Paul Magazin

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G LÜCK A UF VOLLE ENERGIE FÜR DIE SCHWEREN JUNGS VON PAUL PAUL BAUT NEUEN PRODUKTIONSSTANDORT IN ALBERSDORF neue Heimat im Gespräch MIT DEN PAUL-GESCHÄFTSFÜHRERN REINHOLD GRÖSSER, JOSEF SPANNBAUER u.v.m.

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1/2014

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„GLÜCKAUF“VOLLE ENERGIE FÜR DIE SCHWEREN JUNGS VON PAUL

PAUL BAUT NEUEN PRODUKTIONSSTANDORT IN ALBERSDORF neue Heimatim GesprächMIT DEN PAUL-GESCHÄFTSFÜHRERN REINHOLD GRÖSSER, JOSEF SPANNBAUER u.v.m.

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EDITORIAL

das Jahr 2014 hat Paul Nutzfahrzeuge mit vielen spannen-den Ereignissen und Herausforderungen konfrontiert. Da gibt es die Umstellung auf Euro 6 zu meistern, verbunden mit der Einführung zahlreicher neuer Lkw-Baureihen. Dazu ge-sellen sich die Planung und Überwachung des Baufortschritts am neuen Standort Albersdorf. Ganz aktuell fordert uns die Entwicklung neuer Vor- und Nachlaufachsen, Hinterachszu-satzlenkungen, Chassis mit schmaler Breite und vieles mehr. Pünktlich dazu halten Sie die Erstausgabe unseres neuen Magazins in Ihrer Hand, das künftig regelmäßig erscheinen wird. Freuen Sie sich mit uns über eine Menge interessanter News, Interviews, Geschichten und Reportagen aus der Welt von Paul Nutzfahrzeuge, seiner Chassiskonfigurationen und seiner Kunden.

Dear reader,Paul Nutzfahrzeuge has been faced with many exciting

events and challenges in 2014. The change to Euro 6 had to be mastered in conjunction with the introduction of nu-merous new truck series. Along with that there was the con-stant planning and monitoring of the construction progress at our new facility in Albersdorf. Right now we are facing challenges such as the development of new leading and trai-ling axles, rear axle auxiliary steering, chassis with a narrow width and much more besides. Right on time for that you are holding the first edition of our new magazine in your hand, which will be published regularly from now on. Look for-ward with us to lots of interesting news, interviews, stories and reports from the world of Paul Nutzfahrzeuge, its chassis configurations and its customers.

Reinhold GrösserGeschäftsführer | Managing Director

SEHR GEEHRTE

LESERINNEN UND LESER,

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INHALT

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06 VOLLE KRAFT VORAUS Sonderfahrzeugbau auf internationalem Niveau bietet Zukunftsperspektive Special-purpose vehicle production at an international level offers future prospects

12 ALLES IM FLUSS Im Gespräch mit Geschäftsführer Reinhold Grösser Interview with Reinhold Grösser, Managing Director

16 NEUE HEIMAT Unter einem Dach Under a common roof

20 GLÜCKAUF Volle Energie für die schweren Jungs von Paul Full power for the heavyweights from Paul

24 AUS EINER HAND Im Gespräch mit Geschäftsführer Josef Spannbauer Interview with Josef Spannbauer, Managing Director

28 SCHMALE BREITE Euro 6 mit schmaler Breite Euro 6 with narrow width

30 HEAVY MOVER Supertruck setzt neue Maßstäbe Supertruck is setting new standards

32 AUS PASSION Im Gespräch mit Johann Nöbauer, Leiter Entwicklung & Konstruktion Interview with Johann Nöbauer, Head of Development & Design

35 AUTOBAHN & ACKER Actros-Umbau mit Gelände-Sattelauflieger Actros conversion with off-road semitrailer

38 WARSTEINER BAHN Zugfahrzeug für Besucherbahn Towing vehicle for visitor train

40 FEUER & FLAMME Weltpremiere: Zetros-Löschfahrzeug mit Staffelkabine und Waldbrandausrüstung World novelty: Zetros fire-fighting truck with crew cab and forest fire equipment

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INHALT

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Paul Nutzfahrzeuge GmbH Special Trucks & Chassis Danziger Str. 49 | D-94036 PassauVERANTWORTLICH FÜR DEN HERAUSGEBER Martin Bauer

REDAKTION Karin Weidenbacher, Martin Bauer

LAYOUT & SATZ Martin Bauer

FOTOGRAFIE Stefan J. Wolf, Karin Weidenbacher, Martin Bauer, Ralf Maile, Horst Stein, Alexander Luksch, Helmut Rücker

DRUCK Flyeralarm GmbH Alfred-Nobel-Str. 18 | D-97080 Würzburg

KONTAKT & SERVICE Paul Nutzfahrzeuge GmbH Paul Magazin Fon: +49 (0)851 95538 0 Fax: +49 (0)851 95538 80 [email protected] www.paul-nutzfahrzeuge.de

RECHTE & HAFTUNG Nachdruck und Verwendung, auch auszugswei- se, nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung der Paul Nutzfahrzeuge GmbH. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Voll- ständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeit- liche Änderungen übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Druck- und Satz- fehler vorbehalten. Stand: September 2014

© Paul Nutzfahrzeuge GmbH 2014

Eine Publikation der Paul Nutzfahrzeuge GmbH6

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VOLLE KRAFT VORAUS

SONDERFAHRZEUGBAU AUF INTERNATIONALEM NIVEAU BIETET ZUKUNFTSPERSPEKTIVESPECIAL-PURPOSE VEHICLE PRODUCTION AT AN INTERNATIONAL LEVEL OFFERS FUTURE PROSPECTS

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VOLLE KRAFT VORAUS

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VOLLE KRAFT VORAUS

Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH, ansässig im nie-derbayerischen Passau, zählt zu den europäischen Marktführern im Bereich

Chassismodifikationen, Achseinbauten, Spezialkonfigurationen und Sonder-fahrzeugbau. Die Erfolgsgeschichte der „Special Trucks & Chassis“ begann in den 1990er Jahren mit der Entwicklung und Produktion von Nachlauf-Lenkach-sen für Mercedes-Benz-Lkw.

Bis heute ein inhabergeführtes Fami-lienunternehmen mit rund 35 Mio. Euro Umsatz pro Jahr, hat sich Paul Nutzfahr-zeuge in den vergangenen Jahren zum erfolgreichen Global Player entwickelt, der Kundenwünsche aus der ganzen Welt bedient. Rund 160 hoch qualifizier-te Mitarbeiter sind in der Entwicklung, im Fahrzeugbau, im Servicebereich und im Verkauf für Paul Nutzfahrzeuge tä-tig. Wenn für spezielle Einsatzgebiete der Lkw „von der Stange“ also nicht mehr ausreicht, ist das Know-how der Fahrgestellexperten aus Passau und dem angegliederten Zweigbetrieb Vilshofen gefragt: Pro Jahr führen sie Chassisum-bauten, Achs- und Rahmenverlängerun-gen sowie Spezialkonfigurationen an über 1000 Nutzfahrzeugen durch, zu-meist an Lkw- und Unimog-Fahrgestel-len der Marke Mercedes-Benz.

Eigene Fahrzeugkonzepte waren lan-ge tabu – das hat sich jedoch seit 2012 ra-sant geändert: Heute zählen zunehmend komplette Eigenentwicklungen wie der Schwerlastgigant „Heavy Mover“ oder

FIRMENSITZ UND PRODUKTIONSSTÄTTE IN PASSAU:NOCH BIS SOMMER 2015 DIE HEIMAT DER PAUL NUTZFAHRZEUGE GMBH

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VOLLE KRAFT VORAUS

COMPANY HEADQUARTERS AND PRODUCTION SITE IN PASSAU:HOME PREMISES OF PAUL NUTZFAHRZEUGE GMBH UNTIL SUMMER 2015

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VOLLE KRAFT VORAUS

Lkw-Zugmaschinen für landwirtschaft-liche Transportaufgaben, kommunale Spezialeinsätze und hoch spezialisierte Geräteapplikationen zur Domäne der Passauer Sonderfahrzeugexperten.

„Auch in diesem neuen Geschäft kon-zentrieren wir uns ganz klar auf unser spezielles Nischensegment – das ist und bleibt die Chassismodifikation, er-gänzt und erweitert durch den unseren eigenen Fahrgestellbau“, kommentiert Geschäftsführer Reinhold Grösser. „Für die Fahrzeugaufbauten gibt es andere Spezialisten.“

The Paul Nutzfahrzeuge GmbH, located at Passau in Lower Bavaria is one of the market leaders in Europe in the area of chassis mo-

difications, axle installations, special configurations and special-purpose ve-hicle production. The success story of the “Special Trucks & Chassis” started during the 1990s with the development and production of self-steering axles for Mercedes-Benz trucks.

Up to the present day Paul Nutzfahr-zeuge is an owner-managed family enterprise with an annual turnover of approx. 35 million Euro. During the last years, Paul Nutzfahrzeuge became a successful global player which satisfies the demands of customers from all over the world. Approximately 160 high-ly qualified employees are working in chassis development and design, in ve-hicle production, in service and in sales for Paul Nutzfahrzeuge. So, if there are special fields of application for which a standard truck cannot be used, the know how of the chassis experts from Passau and the affiliated subsidiary in Vilsho-fen is in demand: each year they carry out chassis modifications, spindle and frame extensions as well as special con-figurations on more than 1000 commer-cial vehicles, based mostly on the truck and Unimog chassis of the Mercedes-

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Benz brand. For quite a long time own vehicle concepts have been a taboo – however, this has changed rapidly since 2012: today complete self-developments like the heavyweight giant “Heavy Mo-ver” or tractors for agricultural transport tasks, special applications in municipal service and highly specialized imple-ment applications have become increa-singly the domain of the special-purpose vehicle experts from Passau. “In this new business we fully concentrate on our special niche segment – this was and is the chassis modification, supple-mented and enhanced by the construc-tion of our own self-developed chassis designs”, comments managing director Reinhold Grösser. “For the bodies and superstructures of the vehicles there are other specialists.”

