Pfingsten: Ein Spiel mit dem Feuer? - Pfarreiforum · tetes Engagement der Kirchen, sagte We-der....

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PfarreiForum 08/2009 www.pfarreiforum.ch 1 30. Mai – 19. Juni 08/2009 © KNA-Bild, Bonn Pfingsten: Ein Spiel mit dem Feuer? «Sechs Monet füüre, sechs Monet früüre», sagt man in St. Gal- len, wenn das hiesige Klima wieder einmal nicht wunschge- mäss ist. Feuer braucht es zum Leben – zum Heizen und in vielen Weltgegenden noch immer zum Kochen. Feuer gibt auch Seelenwärme – wir zünden eine Kerze an, damit es uns warm wird ums Herz. Wenn wir etwas mit Begeisterung tun, sind wir Feuer und Flamme. Das waren auch die Jünger Jesu, als sie am Pfingstfest vom Heiligen Geist ergriffen wurden. Die Bibel erzählt, wie sich der Geist als «Feuerzunge» auf jedem von ihnen niederliess. Dieses Feuer, eine positive Kraft, hat sie gewärmt, belebt und angefeuert. Doch spätestens wenn die Feuerwehr ausrücken muss, steht die zerstörerische Seite des Feuers im Vordergrund, das im Nu Existenzen zer- stören, Leben vernichten kann. Aktuell ist die Redewendung, dass man an seiner Arbeitsstelle gefeuert werden kann. Auch das kann Existenzen zerstören. Und wenn eine Wunde oder etwa die Augen brennen, ist das schmerzhaft und unange- nehm. Feuer – ein ambivalentes Element. Warum wird der Pfingstgeist nicht mit einem eindeutig positiven Symbol cha- rakterisiert? Was sollen wir mit einem Pfingstgeist, der auch gefährlich, zerstörerisch sein kann? Pfingsten – ein Spiel mit dem Feuer? Pfingsten ja, aber dann nur auf kleiner Flamme? Das kann es wohl auch nicht sein. Der Pfingstgeist also auch als reinigendes Feuer, das in unserer Seele alles verbrennt, was «alter Mensch» ist? – Sich auf diesen Geist einzulassen – ein befreiendes Wagnis! Flade-Jubiläum Die Katholische Kantonssekundar- schule in St. Gallen, kurz «Flade» genannt, feiert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Ein Ge- spräch mit der Schulratspräsiden- tin, Margrit Stadler-Egli. Seiten 2 und 3 Lourdes-Wallfahrt Ein tiefes Gemeinschaftserlebnis war die 113. Interdiözesane Lourdes-Wallfahrt mit Bischof Markus Büchel. Unter den 2000 Pilgern waren 236 Kranke, die fürsorglich betreut wurden. Seite 9 Berggottesdienste im Alpstein Seite 8

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30. Mai – 19. Juni

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Pfingsten: Ein Spiel mit dem Feuer?

«Sechs Monet füüre, sechs Monet früüre», sagt man in St. Gal- len, wenn das hiesige Klima wieder einmal nicht wunschge-mäss ist. Feuer braucht es zum Leben – zum Heizen und in vielen Weltgegenden noch immer zum Kochen. Feuer gibt auch Seelenwärme – wir zünden eine Kerze an, damit es uns warm wird ums Herz. Wenn wir etwas mit Begeisterung tun, sind wir Feuer und Flamme. Das waren auch die Jünger Jesu, als sie am Pfingstfest vom Heiligen Geist ergriffen wurden. Die Bibel erzählt, wie sich der Geist als «Feuerzunge» auf jedem von ihnen niederliess. Dieses Feuer, eine positive Kraft, hat sie gewärmt, belebt und angefeuert. Doch spätestens wenn die Feuerwehr ausrücken muss, steht die zerstörerische Seite des Feuers im Vordergrund, das im Nu Existenzen zer-stören, Leben vernichten kann. Aktuell ist die Redewendung, dass man an seiner Arbeitsstelle gefeuert werden kann. Auch das kann Existenzen zerstören. Und wenn eine Wunde oder etwa die Augen brennen, ist das schmerzhaft und unange-nehm. Feuer – ein ambivalentes Element. Warum wird der Pfingstgeist nicht mit einem eindeutig positiven Symbol cha-rakterisiert? Was sollen wir mit einem Pfingstgeist, der auch gefährlich, zerstörerisch sein kann? Pfingsten – ein Spiel mit dem Feuer? Pfingsten ja, aber dann nur auf kleiner Flamme? Das kann es wohl auch nicht sein. Der Pfingstgeist also auch als reinigendes Feuer, das in unserer Seele alles verbrennt, was «alter Mensch» ist? – Sich auf diesen Geist einzulassen – ein befreiendes Wagnis!

Flade-JubiläumDie Katholische Kantonssekundar-schule in St. Gallen, kurz «Flade» genannt, feiert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Ein Ge-spräch mit der Schulratspräsiden-tin, Margrit Stadler-Egli. Seiten 2 und 3

Lourdes-WallfahrtEin tiefes Gemeinschaftserlebnis war die 113. Interdiözesane Lourdes-Wallfahrt mit Bischof Markus Büchel. Unter den 2000 Pilgern waren 236 Kranke, die fürsorglich betreut wurden. Seite 9

Berggottesdienste

im Alpstein Seite 8

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tung für sozial Schwache, Toleranz ge-genüber Andersdenkenden sollen täg-lich in ökumenischem Geist gelebt werden.

Was ist am Leitbild der Schule besonders wichtig?

Ein Schwerpunkt in unserem Schulalltag ist der religiöse Bereich. In jedem Schul-haus ist eine Schulseelsorgerin oder ein Schulseelsorger verantwortlich für die religiösen Aktivitäten an der Schule. Der Religionsunterricht ist für alle obligato-risch. Evangelische Schülerinnen und Schüler werden von evangelischen Religi-onspädagogen unterrichtet. Gemeinsame Gottesdienste, ökumenische Wortgottes-feiern, Meditationen, Wallfahrten und Besinnungstage gehören zum religiösen Angebot. Zurzeit sind zirka 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler an unserer Schule katholisch, 23 Prozent evangelisch und 6 Prozent andersgläubig. Eine ganz-heitliche Bildung für Kopf, Herz und Hand ist für uns zentral. Wir wollen die jungen Menschen auf ihr Leben vorbe-reiten und die Eltern in ihrem Erzie-hungsauftrag unterstützen.

Gibt es andere Besonderheiten?

Wir führen geschlechtergetrennte Schu-len, mit 250 Knaben in der Buebeflade, 300 Mädchen in der Meitleflade und 270 Schülerinnen und Schülern in gemisch-ten Klassen im Notkerschulhaus. Da die Finanzierung zu einem grossen Teil von den Katholiken des Bistums und der Kirchgemeinde St. Gallen geleistet wird, bezahlen Schülerinnen und Schüler aus-serhalb der Stadt und Nichtkatholiken ein Schulgeld. Wir verstehen uns als al-ternatives Angebot zu den städtischen Schulen und leben nebeneinander in einer gesunden Konkurrenz. Eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt ist uns wichtig.

Die Katholische Kantonssekundarschu-le St. Gallen, kurz «Flade» genannt, fei-ert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Be-stehen. Ihre Wurzeln reichen jedoch bis weit in die 1200-jährige Tradition der St. Galler Klosterschule. Bis heute ver-mittelt die Flade etwas vom mönchi-schen Fleiss, vom benediktinischen Mass sowie vom Gemeinschaftsgeist der einstigen Klosterschule.

