PETER FELDMANN - uni-frankfurt.de · YOUSSEF ABID Herkunftsland: Marokko Herr Abid ist in...

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PETER FELDMANN Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte bereichern seit jeher unsere Stadt. Sie bringen vielfältige Erfahrungen, Fähig- keiten und Kulturen mit, die Frankfurt lebens- und liebenswert machen. Frankfurt ist eine Stadt, in der Menschen aus 177 Nationen ihre Heimat haben oder finden. Das Buch, das Sie jetzt in den Händen halten, stellt 37 Frankfur- terinnen und Frankfurter aus allen Teilen der Welt vor, die Frankfurt ihre Heimat nennen. Ihre Biographien erzählen vom Ankommen, vom Zurechtfinden, aber auch davon, sich in eine neue, fremde Welt zu integrieren und zu behaupten. Sie stehen stellvertretend für viele Menschen. Ihre Geschichten geben unserer Stadt – im wahrsten Sinne des Wortes – ein internationales Gesicht. Ich danke der Kommunalen Ausländervertre- tung für die Idee zu dieser Publikation. Die KAV ist ein unverzichtbares Gremium innerhalb unserer Stadtgesellschaft. Ihr Ziel ist, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt wohl fühlen und Teil unseres vielfältigen Zusammenlebens werden. Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke und überraschende Erkenntnisse beim Lesen dieses Buches. Herzlichst Ihr Peter Feldmann 1

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PETER FELDMANNOberbürgermeister

der Stadt Frankfurt am Main

Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte bereichern seit jeher unsere Stadt. Sie bringen vielfältige Erfahrungen, Fähig-keiten und Kulturen mit, die Frankfurt lebens- und liebenswert machen. Frankfurt ist eine Stadt, in der Menschen aus 177 Nationen ihre Heimat haben oder finden. Das Buch, das Sie jetzt in den Händen halten, stellt 37 Frankfur-terinnen und Frankfurter aus allen Teilen der Welt vor, die Frankfurt ihre Heimat nennen. Ihre Biographien erzählen vom Ankommen, vom Zurechtfinden, aber auch davon, sich in eine neue, fremde Welt zu integrieren und zu behaupten. Sie stehen stellvertretend für viele Menschen. Ihre Geschichten geben unserer Stadt – im wahrsten Sinne des Wortes – ein internationales Gesicht.

Ich danke der Kommunalen Ausländervertre-tung für die Idee zu dieser Publikation. Die KAV ist ein unverzichtbares Gremium

innerhalb unserer Stadtgesellschaft. Ihr Ziel ist, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt wohl fühlen und Teil unseres vielfältigen Zusammenlebens werden.

Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke und überraschende Erkenntnisse beim Lesen dieses Buches.

HerzlichstIhr

Peter Feldmann

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SYLVIA WEBERDezernentin

für Integration und Bildung

der Stadt Frankfurt am Main

Grußwort

Liebe Leserinnen und Leser,

viele von uns haben Vorbilder. Häufig sind dies Familienmitglieder oder enge Bekannte. Es können aber auch Menschen sein, die uns in besonderer Weise inspiriert haben. Vorbilder können Menschen sein, die mit Widerständen konfrontiert waren, mit denen auch wir kon-frontiert sind, und die diese überwunden ha-ben. Immer aber finden wir Gemeinsamkeiten, wir identifizieren uns mit unseren Vorbildern und eifern ihnen nach oder schauen uns etwas ab von ihrem Mut, ihrem Engagement oder ihrem Können. Vorbilder bieten Orientierung und sie verleihen Zuversicht. Auch für uns als Gesellschaft insgesamt sind Vorbilder eine Quelle der Inspiration und eine Stütze.

Viele unserer Vorbilder haben eine persönliche Einwanderungsgeschichte. Das ist keine große Überraschung in einer so vielfältigen Stadt wie Frankfurt. Ihre Biografien und persönlichen Erfahrungen machen sie für viele Menschen in unserer multikulturellen Stadt auch noch einmal zu einem persönlichen Vorbild. Ihre Lebenswege vorzustellen und bekannt zu machen ist ein unschätzbarer Beitrag zu einem guten Zusammenleben und einer gelingenden Integration. Denn die Biographien erfolgrei-cher Migrantinnen und Migranten schlagen eine Brücke zwischen den Nationalitäten,

zwischen den schon länger Ansässigen und den Zuwanderern. Sie sind Vermittler zwischen den Kulturen und an ihnen werden die Brüche und immer noch bestehenden Hürden unserer Gesellschaft deutlich. Denn Zugewanderte müssen vielerlei Hindernisse überwinden, um beispielsweise in unserem Bildungssystem oder auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Sie sind immer noch alltäglichen Diskriminie-rungen ausgesetzt, und vieles müssen sie sich erst erkämpfen. Sie haben es verdient, dass ihre Leistungen anerkannt werden!

Ich danke der KAV sehr herzlich, dass sie sich dieser Aufgabe verpflichtet hat. Ich danke der KAV aber auch für Ihr eigenes Engagement und das ihrer Mitglieder. Denn die KAV ist selbst besetzt mit Vorbildern, mit politisch aktiven Menschen, die vielen anderen Orientierung bieten und deutlich machen, dass die Betei-ligung und das Engagement von Menschen mit einem Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft wichtig und lohnenswert sind. Und man viel erreichen kann, wenn man sich für seine Interessen und die anderer Menschen einsetzt.

Ihre Sylvia Weber

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JUMAS MEDOFFVorsitzender der kommunalen Aus-

länderinnen- und Ausländervertretung

der Stadt Frankfurt am Main

Grußwort

Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,

liebe Leserinnen und Leser,

anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Kommunalen Ausländerinnen- und Ausländer-vertretung (KAV) haben wir 2016 zum ersten Male herausragende Persönlichkeiten Frank-furts mit Migrationshintergrund aus Wissen-schaft, Bildung und Wirtschaft geehrt.

Schon bei der Auswahl 2016 haben wir festgestellt, dass diese Menschen nur einen Bruchteil der Migrantinnen und Migranten repräsentieren, die in den letzten Jahrzehnten Bedeutendes und Interessantes für die Stadt Frankfurt am Main geleistet haben. Und es werden ständig mehr. Durch Generationswech-sel, durch Zuzug von Fachkräften, durch wach-sende Integration, bessere Bildung und mehr Engagement nimmt die Zahl der interessanten Biographien zu.

Aus diesem Grund haben wir uns dazu ent-schlossen, weitere Persönlichkeiten in einem zweiten Buch vorzustellen. Es war uns auch wichtig, dass die Ehrung im Jahr 2016 kein einmaliges und damit abschließendes Ereignis war. Diese bundesweit einmalige Initiative, die durch die Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich ausgezeichnet wurde, stieß nicht nur in Frankfurt auf ein großes Echo.

In diesem Jahr haben wir uns bewusst dafür entschieden, 37 Menschen zu ehren. Die KAV besteht aus 37 Mitgliedern, die die ausländi-sche Bevölkerung der Stadt Frankfurt am Main vertreten. Die 37 Geehrten aus 25 (!) Ländern vertreten genauso die gesamte ausländische Bevölkerung. Sie sind Stellvertreterinnen und

Stellvertreter der wahren Integrationshelden.

Wobei wie beim letzten Mal nicht die Ehrung, sondern die Menschen im Vordergrund stehen sollen. Das ist der Grund, warum wir sie ein-zeln in einem Buch vorstellen. Die Palette ist wieder sehr groß: erfolgsge-krönte Studentinnen und Studenten, Dokto-randinnen und Doktoranden, Forscherinnen und Forscher, angesehene Professorinnen und Professoren, weltbekannte Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler, Bundesverdienst-kreuzträger, erfolgreiche Topmanagerinnen und Topmanager, Selbstständige, Geschäftsleute und Young Professionals, Stars aus den ver-schiedensten Bereichen.

Mit unserem Buch wollen wir diese Menschen aber nicht nur würdigen und vorstellen, wir möchten nicht nur ein Bewusstsein dafür schaffen, welchen Anteil Migrantinnen und Migranten an der Entwicklung unserer Stadt haben, wir wollen darüber hinaus auch Mut machen. Und zwar all denen jungen und auch älteren Migrantinnen und Migranten, die Ideen, Eifer und Tatendrang haben. Auch sie haben das Potenzial, zu einer herausragenden Persönlichkeit zu werden. Und letztendlich werden sie dadurch dazu beitragen, dass sich irgendwann der Unterschied zwischen »Mig-rant« und »einheimisch« aufzulösen beginnt und wir alle nur noch als Frankfurterinnen und Frankfurter wahrgenommen werden.

IhrJumas Medoff

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YOUSSEF ABIDHerkunftsland: Marokko

Herr Abid ist in Casablanca, Marokko, geboren und aufgewachsen. Dort hat er nach dem Ab-itur an der Universität Hassan 2 das Studium der Diplom-Sprachwissenschaften absolviert. Nach zwei Jahren beruflicher Tätigkeit hatte er das Interesse, ein Aufbaustudium im Ausland zu absolvieren: die Motivation für ein weiteres Studium in Deutschland. Nach einem Semester Sprachkurs an der Universität Marburg hat er 2006 mit dem Studium der Sozialen Arbeit an der (damaligen) Fachhochschule Frank-furt angefangen und 2009 mit dem Diplom abgeschlossen. Den Master-Abschluss im Stu-diengang »Forschung in der Sozialen Arbeit« erwarb er 2014.

Parallel hat er als Jugendbildungsreferent für den Träger Bund deutscher Pfadfinderinnen gearbeitet und somit zusätzlich zu dem theo-retischen Wissen auch praktische Erfahrungen sammeln können.

