBuchschachteln:Gebrauchte Bücher,die sonst imAltpapiercontainerein vorzeitiges Endefinden, könnenkostenlos abge-geben werden. Werbeim Stöbern einBuch findet, dass ihninteressiert, kann esgratis mitnehmen.Wenn ein Buch nachetwa acht Wochenkeinen neuenBesitzer gefundenhat, wird es fürsRecyclingaussortiert. DieBuchschachtelnbefinden sich inLörrach-Haagen,Rheinfelden undSchopfheim undsind jeweils amMittwoch von 18 bis20 Uhr und amSamstag von 8bis 12 Uhr geöffnet.

www.loerrach-landkreis.de

9Papier Umwelt 2/02&

◆ SBB: sammeln Zeitungen

pd. Zehn Tonnen Papier bleiben je-den Tag in den SBB-Zügen liegen,rund die Hälfte davon in der Zür-cher S-Bahnen. Den grössten Teilmachen laut dem «Tages-Anzeiger»die Gratiszeitungen aus. Dass dieZeitungen meist auf den Sitzen stattin den Abfalleimern landen, seinicht nur auf die Bequemlichkeitder Reisenden zurückzuführen –denn die Kübel seien oft überfüllt.Um diesen Missstand zu beheben,haben die SBB einen Pilotversuchlanciert: Zwölf Doppelstockzügeder Linien S 5, S 7, S 8 und S 12wurden mit grösseren Abfalleimernund separaten Altpapiersammlernausgerüstet. Mit Sauberkeitsmes-sungen wollen die SBB prüfen, wiedas neue Konzept wirkt. Die Ergeb-nisse werden bei der Revision derbestehenden und der Gestaltung derzukünftigen Doppelstockzüge miteinbezogen. Zudem müssten sichdie Verlage künftig stärker an denAufräumkosten beteiligen.

◆ Petition für ITTO-Austritt pd. Anfang Mai 2001 hat derBruno-Manser Fonds (Basel) zu-sammen mit der Gesellschaft fürbedrohte Völker eine Petition anden Bundesrat lanciert, worin derAustritt der Schweiz aus der inter-nationalen Tropenholzorganisationverlangt wird (P&U berichtete).Auch der FUPS hat sich dafür enga-giert und Unterschriften gesammelt,rund 6000 sind insgesamt zusam-mengekommen. Neben dem Aus-tritt aus der ITTO verlangen die Ini-tianten auch einen Einfuhrstopp fürTropenholz aus nicht nachhaltig be-wirtschafteten Wäldern. Ausserdemsollen die bei einem Austritt einge-sparten zwei Millionen Franken proJahr für wirksame Massnahmenzum Schutz der Tropenwälder ein-gesetzt werden. Im Visier des

schiedener Beispiele belegen, dassWaldbewohner ihre natürliche Um-gebung schützen, wenn sie sich da-durch Einkommen schaffen können.Es sei nicht wahr, dass grosse Kon-zerne einzig für den Export produ-zierten; 95 Prozent der Waldpro-

dukte aus Entwick-lungsländern wür-den lokal verwen-det. Strikte Wald-schutzgebiete scha-deten vor allem denkleinen Landei-gentümern – grosseUnternehmen wür-den ihre Geschäftedann häufig illegalabwickeln.

◆ Rene ohneWinterweidepd. Schwedens sa-mische Urbevölke-rung hat einen jah-relangen Zwist umdie Weiderechte für

ihre Rentierherden verloren, meldetdie «Basler Zeitung». In dem als Pi-lotfall angesehenen Prozess, überden auch P&U schon berichtet hat,entschied das Gericht zugunsten derGrundbesitzer, welche die Rentier-züchter verklagt hatten: In den Wäl-dern von Härjedalen dürfen dieRene nicht mehr weiden. Dort hat-ten die Tiere bisher ihr Futter gefun-den, wenn sie im Winter aus denbaumfreien Höhen in die Täler ge-trieben wurden. Doch in den Wäl-dern verursachen die Rene schwereSchäden, wenn sie die jungenTriebe abknabbern. So klagten über1000 Waldbesitzer gegen das Rechtder Sami-Dörfer auf Winterweideund bekamen nun Recht: Damit ver-schwinde die Voraussetzung für dieRentierhaltung, kommentiert der sa-mische Reichsverband das Urteil.

