Pädagogische Konzeption des Familienzentrums St. Hildegard von Bingen · 2019-05-20 · St....

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Pädagogische Konzeption des Familienzentrums St. Hildegard von Bingen K I N D E R T A G E S S T Ä T T E

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Pädagogische Konzeptiondes FamilienzentrumsSt. Hildegard von Bingen

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Inhaltsverzeichnis

6. Zusammenarbeit mit Eltern

7. Das Aufgabenfeld der Fachkraft

8. Gestaltung von Übergängen

9. Kooperationspartner

- 5.5 Erholung und Urlaub- 5.4 Schlafen und Ruhe

- 5.1.4 Sprache und Sprachentwicklung- 5.1.5 Bewegungsentwicklung- 5.1.6 Religiöse Feste im Jahreskreis

5. Unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern

- 5.1.1 Sozial - emotionale Entwicklung

- 5.1.3 Kreatives Gestalten / Sinnesentwicklung

- 5.1 Pädagogische Grundhaltung

- 5.1.2 Selbständigkeit des Kindes

- 5.6 Krankheit

1. Vorwort

2. Allgemeine Informationen

3. Historisches

- 4.1 Unser Leitbild

im Familienzentrum4. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit

- 4.5 Bindung

- 4.3 Unser Bild vom Kind

- 4.7 Portfolio / Dokumentation kindlicher EntwicklungU3 Gruppe wechseln

- 4.6.2 Eingewöhnung von Kindern, die nicht aus der

- 4.8 Bedeutung und Stellenwert des Spiels

- 4.2 Kinderrechte

- 4.4 Partizipation

- 4.6 Die Eingewöhnung eines Kindes- 4.6.1 Übergang / Eingewöhnung Kindergartengruppe

- 5.1.8 Sexualpädagogische Erziehung- 5.2 Ernährung und Gesundheit- 5.2.1 Zahngesundheit / Zahnsiegel

- 5.3.1 Tagesablauf in der Ü3 Gruppe- 5.3 Tagesablauf in den U3 Gruppen

- 5.1.7 Umwelt und Natur

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S. 8–14

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Der Gedanke, eine Konzeption für die KindertagesstätteSt. Hildegard von Bingen zu erstellen, entstand im Jahr1996. Mit Eifer gingen alle Mitarbeitende an die Arbeit unddas Rohgerüst für den Inhalt dieses Konzeptes wurde ge-meinsam erarbeitet. Jeder führte auf, was seiner Meinungnach der Inhalt dieses Papiers sein sollte.Teamtage und Dienstbesprechungen wurden genutzt, umÜberlegungen anzustellen und an diesem Konzept weiterzu schreiben. Es war nicht einfach, die Zeit und die Moti-vation dafür zu finden.Die Gedanken und Diskussionen zu jedem Punkt warenvielfältig und sehr differenziert. Jeder Punkt wurde vor-bereitend besprochen, schriftlich von einem Mitarbeiten-den verfasst, nochmals zur Diskussion gestellt und so langeüberarbeitet, bis alle Beteiligten zufrieden waren.

Ganz herzlich möchte ich mich bei allen Mitarbeitendenunserer Einrichtung für die Bereitschaft bedanken, andieser Konzeption so tatkräftig mitzuarbeiten, zu über-legen, zu hinterfragen und zu beschreiben, wie wirarbeiten, was wir tun.Wir hoffen, mit diesem Papier Außenstehenden einenEinblick in die pädagogischen Grundlagen der Kinder-tagesstätte St. Hildegard von Bingen geben zu können.

Das Konzept der Einrichtung wird alle zwei Jahre über-arbeitet. Es ist für den Träger, die Eltern und alleMitarbeitende bindend.

9. Überarbeitung

Barbara Wiesing(Leiterin)

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Das bedenke der Mensch bei sich:Auch das aus dem Ei schlüpfende Vöglein,das noch keine Flügel hat,beeilt sich nicht zu fliegen.Erst wenn ihm Flügel gewachsen sind,fliegt es, da es sieht:Das Fliegen ist ihm angemessen.

(Hildegard von Bingen)

1. Vorwort

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Alter der Kinder8 Wochen – zum Schuleintritt

Platzkapazität– 40 Kinder in vier Gruppen U 3– 25 Kinder im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt

Personal– eine Leitungskraft und stellvertretende Leitungskraft– Erziehungskräfte, Kindheitspädagogen, Erziehungskräfte im

Anerkennungsjahr– FSJ Kräfte, Praktikanten– Hauswirtschaftskräfte und Hausmeister

KostenträgerDiözese MainzStadt GießenEltern

ElternbeiträgeDie Elternbeiträge berechnen sich analog dem Staffelbeitragder Stadt Gießen. (siehe Homepage der Stadt Gießen)

Verpflegung:Das Mittagessen berechnet sich ebenfalls analog demStaffelbeitrag der Stadt Gießen.

Zusätzlich erheben wir 5 - 20 für Bio-Mittagessen.€

3 Frühstücksgeld und€

1 Eventgeld pro Monat€

AufnahmekriterienDie Aufgabe einer Beratungsstelle in katholischer Träger-schaft ist es, für das Leben zu beraten. Doch, ist das Kindgeboren, wer hilft dann den Müttern? Dies war der Ur-sprungsgedanke, der zur Entstehung der KindertagesstätteSt. Hildegard von Bingen führte. Bei der Platzvergabe hatdieser Ursprungsgedanke bis heute Priorität. Es bekommenvorwiegend Eltern einen Platz für ihr Kind angeboten, die inAusbildung oder im Studium, alleinerziehend oder berufs-tätig sind. Die Aufnahme eines Kindes ist frühestens ab derachten Lebenswoche möglich. Die Familien müssen ihrenersten Wohnsitz im Stadtgebiet von Gießen haben.

AnschriftWartweg 2135392 GießenTel:. 0641 2001-400

2001-401 Gruppe Gelb,-402 Gruppe Rot,-403 Gruppe Grün,-404 Gruppe Blau,-405 Regenbogengruppe

Fax: 0641 2001-13Handy 0151-18062022Handy 0151-18062023E-Mail: [email protected]

TrägerSozialdienst katholischer Frauen e.V. GießenWartweg 15 – 2735392 GießenTel.: 0641 2001-0Internet: www.skf-gießen.de

ÖffnungszeitenMo – Do von 6.45 – 17.00 Uhr und

Fr von 6.45 – 16.00 UhrAn jedem letzten Freitag im Monat ist die Einrichtungwegen der Dienstbesprechung um 12.30 Uhr geschlossen.An mindestens vier Tagen im Jahr wird allen Mitarbeiten-den lt. Vorgabe des Bistums Mainz die Gelegenheit ge-geben, an einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungteilzunehmen, so dass die Einrichtung an diesen Tagenebenfalls geschlossen bleibt.Im Sommer machen wir in der Regel zwei Wochen und imWinter zwischen den Jahren Ferien.An einem Brückentag ist die Einrichtung ebenfalls ge-schlossen.Die genauen Termine und zusätzlichen Schließtage werdenvorab mit dem Elternbeirat besprochen sowie rechtzeitigmit einem Schreiben und am „Schwarzen Brett“ unsererEinrichtung an die Eltern weitergegeben. Sollten Elternwährend der Schließtage Betreuungsbedarf haben, könnensie sich an die Leiterin wenden.

EinzugsgebietStadt Gießen

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2. Allgemeine Informationen

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Seit dem 17. September2004 gehört das Hildegardfest zum festen Bestandteil inunserem Jahresverlauf.Am 08. Oktober2004 feierte die Kita mit einem Festgottesdienst, gehaltenvon Herrn Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyer, und eineroffiziellen Feier ihr 25-jähriges Bestehen.Im November2004 wurde die Kita für ihr Eingewöhnungskonzept vonder Bertelsmann Stiftung ausgezeichnet.Im Jahr2008 schloss sich die Kita dem Projekt „Kita als Familien-zentrum“ mit dem Gießener Mobile an.Im Mai2009 wurde der 30. Geburtstag der Einrichtung in derBonifatiuskirche gefeiert.Im Jahr2012 begann die 2. Staffel des Werdegangs „Kita alsFamilienzentrum“ begleitet vom Bistum Mainz.Ende2013 erfolgte die Anerkennung als Familienzentrum durchdie Stadt Gießen.2014 erlangte die Kita Platz 3 bei der Verleihung des„Hessischen Präventionspreises für Kitas“Im Sommer2016

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ziehen die drei Gruppen in das renovierte Haus Agnesum. Das alte Gebäude Haus Elisabeth wurde daraufhinabgerissen. Nach gründlichen Untersuchungen durch denKampfmittelräumdienst beginnen mit dem ersten Spaten-stich am 09. Februar

die Rohbauarbeiten. Am 23. Juni feiert die Kita ihrRichtfest.Am24. August 2018 erfolgt der Umzug in den Neubau undkurz darauf erfolgt die Eröffnung der Kindergartengruppe.Im Jahr2018 hat die Einrichtung das Zahnsiegel verliehenbekommen.

