Pascal Kapp Der bayerische Rallyemaker · Interview 14 500er 2017/ Der bayerische Rallyemaker...

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Interview 14 500er 2017/www.fiat500ig.de Der bayerische Rallyemaker Pascal Kapp Der Mann, der weiß wie‘s geht. Seit 20 Jah- ren organisiert er Oldtimerrallyes. Wer? Der charmante Tausendsassa aus Germering: Pascal Kapp. Wir – 2 Frauen im Fiat 500, Baujahr 1962 sind schon 3 Rallyes aus der „Kappschen Schmiede“ mitgefahren – wollten mehr wissen und haben ihn besucht. Von Angie Schlegel & Co-Pilotin chon als 9jähriger konnte er nachts die Fahrzeuge an den Scheinwerfern erkennen und an den Motorgeräuschen erlauschen, was sich unter der Haube verbirgt. Natürlich hat er mit Matchboxautos gespielt und mit 12 Jahren bereits seinen ersten Ferienjob getätigt. Und wesentlich spannender als lernen, war natürlich das Schrau- ben an seinem ersten Oldtimer: Ein Citroën DS, den er ein halbes Jahr immer wieder „besuchte“, bis er ihn heimlich kaufte und restaurierte. Jeder von uns weiß, wie schwierig es ist, den Eltern gerecht zu werden. Aber gegen den ausdrücklichen Eltern-Willen (Zitat: „An alten Au- tos schrauben ist kein Job!“) sein ei- genes Ding durchzuführen... bedarf Charakterstärke. Über sich selber sagt Pascal Kapp, dass er gelegentlich impulsiv („da- mit ist der Druck wenigstens gleich weg“), aber nicht nachtragend sei. Er sei sarkastisch und „tappt dann gerne mal in einen Fettnapf“. Er hat Freude daran andere zum Lachen zu bringen und es auch noch zu schaf- fen, wenn Menschen schlechte Lau- ne haben ihnen diese zu vertreiben. Er liebt Essen und die Kombination aus Spaß, Genuss und Kultur. as Rallye-Team sieht er als Großfamilie die „kleine Variante“ besteht aus seiner langjährigen Lebensgefährtin und seinem 9jährigen Sohn Fritz, der bereits voll in seine Fußstapfen tritt. „Ein Kind sollte eigentlich eigene Interessen haben“, tja, wie sollte es anders kommen: Das Kind liebt Autos! Beide Männer führen bereits lebhafte Fachdiskussionen. Heute hat er den 50er schon ge- streift und stellte in der Nacht auf seinen 50. Geburtstag glatt wider Erwarten fest, dass nach dem Auf- wachen alles beim Alten ist. Sein künftiges Ziel: Eine 4 Tage Woche – 4 Tage „normal arbeiten“ und 1 Tag S Foto: Angie Schlegel D

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Interview

14 500er 2017/www.fiat500ig.de

Der bayerische Rallyemaker

Pascal Kapp

Der Mann, der weiß wie‘s geht. Seit 20 Jah-

ren organisiert er Oldtimerrallyes. Wer? Der

charmante Tausendsassa aus Germering:

Pascal Kapp. Wir – 2 Frauen im Fiat 500,

Baujahr 1962 sind schon 3 Rallyes aus

der „Kappschen Schmiede“ mitgefahren –

wollten mehr wissen und haben ihn besucht.

Von Angie Schlegel & Co-Pilotin

chon als 9jähriger konnte er nachts die Fahrzeuge an den Scheinwerfern erkennen und an

den Motorgeräuschen erlauschen, was sich unter der Haube verbirgt. Natürlich hat er mit Matchboxautos gespielt und mit 12 Jahren bereits seinen ersten Ferienjob getätigt. Und wesentlich spannender als lernen, war natürlich das Schrau-ben an seinem ersten Oldtimer: Ein Citroën DS, den er ein halbes Jahr immer wieder „besuchte“, bis er ihn heimlich kaufte und restaurierte. Jeder von uns weiß, wie schwierig es ist, den Eltern gerecht zu werden. Aber gegen den ausdrücklichen Eltern-Willen (Zitat: „An alten Au-tos schrauben ist kein Job!“) sein ei-genes Ding durchzuführen... bedarf Charakterstärke. Über sich selber sagt Pascal Kapp, dass er gelegentlich impulsiv („da-mit ist der Druck wenigstens gleich weg“), aber nicht nachtragend sei. Er sei sarkastisch und „tappt dann