PfarreiForum: Frau Stadler, Sie sind seit 2006 Schulratspräsidentin der Flade. Diese Schule ist eine Besonderheit in der Bil-dungslandschaft. Warum?

Margrit Stadler: Die Flade ist eine öf-fentliche, vom Staat anerkannte Schule. Träger dieser Bildungseinrichtung ist der Katholische Konfessionsteil; sie gehört also den Katholiken des Bistums St. Gal-len. Als öffentliche Schule ist sie den Vorgaben und dem Lehrplan des Kan-tons St. Gallen verpflichtet. Ihre Beson-derheit, ihr Markenzeichen und ihr Selbstverständnis: Sie ist eine christliche Schule katholischer Prägung.

Im Jahr 1809 wurde der Grundstein zur heutigen Flade gelegt. Wie kam das?

Mit der Gründung des Kantons 1803 wurde die Aufhebung des Benediktiner-Klosters St.Gallen und damit auch die Schliessung der Klosterschule endgültig besiegelt. Der neue Landammann, Karl Müller Friedberg, und der «kleine Rath» (heute Regierungsrat) beschlossen da-mals aber, wieder ein Gymnasium für katholische Kantonsbürger zu errichten. Die Gründung fand am Gallustag, am 16. Oktober 1809, in der Stiftsbibliothek statt. Damit wurde der Grundstein für die heutige Flade gelegt. 1854 wurde dann die Katholische Mädchen-Real-schule – heute Meitleflade an der Moos-bruggstrasse – gegründet, welche bis 1973 von Menzinger-Schwestern geleitet

Die «Flade» ist 200 Jahre jungIm Gespräch mit Margrit Stadler, Schulratspräsidentin der Flade

Wie die Flade zu ihrem Namen kam Bis 1895 trugen die Knaben der Schu-le eine dunkelblaue, flache Tellermüt-ze mit einem unförmigen Vordach – was aussah wie ein Fladen, flach und breit. Mit dieser Kopfbedeckung un-terschieden sich die Flade-Schüler von den Schülern der städtischen Oberstu-fe. Deren Mütze war kleidsamer und beliebter und passte besser zu den Bubenköpfen. Alsbald bürgerte sich für die Schüler der katholischen Schu-le der Spottname «Fladenmannli» ein. Davon blieb Flade, und der Name übertrug sich auf die gesamte Schule.Aus der Festschrift «Flade 09»

wurde. 1971 kam das Notkerschulhaus im Osten der Stadt St. Gallen dazu, das gemischte Klassen führt.

Was kann die Flade aus der langen Tradi-tion der Klosterschule schöpfen?

Die Flade steht heute noch in der Tradi-tion der Klosterschule. Dies ist nicht nur räumlich mit der Buebeflade im Stifts-bezirk erlebbar. Dieses Erbe ist bis heute Fundament des Glaubens und Grund- lage für unsere Schule. Im Leitbild sind wichtige Grundsätze festgehalten, wo-nach sich der Schulalltag ausrichtet. Christliche Werte wie Bewahrung der Schöpfung, Engagement und Verantwor-

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Die Flade hat den Ruf einer Eliteschule. Sie ist aber auch umstritten. Warum?

Dadurch, dass nur Sekundarschüler die Flade besuchen, ist unsere Schule nicht für alle Oberstufenschüler offen. Hier zeigt sich eine Besonderheit der Flade: Unsere Schule wählt man als Schülerin oder Schüler freiwillig. Wer die Flade besucht, stellt sich den Grundsätzen des Leitbildes. Dies wäre so nicht mehr mög-lich, wenn beispielsweise die Stadt der Flade die Schülerinnen und Schüler aus

Sekundar- und Realstufe einfach zuteilen würde. Der Administrationsrat, die Exe-kutive des Katholischen Konfessionsteils, suchte immer wieder nach Lösungsmög-lichkeiten, um auch eine Realschule zu führen, und setzte dazu spezielle Arbeits-gruppen ein, bisher ohne Erfolg.

Welche (strategischen) Ziele stellt sich die Schule für die Zukunft?

Die Flade leistete auch Pionierarbeit – sei es bei der Einführung der «Geleiteten

Schule», beim Schulsozialdienst sowie bei Schulprojekten. Sie stellt sich aber auch den Herausforderungen der Zukunft und ist offen für Reformen. Die Flade verfolgt mit Interesse die vom Bildungsdeparte-ment lancierten Projekte zur Reform der Oberstufe. Es sollen dabei verschiedene Zukunftsmodelle geprüft werden.

Was soll das Jubiläumsfest bringen, was wird bleiben?

Im Zentrum stehen Freude und Dankbar-keit für die 200 Jahre Flade. Wir feiern am Festwochenende vom 5. bis zum 7. Juni zusammen mit allen Schülerinnen und Schülern, mit den Lehrpersonen und mit vielen Ehemaligen, Behörden, Freunden und Sympathisanten unserer Schule. Hö-hepunkte sind der Festakt am Freitag in der Kathedrale, die Flade-Bühne am Samstag auf dem Marktplatz, wo Schüle-rinnen und Schüler ihr Bestes geben wer-den. Das Begegnungsfest der Ehemaligen findet in der Olma-Halle statt und den Schlusspunkt bildet der Festgottesdienst am Sonntag in der Kathedrale. Das Jubi-läum soll allen in bester Erinnerung blei-ben. Das Feiern dieses Erbes bringt aber auch eine grosse Verpflichtung mit sich: die Schule in eine gute Zukunft zu füh-ren. Das sind wir den Gründern und al-len, die sich in diesen 200 Jahren für die Flade eingesetzt haben, schuldig.

Wo ist auch heute noch der spezielle Ge-meinschaftsgeist, der Flade-Geist, erfahr-bar?

Bei vielen Aktivitäten im Schulalltag, in den Klassen, bei Schülerinnen und Schü-lern und im Lehrteam. Da ist immer wieder ein ganz spezieller Flade-Geist zu spüren. Über 16 000 ehemalige Schüle-rinnen und Schüler, verstreut auf der ganzen Welt, tragen diesen Flade-Geist hinaus. Viele Persönlichkeiten in Kirche, Politik und Wirtschaft haben ihr Rüst-zeug in der Flade bekommen. Sie sind die besten Botschafter unserer Schule und ihrer christlichen Werte für die Gestal-tung der Zukunft.

Interview: Evelyne Graf

Festprogramm: www.flade09.ch

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Margrit Stadler-Egli, seit 2006 Schulratspräsidentin der Katholischen Kantonssekundar-schule Flade.

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t In Flawil fand das erste ökumenische Diakonieforum statt

Solidarität als Angelpunkt für diakonisches Handeln

Dies ist auf der Ebene der Diakonie seit einigen Jahren praktischer Alltag.Diakonie sei subversives, von unten geleis-tetes Engagement der Kirchen, sagte We-der. Diakonie als Ebene, wo Freiwillige und professionelle Mitarbeiter die christ-liche Botschaft umsetzen und Kirche er-lebbar und lebendig werden lassen. Durch die Diakonie zeige die Kirche, wie rasch sie auf Veränderungen reagieren könne. Beide Kirchenvertreter ermunterten zum mutigen und aussergewöhnlichen Enga-gement. «Wir haben eine gute Botschaft zu verbreiten, das sollte immer wieder An-sporn sein», sagte Bischof Markus Büchel.

