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12 2019 1. JUNI BIS 14. JUNI Pfingsten

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12 20191. JUNI BIS 14. JUNI

Pfingsten

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EDITORIAL

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Der apostolische Administrator Pierre Bürcher will zuhören. Darauf setze ich grosse Hoffnungen.Denn wenn Pierre Bürcher wirklich allen zuhört, dann wird er erkennen, dass der vielbeschworene Graben zwischen den Gläubigen im Bistum Chur in Wirklichkeit ein Graben zwi-schen einer kleinen Führungsclique im Ordinariat und einer überwältigenden Mehrheit im Bistum ist. Einer Mehrheit, zu der zwei Generalvikare, gegen 80 Priester, fast alle kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die grosse Mehrheit der Gläubigen – und zwar im gesamten Bistumsgebiet – gehören.

Der vermeintlich so tiefe Graben zu den vermeintlich so unkatholischen Gläubigen im Bistum Chur, das alles ist eine gezielte Inszenierung, die Bischof Vitus Huonder wäh-rend seiner Amtszeit mutwillig betrieben hat. Immer hefti-ger hat er damit fast alle Mitglieder des Bistums – vom soge-nannt konservativen bis zum sogenannt progressiven Rand – in die Ecke der nicht vertrauenswürdigen Katholiken gedrängt – und ist so selbst zum Geisterfahrer geworden. Dass er nun seinen Ruhestand ausgerechnet bei den schismatischen Piusbrüdern verbringen will, kommt einer Selbstdemaskierung gleich.

Wenn Huonders Entourage die Forderung nach einem neuen Bischof, der Brücken baut, desavouiert oder gar lächerlich macht, dann gebe ich ihr in Bezug auf die Überbrückung des real existierenden Grabens recht: Zu dieser Führungsclique brauche ich tatsächlich keinen Brückenbauer.

Für mich selbst habe ich keine übertriebenen oder gar revolu-tionären Erwartungen an einen neuen Bischof. Inzwischen wäre ich schon glücklich, wenn er mich als Katholiken guten Willens wertschätzen würde. – Für das gesamte Bistum hoffe ich, dass für die Kirchenleitung «vox populi – vox Dei» (Stimme des Volks – Stimme Gottes) nicht bloss eine fromme Predigt-floskel ist.

Ich sitze zum ersten Mal gleichzeitig mit drei sehr gu-ten Freundinnen von mir am selben Tisch. Das an sich ist für mich schon eine Stern-stunde. Die drei wohnen in verschiedenen Ländern. Teil-weise kennen sie sich, haben aber kaum Kontakt, teilweise sehen sie sich heute zum ersten Mal.

Schnell sind gemeinsame Gesprächsthemen gefunden und wir reden über dies und das. Da wird uns von der Be-dienung des kleinen Restau-rants die wunderbar arran-gierte Vorspeisenplatte mit Spezialitäten aus dem Nahen Osten gebracht, dazu ein Tel-ler mit einem betörend duf-tenden Fladenbrot. Da der Teller auf dem Tisch keinen Platz hat, nimmt eine kurzer-hand das Brot, reisst es vor-sichtig in vier Teile und gibt jeder davon.

Das angeregte Gespräch ver-stummt. Wir vier Frauen, alle im christlichen Glauben ver-wurzelt, schauen uns wortlos an und lächeln. «… und denkt dabei an mich». Das haben wir getan.

Patricia Machill Pastoralassistentin Dekanatskoordina-torin Palliative Care Zürcher Oberland, Pfarrei St. Benignus, Pfäffikon

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SCHWERPUNKT 6Bilder erzählen die Bibel Zum Künstler Štěpán Zavřel

IM ZÜRIPIET DIHEI 7Bischof Amédée Grab verstorbenEin grosser Schlichter ist tot

IM ZÜRIPIET DIHEI 8Pfingsten: Wildgans statt TaubeAndrea Schwarz zu Gast in Zürich

AUS DEN PFARREIEN 9–24GLAUBEN HEUTE 25KirchenjahrAuffahrt

BOUTIQUE 28–29Kräuter aus dem KlosterStinkender Storchschnabel

AGENDA 31SCHLUSSTAKT 32Impuls zum Kirchenjahr: PfingstenTröstende Anwesenheit Gottes

SCHWERPUNKT 4Zum Glauben hinführen Die Auswahl an Kinderbibeln ist gross. Der Theologe Alois Schaller, ein Sammler und Kenner von Kinderbibeln, erklärt, worauf es bei diesem Genre ankommt.

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GOTT UND DIE WELT

Bewegung in ChurSeit 20. Mai ist Peter Bürcher neuer Apostolischer Administrator im Bistum Chur.

26GLAUBEN HEUTE 25

INHALT

Titel: «Das Pfingstwunder» von Štěpán Zavřel aus

«Mit Gott unterwegs». Bohem Press 2014.

ISBN 978-3-85581-547-0

«In Jamals Salon mache ich eine in-terreligiöse Erfah-rung: Neben mir sitzt Ernst und war-tet, und dann Meh-med, ein gelernter Krankenpfleger, der mit elf Jahren aus Marokko in die Schweiz kam.»Christian Cebulj, Rektor der Theologischen

Hochschule Chur und Professor für Religions-

pädagogik und Katechetik, in seiner Kolumne

«Beim Coiffeur warten»

ONLINE+

Bistum ChurIn die Neubesetzung des Bischofs- amts in Chur ist Bewegung gekom-men. Wir halten Sie online über die wichtigsten Ereignisse auf dem Laufenden. www.forum-pfarrblatt.ch

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SCHWERPUNKT

Zum Glauben hinführenKinderbibeln werden nach wie vor in grosser Zahl und Vielfalt produziert. Der Theologe Alois Schaller, ein Sammler und Kenner von Kinderbibeln, erklärt, worauf es in diesem Genre ankommt.