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„2014 ist das Jahr der Neuheiten und zugleich der großen Umstellungen.“ Das sagt Reinhold Grösser, Geschäftsführer der Paul Nutzfahrzeuge GmbH, den wir auf der Großbaustelle des neuen Firmensitzes in Albersdorf getroffen haben.

Herr Grösser, der Baufortschritt hier in Albersdorf geht rasant voran. Sehen Sie darin Ihre größte Herausforderung für das Jahr 2014?

Wir freuen uns sehr, dass die Montagehalle und das Verwaltungsgebäude nun schon greifbar vor uns stehen. Jetzt geht es an den Innenausbau, wobei die ersten Montage-gruben schon stehen. Das Supervising und die Koordination nehmen natürlich viel Zeit in Anspruch - aber alles geht zügig voran und klappt bislang reibungslos. Alles ist im Fluss, und wir haben noch viele spannende Herausforderungen und neue Situationen zu meistern.

Was genau meinen Sie, wenn Sie aktuelle Herausforderungen ansprechen?2014 hat uns mit einer Vielzahl technischer Herausforderungen konfrontiert. Da sind

die Umstellungen auf das neue Euro-6-Fahrzeugprogramm, neue gesetzliche Vorgaben und neue Standards in Europa und in den Exportmärkten, die globalen Krisenherde und vieles mehr. Wir konnten aktiv auf die vielen Veränderungen reagieren und haben schon eine ganze Menge geschafft. Eine noch bessere Kundenorientierung spielt dabei eine zentrale Rolle – deshalb haben wir auch intern ein wenig umgebaut. Jedem Kunden steht jetzt bei Paul ein einziger Ansprechpartner zur Verfügung, der sein Anforderungs-profil genau kennt, ihn auch vor Ort betreut und ihn bei seiner Chassiskonfiguration aktiv unterstützt.

Das klingt gut. Mit dem Umzug nach Albersdorf werden aber sicher noch weitere

positive Veränderungen für den Kunden spürbar sein, oder?Oh ja, ganz sicher. In Albersdorf haben wir das aus Passau bekannte Platzproblem

gelöst, können weiter wachsen und haben sogar noch große Reserven für den wei-teren Ausbau unseres Chassisgeschäfts. Wir werden schlagkräftiger durch modernste Fertigungseinrichtungen und verfügen in Albersdorf von Anfang an über 22 zusätzli-che Montageplätze. Neben logistischen Vorteilen und großen Lagerkapazitäten wird es auch einen automatisierten Lackierdurchlauf mit vier Stationen, zwei Brems- und einen Verwindungsprüfstand geben, sodass wir insgesamt eine Fertigungsqualität auf höchs-tem Niveau sicherstellen können.

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INTERVIEW

IM GESPRÄCH MITREINHOLD GRÖSSERINTERVIEW WITHREINHOLD GRÖSSER

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INTERVIEW

Die bisherigen drei Produktionsstandorte wachsen zu ei-nem zusammen. Was bedeutet dies für das Unternehmen?

Der größte Vorteil ergibt sich in der Tat durch die Konzen-tration aller Aktivitäten der Paul Nutzfahrzeuge GmbH an ei-nem einzigen Standort. Von Entwicklung über Konstruktion und Verwaltung bis Produktion setzen wir unsere Erfolgsge-schichte mit einer schlankeren und transparenten Organisation fort. Diese Zentralisierung garantiert kurze Entscheidungswe-ge, klar definierte Zuständigkeiten und schnelle, direkte Ab-stimmungsprozesse. Paul wird dadurch transparenter, wir kön-nen unsere Kompetenz viel besser nach innen tragen und nach außen kommunizieren. Denn Transparenz und Kompetenz ist genau das, was der Kunde von uns haben möchte.

Welche Ziele gehen Sie aktiv an, um Ihre Marktpräsenz zu festigen?

Wir wollen unsere Stellung am Markt nicht nur festigen, wir wollen sie aktiv ausbauen. Technische Neuentwicklungen wie Vor- und Nachlaufachsen, Hinterachszusatzlenkungen oder schmale Breiten für die neuen Euro-6-Baureihen sind be-reits gemeistert. Parallel investieren wir in den Ausbau neuer Marktsegmente und setzen bewusst auf die Erhöhung unseres Marktanteils in Nischensegmenten.

Über die Vergrößerung unserer Produktionskapazität hinaus werden wir mittelfristig noch stärker in den Komplettchassis-bereich vordringen und vermehrt interessante Angebote für Nischenmärkte entwickeln, die ein spezifisches Know-how erfordern. Im Fokus haben wir hier alle Branchen, in denen individuell maßgeschneiderte Spezialanwendungen in klei-nen Stückzahlen gefragt sind, zum Beispiel Landtechnik oder nicht-zivile Einsatzbereiche. Zugleich konzentrieren wir uns auch stark auf diesel- und vollelektrische Antriebslösungen für Spezialanwendungen, die geräuscharme Einsatzfahrzeuge erfordern.

Von der technologischen Seite zum Vertrieb - was wird sich hier ändern?

Parallel gehen wir den Aufbau neuer Kundenkreise verstärkt an. Dazu bauen wir neben der technischen auch unsere Bera-tungskompetenz kontinuierlich aus. Die schnelle und indivi-duelle Reaktion auf Kundenwünsche steht an erster Stelle auf unserer Agenda, denn wir wollen dem Kunden von Anfang an ein echter und langfristiger Partner sein. Um unseren Zielen auch auf internationaler Ebene eine tragfähige Basis zu schaf-fen, beschäftigen wir uns zum Beispiel momentan mit dem Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur in den wichtigsten Paul-Exportmärkten, vor allem in Asien und in Übersee. Wir wollen auch in Märkten wie China oder Russland künftig als Paul Nutzfahrzeuge wahrgenommen werden. Deshalb müssen wir jetzt auch vermehrt Präsenz vor Ort zeigen, um in jedem Land und zu jeder Zeit für unsere dortigen Kunden ansprech- und greifbar zu sein, direkt und schnell. Und wir müssen ihnen natürlich auch schnell die effiziente Lösung bieten, die sie su-chen und von uns erwarten dürfen.

Haben sich, bedingt durch die verstärkte Internationalisie-rung, die europäische Kundenstruktur und das Credo von Paul Nutzfahrzeuge verändert?

Nein, sie sind stabil geblieben. Wir haben einen festen Kun-denstamm, auf den sich Paul auch in Zukunft stützen kann. Er setzt sich zu zwei Dritteln aus Aufbauherstellern zusammen. Rund fünf Prozent sind gewerbliche Endkunden, und natür-lich kommt ein großer Teil der Aufträge, ungefähr ein Fünftel, von der Daimler AG. Wir sind der größte Umbaupartner für Mercedes-Benz-Nutzfahrzeuge weltweit, und unser Anspruch wird weiterhin lauten: Beste Qualität und höchste Entwick-lungskompetenz für individuelle Lösungen zu einem tragfähi-gen Preis-Leistungsverhältnis, das wir wie bisher durch weit-gehende Verwendung von Serienteilen realisieren werden.

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INTERVIEW

Mr. Grösser, the construction here in Albersdorf is pro-gressing rapidly. Do you see this as your biggest challenge for the year 2014?

We are very pleased that the assembly workshop and the administration building are already within touching distance. Now it’s all about the interior fittings – the first assembly pits are already in place. Of course, the supervision and co-ordina-tion take up a lot of time; but everything is proceeding rapidly and has gone smoothly so far. Everything is flowing and we have to master lots of exciting challenges and new situations.

What exactly do you mean when you mention current chal-lenges?

2014 has confronted us with numerous technical and tech-nological challenges. We have to adjust to the new Euro-6 ve-hicle programme, followed by new legal regulations and new standards in Europe and in the export markets, the global crisis hot spots and much more besides. We were able to react ac-tively to the many changes and have already got quite a lot done. Even better customer orientation plays a central part in this – therefore we have reorganised a little internally as well. Each customer now has a single contact at Paul who knows his specific requirement profile precisely, who supports him on-site and who actively assists with the configuration of his individual special-purpose chassis.

That sounds good. But no doubt, even more positive chan-ges will be noticeable to the customers with the relocation to Albersdorf, won’t they?

Oh yes, most certainly. In Albersdorf we have solved the well-known problems of space that we had in Passau; we can grow further and we even have large reserves for the further expansion of our chassis business. We will become more ef-fective and strongly positioned through state-of-the-art manu-facturing facilities and we will have 22 extra assembly stations in Albersdorf right from the start. Apart from logistic advan-tages and large storage capacities, there will also be an auto-mated paint line with four stations as well as two brake test stands and a torsion test stand so that, all in all, we can ensure manufacturing quality at the highest level.

The previous three production locations are growing to-gether to form one. What does this mean for the company?