Welt Café

Mit dem Programmteil «Welt Café» fand die Fülle der Inputs und Reflexionen auf der Ebene der Teilnehmer einen praxiso-rientierten Abschluss. Eigene Erfahrun-gen und Gehörtes wurden intensiv und kreativ ausdiskutiert. Bestehende Kon-takte wurden vertieft und neue geknüpft. Das erste Diakonieforum war ein gelun-gener Einstieg in eine kirchliche Ausrich-tung, die sich klug, rechtschaffen, mutig und angemessen für eine solidarische Gesellschaft einsetzt. (hm / kipa)

seiner ruhigen Art ein in seine Betrach-tungsweisen zum Veranstaltungsthema. Im Zentrum von Brantschens Vortrag standen die vier Kardinaltugenden «Klug-heit», «Gerechtigkeit», «Tapferkeit» und «Mass halten» als Dreh- und Angelpunkte auch für diakonisches Handeln.

Mentaltraining

Mit Manfred Gehr und seinem «Wow-Prinzip» kam das Thema «Gut sein» vom Kopf hinunter in den Bauch. Alltägliche Widerstände überwinden mit einem Ver-halten, das die Möglichkeiten sucht und sich nicht an den Widrigkeiten aufreibt. Es ist dies ein Mentaltraining, wie es im Spitzensport und im Management in den letzten Jahren Einzug gehalten hat. Mit Hilfe von konkreten Übungen erfuhren die Teilnehmenden die Wirkungen von Denkhaltungen und erhielten konkrete Tipps, bei sich selber mit den Verände-rungen zu beginnen.Das von der Journalistin Petra Mühlhäu-ser geleitete Podium mit Markus Büchel, Bischof des Bistums St. Gallen, und dem St. Galler Kirchenratspräsidenten Dölf Weder zeigte klar den Willen beider Kir-chen zum gemeinsamen Engagement auf.

Rund 270 freiwillige und professionelle Mitarbeiter der evangelischen und der römisch-katholischen Kirche in der Regi-on St. Gallen/Appenzell haben am ers-ten ökumenischen Diakonieforum teilge-nommen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto «Vom Vorteil gut zu sein».

Nora Guggenbühler und Ilona Himmel-berger, zwei Mittelschülerinnen aus Wil, berichteten über ihre Projektarbeit zum Thema «Obdachlose». Drei Wochen leb-ten sie als Obdachlose unter Obdachlo-sen. Dabei erfuhren sie, wie sich das Le-ben am Rande der Gesellschaft organi-siert. Gemeinschaft, Vertrauen, Kreativi-tät und Durchhaltewillen sind zentrale Werte, wenn man in der Schweiz ohne festen Wohnsitz und geregelte Arbeits-verhältnisse überleben will. Entscheidend wichtig sind auch die Kontakte mit Men-schen und Einrichtungen, die unterstüt-zen und helfen.

Die Kardinaltugenden

Die Erfahrungen der jungen Frauen nahm Jesuitenpater und Zen-Meister Niklaus Brantschen als Einstieg in sein Referat auf. Er führte so die Zuhörer in

Austausch und Vernetzung im Programmpunkt «Welt Café».Nora Guggenbühler und Ilona Himmelberger: 21 Tage obdachlos.

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Die Appenzellerin Rosmarie Koller wurde zur neuen Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds SKF gewählt

«Die Frauen müssen mitreden»lung ein. Wichtig ist, dass Frauen mitre-den. Wir wollen sie ermutigen, sich zu äussern.» Das tönt oft progressiver als anderswo in der katholischen Kirche: «Wir sind eine zukunftsgerichtete Kraft innerhalb der katholischen Kirche», sagt sie. Hinter den Positionen des Verbands kann sie gut stehen. Als Präsidentin will sie die innere Einheit des Verbands för-dern, denn die Frauen könnten so vieles bewegen, wenn sie wirklich solidarisch sind, davon ist sie überzeugt. Kein einfa-ches Vorhaben, denn im SKF gibt es libe-rale Frauen ebenso wie konservative – wie in der gesamten Kirche. Katholisch zu sein, darunter versteht der SKF denn auch den ursprünglichen Wortsinn: um-fassend. Daneben wird Ökumene gross geschrieben. Auch andere Religionen sind im SKF vertreten. Die Zusammenarbeit mit den Evangelischen Frauen Schweiz funktioniere bestens. «Es esch würklech en guete Verband», sagt Rosmarie Koller. Und zu Journalistin und Fotografin: «Sind Sie schon Mitglied?» (pem)

Vielseitige Tätigkeit

«Ich finde es sehr interessant und eine grosse Herausforderung, mit so vielen verschiedenen Frauen zusammenzuar-beiten», begründet sie ihr Engagement. Und dass der Verband inhaltlich so viel-seitig tätig ist – von der Bildungsarbeit über die Hilfswerke Solidaritätsfonds für Mutter und Kind (Sofo) und Elisabe-thenwerk bis zu Stellungnahmen zu kirchlichen und gesellschaftlichen The-men. Auf der politischen Bühne ist der SKF Vernehmlassungspartner zu Geset-zesänderungen. Er ist national und inter-national mit anderen Frauenvereinen vernetzt. «Ein toller Verband», sagt Ros-marie Koller lebhaft.

«Fortschrittliche Kraft»

Immer wieder hat der SKF in den letzten Jahren pointiert Position bezogen zu Frauenfragen. Feministische Positionen? «Das ist das falsche Wort», sagt Rosmarie Koller. «Wir setzen uns für die Gleichstel-

Rosmarie Koller-Schmid ist eine vielsei-tige Frau: Die gelernte medizinische Pra-xisassistentin hat einen Haushalt mit fünf Kindern gemanagt, die heute alle erwachsen sind, den Bereich Hauswirt-schaft der Spitex Appenzell geleitet, hat das Wirtepatent und bildet sich derzeit im kaufmännischen Bereich weiter. Da-neben ist sie Präsidentin des Freundes-kreises für das Kapuzinerinnenkloster Maria der Engel in Appenzell. Und bisher war sie Präsidentin des Katholischen Frauenbunds St. Gallen-Appenzell. Vor kurzem ist sie zur Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauen-bunds gewählt worden und hat ihr Amt beim Kantonalverband, dem zweitgröss-ten der Schweiz, an Gabi Stadler aus Fla-wil übergeben.

SKF: Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF hat 200 000 Mitglie-der. Er versteht sich gemäss Leitbild als «konfessioneller Verband, der Kir-che verpflichtet, aber eigenständig und unabhängig, ein katholischer Verband, offen, umfassend und öku-menisch ausgerichtet». Kollektivmit-glieder sind neben den Kantonalver-bänden auch die Vereinigung der Or-densoberinnen der deutschsprachigen Schweiz und Liechtensteins (Vonos) mit fast 2400 Mitgliedern, der Zöfra (Verein vom Zölibat betroffener Frau-en), der Verband der Pfarrhaushälte-rinnen und viele mehr. Wer Mitglied in einem Ortsverband ist, gehört au-tomatisch zum SKF, eine Mitglied-schaft beim SKF ist aber auch als Ein-zelmitglied möglich. Zusammen mit dem Solidaritätsfonds für Mutter und Kind (Sofo) und dem Elisabethen-werk beschäftigt der SKF in Luzern elf Personen. www.frauenbund.ch

Rosmarie Koller-Schmid, Appenzell.

