Peermade Development Society (PDS) Familie · PDF filezählt die 39-Jährige. Sie und...

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T H E F A I R T R A D E C O M P A N Y Portraits Peermade Development Society (PDS) Familie Oomman

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Portraits

Peermade Development Society (PDS) Familie Oomman

Indien Produkt: Bio Tee

DiePeermadeDevelopmentSociety(PDS)isteinekirchlicheNicht-RegierungsorganisationimsüdindischenBundesstaatKerala.PDSfördertvorallemdenBioanbaubeidenKleinbauernunddieVerarbeitungihrerPro-dukte,zumBeispielvonGewürzenundTee.

Rund400KleinbauerngehörenzurzeitzuPDS.DieHälftevonihnenbautbereitsökologischan,dieandereHälftemöchteaufBio-Landwirtschaftumstellen.DankdemFairenHandelistTee-AnbauindieserRegioneinwichtigerBeitragzumFamilieneinkommengeworden.

Text:GEPA–TheFairTradeCompany

Peermade Development Society

Vorbei an Teegärten windet sich die Straße im in-dischen Bundesstaat Kerala im Südwesten des Landes durch den Gebirgszug der Western Ghats. Wir sind zirka 100 Kilometer von der Malabarküste, oder Ge-würzküste entfernt, also da „wo der Pfeffer wächst“. Schließlich halten wir bei einer christlichen Schule. Von dort aus ist es noch eine Viertelstunde Fußweg bis zum Dorf Valacode. Wir überqueren einen kleinen Bach – dort wäscht gerade eine Frau Wäsche in klarem Ge-birgswasser.

Das kleine Steinhaus von George und Valsamma Oom-man liegt mitten im Grünen, umgeben von Blumenbee-ten, Kaffeesträuchern, Bananenstauden und verschie-denen Gemüsepflanzen, zusätzlich zu ihrem Teegarten. Hier draußen treffen wir auf einen weiteren Mitbewoh-ner: Eine junge, braune Kuh läuft frei herum.

Valsamma und George bewirtschaften ihren knapp ei-nen halben Hektar Land gemeinsam. „Wir sind froh, dass wir die Arbeit zusammen machen können“, er-

Bessere Zeiten für dieTeebauern von Valacode

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zählt die 39-Jährige. Sie und ihr Mann verkaufen ihren Bio-Tee über die Peermade Development Society (PDS), eine kirchliche Entwicklungsorganisation.

Das Geschäft mit Tee lief jedoch längere Zeit schlep-pend. PDS konnte nicht viel Tee vermarkten, sodass die Organisation zwischendurch auch gar keine Teeblätter von den Kleinbauern abnahm. „Das waren schwierige Zeiten“, erinnert sich George. Die Oommans mussten ihre Ernte anderweitig zu einem schlechteren Preis ver-kaufen. George: „Doch bevor es PDS gab, war es noch schlechter. Wir bekamen nur drei Rupien pro Kilo Tee.“ Inzwischen bekommt PDS Unterstützung von Tea Promo-ters India (TPI), langjähriger GEPA-Partner für Bio-Tee.

Die Oommans begrüßen diese Entwicklung: „Bevor TPI kam, bekamen wir nur fünf Rupien pro Kilogramm Tee. Jetzt, seitdem TPI eingestiegen ist, sind es 15 Rupien.“ Dank dem Fairen Handel mit der GEPA entwickelt sich außerdem die gesamte Organisation in Sachen Tee weiter: Von dem Mehrpreis, den die GEPA an PDS für den kräftigen Bio-Tee bezahlt, stellt PDS drei land-wirtschaftliche Berater ein. Sie sollen die Kleinbauern unterstützen und schulen. Über die GEPA können die Kleinbauern ihren Tee auf dem deutschen Markt ver-kaufen.

Valsamma kocht Kaffee für die Besucher von der GEPA. Den bauen die beiden hier ebenfalls selbst an. Sie nimmt die Kaffeebohnen, röstet sie in Öl über dem Feuer – gut eine Dreiviertelstunde lang. Die schwarzen Bohnen gibt sie in eine Vertiefung im Küchenboden und zerkleinert sie im stehen mit einem langen Stampfer.

An der Steckdose lädt ein Handy. Im Haus gibt es Strom und fließend Wasser. Außerdem hängen hier einige Je-susbilder – die beiden sind Christen wie viele Farmer-familien in der Gegend. Das sieht man auch an Valsam-mas Kleidung: Im Gegensatz zu den meisten indischen Frauen trägt sie keinen Sari, sondern ein langes Kleid.

In Valacode gibt es eine katholische Schule und eine katholische Kirche. Bei der Kirche holt PDS auch den frischen Tee ab: George und Valsamma bringen ihre Ernte zwei Mal in der Woche dorthin. Ihre anderen Früchte und Gewürze, sowie ihre Kaffeekirschen ver-kaufen sie auf dem lokalen Markt.

Der Kaffee ist fertig. Ein Nachbar ist vorbei gekommen und George trinkt seine Tasse mit ihm auf der Treppen-stufe vor dem Haus. George: „Wir trinken gerne Kaffee, aber auch Tee. Wir nutzen unsere eigenen Produkte und kaufen nichts dazu.“

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