Im Mai1999 feierte die Kindertagesstätte ihr 20-jähriges Bestehenmit einem Sommerfest und einer offiziellen Feier in derMehrzweckhalle. Zu den Gästen zählte der Mainzer BischofDr. Karl Lehmann.Im März2004 schlossen sich die katholischen Kindertagesstätten zueinem Verbund, dem „Gießener Mobile“ zusammen.

Auf Initiative der Mitarbeitenden der Schwangerschafts-beratungsstelle und des Vorstandes des SKF entstand nachvielen Gesprächen mit dem DiCV Mainz und Vertretern derStadt Gießen die erste öffentliche Krippe und Krabbelstubein unserer Stadt. Sie wurde am29. Mai 1979 mit 5 Kindern in einer 4-Zimmer Wohnungim Sprachheilzentrum eröffnet.Im September 1979 war die Kita mit 15 Kindern an derGrenze ihrer Aufnahmekapazität angelangt. Aufgrund dergroßen Nachfrage wurde die Krippe im Herbst1986 auf 18 Plätze erweitert. Dazu kamen noch zweiweitere Räume.Mit dem Umzug in das Haus Elisabeth im Sommer1987 konnte die Aufnahmekapazität auf 22 Kinder erhöhtwerden.Im Januar1989 wurde die Kita unter der fachkundigen Leitung vonHerrn Prof. Mahlke aus Würzburg umgebaut. Innerhalb vondrei Wochen verwandelten die Erziehungskräfte mitUnterstützung der IJB und weiteren Freiwilligen dieehemalige Wohngruppe in eine gemütliche Tagesstätte, inder die Kinder nun erste Erfahrungen sammeln konnten.Im Sommer des gleichen Jahres nahmen die Kinder denneuen Spielplatz am Wartweg in Besitz.Mit dem 10-jährigen Jubiläum wurde auch die Namens-gebung gefeiert: Die Kita heißt nun „St. Hildegard vonBingen“.Im April1991 wurde die Kita nochmals erweitert. Im HausSchwarzacker 34 wurde die Außenstelle mit 8 Kinderneröffnet.Eine räumliche Umgestaltung war auch in dieser Kitanötig.Im Sommer1994 wurde das 15jährige Jubiläum gefeiert.Im Herbst1995 wurde im Spielzimmer der Gruppe 4 eine zweiteEbene eingebaut.Im Frühjahr1996 bekam die Kita am Schwarzacker noch einen Raumdazu.Der Bau eines Weidenhäuschens war der Auftakt für dieumfangreichen Arbeiten zu einem neuen Spielplatz.1998 erfolgte die erste Integration eines Kindes mitBehinderung.

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3. Historisches Wir machen den Weg beim Gehen.(Louise Dermann Sparks)

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les Miteinander. Insbesondere achten wir auf Chancen-gleichheit in der Förderung der Kinder.Unsere Kompetenz liegt in der Begleitung der individuellenfrühkindlichen Entwicklung in enger Zusammenarbeit mitden Eltern.

4.2 Kinderrechte

Jeder Mensch, ob jung oder alt, hat Rechte.Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen zu-sätzliche Förder- und Schutzrechte. Deshalb reichen dieallgemeinen Menschenrechte nicht aus. Die UN- Kinder-rechtskonvention, die 1989 verabschiedet und 1992 vonDeutschland ratifiziert wurde, definiert daher eigene Kin-derrechte.Die Kinderrechte sind die Grundlage für unsere Ziele in dertäglichen Arbeit mit den Kindern. (Auf www.bmfsfj.dekönnen die Kinderrechte nachgelesen werden).In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Gießenund anerkannten Qualifizierungsträgern wurden gemein-same Interventionspläne erarbeitet. Diese beinhaltensowohl Maßnahmen bei Anhaltspunkten für Missbrauch,Vernachlässigung oder Gewalt, als auch bei akuter Kin-deswohlgefährdung. Die Mitarbeitenden werden regel-mäßig dazu geschult und sind verpflichtet, die Interven-tionspläne einzuhalten.

4.3 Unser Bild vom Kind

Kinder gestalten von Geburt an ihre Entwicklung aktiv mit.Jedes Kind ist wissbegierig, neugierig, bewegungsfreudigund entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Die Grund-lage für eine positive Entwicklung ist die Beziehung. Umeine intensive Beziehung aufzubauen nimmt sich dieBezugserziehungskraft ausreichend Zeit in der Eingewöh-nung. Dabei gibt das Kind das Tempo vor. In einerliebevollen und vertrauensvollen Atmosphäre stehen dieErziehungskräfte der Entwicklung unterstützend zur Seite.Ausgestattet mit Neugier und Kompetenzen können Kinderin Eigenaktivität alleine oder in kleinen Gruppen ihreUmwelt erobern, in verschiedenen Bereichen Erfahrungensammeln und sich Wissen aneignen. In der Einrichtungsteht die Freude am Tun jeglicher Art im Vordergrund. Dasbedeutet, dass allen Kindern jeden Alters eine Vielfalt anErfahrungs- und Spielmöglichkeiten zur Verfügung stehen.Jedes Kind wird als einzigartige Persönlichkeit respektiert,

Das Fundament unserer pädagogischen Arbeit setzt sichaus dem christlichen Glauben und den Grundlagen deshessischen Bildungs- und Erziehungsplans zusammen.Von Anfang an ist es wichtig, eine vertrauensvolle, inten-sive Beziehung zu den Familien aufzubauen. Dies beginntbereits mit einem Hausbesuch und der individuellenGestaltung der Eingewöhnung.Seit 2013 ist die Kita anerkanntes Familienzentrum derStadt Gießen und im Bistum Mainz. Im Familienzentrumwird auf eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschafthoher Wert gelegt. Eltern werden als Experten ihrer Kinderanerkannt. Die Familien werden in ihrem eigenen Systemwahrgenommen und respektiert.

Die Zusammenarbeit mit den Familien wird gepflegt durch:– Hausbesuche und Eingewöhnung– Tür- und Angelgespräche– regelmäßige Entwicklungsgespräche– Elternaktionen– Feste und Feiern– Veranstaltungen im Familienzentrum

Jedes Kind wird individuell und als eigene Person wahr-genommen. Es werden ihm vielfältige Möglichkeiten an-geboten, damit es seine individuellen Entwicklungsschrittemachen kann. Hoher Wert wird auf einladende, anregendeRäumlichkeiten gelegt. Ein fest strukturierter Tagesablaufmit immer wiederkehrenden Ritualen gibt dem KindSicherheit. Struktur und Ordnung bieten einen sicherenRahmen und regen zum eigenständigen Spiel und Experi-mentieren an. Bei den Bildungs- und Erziehungszielenrichten wir uns nach dem Hessischen Bildungs- undErziehungsplan (S. 56 – 89).

Die Rolle der Erziehungskraft ist es, Bindungsperson undBildungsbegleiter für das Kind und die Familie zu sein. Sieist Beobachter, nimmt die Interessen und Bedürfnisse desKindes wahr und hat Vorbildfunktion.

4.1 Unser Leitbild

Wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Kindergeborgen und sicher fühlen.Wir verstehen unsere Aufgabe darin, Familien zu stützen,zu fördern und zu entlasten. Das Anderssein eines jedenMenschen verstehen wir als Bereicherung für unser sozia-

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4. Grundlagen unserer pädagogischen

Arbeit im Familienzentrum

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in seiner Individualität unterstützt. In der Kita soll sichjedes Kind als Person angenommen, sich in der Gruppe undin der gesamten Einrichtung wohl fühlen und sich sicherbewegen können. Durch einfühlsame Zuwendung undreflektierende Beobachtung übernehmen die Erziehungs-kräfte die Rolle als impulsgebende und unterstützendeBegleitung der kindlichen Entwicklung. Alle Beteiligtenkönnen sowohl Lernende als auch Lehrende sein, das heißt,dass die Erziehungskräfte gemeinsam mit den Kindern aufder Suche nach Antworten sind.Die Mitarbeitenden nehmen sich Zeit, um mit den Kindernin Kommunikation zu treten, zuzuhören, Gefühle zu-zulassen und ihnen mit Respekt zu begegnen, sowie beiMeinungsverschiedenheiten gemeinsam Lösungen zufinden.