gerne mal in einen Fettnapf“. Er hat Freude daran andere zum Lachen zu bringen und es auch noch zu schaf-fen, wenn Menschen schlechte Lau-ne haben ihnen diese zu vertreiben. Er liebt Essen und die Kombination aus Spaß, Genuss und Kultur.

as Rallye-Team sieht er als Großfamilie – die „kleine Variante“ besteht aus seiner

langjährigen Lebensgefährtin und seinem 9jährigen Sohn Fritz, der bereits voll in seine Fußstapfen tritt. „Ein Kind sollte eigentlich eigene Interessen haben“, tja, wie sollte es anders kommen: Das Kind liebt Autos! Beide Männer führen bereits lebhafte Fachdiskussionen.Heute hat er den 50er schon ge-streift und stellte in der Nacht auf seinen 50. Geburtstag glatt wider Erwarten fest, dass nach dem Auf-wachen alles beim Alten ist. Sein künftiges Ziel: Eine 4 Tage Woche – 4 Tage „normal arbeiten“ und 1 Tag

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Pascal Kapp neben einem seiner Oldtimer: Ein schwarzer Jaguar XK 120 FHC, Baujahr 1953.

Oldtimerrallyes aus der Schmiede

Pascal Kapp:

1997

Unstrut Classic

1998/1999Unstrut ClassicGotha ClassicCastle Classic

2000Unstrut ClassicGotha Classic

HP/Nixdorf RallyeFormula Speed Cup

2001Gotha ClassicCastle Classic

Lotto-Bayern-Classic

2002Gotha ClassicCastle Classic

2003COSAG Classic

2004Gotha Classic

2007Unstrut Classic

2009Mapei Classic Rallye

2010Joka Tour 2010

10-Seen-Classic-Rallye

2011/2012333-Minuten-Rallye

10-Seen-Classic-Rallye

2013333-Minuten-Rallye

10-Seen-Classic-Rallye

Wendelstein Historic (sport. Ausrichtung)

2014333-Minuten-Rallye

10-Seen-Classic-Rallye

Wendelstein Historic (sport. Ausrichtung)

Oberbayerische Meister-Classic

2015/2016333-Minuten-Rallye

10-Seen-Classic-Rallye

Oberbayerische Meister-Classic

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Jaguar E mit Latzhose, durfte 1995 bei der Nachtrallye (Anfahrt) im Wiener Wald sein.

„Mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und grenzenlosem Optimismus habe ich damals die Rallye Unstrut-Classic 1997 organisiert und wäre fast an den Behörden in Sachsen-Anhalt gescheitert: „Wat wollt ihr Bayern hier? Ja, a Rallye machen? So wat haben wir hier noch nicht gehabt!“

tauscht, Briefe geschrieben oder ein Faxgerät benutzt.

ie erste Rallye von Pascal Kapp „mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und grenzenlo-

sem Optimismus“ ins Leben gerufe-ne Rallye – die Un-strut Classic – sollte 1997 stattfinden. Beinahe wäre es an den Behörden von Sachsen-Anhalt ge-scheitert. Es mel-deten sich gleich 60 Teams an – was für eine Herausfor-derung! Vor allem, weil sich 3 Tage

vor Rallyebeginn herausstellte, dass das neu gebaute Hotel weder über geeignetes Geschirr noch über aus-gebildetes Personal verfügte. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, das Geschirr rangekarrt, das Personal noch geschult und den Teilnehmern dann ein 6-Gänge-Menue serviert. Alle Achtung, vor allem, da das Or-ga-Team aus gerade mal 4 Personen bestand. Wie im Artikel der Oldti-mermarkt von 11/1997 nachzulesen ist, war diese Rallye ein voller Er-folg und für Pascal Kapp der Be-

ginn der Ära „Oldtimerrallyes by Pascal Kapp Rallye-Team“.Heute umfasst das Team rund 30 Leute die – wie ein Oldtimer auch – von Pascal dementsprechend Pfle-ge und Zuwendung brauchen. Und trotz gewissenhafter und penibler Basisplanung geht es selten ohne Improvisationskünste oder den be-rühmten „Plan B“. Aber es zeichnet eine erfahrene Truppe eben auch aus, wenn bei veränderten Rahmen-bedingungen innerhalb weniger Mi-nuten eine Lösung gefunden wird.