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Seit dem 1. September 2016 ist er als Promo-vend an der Goethe Universität angenommen. Thema seiner Dissertation ist: »Migration, Mehrsprachigkeit und Bildungsverlauf von Jugendlichen mit marokkanischem Migrations-hintergrund in Berufsvorbereitungsmaßnah-men in Deutschland und Frankreich. Eine biographieanalytische Untersuchung.«

Auszeichnungen:

2009DAAD-Preis für gute Studienleistungen und hervorragende Leistungen ausländischer Studierender

2016Stipendiat des Avicenna-Studienwerks

NAJEEB ALIHerkunftsland: Syrien

Najeeb Ali sucht stets die Herausforderung und versucht, Schwierigkeiten zu meistern – eine Tugend, die er durch den Krieg in Syrien erlernt hat. Damit in Verbindung steht auch sein Streben, sich kontinuierlich auf akade-mischer und beruflicher Ebene weiterzuent-wickeln. Seit Juni 2017 arbeitet Herr Ali als Marketing- und Projektleiter bei der Hörmann GmbH in München. Bereits 2016 wurde er für ein Vollstipendium von der Frankfurt School of Finance & Management ausgewählt und studiert seitdem die berufsbegleitende Part-Time Variante des The Frankfurt MBA.

Nach seinem Abschluss im Jahr 2009 als Tele-kommunikationsingenieur an der Aleppo-Uni-versität arbeitete Najeeb Ali in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Syrien und der Türkei als Projektingenieur und anschließend als Exportmanager. Vier Jahre nach dem Beginn

der syrischen Revolution verlor er jedoch den größten Teil seines Vermögens und befand sich in persönlicher Gefahr. Ende 2015 entschied er sich schließlich, nach Deutschland auszu-wandern und mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Hier schaffte es Herr Ali in kurzer Zeit, die deutsche Sprache zu lernen und das Stipendium von der Frankfurt School of Finance & Managment zu erlangen, so dass er sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt erfolg-reich integrieren konnte.

Auszeichnungen:

2016FS-Scholarship 100% - Stipendium

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NIKOLAUS ATHANASSIADISHerkunftsland: Griechenland

Nikolaus Athanassiadis wurde als Sohn eines Apothekers und einer Ärztin auf der Insel Euböa in Griechenland geboren. 1963 kam er nach Frankfurt um Jura zu studie-ren. Das Studium wurde durch ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung ermöglicht. Während des Studiums engagierte er sich in der studentischen Politik und war 1964/1965 Präsident des Frankfurter Studentenparla-ments. Nach dem zweiten Staatsexamen 1973 wurde er an der Goethe-Universität wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Rechtstheorie, Rechtssoziologie und Strafrecht bei Prof. Dr. Wilfried Hassemer.

1976 gründete er eine eigene Kanzlei in Frankfurt, die er bis heute führt. Er war der erste griechische Rechtsanwalt in Frankfurt. Nikolaus Athanassiadis besitzt neben der griechischen auch die deutsche Staatsangehö-rigkeit. Er war in der Zeit von 1997 bis 2001 Stadtverordneter in Frankfurt und seit 1999 stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. Seit 2006 ist er Vorsitzender der Griechischen Gemeinde Frankfurt/M.-Hessen e.V.

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STEFANOS CHATZINIKOLAOUHerkunftsland: Griechenland

Stefanos Chatzinikolaou wurde in Nea Vissa, Griechenland, geboren.Nach dem Besuch der Hauptschule von 1956 bis 1962 in Nea Vissa, arbeitete er zunächst im elterlichen Agrarbetrieb.

Im November 1964 reiste er nach Deutschland aus und übernahm zunächst Aushilfstätig-keiten in einem Industriebetrieb in Witten a. d. Ruhr. In dieser Zeit entwickelte sich seine Vorliebe für die Elektrotechnik und damit verbunden sein Berufswunsch. Er ließ sich von April 1966 bis Juli 1969 zum Starkstromelek-triker ausbilden und bildete sich von 1970 bis 1972 in der Technikerschule (Elektrotechnik) zur Fachschulreife weiter.

Während seiner Arbeit als Elektroinstallateur besuchte er berufsbegleitend die Abendschule zum Elektrotechnikmeister.

1979 gründete er einen eigenen Handwerk-betrieb: die Firma DENAS Elektrotechnik GmbH mit zeitweise 72 Angestellten und 7 Auszubildenden im Jahresdurchschnitt. Als Ausbildungsbetrieb hat die Fa. DENAS somit im Zeitraum von 1979 bis 2013 insgesamt 146 jungen Menschen die Grundlage für eine Zukunft im Elektrohandwerk gegeben.

2015 gab er den Betrieb an einen Nachfolger und ist seitdem im Ruhestand.

Stefanos Chatzinikalaou ist ehrenamtliches Mitglied des Meisterprüfungsausschus-ses Elektrotechnik der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein Main.

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FRÉDÉRIC CLAUDEHerkunftsland: Frankreich

Der gebürtige Franzose Frédéric Claude kam im Jahr 2000 nach Frankfurt am Main. Er gründete 2003 Le Jardin Multilinguale Kindereinrichtungen gGmbH. Le Jardin ist ein freier Träger für Kinderkrippen und Kinder-gärten in Frankfurt am Main. Als eine der ersten Kindertagesstätten deutschlandweit bot Le Jardin eine mehrsprachige Betreuung im Krippenalter an.

Das Motto von Le Jardin und zugleich von Frédéric Claude ist: »Zwei Sprachen sind ein Geschenk für jedes Kind«.»Wir wollen die Neugier und Lust der Kinder an fremden Sprachen wecken. Wer mit mehr als einer Sprache vertraut ist, gewinnt nicht nur an Ausdruck, sondern erhält einen tiefen Einblick in andere Kulturen und Sichtwei-sen. Mehrsprachigkeit in diesem Sinne zielt über die reine Sprachbeherrschung hinaus: Sie soll der künftigen Generation helfen, auf Menschen zuzugehen, Toleranz und Respekt zu erlernen und damit Grenzen zu überwinden.« (Frédéric Claude)

Le Jardin verfolgt einen multilingualen Ansatz. Hierbei ist das entscheidende Qualitäts-merkmal die kontinuierliche Weiterführung des Mehr- bzw. Zweitspracherwerbs in jeder

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Einrichtung (Kinderkrippe und Kindergarten). Die Motivation zur Gründung dieser Gesell-schaft durch Frédéric Claude ging aus vielen Gesprächen mit französischen, englischen und auch deutschen Eltern hervor, die aufgrund ihrer Arbeit mit Auslandsaufenthalten rechnen und ihre Kinder auf die Notwendigkeit, sich schnell sprachlich neu orientieren zu müssen, besser vorbereiten wollten. Dieser Wunsch geht einher mit den Erkenntnissen der Elemen-tarforschung, dass Kinder, die bereits im Säug-lingsalter konsequent anderen Sprachsystemen ausgesetzt sind, eine sehr viel höhere Kompe-tenz zum Erlernen von Sprachen besitzen.

Le Jardin ist in seinen Ursprüngen aus der Notwendigkeit entstanden, Familien- und Berufsleben optimal zu vereinbaren und ist Arbeitgeber von mehr als 50 Mitarbeitern.

Seit seiner Gründung ist Le Jardin kontinuier-lich gewachsen und betreibt 8 Kinderkrippen, 3 Kindergärten und weitere sind bereits in Planung. Diese sind zum größten Teil betriebs-nah ausgerichtet oder fungieren als Betriebs-einrichtung. Le Jardin bietet nicht nur Plätze für kooperierende Unternehmen an, sondern auch für Familien mit Wohnsitz in Frankfurt am Main.

MINH HUONG DAOHerkunftsland: Vietnam

Geboren 1998, hat Frau Dao ab der 10. Klasse eine Schule für besonders begabte Schüler in Vietnam besucht und im Jahr 2016 das Abitur gemacht.

Noch als Minderjährige mit 17 ist sie alleine, d.h. ohne ihre Familie, ins Ausland gegan-gen. Die größten Probleme für sie waren die Sprachbarriere, kulturelle Probleme und die Notwendigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Sie hat all diese Probleme überwunden und ist jetzt sehr gut in Frankfurt am Main und in einer deutschen Hochschule integriert.Sie hat den Abschluss des DSD II (Deutsches Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz - Zweite Stufe) mit bestmöglichem Ergebnis er-reicht, den Abschluss der Feststellungsprüfung mit Auszeichnung und wurde als Stipendiatin der von Schad’schen Stiftung aufgenommen.

Frau Dao nimmt als Delegierte für Deutschland an einer »Model-United-Nations-Konferenz« (MUN) teil.

Ihr Engagement in der Musikstiftung Bad Soden zeigt ihre Verbundenheit mit der neuen Heimat Deutschland.

Auszeichnungen:

2017 Stipendiatin der von Schad’schen Stiftung

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EVERT DE HAANHerkunftsland: Niederlande

Nach seinem Masterstudium der Betriebswirt-schaftslehre und einem Master in Wirtschafts-wissenschaften, begann Evert de Haan im Sep-tember 2011 sein PhD-Studium in Marketing an der Universität Groningen (Niederlande). Im Januar 2016 hat er sein Doktorat cum laude erhalten, die höchste Note für ein Doktorat in den Niederlanden, die in nur 5% der Fälle cum laude vergeben wird. Für sein Doktorat hat er den »SOM Best PhD Dissertation Award 2016« erhalten, für die beste Dissertation der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Groningen.