4.4 Partizipation

„Kinder haben ein Recht an allen sie betreffenden Ent-scheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstandbeteiligt zu werden.“ (BEP S. 106)

Partizipation bedeutet Selbstbestimmung, Beteiligung,Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Ein-beziehung. Konkret bedeutet dies, dass die Kinder an allenwesentlichen sie betreffenden Entscheidungen beteiligtwerden. Die Kinder haben nicht nur das Recht auf Beteili-gung, sondern auch auf Beschwerde. Im Ü3-Bereich findetz. B. regelmäßig eine Gruppenkonferenz statt.Selbstbestimmung bedeutet für uns im Tun mit dem Kindimmer wieder die Zeichen und Bedürfnisse der Kinderwahrzunehmen, zu erspüren, zu erfragen, richtig zuinterpretieren und zeitnah und entsprechend zu reagieren.Eine respektvolle, partizipative Kommunikation geht vonder Fachkraft aus, sie kündigt Handlungen an, benennt ihreErwartungen, gibt leicht verständliche Erklärungen undbezieht das Kind in die Kommunikation mit ein. Der Parti-zipationsgedanke kann in allen wichtigen Alltagsbereichenverankert werden. Es geht nicht darum, Kinder allesmachen zu lassen, sondern ihre Bedürfnisse zu respektierenund sie in Prozessabläufe zu involvieren. Bei den gemein-samen Mahlzeiten können die Kinder selbständig ent-scheiden, neben wem sie sitzen möchten, das Besteckauswählen und entscheiden, was und wie viel sie essen.Die Kinder werden weitmöglich in pflegerische Tätigkeitenmiteinbezogen. Sie können den Wickeltisch selbständig be-

gehen und werden bestmöglich bei der Sauberkeitserzie-hung individuell unterstützt. Die Kinder haben im Tages-ablauf immer wieder die Möglichkeit, über Spielart,Spielmaterial, Spieldauer und Spielpartner selbständig zuentscheiden.Partizipation hört grundsätzlich da auf, wo das Kind ge-fährdet oder überfordert wird. Indem die Kinder ihre eigen-en Entscheidungen treffen, erfahren sie Selbstwirksamkeit.Das stärkt ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

4.5 Bindung

Bindung ist ein angeborenes Grundbedürfnis und bedarfder selben Wichtigkeit wie das Bedürfnis nach Schlaf undNahrung. Alle Kinder bauen in ihren ersten Lebensmonatenbesondere Beziehungen zu den Personen ihrer engstenUmgebung auf in der Regel zuerst zu den Eltern. DieseBeziehungen heißen Bindungen.Besonders in Stresssituationen benötigen die Kinder dieAnwesenheit und die Aufmerksamkeit dieser Bindungs-personen, um ihr inneres Gleichgewicht halten oder wiederherstellen zu können. Bei Irritationen und Angst suchen diemeisten Kinder die Nähe von Bezugspersonen. Bindungwird als gefühlsmäßiges Band verstanden, das zwischendem Kind und seinen engsten Bezugspersonen im Laufe derersten Lebensmonate entsteht. Man geht davon aus, dassdie Fähigkeit zum Aufbau von Bindungsbeziehungen inunseren Erbanlagen verankert ist. Eine sichere Bindung istdie Grundlage für eine gute Entwicklung.Das Kind benötigt seine Eltern zum Aufbau neuer Be-ziehungen zu zunächst fremden Personen, wie z. B. einerErziehungskraft. Die Anwesenheit der Eltern in der Kinder-tagesstätte wird entbehrlich, wenn das Kind im Laufe derEingewöhnung zu seiner neuen Bezugsperson eine solcheBindung aufgebaut hat, so dass sie anstelle der Eltern dieFunktion einer „sicheren Basis“ für das Kind übernehmenkann.Die Kinder benötigen für den Aufbau einer Beziehung zuder Erziehungskraft ihre individuelle Zeit.Bindung und Beziehung ist die Voraussetzung für Bildung.Kinder, die sich bei uns sicher und geborgen fühlen, er-kunden mit Neugier ihre Umgebung. Das ist uns besonderswichtig.Deshalb ist eine Eingewöhnung nach unserem Eingewöh-nungskonzept unumgänglich. Ohne Eingewöhnung in Be-gleitung der Eltern wird kein Kind in die Kindertagesstätteaufgenommen.

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Kind wird aufgebaut, indem sie es auf den Arm nimmt odertröstet. Die Erziehungskraft verlässt mit ihm einen Momentdie Nähe der Eltern. So hat das Kind die Möglichkeit, Kon-takt zu seiner neuen Bezugsperson aufzunehmen.

Die erste Trennung von den Eltern erfolgt meist in derzweiten Woche der Eingewöhnung. Die Erziehungskraftspricht den Zeitpunkt mit den Eltern ab. Der Blick wird aufdie individuelle Situation des Kindes und der Familie ge-richtet. Dabei ist zuerst eine Zeit von ca.10 bis 30 Minutenmöglich. Klappt es gut und das Kind fühlt sich in derGruppe wohl, kann die Zeit am nächsten Tag gesteigertwerden. Weint das Kind jedoch, hält die Erziehungskraftdie Zeit kurz und bringt es zurück zum begleitendenElternteil. Die Zeit der Trennung wird in diesem Fall amkommenden Tag ebenfalls kurz gehalten. Die Eingewöh-nung wird sich somit verlängern. Die Betreuungszeit, diedas Kind allein in der Gruppe verbringt, beträgt am Endeder zweiten Woche maximal zweieinhalb Stunden. Danachgehen die Kinder immer mit ihren Eltern nach Hause. DasKind sollte für den Rest des Tages Ruhe haben, denn eineEingewöhnung an die neue Umgebung ist eine großeHerausforderung.Den Mitarbeitenden der Kita ist es wichtig, dass Mutteroder Vater sich bewusst vom Kind verabschieden („Tschüss“sagen, dem Kind noch einen Kuss geben, ihm über den Kopfstreicheln). Auch wenn es im ersten Moment schwer fällt,ist es auf Dauer der bessere Weg für Eltern und Kind.Am Ende der Eingewöhnung bespricht die Bezugserzie-hungsktaft mit den Eltern, wann der erste Mittagschlaf inder Kindertagesstätte gehalten wird.Dieser Zeitplan ist variabel. Man muss dabei auf die Indivi-dualität des Kindes eingehen. Die Eingewöhnungszeit einesKindes ist nach zwei bis drei Wochen noch nicht abge-schlossen. Kinder brauchen Zeit, um sich an die neueSituation zu gewöhnen. Diese sollte man ihnen geben. Inden ersten Wochen nach der Eingewöhnungszeit gehen wirvon einer maximal fünfstündigen Betreuungszeit am Tagaus.Es ist wichtig, dass die Eltern, fest hinter dem Entschlussstehen, ihr Kind in unsere Obhut zu geben. Unsicherheitvon Seiten der Eltern überträgt sich auf das Kind und eswird für das Kind schwer, sich bei uns geborgen und wohlzu fühlen.

4.6 Die Eingewöhnung eines Kindes

Bei der Eingewöhnung achten wir ganz besonders auf dieindividuelle Situation der Kinder und ihrer Familien, dieunsere Einrichtung besuchen werden. Die Eingewöhnungerfolgt zum Aufbau der Bindung des Kindes zur künftigenBezugsperson in der Kindertagesstätte. Die Eltern desKindes bieten die nötige Sicherheit, in der noch neuenUmgebung. Das Eingewöhnungskind bekommt Stabilität,um sich in der neuen Umgebung wohlzufühlen.

Durch einen Hausbesuch haben die Eltern und das neueKind den ersten Kontakt zur Erziehungskraft, die das Kindeingewöhnen wird. Bei diesem Besuch bringen wir denEltern die Anmeldeformulare und weitere Unterlagen mit,die für den Besuch der Einrichtung benötigt werden. Dannist Zeit für Fragen und gegenseitigen Austausch. Außerdemwird das Datum und die Uhrzeit abgesprochen, ab wanndas Kind mit seinen Eltern zum ersten Mal in die Kitakommen kann.Je nach Gruppensituation und Zeit der Eltern kann dieseEingewöhnung vormittags oder nachmittags stattfinden.Das neue Kind wird von einem Elternteil begleitet, der auchin der ersten Woche immer mit in der Gruppe bleibt. DieEingewöhnungszeit steigert sich in der ersten Woche voneiner halben Stunde bis zu etwa drei Stunden.Das gibt den Eltern die Gelegenheit, die Arbeit in unsererEinrichtung kennen zu lernen. Es ist eine Möglichkeit, sichmit der betreuenden Erziehungskraft auszutauschen(Abklären medizinischer Probleme, Allergien, Unverträg-lichkeit verschiedener Lebensmittel etc.). Es ist für dieErziehungskraft gut zu wissen, welchen Ablauf das Kindzuhause hat (Schlafgewohnheiten, Wachphasen, Erzie-hungsstil der Eltern). Dafür haben wir einen Fragebogenvorbereitet, den wir mit den Eltern gemeinsam ausfüllen.Die Eingewöhnungszeit findet in dem Gruppenraum desKindes statt, damit es sich an die neue Umgebung gewöh-nen kann. In dieser Zeit gewinnt das Kind viele verschie-dene neue Eindrücke, die es verarbeiten muss. DerTagesablauf, den es bisher hatte, wird sich verändern.In der ersten Woche hält sich die Erziehungskraft, die dasKind betreuen wird, bewusst zurück. Das Kind kann sich imBeisein der Mutter oder des Vaters an die neue Bezugs-person gewöhnen.Nach einigen Tagen wird die Erziehungskraft, je nach demVerhalten des Kindes, etwas aktiver. Körperkontakt zu dem

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4.6.1 Übergang / Eingewöhnung Kindergartengruppe

Kinder, die bereits im Vorfeld in der Kita waren, werden zu-sammen mit ihrer Bezugserziehungskraft in die neueGruppe (Ü3) begleitet. Die Bezugserziehungskraft wirdmehrere Wochen vor dem Übergang das Kind in die neueÜ3 Gruppe eingewöhnen und es wird ein Übergangs-gespräch mit der Erziehungskraft aus der Kindergarten-gruppe geführt.Zwei Kinder aus der Ü3 Gruppe übernehmen eine Paten-schaft für das neue Kind, d. h. sie werden dem Kind Sicher-heit und Unterstützung bei alltäglichen Tagesabläufengeben. Die Erziehungskraft der Ü3 Gruppe wird die Ein-gewöhnung individuell begleiten. Des weiteren gibt es einRitual. Der sogenannte "Kitakoffer" wird zusammen mitdem Kind am Tag des Übergangs in die Kindergartengruppegepackt. Er beinhaltet alle persönlichen Gegenstände desKindes, die es in der U3 Gruppe hat. Mit dem Koffer ziehtdas Kind in die Kindergartengruppe um.

