PARAMETRISCHE PHOTONEN- QUELLEN FÜR QUANTEN ......Medizin können mit den demonstrierten...

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44 Jahresbericht 2018 Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01 Änderungen bei Spezifikationen und anderen technischen Angaben bleiben vorbehalten. 03/2019. 1 Quelle verschränkter Photonenpaare auf Basis parametrischer Fluoreszenz. Aufgabenstellung Im Fokus der sogenannten zweiten Quantenrevolution steht das Erzeugen, Manipulieren und Detektieren isolierter oder gekoppelter exotischer Quantenzustände. In der Grundlagenforschung konnte damit eine Reihe spektakulärer Effekte demonstriert werden, die nun vielfältige Anwen- dungspotenziale versprechen. Photonische Quantenzustände spielen im Bereich der Quantensensorik und -kommunikation sowie im Quantencomputing eine wichtige Rolle. In dem von der Fraunhofer-Gesellschaft geförderten Leitprojekt »QUILT« entwickelt das Fraunhofer ILT u. a. parametrische Photonen- quellen für Imaging-Anwendungen im mittleren Infrarot (MIR). Vorgehensweise Das Quantenimaging verfolgt das Ziel, nicht-klassische Photonen- zustände zu nutzen, um die Grenzen der klassischen Optik zu überwinden. So ist es zum Beispiel möglich, mit verschränkten Photonenpaaren Interaktions- und Detektionswellenlänge bei bildgebenden Verfahren zu separieren. Hierbei interagiert ein Photon des verschränkten Paares mit der Probe, während das andere detektiert wird und über die Verschränkung Informationen über die Interaktion seines Partners gibt. Solche Paare verschränkter Photonen können durch parametrische Fluoreszenz in nichtlinearen Kristallen erzeugt werden. Ihre Wellenlängen können weitestgehend frei gewählt werden und dabei weit voneinander separiert sein. Hierdurch wird es möglich, hochempfindliche Silizium-Detektion für das Quantenimaging im MIR zu nutzen. Ergebnis Am Fraunhofer ILT wurde ein Demonstrator zur Erzeugung verschränkter Photonen auf Basis parametrischer Fluoreszenz konzipiert und aufgebaut. Hierbei werden ein periodisch gepolter Kristall mit einem Halbleiterscheibenlaser bei 532 nm gepumpt und Photonenpaare bei etwa 810 und 1550 nm erzeugt. Für Photonenpaare konnten Raten von mehr als 10 6 pro Sekunde demonstriert werden. Im nächsten Schritt wird nun das bildgebende Verfahren in einem Interferometer unter- sucht und auf zukünftige Anwendungspotenziale überprüft. Parallel wird an Quellen mit noch größerem Wellenlängenab- stand gearbeitet, um die Bildgebung im MIR zu ermöglichen. Anwendungsfelder Neben Quantenimaging-Anwendungen in Biologie und Medizin können mit den demonstrierten Photonenquellen auch Anwendungen im Quantencomputing oder der Quantenkommunikation und -sensorik adressiert werden. Ansprechpartner Florian Elsen M.Sc. Telefon +49 241 8906-224 [email protected] Dr. Bernd Jungbluth Telefon +49 241 8906-xxx [email protected] PARAMETRISCHE PHOTONEN- QUELLEN FÜR QUANTEN- IMAGING-ANWENDUNGEN 1

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    44 Jahresbericht 2018 Jahresbericht 2018 45Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.deDQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

    Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de

    DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

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    2019

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    1 Quelle verschränkter Photonenpaare

    auf Basis parametrischer Fluoreszenz.

    Aufgabenstellung

    Im Fokus der sogenannten zweiten Quantenrevolution

    steht das Erzeugen, Manipulieren und Detektieren isolierter

    oder gekoppelter exotischer Quantenzustände. In der

    Grundlagenforschung konnte damit eine Reihe spektakulärer

    Effekte demonstriert werden, die nun vielfältige Anwen-

    dungspotenziale versprechen. Photonische Quantenzustände

    spielen im Bereich der Quantensensorik und -kommunikation

    sowie im Quantencomputing eine wichtige Rolle. In dem von

    der Fraunhofer-Gesellschaft geförderten Leitprojekt »QUILT«

    entwickelt das Fraunhofer ILT u. a. parametrische Photonen-

    quellen für Imaging-Anwendungen im mittleren Infrarot (MIR).

    Vorgehensweise

    Das Quantenimaging verfolgt das Ziel, nicht-klassische Photonen-

    zustände zu nutzen, um die Grenzen der klassischen Optik zu

    überwinden. So ist es zum Beispiel möglich, mit verschränkten

    Photonenpaaren Interaktions- und Detektionswellenlänge

    bei bildgebenden Verfahren zu separieren. Hierbei interagiert

    ein Photon des verschränkten Paares mit der Probe, während

    das andere detektiert wird und über die Verschränkung

    Informationen über die Interaktion seines Partners gibt. Solche

    Paare verschränkter Photonen können durch parametrische

    Fluoreszenz in nichtlinearen Kristallen erzeugt werden. Ihre

    Wellenlängen können weitestgehend frei gewählt werden

    und dabei weit voneinander separiert sein. Hierdurch wird

    es möglich, hochempfindliche Silizium-Detektion für das

    Quantenimaging im MIR zu nutzen.

    Ergebnis

    Am Fraunhofer ILT wurde ein Demonstrator zur Erzeugung

    verschränkter Photonen auf Basis parametrischer Fluoreszenz

    konzipiert und aufgebaut. Hierbei werden ein periodisch

    gepolter Kristall mit einem Halbleiterscheibenlaser bei 532 nm

    gepumpt und Photonenpaare bei etwa 810 und 1550 nm

    erzeugt. Für Photonenpaare konnten Raten von mehr als 106

    pro Sekunde demonstriert werden. Im nächsten Schritt wird

    nun das bildgebende Verfahren in einem Interferometer unter-

    sucht und auf zukünftige Anwendungspotenziale überprüft.

    Parallel wird an Quellen mit noch größerem Wellenlängenab-

    stand gearbeitet, um die Bildgebung im MIR zu ermöglichen.

    Anwendungsfelder

    Neben Quantenimaging-Anwendungen in Biologie und

    Medizin können mit den demonstrierten Photonenquellen

    auch Anwendungen im Quantencomputing oder der

    Quantenkommunikation und -sensorik adressiert werden.

    Ansprechpartner

    Florian Elsen M.Sc.

    Telefon +49 241 8906-224

    [email protected]

    Dr. Bernd Jungbluth

    Telefon +49 241 8906-xxx

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