Bruno-Manser Fonds ist auch dasVolkswirtschaftsdepartement mitdem Staatssekretariat für Wirtschaft(seco). In einem seiner letztenBriefe warf Manser dem seco vor,es habe den Raubbau an den letztenUrwäldern weltweit begünstigt.

◆ Wälder ohne Verbote rettenpd. Die Vermarktung des Waldsdurch Menschen, die dort zu Hausesind, kann einen grösseren Beitragzum Waldschutz leisten als strikteRegeln und Verbote. Diese Thesevertritt ein neuer Bericht, den dreiinternationale Waldforschungszen-tren in London vorgestellt haben.Die Untersuchung des in Indonesienangesiedelten «Centre for Interna-tional Forestry Research» (www.ci-for.cgiar.org), der Washingtoner Or-ganisationen «Future Harvest» und«Forest Trends» widerspreche laut«taz» der gängigen Meinung vonUmweltschutzgruppen, dass Urwäl-der zu Schutzgebieten erklärt wer-den sollten. Denn in diesen Wäldernlebten weltweit rund 500 Millionenextrem arme Menschen. Die Studie«Making Markets Work for ForestCommunities» will anhand ver-

Rund 6000 Unterschriften fordern den Austritt derSchweiz aus der ITTO – die dabei eingesparten Mil-lionen sollen für den Schutz der Tropenwälder ein-gesetzt werden.

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FUPS-PapierkursAm 13. September 2002 findet inWinterthur der nächste FUPS-Pa-pierkurs statt. Daniel Gerber, Öko-loge SVU und FUPS-Geschäftslei-ter informiert an diesem Tag umfas-send über die Papierherstellung undderen ökologische Dimension. An-gefangen beim Rohstoff, über dieFaserproduktion bis hin zur Entsor-gung werden an diesem Kurs dieneuesten Entwicklungen der Papier-herstellung dargestellt. Die Fort-schritte, welche die Papierindustriein den vergangenen 20 Jahrenmachte, werden genauso aufgezeigtwie die Problematik, die auch heuteimmer noch immens ist. Aspektedes Papiereinkaufs, der Papiernut-zung im Bürobereich und auch beider Drucksachenherstellung werden

Mitgliederversammlung 2002pd. Vorstand und Geschäftsleitungdes FUPS laden die Mitglieder undweitere Interessierte herzlich zur die-sjährigen Jahresversammlung ein.Eine Anmeldung erleichtert die Or-ganisation des Anlasses, ist abernicht zwingend. Nach der Versamm-lung besteht die Möglichkeit einesgemütlichen Imbisses im Restaurant(Spezialität: vegetarische Küche).

Freitag, 9. August, 19.30 UhrSitzungsraum des Hotel Wartmann,Winterthur (beim Bahnhof).

Traktanden:Jahresbericht 2001Jahresrechnung/RevisorenberichtWahlenAusblick 2003 / Varia

Papierkurs

Kursort: Winterthur,Nähe Bahnhof

Kursdatum: 13. September 2002

Kursleitung: Daniel Gerber

Kurszeit: 9.15 bis 16.45 Uhr

Anmeldung:FUPS-Sekretariat

Kosten: Fr. 220.–(inkl. Mittagessen),Fr. 190.– für FUPS-Mitglieder

Teilnehmerzahlbeschränkt

11Papier Umwelt 2/02&

Zu bestellen bei:

FUPSPostfach 705CH-9500 WilT 071 911 16 30F 071 911 16 30E [email protected]

FÖPIm Dorf 27D-56288 RothT +49 6762 8750

(nur vormittags)F +49 6762 951750E jupp.trauth@

gmx.de

FUPS-BestelltalonAlle Preise verstehen sich in Franken zzgl. Versandkosten

❏ Jahresabonnement «Papier&Umwelt» 25.00❏ FUPS-Infodossier, eine Sammlung von 20 aktuellen 20.00

Merkblättern zum Thema Papier, 1998❏ «Papier und Ökologie», Jupp Trauth 9.50❏ Geschenkset Briefpapier Ecuador 18.00❏ FUPS-Kompendium auf CD-ROM (Windows und Mac) 45.00

P&U ab Ausgabe 4/96, sowie «FUPS-Infodossier» und «Karteikasten Büroökologie»

❏ Ratgeber «Papier», 32 Seiten, 2001 5.00Bitte Fr. 5.– in Briefmarken der Bestellung beilegen