In August 2015 ist Evert de Haan nach Frankfurt gezogen, wo er seit Februar 2016 im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität als Juniorprofessor für Marketing tätig ist. Sein Forschungs-gebiet orientiert sich an Themen, die im Zusammenhang mit digitalem Marketing und Marketing Accountability stehen. Aktuelle Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die

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Nutzung mobiler Geräte, die Effektivität von Online-Werbung, die Herausforderungen der Anzeigenblockierung, die Verwendung von Kundenmetriken und anderen Marketingmet-riken zur Verbesserung des Kundenservice und der Unternehmensleistung.

Evert de Haans Forschung wurde in nationa-len und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert, z.B. zwei Publikationen im renommierten International Journal of Research in Marketing (IJRM), wo er auch für verschiedene prestigeträchtige Auszeichnun-gen nominiert wurde, z.B. für den Best Paper Award von IJRM.

DERVIŠ EKICHerkunftsland: Bosnien und

Herzegowina

Im Jahr 1992 floh Derviš Ekics Familie nach Deutschland, da in Bosnien der Bürgerkrieg herrschte. Weil Ekic damals noch ein Klein-kind war, konnte er von Anfang an deutsche Schulen besuchen und somit 2008 sein Abitur abschließen.

21 Jahre später absolvierte Derviš Ekic den Bachelorabschluss im Fach Maschinenbau an der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main. Anschließend entschied er sich für das Masterstudium an dieser Hochschule. Dieses schloss er nach 2 weiteren Jahren als jahrgangsbester Student mit der Abschlussnote von 1,3 ab. Hierfür erhielt er von der VDI eine Auszeichnung. Im Februar 2017 wurde er dann mit dem »Hans-Messer-Preis der IHK« ausgezeichnet. Darüber hinaus zeichnet ihn hohe Disziplin, Sorgfalt und Pflichtbewusstsein aus.

Während seines Studiums jobbte Derviš Ekic als Tutor an der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main unter anderem in den Fächern Technische Mechanik und Mathematik. Er ist stets hilfsbereit und empa-thisch und erfreut sich daran, anderen durch seine Unterstützung Erfolgserlebnisse möglich zu machen.

Derzeit arbeitet Derviš Ekic als Berechnungs-ingenieur in der CAE bei der Firma EDAG AG in Rüsselsheim. Seine Aufgaben sind die Auslegung, Berechnung und Konzipierung von Crashsimulationen in Fahrzeugen. Neben seiner Hauptbeschäftigung bei der EDAG AG unterrichtet er als Lehrbeauftragter weiter-hin Studenten an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Auszeichnungen:

2015Preisträger des VDI-Förderpreises vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) für hervorragen-de Leistungen im Studium des allgemeinen Maschinenbaus

2017Preisträger des Hans-Messer-Preises der Indu-strie- und Handelskammer Frankfurt am Main für hervorragende Examensleistungen an der Frankfurt University of Applied Sciences

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SERGEJ EPPHerkunftsland: Russland

Sergej Epp kam als Sohn einer alleinerziehen-der Mutter nach Deutschland und hat zuerst im Rahmen eines Integrationsprogramms ein Jahr lang Deutsch an einer Hauptschule gelernt. Nach der Hauptschule ging es rasch an die Realschule und anschließend in die gymnasiale Oberstufe, die Sergej Epp mit einer Gesamt-note von 1.5 abgeschlossen hat.

Es folgte ein duales Wirtschaftsinformatik-Studium an der Frankfurt School of Finance & Management und der University of Auckland (Neuseeland) und parallel dazu eine Stelle als Softwareentwickler und Teamleiter bei der Deutschen Bank in Deutschland und in den USA.

Im Jahr 2012, mit gerade 26 Jahren und als junger Familienvater gründete er das Cyber Defense Center der Deutsche Bank Group, mit dem Ziel die Bank und ihre Kunden gegen externe Cyber Angriffe zu schützen. Betraut mit dem Aufbau, Training und Leitungen meh-rerer dutzend Sicherheitsspezialisten, hat Sergej Epp eines der fortgeschrittensten Cyber Defense Center unter allen DAX Konzer-nen etabliert.

Seit Juni 2015, ist er als Global Head of Cyber Forensics & Investigations bei der Deutschen

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Bank tätig. In dieser Rolle leitet er mehrere Teams in Deutschland, USA, dem Vereinig-tem Königreich und Singapur, die sich auf die Untersuchung und Analyse von diversen Cybersicherheitsthemen wie Schadsoftware, Datendiebstahl und Cybercrime spezialisiert haben.

Um das Thema »Cybersicherheit« in Deutsch-land zu stärken, engagiert er sich als Dozent und tritt regelmäßig auf Veranstaltungen als Referent mit Entscheidern und Experten wie zum Beispiel dem BSI-Präsidenten Arne Schön-bohm oder Eugene Karspersky auf. Auszeichnungen:

2015 Management Excellence Award

2013 dbRARE Award - Recognizing and Rewarding Excellence

2011 dbRARE Award - Recognizing and Rewarding Excellence

SABINA GASIMOVAHerkunftsland: Aserbaidschan

Sabina Gasimova wurde in Krasnoyarsk in Sibi-rien in der ehemaligen Sowjetunion als Tochter zweier Ärzte geboren.

Nach Ausbruch des Bergkarabachkriegs An-fang der 90er Jahre zog es die Familie zurück in ihre Heimatstadt Baku in Aserbaidschan. Dort legte Sabina ihr Abitur mit Auszeichnung an einem russisch-sprachigen Gymnasium mit mathematischem Schwerpunkt ab. In der universitären Aufnahmeprüfung belegte sie landesweit Platz 8 und qualifizierte sich damit für ein Präsidentenstipendium. Ihr Bachelor-studium der Angewandten Mathematik und Kybernetik schloss sie im Jahr 2008 mit hervorragenden Leistungen ab. Im selben Jahr erhielt sie ein DAAD-Stipendium und nahm ihr Masterstudium der Wirtschaftsmathematik an der Philipps-Universität Marburg auf. Dieses absolvierte sie erfolgreich mit Abschluss ihrer Thesis im Bereich stochastischer Differential-gleichungen.

Ihren Berufseinstieg machte sie als Consultant im Risiko Management einer Big Four Gesell-schaft. Nach einem Zwischenstopp bei einer amerikanischen Konzerngesellschaft betreut sie nun in einem reputablen deutschen Kredit-institut Risikomodelle und Validierungen.

Sabina Gasimova trägt den Titel Financial Risk Manager der Global Association of Risk Pro-fessionals (GARP). Neben ihrer Arbeit widmet sich Sabina dem Sport und dem kulturellen Angebot ihrer Wahlheimat Frankfurt am Main.

Auszeichnungen:

2008 DAAD-Stipendium

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CATHERINE GORDELADZEHerkunftsland: Georgien

Die georgisch-deutsche Pianistin Catherine Gordeladze hat sich als eine der bemerkens-wertesten Musikerinnen der jungen Gene-ration etabliert. Die Kritiker beschreiben ihr Können u.a. mit den Attributen »Perlenton«, einer »ursprünglichen, tief gründenden Mu-sikalität« (FAZ), »Charme, brillante Technik und viele Klangfarben« (Radio Bremen), sowie mit ihrem von »traumwandlerischer Sicherheit und Eleganz bestimmten Spiel« (Zeitung fürs Dresdner Land).

Ihren ersten Klavierunterricht erhielt Catherine Gordeladze mit sechs Jahren an der Zentralen Musikschule in Tiflis. Als Wunderkind gefeiert gab sie bereits mit sieben Jahren ihren ersten Orchesterauftritt. Mit zehn Jahren spielte sie einen Klavierabend. Nur ein Jahr später nahm sie in Anwesenheit des früheren georgischen Präsidenten Edward Schewardnadze an einem Galakonzert in der Tifliser Oper teil, das vom Fernsehen direkt in die ganze ehemalige Sow-jetunion ausgestrahlt wurde. Die Begegnung mit und langjähriger Unterricht bei Alexis Weissenberg haben ihre künstlerische Entwick-lung maßgeblich geprägt.

Ihre musikalische Ausbildung bis zum Kon-zertexamenabschluss absolvierte Catherine Gordeladze mit Auszeichnungen an den

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Musikhochschulen in Tiflis, Frankfurt am Main und Weimar. Sie wurde in Deutschland von der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert.

Als hervorragende Solistin und gefragte Kammermusikpartnerin gastiert Catherine Gordeladze gegenwärtig auf den wichtigsten Konzertpodien und mit namhaften Orchestern, z.B. dem Georgischen Staatsorchester, dem Philharmonischen Orchester des Landesthea-ters Coburg, dem Mainzer Staatsorchester und den Dortmunder Philharmonikern.

Catherine Gordeladze ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, z.B. des In-ternationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Darmstadt. Sie ist Trägerin der Medaille der französischen Ehrenlegion. Im Rahmen der Preisverleihung des Bruno-Heck-Preises 2004/05 der Konrad-Adenauer-Stiftung erhielt sie einen Sonderpreis.

Neben ihrer Konzerttätigkeit hat sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Frankfurt am Main inne.

Catherine Gordeladze engagiert sich ehren-amtlich für das Projekt »Rhapsody in School« und besucht in diesem Rahmen regelmäßig Schulen, um in jungen Menschen Neugier und Potenziale für die klassische Musik zu wecken.

PROF. MICHAEL HALIASSOSHerkunftsland: Griechenland

Michael (Michalis) Haliassos ist seit seiner Ankunft in Deutschland im Dezember 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik und Finanzmärkte an der Goethe Universität. Er wurde in Athen geboren und wuchs dort auf, bevor er 1978 sein Geburtsland verließ, um ein Bachelorstudium an der britischen Universität Cambridge aufzunehmen. Er schloss sein Bachelorstudium mit Prädikat (»First-Class Honours«) und dem Titel »Senior Scholar« ab, und schrieb seine Dissertation an der amerikanischen Universität Yale unter der Betreuung von Nobelpreisträger James Tobin. Er war Assistant Professor an der Universität Maryland in College Park, und war einer der ersten Akademiker, die 1992 von der neuge-gründeten Universität Zypern angeworben wurden.