Jährlich erscheinen neue Kinderbibeln. Zu mei-nen gut 800 deutschsprachigen Kinderbibeln kämen bestimmt noch mal so viele hinzu, woll-te ich alle besitzen.

Die Kinderbibel schlechthin gibt es in die-ser riesigen Auswahl nicht. Sie unterscheiden sich im Urtyp – Bilderbibel, Erzählbibel, Schul-bibel –, in der Situation ihrer Anwendung – sel-ber lesen, vorlesen, anschauen, lehren, feiern – und im Alter der Zielgruppe.

Kinderbibeln streben unterschiedliche Zie-le an: wollen zum christlichen Glauben hinfüh-ren, zum besseren Verständnis der christlich-abendländischen Kultur beitragen, über Le-bensfragen nachdenken – Freundschaft, Liebe, Tod, Schuld und Vergebung –, auf die Vollbibel hinführen oder besonders in der heutigen Multikulti-Welt den Dialog mit anderen Religi-onen, beispielsweise dem Islam oder dem Ju-dentum, pflegen.

Kinderbibeln sind ein VerkaufsschlagerKinderbibeln scheinen im Büchermarkt ein hart umkämpftes Feld zu sein. Die Verlage zie-len in erster Linie auf gewinnbringenden Ver-kauf ab, statt darauf, gute Kinderbibeln in ver-besserter Form neu aufzulegen. Ein Trend sind aussergewöhnliche Formen der Aufmachung, wie Puzzle-Bibeln, 3D-Bibeln, Klapp-Buch-Bi-beln, Tast-/Fühl-Bibel, oder zweisprachige Bi-beln. Ein zweiter Trend ist, bekannte Persön-lichkeiten als Autorinnen und Autoren zu ge-winnen. Dabei scheint der Werbeeffekt wichtiger als Texttreue.

«Die Bibel für Kinder erzählt von Margot Käßmann» beispielsweise lässt Jona unter ei-nem Weinstock statt unter einem Rizinus Schatten finden und der Apostel Paulus soll seinen Namen geändert haben – obwohl er in der Bibel seit jeher zwei Namen hat: Saulus und Paulus. Im gleichen Verlag wurde «Die gros- se Herder Kinderbibel» unter dem Namen des bekannten Anselm Grün herausgegeben, der eher in einer theologischen statt in kindgemäs-ser Sprache schreibt: «Heiliger Geist», «Sohn Gottes», «du Begnadete». Und nach Anselm Grün gab Gott Eva ihren Namen, während es im Urtext Adam ist.

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Alois Schaller lebt in Gossau SG. Er ist Präsident des Bibelwerks St. Gallen. Im Rahmen der Uzwiler Bibel-woche vom 17. bis 21. September 2019 wird eine Aus-stellung seiner Sammlung von Kinderbibeln gezeigt.

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Auch eine Frucht der ReformationMit dem Erscheinen des «Passional» von Martin Luther im Jahr 1529 beginnt die Geschichte der deutschsprachigen Kinderbibeln. Das Passional war eine in deutscher Sprache verfasste illust-rierte Bibel für Kinder und ungebildete Erwach-sene mit allerdings geringer Nachhaltigkeit.

Den Begriff «Kinderbibel» gebrauchte erst-mals der Lutherschüler Johannes Mathesius 1562 in einer Postille (Andachtsbuch) für Berg-leute.

1714 entstand das nachhaltigste Werk sei-ner Zeit: Johann Hübners «Zwei mal zwei und fünfzig auserlesene Biblische Historien aus dem Alten und Neuen Testament, der Jugend zum Besten abgefasst». Sein Konzept: «Bibel-text“ – «Deutliche Fragen» – «Nützliche Leh-ren» – «Gottselige Gedanken». Hübners Histo-rienbibel erlebte über 230 Auflagen und wurde in mindestens 15 Sprachen übersetzt. Mit der Auflage aus dem Jahr 1751 ist dieser erste Best-seller die älteste Kinderbibel in meiner priva-ten Sammlung.

Die erste eigentliche Kinderbibel der Neu-zeit verfasste der holländische Volkschullehrer Anne de Vries 1948. Sie erschien 1955 erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel «Die Kin-derbibel». Von zahlreichen Experten wird die-se Kinderbibel als «Pionierleistung» und gar als «Meilenstein der Entwicklung» bezeichnet. Endlich eine Kinderbibel, die lesbar war und von Kindern auch verstanden wurde. Allein von der deutschsprachigen Ausgabe wurden bis 2004 ganze 1,725 Millionen Exemplare gedruckt.

Heute ist diese «Kinderbibel» – obwohl im-mer noch im Verkauf – ausgesprochen bedenk-lich und nicht mehr verantwortbar. So wird da-rin beispielsweise Eva als Verführerin Adams zum Verderben ihres Mannes. Anne de Vries nutzte seine Kinderbibel als moralisches Er-ziehungsmittel und verfälschte dafür teilweise die biblische Botschaft.

Wie beurteilt man Kinderbibeln?Die Bibel ist kein Kinderbuch. Aber eine Kin-derbibel soll für Kinder verständlich sein, in ei-ner Sprache mit kurzen Sätzen und viel direk-ter Anrede. Theologische Fachbegriffe wie «Hei-liger Geist» oder «Gnade» müssen kindgerecht übersetzt werden – je nach Zusammenhang etwa mit «Kraft Gottes» und «Geschenk». Prob-lematisch sind Verniedlichungen und zu starke Vereinfachungen, die bis zur platten Verfla-chung und banalen Belanglosigkeit verkommen können. Andererseits soll auf Ausschmückun-gen und Dramatisieren sowie auf Drohungen und Moralisieren verzichtet werden. Wertvoll ist ein Vor- oder Nachwort.

