Pädiatrische Nephrologie 2009 - Kinder- und...

100
Pädiatrische Nephrologie 2009 Prof. Dr. med. Marianne Wigger

Transcript of Pädiatrische Nephrologie 2009 - Kinder- und...

Pädiatrische Nephrologie

2009

Prof. Dr. med. Marianne Wigger

• 1 % aller Lebendgeborenen zeigen eine

Fehlbildung oder leiden an einer hereditären

Nephropathie

• 0,5 % aller Kinder erkranken jährlich an einer

Nephropathie, davon > 90 % bakterielle

Infektionen

Epidemiologie

der Nierenerkrankungen

• Säuglinge Im Vordergrund bakterielle Infektion auf der Grundlage

morphologischer Veränderungen

einziges Symptom häufig schlechtes Gedeihen

• Kinder- und Jugendliche– unterschiedliche Symptomatik von organbezogen bis

symptomlos

– uncharakteristische Symptome: Unwohlsein,

Kopfschmerzen, Wachstums- und Gedeihstörung,

Leistungsminderung

Nephropathie und Lebensalter

I. Angeboren

– hereditäre

– intrauterin erworbene (Fehlbildungen)

II. Erworben

Ursachen der Nephropathien

• Fehlbildungen

• Harntraktinfektionen

• Glomerulonephritiden

• Idiopathisches Nephrotisches

Syndrom

• Akute und Chronische

Niereninsuffizienz

Wichtigste Nierenerkrankungen im

Kindesalter

• Aus metanephrogenem Gewebe (Ureterknospe + mesangiales Gewebe)

• abgeschlossen mit der 36. Schwangerschaftswoche

• Harnproduktion mit Ende des 3. Schwangerschaftsmonats

• Fehlbildungen Mitte/Ende des 3. Monats erkennbar

Entwicklung der Nierenfunktion

- Hydronephrose der rechten Niere des Fetus mit

- Deutlich erweitertem rechten Nierenbecken (Pyelon - P):

Verdacht auf Ureterabgangsstenose rechts

- V: Harnblase (Vesica)

Intrauterine Sonographie

einer Schwangeren (33. SSW)

Intrauterine Sonographie 29jährige Erstgravida in der 23.SS:

Deutliche Vergrößerung der rechten fetalen Niere mit

multiplen größeren und kleineren Zysten

• Häufigkeit: 1 : 1500 ( > )

• Pathogenese: Ureterknospe fehlt

Doppelseitige Nierenagenesie

– während der Schwangerschaft Oligohydramnion

– typisches Gesicht (Potter-Syndrom)

Einseitige Nierenagenesie

– häufig Zufallsbefund

– DD: funktionslose Niere (Verschluss, Schrumpfung,

dystope Niere)

Nierenagenesie/ -aplasie

Fehlbildungen

Isolierte Malformation der Gesamtniere

– Form

– Lage

– Rotation

– Zahl

Fehlentwicklung der Niere

Fehlbildungen

Anomalien in Form, Lage, Rotation, Zahl

Fehlbildungen

Fehlanlage des

Nierengewebes

Fehlentwicklung der Niere

Fehlbildungen

• Oligomeganephrone

• Hypoplasie/Dysplasie

(Zahl der Nephrone )

• Segmentale Hypoplasie (Ask-Upmark)

• Zystennieren

Fehlanlagen des Nierengewebes

Fehlbildungen

DD Zystennieren/

solitäre Nierenzyste

Alter 6 Jahre, Zufallsbefund bei HWI,

solitäre Nierenzyste re., Linke Niere o.p.B.

Klassifikation

nach Schärer/Mehls 2002

Hereditäre zystische Nierenerkrankungen

Erkrankung Vererbung Gen Chromosom Protein

Polyzystische Nierenerkrankung

Autosomal dominant AD PKD1 16p13.3 Polycystin-1

AD PKD2 4q21 Polycystin-2

Autosomal rezesiv AR PKHD1 6p21-23 Fibrocystin

Nephronophthise

Juvenile AR NPHP1 2q12-13 Nephrocystin

AR NPHP4 1p36 Nephrocystin-4

Infantile AR NPHP2 9q22-31 Inversin

Adoleszente AR NPHP3 3q21-22 ?