4.6.2 Eingewöhnung von Kindern, die nicht aus derU3 Gruppe wechseln

Die Eingewöhnung orientiert sich am grundsätzlichen Ein-gewöhnungskonzept (siehe 4.6). Der Blick wird auf dieindividuellen Bedürfnisse des Kindes und der Familiegerichtet. Die Zeit der Eingewöhnung kann sich verkürzen.Für die Eingewöhnung sind die Eltern verantwortlich.

4.7. Portfolio - Dokumentation kindlicher Entwicklung

„Portfolio“ kommt aus dem Lateinischen: portare = tragen,folium = Blatt und bezeichnet eine Sammlung von Objek-ten. Im Bildungsbereich steht „Portfolio“ für eine Mappe, inder Blätter zusammengetragen werden können.Von jedem Kind wird ein Portfolio erstellt. Es beinhaltetFotos und besondere Werke vom Kind, die einen Entwick-lungsschritt des Kindes verdeutlichen. Die Entwicklung desKindes wird in sogenannten Lerngeschichten dokumentiert.Der Portfolioordner wird zum Hausbesuch bei der Auf-nahme des Kindes an die Familie weitergegeben, von ihrgestaltet und am ersten Kita Tag mitgebracht. Das Portfoliowird von der Bezugserziehungskraft in Zusammenarbeitmit dem Kind angefertigt. Das Kind hat jederzeit Zugang zuseinem Portfolio. Es dient als Grundlage, um mit dem Kindins Gespräch zu kommen und seinen Entwicklungsverlaufzu reflektieren. Die Dokumentation ist auch Grundlage fürdie Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Wenn das Kind 7

Jede Beobachtung, jede Entscheidung, jedes Problem istein Schritt, der Kinder weiter bringt (aus BEP).Kinder nehmen im Spiel Kontakt zu anderen auf undmachen so ihre Erfahrungen im Umgang mit Menschen.

„Das Beste zum Spielen für ein Kind, ist einanderes Kind.“(Friedrich Fröbel)

Es ermöglicht Konflikte und Erlebtes auszuspielen und mitsich und anderen zu klären. Dabei brauchen Kinder dieUnterstützung und Förderung aus ihrem sozialen Umfeld.Erfolgserlebnisse im Spiel stärken das Selbstbewusstseindes Kindes, damit es sich frei entwickeln kann. Das freieund selbstständige Spielen ist eines unserer wichtigstenpädagogischen Ziele.

die Einrichtung verlässt, wird dieses Portfolio an dieFamilien weitergegeben. (BEP S. 93)Von jedem Kind wird in der U-3 Gruppe ein Entwicklungs-protokoll geschrieben.Wird es bei einzelnen Kindern als erforderlich angesehen,wird mit der Entwicklungsdiagnostik nach Ernst J. Kiphardgearbeitet.In der Ü3 Gruppe wird ein neuer Portfolioordner angelegt.

4.8 Bedeutung und Stellenwert des Spiels

Spielen ist mehr als ein kindlicher Zeitvertreib. Das Spielist für Kinder und auch Erwachsene die natürliche Art, sichmit der Umwelt auseinanderzusetzen und dabei umfassendzu lernen. Es ist Lernen und Forschen im ursprünglichenSinn durch Nachahmung, Improvisation, Versuch undIrrtum.Kinder sind getrieben von der unendlichen Neugier, denDingen auf den Grund zu gehen. Dabei sind sie mit großerKreativität und Ausdauer ausgestattet.Das Spiel braucht Freiräume und vor allem viel Zeit. Imfreien ungestörten Spiel lernen die Kinder, sich mit ihremUmfeld auseinander zu setzen und zu agieren. Es istgleichzeitig ein Lernen durch Forschen, Ausprobieren,Wiederholen und Handeln.

„Das Spiel ist die höchste Form des Forschens.“(Albert Einstein)

Schon Babys verarbeiten im Spiel die Eindrücke und Erleb-nisse des Tages. Automatisch werden mit Spaß und Freudealle Bereiche gefördert, die für die Persönlichkeitsentfal-tung wichtig sind.

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5.1 Pädagogische Grundhaltung

„Entwicklungsstärkende Bildungsprozesse können nur ge-lingen, wenn die Kinder sich sicher, geborgen und guteingebunden fühlen.“ (BEP S. 17)

Die wichtigste Grundlage für unsere Arbeit mit den Kindernist eine gute und sichere Bindung. Diese wichtige Ver-trauensbasis zwischen uns Fachkräften und den Kindernwird in der Eingewöhnung aufgebaut und im Laufe derKitazeit weiter vertieft. Sie wird geprägt von einem fein-fühligen gegenseitigen Dialog und gibt den Kindern diesichere Basis, die sie brauchen, um sich wohl und geborgenzu fühlen.Erst wenn ein Kind sich sicher und geborgen fühlt, kann essich frei entfalten, Neues entdecken und sich auf Heraus-forderungen einlassen.

„Eingebunden in stabilen Beziehungen, lernt das Kind “vonselbst“ aus eigenem Antrieb vor allem im Spiel beim Aus-probieren und Nachahmen.“(Leitfaden der Bistümer in Hessen zur Umsetzung des BEP)

Wir geben den Kindern Impulse oder Hilfestellung, wenn eserforderlich ist, lassen jedoch Zeit und Raum, um dem Kindeigene Erfahrungen zu ermöglichen.Jedes Kind soll die Möglichkeit erhalten, durch Versuch undIrrtum zu lernen und eigene Erfahrungen zu sammeln, aufdie es aufbauen kann. So kann es sein Repertoire an Hand-lungsmöglichkeiten erweitern und durch das Erprobenunterschiedlicher Lösungswege neue Erkenntnisse gewin-nen, die zum selbständigen Handeln beitragen.In vielen Aspekten unserer Arbeit mit den Kindern stützenwir uns auf die pädagogischen Erfahrungen der ungari-schen Kinderärztin Emmi Pikler.Pflegesituationen wie z. B. Wickeln und Umziehen sind füruns mehr als unumgängliche Notwendigkeiten, sie sind füruns eine „beziehungsvolle Pflege“.

„Im pädagogischen Konzept von Emmi Pikler finden wirpädagogische Prinzipien, die auch unserem christlichenMenschenbild entsprechen.“(Leitfaden der Bistümer in Hessen zur Umsetzung des BEP)

Wickeln, Füttern, Pflegen etc. bietet uns die Möglichkeitmit dem Kind in Dialog zu treten und ihm unsere un-

geteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Wir nehmen unsausreichend Zeit und Ruhe dafür. Das Kind erfährt An-erkennung und vertrauensvolle Zuwendung. Es erlebtAchtung und Wertschätzung. Es wird ihm ermöglicht, einGespür für seinen Körper und seine Person zu entwickeln.Mit Ruhe und Geduld wird Eigeninitiative unterstützt undgefördert.Insbesondere achten wir in unseren Räumlichkeitendarauf, dass wir eine ansprechende, gemütliche Atmos-phäre schaffen und Reizüberflutung vermeiden.

5.1.1 Sozial - emotionale Entwicklung

„Die soziale – emotionale Entwicklung des Kindes ist be-einflusst von der Qualität der emotionalen Bindung zuseinen Bezugspersonen, wobei den ersten drei Lebens-jahren eine besondere Bedeutung zukommt.“ (BEP S. 57)

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind mit seinenBedürfnissen, seinem Entwicklungsstand, seinen Stärkenund Schwächen.Jedes Kind kann in seiner Stammgruppe, aber auch in dergesamten Kita und in Kleingruppen täglich sozial-emotio-nale Erfahrungen sammeln. Andere Kinder wahrnehmen,selbst im Mittelpunkt stehen, Rücksicht nehmen, sich anRegeln halten, Gefühle und Bedürfnisse von sich undanderen wahrnehmen und zum Ausdruck bringen. All dassind wichtige Aspekte in diesem Entwicklungsbereich. DieKinder lernen von und miteinander, die Kleinen von denGroßen und umgekehrt. Wir Erziehungskräfte sind denKindern Vorbild im Umgang miteinander und achtendeshalb auf Mimik und Gestik, Sprache und unserVerhalten im täglichen Miteinander. Wir begegnen denKindern auf Augenhöhe und unterstützen sie bei ihrerPersönlichkeitsentwicklung, z. B. durch Lieder und Reime,Fingerspiele und Bücher. Wir ermutigen die Kinder ihreUmwelt zu erkunden und begleiten sie dabei. Derstrukturierte Tagesablauf unserer Einrichtung mitverlässlichen Bezugspersonen und Regeln bietet denKindern und ihren Familien Orientierung, Sicherheit undVertrauen. Zur Unterstützung der sozial-emotionalenEntwicklung gestalten wir gemeinsam mit den Kindern undihren Familien das Portfolio (siehe 4.7).