Neben den pädagogischen Anforderungen muss eine Kinderbibel auch theologischen An-sprüchen genügen. Die wichtigen Kontrollfra-gen dafür:

Sind genügend Texte aus dem Alten Testa-ment ausgewählt? – Kommen auch Frauen vor? – Werden schwierige Texte ausgespart? – Wird die Vielfalt an literarischen Gattungen aufgenommen (Gebete, Psalmen, Lieder, Lehr-erzählungen, Mythen, Gesetze, Paulusbriefe)? – Werden beide Schöpfungsberichte zu einem harmonisiert? – Werden Erzählabsichten dem Wort Gottes untergejubelt? – Werden Lehr- erzählungen (beispielsweise Jona) als histori-scher Bericht wiedergegeben? – Steht das Be-richtete auch tatsächlich in der Bibel? – Wird die biblische Botschaft verkürzt oder gar falsch erzählt? – Welches Gottesbild wird vermittelt? – Wie wird Jesus vermittelt? – Welches Men-schenbild wird vermittelt: Mann und Frau gleichwertig, arme Sünder, eigenverantwort-lich, von Natur aus schlecht?

Bilder äusserst wichtigZudem sind Bilder in Kinderbibeln äusserst wichtig. Meist sind sie es, die nachhaltig in Er-innerung bleiben. Grundsätzlich sprechen Kleinkinder auf flächige Bilder an, wie sie bei-spielweise Kees de Kort gemalt hat. Schulkinder mögen realistische Bilder mit Details. Vorbild-lich sind etwa Constanza Droops Bilder in «Mei-ne ersten Jesus Geschichten».

Ältere Kinder und Jugendliche verstehen auch symbolische Darstellungen. Bei Kunstbil-dern sind Kinder dankbar für hilfreiche Zugän-ge. Bilder dürfen auch Humor ausstrahlen wie Rüdiger Pfeffers Comic-Bibeln oder meditative Akzente setzen und zum Denken anstossen wie Štěpán Zavřel. Selbstverständlich müssen Text und Bild übereinstimmen. Wenn also David blond beschrieben wird, darf er nicht mit schwarzen Haaren dargestellt sein.

Wohl sind es Erwachsene, die Kinderbibeln kaufen. Das Vorlesen und das Erzählen für Kinder im Vorschulalter gehören aber zwin-gend dazu. Weihnachten, Ostern, Pfingsten – all diese Festtage haben ihren Ursprung in der Bibel. Auch unsere Sprache, Literatur, die bil-denden Künste, Musik und Film – die gesamte christlich-abendländische Tradition ist ohne Bibelkenntnisse kaum oder nur begrenzt ver-ständlich. Dieses Wissen gilt es auch unseren Kindern weiterzugeben. Gerade Grosseltern, die in der Schweiz jährlich während geschätz-ten 100 Millionen Stunden ihre Enkel betreu-en, wären dazu bestens geeignet.

Alois Schaller

Alois Schaller empfiehlt drei Kinderbibeln:

Vorschulalter/UnterstufeNeukirchener Vorlese-Bibel

Bilder: Kees de Kort / Au-torin: Irmgard WerthKalenderverlag des Er-ziehungsvereins Neukir-chen, 2008Methodisch äusserst ge-schickt werden mit ei-nem Bild Fragen an das Kind gerichtet, um dann den Text (32 Geschichten aus dem AT und NT) zu erzählen. Ideal zur Taufe oder zum Kindergarten- und Schul-eintritt.

Mittelstufe – LesealterDie grosse Bibel für Kinder

Bilder: Marijke ten Cate / Text: Tanja Jeschke Deutsche Bibelgesell-schaft, 201232 Kapitel bieten einen reichhaltigen Quer-schnitt durch das AT und NT –in einfühlsamer und kindgemässer Sprache und mit ansprechender Illustration in intensiver Leuchtkraft. Ideal für Erstkommuni-onkinder und die ganze Familie.

Oberstufe/JugendGütersloher Erzählbibel

Bilder: Juliana Heiden-reich / Text: Diana Klöp-per und Kerstin SchiffnerGütersloh, 2004Für mich die beste Bibel für Jugendliche, sozusa-gen eine Vorwegnahme der «Bibel in gerechter Sprache». Der Text ist in Teilen eigens aus dem hebräischen beziehungs-weise griechischen Ur-text neu übersetzt wor-den. Die über 200 ausdrucksstarken Bilder sind genial, oft in Colla-getechnik gehalten und in enger Zusammenar-beit mit den Autorinnen entstanden.

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SCHWERPUNKT

Štěpán Zavřel wurde am 25. Dezember 1932 in Prag geboren. Er stammt aus ei-ner religiösen katholischen Familie. Sein Hang, ja seine Liebe zur Freiheit prägte sein Leben. Nach erfolgreich be-standener Matura arbeitete er unter anderem als Künstler in einem Trick-filmstudio. 1959, gerade mal 27-jährig, gelang ihm die waghalsige Flucht aus der damaligen kommunistischen Tsche-choslowakei nach Italien.

Am Seminar des Päpstlichen Kolle-giums Nepomuceno und an der Akade-mie der Bildenden Künste in Rom stu-dierte er, was ihm in Prag versagt ge-blieben war. Diese Zeit ist geprägt von vielen Reisen durch ganz Europa und der Organisation von Ausstellungen seiner Werke.

1966 erschien sein erstes illustrier-tes Buch: «Der Zauberfisch» von Maria Francesca Gagliardi. Von 1968 an – der Prager Frühling war zerschlagen wor-den – lebte Zavřel bis zu seinem Tod in Rugolo di Sarmede, einem kleinen Dorf

in Venezien, 60 km nördlich von Vene-dig. Dort kaufte er sich ein Haus, in dem er 1988 die Internationale Schule der Il-lustration gründete und darin lehrte. 1973 gründete er zusammen mit seinem Landsmann Otakar Božejovský in Zü-rich den Kinderbuchverlag Bohem Press, der bis heute über 300 Bücher herausgegeben hat.