Nachdem er Professor an der Abteilung Geld und Währung im House of Finance wurde, trug er als Prodekan zur Etablierung eines weitreichenden Netzwerks globaler Partner für den Fachbereich bei. Er arbeitete daraufhin am Design und der Einführung des ange-sehenen Masterprogramms in »Money and Finance«. Anschließend war er für sechs Jahre als Direktor für das Center of Financial Studies tätig und trug zum Ausbau des Zentrums sowie letztendlich zur erfolgreichen Bewer-bung und zum Aufbau des Exzellenzzentrums SAFE bei, welches mit mehreren Millionen Euro vom Staat Hessen finanziert wurde. Nach dem erfolgreichen Start von SAFE wurde er Gründungsmitglied und Direktor eines euro-päischen Netzwerks für Household Finance, welches in Verbindung mit dem Centre for

Economic Policy Research (CEPR) in London steht. Derzeit leitet er dieses weltweit bekann-te Netzwerk von der Goethe-Universität aus, und unterstützt dadurch das Bild Frankfurts in der Welt als Zentrum für Finanzforschung nicht nur im Bereich von Institutionen und Märkten, sondern auch im Bereich der finanziellen Entscheidungen und Herausforderungen, mit denen Privathaushalte konfrontiert sind.

Haliassos wurde vor 25 Jahren weltweit einer der ersten Forscher im aktiven Bereich Household Finance. Das Forschungsfeld erfährt derzeit enormes Wachstum, nicht nur im akademischen Bereich, sondern auch in Zentralbanken, Finanzministerien, Regulie-rungsbehörden und Finanzunternehmen. Haliassos berät die Europäische Zentralbank bei der Umsetzung der Household Finance and Consumption Survey in der Eurozone seit 2006 und war Mitglied eines Beratungsgremiums der Europäischen Wertpapier- und Marktauf-sichtsbehörde (ESMA). Er ist in die Politik-analyse und -beratung involviert, und seine Beiträge und Interviews wurden in führenden deutschen, griechischen und internationa-len Zeitungen veröffentlicht. Neben seiner Forschungstätigkeit im Bereich »Household Finance« hat er sich im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise und Reformen, die seinem Heimatland Griechenland helfen sollen, auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu gelangen, engagiert. Er war für drei Jahre Mitglied des elfköpfigen griechischen natio-nalen Beratungsgremiums für Forschung und Technologie (ESET) und ist Mitherausgeber des Politik-Blogs »Greek Economists for Reform«.

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LINHAO JIKEHerkunftsland: China

Herr Linhao JIKE kommt aus Chengdu, der Hauptstadt der chinesischen südwestlichen Provinz Sichuan. Er ist Angehöriger der Yi-Na-tionalität. Herr Jike ist Risikocontroller bei der Bank of China, Frankfurt Branch. Er konzen-triert sich stark auf Einschätzung, Bewertung und Reporting von potenziellen Risiken.

Im Jahr 2008 hat er als einer der besten Absol-venten die Aufnahmeprüfung für die Universi-tätsaufnahme in der Provinz Sichuan erzielen können und wurde von der besten Universität in China, der Peking Universität, aufgenom-men. Von 2008 bis 2013 studierte er an der Peking Universität Mathematik mit Schwer-punkt Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Nach dem Bachelorstudium studierte er im Studiengang »Master of Finance« weiter an der Frankfurt School of Finance and Manage-ment. Neben diesem zweijährigen Masterstu-dium arbeitete er von August 2014 bis Februar 2015 als Werkstudent bei Harald Quandt Trust im Bereich Research und Investment.

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Seit 2015 ist er als Risikocontroller bei der Bank of China tätig. Er ist hauptsächlich verantwortlich für Marketrisiko. 2017 hatten die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Niedrigzinsumfrage bei der Bank of China durchgeführt. Durch seine Bemühung als Projektkoordinator hat die Bank die Niedrig-zinsumfrage ausgeführt und beantwortet.

ALEXANDER JOTOVHerkunftsland: Bulgarien

Alexander Jotov ist 1985 in Sofia geboren und kam im Alter von 9 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. 2005 absolvierte er das Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main, mit den Hauptfächern Wirtschaft, Politik und Englisch.

2009 beendete er sein Studium an der Goethe Universität mit dem Hauptfach Finanzen und dem Nebenfach Buchhaltung. Seinen beruflichen Werdegang begann er 2007 als Praktikant und ab 2009 als Analyst bei der Apollo Management Frankfurt am Main. Seine Tätigkeit als Analyst setzte er bei der Nomura International, London fort. Dort positionierte er sich unter den Top 10% der Analysten-Klasse mit besonderen technischen Fähigkeiten und wurde für seine bemerkenswerten Ergebnisse bei Transaktion- und Kundengewinnung in den Bereichen Öl und Gas, Luftraum, Einzelhandel, Logistik und Versicherungen ausgezeichnet.

2012 erreichte er als Mitarbeiter des europä-ischen Restrukturierungsteams bei der Firma LAZARD Frankfurt am Main beachtenswerte Erfolge auf dem Gebiet der Transaktionen- Debitor-, Transaktionen-Kreditor- und Trans-aktionen-Aktionärsberatung.

Seit 2013 ist er Vizepräsident der Bank of America Merrill Lynch Frankfurt am Main und zuständig für Globalkredit und Sondersituati-onen.

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DR. ASIM KHANHerkunftsland: Pakistan

Asim Khan kam als Kind nach Deutschland und wuchs in Frankfurt am Main auf. Nach dem Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,1 studierte er Rechtswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Für sei-ne herausragenden Studienleistungen wurde er mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.

Das Studium beendete er mit einem Prädikats-examen als einer der Besten seines Jahrgangs. Dafür wurde er vom Hessischen Minister der Justiz ausgezeichnet.

Danach promovierte er an der Universität Köln und erhielt für seine innovative Doktorarbeit aus dem Bereich des Zivilrechts die Bestnote »summa cum laude«. Nach dem anschließen-den Referendariat am Landgericht Frankfurt legte er sein zweites Staatsexamen ab, das er ebenfalls mit Prädikat abschloss.

Seine berufliche Laufbahn begann Herr Dr. Khan zunächst als Rechtsanwalt in einer weltweit führenden Wirtschaftsrechtskanzlei, wo er namhafte nationale und multinationale Unternehmen in zahlreichen Fragen des Wirt-schaftsrechts beriet.

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Seit 2014 arbeitet er als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt, wo er auf Verfah-ren aus dem Bereich der Wirtschaftskriminali-tät spezialisiert ist. Er bearbeitet insbesondere Ermittlungsverfahren aus dem Bereich der Kapitalmarktdelikte (Insiderhandel, Marktma-nipulation) und komplexe Betrugsverfahren auch mit internationalen Bezügen.

Er ist zudem Lehrbeauftragter der Hochschule Darmstadt und Autor mehrerer wissenschaft-licher Veröffentlichungen aus dem Bereich des Zivil- und Wirtschaftsrechts.

Auszeichnungen

2004 bis 2007: Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes

2008: Auszeichnung durch den Hessischen Minister der Justiz im Rahmen der Bestenehrung für den Examensjahrgang 2007

2009: Promotion mit der Note »summa cum laude«

PROF. DR. DR. HÜDAYI KORKUSUZHerkunftsland: Türkei

Prof. Dr. Dr. Hüdayi Korkusuz hat die Thermo-ablation von Schilddrüsenknoten als Alternati-ve zur Schilddrüsenoperation und Radiojodthe-rapie etabliert.

Zur Behandlung von Schilddrüsenknoten kommt alternativ zur Schilddrüsenoperation vermehrt die Thermoablation von Schilddrü-senknoten zum Einsatz. Diese Therapieform wurde in Deutschland erstmalig durch Prof. Dr. Dr. Korkusuz eingesetzt. Er ist leitender Ober-arzt der Klinik für Nuklearmedizin der Univer-sitätsklinik Frankfurt, Facharzt für Radiologie, Nuklearmedizin, weltweit führender Experte in seinem Bereich und Gründungsmitglied des an die Klinik angebundenen Deutschen Zentrums für Thermoablation von Schilddrüsenkno-ten e.V. Seit 2006 ist er in Frankfurt in der Uniklinik tätig, wo er 2013 habilitiert hat. Seit Februar 2017 ist er Professor. Die von ihm ent-wickelten Therapieformen sind schonend für den Patienten, nebenwirkungsarm und können ohne einen längeren stationären Aufenthalt durchgeführt werden. Im August 2012 wurde durch Prof. Dr. Dr. Korkusuz zum ersten Mal in

Europa die Mikrowellenablation durchgeführt. Die weltweit erste bipolare Radiofrequenz-ablation eines Schilddrüsenknotens erfolgte etwa ein Jahr später. 2016 wurde erfolgreich weltweit die erste Lymphknotenmetastase einer Patientin mittels Radiofrequenzablation therapiert. Zusätzlich hat er das Verfahren weiterentwickelt, so dass aktuell auch Patien-ten mit einem vergrößerten Nebenschilddrü-senadenom mit der Therapieform erfolgreich behandelt werden können.

Auszeichnungen:

2002 DAAD-Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen für hervorragende Leistungen ausländi-scher Studenten

2017 Die Techniker Krankenkasse: Spitzenmedizin in Hessen in der Klinik für Nuklearmedizin: Thermoablation von Schilddrüsenknoten – Prof. Dr. Hüdayi Korkusuz

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SARAH LOUVIONHerkunftsland: Frankreich

Geboren im Norden Frankreichs studierteSarah Louvion Flöte und Kammermusik im prestigereichen Conservatoire National Supérieur de Musique et de Dance in Paris.