5. Unsere pädagogische Arbeit mitden Kindern

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5.1.2 Selbständigkeit des Kindes

„Eine bedeutende Entwicklungsaufgabe eines Kindesbesteht darin, Selbständigkeit im eigenen Handeln undDenken zu erwerben. Der Hessische Bildungs- und Erzie-hungsplan versteht unter kindlicher Selbständigkeit einWissen über die eigene Person, vorhandene Kompetenzenund Eigenschaften.“ (BEP S.70).

Durch vielfältige Erfahrungen, die das Kind im Alltag sam-meln kann, entwickelt es eine Vorstellung von sich undseinen Fähigkeiten und lernt zunehmend selbständig zuhandeln.Kinder in dieser Entwicklung zu begleiten und zu unter-stützen sehen wir als eine wichtige Aufgabe an: daherfördern wir die Selbständigkeit in vielfältigen Alltags-situationen. Dies beginnt in grundlegenden Dingen, wiebeispielsweise der Akzeptanz eines individuellen Ent-wicklungsrhythmus. Die Entscheidung darüber, wann einKind sich zum ersten Mal aufsetzt oder erste Schritte läuft,liegt bei ihm selbst. Bei Bedarf erhält es Hilfestellung. Wirdrängen es nicht, sondern warten ab, bis es Eigeninitiativezeigt und somit in der Lage ist, selbständig zu handeln. Sowird nicht für das Kind gehandelt, sondern gemeinsam mitihm. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist wichtig fürdas Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und für die Ent-wicklung einer Persönlichkeit.Die Beteiligung an Wickel- und Pflegesituationen fördertebenfalls ein hohes Maß an Selbständigkeit. Das Kind mussselbst bereit sein, zur Toilette zu gehen. Dies setzt voraus,dass es sich sprachlich dazu äußern kann. In guter Zu-sammenarbeit mit den Eltern möchten wir diesen Prozesszum Wohl der Kinder gemeinsam begleiten. Bei vielenKindern beginnt diese Phase mit etwa zwei bis drei Jahren.Ältere Kinder vollziehen hygienische Maßnahmen weit-gehend selbständig.Wir beziehen die Kinder in Entscheidungen des täglichenMiteinanders ein. Der gemeinsame Einkauf für daswöchentliche Frühstück oder die Beteiligung an der Gestal-tung des Vormittags bieten Möglichkeiten, Kinder alters-entsprechend einzubinden.Auch bei älteren Kindern ist uns die Förderung derSelbständigkeit ein hohes Ziel. In der Freispielsituationkönnen Kinder selbst entscheiden, wo und was sie spielenmöchten. So ist es ihnen z. B. möglich, das Außengeländeohne Begleitung eines Erwachsenen zu nutzen.

Das Sprechen lernen ist ein langer Prozess, zu dem ein Kindheranreift. Das Tempo, mit dem ein Kind die Sprache lernt,ist individuell unterschiedlich sowie geprägt von seinemkulturellen und sozialen Umfeld.

5.1.3 Kreatives Gestalten / Sinnesentwicklung

Von Geburt an erleben Kinder ihre Umwelt und nehmen siemit all ihren Sinnen wahr.„Diese sinnliche Wahrnehmung und die Erlebnisfähigkeitder Kinder werden in der Begegnung mit Kunst gestärktund ausgebildet.“ (vgl. BEP S. 71)

Ein Ziel der pädagogischen Arbeit der Kita ist es, diesekindliche Neugierde zu nutzen, um die Kreativität und Fan-tasie anzuregen, zu entwickeln und zu fördern. Die päda-gogischen Fachkräfte nehmen die Bedürfnisse der Kinderwahr und stellen ein breit gefächertes altersgerechtesMaterialangebot zur Verfügung. Durch verschiedene krea-tive Angebote wird die Neugierde geweckt und der Um-gang mit unterschiedlichen Materialien spielerisch erprobtund erforscht. Die Kinder entdecken Farben und Formen,nehmen sie mit all ihren Sinnen wahr, erspüren sie undlernen, wie sie sich verändern können. Die Kinder erleben,dass sie Spuren durch ihr eigenes Handeln hinterlassen undWerke erschaffen.Wir bieten ihnen eine Umgebung, die sie anregt, die Sinnevielseitig zu erforschen und zu nutzen, indem wir Impulsezum Riechen, Hören, Sehen, Schmecken und Fühlenschaffen, jedoch Reizüberflutungen vermeiden. Die Kinderüben sich im verantwortungsbewussten Umgang mitaltersgerechten Materialien und Werkzeugen (z. B. Papier,Knete, Hammer, Schere).Wir geben den Kindern die Möglichkeit, im darstellendenSpiel ihre Eindrücke zu verarbeiten und in verschiedeneRollen zu schlüpfen. Daher ist es uns wichtig, dass das KindFreude am kreativen Gestalten entwickelt.

5.1.4 Sprache und Sprachentwicklung

„Von Geburt an sind Kinder mit den wichtigsten Voraus-setzungen ausgestattet, Sprache zu erwerben. Schon inden ersten Lebensmonaten bzw. bereits vor der Geburthaben sie Kenntnisse über das Laut- und Sprachsystemihrer Erstsprache“. (BEP S. 34)

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Turnhalle zur Verfügung. Wir nutzen sie beispielsweise, umeine Bewegungsbaustelle zum Klettern, Rutschen undKrabbeln aufzubauen sowie den Kindern die Möglichkeitzur freien Bewegung zu geben.

5.1.6 Religiöse Feste im Jahreskreis

„Wir gehen vom christlichen Grundverständnis aus, dassGott jedem Menschen, und damit jedem Kind, eine eigeneWürde mit eigenen Fähigkeiten geschenkt hat. Nun gilt es,diese Fähigkeiten als Ressourcen und Kompetenzen injedem Kind zu entdecken und mit dem Kind weiter zu ent-wickeln und zu fördern“.(Leitfaden der Bistümer Hessen zur Umsetzung des BEP)

Unsere Kindertagesstätte ist eine Einrichtung in katho-lischer Trägerschaft. Deshalb ist es unser Ziel, den Kindernin altersgerechter Weise religiöse Aspekte auf der Basis deschristlichen Glaubens nahe zu bringen. Wir feiern religiöseFeste im Jahreskreis. Unter anderem singen wir religiöseLieder, beten bei Tisch, nehmen an Kindergottesdienstenteil, die wir vorbereiten, und sehen uns religiöse Bilder-bücher an. Wir vermitteln den Kindern Werte des christ-lichen Glaubens. Eine kleine Andacht einmal im Monat istfester Bestandteil unserer Arbeit.

5.1.7 Umwelt und Natur

„Das Kind lernt, Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren undsie als unersetzlich, aber auch verletzbar wahrzunehmen.Es entwickelt ein ökologisches Verantwortungsgefühl undist bemüht, auch in Zusammenarbeit mit anderen, die Um-welt zu schützen und sie auch noch für nachfolgende Ge-nerationen zu erhalten.“ (BEP S. 86)Im Garten und bei Spaziergängen erleben die Kinder dieNatur mit ihren Pflanzen und Tieren. Wir leben ihnen einenverantwortungsbewussten Umgang mit der Natur vor. DieBewegung im Freien hat einen hohen Stellenwert inunserer Arbeit. Die Kinder erfahren mit allen Sinnen denVerlauf der Jahreszeiten. Bei unseren Spaziergängen in dienähere Umgebung bringen wir den Kindern die einfachstenRegeln für das Verhalten im Straßenverkehr nahe.

Über die verschiedenen Phasen der Sprachentwicklungunterstützen wir das einzelne Kind entsprechend seinesEntwicklungsstandes. Dabei sprechen wir deutlich undlangsam in einfachen Sätzen und verwenden keine„Babysprache“.Wir halten Blickkontakt, hören aktiv zu und geben denKindern Zeit zum Sprechen. Im Tagesablauf schaffen wirGesprächssituationen, in denen das Kind frei sprechenkann. Wir unterhalten uns mit den Kindern beispielsweisebei Tisch, auf dem Spielplatz, bei Spaziergängen, währenddes Freispiels und in der beziehungsvollen Pflege.Rhythmik, Lieder, Fingerspiele und Reime, Bewegungs-und Wahrnehmungsspiele, Bilderbücher, Geschichten, Filmesind u.a. geeignete pädagogische Mittel bei der Sprach-entwicklung.Wir schaffen eine kommunikationsfördernde Atmosphäre.Im fest integrierten Stuhlkreis haben Kinder die Möglich-keit von ihren Erlebnissen zu erzählen. DemokratischesBewusstsein wird hierbei geübt. So lernen sie einander zu-zuhören und ausreden zu lassen.