Insgesamt illustrierte Zavřel rund 30 Kin-derbücher, die in über 30 Sprachen ver-öffentlicht wurden. Für 14 Werke malte er nicht nur die Illustrationen, er schrieb auch den Text. Eine besonders enge Arbeitsbeziehung verband ihn mit Max Bolliger. Sieben Kinderbücher illustrierte Zavřel für den Schweizer Schriftsteller – darunter «Jona – Eine Geschichte aus der Bibel» mit vierzehn doppelseitigen und sechs ganzseitigen Bildern und zwei Einzelfiguren.Krönender Abschluss seines Werks als Illustrator war mit über 150 Bildern die Kinderbibel «Mit Gott unterwegs – Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt» von Regine Schindler, die 1996 bei Bohem Press erschienen. 2014 er-lebte dieser Klassiker der Kinderbibeln seine 14. Auflage.

Der Ausnahmekünstler Štěpán Zavřel starb am 25. Februar 1999 in Rugolo di Sarmede. Kaum zu glauben, dass er in seiner Wahlheimat so gut wie unbekannt blieb. Dies änderte sich erst mit dem 2011 gegründeten Museo Arti-stico Štěpán Zavřel im Castello di Braz-zà (Udine), das seinem Leben und sei-nen Werken – mit über 3000 Originalen – gewidmet ist.

Zavřels Bilder sind echte Kunstwerke auf hohem Niveau mit einem sehr eigen-ständigen, unverwechselbaren Stil. Ge-rade die Bibelbilder in «Jona» und in «Mit Gott unterwegs» strahlen etwas Märchenhaftes aus, in dem bei allem Farben- und Formenreichtum eher dunkle Naturtöne überwiegen, die my-

Bilder erzählen die BibelDie forum-Festbilder stammen in diesem Jahr vom tschechischen Künstler Štěpán Zavřel. In seinen Bildern stecken gleichermassen tiefe Spiritualität wie grossartige künstlerische Qualität.

thisch bis fremdartig die Kultur des Al-ten Orients anschaulich einfangen und detailreich wiedergeben. Ausladende doppelseitige Bilder (Landschaften, Architekturen, Menschen, Tiere, Engel)wechseln sich ab mit kleinen, in den Text eingefügten Figuren (oft Symbole wie Wasserwellen oder Gegenstände, beispielsweise Schriftrolle oder Pflanze).

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn in «Mit Gott unterwegs» illustriert Zavřel phantasievoll mit zwei Bildfrie-sen, die wie ein szenisches Theater, ein Drama in vier Akten wirken.

Zavřels Figuren sind etwas stilisiert, jedoch realistisch. Die Menschen haben ausdrucksstarke, dunkle Augenpartien. Sie erinnern an äthiopische Malereien. Jesus ist stets als jüdischer Mensch im weissen Kleid – aber nie formelhaft ab-gehoben – dargestellt und kann so von den Kindern sofort identifiziert werden.

Zavřels Illustrationen erhalten in den Bü-chern das gleiche Gewicht wie der Text. Bild und Text stehen damit in enger Be-ziehung – wenn auch kleine Text-Bild-Widersprüche vorhanden sind und einzelne Bilder nicht textparallel plat-ziert wurden.

Die Bibel erzählt in Bildern.– Und Štěpán Zavřels Bilder erzählen die Bi-bel. Gerade weil Zavřels kreative Bilder nicht einfache Abbilder des Textes sind, regen sie zudem die Phantasie an und laden zur Auseinandersetzung und zum Gespräch ein.

Tanja Jeschke, selber erfolgreiche Kinderbibelautorin, schreibt zu Štěpán Zavřels Bildern: «Es ist eine vergange-ne Zeit, die hier geschildert wird. Es sind alte Geschichten, aber aus ihrer Tiefe schimmert eine Gültigkeit hervor, die sofort berührt und nicht mehr los-lässt.»

Alois Schaller

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Bistum Chur

Bischof Grab verstorben

Der ehemalige Churer Bischof Amédée Grab starb am 19. Mai 2019 unerwartet in einem Altersheim in Roveredo (GR). Der in Genf aufgewachsene Antoine-Marie Grab trat in die Benediktinerabtei Ein-siedeln ein und wurde 1954 zum Pries-ter geweiht. Zunächst war er Lehrer in der Stiftsschule, dann startete er seine Karriere als Sekretär der Schweizeri-schen Bischofskonferenz (SBK).

Im Februar 1987 wurde er zum Weihbischof und im November 1995 zum Diözesanbischof von Lausanne-Genf-Freiburg ernannt. 1998 zum Bi-

schof von Chur gewählt, präsidierte Grab die SBK von 1998 bis 2006. Zudem war er zwischen 2001 und 2006 Präsi-dent des Rates der Europäischen Bi-schofskonferenzen. In seiner Amtszeit als Bischof der Diözese Chur machte er Vitus Huonder zu seinem Generalvikar, der dann 2007 seine Nachfolge antrat.

Nach der Pensionierung wohnte Grab zunächst im Churer Priestersemi-nar und kehrte dann aus gesundheitli-chen Gründen in sein Heimatkloster zurück. Doch schon nach kurzer Zeit wechselte er in das Pflegeheim Immaco-lata nach Roveredo, im italienischspra-chigen Teil des Kantons Graubünden.