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Impressum: Redaktion PfarreiForum, Kirchenkatze Simba, Postfach 659, 9004 St. Gallen, [email protected]

Liebe Kinder,habt ihr euch schon einmal überlegt, woher die Hostien kommen und wie sie hergestellt werden? Sie werden in speziellen Hostienbäckereien gebacken. Auch im Bistum St. Gallen gibt es solche Bäckereien. Sie gehören meistens zu einem Kloster. Kirchenkatze Simba war dabei, als eine Gruppe von Erstkommunionkindern die Hostienbäckerei im Kloster Glatt-burg besuchte . . .

Euer Stephan Sigg

4 Im oberen Teil des Back-

eisens ist ein Muster einge-

stanzt. Dieses Muster unterteilt

den Teig bereits beim Backen in

Hostien.

5 Die Maschine wird geöffnet, nun ist der Teig fertig.

3Danach leert Schwester

Scholastika den Teig auf

das heisse Backeisen. Der Teig

wird drei Minuten gebacken.

6 Schwester Scholastika schneidet den Rand der Ob-

latenscheibe mit einer Schere zu.

9Schwester Petra zeigt,

wie die Hostien nun aus-

gestochen werden: Die grossen

Hostien, welche der Priester

im Gottesdienst verwendet,

werden einzeln ausgestochen.

Die kleinen Hostien werden an-

schliessend mit einer Maschine

ausgestochen.

10Endlich sind die Hosti-

en fertig.

7Die Erstkommunionkin-

der probieren neugierig,

wie frischgebackene Hostien

schmecken.

8 Danach wird die frischgeba-ckene Scheibe in den Korb gelegt. Scheiben, die nicht so

schön geworden sind, kommen in den blauen Kübel. Die Oblaten werden nun für einige Tage im Kel-ler gelagert. Die Hostien brauchen Feuchtigkeit, sonst würden sie sehr schnell zerbröckeln. Im Winter müssen die Hostien sogar bis zu drei Wochen gelagert werden.

In der Hostienbäckerei des Klosters Glattburg bei Oberbüren werden Hostien für die umliegenden Pfarreien hergestellt. Die Erstkommunikanten aus Niederuzwil durften an einem Nach-mittag die Bäckerei besuchen.

1Schwester Scholastika backt

einmal im Monat einen

ganzen Tag lang Hostien. Pro Tag

stellt sie rund 5000 Hostien her.

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2 Zuerst wird der Teig zuberei-tet. Als Zutaten braucht es nur Mehl und Wasser.

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Liturgischer Kalender

Sonntag, 31. MaiPfingstenErste Lesung: Apg 2, 1–11. Zweite Lesung: 1 Kor 12, 3b–7. 12–13. Evangelium: Joh 20, 19–23.

Montag, 1. JuniPfingstmontagErste Lesung: Apg 8, 1b. 4. 14–17.Zweite Lesung: Eph 1, 3a. 13–19a.Evangelium: Lk 10, 21–24.

Sonntag, 7. JuniDreifaltigkeitssonntagErste Lesung: Dtn 4, 32–34. 39–40.Zweite Lesung: Röm 8, 14–17.Evangelium: Mt 28, 16–20.

Der Glaube an den dreifaltigen Gott ist Antwort darauf, wie Gott sich selbst uns offenbart. Er teilt sich selbst mit als «Vater», «Sohn» und «Heiliger Geist». Als Vater bleibt Gott der transzendente Ur-sprung, als Sohn springt er mitten in den Staub der Geschichte bis zur Hingabe am Kreuz, als Geist nimmt er unser Herz und unsere Augen und öffnet sie für die Liebe Gottes und für unsere Nächsten.

Sonntag, 14. JuniHochfest des Leibes und Blutes Christi – FronleichnamErste Lesung: Ex 24, 3–8.Zweite Lesung: Hebr 9, 11–15.Evangelium: Mk 14, 12–16. 22–26.

Freitag, 19. JuniHeiligstes Herz JesuErste Lesung: Hos 11, 1. 3–4. 8a. c–9.Zweite Lesung: Eph 3, 8–12. 14–19.Evangelium: Joh 19, 31–37.

Lesejahr B

www.liturgie.ch

Herz Jesu? – Herz Christi!Am Freitag, 19. Juni wird nach dem liturgischen Kalender das Herz-Jesu- Fest gefeiert. Für zwei Pfarreien in unse-rem Bistum ist das auch ihr Kirchenfest: Buchs-Grabs und St. Gallen-St.Georgen. Zur Hälfte gilt das auch für St. Gallen-St. Fiden, denn diese Kirche ist nicht nur der heiligen Fides geweiht, sondern auch dem Herzen Jesu. Diese eher vergesse- ne Tatsache hat uns in den letzten Jahren eingeladen, wieder tiefer dieser beson-deren Form der Herz-Jesu-Verehrung nachzuspüren. Dass ganze Generatio- nen tief davon geprägt waren, muss hier nicht besonders betont werden. Viele von uns denken an die bekannte Dar-stellung von Jesus mit dem geöffneten Herzen, aus dem die Strahlen der Liebe strömen. Allerdings findet man diese Bilder heute vor allem im Brockenhaus: Die meisten Menschen empfinden sie als kitschig und überholt. Dennoch ist das Symbol des Herzens allgegenwärtig. Auf Schokolade, Gratulationskarten und Einladungen ist das Herz in allen möglichen und unmöglichen Darstel-lungen ständiger Blickfang, oft nicht weniger kitschig. Passt es also nur in der Kirche nicht mehr?Ein Blick über den eigenen Tellerrand kann uns eines Besseren belehren. Das Herz steht als Zeichen für Liebe und wird überall verstanden. Das Herz be-schäftigt uns in der Medizin und Ge-sundheitsvorsorge. Immer deutlicher zeigt sich, dass unsere Lebensart unseren Herzen nicht besonders wohl tut. Fein-fühlige Menschen spüren schon lange, dass das Herz nicht nur für diesen be-wundernswerten Muskel steht, sondern ein zentrales Energiezentrum des Men-schen ist. Das Herz kann verschlossen oder offen sein, ängstlich oder freudig, es kann hüpfen oder aus dem Rhythmus kommen. Es ist jener innerste Ort, auf den wir zeigen, wenn wir uns selber meinen.

An die Stelle der Herz-Jesu-Verehrung kann darum eine Form spiritueller Be-wusstheit treten, die das eigene Herz als Ort Gottes pflegt. Nicht der irdische Jesus schaut mich dann von aussen an, sondern der auferstandene lebendige Christus lädt mich im eigenen Innersten ein, mich seiner Gegenwart zu öffnen. Ausdruck einer solchen Liebe ist das Herz-Bild der Zuger Künstlerin Maria Hafner mit dem Titel «lebendig». Ein Herz, aus dem die Flammen schlagen, ganz ähnlich wie in den alten Darstel-lungen. Die Malerin schreibt dazu: «Das Feuer des Herzens erschafft eine Welt der Beziehung, der Begegnung, in der ich teilhabe an einem unübersehbaren Reichtum, am Mysterium des Lebens». Und wer würde dabei nicht auch an den Satz der Emmaus-Jünger denken: «Brannte nicht unser Herz?» (Lk 24,32)

Matthias Angehrn, Pastoralassistent

Bild «lebendig» aus der Mappe «Mein Herz träumt in mir» von Maria Hafner.