Medullary cystic AD MCKD1 1q21 ?

Kidney disease AD MCKD2 16p12 ? Markschwammniere

Wilson PD, NEJM 2004

NPHP5 3 q13 Nephrocystin 5

– Anatomie: • symmetrische Zysten (2mm)in beiden Nieren(Sammelrohre erweitert)

• Anzahl der Zysten korreliert mit Symptomatik

(60% bei perinatal, 10% bei juvenil)

– Assoziation: fibrotische/cystische Veränderungen in

Leber, Pankreas, Lunge

- Genort 6p21

– Häufigkeit: 1:20.000 (Gesamtbevölkerung)

Autosomal rezessiv polyzystische Nieren-Degeneration (ARPDK) - sogenannter infantiler Typ

Wilson PD, NEJM 2004

Symptome

• Oligohydramnion

• Bauchtumor (grosse Nieren)

• Lungenhypoplasie

• Sog.“Pottersequenz“

• Hypertonus (~100%)

• Polyurie/Polydipsie

• Proteinurie

• progrediente NI

• Sono Eltern: o.p.B.

• Leberfibrose obligat!

– Portaler Hypertonus

– Splenomegalie

Autosomal rezessiv polyzystische Nieren-Degeneration

(ARPDK) - sogenannter infantiler Typ

typisches Gesicht

bei

Potter-SequenzARPKD

Prognose

Frühzeitige Niereninsuffizienz

Autosomal rezessiv polyzystische Nieren-Degeneration

(ARPDK) - sogenannter infantiler Typ

Terminale Niereninsuffizienz

bei ARPKD

Roy S et al, Pediatr Nephrol 1997

ARPKD-postnatalZystengröße: < 2 mm

Pfeffer- Salz-Struktur

Kasuistik: Jasmin A. ,geb.12. 12. 2002

Anamnese

Erstes und einziges Kind der Eltern.

22. SSW Feindiagnostik:Nieren unauffällig beurteilt.

35.SSW Feindiagnostik:Anhydramnion

17.12.02: Geburt durch primäre Sectio caesarea unter dem V. a.

Niereninsuffizienz. GG 2.725 g, GL 49 cm.

Sonogramm typische Pfeffer-Salz-Struktur mit

erhöhter Echogenität

Kasuistik: Jasmin A. ,geb.12. 12. 2002

Anamnese

18.12.02 Verlegung in die UKJ unter

V. a. polyzystische Nierendegeneration mit

Lungenhypoplasie.

Wegen rezidivierender Apnoe-Ereignisse Beatmung bis

29.12.02 Bei hoher Furesisdosis (10 mg/kg/d) zunehmende Diurese.

Kreatinin 88 - 122 µmol/l.

19.03.03 Entlassung in die Häuslichkeit mit einer

5-gleisigen antihypertensiven Therapie

09/03 Molekulargenetische Untersuchung :

Nachweis von 2 Mutationen des

PKHD1-Gens

Kasuistik: Jasmin A. ,geb.12. 12. 2002

15.09.05 Präemptiv Nierentransplantation

(Krea 346 umol/l, Harnstoff 36,8 mmol/l)

Lebendspende Mutter/ Kind in Hannover mit

Eigennephrektomie rechts

28.09.05 Explantation des Transplantates wegen

Urosepsis mit Einlage des PD-Katheters

Kasuistik: Jasmin A. ,geb.12. 12. 2002

11/05 Akute CMV-Infektion

10/06 Ösophagogastroskopie in Vorbereitung auf

2. NTx, unauffällig

10/06 1. fieberhafte Harntraktinfektion

11/06 2. fieberhafte Harntraktinfektion

01/07 Nephrektomie links Charité Berlin

08/07 Peritonitis

10/07 Therapie mit Cinacalcet wegen sekundärem HPT

08.10. 08 2. Nieren-Lebendspende

(Halbschwester der Mutter)

Kasuistik: Jasmin A. ,geb.12. 12. 2002

Häufigkeit 1:1.000 (Gesamtbevölkerung)

Genort 16 p 13.3 (PKHD1)4 q 21 - q 23 (PKHD2)