5.1.5 Bewegungsentwicklung

„Kinder haben einen natürlichen Drang und eine Freudedaran, sich zu bewegen.“ (BEP S. 62)„So wie dem Menschen die Erde anvertraut ist als eine zubewahrende Schöpfung, genauso ist es mit dem eigenenKörper. Spiel und Bewegung bewahren das Geschenk deseigenen Lebens. Das richtige Maß schützt vor Überfor-derung und Schaden.“(Leitfaden der Bistümer in Hessen zur Umsetzung des BEP)

Wir unterstützen die Kinder, ihre Sinne wahrzunehmen,ihren Körper zu spüren und in der Entwicklung der Grob-und Feinmotorik.Wir bieten den Kindern genügend Bewegungsraum undMöglichkeiten zum freien Spiel an. Eine ansprechendeRaum- und Spielplatzgestaltung und das Angebot von ver-schiedensten Materialien regen das Kind an, sich in seinemeigenen Tempo zu entwickeln. Dazu nutzen wir geeignetepädagogische Angebote (z. B. ein Bällebad, Schaum,Wasser, Ebenen zum Bewegen usw.).Die Kinder entwickeln sich bei uns selbst bestimmend inihrer Motorik. Vom Liegen zum Drehen, Robben, Krabbeln,Sitzen, Hochziehen und Laufen usw.. Regelmäßige Bewe-gung im Freien ist uns sehr wichtig. Zudem steht uns die

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Denn wir können die Kindernach unserem Sinne nicht formen.(Johann Wolfgang von Goethe)

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5.1.8 Sexualpädagogische Erziehung

Basierend auf den 8 Leitsätzen zur Erziehung, Bildung undBetreuung im Umfeld frühkindlicher Sexualität in Kinder-tageseinrichtungen im Bistum Mainz arbeiten wir inunserer Kindertagestätte zur sexualpädagogischen Er-ziehung und Entwicklung der uns anvertrauten Kinder. Diegesetzlichen, behördlichen und trägerbestimmten Vorgabenfließen hierbei mit ins Erziehungskonzept ein.Sexualität von Kindern unterscheidet sich von der der Er-wachsenen. Der Umgang des Kindes mit seinem Körper undseinen Bedürfnissen ist spielerisch, spontan, neugierig undunbefangen. Unser Ziel ist es, die sinnlichen und sozialenErfahrungen und die geschlechtlichen Entwicklungen einesjeden Kindes zu unterstützen und zu begleiten. KindlicheNeugier und kindliches Verhalten altersentsprechend ein-zuordnen steht hierbei im Vordergrund. Bei der sexual-pädagogischen Erziehung ist uns eine wertschätzende, denKindern und Eltern zugewandte Haltung wichtig. Wir res-pektieren Schamgefühl und Meinungen anderer Menschen(ein Nein ist ein Nein).Wir möchten Familien in allen Entwicklungsbereichenvertrauensvoll begleiten und ggfs. beraten. Gelebte Parti-zipation steht auch hier im Vordergrund.

5.2 Ernährung und Gesundheit

Bei der Ernährung der Kinder achten wir auf eine gesundeund ausgewogene Kost. Großen Wert legen wir darauf,ihnen Speisen anzubieten, die keinen oder wenig Zuckerenthalten.Das Frühstück und der Imbiss für den Nachmittag werdenvon Zuhause mitgebracht. Dabei ist uns ein abwechslungs-reiches Essen wichtig (z. B. Vollkornbrot, Roggenbrot,Gemüse, Naturjoghurt, Obst).Es wird darum gebeten, den Kindern keine zusätzlichgezuckerten Lebensmittel (z. B. Kaffeestückchen, Milch-schnitten, Pudding, Müsliriegel) mitzugeben.Bei Festen oder Elternaktionen, die am Nachmittag statt-finden, darf auch gerne ein Kuchen mitgebracht werden.Dies sollte ein Rührkuchen o. ä. sein, ohne Sahne oderCreme, da leicht verderbliche Lebensmittel nicht an dieKinder verteilt werden dürfen. Wir bitten auch, auf Nüssezu verzichten.Jeden Donnerstag bereiten wir ein gesundes Frühstück zu.Im Kindergarten gibt es einmal im Monat ein Frühstücks-buffet. Die Lebensmittel hierfür werden zusammen mit den

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Eltern putzen Kinderzähne sauberUm dies zu unterstützen, üben wir nach dem Frühstück mitden Kindern das Zähneputzen nach der KAI-Methode. DieKinder, die noch keine Zähne haben, erhalten mit der Zahn-bürste eine Zahnenkamm Massage, um auch mit ihnen dasRitual der Zahnpflege zu verfestigen.Die Zahnbürsten und die Zahncreme werden von derJugendzahnpflege gestellt.Unterstützt werden wir von einer Patenzahnärztin, zu derregelmäßiger Kontakt besteht, z. B. in Form von gegen-seitigen Besuchen.Alle Familien erhalten beim Hausbesuch eine Sammlung anInformationen zum Thema Zahngesundheit.

Kindern eingekauft, wobei wir darauf achten, dass es sichum Bio-Produkte handelt.Zum Mittagessen verzehren die Kleinkinder meist Menüsvon einem deutschen Hersteller, die von der Einrichtungbesorgt werden.Die älteren Kinder essen Mahlzeiten, die wir von einemBio-Caterer beziehen. Ein wöchentlicher Speiseplan hängtam „Schwarzen Brett“ aus.Dazu reichen wir den Kindern Mineralwasser und un-gesüßten Früchte- oder Kräutertee, der täglich frischgekocht wird.Selbstverständlich können die Kinder entscheiden, wievielund was sie essen und trinken möchten.Ist vom Mittagessen noch etwas übrig, können die Elterndie Speisen mitnehmen, um diese zu probieren.

5.2.1 Zahngesundheit / Zahnsiegel

Die Dauer der Remineralisierung der Zähne beträgt 16Stunden. Im Zuge dessen findet in unserer Einrichtung der„zuckerfreie Vormittag“ statt.Aus diesem Grund bieten wir zum Frühstück keine Bananenoder andere gezuckerte Lebensmittel an. Diese können amNachmittag verzehrt werden. Es wird darum gebeten, dassdie Eltern ihre Kinder darüber gegebenenfalls am Morgeninformieren.Um Zahnschäden vorzubeugen und die gesunde Entwick-lung der Mundmotorik zu unterstützen, ist es uns wichtig,dass die Kinder frühzeitig lernen aus einer Tasse odereinem Glas zu trinken.In diesem Zusammenhang werden auch Schnuller vor-wiegend zum Schlafen oder Trösten verwendet.

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Bis spätestens 16:50 Uhr sollen die Eltern von Mo bis Dozum Abholen in der Kita sein, um genügend Zeit zum Aus-tausch zu haben. Unsere Kernzeit, in der alle Kinder in derEinrichtung sein sollen, ist von 8:30 – 14:00 Uhr.Bei Säuglingen nehmen wir ganz besonders viel Rücksichtauf ihr Schlaf- und Essbedürfnis und sprechen dieses regel-mäßig mit den Eltern ab.

5.3 Tagesablauf in den U3 Gruppen

6:45 UhrDie Kita öffnet

6:45 – 8:45 UhrAlle U3 Gruppen sind offen, d. h. die Kinder können in allenGruppenräumen frei spielen

8:45 – 9:15 UhrGemeinsames Frühstück in den Gruppen. In dieser Zeitlassen wir uns nicht stören; nach dem Frühstück Zähneputzen

bis 9:00 UhrKinder, die an diesem Tag nicht kommen, bitte entschul-digen

9:30 UhrNun werden verschiedene Aktivitäten angeboten:Spaziergänge, Malen, Turnen, Puzzlen usw.

11:00 UhrWir setzen uns in den Spielkreis, in dem wir gemeinsamsingen, spielen, erzählen und zuhören

11:15 UhrMittagessen

12:00 – 14:00 UhrMittagsruheKinder, die früher aufwachen, stehen auf und werdenbetreut, andere schlafen länger

14:00 UhrAb jetzt besteht wieder die Möglichkeit, die Kinderabzuholen

14:30 – 15:00 UhrDie Kinder nehmen eine Mahlzeit ein, die sie von zu Hausemitgebracht haben

15:00 – 16:50 UhrFreispiel je nach Wetterlage und Situation im Gruppen-raum oder auf dem Spielplatz

16:00 UhrKitaschluss am Freitag

17:00 UhrKitaschluss von Montag bis Donnerstag

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Und dann muss man ja auch noch Zeit haben,einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.(Astrid Lindgren)

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5.3.1 Tagesablauf in der Ü3 Gruppe

6:45 UhrDie Einrichtung öffnet die Türen, die Kinder werden zu-nächst im Untergeschoss betreut

7:30 UhrÖffnung der Ü3 Gruppe

8:00 – 9:30 UhrFreispiel und freies Frühstück, nach dem Frühstück ZähneputzenDie Kinder haben in dieser Zeit die Möglichkeit, frei zuwählen, wann sie frühstücken möchten

bis 8:45 Uhrsollen alle Kinder in der Einrichtung sein

bis 9:00 UhrKinder, die an diesem Tag nicht kommen, bitteentschuldigen

9:30 – 11:30 UhrAktivitäten / Spielkreis / Turnen

11:30 UhrMittagessen für die Kinder, die schlafen

12:15 – 13:00 UhrMittagessen für alle anderen

12:30 – 14:00 Uhrruhige Zeit / schlafen / ruhige Spiele

14:00 UhrAb jetzt besteht wieder die Möglichkeit, die Kinderabzuholen

14:30 UhrSnack, den die Kinder von zu Hause mitgebracht haben

Ab 15:00 UhrFreispiel oder Spiel draußen

16:30 UhrSchließung der Ü3 Gruppe

Kinder, die länger bleiben, werden im Untergeschoss oderauf dem Spielplatz weiter betreut.

