Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie...

23
Patchworkfamilie

Transcript of Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie...

Page 1: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Patchworkfamilie

Page 2: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

DefinitionZu den beiden leiblichen Elternteilen trittmindestens ein sozialer Elternteil hinzu, oder einverstorbener Elternteil wird durch einen sozialenElternteil ersetzt.

Alle Stieffamilien haben einen Verlust erlitten,entweder durch den Tod des leiblichenElternteils oder durch die Trennung derleiblichen Eltern, abzüglich des geringen Anteilsder allein Erziehenden, die bis zur Gründungeiner neuen Familie ein Kind ohne Partneraufgezogen haben.

Page 3: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 4: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 5: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 6: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 7: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 8: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 9: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 10: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp
Page 11: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

MerkmaleStieffamilien werden neben den Herkunftsfamilien noch um die ursprüngliche Kernfamilie erweitert. Wiedas Beziehungsgeflecht gestaltet wird, muss erst ausgehandelt werden.

Die Kernfamilie erfährt in der Regel über den Zuwachs eines Kindes eine weitere Veränderung. In einerStieffamilie ist der Zuwachs eine erwachsene Person, vielleicht zusätzlich noch Kinder, aber diesekommen nur über die erwachsene Person in die Familie. Dies bedeutet auch, dass es eine erwachsenePerson gibt, die eine intensive Beziehung zu einem Kind hat. Der oder die hinzukommende Stiefelternteilwird mit einem bereits bestehenden Beziehungsmuster konfrontiert und muss sich selber einen neuenPlatz suchen.

Die Rollen der einzelnen Familienmitglieder in Kernfamilien sind meistens klar umrissen, in Stieffamilienmüssen die einzelnen Rollen neu verteilt und neu definiert werden. Es gibt keine gesellschaftlichenLeitbilder, die Stieffamilien Orientierung geben können.

In Stieffamilien lebt ein leiblicher Elternteil nicht in der neuen Familiengemeinschaft.

Die Art und Weise wie dieser leibliche Elternteil den Kontakt zu den leiblichen Kindern hält oder haltendarf muss zwischen allen Beteiligten ausgehandelt werden. Vielleicht hat dieser außerhalb lebendenElternteils ebenfalls eine neue Beziehung, auch dies wird dann für die Kinder von großer Bedeutung sein.

Fast alle Mitglieder hatten in der vorhergehenden Zeit den Verlust einer wichtigen Bezugsperson erlitten,meistens durch eine Trennung der leiblichen Eltern, aber auch durch den Tod eines Elternteils.

Page 12: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Verschiedene TypenDie Stiefmutter-FamilieDie Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch dieStiefmutter erweitert. Dieser Familientyp beträgt nur ca. 9 % (1995) inDeutschland

Stiefvater-FamilieDie Familie der Frau und deren Kinder werden durch einen Stiefvater erweitert.Diese Familienform ist mit einem Anteil von 91 % (1995) am meistenverbreitet.

Die Zusammengesetzte FamilieSie setzt sich aus der Familie der Mutter mit ihren Kindern und der Familie desVaters mit seinen Kindern zusammen und ist ungefähr mit einem Anteil von20% (1995) vertreten

Zusammengesetzte Familien mit mindestens einem gemeinsamen KindIn dieser Familie gibt es neben den Stiefkindern ein gemeinsames leiblichesKind, ihr Anteil liegt ungefähr bei 34% (1995)

Page 13: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Phasenmodell

1. Phase Trennungsphase

2. Phase Neuorganisation

3. Phase - Stabilisierung

Page 14: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

1. Phase

Trennungsphase

§ Verarbeitung der Trennung§ Trauerarbeit§ Neuorganisation der Lebensumstände

Page 15: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Bestimmungsfaktoren für dieTrennungsphase

Grundsätzlich sollen Kinder aus dem Paarkonflikt herausgehalten werden. Erleben dieKinder die Erwachsenen bemüht um eine Klärung auf der Paarebene gibt das ihnen vielSicherheit.

Der Paarkonflikt wird im kleinen Kreis gehalten, alle Konflikte werden auf dererwachsenen Ebene ausgetragen.

Die leiblichen Eltern nehmen sich Zeit für die Trennung und für die Trauer des Verlustes

Kinder dürfen nicht in einen Loyalitätskonflikt durch einen Elternteil geraten, in demein Elternteil den anderen abwertet. Die Loyalität der Kinder gehört beiden Eltern, hiermuss ganz deutlich das Elternsystem von dem System der Kinder abgegrenzt werden.

Kinder müssen trauern können! Trauern um den Verlust der Hoffnung auf ein vereintesElternpaar, trauern um die fehlende Anwesenheit eines Elternteils. Sie müssen ihreÄngste und Befürchtungen aussprechen dürfen.

Sie brauchen liebevolle Hilfe und Zuspruch bei der Neuorganisation des Alltages.

Für all diese Prozesse brauchen Kinder vor allem Zeit und natürlich eine liebevolleBegleitung.

Page 16: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

2.Phase

Neuorganisation

Die neuen Familie startet mit hohen Erwartungen,Hoffnungen und Illusionen

Eintauchen in die Realität, Bewusstwerdung vonWidersprüchen in der Wirklichkeit

Eine realistische Einschätzung der Wirklichkeit, bewussteWahrnehmung von Wünschen und Bedürfnissen allerBeteiligten, Rollensuche

Page 17: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Bestimmungsfaktoren für dieNeuorganisation

Kinder können mehrere Erwachsene als Eltern ansehen, wenn die Erwachsenen die Kinder nicht in einenLoyalitätskonflikt bringen, klare Absprachen treffen und ein Mindestmass an Wertschätzung und Anerkennungallen Beteiligten entgegenbringen.