The greatest advantage of this is indeed the concentration of all the current activities of Paul Nutzfahrzeuge GmbH at a sin-gle location. From development and design to administration and production, we will continue our success story with a lean- er and transparent organisation. This centralisation guarantees short decision-making processes, clearly defined responsibi-lities and fast, direct coordination processes. As a result, Paul will become more transparent. This means that we will be able to convey our expertise inwardly and communicate it out-wardly much better, because transparency and expertise are precisely the things that the customer wants to get from us.

What goals are you actively pursuing in order to strengthen your market presence?

We don’t just want to strengthen our position on the market, we want to actively expand it. New technical developments such as leading and trailing axles, rear axle auxiliary steering or narrow widths for the new Euro-6 series have already been

mastered. In parallel we are investing in the expansion of new market segments and are consciously focussing our activities on increasing our market shares in niche segments. Beyond the enlargement of our production capacity we will be pen-etrating more strongly into the complete chassis segment in the mid-term. At the same time we will strengthen our efforts in developing interesting offers for niche markets that require specific know-how. We are aiming here at all those industries requiring individually tailor-made special applications that are called for in small lots, for example agricultural technology or non-civilian areas of application. At the same time we are con-centrating strongly on diesel and fully electric drive solutions for special applications that require low-noise vehicles.

From the technological side to sales – what will change here?

In parallel we are setting about accessing new groups of cus-tomers, thus aiming at establishing new customer segments. To do this we are constantly expanding both our technical and consulting expertise. Fast and individual reaction to customer requests is at the top of our agenda, because we want to be a genuine and long-term partner for the customer right from the start. In order to create a stable basis for our goals at interna-tional level as well, we are currently concerned, for example, with the establishment of our own sales structure in the most important Paul export markets, especially in Asia and over-seas. We also want markets such as China or Russia to sit up and take notice of Paul Nutzfahrzeuge in future. Therefore we have to demonstrate increased local presence in order to be reachable and tangible for our customers there, directly and quickly, in every country and at all times. And of course we also have to be able to quickly offer them the efficient solution that they are looking for and expect from us.

Have the European cus-tomer structure and the cre-do of Paul Nutzfahrzeuge changed due to the increa-sed internationalisation?

No, they have remained stable. We have a fixed cus-tomer base on which Paul can also rely in the future. Two thirds of these are body manufacturers. Around five per cent are commercial end customers and of course a large part of the orders, ap-proximately one fifth, comes from Daimler AG. We are the largest conversion partner for Mercedes-Benz commercial vehicles worldwide and our claim will continue to be: top quality and highest develop-ment expertise for individual solutions at a sustainable pri-ce-performance ratio, which we will continue to imple-ment, as before, largely by the use of standard parts.

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NEUE HEIMAT

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NEUE HEIMAT

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NEUE HEIMAT

UNTEREINEM DACHUNDERA COMMON ROOF

Ende Februar 2014 erfolgte der symbolische erste Spa-tenstich. Jetzt sind die Bau-arbeiten in vollem Gang, und zwischen Baggern

und Kränen stehen schon die ersten Gebäude: Nur vier Kilometer von der Autobahn-Anschlussstelle „Garham/Vilshofen“ entfernt liegt Albersdorf, der neue Standort der Paul Nutzfahrzeuge GmbH. Auf dem rund 90 000 m² großen Areal entstehen modernste Produktions- und Verwaltungsanlagen, darunter eine 22 500 m² große Produktionshalle für die eigene Sonderfahrzeugfertigung, ein Reifenlager sowie ein doppelstöckiges Verwaltungsgebäude mit einer Grund-fläche von 680 m².

Durch die Produktionsausweitung im Zuge der zunehmenden Internatio-nalisierung sollen bis zu 150 neue Ar-beitsplätze entstehen. Schon von Beginn an sind 72 Montageplätze vorgesehen, wobei eine Expansionsmöglichkeit auf insgesamt bis zu 144 Plätze gegeben ist.

At the end of February 2014 the symbolic turn of the first sod was done. Meanwhile, construction work is in full progress and the first buildings have already been set up among exca-vators and cranes. Albersdorf, the new location of Paul Nutzfahrzeuge GmbH is only four kilometers distance away from the freeway junction “Garham/Vilshofen”.

There, on a site of approx. 90,000 m² the latest manufacturing and adminis-tration facilities are under construc-tion, among them a production buil-ding of 22,500 m² for the company’s special-purpose vehicle production, a tire storage and a two-storied adminis-tration building with an area of 680 m². Following the increase of production due to the growing internationaliza-tion, Paul Nutzfahrzeuge is planning to create up to 150 new jobs. From the beginning 72 assembly sites are installed with the possibility of an in-crease of up to 144 sites.

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NEUE HEIMAT

NEUE PERSPEKTIVENNEW PROSPECTS

SPATENSTICH: ARCHITEKT HELMUT WITZLINGER, GESCHÄFTSFÜHRER JOSEF SPANNBAUER, MDL WALTER TAUBENEDER, GESCHÄFTSFÜHRER REINHOLD GRÖSSER, LANDRAT FRANZ MEYER, UNTERNEHMER JOSEF PAUL, DIE BÜRGERMEISTER GEORG KRENN, CHRISTIAN GÖDEL, GABI STO-CKER, WILLI WAGENPFEIL, WERNER LÖSL, BAUAMTSLEITER RAINER BAUMGÄRTLER, STADTBAUMEISTER MANFRED LIPPL UND BAULEITER CHRIS-TIAN WEISS (v.r.)GROUND-BREAKING CEREMONY: ARCHITECT HELMUT WITZLINGER, PAUL MANAGING DIRECTOR JOSEF SPANNBAUER, MEMBER OF THE LANDTAG WALTER TAUBENEDER, PAUL MANAGING DIRECTOR REINHOLD GRÖSSER, DISTRICT ADMINISTRATOR FRANZ MEYER, THE COMPANY’S OWNER JOSEF PAUL, THE MAYORS GEORG KRENN, CHRISTIAN GÖDEL, GABI STOCKER, WILLI WAGENPFEIL AND WERNER LÖSL, THE HEAD OF THE DEPART-MENT OF BUILDING INSPECTION RAINER BAUMGÄRTLER, CITY ARCHITECT MANFRED LIPPL AND CONSTRUCTION SITE MANAGER CHRISTIAN WEISS (FROM RIGHT TO LEFT)

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GLÜCKAUF

VOLLE ENERGIE FÜR DIESCHWEREN JUNGS VON PAUL

Das Gelände erinnert an eine viele Hektar gro-ße Wüsten- oder Mondlandschaft mit steilen Pisten. Inmitten dieser unwirklichen Land-schaft öffnet sich eine bis zu 100 Meter tiefe Schneise. Auf deren Grund: die Braunkohle,

das schwarze Gold der Lausitz, abgebaut von Baggern in ungeahnter Dimension. 8000 Tonnen Rohbraunkohle pro Stunde werden in den Lausitzer Tagebauen von der Vatten-fall Europe Mining AG gefördert. Im Dreischichtbetrieb der Förderstätten in Jänschwalde, Welzow-Süd, Cottbus-Nord, Nochten und Reichwalde sind das 190 000 Tonnen pro Tag und rund 60 Mio. Tonnen pro Jahr.

Energie genug, um ungefähr ein Zehntel des Stromver-brauchs in Deutschland abzudecken. Doch Vattenfall ist nicht nur einer der bedeutendsten bundesweiten Energiepro-duzenten, sondern mit über 8000 Beschäftigten auch einer der größten Arbeitgeber der Region. Das Unternehmen ist zugleich auch ein Spezialist in punkto großflächiger Rekul-tivierung. Sie setzt ein, sobald die riesigen Kohlebagger ihre Arbeit beendet haben. Bereits auf rund 6300 Hektar ehe-

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GLÜCKAUF

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GLÜCKAUF

maliger Kippenfläche sind so blühen-de Ackerflächen und neue Wälder mit mehr als 30 Mio. Bäumen entstanden, belebt von einer vielfältigen Tierwelt und bereichert durch neue Nutzungsfor-men wie Weinbau und Energieholzplan-tagen.

Bei Förderung und Rekultivierung setzt Vattenfall nahezu ausschließlich auf Einsatzfahrzeuge von Mercedes-Benz, einsatzoptimiert durch Umbau-ten von Paul Nutzfahrzeuge. So blitzen zwischen Baggern, Förderbändern und Zentrale permanent die im charakteristi-schen Vattenfall-Gelb lackierten Allrad-fahrzeuge auf, die auf Unimog- und Ze-tros-Basis entstanden sind und stolz das Paul-Logo tragen. Insgesamt 27 schwer-gewichtige Allradperfektionisten sind es inzwischen, Tendenz steigend. Das Spektrum reicht von Mannschaftstrans-portern mit verlängertem Radstand, in denen die Fahrer bis zu 35 Bergleute beim Schichtwechsel zur Grubensohle transportieren können, bis hin zu voll ausgerüsteten Werkstattwagen, mit de-nen eilige Vor-Ort-Reparaturarbeiten an Baggern und Förderbändern erledigt werden können. Dazu gesellen sich noch unterschiedlichste Pritschen-, Kran-, Winterdienst- und Servicefahrzeuge. „Verlängerte Radstände und Überhän-ge, geräuschgedämmte Aufbauten, Luft-federung, Singlebereifung – Paul liefert uns das Optimum an Agilität, Fahrkom-

fort und Sicherheit, das uns ein Durch-kommen zu jedem Einsatzort zu jeder Zeit ermöglicht“, lautet das begeisterte Urteil von Frank Schroeckh, Leiter Pro-zesssteuerung und -optimierung bei der Vattenfall Europe Mining AG.