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Bollenwees

BernhardskapelleSonntags um 14.00 Uhr (nur bei günstiger Witterung, Information unter Regioinfo Tel. 1600 / Rubrik 1)21. Juni Pfr. Josef Eicher – Kapellfest / Hauptversammlung Musikgesellschaft Brülisau28. Juni Pfr. Alfons Sonderegger 5. Juli Vikar Raffael Rieger12. Juli Pfr. Lorenz Becker19. Juli Pfr. Simon Niederer26. Juli Pfr. Klaus Dörig – Alpstobete 2. Aug. Pfr. Josef Eicher 9. Aug. Pfr. Erwin Keller16. Aug. P. Emanuel Brülisauer23. Aug. Pfr. Heinz Angehrn30. Aug. Pfr. Beat Grögli 6. Sept. P. Emanuel Brülisauer13. Sept. Pfr. Klaus Dörig22. Sept. Pfr. Josef Eicher – Bettag

Meglisalp

Kapelle Maria zum SchneeBeginn der Gottesdienste jeweils um 14.00 Uhr (einzige Abweichung: Schneefest, 5. August)21. Juni Pfr. Josef Manser – Stegreifgruppe

Harmonie, Appenzell28. Juni Pfr. Stefan Guggenbühl – Männerchor

Kobelwald 5. Juli Kaplan Armin Fässler –

Stegreifgruppe Haslen12. Juli Pfr. Simon Niederer –

Bergwaldchörli Enggenhütten19. Juli Generalvikar Josef Rosenast –

Chrobergchörli Gonten26. Juli Pfr. Simon Niederer 2. Aug. Generalvikar Josef Rosenast –

Alpsteinquartett 5. Aug. 11. 00 Uhr, Generalvikar Josef Ro-

senast – Hackbrett-Solist Nicolas Senn 9. Aug. Pfr. Simon Niederer – Alphörner

Gaiserwald16. Aug. Pfr. Niklaus Popp

23. Aug. Pfr. Stefan Guggenbühl – Jodlerchörli Wildkirchli, Appenzell

30. Aug. Pfr. Niklaus Popp – Jodlerchörli Urnäsch

20. Sept. Pfr. Stefan Guggenbühl – Engelchörli Appenzell

Schwägalp

BruderklausenkapelleDie Gottesdienste finden das ganze Jahr sonn-tags, 11.15 Uhr, statt. Am Eidg. Bettag findet der Ökumenische Gottesdienst um 10.30 Uhr statt. Weitere Angaben können unter www.kath.ch /schwaegalp abgerufen werden.

Wildkirchli

St. MichaelBeginn der Gottesdienste jeweils um 10.30 Uhr 5. Juli Gottesdienst, Männerchor Rüthi12. Juli Pfr. Stefan Guggenbühl –

Kirchenchor Appenzell 2. Aug. Generalvikar Josef Rosenast –

Bergwaldchor Enggenhütten23. Aug. alt Bischof Ivo Fürer –

Hans Fässler, Hackbrett13. Sept. alt Bischof Ivo Fürer –

Hans Fässler, Hackbrett27. Sept. St.-Michaels-Fest, Pfr. Stefan Guggen-

bühl – Wildchirchli Chor, Appenzell

Plattenbödeli

Maria HeimsuchungBeginn der Gottesdienste: Sonntag, 11.30 Uhr (am 31.5. um 11.45 Uhr), bei jeder Witterung31. Mai Pfr. Erwin Keller – Pfingsten 7. Juni Pfr. Hans Nussbaumer14. Juni Pfr. Erwin Keller –

Stegreifgruppe MG Haslen21. Juni Pfr. Erwin Keller28. Juni Pfr. Erwin Keller 5. Juli Pfr. Erwin Keller – Kapellfest,

Männerchor Alpstee, Brülisau12. Juli Pfr. Erwin Keller

19. Juli Pfr. Erwin Keller26. Juli Pfr. Erwin Keller 2. Aug. Pfr. Erwin Keller – Stobete,

Hirschbergchörli 9. Aug. Pfr. Erwin Keller15. Aug. Pfr. Erwin Keller – Augstheiligtag16. Aug. Pfr. Erwin Keller – Jodelclub

Säntisgruess, Gossau23. Aug. Pfr. Erwin Keller30. Aug. Pfr. Erwin Keller

Seealpsee

BruderklausenkapelleBeginn der Gottesdienste jeweils um 10.30 Uhr bei jeder Witterung 7. Juni P. Albert Kappenthuler –

Gaiserwalder Alphörner14. Juni Pfr. Markus Schöbi –

Alphornbläser Fürstenland, Gossau21. Juni P. Albert Kappenthuler28. Juni Pfr. Josef Manser – Jodelchor

Bütschwil 5. Juli Pfr. Markus Stadler12. Juli Pfr. Markus Schöbi – Alphorntrio

Setteresteg19. Juli P. Emanuel Brülisauer – Seealpbläser26. Juli P. Emanuel Brülisauer 2. Aug. P. Emanuel Brülisauer 9. Aug. P. Albert Kappenthuler –

Trachtenchörli Thal15. Aug. Pfr. Markus Schöbi – Augstheiligtag

mit Hobbysänger, Appenzell16. Aug. P. Stephan Dähler23. Aug. Pfr. Markus Schöbi – Gaiserwalder

Alphörner30. Aug. Pfr. Lukas Hidber – Alphornecho

Wildberg, Jonschwil20. Sept. P. Walter Strassmann – Eidg. Bettag

mit Jodelclub Alpeblueme, Herisau27. Sept. P. Albert Kappenthuler – Kapellfest

mit Männerchor, Brülisau

Ahorn

Maria HilfAlle Gottesdienste bei jeder Witterung 1. Juni 11.00 Uhr, Pfr. Stefan Guggenbühl,

Pfarreiwallfahrt, Appenzell 7. Juni 12.15 Uhr, P. Don Peppino, Missione

Cattolica Italiana (ital. Sprache) 9. Juni 20.00 Uhr, Pater Geiger,

Seelsorgeeinheit Blattenberg21. Juni 11.00 Uhr, Paulus Pfarrei Gossau28. Juni 14.00 Uhr, Generalvikar Rosenast,

Seelsorgeverband Niederhelfenschwil-Zuckenriet-Lenggenwil

5. Juli 11.00 Uhr, Pfr. Christoph Baumgartner, Pfarrei St. Pelagiberg

2. Aug. 11.00 Uhr, P. Meinrad Manser, Lourdespilgerverein Wil

15. Aug. 11.00 Uhr, P. Meinrad Manser, Kapuzinerkloster Appenzell

23. Aug. 11.15 Uhr, Pfr. Toni Bühlmann, Pfarrei Romanshorn

30. Aug. 10.30 Uhr, Pfr. Paul Brunschwiler, Pfarrei Waldkirch

1. Sept. 15.00 Uhr, Pfr. Stefan Guggenbühl, Frauen- und Müttergemeinschaft Appenzell

20. Sept. 14.00 Uhr, P. Wolfrid Zihlmann, Bettag – Landjugendgruppe, Innerrhoder Trachtensonntag

Berggottesdienste im Alpstein 2009

Auf dem Weg vom Sämtisersee zum Fählensee.