Sarah ist Preisträgerin der Yamaha Stiftung in Europa, und Stipendiatin der Meyer Stiftung sowie der Stiftungen der Société Générale und der Natexis-Banque Populaire, beide mit Sitz in Frankreich. Parallel zu ihrer musikalischen Ausbildung absolvierte sie ein Universitäts-studium in den Fächern Mathematik und Phy-sik - eine Tatsache, die ihren bemerkenswerten Werdegang unterstreicht.

Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe. 2001 gewann sie den 1. Preis beim internationalen Flötenwettbewerb in Kobe (Japan) und den 3. Preis beim internatio-nalen Wettbewerb in Genf. 1999 wurde sie mit dem 2. Preis des internationalen Wettbewerbs »Syrinx« in Rom ausgezeichnet. Im Dezember 2011 gewann sie in Paris den internationalen Preis der Stiftung »Pro Musicis« in der Katego-rie als Solistin.

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Als gefragte Kammermusikerin unternimmt sie regelmäßig Tourneen nach Asien. Sie ist Gast auf den Bühnen zahlreicher Länder, deren Menschen und Kulturen die Künstlerin faszi-nieren und inspirieren.

Seit 2002 ist Sarah Louvion Soloflötistin der Oper Frankfurt und des Frankfurter Museums-orchesters.

Sarah unterrichtet regelmäßig Meisterkurse in Europa und in Asien, und war in 2015 als Vertretung des Professors ein Semester an der Hochschule für Musik in Mainz.

Sarah Louvion tritt als Solistin mit einer Viel-zahl von Orchestern auf.

Außerdem ist sie in 2016-2017 als Gastpro-fessorin in der japanischen Geidai Universität der Künste in Tokyo, sowie in der Shanghai Conservatory of Music eingeladen.

ŽELJKO LUCICHerkunftsland: Serbien

Željko Lucic zählt zu den wichtigsten Verdi-Interpreten und singt weltweit an allen renom-mierten Opernhäusern. Der gebürtige Serbe begann seine Karriere an der Oper Frankfurt am Main, deren Ensemble er von 1998 bis 2008 angehörte. Partien wie Nabucco, Giorgio Germont (La traviata), Macbeth oder Falstaff, mit denen er heute international erfolgreich ist, interpretierte er erstmals in Frankfurt am Main. Als Michele (Il tabarro) und in der Titelpartie von Gianni Schicchi kehrte er in der vergange-nen Saison hierher zurück.

Weitere Engagements der jüngeren Zeit waren Conte di Luna (Il trovatore) am Royal Opera House Covent Garden in London, Giorgio

Germont an der Opéra National in Paris, Nabucco an der Chicago Lyric Opera sowie Rigoletto, Scarpia (Tosca) und Jago (Otello) an der Metropolitan Opera in New York. Dort wird Željko Lucic in Kürze sein Rollende-büt als Jochanaan (Salome) geben. Die Partie des Rigoletto wird ihn erneut nach Paris und New York sowie an die Dresdner Semperoper führen.

Er arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Bertrand de Billy, Daniel Barenboim, Riccardo Muti und Daniele Gatti zusammen. Ausgebil-det in Novi Sad und Belgrad, gewann Željko Lucic 1997 den internationalen Gesangswett-bewerb »Francisco Viñas« in Barcelona.

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DR. ANDRIY MARKOHerkunftsland: Ukraine

Nach dem Physikstudium an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw ist Dr. Andriy Marko für die Fortsetzung seiner Forschungs-arbeit Anfang der 2000er Jahre aus seiner Hei-mat (Ukraine) nach Deutschland gekommen.

Im Rahmen seiner Doktorarbeit über zerstö-rungsfreie Prüfverfahren im Fraunhofer-Institut (IzfP) und der Universität des Saarlandes hat er einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung industrieller Anwendungen der Kernspinre-sonanztechnologie geleistet. Zurzeit arbeitet Dr. Andriy Marko als Forscher im Institut für physikalische und theoretische Chemie an der Goethe Universität Frankfurt. In seiner Arbeit entwickelt er die Methode für die Bewegungs-charakterisierung der wichtigsten biologischen Moleküle, die für die grundlegenden physio-logischen Prozesse des Lebens verantwortlich sind.

Die Ergebnisse seiner Arbeit wurden in zahlreichen renommierten wissenschaftli-chen Zeitschriften veröffentlicht und sind von einer großen Bedeutung für die Entwicklung neuer Medikamente und die Behandlung von Krankheiten.

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PUNEH MOTII-TAVAKKOLYHerkunftsland: Iran

Puneh Motii-Tavakkoly wurde 1972 in Tehe-ran/Iran geboren. Nach dem Abitur und einem abgeschlossenen Studium der Elektrotechnik in Teheran, emigrierte sie nach Deutschland. Hier besuchte sie für 2 Semester das Studienkol-leg in Frankfurt am Main und schloss dieses erfolgreich ab.

Frau Motii-Tavakkoly studierte anschließend Ingenieurinformatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main und arbeitete danach als Programmiererin in der Firma GTM Testing and Metrology GmbH in Bickenbach bei Darm-stadt.

Im Jahr 2010 begann sie eine Lehrtätigkeit als Dozentin für Mathematik und Informatik am Studienkolleg Frankfurt am Main. Derzeit ist sie Lehrkraft an der Goethe-Universität im Internationalen Studienzentrum.

Frau Motii-Tavakkoly ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 13 und 15 Jahren. Sie ist aktives Mitglied im Verein zur Förde-rung ausländischer Studierender in Not sowie ehrenamtliche Betreuerin von Flüchtlingen in ihrem Wohnort am Vordertaunus und seit 2016 gewählte Vertrauenslehrerin am Stu-dienkolleg.

Auszeichnungen:

DAAD-Preis 2000Diplom-Studiengang Ingenieurinformatik mit Auszeichnung

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DR. DR. MARKO NIKOLICHerkunftsland: Serbien

Obwohl Marko Nikolic in Deutschland ge-boren wurde, wuchs er in Frankfurt am Main mit Serbisch als Muttersprache auf und fing erst mit 5 Jahren an Deutsch zu sprechen. Sein Erfolg fing am Carl-Schurz-Gymnasium in Frankfurt am Main an, wo er im Jahr 2000 Hessens bestes Abitur absolvierte (832/840, 99%, Notendurchschnitt 1.0). Er erhielt eines der besten Abiturzeugnisse in ganz Deutsch-land.

Damit erfüllte er sich seinen Traum, an der renommierten Universität von Cambridge Medizin zu studieren. Jedoch war diese Zeit des Erfolges gleichzeitig auch von tiefster Trauer geprägt, da sein Vater zwei Wochen vor seinen Abiturprüfungen unerwartet verstarb und seine Familie sich plötzlich in einer großen finanziellen Krise befand. Zu dem Zeitpunkt war er überwältigt von der Unterstützung sei-ner Frankfurter Mitbürger, aber ganz besonders von der Serbischen Gemeinde in Frankfurt, die auf jede erdenkliche Weise versuchten, ein Studium in Cambridge für ihn finanziell zu er-möglichen. Die internationale serbische Tages-zeitung VESTI hatte sich damals bereit erklärt, die gesamten Kosten seines 5,5 Jahre langen Medizinstudiums als Stipendium zu überneh-men. Dies ermöglichte ihm ein sorgenloses Studieren und der serbischen Diaspora neben den depressiven Kriegsnachrichten, regelmäßig über ein traditionsreiches, jahrhundertealtes Studium in Cambridge zu erfahren. Nach dem erfolgreichen Absolvieren des Studiums, arbeitete er 6 Jahre als Arzt mit dem Ziel, In-ternist und Lungenfacharzt zu werden. Darauf folgten 4 Jahre Stammzellen-Forschung als Wellcome Trust PhD-Student am renommier-

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ten Gurdon-Institut in Cambridge, wofür er zahlreiche internationale Preise erhielt. Zurzeit versucht er, seine Tätigkeit als Arzt mit seiner Forschungstätigkeit langfristig zu kombinieren. Eine Rückkehr nach Frankfurt am Main mit seiner Frau und seinen zwei Kindern schließt er dabei nicht aus.

Auszeichnungen:

2000 Bestes Abitur in Hessen, Carl-Schurz-Gymna-sium, Frankfurt

2004 First Class Dissertation on »Cytokines in the pathogenesis of bronchial asthma«, University of Cambridge

2007 MB BChir, Bachelor of Medicine and Surgery, University of Cambridge (Girton College)

2016 BTS/BALR/BLF Early Career Investigator of the Year Prize, British Thoracic Society

2017 Wellcome Trust PhD Programme for Clinicians, Developmental and Stem Cell Biology, University of Cambridge (King’s College)

2017 International Trainee Travel Scholarship Award, American Thoracic Society, Washington, USA

2017 European Respiratory Society Presentation Award, Lung Stem Cell Conference, Vermont, USA

RENAN MARCELLO VAIRO NUNESHerkunftsland: Brasilien

Renan Marcello Vairo Nunes hatte seinen ersten akademischen Erfolg, als er bei den Aufnahmeprüfungen der Staatlichen Univer-sität São Paulo die Bestnote seines Jahrgangs erhielt. Sein Musikstudium schloss er 2011 ebenso mit Bestleistungen sowie einer Aus-zeichnung der Bachelorarbeit ab.