ZETROS 2733 MANNSCHAFTSTRANSPORTER ZUM SCHICHTWECHSEL AN DER FÖRDERBRÜCKE

CHANGE OF SHIFT WITH THE ZETROS 2733 CREW TRANSPORTER AT THE CONVEYOR BRIDGE

MIT DEM PAUL-MAGAZIN EINGEFAHREN: MTW-FAH-RER LARS ALTMANN, FRANK SCHROECKH, LEITER PROZESSSTEUERUNG UND -OPTIMIERUNG DER VATTENFALL EUROPE MINING AG UND VOLKHARD DRECHSEL, MEISTER TRANSPORT (VON LINKS).

ON THE SPOT WITH PAUL MAGAZIN: DRIVER OF THE CREW TRANSPORTER LARS ALTMANN, FRANK SCHROECKH, HEAD OF PROCESS CONTROL AND OPTIMISATION AT VATTENFALL EUROPE MINING AG AND VOLKHARD DRECHSEL, RESPONSIBLE FOR TRANSPORTATION (FROM LEFT TO RIGHT)

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GLÜCKAUF

UNIMOG U 5000 MANNSCHAFTSTRANSPORTER VOR ABRAUMWAND

UNIMOG U 5000 CREW TRANSPORTER SHOWN IN FRONT OF OVERBURDEN WALL

UNIMOG U 5000 WERKSTATTWAGEN UNIMOG U 5000 WORKSHOP VEHICLE

The area looks like a desert or moon landscape with steep slopes stretching over many hectares. A gorge up to 100 metres deep opens up in the

midst of this surreal landscape. At its base: brown coal, or lignite, the black gold of the Lausitz, extracted by excava-tors with undreamt-of dimensions. Vat-tenfall Europe Mining AG extracts 8000 tonnes of raw lignite per hour in its open cast mines located in the Lausitz region.

In three-shift operation at the Jänsch-walde, Welzow South, Cottbus North, Nochten and Reichwalde sites this re-sults in a production volume of 190,000 tonnes per day and approximately 60 million tonnes per year – sufficient ener-gy to cover about one tenth of the elec-tricity consumption in Germany. Howe-ver, Vattenfall is not only one of the most important energy producers nationwide, but also one of the largest employers in the region with over 8000 employees. At the same time the enterprise is also a specialist in large-scale renaturation. The recultivation work starts as soon as the giant coal excavators have comple-ted their work. Thriving arable land and

new forests with more than 30 million trees, brought to life by a multifaceted fauna and enriched by new forms of use such as viticulture and energy wood plantations, have already been created on approximately 6300 hectares of tips and pits on the former mining area.

For both mining and recultivation Vattenfall uses almost exclusively ve-hicles from Mercedes Benz, optimised for their specific purpose by means of conversions made by Paul Nutzfahr-zeuge. Hence, all-wheel-drive vehicles based on the Unimog and Zetros, paint-ed in the characteristic Vattenfall yellow and proudly bearing the Paul logo, con-stantly dart between excavators, con-veyor belts and the headquarter’s main offices. There are now 27 heavyweight all-wheel drive perfectionists in total,

and the trend is upwards. The range ex-tends from crew transporters with ex-tended wheelbase, in which the drivers can transport up to 35 miners to the base of the pit at the change of shift, to fully equipped workshop vehicles enabling urgent on-site repairs to excavators and conveyors to be carried out.

These are joined by the most diverse dropside, crane, winter service and ser-vice vehicles. “Extended wheelbases and overhangs, noise-insulated bodies, air suspension, single tyres – Paul sup-plies us with the optimum combination of agility, driving comfort and safety, thus making it possible for us to get to any place of action at any time”, says a delighted Frank Schroeckh, head of pro-cess control and optimisation at Vatten-fall Europe Mining AG.

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INTERVIEW

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IM GESPRÄCH MITJOSEF SPANNBAUERINTERVIEW WITHJOSEF SPANNBAUER

„Wir bieten Kauf und Service aus einer Hand “, so Ge-schäftsführer Josef Spannbauer. „Zugleich bieten wir für Nutzfahrzeugkunden auch noch den richtigen Partner für spe-zifische Sonderlösungen - sauber getrennt, aber gleich neben-an.“

Herr Spannbauer, Sie leiten den Service-Bereich inner-halb der Paul-Gruppe. Zugleich verkörpern Sie den kauf-männischen Teil der Geschäftsführung. Wie teilen sich die Leistungen innerhalb der Paul-Gruppe auf?

Die Paul-Gruppe unterteilt sich in zwei separate Geschäfts-felder, die dennoch untereinander Geschäfte tätigen und über die kaufmännischen Aufgaben eng miteinander verknüpft sind. Die Paul-Gruppe setzt sich zusammen aus der Paul Nutz-fahrzeuge GmbH, zuständig für den Bereich Sonderfahrzeug-bau mit ca. 1000 Chassisumbauten pro Jahr, sowie der Josef Paul GmbH & Co. KG, die den kompletten Servicebereich und Vertrieb verantwortet. Jede der beiden Sparten steht für ein jährliches Umsatzvolumen von rund 35 Mio. Euro.

Könnten Sie uns die Tätigkeitsfelder der Josef Paul GmbH & Co. KG näher erläutern?

Im Bereich Service sind alle Arten von Service, Wartungs- und Instandsetzungsleistungen gebündelt. Dies geschieht in zwei Servicecentern: Für alle Nutzfahrzeuge und Pkw von Mercedes-Benz und EvoBus können Servicearbeiten in Sperr-wies und Vilshofen durchgeführt werden. An beiden Stand-orten ist auch seit jeher eine Servicestation für Kräne einge-richtet. Servicearbeiten an Trucks und Bussen von MAN und Neoplan werden im Servicecenter Vilshofen durchgeführt. Für all diese Dienstleistungen sind wir zertifizierte Servicepartner und führen ca. 20 000 Service-, Reparatur- und Kundendienst-leistungen pro Jahr durch. Darüber hinaus vertreiben wir als zertifizierte Vertreter pro Jahr rund 500 Transporter, 300 Lkw-Komplettfahrzeuge, neu und gebraucht, und nicht zuletzt auch mehr als 250 Gebraucht-Pkw der Marke Mercedes-Benz. Dazu bedienen wir einen Radius von etwa 50 Kilometern rund um Vilshofen und Passau bis hinein in die grenznahen Regionen

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INTERVIEW

Österreichs. Bei Nutzfahrzeugen von MAN und EvoBus, aber auch bei den Unimog-Fahrzeugen von Mercedes-Benz vermit-teln wir nur die Kaufaufträge, die dann im Direktvertrieb über die jeweils unternehmenseigenen Vertriebsstrukturen und de-ren Händlernetze abgewickelt werden.

Wie sind Sie mit der Paul Nutzfahrzeuge GmbH vernetzt? Gibt es Synergieeffekte zwischen beiden Bereichen?

In wirtschaftlicher Hinsicht sind wir eng verknüpft, obwohl es sich um zwei selbstständige Unternehmen unter dem Dach der Paul-Gruppe handelt. Beide sind zu 100 Prozent ausge-richtet auf die Wünsche und die Zufriedenheit des Kunden. So können wir im Servicebereich auf zahlreiche Kooperati-onsverträge mit der Zulieferindustrie zurückgreifen. Dazu addieren sich Serviceverträge mit rund 20 Aufbauherstellern, zum Beispiel Meiller, Palfinger oder Thermo King. Dadurch können wir dem Kunden nicht nur finanzielle Vorteile ver-schaffen, sondern sparen ihm auch Wege und Zeit. Was zum Beispiel Truck Works bei Daimler heute bietet, leben wir be-reits seit 20 Jahren.

Wie läuft die klassische Auftragsabwicklung bei Chassis-umbauten ab?

Kommt ein Kunde, zum Beispiel aktuell die Ölfirma CAT Oil, mit dem Wunsch nach einer Sonderfahrgestellkonfigura-tion für ihr Hydraulic Fracturing zu Paul Nutzfahrzeuge, wird das Fahrgestell dort zunächst auf dem Papier konfiguriert. Die Josef Paul GmbH & Co. KG bestellt dann das Basis-Serien-fahrgestell beim Hersteller und stellt es Paul Nutzfahrzeuge in Rechnung. Danach wird es bei Paul Nutzfahrzeuge umge-baut. Der Kunde erhält dafür nur eine Rechnung, die von Paul Nutzfahrzeuge ausgestellt wird. Etwas anders läuft es bei Ge-schäften, die wir von Mercedes-Benz Custom Tailored Trucks (CTT) aus Molsheim erhalten: Als Umbaupartner stellt CTT das Mercedes-Benz-Fahrgestell und ordert den Sonderumbau bei Paul Nutzfahrzeuge. Anschließend stellt CTT die Rech-nung an den Endkunden aus. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Kunde das Fahrgestell direkt beim Hersteller

kauft und es bei Paul Nutzfahrzeuge umbauen lässt. Klassi-sche Ein- oder Zweirechnungsgeschäfte also, ganz wie es vom Kunden präferiert wird.