Ich will den FUPS unterstützen und werde daher❏ Einzelmitglied, Jahresbeitrag mindestens 30.00❏ Kollektivmitglied, Jahresbeitrag mindestens 100.00

Firma:

Name/Vorname:

Adresse:

PLZ/Ort:

Datum: Unterschrift:

I M P R E S S U M

RedaktionPieter Poldervaart, pld (verantwortlich)Mena Kost, mekDaniel Gerber, dagJupp Trauth, jth

GestaltungBarbara Würmli

DruckDruckform, 3125 Toffen

PapierRegeno OffsetPapierfabrik Zwingen

Sekretariat, Inserate, AboverwaltungFUPSPostfach 7059500 WilT 071 911 16 30F 071 911 16 30E [email protected]

Redaktion SchweizKohlenberggasse 21, Postfach4001 BaselT 061 270 84 00F 061 270 84 01E [email protected]

Redaktion Deutschlandm Dorf 27D-56288 RothT +49 6762 8750F +49 6762-951750E [email protected]

Auflage1000 Exemplare

Redaktionsschluss Ausgabe 3/200220.08.2002

in diesem Kurs, welcher für alle In-teressierten offen ist, ebenfalls be-sprochen.

Der erfahrene Kursleiter und Pa-pierspezialist hat im Kursprogrammgenügend Zeit eingebaut um Dis-kussionen zu führen und Fragenausführlich zu beantworten. Nachdem Kurs sind die TeilnehmerInnenauf dem neuesten Stand, was die Pa-pierproduktion und -Nutzung anbe-langt und können im eigenen Ar-beitsumfeld mithelfen, den Papier-konsum ökologischer zu gestalten.

Couverthersteller in ap-Qualität

Seetal Schaller AGPostfach5201 BruggT 056/462 80 00F 056/462 80 80E [email protected]

Toner, Tinte, Farbbänder

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Daniel GerberDorfstr. 7a / Maugwil9552 BronschhofenT 071/911 62 13F 071/911 62 76E [email protected]

Für Fr. 80.– pro Jahrerscheint in vier Aus-gaben Ihr Adressein-trag.

Beratungsstellen undUmweltorganisationen

BUWALBundesamt für Umwelt,Wald und LandschaftKommunikation3003 BernT 031/322 93 56F 031/322 70 54E [email protected]

FÖP Forum Ökologie & Papierc/o Jupp TrauthIm Dorf 27D-56288 RothT +49/6762 8750F +49/6762 951750E [email protected]

FUPS Förderverein für umwelt-verträgliche Papiere undBüroökologie SchweizPostfach 7059501 WilT 071/911 16 30F 071/911 16 30E [email protected]

öbu Schweiz. Vereinigung fürökologisch bewusste Unter-nehmensführungObstgartenstrasse 288035 ZürichT 01/364 37 38F 01/364 37 11E [email protected]

WWF SchweizKonsum & Umwelt8010 ZürichT 01/297 21 21F 01/297 21 00

ZPK Verband der Schwei-zerischen Zellstoff-, Papier-und KartonindustrieBergstrasse 110Postfach 1348030 ZürichT 01/266 99 20F 01/266 99 49E [email protected]

Druckereien

AVD GoldachSulzstrasse 109403 GoldachT 071/844 94 44F 071/844 95 [email protected]

Druckerei Feldegg AGForchstrasse 1798125 ZollikerbergT 01/396 65 65F 01/396 65 00

Druckerei Flawil AGBurgauerstrasse 509230 FlawilT 071/394 96 96F 071/393 55 12

DruckformMarcel SpinnlerGartenstrasse 103125 ToffenT 031/819 90 20F 031/819 90 21

Alder Print und Media AGBitzistrasse 199125 BrunnadernT 071/375 66 20F 071/375 66 23

ropressBaslerstrasse 1068048 ZürichT 01/491 24 31F 01/493 30 27E [email protected]

Hersteller/Verarbeitervon Recyclingpapier

Apartiva AG fürRecyclingpapierHausenstrasse 89533 KirchbergT 071/931 38 03F 071/931 38 63

Regeno Papier AGSchloss4222 ZwingenT 061/765 11 21F 061/761 62 17

Importeur Recyclingpapier

Fehr Papier AGGerlisbergstrasse 838303 BassersdorfT 01/836 62 36F 01/836 62 32E [email protected](Lettura, Steinbeis Charak-ter brillant + silk, Copy,Steinbeis Vision)

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