ngefähr ein halbes Jahr nimmt die aktive Planung einer Rallye in Anspruch. Mit Ankündigung

und der Website-Aktualisierung braucht es fast 1 Jahr. Wichtigster Faktor bei der Rallyeplanung ist Nadine, die rechte Hand von Pascal. „Ich habe zwar den Überblick, aber bei den Einzelpositionen bin ich froh, dass ich mein zweites Hirn habe“. Bis zu 6mal fahren Pascal und Nadine die Strecke ab. (Anm. d. Red.: Also an alle: Bei Abwei-chungen handelt es sich immer um klassisches, teilnehmerseitiges Ver-fahren! Weil das Road book immer stimmt, da die Strecke doch bis zu 6 mal abgefahren wird! Klar?) Über-

basteln und schrauben. Das könnte schwierig werden: Die Marketing-firma fordert ihren Tribut und die Rallyes und ein paar andere Objekte wollen schließlich auch noch reali-siert werden. Aber der Mann sagt ja, er braucht immer eine Herausforde-rung, denn sonst kommt Langeweile auf.

ie sind Sie zum Rallye organisieren

gekommen? Ant-wort: „Ohne den Osten der Repu-blik wäre ich nie dazu gekommen“. Beruflich hatte es ihn für die Treu-hand nach Magdeburg verschlagen, wo er Schuhe auf der Mailänder Schuhmesse präsentieren sollte. Tja, „diese Schuhe hätten eher nach Bukarest gepasst“. Allerdings lernte er so auch die „Toskana des Ostens“ kennen. Auch durch das Schrauben und den regen Informationsaus-tausch in der Oldtimerszene. Früher war ja das Kennenlernen ohne den heutigen Medien ganz anders: Man kennt den, der wiederum kennt den, man hat Telefonnummern ausge-

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1 2. Gotha Classic 1999. „Mein Team hat mir damals einen Siegerkranz umge-hängt (war aber nur eine Leihgabe).“

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Mit meinem Co-Piloten Klaus auf der ADAC 3-Städte Rallye 2013, Mün-chen-Wien-Budapest im MGC GTS, Bj. 1968.

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Rossfeld mit Co-Berti 2008. Immer mit einem Blick auf die Uhr.

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2011 zum ersten Mal ausgetragen. Eine Oldtimer-rallye, die durch die schönen Ecken Bayerns führt, natürlich

mit Roadbook und tollen Sonderaufgaben,

immer im Juni.

2011 zum ersten Mal ausgetragen. Eine Oldtimer-rallye, die durch die schönen Ecken Bayerns führt, natürlich

mit Roadbook und tollen Sonderaufgaben,

immer im Juni.

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raschungen gibt es trotzdem immer wieder. „Da checkt man die Strecke noch paar Tage zuvor und am Tag der Rallye findet man plötzlich eine Baustelle vor“.

as ganze Orga-Team ist immer umfassend informiert. Jeder weiß, wer wann und wo zur

Prüfungsabnahme oder an einem anderen Streckenpunkt vor Ort sein muss. Während der Rallye wird bereits mit den Auswertungen an-gefangen, damit die abschließende Siegerehrung pünktlich stattfinden kann. Pascal Kapp kann nicht wirk-lich was aus der Ruhe bringen. Geht mal der Lautsprecher kaputt, gibt das zweite Mikrofon sein Geist auf, kein Problem! Dann zückt er eben kurzerhand das Megafon hervor. Als Zuschauer bei der Fahrzeugpräsen-tation erlebt man nicht nur Pascals Wissen über Oldtimer sondern ge-nießt auch die charmante Art und Weise mit der er jedem das Gefühl gibt: Du und Dein Auto, ihr seid was Besonderes. Uns „traf“ das auf der Oberbayerischen Meister-Clas-sic 2016, wo er uns zwei Frauen mitfühlend (ironisch gemeint) be-mitleidete, den Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut zu haben und wir