2014 brachte ihn sein Interesse an der deut-schen Musik und Sprache nach Deutschland. Ein Freiwilligendienst im Schulbereich prägte ihn so sehr, dass er sich entschloss, Lehrer zu werden. Seit 2015 studiert er an der Goethe-Universität Gymnasiallehramt mit den Fächern Englisch und Physik. Seine Zwischenprüfung legte er mit der Note 1,0 ab.

2015 nahm er eine forschungsbezogene Nebentätigkeit am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik auf. Die dazugehörige Publikation, bei der er als Co-Autor mitwirkte, ist in Vorbereitung. Seit 2017 ist er Deutsch-landstipendiat und widmet sich im Rahmen eines Uni-Projekts der Förderung bedürftiger GrundschülerInnen in Offenbach/Main.

Auszeichnungen:

2017Deutschland-Stipendium

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BANU ÖZCANHerkunftsland: Türkei

Banu Özcan leitet die deutsche Tochter der Akbank, eine der größten Banken der Türkei. Daneben sitzt sie (als einzige Frau!) im Beirat der Deutschen Bundesbank Hessen – zusam-men mit 13 Männern. Das Institut wächst un-ter ihrer Führung rasant. Die deutsche Tochter der Akbank ist auf das Firmenkundengeschäft spezialisiert. Sie finanziert große internationa-le Unternehmen in der Türkei, die in Europa Geschäfte machen – und begleitet deutsche Firmen in die Türkei. Akbank AG ist in der Zwi-schenzeit unter die 30 größten Privatbanken in Deutschland aufgestiegen.

1963 wurde sie in der Türkei geboren und wuchs in der Nähe von Pforzheim auf. Sie studierte BWL in München, ging aber zunächst zurück in die Türkei, um in Istanbul ihre Banklaufbahn bei der BNP-AK-Dresdner Bank A.S zu beginnen.

Mit ersten Erfahrungen in der Bankbranche kam Özcan 1997 nach Deutschland zurück – zunächst nach Düsseldorf und gründete dort die DHB Bank NV Deutschland. Ihre Tätigkeit bei der Akbank Gruppe begann Frau Banu Özcan dann wieder im Jahre 2001 als CEO

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der Akbank N.V. in den Niederlanden. Bis zur Verschmelzung der Akbank AG mit der Akbank N.V. in Amsterdam war Frau Özcan Mitglied des Aufsichtsrats sowie Vorsitzende des Revisions- und Risikoausschusses der Akbank AG. Zu Beginn ihres beruflichen Werdegangs bekleidete sie verschiedene Positionen bei der BNP-AK-Dresdner Bank A.S. und war als Ge-neralbevollmächtigte sowie Geschäftsführerin der DHB Bank Netherland N.V. tätig.

Seit April 2012 leitet sie die deutsche Tochter der Akbank und arbeitet mit fünfzig Mitar-beitern im neunten Stock des Taunus-Turms, mitten im Frankfurter Bankenviertel.

Frau Banu Özcan ist seit 2013 Mitglied im Vorstand des Verbandes der Auslandsbanken in Deutschland e.V. und wurde mit Wirkung vom Mai 2014 für drei Jahre in den Beirat der Deutschen Bundesbank in Hessen berufen. Ihre Berufung zum Beiratsmitglied bei der Deutschen Bundesbank wurde bis April 2020 verlängert. Frau Özcan ist Ende 2014 vom Oberbürgermeister Peter Feldmann zur internationalen Frankfurt Botschafterin ernannt worden.

DR. MED. MAURIZIO PODDAHerkunftsland: Italien

Maurizio Podda wurde in Cuneo – Piemonte, Italien geboren. Er kam als Kind nach Frankfurt am Main, wo er 1984 am Schillergymnasium die allgemeine Hochschulreife erlangte.

Im Oktober 1984 begann Podda das Medizin-studium an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er 1991 die ärztliche Prüfung ablegte. Nach einem Jahr als Arzt im Praktikum am Zentrum der Dermatologie und Venero-logie der Goethe-Universität beendete er im April 1993 seine Dissertation mit summa cum laude.

Maurizio Podda nahm von 1993 bis 2003 verschiedene Stellen, u.a. als Postdoktorand an der University of California at Berkeley und als Oberarzt am Zentrum der Dermatologie der Goethe-Universität ein, bevor er im September 2003 seine Habilitation und Hochschuldozen-tur für das Fach Dermatologie bekam.

Seit April 2007 ist er Direktor der Hautklinik des Klinikums Darmstadt.

Privatdozent Dr. med Maurizio Podda gehört zu den führenden Dermatologen in Europa und hatte eine Reihe von leitenden Positionen inne, u.a. von 2005 bis 2006 als Präsident der Deutsch-Italienischen Gesellschaft für Dermatologie, von 2006 bis 2008 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Dermatochir-urgie und Ästhetik (DGDA) und von 2015 bis 2016 als Präsident der International Society of Dermatologic Surgery (ISDS).

Auszeichnungen:

1993 Dissertation mit summa cum laude

1998 Preis der Dr. Paul und Cilly Weil-Stiftung für den wissenschaftlichen Nachwuchs

1999 Preis der Fondation La-Roche-Posay für den Projektantrag »Cream PUVA-Therapy: In vivo pharmacokinetic study of 8-MOP penetration into human skin by application of microdi-alysis for the determination of skin tissue concentration after application of 8-methoxyp-soralen cream«.

1999 Posterpreis der 40. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft

1999 Posterpreis des 2nd International Congress - Psoriasis: From Gene to Clinic

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STIPE PUDAHerkunftsland: Kroatien

Nach abgeschlossenem Abitur am Staatli-chen Gymnasium schrieb sich Stipe Puda in Dubrovnik als regelmäßiger Student auf der Staatlichen Universität für Tourismus und Außenhandel ein. Dieses Studium schloss er mit dem Titel Dipl. Oecc (Dipl.Betriebswirt für Tourismus und Außenhandel) mit den Fremdsprachen-Kenntnissen (A- Französisch, B- Deutsch, C- Italienisch) ab.

Vor Kriegsbeginn in Kroatien fing Puda mit seiner Arbeit als Journalist und Korrespondent aus Dubrovnik für die Kroatische Presse-Agentur (HINA) an. Anfang des Jahres 1993 übernahm Stipe Puda die Leiterstelle als Korrespondent bei der Tageszeitung Slobod-na Dalmacija aus Dubrovnik. Nach sieben Jahren Leitung dieser Korrespondentenstelle der Slobodna Dalmacija in Dubrovnik ging er Ende 1999 nach Frankfurt am Main, wo er ein Sanierungsprogramm der Vertreterstelle von Slobodna Dalmacija in Frankfurt aufbaute. Nachdem sein Sanierungsplan und -programm angenommen wurden, arbeitete er vom 02.01.2000 an als Leiter der Vertretung von Slobodna Dalmacija und eröffnete die Korres-pondentenstelle von Slobodna Dalmacija in Frankfurt am Main.

Ende 2004 nahm er das Angebot der größten kroatischen Tageszeitung für die Leitung der

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Vertretung und die Stelle als Chefredakteur der Auslandsausgabe von Vecernji list an, welche in Frankfurt am Main für Deutschland, Öster-reich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Niederlan-de, Grossbritannien, sowohl USA und Kanada herausgegeben wird. Er ist bis heute auf diesen Stellen tätig.

Stipe Puda ist Gründer des »Kroatischen Hei-matpreises«, der beliebtesten Preisverleihung bei den Kroaten im Ausland für Sport, Musik und Schauspiel, welche schon seit 12 Jahren in Deutschland erfolgt (die erste Preisverleihung fand 2005 in Frankfurt statt).

Mit seinen Korrespondentenkollegen von Vecernji list aus Deutschland gründete er das zweisprachige kroatisch-deutsche Magazin Fenix und das Portal Fenix-Magazin, gedacht für Kroaten die in deutschsprachigen Ländern leben.

Er ist sehr aktiv bei vielen kroatischen Kultur- und Sportgesellschaften sowie Verbänden in Frankfurt am Main und Deutschland und trägt zur besseren Integration der Kroaten in die deutsche Gesellschaft bei.

Stipe Puda ist regelmäßiges Mitglied beim Deutschen Journalisten Verband e.V. (DJV) und bei der Kroatischen Journalistengesellschaft (HND).

MARIANA QUIMPERHerkunftsland: Peru

Geboren in Pozuzo, einer deutsch-österrei-chischen Einsiedlerkolonie im peruanischen Urwald, besuchte Frau Quimper die Deutsche Schule in Lima und absolvierte anschließend eine Ausbildung nach dem Vorbild des deut-schen dualen Ausbildungssystems als Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Die Verbindung nach Deutschland wurde ihr quasi in die Wiege gelegt.

Im Jahr 2000 kam sie nach Deutschland und nach Abschluss des Studienkollegs besuchte sie die Fachhochschule in Wiesbaden. Dort erlangte sie einen Abschluss in International Business Administration (Diplom) mit Aus-landssemestern in Frankreich und Schweden.

Sie fühlte sich in Deutschland sofort wohl und lernte nach eigenen Angaben die vielfältigen Möglichkeiten zu schätzen, die sich hierzulan-de durch den Einsatz von Fleiß und Engage-ment eröffnen.

Nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 2005 zog sie nach Frankfurt am Main und arbeitete für eine große deutsche Bank. Während ihrer Elternzeit gründete sie mit ihrer Partnerin 2013 »Pepelou«, den ersten Friseursalon speziell für Kinder in Deutschland. Dort beschäftigt sie mittlerweile sechs Mitarbeiterinnen, die die Möglichkeit haben, Familie und Beruf zu vereinbaren. Neben der Geschäftsführung von Pepelou arbeitet sie zurzeit bei einer Bank im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.