Anatomie: Zysten in beiden Nieren(alle Nephronabschnitte können von Zysten

durchsetzt sein, Zystengrösse steigt mit Alter, zunehmend interstitielle Fibrose)

Assoziation: bei 50 % Lebercysten, jedoch keine Fibrose

Symptome: meist jenseits des Kindesalters,

Hypertonie, Hämaturie (insgesamt milder)

Prognose: NI im Erwachsenenalter

Autosomal rezessiv polyzystische Nieren-Degeneration

(ARPDK) - sogenannter infantiler Typ

Wilson PD, NEJM 2004

Symptome

• Hypertonie (fast 100%)

• Hämaturie

• Polyurie/Polydipsie

• Flankenschmerzen

• Harnwegsinfektionen

• Nephrolithiasis

• 40% ESRD: 60 Jahre

• Zysten: Leber 50%

Pankreas 10%

• Hirnbasisaneurysmen (40%)

• Herzklappenveränderung(40%)

Autosomal dominant polyzystische Nieren-Degeneration (ADPKD)

„adulter Typ“

Pos. Familienanamnese und ≥ 2 Nierenzysten bis zum 20 L.J. ADPKD

Diagnosesicherung bei 95 % bis zum Alter von 20 Jahren (100%: 30 L.J.)

Leberzysten (Ø Leberfibrose)

ADPKD

Multizystische Nierendysplasie

Klassifikation

nach Schärer/Mehls 2002

Multizystische Dysplasie

• Häufigkeit: 1:4.500 (Lebendgeborene)

• Heredität: unklar

• Anatomie: Nierencysten unterschiedlicher

Größe in einer Niere

• Assoziation: kontralaterale Fehlbildungen im Harntrakt 30%

• Symptome: Abhängig von Morphologie

der kontralateralen Niere

• Prognose: dito

Multizystische Nierendysplasie

32 SSW, multizystisch dysplastische Niere li, re. O.B.(UFK OA Bolz)

5 Tage altes Neugeborenes mit multizystischer Nierendysplasie,

Sonographie der rechten Niere von ventral im Längsschnitt: Deutlich

vergrößertes Organ mit multiplen größeren und kleineren Zysten, kein

Parenchym nachweisbar

Multizyst. Nierendysplasie re.,

kompensatorische Hypertrophie li

Alter: 2 Jahre

7,0 cm

re.li.

5 Tage altes Neugeborenes mit multizystischer Nierendysplasie, Sonographie

der rechten Niere von ventral im Querschnitt:

Die größte Zyste wird mit 6 cm im Querschnitt ausgemessen (Kreuze)

10 Tage altes Neugeborenes mit

multizystischer Nierendysplasie rechts,

Miktionszystoureterogramm:

• Bei Prallfüllung der Blase mit

Kontrastmittel wird die Blase rechts von

der großen Niere imprimiert (Pfeile).

• Auch der Darm ist etwas nach links

verdrängt.

• Auffälliger Weichteilschatten (der

multizystischen Niere entsprechend) im

rechten Mittelbauch

Mögliche Komplikationen

• „Platzprobleme“: postpartale Ernährung

• Harnwegsinfektionen (VUR)

• Art. Hypertonie (<10%)

• Proteinurie (progrediente Niereninsuffizienz?)

• Abwägung zwischen rein konservativer Führung und

OP (Nephrektomie)

• Keine maligne Entartung

Multizystische Nierendysplasie

Kasuistik, Christopher W.

Diagnosen: • Z. n. Nierentransplantation 12/2002 (Lebendspende vom Vater) bei

terminaler Niereninsuffizienz bei multizystischer Nierendysplasie

links und hypoplastisch-dysplastischer Niere rechts

• Z. n. Nephrektomie rechts 12/2002

• Vesikoureteraler Reflux in die Transplantatniere

• Rezidivierende Harntraktinfektionen

• Chronische Tranplantatnephropathie

• Z. n. Subvesikaler Harnableitung mittels Cystofixkatheter 10/05 – 08/06

• Renale Anämie

• Sekundärer Hyperparathyreoidismus

• Renaler Hypertonus

• Renaler Kleinwuchs

• Z. n. Myotomie des linksventrikulären Ausflusstraktes und

Rekonstruktion der Mitralklappe am 5.5.2006

• Schrittmacherimplantation am 5.5.2006

• Psychomotorische Entwicklungsverzögerung

• Ehemaliges Frühgeborenes 34. SSW

• Katzenhaarallergie

• Einmalkatheterismus seit 23.10.2006

Anlage einer Mitrofanowfistel (11/07)

Aktuell: Immunglobulingabe bei rezidivierenden Infekten und

Immunglobulinmangel

Kasuistik, Christopher W.