Welche strategischen Ziele haben Sie mittelfristig?Kundenorientierung wird bei Paul seit jeher groß geschrie-

ben. Das wollen wir jetzt noch weiter intensivieren. Dazu zählt in erster Linie die Realisierung einer sauberen Trennung zwischen Service-Center und Sonderfahrzeugbau. Mit der Konzentration von Paul Nutzfahrzeuge am neuen Standort Albersdorf werden in Sperrwies und Vilshofen eine Menge Flächen frei, die wir für einen intensiven Ausbau der Service-Dienstleistungen nutzen können. Der Kunde wird davon im-mens profitieren: Für alle Fahrzeugsegmente werden wir an beiden Service-Standorten eigene Annahmebereiche und Be-treuungszonen einrichten. Geplant sind separate Zonen für gewerbliche Lkw-, Bus- und Transporterkunden sowie eine Zone für Privatkunden, also für Pkw und Vans. Hier sollen die Kunden künftig individuell von Experten betreut wer-den, die auf die einzelnen Fahrzeugsparten und gleichzeitig auch auf die spezifischen Branchen spezialisiert sind, in de-nen „ihre“ Kunden tätig sind. Um das angestrebte Fachwissen auf höchstem Niveau realisieren zu können, sind permanente Fortbildungsmaßnahmen und die Installation durchgängiger Verantwortlichkeiten erforderlich, die von der Erstberatung über den Verkauf bis in den Aftersales-Bereich reichen. Ein Kunde soll immer denselben Ansprechpartner haben, an den er sich jederzeit mit jeder Frage wenden kann und der ihm eine optimale Synergie aus Fahrzeug, Service und Ersatzteilen an-bieten kann. Wir überlegen sogar, mit einem eigenen Service-dienst auf den dramatischen Anstieg des grenzübergreifenden Durchgangsverkehrs zu reagieren.

Welche langfristigen Perspektiven ergeben sich daraus?Wir wollen kontinuierlich wachsen und krisensicher aufge-

stellt sein. Vor allem wollen wir unsere Unabhängigkeit von Banken, Investoren und Partnern bewahren. Es existieren viele weitere Pläne – wir wollen immer einen Schritt voraus sein!

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Page 27: Paul Magazin

INTERVIEW

Mr. Spannbauer, you are well-known as head of the service division within the Paul group. At the same time you are standing for the commercial part of the management. How are the activities within the Paul group splitted up?

The Paul group is divided up into two separate business units which do busi-ness with each other and are closely con-nected through their commercial tasks and activities. The Paul group consists of Paul Nutzfahrzeuge GmbH, respon-sible for the production of special-pur-pose vehicles with about 1000 chassis conversions per year, and Josef Paul GmbH & Co. KG, that is responsible for all the fields of business activities re-garding service and sales. Each of these branches represents an annual turnover of around 35 million Euro.

Could you tell us something more about these divisions of Josef Paul GmbH & Co. KG?

The service division combines all types of service, maintenance and re-pair work. This is done in two service centres: For all commercial vehicles and passenger cars from Mercedes-Benz and EvoBus, the service work can be done in Sperrwies and Vilshofen. In addition there has always been a service station for cranes at both sites. Service work on trucks, buses and coaches from the MAN and Neoplan brands is carried out in the Vilshofen service centre. We are certified service agents for all these service activities and we perform repair and maintenance tasks as well as after-sales and customer services to customers about 20,000 times per year. In addition, as certified sales representatives we sell about 500 vans per year, as well as 300 new and used complete trucks and, last but not least, over 250 used cars of the Mercedes-Benz brand. In this field of business we serve a radius of around 50 kilometres around Vilshofen and Passau and can also cover the parts of Austria close to the border. For commercial ve-hicles manufactured by MAN and Evo-Bus, and also for the Unimog vehicles from Mercedes-Benz, we only act as in-termediary for the purchase orders that are then processed directly through the sales structures of the companies con-cerned and their own dealer networks.

How are you linked to Paul Nutz-fahrzeuge GmbH? Are there synergies between these two separate business units?

In economic terms and commercial affairs we are closely linked together although we are two autonomous com-panies within the Paul Group. Both di-visions are 100 percent oriented towards the wishes and satisfaction of the custo-mer. In the service area we can make use of and rely upon numerous cooperation agreements with the suppliers. On top of this there are service agreements with around 20 superstructure constructors such as Meiller, Palfinger and Thermo King. This means that we can offer be-nefits to our customer in financial res-pect; at the same time we can also save him a lot of back and forth and thereby travelling expenses, time and money. For example, what Daimler‘s Truck Works is offering today we have already been doing for 20 years.

What is the classical procedure for processing an order for chassis modi-fications?

When a customer, such as currently the oil company CAT Oil, comes to Paul Nutzfahrzeuge with the demand for a special chassis configuration to be used for hydraulic fracturing, the chassis con-figuration takes place on a white piece of paper at the beginning. Following the drawing process, Josef Paul GmbH & Co. KG orders the basic chassis from the manufacturer’s series production, and Paul Nutzfahrzeuge receives the in-voice for it. Then the rebuilding is done at Paul Nutzfahrzeuge. The customer re-ceives just one invoice for this, which is sent to him by Paul Nutzfahrzeuge. It’s a bit different for business orders that we receive from Mercedes-Benz Custom Tailored Trucks (CTT) in Molsheim. As conversion partner, CTT procures the Mercedes-Benz chassis and orders the special conversion from Paul Nutz-fahrzeuge. Then CTT issues the invoice to the final customer. There’s a further option which allows the customer to buy the chassis directly from the manufactu-rer and has it converted by Paul Nutz-fahrzeuge. Those are classical business procedures with one or two invoices, just as it is preferred by customer.

What strategic targets have you set for the medium term?

Customer focus has always been im-portant at Paul. Now we want to further intensify our measures relating to cus-tomer satisfaction. This includes, in the first place, implementing a clean dis-tinction between the service centre acti-vities and the manufacturing of special-purpose vehicles. The concentration of Paul Nutzfahrzeuge at the new Albers-dorf site will result in a lot of free space available in Sperrwies and Vilshofen. We’ll make use of these areas by exten-ding our service activities provided the-re. The customer will profit greatly from this. For all vehicle ranges we will set up specific reception areas and customer support zones at both service sites. We are also planning to build up separate zones for commercial customers with trucks, buses, coaches and vans, and a zone for private customers, namely pas-senger cars and minivans. Here, custo-mers will receive individual attention from experts specialized in the various vehicle types and at the same time in the specific fields of application, branches and business types where “their” custo-mers operate. The ability to realize and obtain the high level of specialist know-ledge that we are aiming for requires continuous further training as well as the implementation of general responsibili-ties that range from the first consultation through the sale and on to the after-sales service fields. A customer should al-ways have the same experienced contact person who is there to answer all his questions, who is always available whe-never he needs him and who can offer an optimal synergy of vehicle, service and spare parts. We are even conside-ring responding to the dramatic rise in cross-border transit traffic with our own service department.

What long-term perspectives will re-sult from these plans for the future?

We want to grow continuously, and to ensure business continuity even in critical situations. Above all, we want to maintain our independence of banks, investors and partners. There are lots of further plans existing in our heads and brains – we want to be prepared and al-ways stay a step ahead, in all situations!

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Page 28: Paul Magazin

EURO 6MIT SCHMALER BREITEEURO 6 WITH NARROW WIDTH

Für die Schwergewichte aus den aktuellen Euro-6-Baureihen Antos, Arocs und Actros von Mercedes-Benz offeriert Paul Nutz-

fahrzeuge moderne Umbaulösungen mit schmälerer Chassisbreite. Als Umbaupartner der Daimler AG und zahlreicher Aufbauhersteller ist die Entwicklungs- und Produktionskom-petenz für Fahrgestellabmessungen, die unter 2,55 Metern Breite liegen, seit vielen Jahren bei Paul Nutzfahr-zeuge konzentriert und wurde jetzt auf die neuen Euro-6-Baureihen er-weitert. Entsprechend dem jeweils vorgesehenen Einsatzprofil werden die Serienfahrgestelle mit dem Mer-cedes-Stern bei Paul Nutzfahrzeu-ge individuell nach Kundenwunsch maßgeschneidert.

Dabei reduzieren die Paul- Spezialisten die Breite der Fahrge-stelle durch umfangreiche Modifi-kationen an Fahrerhaus, Kotflügeln, Komponenten und Heckbeleuchtung, sodass die Fahrgestellbreite auf ma-ximal 2,35 Meter limitiert und ledig-lich von den Außenspiegeln leicht überschritten wird – wobei deren Halterungen auch um jeweils 100 mm auf jeder Seite verkürzt wurden. Nach der Abmagerungskur sind die verschlankten Chassismodelle bereit zur Ausrüstung mit unterschiedlichs-ten Aufbauten. In dieser speziellen Konfiguration sind sie wie geschaf-fen für Einsatzbedingungen auf Straßen mit einer breitenbegrenzten

Fahrberechtigung, wie sie insbeson-dere in den bergigen Gegenden des Tessins oder Engadins in der Schweiz zu finden sind. In engen Innenstädten und Dörfern mit schmalen Gassen oder in der Durchfahrbreite einge-schränkten Einfahrten und Stadttoren sind die schlanken Lkw-Fahrgestelle jedoch auch in anderen Ländern eine tragfähige Lösung für den schweren Verteilerverkehr oder für Glastrans-porte. Die schmale Breite erleichtert das Durchfahren kritischer Bereiche nicht zuletzt auch für kommunale Entsorgungsfahrzeuge und Kehrma-schinen, für Feuerwehren oder aber auch für Zweiwegefahrzeuge, die den dualen Einsatz auf Straße und Schiene erlauben.