Josef Annen, Generalvikar für die Kantone Zürich-Glarus, zum Tod von Bischof Grab: «Aus dem Generalvi- kariat Zürich-Glarus danken wir Amédée Grab für die umsichtige Leitung unserer Diözese nach der Bistumskrise. Er hat neues Vertrauen geschaffen und zur Be-friedung beigetragen.» pd

FORUM IM FORUMIM ZÜRIPIET DIHEI

EINLADUNG ZUR SYNODE

15. Sitzung, 9. Amtsperiode, Römisch-katholische Synode des Kantons Zürich

Donnerstag, 13.6.2019, 8.15 Uhr, Rathaus Zürich, (evtl. Fortsetzung Do, 27.6.)

Traktanden

1. Mitteilungen

2. Jahresbericht 2018 der Personalombudsstelle

3. Jahresbericht 2018 der Rekurskommission

4. Jahresberichte 2018 der Katholi-schen Kirche im Kanton Zürich

5. Jahresrechnung 2018 der Zentralkasse

6. Teilrevision der Finanzordnung der Römisch-katholischen Kör-perschaft des Kantons Zürich.

7. Teuerungsausgleich auf 1.1.2020

8. Beitrag an die Bausanierung aki (Kath. Hochschulgemeinde ZH)

9. Genehmigung des Zusammen-schlusses der Kirchgemeinden Hirzel-Schönenberg-Hütten, Horgen und Wädenswil

10. Förderung einer nachhaltigen Entwicklung – zwei Projekte mit strategischer Ausrichtung

11. Bericht des Synodalrates über die Evaluation des Bildungsbe-triebes der Paulus Akademie 2018–2019

12. Interpellation – Schaffung von Transparenz zu Ordnungen und Begriffen

13. Fragestunde

14. Verabschiedungen

11.30 Uhr: Verleihung der diesjährigen Ethikpreises.

Die Sitzung ist öffentlich (Rathaus-Tribüne).

www.zhkath.ch/synode

St. Josef in Lindau-Grafstal

Koptischer Papst zu Besuch

Im Lindauer Ortsteil Grafstal hat Papst Anba Tawadros II. (im Bild links) am 14. Mai die einst katholische Kirche ge-weiht und damit definitiv zur Gottes-dienststätte der ägyptischen Christen gemacht. Seit Herbst 2016 haben die koptisch-orthodoxen Christen in Grafs-tal mit der Kirche St. Josef und dem ehemaligen Pfarrhaus ein neues kirch-liches Zuhause, das vertraglich im Bau-recht für die nächsten 99 Jahre geregelt ist. In den Jahren bis heute wurde die

Kirche auf die Bedürfnisse der Kop-tisch-Orthodoxen Kirche der Schweiz umgerüstet. Dazu gehört das Einbauen einer 2,8 Tonnen schweren Ikonostase – einer hölzernen Wand mit Ikonen, die den Kirchenraum unterteilt. Sie wurde in Ägypten in Handarbeit gefertigt und in die Kirche in Grafstal eingebaut.

Dass die Kirche das Patronat der heiligen Verena bekommt, ist kein Zu-fall: Sie ist eine koptische Christin, die mit der Thebäischen Legion (wie die Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius) in die Schweiz ge-kommen und hier wegen ihres Glau-bens umgebracht wurde.

Die koptisch-orthodoxe Kirche ist die altorientalische Kirche Ägyptens mit weltweit 15 Millionen Gläubigen, davon 8 Millionen in Ägypten. Tawadros II. ist seit 2012 koptischer Patriarch von Alexandrien und Papst der Kopten. pd

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IM ZÜRIPIET DIHEI

Pfingsten in St.Gallus Zürich

Heiliger Geist: Wildgans statt Taube

Eine der bekanntesten christlichen Schriftstellerinnen, Andrea Schwarz, wird an Pfingsten die Gottesdienste in St.Gal-lus mitgestalten.

Mit einem ungewohnten Bild des Hei-ligen Geistes will sie neue Zugänge zum Pfingstfest erschliessen. Traditio-nell wird der Heilige Geist als Taube dargestellt, aufgrund der Evangelien-texte, welche dieses Bild verwenden. Andrea Schwarz sagt: «Mit dem Bild der Taube verbinden wir heute aber, vor allem in den Städten, eher eine Pla-ge als den Geist Gottes. In der iro-schottischen Spiritualität wird dagegen der Hl. Geist als Wildgans dargestellt. Und von daher könnte es ja ganz inter-essant sein, diesem Bild der Wildgans in Verbindung mit dem Heiligen Geist einmal näher nachzuspüren.»

In ihren über fünfzig Büchern, teilwei-se in mehrere Sprachen übersetzt, er-zählt Andrea Schwarz, Jahrgang 1955, von Begegnungen mit Menschen, mit Gott, mit sich selbst. Mit ihren Texten will sie Lust zum Leben machen und dazu einladen, in den Kleinigkeiten des Alltags Gott zu entdecken. Andrea Schwarz lebt heute in Norddeutschland und ist u. a. als pastorale Mitarbeiterin im Bistum Osnabrück sowie freiberuf-lich als Referentin mit Kursen, Semina-ren und Vorträgen tätig. bl

Andrea Schwarz zu Gast in St. Gallus Zürich

Andrea Schwarz wird an Pfingsten die Got-tesdienste in St. Gallus mitgestalten und die Predigt halten zum Thema:

«Was, wenn die Taube eine Wildgans wäre? Vom Wirken des Heiligen Geistes …»

Sa, 8.6.,18.00 Uhr und So, 9.6., 10.00 Uhr

Liebeserklärung

ich brauche dichin deinem frei sein

denn nurwenn du frei bist

kannst du mich frei sein lassen

und nurwenn wir frei sind

können wir unseinander

wirklich

schenken

Andrea Schwarz

Andrea Schwarz:«Kleines Buch der Lust am Leben» Herder Verlag 2011

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GLAUBEN HEUTE

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Seit mehr als 30 Jahren backe ich immer wieder Linzertorten in grossen Men-gen. Und obwohl ich vor 40 Jahren im Bäckerhandwerk ausgebildet wurde, gelingt mir der Teig nicht immer. Als Bä-ckergeselle weiss ich aber, warum: mal liegt es am Mehl bzw. am Kleber (wes-halb es heute kaum noch reines Mehl ohne biochemische Zusatzstoffe gibt), mal liegt es an der schlechten Verarbei-tung, mal einfach nur, dass ich backen muss, aber keine Lust dazu habe. Umso grösser ist die Freude, wenn alles ge-lingt: der Teig sich wunderbar ausrollen lässt, die Streifen sich leicht auf die Marmelade legen lassen und die geba-ckenen Linzertorten schön glänzen. Und schliesslich: wenn sie beim Kosten als ‹hervorragend› gelobt werden.