Bis spätestens 16:50 Uhr sollen die Eltern in der Einrich-tung sein, um noch Zeit für ein Übergabegespräch zuhaben.

17:00 Uhr und freitags 16:00 UhrKitaschluss 13

Kinder und Uhren dürfen nicht ständig aufgezogenwerden, man muss sie auch gehen lassen.(Jean Paul)

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Kinder benötigen Auszeiten, da ein Kita-Tag von 6 – 8Stunden einem anstrengenden Arbeitstag eines Erwach-senen gleicht. Spielen ist nicht nur Spaß und Erholung, eshat viel mit Lernen zu tun. Die Verarbeitung neuerEindrücke, das Lösen von Herausforderungen und die Aus-einandersetzung mit anderen Kindern gehören ebenso zumKita-Alltag eines Kindes. Die Kinder sind einem höherenGeräuschpegel ausgesetzt als zu Hause. Deshalb benötigenKinder Auszeiten vom Kita-Alltag, um sich zu erholen, ihreeigenen Ressourcen zu erneuern und die Akkus wiederaufzuladen. Eltern sollten bedenken, dass die Schließtageim Jahr dafür unter Umständen nicht ausreichen.

5.6 Krankheit

Bei Krankheit ist ein Kind grundsätzlich zu Hause zu be-treuen (siehe § 10 Regelung in Krankheitsfällen in derOrdnung der katholischen Tageseinrichtung für Kinder derDiözese Mainz und Infektionsschutzgesetz).Leidet ein Kind an Hautausschlägen, Fieber etc., informie-ren wir umgehend die Eltern. Sie haben die Verantwortungfür das kranke Kind, die von der Erziehungskraft nichtgetragen werden kann. Hat ein Kind einen fieberhaftenInfekt, darf das Kind die Einrichtung erst dann wiederbesuchen, wenn es 24 Stunden ohne zusätzliche Medika-mente fieberfrei war. Dies dient insbesondere dem Schutzder übrigen Kinder, der Kontrolle, ob das Kind wirklichgesund ist und der Unterstützung des Immunsystems desKindes. Leidet ein Kind unter einem Magen-Darm-Infektmuss es 48 Stunden ohne Krankheitssymptome sein.Die erneute Ansteckungsgefahr in einer Kindertagesstätteist weit höher als zu Hause. Außerdem ist ein Tag in einerKita für ein Kind ebenso anstrengend, wie der Arbeitstagfür einen Erwachsenen. Eltern sollten dies bei der Über-legung und Entscheidung, Ihr Kind nach einer überstan-denen Krankheit wieder zu uns zu bringen, berücksichtigen.Medikamente verabreichen wir Kindern nur, wenn eineEinnahme dringend zu der Tageszeit erforderlich ist und einArzt die Notwendigkeit ausdrücklich schriftlich bestätigthat. Auch pflanzliche Mittel sind Medikamente und werdenvon uns nicht gegeben.Erleidet ein Kind einen Unfall, unterrichten wir umgehenddie Eltern oder suchen, falls diese nicht erreichbar sind, mitdem Kind einen Arzt oder die Klinik auf. Die Eltern habendie Verpflichtung, neue Telefonnummern immer sofortmitzuteilen und die Erreichbarkeit zu sichern.Ist ein Kind erkrankt, bitten wir um telefonische Informa-tion, möglichst vor der Frühstückszeit.

5.4 Schlafen und Ruhe

Schlafen ist, so wie Essen, eine biologische Notwendigkeit.Neugeborene unterscheiden noch nicht zwischen Tag undNacht. Sie erwachen, wenn sie Hunger haben und schlafenweiter, wenn sie müde sind. In den ersten Wochen ent-spricht die Schlafdauer dem Schlafbedürfnis. Späternehmen die Eltern und die Umwelt Einfluss auf das Schlaf-verhalten des Kindes. Man nimmt an, dass es vier bis sechsMonate dauert, ehe sich beim Kind eine innere Uhreinstellt.Neben dem Wickeln ist das Zu-Bett-Bringen die Situation,in der sich die Erwachsenen dem Kind am direktesten zu-wenden können. Kinder haben unterschiedliche Einschlaf-rituale. Wenn man den Kindern eine angenehme Situationbeim Einschlafen schaffen will, gelingt es am besten, wennder Erwachsene, der das Kind begleitet, selbst zur Ruhekommen kann. Man sollte den Kindern die Zeit einräumen,die sie benötigen, um in den Schlaf zu gleiten.In unserer Kindertagesstätte ist der Mittagschlaf ein festerBestandteil im Tagesablauf. Jede Gruppe hat ihren eigenenSchlafraum. Die Kinder werden von den Bezugserziehungs-kräften ihrer Gruppe begleitet. Um dem individuellen Be-dürfnis eines jeden Kindes dabei nachkommen zu können,sind Informationen von den Eltern notwendig. Dadurchhaben wir die Möglichkeit, auf die Gewohnheiten deseinzelnen Kindes einzugehen.Jedes Kind hat bei uns einen festen Schlafplatz im Ruhe-raum. Die kleinen Kinder schlafen in Gitterbetten. DieÄlteren schlafen auf Matratzen und Liegen, z. T. auf denoberen Schlafebenen. Wenn die Kinder einen Schnuller, einKuscheltier o. ä. zum Schlafen benötigen, kann dies im Bettdes Kindes liegen bleiben.

Die ruhige Zeit in unserer Einrichtung dauert jeden Tag von12:00 bis 14:00 Uhr. In dieser Zeit werden die Kindergrundsätzlich nicht geweckt. Kinder, die erwachen, stehenauf und werden im Gruppenraum betreut.Älteren Kindern, die keinen Mittagsschlaf mehr benötigen,bieten wir ein ruhiges Spielen in der Gruppe an.Unser Anliegen ist, dass die Kinder das Schlafen als etwasSchönes, Angenehmes und Erholsames empfinden.

5.5 Erholung und Urlaub

Ein wohlverdienter Urlaub ist Ausgleich zum Arbeits- undauch Kitaalltag. Er trägt dazu bei, dass unser Stresspegelgesenkt wird und wir neue Energie tanken können. Auch 14

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Abholen der KinderBeim Abholen bringen wir das Kind, mit Rücksicht auf dieanderen Kinder und das Spielgeschehen in der Gruppe, andie Tür. Außerdem wollen wir die Gelegenheit haben, denEltern mitzuteilen, wie es dem Kind am Tag ergangen ist.Hierfür werden 5 Minuten für ein kurzes Gespräch benö-tigt. Verspätungen können vorkommen, dürfen aber nichtzur Regel werden.Wird das Kind von einer anderen Person abgeholt, mussdies schriftlich von den Erziehungsberechtigten genehmigtwerden.

ElterngesprächeEs gehört zum Standard unserer Einrichtung, dass min-destens einmal im Jahr mit allen Eltern ein Einzelgesprächmit der Bezugserziehungskraft des Kindes (und der Leiterin)angeboten wird. Dies kann in der Einrichtung oder bei denEltern zu Hause stattfinden. Der Termin findet möglichstzeitnah um den Geburtstag des Kindes statt. Sollte imVorfeld Gesprächsbedarf auftreten, ist es notwendig, kurz-fristig ein gemeinsames Gespräch zu führen.

OrganisationAlle wichtigen Infos, aktuelle Elternbriefe, Ferienzeiten,Schließzeiten hängen an der Pinnwand. Wer auf demaktuellen Stand sein möchte, sollte täglich einen Blickdarauf werfen.Persönliche Dinge des Kindes (Windelpakete, Schnuller,Brotdosen, Kleidung, Schuhe, Gummistiefel usw.) müssenmit Namen gekennzeichnet sein, denn bei 65 Kindern fälltes auch uns schwer, den Kindern die richtigen Sachen zu-zuordnen. Um Unfälle zu vermeiden, bitten wir die Elternaus Jacken etc. alle Bänder zu entfernen. Die Kinder solltenkeine Ohrstecker und keine kleinen Haarspangen haben. Siekönnten verschluckt werden.Freitags nehmen die Eltern die Gummistiefel und Regen-kleidung zum Kontrollieren mit nach Hause. Vor den Ferienwird die Kleidung aus den Fächern ausgeräumt. DieWechselsachen sollten immer wieder nachgeschaut undausgetauscht werden.

ElternaktionenUnsere Kita ist ein Familienzentrum. Es ist uns wichtig,Kontakt zur gesamten Familie zu pflegen. Ein Bestandteilist z. B., dass einmal im Monat eine Veranstaltung für dieFamilien vorbereitet wird. Wir treffen uns dann zu einergemeinsamen Aktion (Backen, Matschen, Andachten feiern,Singen, Spielen, Turnen usw.).

GrundlageZum Wohl des Kindes ist es erforderlich, eine enge ver-trauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiten-den unserer Einrichtung und den Müttern und Vätern derzu betreuenden Kinder aufzubauen und zu pflegen.