For the heavyweights of the cur-rent Euro-6 series Antos, Arocs and Actros from Mercedes-Benz, Paul Nutzfahrzeuge offers modern con-versions with a narrower width of the chassis. For many years Paul Nutz-fahrzeuge has distinguished itself as a partner for conversions of the Daim-ler AG and numerous superstructure manufacturers with the competence for development and production for chassis dimensions with a width of less than 2.55 meters which now has been extended to the new Euro-6 se-ries trucks. Depending on the planned service profile, the standard chassis with the Mercedes star are individu-ally tailored according to the demands of the customers at Paul Nutzfahrzeu-

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SCHMALE BREITE

ge. With extensive modifications to cab, fenders, components and rear lighting, the Paul specialists reduce the maximum width of the chassis to 2.35 meters which is only slightly ex-ceeded by the exterior mirrors. Their brackets were also shortened by 100 mm on each side. After this reducing diet the slimmed-down chassis mo-dels are ready for equipment with the most diverse kinds of superstructures.

With this special configuration they are ideally suited for operating condi-tions on roads with a width restricted driving authorization, as they can frequently be found in the hilly re-gions of Ticino or Engadine in Swit-zerland. In cramped city centers and villages with narrow lanes or entran-ces and city gates which are limited in drive-through width the slim truck chassis are a viable solution for hea-vy distribution transport or for glass transports in other countries as well. And above all the narrow width ma-kes passing of critical areas easier for municipal disposal trucks and street sweepers, for fire trucks or even for road-rail vehicles which allow dual usage on road and rail.

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HEAVY MOVER

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HEAVY MOVER

Der Heavy Mover ist eine Paul-Eigenkonzeption, konzipiert für weltweite Heavy-Duty-Spezialein-sätze in schwierigstem

Offroad-Terrain. Beeindruckend sind schon auf dem ersten Blick seine gewal-tigen Dimensionen, denn er wartet mit 3,50 Metern Breite bei einer kompakten Länge von 12,30 Metern auf. Bei 250 Tonnen Gesamtzuggewicht kann er im Auflieger- und Anhängerbetrieb bis zu 220 Tonnen Nutzlast schultern. Bereits der Solo-Schwerlasttruck bringt ein Leergewicht von rund 27 Tonnen auf die Waage, und das bei einem zulässi-gen Gesamtgewicht von beachtlichen 80 Tonnen. Der Heavy Mover eignet sich für Materialtransporte, insbesonde-re den Spezialtransport von groß dimen-sionierten Bauteilen wie Betonpfeilern und Rohrleitungssegmenten, ebenso wie für Einsätze mit Pritschen- und Gerä-teaufbauten unter schwersten Offroad-Bedingungen und extremen Klimaver-hältnissen. Seine großen Stärken spielt

er voll aus bei jeder Art von Schwerlast-transport. Völlig neue Maßstäbe setzt er in seinen Haupteinsatzfeldern Mining, Erdölförderung und Gasexploration, in denen er als Wasser- und Kraftstoff-Versorgungsfahrzeug mit großvolumi-gen Tankaufbauten ebenso zuhause ist wie beim Umsetzen von Bohreinhei-ten („Rig Moving“) oder als mobiles Schwerlast-Kranfahrzeug.

Denn trotz seiner gigantischen Di-mensionen gelangt der Offroad-Nutz-lastriese mit 6x6-Allradantrieb unter widrigsten Bedingungen sicher zum Einsatzort. Günstige Böschungswinkel bis zu 30 Grad verdankt er seinem gerin-gen Überhang an Front und Heck. Gro-ße Bodenfreiheit beweisen die drei an-getriebenen Außenplanetenachsen mit sperrbaren Querdifferenzialen ebenso wie die mannsgroßen Reifen, die jedes andere Fahrzeug in seiner Nähe ganz klein aussehen lassen. Im Verteilerge-triebe und an der ersten Hinterachse ver-fügt der Heavy Mover zusätzlich über sperrbare Längsdifferenziale.

SUPERTRUCK SETZT NEUE MASSSTÄBE SUPERTRUCK IS SETTING NEW STANDARDS

Paul’s own design Heavy Mover is de-signed for heavy-duty special applica-tions in the most difficult off-road ter-rain around the world. Its eye-catching dimensions are impressive: it features a width of 3.50 meters and a length of 12.30 meters. At a total gross combi-nation weight of 250 tons it is able to transport a payload of up to 220 tons in towed-trailer and semitrailer operation. The heavy-duty truck alone has an emp-ty weight of approx. 27 tons, at a permis-sible gross vehicle weight of remarkable 80 tons. The Heavy Mover is suited for materials handling, particularly for the special transport of oversized compo-nents like concrete pillars or pipeline segments, or for use with platform body and implement units under the most dif-ficult off-road conditions and extreme climatic conditions.

For every kind of heavy load trans-portation it shows its great qualities. In its major fields of application which are mining, oil drilling and gas exploration it sets entirely new standards. There, it works as a water and fuel supply truck with large-volume tank superstructures as well as a carrier for relocating drilling units (“Rig Moving”), or as a mobile heavy-duty crane truck. Despite its giant dimensions, the off-road payload giant equipped with 6x6 all-wheel drive will safely reach its site of operation even un-der the most adverse conditions. It fea-tures favorable approach and departure angles up to 30 degrees which it owes to its small overhang at the front and rear. High ground clearance is provided due to the three driven planetary hub reduc-tion axles with lockable transverse dif-ferentials as well as the man-sized tires, which dwarf every other vehicle nearby. In addition the Heavy Mover‘s transfer case and first rear axle are equipped with lockable inter-axle differentials.

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INTERVIEW

IM GESPRÄCH MITJOHANN NÖBAUERINTERVIEW WITHJOHANN NÖBAUER

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INTERVIEW

Herr Nöbauer, Sie begleiten Paul Nutzfahrzeuge seit fast 30 Jahren. Was fasziniert Sie besonders an der Entwick-lung schwerer Sonderfahrzeuge?

Mercedes-Benz baut erstklassige Serienfahrzeuge. Für mich ist es auch nach exakt 28 Jahren immer noch eine fas-zinierende Aufgabe, diese Fahrgestelle durch Erfahrung und Fachkompetenz in individuelle und oft einzigartige Sonder-lösungen zu verwandeln. Jeden Tag sind es neue Herausfor-derungen, vor denen wir stehen. Bei so viel Abwechslung kommt Routine erst gar nicht auf. Ich lebe für die Herausfor-derung, mit meinem 15-köpfigen Entwicklungsteam Neues zu erschaffen, und das ist gut so.

Wie läuft die Realisierung eines Neukonzepts ab? Was darf der Kunde erwarten?

Erwarten darf er zunächst eine erstklassige Beratung. Wir überlegen bereits im Vorfeld gemeinsam mit dem Kunden, welches Serienchassis seine Vorstellungen und seinen Ein-satzwunsch am besten erfüllen könnte. Falls erforderlich, schauen wir uns seine Einsatzanforderungen vor Ort genau an, vor allem bei größeren Projekten ist das die Regel. Wel-che technische Ausstattung ist nötig, was können wir tech-nisch darstellen - diese Fragen gilt es dann mit dem Kunden zu klären. Dann bestellen wir oder der Kunde das Basisfahr-zeug, das wir unter weitgehender Verwendung von Serientei-len umbauen und entsprechend der vorgesehenen Applikati-on mit Eigenentwicklungen optimieren.

Welche Kundenvorteile entstehen durch Serienteile?Eigenentwicklungen sind oft sehr teuer. Wir wollen den

finanziellen Rahmen des Kunden so vertretbar wie möglich gestalten und setzen unser Know-how deshalb schon bei der Auswahl des Basisfahrgestells ein. Meist steht auch ein Zeit-druck dahinter, der Kunde braucht das Fahrzeug schnell. Das können wir durch modifizierte Serienchassis erreichen, bei denen Rahmen und Achsen bereits vorhanden sind. Unsere Leistung besteht in optimierten Anpassungen zum Beispiel der Achsbreite oder dem Einbau zusätzlicher Achsen. Die Achsaufhängung ist wiederum eine Paul-Eigenentwicklung. Unser Beitrag besteht darüber hinaus im Umbau von Anbau-teilen, Versetzen von Aggregaten oder der Umbereifung von der Serie auf die am besten geeigneten Bereifungen.

Aber Sie entwickeln auch eigene Chassis?Ja, der Anteil der von Paul entwickelten Chassis und Ei-

genfertigungen liegt derzeit bei rund 15 bis 20 Prozent. Beispiele sind der Heavy Mover, die Einsatzfahrzeuge für die Polizei in Kuwait und Singapur oder die sogenannten „Rolling Chassis“. Zu zwei Dritteln entwickeln wir jedoch vielachsige Fahrgestelle mit 5 bis 10 Achsen, die als Trä-gerfahrzeuge für Mega-Betonpumpen oder großvolumige Bagger- und Kranaufbauten eingesetzt werden. Dazu zählen auch Lenksysteme wie Allrad- und Hinterachs-Zusatzlen-kungen, Luftfedersysteme für Allradfahrzeuge oder Modi-fikationen an Getriebe und Hydraulikanlage. Ein wichtiges Feld sind auch Fahrerhaus- und Ausstattungsmodifikationen, sichtbar an den Mannschaftstransportern bei Vattenfall Eu-rope im Tagebau der Lausitz. Wir variieren Dachhöhen und Kabinenlängen, passen die Innenausstattung an, setzen oder versetzen Hydraulik- und Gerätesteuerungen und statten die Fahrerhäuser mit Displays, Anzeigen und Standheizungen aus. Unser Aufgabenspektrum in Entwicklung und Kons-truktion erstreckt sich von der Projektierung und Planung über Berechnungen inklusive umfassender Festigkeitsanaly-sen, Tests und Erprobungsläufe bis hin zur Homologation, Dokumentation sowie Aftersales- und technischen Support-Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Modifizieren Sie auch den Antriebsstrang? Welche Ent-wicklungen stehen hier aktuell im Vordergrund?