zufrieden, sattgefressen und völlig erschöpft nach Hause fahren, räumt das Rallye-Team das gesamte Ma-terial noch in der Nacht wieder ins Lager. Am Montag um 10 Uhr fin-det dann die Manöverkritik statt. Den Standard zu halten ist nach

so vielen Rallyes meist machbar. Aber 95-98prozen-tig zu sein, das ist harte Arbeit.

u dem Thema Roadbook und k m - A n g a b e n

oder Was-wir-immer-schon-wissen-woll-ten: „Wir haben ei-

nen GPS abgeglichenen Tripmaster im Fahrzeug verbaut. Aber wenn Du Dir neue Reifen auf Deinen Fiat kaufst, dann können unsere km-An-gaben mit zunehmender Etappen-länge schon nicht mehr genau sein. Veränderst Du den Luftdruck um 0,2 Bar, beträgt die Differenz bei 1 km bereits 10 Meter. Es hängt auch davon ab, wie du eine Kurve anfährst. Zwei Kurven geschnitten und schon fehlen 40 Meter.“ (Anm. der Red.: Machen Sie die Augen auf und verlassen sie sich nur unge-

ja sooo früh aufstehen mussten, um mit großen Sonnenbrillen bewaffnet den Tag im Fiat 500 zu überstehen.

brigens ist alles minutiös ge-plant, denn Pascal Kapp bleibt nach der letzten Rallyestation

bis zur Präsenta-tion, eine „Puffer- Zone“ von gut 5 Minuten. Sollte da das Auto schlapp machen, ein Un-fall passieren, sich ein Stau oder was auch immer frecher Weise in den Weg stellen, dann gibt es keine Präsentation. Aber das ist noch nie passiert. Und ich denke, dieses Organisationsta-lent würde das auch noch gebacken kriegen. Erklärtes Ziel seiner Ver-anstaltungen ist, dass jeder aus sei-nem Alltagstrott rauskommt, Spaß hat und Leute seinesgleichen ken-nenlernt. Ganz besonders wichtig ist ihm: Das Essen. „Wenn das Es-sen nicht stimmt, steht und fällt die Veranstaltung“. Schließlich laufen alle seine Rallyes auch unter dem Motto Spaß – Genuss – Kultur. Während wir, die Teilnehmer, höchst

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„Trotz gewissenhafter und penibler Basisplanung geht es selten ohne Improvisati-onskünste oder den berühmten „Plan B“. Aber es zeichnet eine erfahrene Truppe eben auch aus, wenn bei veränderten Rahmenbedingungen innerhalb weniger Minuten eine Lösung gefunden wird.“

Ein Teil des Teams nach getaner Arbeit in Pose. Aufgenommen auf der Classic meets Classic 2016 in Germering.

5 Auf dem Podest mit seinem Jaguar XK 120 OTS SE, Bj. 1954 und seinem Co-Piloten Klaus Thiele, 2016 auf der historischen Gran Premio Nuvolari in Italien.

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Voll in seinem Element: Fahrzeug-präsentation auf der 10-Seen-Classic 2016.

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2010 zum ersten Mal ausgetragen.

Eine Oldtimerrallye, die an 10 oberbayerischen Seen vor-

beiführt, immer im Oktober, ein Oldtimerveranstaltung der

Superlative.