Info-Veranstaltung für neue ElternZwei- bis dreimal im Jahr findet eine Info-Veranstaltungfür interessierte Eltern statt. Nach der telefonischen An-frage werden die Eltern eingeladen, sich über das Konzeptzu informieren und die Einrichtung zu besichtigen. Danachist es möglich, einen Termin für ein individuelles Anmelde-gespräch zu vereinbaren.

ErstgesprächNach vorheriger telefonischer Terminabsprache erfolgt einAufnahmegespräch in unserer Einrichtung. Dabei haben dieEltern die Möglichkeit, ein Einzelgespräch mit der Leiterinzu führen und noch offene Fragen zu klären. Nachdem dieinteressierten Eltern das pädagogische Konzept kennen-gelernt haben, können sie die Anmeldeanfrage ausfüllenund in die Warteliste aufgenommen werden.

HausbesuchNach vorheriger schriftlicher Zusage erfolgt, nach Ab-sprache mit den Eltern vor dem ersten Kita-Tag, ein Haus-besuch. Die Leiterin und die zukünftige Bezugserziehungs-kraft lernen die Familien in ihrer gewohnten Umgebungkennen. Danach erfolgt die Eingewöhnung.

ÜbergangsgesprächBevor ein Kind von der Kleinkindgruppe in die Ü3 Gruppewechselt, führen die Erziehungskräfte mit den Eltern einGespräch, wie der Übergang gestaltet wird. Dies kann zuHause oder in der Einrichtung erfolgen.

Tür- und AngelgesprächeTür- und Angelgespräche werden täglich beim Bringen undAbholen geführt. Diese sind sehr wichtig für den gegen-seitigen Austausch, um zu erfahren, wie es dem Kind geht,ob es gut geschlafen und gegessen hat, usw.

Bringen der KinderBeim Bringen am Morgen sollte die Zeit des Verabschie-dens nicht länger als 5 – 10 Minuten dauern. Diese Zeit istausreichend, um sich kurz mit der anwesenden Erziehungs-kraft auszutauschen. Ein tägliches Ritual beim Abschiederleichtert dem Kind die Trennung.

6. Zusammenarbeit mit Eltern

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HygieneDa wir Krabbelkinder in unserer Einrichtung betreuen,lassen Besucher bei uns Straßenschuhe vor der Tür (bitte inSocken, nicht barfuß).Während der Betreuungszeit in der Kita werden die Kinderin Wegwerfwindeln gewickelt (nach Bedarf sowie vor undnach dem Mittagsschlaf). Wir setzen voraus, dass notwen-dige hygienische Maßnahmen, wie regelmäßiges Badenund Duschen zu Hause erfolgen.

ElternabendeElternabende finden mindestens dreimal im Jahr statt.Nach den Sommerferien wird von allen Eltern ein neuerElternbeirat gewählt, der Ansprechpartner für die Elternund Erziehungskräfte ist. Die Richtlinien für den Eltern-beirat liegen in der Einrichtung und können gerneeingesehen werden. Eine Teilnahme an diesen Abendensetzen wir voraus.

Feste und FeiernDas Faschingsfest, das Sommerfest, das Hildegardfest undder Martinsumzug sind feste Bestandteile des Jahresablaufsund werden von den Eltern und Mitarbeitenden vorbereitet.

SpielkreisEinmal im Monat findet ein offener Spielkreis im Sozial-raum statt. Zwei Mitarbeitende leiten dieses Treffen. Esrichtet sich an Eltern, deren Kinder noch keinen Platz ineiner Kindertagesstätte haben und bis zu 18 Monate altsind. Eine Anmeldung ist für die Teilnahme erforderlich. Eswird gesungen, gemalt, die Kinder können Kontakt mitGleichaltrigen aufbauen und die Erwachsenen haben dieMöglichkeit zum Austausch.

Von Eltern für ElternEltern, die ihre Kompetenzen an andere Eltern weitergebenmöchten, sind herzlich eingeladen, dies an gemeinsamenAbenden oder Nachmittagen zu tun. Es ist eine Berei-cherung, wenn Eltern z. B. Erste Hilfe Kurse, pädagogischeThemen, Rechtliches oder vieles mehr an andere Elternweitergeben. Diese Aktionen sind dann für den Sozialraumgeöffnet.

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Kinder sind Rätsel, dieden Eltern aufgegeben werden.(Friedrich Hebbel)

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Rolle der FachkraftVoraussetzungen für die Arbeit in unserer Einrichtung fürKinder unter drei Jahren sind neben der beruflichen Quali-fikation, u. a. sensibel und einfühlsam zu sein, Geduld undeine gute Beobachtungsfähigkeit zu haben.Eine Erziehungskraft ist grundsätzlich Vorbild für dieKinder. Sie führt die Gruppe als Ganzes, geht aber auch aufdas einzelne Kind ein, erkennt seine Bedürfnisse und rea-giert entsprechend darauf.Aktivitäten müssen dem Entwicklungsstand der Kinder an-gemessen sein. Ein ganz wichtiger Aspekt der Arbeit ist, dieKinder dort abzuholen, wo sie in ihrer Entwicklung stehen.Mit Hilfe der Eltern baut die Erziehungskraft eine liebevolleBeziehung auf, denn diese ist die Grundlage für eine ver-trauensvolle Basis und das künftige Miteinander mit demKind.Die täglichen pflegerischen Arbeiten, wie z. B. das Fütternund Wickeln des Kindes, das Vor- und Nachbereiten derMahlzeiten und die Unterstützung des Kindes in der Per-sönlichkeitsentwicklung fließen ebenso in das Aufgaben-feld der Fachkraft ein.Ein wichtiger Bestandteil ist außerdem, die ihm über-tragene Aufsichtspflicht wahrzunehmen.

Fortbildung / QualitätsmanagementVon den Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie sich zweibis zu fünf Tage im Jahr fortbilden, um ihre beruflicheQualifikation zu erweitern und zu vertiefen. In der Ein-richtung werden Kinder mit besonderem Förderbedarfbetreut. Einige Mitarbeitende haben eine Zusatzqualifi-kation im heilpädagogischen Bereich.Eine stä ätskontrolle der Arbeit durch externeFachleute in Form von Qualitätsmanagement und Super-vision gehört zum Standard.

ndige Qualit

Wir haben ein umfangreiches Qualitätshandbuch. DerPunkt „Beschwerdemanagement“ ist u. a. Inhalt diesesQM – Handbuches.Zusätzlich sind die Mitarbeitenden in unterschiedlichen Ar-beitsgemeinschaften aktiv (dies ist z. B. das GießenerMobile, die AG Integration, der Fachausschuss der StadtGießen, die Trägerkonferenz AG § 78).

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7. Das Aufgabenfeld der Fachkraft /Rolle der Erziehungskraft

Kinder müssen mit Erwachsenensehr viel Nachsicht haben.(Antoine den Saint Exupéry)

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Mit Vollendung des dritten Lebensjahres gehen die Kinderin die Kindergartengruppe im Obergeschoss oder sieverlassen die Einrichtung. In der Stadt Gießen gibt esunterschiedliche Kindertagesstätten und andere Betreu-ungsmöglichkeiten für Kinder ab drei Jahren.Die katholischen Einrichtungen haben sich zu einem Ver-bund, dem „Gießener Mobile“ zusammengeschlossen.Gemeinsame Aktionen unterstützen die Vernetzung derEinrichtungen. Sie können einen Flyer zu diesem Verbunderhalten.Es ist die Aufgabe der Eltern, einen Folgeplatz für ihr Kindzu finden. Die Übergänge in eine andere Kindertagesstättewerden so gestaltet, dass die Bezugserziehungskraft mitdem Kind in der Folgeeinrichtung einen Besuch abstattet,um die Gruppe und die Einrichtung kennen zu lernen.Es besteht ein Kooperationsvertrag mit dem Montessori-Kinderhaus St. Martin. Zur Gestaltung des Übergangswurde mit den Kinderhausmitarbeitenden ein besonderesKonzept entwickelt.

9. Kooperationspartner

Die Kindertagesstätte kooperiert mit:

– dem Familienzentrum und Kinderhaus St. Martin– der Ludwig-Uhland-Schule– Frau Cornelia Sprejz als Patenzahnärztin– der Käthe-Kollwitz-Schule, Fachschule für Sozialpäda-

gogik in Wetzlar– der Schwangerenberatung des Sozialdienst katholischer

Frauen in Gießen– dem Gießener Mobile, einem Zusammenschluss aller

Kindertagesstätten in kath. Trägerschaft in Gießen– den Frühförderstellen in Gießen und Friedberg– der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius– der ärztlich-psychologischen Beratungsstelle zur

Elternberatung in der Einrichtung– weiteren sozialen Diensten in Gießen

Gießen, im Februar 2019

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8. Gestaltung von Übergängen

Die besten und schönsten Dinge auf der Weltkann man weder sehen noch hören.Man muss sie mit dem Herzen fühlen.(Verfasser unbekannt)

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Sozialdienst katholischer Frauen e.V.Kindertagesstätte St. Hildegard von BingenWartweg 2135392 Gießen

Tel. 0641 2001-400Fax 0641 [email protected]

www.skf-giessen.de