Ja, natürlich. Ganz aktuell beschäftigen wir uns mit der Entwicklung eines Atego mit vollhydrostatischem Fahran-

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INTERVIEW

Mr. Nöbauer, you have been with Paul Nutzfahrzeuge for almost 30 years. What is it that you find particularly fascina-ting in the development of heavy-duty special vehicles?

Mercedes-Benz is a manufacturer of first-class series-pro-duction vehicles. For me, even after exactly 28 years, it is still a fascinating exercise to use experience and specialist skills to transform these chassis into individual and often unique spe-cial solutions. We are facing new challenges every day. With so much variety, nothing is routine. Together with the 15 mem-bers of my development team, I live for the challenge of crea-ting new designs each day, and that is a good thing.

What is the process for producing a new concept? What can the customer expect?

Firstly, he can expect first-class consultation. From an ear-ly stage we discuss and consider together with the customer which production chassis will best meet his expectations and usage requirements. If necessary, we take a close look on site at his individual application requirements; that is the rule for large projects in particular. What technical equipment is re-quired, what can we embody technically - then we discuss, consider and clarify these questions with the customer. The next step is that the basic vehicle chassis is either ordered by us or by the customer, which is then converted by us using main-ly standard parts while at the same time optimising it for the intended use by components from our own development work.

What benefits does the use of standard parts give the cus-tomer?

In-house development work is often very expensive. We want to keep the customer‘s financial commitment as reasona-ble as possible, so we put our skills and know how to work as early as in the selection of the basic chassis. Usually there is a lot of time pressure, too; the customer needs the vehicle very fast. We can achieve this by making use of modified standard chassis where the frame and axles are already there. Our work concentrates on optimised adjustments, for example modifica-tions of the axle width or adding further axles. The suspension

trieb für stufenloses Fahren. Für lärmsensible und emissions-belastete Applikationen, zum Beispiel für Zugeinsätze auf dem Flughafen-Vorfeld oder für Kehrmaschinen, Entsorgungsfahr-zeuge und Busse entwickeln wir derzeit neue teil- und voll-elektrische Antriebsvarianten.

Was sind die spezifischen Vorteile der Konstruktion „made by Paul“?

Unsere Technologiekompetenz und Flexibilität macht das Unmögliche möglich. Wir beziehen den Kunden von A bis Z mit ein. Er ist während der Umbauphase zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Stand informiert. Alle Umbaulösungen, die wir entwickeln und verwenden, sind bei Mercedes-Benz do-kumentiert. Dies erleichtert zum einen die spätere Versorgung mit Ersatzteilen weltweit. Zum anderen versetzt es uns in die Lage, flexibel zu reagieren und gegebenenfalls Änderungen nicht nur während der Entwicklungs- und Konstruktionsphase, sondern auch noch in der Produktion bis kurz vor der Auslie-ferung durchzuführen. Durch die räumliche Nähe haben wir kurze Wege und können bei Änderungswünschen schnell über Art, Umfang und die Vorgehensweise beim Realisierungspro-zess entscheiden.

of the axles, to be precise, is again an own development by Paul. Our contribution also consists in converting attachments, relocation of components and machine units or changing tyres from the series-production equipment to the most suitable tyre types and sizes.

But you also develop your own chassis. Can you tell more about that?

Yes, that’s true. The proportion of Paul’s own in-house chas-sis design, development and production is at present around 15 to 20 percent. Examples include the Heavy Mover, the police vehicles for Kuwait and Singapore, or the so-called “rolling chassis”. However, about two thirds of our work consists of the development of multiple-axle chassis with 5 to 10 axles, that serve as carriers for very large concrete pumps, large-volume digger units or heavy crane superstructures. In addition there are steering systems such as all-wheel and rear-axle additional steering, air suspension systems for vehicles with all-wheel drive or modifications to the transmissions and the hydraulic systems. Another important area is to be found in driver’s cab and equipment modifications, visible e.g. in the crew transpor-ters used by Vattenfall Europe in the Lausitz region where the company carries out extensive open-cast mining operations. We vary the roof heights and cab lengths, make adaptations in the interior fittings, install or move control devices for hydrau-lics and equipment, and fit displays, indicators and auxiliary heating in the driver cabs. Our range of activities in develop-ment, design and construction extends from project planning through calculations including comprehensive strength analy-sis, testing and trial runs to type approval, documentation as well as after-sales and technical support at both national and international level.

Do you also modify the powertrain? Which developments are in the forefront at present?

Yes, of course we do. Right now we are working on the de-velopment of an Atego with fully hydrostatic drive which is allowing for a continuously variable travel drive and speed ad-justment. For noise-sensitive and low-pollution applications, such as towing vehicle use on airport apron areas or for road sweepers, refuse disposal vehicles and also for bus applica-tions, we are currently developing partly and fully electrical drivetrain variants.

What are the specific benefits of “made by Paul” manu-facturing?

Our technology skills and flexibility make the impossible possible. We involve the customer from A to Z. He is infor-med at all times and at all stages during the conversion phase about the current state or the changes that may be required. All conversion solutions that we develop and use are documented at Mercedes Benz. On the one hand this simplifies the subse-quent supply of spare parts all over the world. In addition it puts us in the position of reacting flexibly and, where appro-priate, making amendments, not only during the development and design phase but also during production up to shortly be-fore delivery. Through being not far distant and working close together at our premises, we have short transport routes and, if changes should be demanded, this allows us to make quick de-cisions about the nature, scope and procedures in the process of implementation.

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AUTOBAHN UND ACKER

ACTROS-UMBAU MIT GELÄNDE-SATTELAUFLIEGER BANDIT ÜBERZEUGT ALS LEISTUNGSSTARKE KOMBINATIONACTROS CONVERSION WITH BANDIT OFF-ROAD SEMITRAILER IS A CONVINCING HIGH-PERFORMANCE COMBINATION

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AUTOBAHN UND ACKER

Die ersten Praxistests hat er mit Bravour gemeistert, und bei der Agritechnica 2013 stand er auf dem Stand der Krampe Fahrzeugbau,

Landtechnik und Metallbau GmbH im Rampenlicht. Die Rede ist von dem zwei-achsigen Mercedes-Benz Actros 1846 4x4 in der geländegängigen Spezialkonfigura-tion Landwirtschaft von Paul Nutzfahr-zeuge, kombiniert mit einem dreiachsigen Gelände-Sattelauflieger mit maximal 22 bis 26 Tonnen Nutzlast und einem Bandit-Rollbandsystem aus dem Hause Krampe.

Diese Kombination ist geländegän-gig, extrem zugstark und bodenscho-nend auf dem Feld und zugleich schnell beim Transport auf Straße und Auto-bahn. Ein besonderes Plus ist die überaus flexible Auslegung durch die schnelle Wechselmöglichkeit zwischen Anhänger und Auflieger, ermöglicht durch die Aus-stattung mit Sattel- und Kugelkopfkupp-lung K80 plus Zugmaul. Das Zugfahr-zeug Actros „Landwirtschaft“ verfügt, ebenso wie seine Nachfolger in der aktu-ellen Euro-6-Konfiguration auf Basis des Mercedes-Benz Arocs, über grobstollige Singlereifen, eine Load-Sensing-Hydrau-lik-anlage mit Joystick-Bedienkomfort und viele weitere Details wie modernste Antriebstechnik, hohe Achs- und Nutz-lasten, eine luftgefederte Hinterachse und nicht zuletzt auch noch eine Rückfahrka-

mera. Vor allem das Preis-Leistungsver-hältnis dieser Einheit im Vergleich zu einem herkömmlichen Traktorengespann überzeugt; denn das Fahrzeug wird als land- und forstwirtschaftliche Zugmaschi-ne bzw. Geräteträger durch den TÜV Süd eingetragen. Bei immer größer werdenden Flächen sowie steigendem Zeit- und Kos-tendruck stellt es eine effiziente, flexible und tragfähige Lösung für den fortschrei-tenden Strukturwandel im Agrarsektor dar.

Es ist nur logisch, dass nicht nur Land-wirte, sondern auch Maschinenringe und Lohnunternehmer in dieser speziellen Konfiguration eine interessante Alternati-ve zu kostenintensiven Spezialfahrzeugen sehen. Besonders bei Lohnunternehmern stößt sie auf ein ständig wachsendes In-teresse, da ganzjährige Kombi-Einsätze in Land- und Forstwirtschaft sowie Bau, Ge-werbe oder Kommune möglich sind.

STRONG IN THE FIELDS

AND ON FREEWAYS

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Page 37: Paul Magazin

AUTOBAHN UND ACKER

...UND ACKER.It passed its first field tests with fly-

ing colours, and at the Agritechni-ca fair 2013 it was standing in the limelight at the exhibition stand of Krampe Fahrzeugbau, Landtech-

nik und Metallbau GmbH. We are tal-king about the two-axle Mercedes-Benz Actros 1846 4x4 in the off-road special configuration “Agriculture” from Paul Nutzfahrzeuge, combined with a three-axle off-road semitrailer with a ma-ximum payload of 22 to 26 tons and a Bandit conveyor belt system manufactu-red by Krampe. It is an off-road, high-torque and soil conserving combination in the field and at the same time a fast

transporter on the roads and freeways. A special goodie, being equipped with a fifth wheel and K80 hitch ball cou-pling plus tow coupling enables this highly flexible designed truck to change quickly from semitrailer to trailer ope-ration. The Actros Agricultural Tractor as well as its successor vehicle conver-sions in the current Euro 6 configuration based on the Mercedes-Benz Arocs have been equipped with all-terrain single ti-res, a load sensing hydraulic system with joystick operation and a large number of additional details such as latest drive technology, high axle load und pay-load capacities, an air-suspended rear

axle and last, but not least a rear view camera. Above all, the value for money of this unit in comparison with a con-ventional tractor and trailer unit is con-vincing since the vehicle is registered as an agriculture or forestry tractor and implement carrier by the German TÜV Süd. With increasing agricultural areas and growing time and cost pressure it is an efficient, flexible and viable solution for the progressing structural transfor-mation going on in the agricultural sec-tor. Not only farmers but also machinery cooperatives and contractors regard this special agricultural configuration as an interesting alternative to cost-intensive special-purpose vehicles. Especially contractors are getting more and more interested since all-season combination usage is possible in agriculture and fo-restry as well as in construction, in the industrial or commercial sector and in municipal fields of application.