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DR. VAHID SAADIHerkunftsland: Iran

Dr. Vahid Saadi ist Assistant Professor im Bereich Finanzen an der IE Business School in Madrid in Spanien. Er erforscht Effekte der Finanzintermediation auf die Realwirtschaft und unterrichtet verschiedene Kurse in diesem Thema.

Dr. Saadi lebte in Deutschland von 2011 bis 2017 und schloss seine Promotion als Ph.D. an der Goethe Universität in Frankfurt am Main mit summa cum laude ab. Seit 2015 bis 2017 verstärkte er als wissenschaftlicher Referent des Präsidenten sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Finanzmärkte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Im Sommer 2016 besuchte Dr. Saadi die Wharton School an der Univer-sität von Pennsylvania als Gastforscher.

Seinen Bachelor in Mechanical Engineering absolvierte er an der Universität von Teheran, seinen MBA mit Schwerpunkt Finanzen an der Sharif Universität für Technologie, beides im Iran.

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Auszeichnungen:

2017 Promotion mit summa cum laude

RICCARDO M SAHITIHerkunftsland: ehem. Jugoslawien

Riccardo M Sahiti ist seit 2002 in Personal-union sowohl Vorsitzender des Philharmoni-schen Vereins der Sinti und Roma Frankfurt am Main e.V. als auch Künstlerischer Leiter und damit Dirigent der Roma und Sinti Philharmo-niker. Der Aufbau des Vereins und des Orches-ters ist im Wesentlichen von seiner Initiative getragen, die sich angesichts seines Charismas und seiner Begeisterungsfähigkeit auf viele Beteiligte - seien es Musiker oder Vereinsmit-glieder - überträgt. Riccardo M Sahiti, Jahr-gang 1961, wuchs im damals jugoslawischen Kosovska Mitrovica als romastämmiger Jugos-lawe auf. Seine musikalische Begabung führte ihn zum Studium zunächst nach Belgrad, wo er 1990 an der Fakultät für Musikkunst bei Prof. Stanko Sepic seine Studien in Dirigieren und Musikpädagogik abschloss. Seine Ausbildung vertiefte er durch opernsinfonisches Dirigieren am Konservatorium »P. I. Tschaikowsky« in Moskau bei Yuri Ivanovic Simonov sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Prof. Jiri Starek.

Er besuchte Meisterkurse bei Jorma Panula und Péter Eötvös. Dirigiererfahrung sammelte er unter anderem vor Orchestern wie den Belgrader Philharmonikern, den Schlesischen Philharmonikern Kattowitz, dem Radio-Sinfo-nieorchester Beograd und dem Sinfonieorche-

ster Savarija Szombathely, Ungarn. Im Jahr 1992 wechselte Riccardo M Sahiti (mit bür- gerlichem Namen Muhamet Sahiti) nach Deutschland und ist seit dieser Zeit Bürger der Stadt Frankfurt. Seitdem bestreitet er seinen Lebensunterhalt als Musikpädagoge und Dirigent verschiedener Vokal- und Instrumen-talformationen im Rhein-Main-Gebiet.

Seit 2015 ist er Beiratsmitglied des »Rom-Archive«, einem Projekt zum Aufbau eines internationalen digitalen Archivs für Kunst der Sinti und Roma, das von der Kulturstiftung des Bundes maßgeblich gefördert wird.

Im Oktober 2016 erhielt Riccardo M Sahiti anlässlich des Tages der Deutschen Einheit für sein Engagement rund um den Aufbau der Roma und Sinti Philharmoniker und seinen Ein-satz für das musikalische Erbe der Roma und Sinti in Schloss Bellevue das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Auszeichnungen:

2016Verdienstkreutz am Bande derBundesrepublik Deutschland

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SHABANA SATARHerkunftsland: Afghanistan

Die gebürtige Afghanin Shabana Satar kam in jungem Alter mit ihrer Familie nach Deutsch-land, um den kritischen Umständen in ihrer Heimat zu entfliehen.

Ihr Abitur absolvierte sie am Albert-Einstein-Gymnasium Maintal mit einer Abschlussnote von 1,8.

Danach stieß sie seitens ihrer Familie und Be-kannten mit dem Wunsch, Lehrerin zu werden, auf Gegenwind.

Dennoch entschied sich die heutige Zwanzig-jährige, das Studium des Gymnasiallehramts an der Johann-Wolfgang von Goethe-Univer-sität in Frankfurt am Main aufzunehmen und studiert derzeit erfolgreich im 5. Semester. Nebenbei engagiert sie sich im ZAN e.V. Frank-furt, einem Verein, welcher die Rechte afgha-nischer Frauen unterstützt. In diesem Rahmen leitet sie einen »Alphabetisierungskurs für afghanische Geflüchtete« und begleitet zusätz-lich zum Unterricht auch Exkursionen im Raum Frankfurt.

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Frau Satar kennt die Zwänge und Einschrän-kungen ihrer Kultur, von denen sie sich stetig versuchte zu befreien, um sich eigenständig zu der Person zu entwickeln, die sie heute ist. Jungen Migrantinnen hofft sie somit ein Vor-bild für gelungene Integration sein zu können.

Auszeichnungen:

2017Deutschland-Stipendium

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IVAN SELKINSKIHerkunftsland: Bulgarien

Ivan Selkinski wurde in Plovdiv, Bulgari-en geboren. Dort absolvierte er 1992 das fremdsprachige Gymnasium. In demselben Jahr begann er sein Medizinstudium an der Medizinischen Akademie in Plovdiv, Bulgarien. 1994 setzte er sein Medizinstudium an der Goethe Universität in Frankfurt am Main fort. Um den Pflichtmilitärdienst in Bulgarien zu erfüllen, unterbrach er 1998 sein Studium für zwei Jahre. 2003 erreichte er seinen Studienab-schluss. Währenddessen absolvierte er zahlrei-che Praktika im Medizinbereich und die für das Medizinstudium obligatorischen Famulaturen.

2005 begann er seine Tätigkeit als Assistenz-arzt an der Klinik für Nuklearmedizin an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. Seine Facharztprüfung in der Fachrichtung Nuklearmedizin legte er im Jahr 2010 erfolgreich ab.

Seit August 2010 ist er hauptberuflich Leiten-der Oberarzt im Institut für Nuklearmedizin der Dr. Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden, nebenberuflich setzt er seine wissenschaftliche Mitarbeit in der Klinik für Nuklearmedizin an der Goethe Universität fort. Er ist ein zertifi-zierter PFT-CT Spezialist und Anwender der Xofigo-Therapie.

Da die wissenschaftliche Arbeit ihm sehr am Herzen liegt, ist er Co-Autor von über 40 wis-senschaftlichen Artikeln und Publikationen.

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PROF. DR. MED. SEMI SENHerkunftsland: Türkei

Nach über 20 Jahren als Chefarzt und Begrün-der der Klinik für Kardiologie, Angiologie und konservative Intensivmedizin am Klinikum Frankfurt Höchst beendete Prof. Dr. med. Semi Sen Ende November 2014 seine aktive klini-sche Tätigkeit und trat seinen Ruhestand an.

Nach seinem Abitur an einem deutschsprachi-gen Gymnasium und Medizinstudium in Istan-bul absolvierte Prof. Sen seine internistische Facharztweiterbildung von 1972 bis 1978 an den Sonnenberg-Kliniken Saarbrücken sowie der Medizinischen Klinik der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg/Saar. 1980 erfolgte hier auch die Anerkennung zum Kardiologen sowie die Habilitation (1986). 1993 wurde er zum Professor für Innere Medizin und Kardiologie ernannt. 1994 folgte er dem Ruf als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 1 Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie an die Städtischen Kliniken in Frankfurt Höchst.

Als junger Chefarzt hatte Prof. Sen am Klini-kum nicht nur die Leitung der internistischen Intensivmedizin übernommen, sondern das erste Herzkatheterlabor eingerichtet. Er sorgte auch für die Einrichtung einer Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit), welche als eine der ersten in Deutschland zertifiziert wurde. Aus seinen wissenschaftlichen Schwerpunk-ten heraus gründete er das erste moderne

Elektrophysiologielabor im Rhein-Main-Gebiet und etablierte Verfahren, die mittlerweile zum Standard in der interventionellen Behandlung von Herzrhythmusstörungen gehören. Das Elektrophysiologielabor ist seit 2013 eine der wenigen von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierten Qualifikationsstätten für »Spezielle Rhythmologie: Invasive Elek-trophysiologie und aktive Herzrhythmusim-plantate«. Auch auf den anderen Gebieten der modernen Kardiologie achtete Professor Sen darauf, dass seinen Patienten stets innovative neue Verfahren an seiner Klinik angeboten werden konnten. So wurde im Jahr 2013 unter seiner Leitung das Mitralklappenclipping bei undichten Mitralklappen mittels Herzkathe-tertechnik ohne herzchirurgische Operation erfolgreich am Klinikum eingeführt.

Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt in Frankfurt Höchst engagierte sich Prof. Sen auch bei der Unterstützung des Herzsports und den Herzwochen. Er war zudem Mitgründer des Gesundheitsnetzwerkes Rhein-Main e.V., das die Verbesserung der Patientenversorgung in einem regionalen Netzwerk von Partnern im Gesundheitswesen über alle Ebenen hinweg zum Ziel hat.

Während seiner beruflichen Laufbahn verfass-te er über 150 medizinische Fachpublikationen und leitete mehrere wissenschaftliche Projekte.