Diagnosen • Z. n. Nierentransplantation 12/2002 (Lebendspende vom Vater) beiterminaler Niereninsuffizienz bei multizystischer Nierendysplasie links und hypoplastisch-dysplastischer Niere rechts

• Z. n. Nephrektomie rechts 12/2002

• Vesikoureteraler Reflux in die Transplantatniere

• Rezidivierende Harntraktinfektionen

• Chronische Tranplantatnephropathie

• Z. n. Subvesikaler Harnableitung mittels Cystofixkatheter 10/05 – 08/06

• Renale Anämie

• Sekundärer Hyperparathyreoidismus

• Renaler Hypertonus

• Renaler Kleinwuchs

Kasuistik, Christopher W.

Diagnosen: • Z. n. Myotomie des linksventrikulären Ausflusstraktes und Rekonstruktion der Mitralklappe am 5.5.2006

• Schrittmacherimplantation am 5.5.2006

• Psychomotorische Entwicklungsverzögerung

• Ehemaliges Frühgeborenes 34. SSW

• Katzenhaarallergie

• Einmalkatheterismus seit 23.10.2006

Anlage einer Mitrofanowfistel (11/07)

Aktuell: Immunglobulingabe bei rezidivierenden Infekten und Immunglobulinmangel

Klassifikation

nach Schärer/Mehls 2002

Familiäre juvenile Nephronophthise

• Häufigste genetische Ursache für terminale NI im Kindesalter (14%)

• Vererbung : autosomal rezessiv

• Alter 2 – 6 LJ: Polyurie, Polydipsie, Nykturie und sek. Enuresis

• Kleinwuchs

• schwere Anämie

• Fehlen von Ödemen, Hypertonie oder Hämaturie

Diagnose erst bei Vorliegen der terminalen

Niereninsuffizienz

Nephronophthise (NPH)

Pathologie:

• Zysten an der Rinden-Mark Grenze beider Nieren, Ø 1-15 mm

gefüllt mit klarer, bernsteinfarbenen Flüssigkeit

• Pathognomonisch: keine weiteren zystischen Veränderungen

• Spätstadium: Verkleinerung der Nieren, feine Oberflächengranulierung

NPHP2: Alter 10 Jahre

Leicht verkleinerte Niere,

echoreich, kleine Zysten

NPHP1: Alter 18 Jahre

Nierenlänge 9 cm,

echoreich, keine Zysten

Glomeruli: weitgehend unauffällig

Subkapsulär: glomeruläre Zysten.

Streifige tubulointerstitielle Fibrose

mit Tubulusatrophie

teilweise hypertrophierte Tubuli

Mark-Rindengrenze: Zysten

Nephronophthise (NPH)

Nephronophthise (NPH)

Extrarenale Beteiligungen (30%)

• Retinitis pigmentosa: Senior-Løken Syndrom

• Kleinhirnwurmaplasie: Joubert Syndrom

• Mentale Retardierung

• Hypophyseninsuffizienz:

• Skelettanomalien (z.B. Zapfenepiphysen)

• Kongenitale hepatische Fibrose (Leberzirrhose)

Uropathie

11,7%

Nierenhypoplasie

+ Dysplasie

22,8%HUS

6,9%

Nephronophthise

8,9%

Zystennieren4,8%

Alport2,8%

Zystinose/

Oxalose 5,0%

FSGS9,1%

Glomerulo-

nephritis

8,3%

interstit. Nephritis +

Refluxnephropathie

3,5%Systemer-

krankungen

4,3%

Verschiedene8,3%

unbekannte Genese

3,6%

n=605 Kinder und Jugendliche

Diagnoseverteilung: Terminale NI

Kinder und Jugendliche (Quasi Niere)