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WARSTEINER BESUCHERBAHN

50 000Besucherpro Jahr

PAUL NUTZFAHRZEUGE VERWANDELT LKW-CHASSIS IN KOMFORTABLES ZUGFAHRZEUG FÜR DIE WARSTEINER BESUCHERBAHNPAUL NUTZFAHRZEUGE CONVERTS TRUCK CHASSIS INTO A COMFORTABLE TOWING VEHICLE FOR THE WARSTEINER VISITOR TRAIN

Die Warsteiner Brauerei zählt zu den größten Pri-vatbrauereien Deutschlands. Sie transportiert je-doch nicht nur Bier, sondern auch rund 50 000 Besucher pro Jahr über ihr Betriebsgelände in Warstein. Der rund fünf Kilometer lange Besu-

cherparcours hat viele steile Passagen, denn wir befinden uns im nördlichen Sauerland. Hier setzt die Warsteiner Brauerei seit Anfang 2013 eine 28,65 Meter lange, gleislose Besucher-bahn mit drei Waggons ein, die mit Allradantrieb ausgerüstet ist. Die technische Basis des Zugfahrzeugs stammt von Paul Nutzfahrzeuge und ist auf einem Atego-Fahrgestell von Mer-cedes-Benz entstanden. Der Aufbau und die Waggons kom-men von Borco-Höhns. Besucher und Fahrer sind von der Be-sucherbahn ebenso begeistert wie Reinhard Finger, Leiter der betriebseigenen Kfz-Werkstatt: „Zugmaschine und Waggons wurden eigens nach unseren Vorgaben gebaut, sie sind echte Unikate.“

Die in Gold und Schwarz lackierte Warsteiner Besucherbahn kann bis zu 108 Personen befördern. Kombiniert mit einer tie-fer gesetzten Anhängerkupplung, einer extrem beweglichen und luftgefederten Hinterachse sowie einem Allison-Getrie-

The Warsteiner Brewery is one of the largest privately held breweries in Germany. But it is not only beer that has to be transported across the company‘s premises located in War-stein. There are about 50,000 visitors per year who want to see this famous beer production site, too. Since the beginning of 2013 the Warsteiner brewery has thus been using a railless visitor train with a total length of 28.65 metres, three waggons and all-wheel drive on the approx. five kilometres long visitor show-jumping course which includes many steep sections, ty-pical for the north of the Sauerland region. The technical basis is a Mercedes-Benz Atego chassis converted into the visitor train‘s towing vehicle by Paul Nutzfahrzeuge. The body as well as the trailers have been built by Borco-Höhns. Visitors and drivers are enthusiastic about the visitor train. Reinhard Finger, head of the in-house vehicle workshop at Warsteiner Brewery, proudly says: “Towing vehicle and waggons were built according to our very own specifications, and they are really one of a kind.”

The Warsteiner visitor train with its golden-black paintwork can transport up to 108 people. Combined with a lowered trail-er coupling, an extremely flexible air-suspended rear axle and

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WARSTEINER BESUCHERBAHN

beautomaten treibt ein kräftig und zugleich harmonisch arbei-tender Antriebsstrang die Besucherbahn an. Zum Erreichen einer passagierfreundlichen Bodenhöhe hat Paul Nutzfahrzeu-ge die Fahrerkabine gekappt und den Atego-Rahmen bis zum Podest nahezu auf das Niveau der Anhänger abgesenkt. Der Ein- und Ausstieg ist bequem zu bewältigen, da nur zwei Stu-fen in den „Gästebereich“ der Besucherbahn führen.

Beachtlich ist die Kurvenfreudigkeit des gesamten Zugs beim Passieren vieler enger Rampen, Türen und Tore. Achsen, Radstand und Räder des Zugfahrzeugs sind auf einen Wen-dekreis von nur 15 Metern ausgerichtet, während die doppelt gelenkten Anhänger exakt in der Spur bleiben. Geht es in das eigentliche Sudhaus, wird es wahrlich eng: Diese Passage ist länger als die gesamte Besucherbahn. Zwischen Karosserie und Wand bleibt höchstens noch eine Handbreit Platz. Sogar die Außenspiegel müssen dort eingeklappt werden, was elek-trisch geschieht. Denn bereits bei der Konstruktion der Bahn wurde auch diese Hürde berücksichtigt.

Für die Besucher ist es jedenfalls immer spannend und mit großem Spaß verbunden, wenn sie die schmale Durchfahrt miterleben.

an Allison automatic transmission, a strong and at the same time harmoniously working powertrain keeps the unique visi-tor train moving. A passenger-friendly floor level was achiev-ed by cutting the driver’s cab while at the same time lowering the Atego frame to the platform and almost down to the trai-lers’ level. Only two steps lead to the visitor train’s passenger compartment, thus making entry and exit easy.

A particularly remarkable feature is the outstanding corner-ing performance of the entire visitor train when passing lots of narrow ramps, doors and gates. Therefore axles, wheelbase and wheels of the towing vehicle have been aligned to a turn-ing radius of only 15 metres while the double-steered trailers stay exactly in the track. When entering the actual brewhouse, things get really tight: the distance to be covered there is lon-ger than the entire visitor train, and no more than a couple of centimetres are left between the train’s body and the wall. Even the outside mirrors have to be retracted. This is done electrically because tackling this hurdle was already taken into consideration when designing the train. In any case it’s always both thrilling and great fun for the visitors to witness the War-steiner train passing through this narrow track section.

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WELTPREMIERENEUES ZETROS-FEUERWEHRFAHRZEUG MIT STAFFELKABINE UND WALDBRANDAUSRÜSTUNGWORLD NOVELTY NEW ZETROS FIRE-FIGHTING TRUCK WITH CREWCAB AND FOREST FIRE EQUIPMENT 41

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Eine brandneue Staffelkabine mit vier Einstiegs-türen, Waldbrandausrüstung und einer Vielzahl weiterer, von der Paul Nutzfahrzeuge GmbH konzipierter Detaillösungen – dies macht den Mercedes-Benz Zetros 1833 A 4x4 zu einem im-

posanten Freiflächenbrand-Sondertanklöschfahrzeug, das bei der Feuerwehr Filderstadt im Einsatz ist. Zum Transport der sechsköpfigen Staffelbesatzung nach DIN EN 1846-2 ist das Fahrerhaus um 700 mm verlängert worden.

Ausgestattet ist es mit durchgängiger LED-Beleuchtung, Standheizung und einer rückwärts gerichteten Sitzbank mit Einzelsitzpolstern, Kopfstützen und Dreipunkt-Sicherheits-gurten. Die Waldbrandausrüstung umfasst einen Bullfänger an der Front, einen Astabweiser über der Kabine, diverse Schutz-bügel an den Beleuchtungseinrichtungen und einen speziellen aufklappbaren Auftritt am Heck. Die Wärmeschutzisolierung sämtlicher Elektrik- und Pneumatikleitungen am Rahmen und an den Achsen wurde mit Edelstahlschellen fixiert. Alle wich-tigen Aggregate wie Motor, Kraftstofftank und Druckluftkes-sel sind mit Metallplatten vor der Beschädigung durch Baum-stümpfe oder Gebüsch geschützt.

Die Wattiefe liegt bei 80 cm und ermöglicht so ungehinderte Einsätze auch bei Hochwasser. Weltweit sind bislang nur 52 Feuerwehrfahrzeuge auf Zetros-Basis im Einsatz, davon 27 bei der UNO und nur fünf Einheiten in Deutschland.

A brand-new 4-door crew cab, forest fire fighting equipment and numerous further detailed solu-tions designed by Paul Nutzfahrzeuge GmbH – these features turn the new Mercedes-Benz Zetros 1833 A 4x4 of the Filderstadt fire bri-

gade into an impressive forest and wild fire special tank water tender. For the transport of a fire brigade crew with up to six members in accordance with DIN EN 1846-2, the driver‘s cab has been extended by 700 mm.

Its equipment comprises continuous LED lighting, an au-xiliary heating system and a rear seat bench featuring indivi-dual seat cushions, headrests and three-point safety belts. The forest fire equipment includes bull bars at the front, a branch deflector above the cabin, various guard brackets on the ex-terior lighting devices and a special foothold at the rear that can be folded up and safely locked during off-road drives. The heat insulation of all electrical cables and pneumatic lines on the frame and the axles has been fixed by using stainless steel clamps. All important power units such as the engine, fuel tank and compressor are protected by metal plates against dama-ges caused by stumps or scrubs. The vehicle‘s fording depth amounts to 80 cm which also enables unhindered use in case of floodwaters.

So far, only 52 Zetros-based fire fighting vehicles are being used worldwide; 27 of them are running at the UNO and only five units in Germany.

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