Die Kinder brauchen Zeit um sich an den neuen Partner/Partnerin zu gewöhnen, den Rhythmus und dasTempo müssen sie selber bestimmen können.

Der oder die neue Partnerin ersetzt nicht den leiblichen Elternteil, ein Überengagement ist unangemessen.Auch sie müssen erst ihre neue Rollen finden.

Eine Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeit muss klar definiert werden. Der neue Stief hat keinenErziehungsauftrag.

Kontaktmöglichkeiten zum außerhalb lebenden leiblichen Elternteil müssen ausgehandelt und organisiertwerden.

Alte Regeln und Absprachen müssen nicht für die neue Lebenssituation gelten - für alle Beteiligten nicht, siemüssen neu ausgehandelt werden.

Es geht um eine bewusste Wahrnehmung von Wünschen und Bedürfnissen aller Beteiligten und eine klareFormulierung von Möglichkeiten und Grenzen auf der Paarebene und auch der Ebene der Kinder.

Der Prozess erfordert eine hohe Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft

Page 18: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

3.PhaseStabilisierung

§ Allgemein anerkannte Rollendefinitionen neu bewerten§ Aufbau einer Beziehung zu den Kindern§ Aushandeln neuer Regeln§ Aushandeln von Nähe und Distanz§ Stabilisierung und deutliche Abgrenzung der Paarebene§ Stabilisierung und deutliche Abgrenzung der

Elternebene§ Formulierung von Wünschen, Erwartungen und Grenzen

Page 19: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Bestimmungsfaktoren derStabilisierungphase

Die Verarbeitung der Trennung der Eltern oder des Todes eines Elternteils

Die Verarbeitung des Verlust eines Elternteils im Alltag

Zeitgestaltung

Die Trennungsgeschichte der Eltern und die weitere Gestaltungsmöglichkeit der elterlichenVerantwortung

Die Kontaktmöglichkeit und Kontaktgestaltung zum außerhalb lebenden Elternteil

Bisherige Familien- und Lebenserfahrung

Alter, Geschlecht, Zahl der Kinder

Persönlichkeitsmerkmale, Erwartungen und Einstellungen

Die Beziehung zum Stiefelternteil

Die wirtschaftliche Situation der neuen Familie

Die Auseinandersetzung mit den Idealen der Kernfamilie, den Vorurteilen gegen jegliche Arten von Stiefund die Überprüfung von eigenen und gesellschaftlichen Werten

Page 20: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Berücksichtigung derEntwicklungsphasen

Kleinstkinder reagieren auf eine Veränderung des Lebensrhythmus,sie müssen Verunsicherungen und Ängste entsprechend ihrerMöglichkeiten ausdrücken dürfen und brauchen dazu eine stabileBezugspersonZwei bis sechs jährige Kinder neigen dazu sich selber für dieTrennung der Eltern verantwortlich zu machen, sie werden dannselber mit der Wucht ihrer inneren Gefühlswelt konfrontiert. Siemüssen ihre Ängste, Wut, Zorn, Eifersucht und Trauer ausdrückendürfen und die Erwachsenen müssen helfen das Bild zu korrigierenund deutlich machen, dass sie keine Schuld an der Trennung haben.Sechs bis zwölf jährige Kinder reagieren äußerst empfindlich aufLoyalitäten. Ein Minimum an Achtung und Wertschätzung allenPartnern gegenüber wird sie entlasten.Jugendliche akzeptieren keine erzieherischen Maßnahmen einesneuen Stiefelternteils, es sei denn, es besteht ein guter Kontaktzwischen ihnen und die Rollen sind klar definiert.

Page 21: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Kontaktgestaltungeine gelungene Trennung des Paaresdie weitere Wahrnehmung der gemeinsamenelterlichen Verantwortungdie Vermeidung von Loyalitätskonflikteneine gute Kooperation und Kommunikationeine genaue Definition der Rolle desStiefelternteilsklare Absprachen und VerantwortlichkeitenEin Minimum an Wertschätzung undAnerkennung

Page 22: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

Chance

. Die eigentliche Herausforderung derPatchworkfamilie ist, dass sie alleBeteiligten dazu zwingt, über den sonstselbstverständlichen Sinn und Zweck derFamilie als menschliche Basisorganisationnachzudenken, für selbstverständlichgehaltene Werte zu überprüfen, sichVorurteile bewusst zu machen,Familienideale zu hinterfragen und neueLösungen zu finden .

Page 23: Patchworkfamilie - erev.de · PDF fileVerschiedene Typen Die Stiefmutter-Familie Die Familie des Mannes und seine leiblichen Kinder werden durch die Stiefmutter erweitert. Dieser Familientyp

MöglichkeitenZu den leiblichen Eltern wird das System um wichtigeBezugspersonen erweitert, die teilweise Elternfunktionen übernehmenund somit zu einer Vielfalt von Identifikationsmöglichkeiten beitragen

Die Verwandtschaftsverhältnisse werden umfangreicher

Frühzeitig wird die Vielfalt von Entscheidungsmöglichkeiten eingeübt

Kooperationsfähigkeiten werden gestärkt

Kommunikationsfähigkeiten trainiert

Die Kinder lernen im Alltag in komplexen Systemen zu denken

Werte, Meinungen und Normen werden selbstverständlich auf ihreGültigkeit hin überprüft