Ob das Backen gelingt oder auch nicht: bei mir kommen da immer Asso-ziationen zu Beziehungen. Ob sie gelin-gen oder auch nicht, ob aus Bekannt-schaften Freundschaften werden, liegt nicht nur in meiner Hand. Auch da kommt es darauf an, ob es einen passen-den gemeinsamen «Kleber» gibt: ge-meinsame Themen, Leidenschaften, Vi-sionen, Aktivitäten… Um Freundschaf-ten zu pflegen, braucht man bekanntlich Zeit und Lust. Zeit wird heute immer mehr zur Mangelware. «Schweizer sind in der Freizeit am liebsten allein», titu-lierte 20Minuten die Ergebnisse vom

Freizeit-Monitor 2016 der Stiftung für Zukunftsfragen. Nur noch 17 % investie-ren viel Zeit in Freundschaften – 2011 waren es noch rund 26 Prozent. Und mit der Lust verhält es sich ebenso: Kein Bock auf Familie ist nicht mehr nur eine pubertäre Phase. Unzählige Konflikte an Heilig Abend in der (Gross-)Familie erzählen Bände von misslingenden Be-gegnungen – eben weil die Lust dazu von vorneherein fehlte.

Und – wen wundert’s – im Glau-bensleben ist es nicht viel anders. Ob mir der Glaube, ob mir ‹GOTT› etwas bedeutet, liegt auch wesentlich daran, ob ich dafür meine Zeit investiere. Denn nicht mit jedem ‹GOTT›, der mir ange-boten wird, kann ich auch etwas anfan-gen. Und an viele ‹GÖTTER›, die so im Umlauf sind, möchte auch ich gar nicht glauben… Zum Glauben gehört nun mal unverzichtbar das Suchen und Fra-gen: Welcher Zuspruch und Anspruch Gottes fasziniert mich? Wo mache die Erfahrung, dass die Weltanschauung Gottes meiner eigenen Vision ent-spricht – und umgekehrt?

Ob Backen, Freundschaften, Glau-ben gelingt, ist also letztendlich ein Ge-schenk – in Kirchenkreisen sagt man dazu Gnade. Ich kann dazu meinen we-sentlichen Beitrag leisten, aber letztlich liegt es nicht allein in meiner Hand. Ich darf nur nie aufhören…

Dr. Rudolf Vögele, Leiter Ressort Pastoral

«Beim Coiffeur warten»Beim Coiffeur wartenWarten ist eigentlich nicht meine Stärke. Ausser bei Jamal, meinem libanesischen Coiffeur. Ich gehe zwar nicht oft zum Haareschneiden, vielleicht alle vier Wochen, denn in meinem Alter wird das Kopfhaar immer spärlicher (und wert-voller). Aber in Jamals Coiffeur-Salon ist gute Stimmung, da macht das Warten meistens sogar Spass.

Ich muss dazusagen, dass ich Orient-Fan bin: Von vielen biblischen Studien-reisen in Länder wie Israel, Ägypten, die Türkei und Jordanien ist mir die At-mosphäre beim Barbier vertraut und ich betrachte es als Errungenschaft, dass ich dieses Flair jetzt auch bei uns erleben kann. Zwar serviert mir Jamal nicht jedes Mal einen ay, einen Schwarztee mit Pfefferminzblatt. Aber ein Stück Fernweh erwacht in mir im-mer beim Coiffeur.

In Jamals Salon mache ich eine interre-ligiöse Erfahrung: Neben mir sitzt Ernst und wartet, und dann Mehmed, ein ge-lernter Krankenpfleger, der mit elf Jah-ren aus Marokko in die Schweiz kam. Er geht jede Woche zu Jamal, den sie auch «Sheriff» nennen. Vor dem Moschee-Besuch gehe es eben zum Haare- und Bartschneiden, das sei Tradition, sagt er. Die meisten Kunden hier sind Muslime, aber sie bezeichnen sich nicht als reli-giös. Freitags zum Coiffeur geht Meh-

med aber doch. Nach einer Woche spü-re er eben, dass es wieder Zeit sei.

Es ist laut hier. Ausnahmsweise stört es mich nicht, dass es lauter Männer sind. Sie klopfen Sprüche und es wird viel gelacht. Sie trinken ay und Energy-drinks, einer tippt auf seinem Smart-phone herum und an der Wand hängt ein Bildschirm, von dem ein Musiksen-der seine Videos in die kleine Welt des Coiffeur-Salons schickt.

So wie er von jedem seiner Kunden die Frisur in Erinnerung hat, so kennt Ja-mal auch ihre Lieblingsthemen. Er weiss, dass ich christlicher Theologe bin und mir ein Miteinander der Religionen vorstelle, ein Zusammenleben in Frie-den, Toleranz und Respekt. Einmal habe ich Jamal meine Coiffeur-Version von Lessings Ringparabel erzählt und erklärt, dass Nathan jüdisch war. Da sagte Jamal, die Geschichte sei so schön, dass er den nächsten jüdischen oder christlichen Kunden, der in seinen Sa-lon komme, gratis schneiden würde. Ich empfahl ihm, schon mal bei mir anzu-fangen. Und dachte: Wie schade, dass solche interreligiösen Alltagserfahrun-gen viel zu selten sind.