Blasenanomalien

Fehlentwicklung des Harntraktes

Fehlbildungen

• Blasenektopie

• Blasendivertikel

– Blasenschleimhaut stülpt sich durch Muskellücken

• Urachusanomalien

• Störung des Ostiumverschlusses

Blasenanomalien

Fehlbildungen

Störungen des Ostiumverschlusses

• Störung des vesiko-ureteralen Ventilmechanismus durch

– fehleinmündenden Ureter (nicht schräg genug s. Bild, zu kurz)

– Störung der Detrusormuskulatur

Uretermündung

pathologisch normal

3-jähriges Mädchen mit vesiko-ureteralem Reflux

Miktionszystourethrogramm

eines 6jährigen Patienten mit

vesiko-ureteralem Reflux:

• Bei Prallfüllung der Blase:

Reflux V.° rechts

• Ballonartig erweitertes

Nierenbecken

• Reflux IV. - V.° links,

der sich bei Miktion

• verstärkt

• Urethra ohne Einengung

Vesiko-Ureteraler Reflux (VUR)

• Definition

Rückfluss von Urin aus der

Blase in den Ureter - vesiko-

ureteraler Reflux - oder bis in

das Nierenbecken - vesiko-

ureterorenaler Reflux

• Häufigkeit

30 - 50 % der Kinder mit HTI

unabhängig vom Geschlecht

HTI

- Hinter der Blase rechts dilatierter Ureter (6,8 x 10,8 mm, Kreuze)

- Linker Ureter nur schlitzförmig erweitert

6-jähriger Patient mit vesikoureteralem Reflux

Sonographie Harnblase (Querschnitt):

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Hinter der Blase rechts distal erweiterter Ureter von 11,5 mm Weite (Kreuze)

6jähriger Patient mit vesikoureteralem Reflux

Sonographie (Harnblase, Längsschnitt):

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Obstruktive Uropathie

Fehlentwicklung der Niere

Fehlbildungen

Obstruktive Uropathie

• Ureterabgangsstenose

• Uretermündungsstenose

• Ureterocele

– angeborene Erweiterungdes distalen Ureters

• Ureterektopie

– Leitsymptom: persistierende Harninkontinenz

• Urethralklappen

• Meatusstenosen

Fehlbildungen

HTS II.° (zwischen den Kreuzen) Harntransportstörung 2.Grades

7 Monate alter Säugling mit HTI

Sonographie der rechten Niere von dorsal (Querschnitt):

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

- Erheblich dilatiertes Nierenbeckenkelchsystem (weiße Pfeile)

- Dilatiertes extrarenales Nierenbecken

- Parenchymverschmälerung (Parenchymdicke 4 mm, rote Pfeile)!

Säugling (5. Lebenswoche) mit

Ureterabgangsstenose rechts

Sonographie (Längsschnitt dorsal) der rechten Niere präoperativ:

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Säugling (5. Lebenswoche)

Ureterabgangsstenose rechts

Intravenöses Urogramm

(Aufnahme 25 min. nach

Kontrastmittelinjektion):

Links: Zartes Kelchsystem

Rechts: Plumpes, aufgeweitetes

Kelchsystem (schwarze Pfeile)

Flau kontrastiertes, dilatiertes

Nierenbecken rechts (rote Pfeile)

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Sequenzszintigramm

- Beide Nieren in normaler Größe,

Form und Lage

- Beiderseits kein Anhalt für

Einschränkung der Nierenfunktion

- Harnausscheidung beiderseits

mäßig verzögert

Nierensequenzszintigraphie

mit 99mTc-MAG3 (Merkapto-

Azetyltriglyzerin):

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Szintigramm bei Ureterabgangsstenose