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LJILJANA SILETICHerkunftsland: Kroatien

Nach dem Abschluss der Schule für Ange-wandte Kunst und Design in Zagreb kam Ljiljana Siletic nach Deutschand, um die deutsche Sprache zu erlernen. Schon während des Sprachkurses wurde ihr klar, dass sie in Deutschland studieren und leben möchte. Das Studium der Germanistik, Slawistik und Poli-tikwissenschaft an der Johann Wolfgang von Goethe Universität befähigte sie zur Erlangung tieferer Einblicke in beide Kulturen. Bereits während des Studiums engagierte sie sich im WellComeProjekt für die bessere Integration ausländischer Studierender in Frankfurt am Main.

Im Jahre 2004-2005 bekam Sie das Stipendium des International Office der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Ljiljana Siletic leistet noch heute Integrations-arbeit durch die Vermittlung der deutschen Sprache, in erster Linie an angehende

ausländische Studierende, die sich auf die Aufnahmeprüfung des Studienkollegs und der DSH-Prüfung an einer deutschen Universität vorbereiten. Junge Erwachsene aus verschiede-nen Kulturkreisen in die deutsche Gesellschaft einzubeziehen sowie deren Empathie und interkulturelle Kompetenz für das Miteinander zu stärken, sieht sie als ihren Beitrag zu einer gelungenen Integration.

Seit 2011 ist Frau Siletic Inhaberin und Geschäftsführerin einer Sprachschule sowie Sprachdozentin.

Die Sprachschule ist bereits im Ausland sehr bekannt und die Kurse sind seit mehreren Jahren ausgebucht. Die Betreuung der Schüler ist vielfältig, dabei spielt die Integration eine wichtige Rolle. Das Team der Sprachschule wächst weiter und besteht bereits aus mehre-ren Kollegen, zum Teil mit Migrationshinter-grund.

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LARA TAHIRIHerkunftsland: Afghanistan

Lara Tahiri wurde in Kabul (Afghanistan) ge-boren. Sie musste mit ihrer Familie 1997 nach dem Einmarsch der Taliban nach Deutschland fliehen. Das war für alle eine furchtbare Erfah-rung, aber für Lara auch eine glückliche Fü-gung, denn ihr angeborener Herzfehler konnte hier weitaus besser behandelt werden.

Sehr früh erkannte Lara die Wichtigkeit von Bildung und so wechselte sie nach der Mittle-ren Reife, die sie als eine der 10 Besten ihres Jahrgangs erreichte, direkt ins Gymnasium.Trotz all der Hürden – Herzfehler, Flucht, man-gelnde Sprachkenntnisse und Nichtanerken-nung der Master-Diplome ihrer Eltern – legten alle Familienmitglieder einen erfolgreichen Weg in Deutschland zurück. Lara erreichte die Hochschulreife.

Während ihrer Schulzeit engagierte sich Lara Tahiri als Mitherausgeberin der Schülerzeitung, als freiwillige Helferin bei der Caritas zum Erlernen der deutschen Sprache für Flüchtlinge aus Afghanistan und im Arbeitskreis »Flücht-linge« der Schule. Ihre Sprachkenntnisse (nicht nur in Deutsch und ihrer Muttersprache Dari, sondern auch in Englisch, Französisch und Farsi) sind mittlerweile so gut, dass sie selbst Nachhilfe gibt und auch Flüchtlingen Deutsch als Fremdsprache beibringt.

Lara möchte studieren und sich in ihrem Berufsleben ganz bewusst für die westlichen Werte, wie Demokratie und Fairness in der Rechtsprechung – und damit für das Grundge-setz – einsetzen.

Auszeichnungen:

2016Deutschland-Stipendium

2017 Deutschland-Stipendium

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OKBAI TESFAMICHAELHerkunftsland: Eritrea

Im Jahr 2012 schloss Okbai Tesfamichael seinen Bachelor im »College of Marine Science and Technology«, Massawa, Eritrea (Note 1,4) im Bereich der »Marine Biotechnology« ab. Er hatte vor, mit dem Master-Lehrgang sein Studium fortzusetzen, wurde aber durch die Regierung seines Heimatlandes daran gehindert. Er wurde gezwungen, als Lehrer für unbegrenzte Zeit Zwangsarbeit zu leisten.

Zwei Jahre später wurde er grundlos verhaftet und gefoltert. Es gelang ihm, durch die Wüste und über das Mittelmeer zu fliehen und nach Deutschland zu kommen. Die Ereignisse rund um die Flucht (z.B. den Verlust von Freunden) verarbeitete er in einem Bild, das im Januar 2016 im Wiesbadener Kunstverein ausgestellt wurde.

Ein Jahr nachdem er in Deutschland ange-kommen war, zog er im Oktober 2015 nach Frankfurt am Main. Okbai Tesfamichael besuchte einen Intensiv-Deutschkurs an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main im Rahmen des Academic Welcome Programms. Er meisterte 2017 die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) und schrieb sich an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ein.

Seit Oktober 2017 studiert er den Master-Lehr-gang im Bereich Molekulare Biotechnologie.

Auszeichnungen:

2017Deutschland-Stipendium

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YUQI TIANHerkunftsland: China

Frau Yuqi TIAN kommt aus Peking, der Hauptstadt der Volksrepublik China und ist Geschäftsführerin der Air China Europa.

Vor 26 Jahren, kurz nach dem Start ihrer Berufslaufbahn, wurde Frau Tian von Air China für zwei Jahre nach Frankfurt am Main entsendet. 24 Jahre später kommt sie wieder nach Frankfurt am Main, wo ihr Lebenstraum damals begonnen hat. Heute ist Frau Tian keine einfache Vertriebsmitarbeiterin für Ticke-ting, sondern verantwortlich für Air China in Europa mit 27 Fluglinien und 13 Destinationen zwischen China und Europa.

Seit 2014 ist sie als Geschäftsführerin der Air China Europa tätig. Sie konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung des deutschen Marktes. Frau Tian bemüht sich um die Entwicklung der Luftfahrt zwischen China und Deutschland. Mit Unterstützung von Frau Tian eröffnet Air China die Route zwischen Frankfurt am Main und Shenzhen, das ist die erste internationale Direktverbindung zwischen Deutschland und Südchina. Sie verbindet das europäische Finanzzentrum mit der chinesi-schen Sonderwirtschaftszone.

Neben ihren beruflichen Schwerpunkten übernimmt Frau Tian auch soziale Verantwor-tung. Sie engagiert sich bei Veranstaltungen von Vereinen und gemeinnützigen Organi-sationen. Sie ist nicht nur Vorstandsmitglied des Vereins der Chinesischen Unternehmen, sondern unterstützt auch gerne die deutschen Vereine im Kulturaustausch zwischen China und Deutschland.

Frau Tian liebt die deutsche Küche, mag die schöne Landschaft und interessiert sich sehr für die deutsche Kultur. Für Frau Tian ist Frank-furt am Main zur zweiten Heimat geworden.

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PROF. DR. ROSER VALENTIHerkunftsland: Spanien

Frau Prof. Dr. Roser Valentí ist eine der weni-gen Physik-Professorinnen bundesweit und war Vize-Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, einer der größten deutschen Univer-sitäten.

Ihr Physik-Studium an der Universität Barce-lona (UB) schloss sie im Jahr 1987 mit dem Diplom ab, 1989 promovierte sie. Nach ihrer Zeit als Fulbright Postdoc Stipendiatin in den USA setzte sie ihre wissenschaftliche Karriere in Deutschland fort. Sie erhielt ein Heisenberg-Stipendium der DFG (Deutsche Forschungs-gemeinschaft), forschte an der Technischen Universität Dortmund und der Universität des Saarlandes. 2003 folgte sie einem Ruf der Goethe-Universität Frankfurt an das Institut für Theoretische Physik. Als dritte Frau überhaupt in diesem Amt wurde sie 2009-2012 Vize-Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt.

Maria-Roser Valentís Fachgebiet ist die Theo-retische Physik, insbesondere die Quantenphy-sik. Hier hat sie wesentliche Beiträge geleistet, speziell im Bereich des mikroskopischen Ver-ständnisses der Eigenschaften von Materialien, wie zum Beispiel den Hochtemperatur-Supra-leitern. Sie erhielt dafür mehrere Auszeichnun-gen, zuletzt wurde sie 2016 zum Fellow der American Physical Society (APS) ernannt.

Die bei Barcelona geborene Professorin enga-giert sich unter anderem für Themen wie der Gleichstellung. Und damit meint sie nicht nur Frauen an der Universität, sondern auch Mig-rantinnen und Migranten. Frankfurt am Main gefällt ihr als weltoffene, internationale Stadt.

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YULIA YANYUKHerkunftsland: Weißrussland

Auf dem hart umgekämpften Coffeeshop-Markt betreibt Yulia Yanyuk mittlerweile zwei Coffeeshops und eine Rösterei in Frankfurt am Main zusammen mit einer Geschäftspartnerin.

Sie kam 2000 im Alter von 18 Jahren nach Deutschland und lebt seither in Frankfurt am Main. Als Gaststudentin hat sie zunächst die Sprache gelernt, und gleichzeitig die deutsche Kultur, die Traditionen und das Land selbst kennen gelernt. So entdeckte sie auch ihre Liebe zum Kaffee.

Der Weg zur Selbständigkeit war schwer – nicht nur als Ausländerin, auch als Frau gab es immer wieder beschwerliche Strecken. Aber das Durchhaltevermögen siegte. Zurzeit besteht ihr Team aus 14 Mitarbeiterinnen, die aus Deutschland und auch aus anderen Län-dern stammen. Die beiden Coffeeshops laufen sehr erfolgreich und sind in Frankfurt am Main bekannt und beliebt.

Für Yulia Yanyuk, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, ist die Unterstützung ihrer Familie ein wichtiger Halt. Durch sie schöpft sie die Kraft, ihren Weg mit Freude und mit Erfolg zu gehen.