Christian Cebulj Rektor der Theologischen

Hochschule Chur und Professor für

Religionspädagogik und Katechetik

Spiritualität ganz alltäglich Kirchenjahr

Auffahrt

Was passiert nach dem Tod? – auf diese Frage gibt es kaum eine kon-krete, verständlichere Antwort als jene, die dieses Fest gibt.

Ich erinnere mich an eine Frau, die ich als Seelsorgerin über mehrere Monate im Alterszentrum besuchte. Schwach und alt war sie geworden, nichts wollte mehr Freude machen, und vor allem: Ihr Mann fehlte ihr unendlich. Sie trauerte und weinte, es war, als wäre sie selbst niemand mehr, seit er tot war. Sie wollte ster-ben, vor allem aus diesem einen Grund: Unmittelbar an der Himmels- türe würde sie ihrem Mann in die Arme fallen. Wenn alles nichts mehr galt, so war das die Überzeugung, die sie trug. Felsenfest. Ich war bewegt und berührt. Gleichzeitig meldeten sich in mir Fragen: Und was, wenn nicht? Und was, wenn anders? Glei-chen unsere menschlichen Bilder manchmal nicht eher kindlichen Vorstellungen? Angesichts des Glaubens der Frau hatten meine in-tellektuellen Zweifel keine Bedeu-tung. Niemals hätte ich sie damit

konfrontiert. Wer bin ich, das Eine und das Letzte in Frage zu stellen, das sie trägt? Und ganz einfach und ganz unmittelbar ist es ja auch mei-ne Hoffnung: dass ich, wenn ich ster-be, an einen Ort des Friedens gehen darf, zu Gott und in die Gemein-schaft aller Geschöpfe, «auffahre in den Himmel» eben, so wie es uns von Jesus erzählt wird.

Veronika Jehle

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GOTT UND DIE WELT

Bewegung im Bistum ChurSeit dem 20. Mai ist Vitus Huonder nicht mehr Bischof von Chur. Peter Bürcher soll nun als Administrator die Bischofswahl vorbereiten.

Der neu eingesetzte Administrator des Bistums Chur, Peter Bürcher, will ein «Diener» der Katholiken im Bistum Chur sein. «Ein Diener hört zu, um bes-ser dienen zu können», schreibt der Apostolische Administrator in seiner Botschaft vom 20. Mai.

Er sei sich der grossen Herausforde-rung des Mandats bewusst. Dabei zähle er auf die Gnade Gottes. «Von diesem Moment an habe ich es gewagt, auch auf Sie alle zu zählen», gibt Bürcher den Ball an die «Brüder und Schwestern» in der Diözese Chur weiter. Er betont: «Ich freue mich auf die Begegnungen und den Austausch mit den Katholiken des Bistums!»

Er habe «nicht und nie damit ge-rechnet», dass er zum Apostolischen Administrator des Bistums Chur be-stimmt werde, so Bürcher in der Bot-schaft. «Es war eine totale Überra-schung für mich!», betont er. Er habe als emeritierter Bischof mit 73 Jahren «nach ein wenig Ruhe» gestrebt.

Wie er in der Botschaft schreibt, hat Peter Bürcher dem Papst alle seine «Be-denken und Vorbehalte über diese neue Mission» dargestellt. Doch Papst Fran-ziskus habe anders entschieden. Und er

füge sich dem päpstlichen Willen – «im Geiste der Verfügbarkeit und des Ge-horsams».

Die Aufgabe sei nur für «ein paar Monate» vorgesehen, so Bürcher. Das habe Papst Franziskus ihm bei einer Privataudienz am 11. Mai zugesichert.Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding und Generalvikar Josef Annen reagierten in einer ge-meinsamen Stellungnahme verhalten optimistisch:

«Bischof Peter Bürcher ist in Zürich noch nicht sehr bekannt und auch für ihn wird vieles neu sein. Wir freuen uns darauf, ihn näher kennenzulernen. Un-sere Türen stehen offen für einen zu-kunftsgerichteten Dialog und einver-nehmliche Schritte im bewährten dua-len System der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Die Gläubigen in den Pfarreien und Migranten aus aller Welt hoffen zusam-men mit den Seelsorgerinnen und Seel-sorgern, dass mit Bischof Peter Bürcher als Apostolischem Administrator die Weichen gut gestellt werden, um nach einigen Monaten einen definitiven Hir-ten an der Spitze der Bistumsleitung zu finden, der neues Vertrauen schafft,

Brücken baut und verbindend wirkt.» Am 23. Mai stattete Administrator Peter Bürcher mittels Dekret alle Mitglieder der bisherigen Bistumsleitung als seine «Delegierten» mit allen Vollmachten und Befugnissen aus und beauftragte sie, ihrer Arbeit weiterhin nachzugehen.

pd/bit/ps

www.zhkath.chwww.bistum-chur.ch

Peter Bürcher wurde am 20. Mai als Apostolischer Administrator im Bistum Chur eingesetzt.

«Was unterscheidet einen Aposto-lischen Administrator von einem Diözesanbischof?»

Der Papst kann einen Apostolischen Administrator einsetzen. Dieser er-hält zwar alle Vollmachten des Diö-zesanbischofs, die Diözese bleibt je-doch vakant. Er kann die Ämter der Generalvikare und der Bischofsvi-kare in Form einer Delegation bestä-tigen, bis der neue Diözesanbischof sein Amt antritt. Die Aufgaben der Bistumsräte werden vom Konsulta-torenkollegium übernommen.