Diagnostik bei Nierenerkrankungen

Obstruktive Uropathie

• Ureterabgangsstenose

• Uretermündungsstenose

• Ureterocele

– angeborene Erweiterungdes distalen Ureters

• Ureterektopie

– Leitsymptom: persistierende Harninkontinenz

• Urethralklappen

• Meatusstenosen

Fehlbildungen

Fehlbildungen des Ureters / Ureterocelen

Bennet Sch.; geb. 2.5.02; U: 6.5.02

Störungen des Ureters / Ureterocelen

Obstruktive Uropathie

• Ureterabgangsstenose

• Uretermündungsstenose

• Ureterocele

– angeborene Erweiterungdes distalen Ureters

• Ureterektopie

– Leitsymptom: persistierendeHarninkontinenz

• Urethralklappen

• Meatusstenosen

Fehlbildungen

Retrogrades Urogramm (J.K., 4 Jahre)

iv-Urogramm

(J.K., 4 Jahre)

CT: (J.K., 4 Jahre)

CT: (J.K., 4 Jahre)

CT: (J.K., 4 Jahre)

Obstruktive Uropathie

• Ureterabgangsstenose

• Uretermündungsstenose

• Ureterocele

– angeborene Erweiterungdes distalen Ureters

• Ureterektopie

– Leitsymptom: persistierende Harninkontinenz

• Urethralklappen

• Meatusstenosen

Fehlbildungen

Urethralklappe

Fehlbildungen

U. Henning, 6. LT

Urethralklappe

Bedeutung der Fehlentwicklung

• In Abhängigkeit von ein- oder doppelseitigem Auftreten (in der Regel Hypertrophie der gesunden Seite)

• Als Abflußhindernis Begünstigung von Infektionen

• Assoziation mit Fehlbildungen anderer

Organsysteme

Fehlbildungen

Syndrome mit Nierenfehlbildungen

Fehlbildungen

Uropathie

11,7%

Nierenhypoplasie

+ Dysplasie

22,8%HUS

6,9%

Nephronophthise

8,9%

Zystennieren4,8%

Alport2,8%

Zystinose/

Oxalose 5,0%

FSGS9,1%

Glomerulo-

nephritis

8,3%

interstit. Nephritis +

Refluxnephropathie

3,5%Systemer-

krankungen

4,3%

Verschiedene8,3%

unbekannte Genese

3,6%

n=605 Kinder und Jugendliche

Diagnoseverteilung: Terminale NI

Kinder und Jugendliche (Quasi Niere)

Ursache der Terminalen NI

bei ca 60 % angeborene

Nierenveränderungen

Es gilt:

Vor jeder Nierenoperation ist das Vorhandensein

einer intakten Gegenniere zu beweisen

Gefäßanomalien

Fehlentwicklung der Niere

Fehlbildungen

Gefäßanomalien der Niere

• Nierenarterienstenose

– Leitsymptom: Hypertonus

Fehlbildungen

Normales Renovasogramm

Angiographie bei NAST vor Dilatation

Angiographie bei NAST nach Dilatation

ARPKD (Sonografie im Verlauf)

2003

2006

Wilson PD, NEJM 2004

Wilson PD, NEJM 2004

ARPKD

Alter 17 Jahre, Krea 150 µmol/l, 3 Antihypertensiva

Komp. CNI: metab. Azidose, sek. Hyperparathyreoidismus

Max S.geb.: 24.11.89 U: 19.09.01Multizystische Degeneration rechts

Max S.geb.: 24.11.89 U: 19.09.01Multizystische Degeneration links

Funktion der NPH-Gene ?

NPHP1

NPHP2

NPHP3

NPHP4

Interaktion

Nephrocystin

Zell-Zell

Signale

Inveresin

TubuluslumenInterstitium

Zell-Matrix

Signale ?

?

Tubulszellen

Uropathie

11,7%

Nierenhypoplasie

+ Dysplasie

22,8%HUS

6,9%

Nephronophthise

8,9%

Zystennieren4,8%

Alport2,8%

Zystinose/

Oxalose 5,0%

FSGS9,1%

Glomerulo-

nephritis

8,3%

interstit. Nephritis +

Refluxnephropathie

3,5%Systemer-

krankungen

4,3%

Verschiedene8,3%

unbekannte Genese

3,6%

n=605 Kinder und Jugendliche

Diagnoseverteilung: Terminale NI

Kinder und Jugendliche (Quasi Niere)