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Welt■ Papst Benedikt XVI. hat während seiner Pilgerreise im Heiligen Land wichtige Spuren hinterlassen. Er stärkte insbesondere die dort unter schwierigen Umständen lebenden Christen. Sie hat-ten im Vorfeld befürchtet, sie müssten hinter den vatikanischen Interessen am interreligiösen Dialog zurückstehen. Diesem gab der Papst neuen Auftrieb und trug in seinen Ansprachen zum Frieden in der Region bei. Mit den Tref-fen in der jordanischen Hauptstadt Am-man sei die Kontroverse um die Regens-burger Rede endgültig ausgeräumt, wird aus der muslimischen Al-Azhar-Univer-sität in Kairo gemeldet. Ein geteiltes Echo fand der Besuch des Papstes in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem. Benedikt XVI. hielt dort eine geradezu poetische Ansprache, deren Aussagen nicht falsch waren, aber vollständiger hätten sein können. Es wäre hilfreich gewesen, wenn der Papst ein Wort zu seiner deutschen Herkunft sowie zur Schuldfrage geäussert hätte. Die spätere Begegnung mit den Jerusalemern Ober-rabbinern zeigte freilich, dass die Bezie-hungen zwischen dem Vatikan und dem

Judentum 44 Jahre nach Ende des Zwei-ten Vatikanischen Konzils freundschaft-lich und belastbar sind, dass sie auch Zwischenfälle – wie die Affäre um den Holocaust-Leugner Richard Williamson – verkraften. Israel dankte Benedikt XVI. für die klaren Worte gegen den Anti- semitismus, die Palästinenser für sein Plädoyer zur Zwei-Staaten-Regelung. Bei den Kontrahenten des Nahostkon-flikts warb er für einen Frieden durch Dialog und in Gerechtigkeit. An der Kla-gemauer in Jerusalem hatte der Papst einen Gebetszettel hinterlassen mit der Bitte um Frieden in Nahost, aber auch für die ganze Menschheitsfamilie. Er machte deutlich, dass für einen solchen Frieden die Religionen in ganz besonde-rer Weise ihren Beitrag leisten und dabei zusammenarbeiten müssten. Damit be-stätigte Benedikt XVI. einmal mehr sein Gewicht als moralische Weltautorität.

Konfessionsteil■ Das Katholische Kollegium be-handelt an seiner Frühlingssitzung am 5. Juni die traditionellen Geschäfte. Es geht um den Amtsbericht des Administ-rationsrates und die Rechnung des Jah-res 2008. Diese schliesst bei einem Ertrag von 69,6 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von 137 000 Fran-ken; erstmals seit Jahren wird ein Verlust ausgewiesen. Das Kollegium hat weiter über zwei Beitragsgesuche zu befinden: 100 000 Franken für die Erneuerung von Klassenzimmern des Gymnasiums Unte-re Waid, Mörschwil, sowie 140 000 Fran-ken für die Renovation des Gästehauses der Benediktinerinnenabtei St. Gallen-berg, Oberbüren. Die Sitzung des Kolle-giums steht für einmal ganz im Zeichen des Flade-Jubiläums (siehe S. 2/3). Sie findet deshalb auch an einem ungewohn-ten Wochentag statt, nämlich am Freitag, 5. Juni, im Kantonsratssaal. Beginn ist um 9.15 Uhr. Die Sitzung ist öffentlich. Die Flade, die Katholische Kantonsse-kundarschule, ist eine Institution des Katholischen Konfessionsteils. Letztes Jahr leistete er an sie einen Beitrag von mehr als drei Millionen Franken.

Nachrichten von Tag zu Tag: www.kath.ch

Quelle: Kipa / Konfessionsteil Zusammenstellung: eg

Das Zitat«Die Kirche kann dabei durchaus wichti-ge traditionelle Werte in die Diskussion einbringen. Was bedeutet beispielsweise ‹Verzeihen› angesichts eines Internets, das nichts mehr vergisst? Wo liegt die Qualität von ‹Freundschaft› in einem virtuellen Netzwerk wie Facebook, Net-log oder Second Life? Warum lohnt es sich, sich neben ‹20 Minuten› und ‹Glanz und Gloria› auch mit relevanten Fragen zu befassen? In einer Medienwelt, wo die Einschaltquoten die dümmsten Sen-dungen legitimieren, täte eine kritische Stimme für Ethik, Gehalt und Qualität gut. Traditionelle christliche Werte sind auf den ersten Blick vielleicht nicht ‹im Trend›, aber deswegen keineswegs veral-tet; vielleicht sind sie sogar erst recht bedeutsam!»

Thomas Merz-Abt, Fachbereichsleiter Medienbil-dung an der Pädagogischen Hochschule Zürich, in seinem Beitrag «Kirche in der Mediengesellschaft» in der Schweizerischen Kirchenzeitung.

Über 2000 Schweizer Pilger haben an der 113. Interdiözesanen Lourdes-Wallfahrt der Deutschen und Räto- romanischen Schweiz teilgenommen. Die Wallfahrt unter dem Leitgedanken «Der Weg der Bernadette» fand vom 25. April bis 1. Mai statt. Als bischöfli-cher Begleiter war der St. Galler Diöze-sanbischof Markus Büchel dabei. Mit drei Extrazügen reisten die Pilger nach Lourdes, unter ihnen 236 Kranke, die von Mitpilgern mit grossem Einsatz rund um die Uhr gepflegt und betreut wurden. Auf dem Programm standen eine Einführung in das Leben der hei-ligen Bernadette, eine Sakramentspro-zession und eine Beichtfeier. Daneben wurden zahlreiche Gottesdienste an den verschiedenen Stationen im Heili-gen Bezirk gefeiert. Markus Büchel, der seit seinem Amtsantritt als Bischof erstmals die Schweizer Gruppe beglei-tete, betonte in seinen Predigten die Bedeutung von Aufbruch und Um-kehr. Der Christ von heute sei ein Pil-ger und einer, der umkehre. Sorgen hatte der Schweizer Gruppe im Vor-feld bereitet, dass es nur mehr drei statt wie bisher vier Extrazüge gab. Die französischen Bahnen seien immer weniger bereit, Extrazüge zu tolerie-ren. Um die Kranken nach Lourdes bringen zu können, sei man auf spezi-elle Lazarettwagen der Franzosen an-gewiesen. Deren Preise sind um fast 40 Prozent angestiegen. 2009 wurden daher nur noch zwei Nachtzüge und ein Tageszug eingesetzt statt wie bisher vier Sonderzüge. Die nächste Interdiö-zesane Lourdes-Wallfahrt findet vom 24. bis 30. April 2010 statt. «Das ei-gentliche Wunder von Lourdes ist, dass die Menschen, besonders die Kranken, hier Kraft schöpfen und Gemeinschaft erleben können», ist Bischof Markus überzeugt.www.lourdes.ch

NachrichtenLourdes-Wallfahrt

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Bistum

Opfer für die katholischen Gymnasien Der Friedberg in Gossau, die Marienburg in Rheineck und die Untere Waid in Mör-schwil sind staatlich anerkannte Maturi-tätsschulen, wo nicht nur die Leistung zählt, sondern wo auch christliche Werte vermittelt werden. Das Leben in der Ta-gesschule oder im Internat wird vom Geist des Miteinanders getragen.Kirchenkollekte am 7. Juni.Infos: www.friedberg.ch; www.marienburg.ch; www.unterewaid.ch