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fähr auf den Kilometerzähler Ihres Tachos. Schließlich fahren wir ja nicht die historische Monte Carlo- Rallye mit 4 Sensoren, an jedem Reifen einen, weil es entscheidend ist, wie die Streckenführung ver-läuft. Tipp: Eigener Tripmaster oder eine Rallye-App.)Weil aus der Sicht der Teilnehmer immer alles so rei-bungslos abläuft, interessierte uns auch der schlimms-te Alptraum, der auf einer Rallye passiert ist. Pascal Kapp: „Den gab es Gott sei Dank über-haupt nicht.“

n den 20 Jahren „Rallyeorga“ hat es 2 Unfälle gegeben, beide nur mit geringfügigen Blechschä-

den. Deshalb werden Teilstrecken, die eine Gefahr bergen könnten, durch explizite Anweisungen ent-schärft. Zum Beispiel eine kurze Strecke mit 30 km/h fahren und, damit es spannend bleibt, Aufgaben wie z.B. „Bilderrätsel“ lösen.Bei so viel Organisation für ande-re, war es erst recht spannend zu

wissen, ob er selber auch Rallyes fährt. Was für eine Frage! Die Po-kale in seinem Büro sprechen für sich. Viele ADAC-Rallyes, die Räuber-Kneissl-Classic‘s und sein Favorit die „Gran Premio Nuvola-ri“ in Italien.

ascal Kapp hat natürlich meh-rere Oldtimer.

Auf die Frage: „Mit welchem Oldtimer fahren sie am liebs-ten?“ kam die Ant-wort: „Ich fahre alle meine Oldies gerne, egal ob mit einem Renault R4 ent-

schleunigende 80 km/h oder mit ei-nem Jaguar XK 120 ... etwas flotter. Jeder hat seine Eigenarten und jeder ist vom Fahrspaß unvergleichlich.“ Zu guter Letzt wollten wir noch den Unterschied der Oldtimerszene von damals zu heute wissen. „Das eigene Auto ist heute bei der urba-nen Generation nicht mehr ganz so wichtig wie früher. Damals konnte man sich eben nicht mit dem Han-dy ein ̦car-to-goʼ leihen und wieder abstellen wo man will. Youngti-mer sind bei der Jugend und den

30-40jährigen sehr beliebt, das be-weisen die stetig steigenden Zulas-sungszahlen und die nachgelagerten Veranstaltungen. Schwierig ist das Feld der Vorkriegsautos mit gerin-ger Leistung wie z.B. ein BMW Dixi, ein Opel Laubfrosch oder der-gleichen. Hier bin ich der Meinung, dass diese Generation an Oldtimer-besitzern schwer zu ersetzen sein wird. Einem heute 30jährigen sind in den meisten Fällen 20 PS und Dauertempo 60 km/h schlicht nicht vermittelbar. Generell ist der Markt für Oldtimer und Klassiker ein sehr bunter Mix aus Menschen und Ma-schinen, der mich seit über 30 Jah-ren begeistert. Und wenn andere das auch merken, dann freut es das Rallye-Team ganz arg.“

nser Fazit: Möge er noch wei-tere 20 Jahre Rallyes organi-sieren! Pascal Kapp, der Mann

der weiß wie’s geht. Das Team, die Streckenführung, die Locations und die Aufgaben von Allgemeinwissen bis zu sportlicher Betätigung, ein un-vergessliches Erlebnis unter Gleich-gesinnten. Weil er uns allen das Ge-fühl gibt, dass Mensch und Auto was Besonderes sind, ist er für uns der charmanteste Rallyemaker Bayerns.

„Wir haben einen geeichten Tripmaster. Wenn Du Dir neue Reifen auf deinen Fiat kaufst, dann können unsere Km-Angaben mit zunehmender Etappenlänge schon nicht mehr genau sein. Veränderst Du den Luftdruck um 0,2 Bar, beträgt die Diffe-renz bei 1 km bereits etwa 10 Meter.“

Zum 4. Mal im Auftrag der Kfz-Innung Oberbayern.

Eine Wochenend-Veranstaltung mit tollem Hotel, tollem Essen und toller Strecke. Basislager 2017 ist in Bad Reichenhall.

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Ein Teil seiner Schätze: Ein schwarzer Jaguar XK 120 FHC, Baujahr 1953.

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Ein blauer Triumph Dolomite Sprint 16V, Baujahr 1973. Daneben ein schwarzer Porsche 944 als Rallyever-sion, Baujahr 1984.

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Bunter Mix: Die Ente ist zum Verkauf, der R4 ist für das langsame „Cruisen“ durch Germering ideal.

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