Kurs

Studiengang TheologieMitte Oktober beginnt wieder ein neues Studienjahr beim Studiengang Theolo-gie. Gelegenheit zum Neueinstieg in eine vierjährige Auseinandersetzung mit der «Wissenschaft von Glaube, Religion und Gott». Oder auch nur zur Teilnahme als Gasthörerin oder Gasthörer einzelner Semesterfächer in Zürich oder Luzern oder im Fernkurs mit Studienwochen und -wochenenden. Informationsabend: Donnerstag, 18. Juni, in Zürich. In kleine-rem Rahmen werden die St. Galler Glau-benskurse «Bibel verstehen» und «Gott und Welt verstehen» durchgeführt, eben-falls ab Oktober 2009 bis Juni 2010, drei Trimester mit je acht bis zehn abendli-chen Lektionen, in Gossau und St. Gallen.Informationen und Anmeldung: theologiekurse.ch, 8032 Zürich, Tel. 044 261 96 86, www.theologiekurse.ch

Kurs

Christus, geboren vor der ZeitDieser Kurs unter dem Titel «Christus, geboren vor der Zeit» befasst sich mit Bildern und Texten aus der Stiftsbiblio-thek. Er beginnt am Freitag, 28. August um 14 Uhr und endet am Sonntag,

30. August, um 14 Uhr. Anschliessend fakultative Besichtigung der Stiftsbiblio-thek. Leitung: Urs Baur, Kunst- und Kirchenhistoriker. Informationen und Anmeldung: Fernblick, Haus der Versöhnung, Bündtstrasse, 9053 Teufen AR, Tel. 071 335 09 19, E-Mail: [email protected], www.fernblick.ch

Gebetstreffen

Die wahre GotteserkenntnisDie geistliche Bewegung «Erneuerung aus dem Geist Gottes» lädt zum Gebetstreffen mit Eucharistiefeier am Samstag, 13. Juni, von 9 bis 16 Uhr im Pfarreiheim in Teu-fen AR ein. Thema des Tages ist «Die wahre Gotteserkenntnis» mit Impulsen von Urban Camenzind. Informationen und Kontakt: Peter Rach, Scheffelstrasse 14, 9100 Herisau, Telefon 071 351 43 70, E-Mail: [email protected]

Dialogprojekt

Gottesbild und GottesbildnerIm thematischen Dialogprojekt sollen das eigene Gottesbild sowie die Vielzahl von Gottesbildern und der Umgang mit ihnen zur Sprache kommen. Grundlage für den gemeinsamen Austausch ist eine Gesprächsform, die von Spezialisten für den Dialog begründet wurde. Termine für die Dialogabende in der Offenen Kirche St. Gallen: 12. und 26. Juni, 14. und 28. August, 11. und 24. September, Beginn jeweils um 19.30 Uhr. Informationen und Kontakt: Michael Steuer, Theologe und Pfarreibeauftragter, Telefon 071 298 30 65; www.oksg.ch

Peace-Camp

Eine Welt für alleWährend einer Woche, vom 12. bis zum 19. Juli, kommen im Fernblick in Teufen Menschen aus verschiedenen Kontinen-ten zusammen, um miteinander Visionen für den Frieden zu erarbeiten und in klei-nen Schritten umzusetzen. Das internati-onale Peace-Camp steht unter dem Motto «Friede braucht Mann und Frau in Frie-den». Leitung: Maria-Christina Eggers ktw, und Team.Informationen und Anmeldung: Fernblick, Haus der Versöhnung, Bündtstrasse,9053 Teufen AR, Tel. 071 335 09 19, E-Mail: [email protected], www.fernblick.ch

Am 7. Juni: Dritter Schweizer Vätertag Unter dem Motto «Aus 365 Gründen» bringt der Schweizer Vätertag am Sonntag, 7. Juni, die Wertschätzung für alltagsnahes väterliches Engage-ment zum Ausdruck. Er motiviert zur Auseinandersetzung mit moderner Väterlichkeit und den Herausforde-rungen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zunehmend bearbeiten auch Pfarreien im Bistum St. Gallen diese Anliegen und engagie-ren sich in der Väterarbeit z. B. mit einem Vätergesprächsabend oder -morgen, einem Väter-Kind-Nachmit-tag oder -Weekend. Informationen und Anregungen rund um den Vätertag 09 finden Sie unter www.vaetertag.ch oder www.vaeternetz.ch. Der Vätertag wird getragen durch den Dachverband der Schweizer Männer- und Väteror-ganisationen: www.maenner.ch.Zur Thematik gibt es ein Buch von Christoph Popp: «Zeit zum Vatersein. Chancen einer befreienden Lebensrol-le»; Bestellservice: www.bmsk.gv.at; E-Mail: [email protected], Telefon 0800 20 20 74. Die Zeit-schrift «Schritte ins Offene» 3/2009 stellt die Thematik unter dem Titel «Väter. Eine Spurensuche jenseits patriarchaler Muster» ebenfalls ins Zentrum. Das Heft ist erhältlich bei: www.schritte-ins-offene.ch.

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Fernsehen

Sonntag, 31. MaiSternstunde Philosophie.Johannes Calvin (1509–1564) hat die reformierte Theologie globalisierungs- und exportfähig gemacht. Diese These vertritt der Theologe Peter Opitz vom Institut für Reformationsgeschichte an der Universität Zürich. Wie ist Calvin dies gelungen? Peter Opitz stellt den Re-formator Johannes Calvin im Licht sei-ner Zeit dar und rückt das Bild des lust-feindlichen Protestantismus zurecht.SF 1, 11.00

Samstag, 6. JuniDarwins Reise ins Paradies der EvolutionIm Jahr 1831 ging Charles Darwin auf eine fünfjährige Weltreise. Ausgehend von der Überzeugung, dass es eine «gött-liche Schöpfung» gibt, suchte er lediglich Belege für diese Theorie. Dass er auf-grund seiner Studien zu einer anderen Erkenntnis kam, ist bekannt. Der Doku-mentarfilm vollzieht die Stationen von Darwins Reise nach und stellt Bezüge her zu aktuellen wissenschaftlichen Entde-ckungen.ARTE, 21.00

Montag, 8. JuniDOK. Der PalmölkriegIn Kolumbiens Regenwäldern spielt sich eine Tragödie ab. Für den Anbau von Palmölplantagen werden zehntausende Kleinbauern vertrieben und massakriert. Christliche Missionare versuchen die Bedrohten zu schützen; unter ihnen ist auch der Schweizer Pater Josef Schönen-berger. Der Filmemacher Frank Garbely ist mit ihm in den Regenwald gereist und zeigt die Hintergründe dieser blutigen Vertreibungstaktik.SF 1, 22.50

Radio

Sonntag, 7. JuniPerspektiven. «Die katholische Kirche braucht einen Mauerfall»Die Rehabilitierung der rechtskatholi-schen Pius-Bruderschaft durch Papst Benedikt versetzte viele Katholiken in Aufruhr. Zu Recht, findet die feministi-sche Theologieprofessorin Helen Schün-gel-Straumann, doch komme in der De-batte die extreme Frauenfeindlichkeit der Pius-Brüder kaum zur Sprache.DRS2, 08.30; WH: Do, 15.00

Donnerstag, 11. JuniGlauben. Die Sterne, die du geschaffen hastDie Erforschung der Sternenwelt war bereits in den frühen Kulturen verbun-den mit der Frage nach der Rolle des Menschen. «Was ist der Mensch?», fragt angesichts der Sterne am Firmament schon der Psalmist in der Bibel. Es geht nicht nur um die physikalischen Gesetze des Universums, um Urknall und Super-novas, es geht auch um uns und die Frage nach Gott.SWR2, 12.05

Sonntag, 14. JuniGlauben. Ausgerechnet auf diesen Felsen?«Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen», hat Jesus zu Petrus gesagt. So steht es im Matthäusevangelium. Für die römisch-katholische Kirche ist mit diesem Wort das Papsttum begründet worden. Zweifel sind in der Person des Petrus begründet; denn ein solcher «Fels» ist er, zumindest zu Jesu Lebzeiten, durchaus nicht gewe-sen: Was tun angesichts solcher Unge-reimtheiten und Widersprüche? SWR2, 12.05

Tele Ostschweiz «Gedanken zur Zeit»Persönlichkeiten präsentieren «Ge-danken zur Zeit». Sie werden von TVO jeweils am Samstag um 18.55 Uhr und dann stündlich bis am Sonn-tag um 07.55 Uhr ausgestrahlt.

FM1 Radio FM1

Kirchenmagazin «Gott und d’Welt» Jeden Sonntag, 9–10 Uhr. Wiederho-lungen: FM1 jeweils am Dienstag, 20–21 Uhr, und FM1 Melody, Sonn-tag, 12–13 Uhr. Redaktion: FM1- Pfarrerin Kathrin Bolt.

Kolumne

Angst frisst Frieden auf Eine Völker und Religionen übergreifende

Aktion von jungen Menschen darf nicht

«peace-camp» genannt werden. Begrün-

dung: Das Wort Friede passe nicht in die

politische Landschaft.

Manche Menschen, auch verantwortliche

Entscheidungsträger, glauben, Konflikte

liessen sich dadurch vermeiden, dass alle

bis zur Unkenntlichkeit auf das verzich-

ten, was sie ausmacht.

Aber das wird nicht funktionieren. Denn

wo Menschen ihre Konturen und Gren-

zen aufgeben, werden sie unkenntlich,

verschwimmen sie, lösen sie sich auf.

Begegnung findet an der Grenze statt,

dort, wo ich einen anderen als anders

erkenne, wo ich mich und meine Über-

zeugung darstellen darf und damit ernst

genommen werde.

Der kleinste gemeinsame Nenner bietet

keinen Platz zur Entfaltung der Vielfalt;

er lässt Menschen fallen und Meinungen

links liegen; er verkleidet sich als Kom-

promiss, ist in Wirklichkeit aber Ver-

armung.

Vielfalt und Freiheit, Friede und Gewalt-

losigkeit brauchen Mut, mehr Mut als

Gewalt und Krieg. Deshalb sag ich den

Initianten: Wenn sie euch nicht vom Frie-

den reden lassen, dann lebt ihn einfach

. . .wahrscheinlich merken sie es nicht

einmal.

Franz Kreissl, Amt für Pastoral und Bildung

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Das «PfarreiForum» im Internet:

www.pfarreiforum.ch

Inhaltsverzeichnis

Die «Flade» ist 200 Jahre jung Seite 2–3

Solidarität als Angelpunkt für diakonisches Handeln Seite 4

«Die Frauen müssen mitreden» Seite 5

Kinderseite Seite 6

Akzente des Glaubens Seite 7

Berggottesdienste im Alpstein Seite 8

Nachrichten Seite 9

Agenda Seite 10

Medientipps Seite 11

Impressum

Herausgeber: Verein Pfarrblatt im Bistum St. GallenRedaktion: Evelyne Graf (eg)Webergasse 9, Postfach 659, 9004 St. GallenTelefon 071 230 05 31, Telefax 071 230 05 32E-Mail [email protected]/Layout/Druck: rva Druck und Medien AG, AltstättenAuflage: 95 000, erscheint 17 × im JahrEinzelabonnemente (nur Mantel) können bei der Redaktion bestellt werden.

Patrick Blöchlinger, Oberuzwil:

«Junge und ältere Pfarreiräte können voneinander lernen»

«Ich wurde im Pfarreirat von Anfang an mit meinen Ideen ernstgenommen», sagt Patrick Blöchlinger. Seit 2008 vertritt er im Pfarreirat die Anliegen der Jugendli-chen. Dass er unter all den älteren Er-wachsenen ein Einzelkämpfer ist, sei kein Problem. «Natürlich denken ältere Men-schen anders als junge und gehen auch anders an ein neues Projekt heran», räumt er ein. Da müssten neue Ideen oft den Vergleich mit Anlässen von damals standhalten können. Dies würde sich im Moment gerade bei der Organisation des 75-Jahr-Jubiläums, das die Pfarrei 2010 feiert, zeigen. Doch der 22-Jährige sieht dies als Herausforderung. «Es ist für alle ein Lernprozess.» Er hat gelernt, sich in die älteren Pfarreiräte hineinzuversetzen. So kann er die Bedenken und Ängste besser nachvollziehen. «Während wir Junge oft schnell vorpreschen, bleiben die Älteren bedächtig. Das ist eigentlich eine ideale Zusammensetzung, denn es braucht beides.» Er weiss, dass die Offen-heit für die Anliegen der Jugendlichen keine Selbstverständlichkeit ist. «Zum Glück hat die Jugendarbeit in unserer Pfarrei allgemein einen grossen Stellen-

wert.» Er empfindet es als ein Geschenk, dass Junge in der Kirche so viele Entfal-tungsmöglichkeiten haben. Eine Chance, die man unbedingt nutzen müsse. «In Vereinen oder Firmen vertraut man jun-gen Menschen nicht so schnell verant-wortungsvolle Aufgaben an.» Patrick Blöchlinger spricht aus Erfahrung. Ne-ben seinem Amt als Pfarreirat ist er seit sieben Jahren auch Oberministrant. Seel-sorger, Kirchenverwaltungs- und Pfarrei-räte hätten ihm stets viel Freiraum gelas-sen und mit Infrastruktur und Finanzen unterstützt. «Nur wenn man nicht stän-dig gebremst wird, kann man kreativ werden.» Zusammen mit vier anderen Leitern investiert der junge Oberuzwiler jede Woche etliche Stunden für die Mini-Schar. «In der Kirche geht es um gelebte Gemeinschaft, und das versuchen wir bei unseren Anlässen in die Praxis umzuset-zen.» Dafür scheut Blöchlinger keine Mühen. Die Organisation eines Anlasses sei oft anstrengend. «Aber wenn man die fröhlichen Kinder sieht, dann hat sich jeder Aufwand gelohnt.» Nun wurde Patrick Blöchlinger die nächste verant-wortungsvolle Aufgabe übertragen: Er ist zum OK-Präsidenten des Pfarrei-jubilä-ums ernannt worden. Für den gelernten Konstrukteur eine weitere Chance, Er-fahrungen zu sammeln. (sig)

An die Abonnenten: Adressänderungen sind an das zu ständige Pfarramt Ihrer Wohngemeinde zu richten.

•  Welches ist Ihr Lieblingsfest? Ostern – das Osterfeuer ist ein sehr eindrückliches Ritual.

•  Ihr Lieblings-Heiliger? Gallus – Schutzpatron des Kantons und gleichzeitig der Kirche in Ober-uzwil.

•  Wenn ich Papst wäre, dann würde ich . . .. . . mehr auf junge Menschen zu- gehen.

Patrick Blöchlinger vertritt im Pfarreirat die Jugend.

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