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Das Forum Churer Priester nimmt positiv zur Kenntnis, dass mit Bischof Bürcher ein Aussenstehender die Geschicke unseres Bistums bis zur Einsetzung ei-nes neuen Diözesanbischofs leiten wird. Das Misstrauen zwischen der Di-özesanleitung und vielen in der Seel-sorge tätigen Priestern und anderen kirchlichen Mitarbeitenden verstärkte sich in den letzten Jahrzehnten leider zunehmend.

So kam es in unserem Bistum auch zu einer wachsenden Entfremdung zwischen einem grossen Teil der Gläu-

Ich bin aus zwei Gründen erleichtert: Wie oft wurde ich nicht in den letzten Wo-chen gefragt, ob ich als Synodalratsprä-sidentin nicht mehr wisse, wie lange die Ungewissheit noch dauere, was für Ränkespiele da abliefen. Und ich konn-te nur antworten: «Nein, ich weiss gar nichts. Nein, ich hab keine Ahnung, was läuft. Nein, ich habe keine Infos, wie lange es noch geht.» Jetzt haben wir ei-nen Namen, einen Zeitrahmen und da-mit etwas Klarheit.

Zum Zweiten bin ich erleichtert, dass der Papst sich für einen ausserge-wöhnlichen «Apostolischen Administ-rator» entschieden hat. Unsere Lage ist alles andere als gewöhnlich, «courant normal» wäre die schlechteste Variante. Das liegt nicht nur an der Person des al-ten Bischofs, sondern auch generell an der Situation unserer Kirche. Neue Wege müssen beschritten werden, wei-ter wie bisher kann es nicht mehr ge-hen. So verstehe ich das Zeichen aus Rom. Dafür danke ich.

Bischof Peter Bürcher übernimmt eine schwere Aufgabe. Die Unterstüt-zung der Zürcher Kantonalkirche si-chere ich ihm zu. Und ich bete für ihn.

Franziska Driessen-Reding

Synodalratspräsidentin der Katholischen Kirche

im Kanton Zürich

Die Ernennung von Bischof Peter Bürcher zum Apostolischen Administrator für das Bistum Chur war für alle eine Über-raschung. In seinem ersten Schreiben erklärt er, dass er zuhören wolle. Wir freuen uns darauf, Bischof Bürcher kennenzulernen und ihn mit dem vie-len Positiven in Zürich vertraut zu ma-chen. Auf uns kann er zählen.

Wir danken Peter Bürcher für die Bereitschaft, für eine Übergangszeit die Verantwortung zu übernehmen. Wir schliessen ihn in unser Gebet mit ein und hoffen, dass mit der Nachfolgere-gelung eine für unser ganzes Bistum segensreiche Lösung gefunden wird.

Josef Annen

Delegierter des Apostolischen

Administrators für die Bistumsregion

Zürich/Glarus

Wenn ein Bischof sein Bistum einigerma-ssen korrekt geführt hat, können nach seinem Rücktritt unter normalen Um-ständen Wahlen und die Ernennung des Nachfolgers stattfinden. Das ist im Bistum Chur nicht möglich.

Die Allianz «Es reicht» und andere haben deshalb gefordert, dass nach dem Rücktritt von Bischof Vitus Huon-der erst einmal ein Administrator mit bischöflichen Vollmachten eingesetzt werden muss. Das ist nötig, damit in diesem Bistum der Scherbenhaufen ei-ner jahrelangen, verfehlten Personal-politik aufgeräumt und normale Ver-hältnisse hergestellt werden können, so

Offene TürenBischof Peter Bürcher ist als Apostolischer Administrator des Bistums Chur eingesetzt. Das forum hat sich nach Reaktionen umgehört.

bigen und der diözesanen Kirchenlei-tung. Mit dem Blick von aussen vermag Bischof Bürcher vielleicht, den Span-nungen und Spaltungen in unserem Bistum entgegenzuwirken. Unserer-seits sind wir gerne bereit, einen Bei-trag zu leisten für ein gutes Miteinan-der von Bischof, Priestern, Diakonen, pastoralen Mitarbeitenden und allen Gläubigen.

Wir hoffen, die nächsten Monate bis zur Wahl eines neuen Bischofs werden dazu führen, dass ein Bischof gewählt wird, der den Dialog zu den verschiede-nen Strömungen, die auch im Klerus und unter den kirchlichen Mitarbeiten-den bestehen, sucht und pflegt.

Eng mit dieser Hoffnung verbunden ist auch der Wunsch nach der Berufung von gleichermassen führungs- wie dia-logfähigen Personen in die Bistumslei-tung. Wir möchten als Priester mit dem künftigen Bischof zusammenarbeiten, ihn in seiner Hirtenaufgabe unterstüt-zen und mit ihm Wege suchen, wie das Evangelium in unserer Zeit verkündet werden kann. Das war in den letzten Jahren leider nicht erwünscht.

Andreas Rellstab

in Namen des Forums Churer Priester

wie sie auch in anderen Bistümern der Schweiz herrschen.

Das Bistum braucht dringend einen Bischof, der wie das 2. Vatikanische Konzil gefordert hat, die Zeichen der Zeit erkennt und mit dem Gottesvolk zusammen eine glaubwürdige und menschenfreundliche Kirche aufbaut und lebt. Die Allianz und andere sind deshalb erfreut, dass in Rom diese Bot-schaft angekommen ist.

Jedenfalls so kann man die Ernen-nung eines Administrators mit bischöf-lichen Vollmachten deuten. Erstaunen mag allerdings der kurze Zeitraum von einigen Monaten, welcher Bischof Peter Bürcher eingeräumt wurde. Und ob Bi-schof Bürcher dieser Aufgabe gewach-sen ist? Wir hoffen es jedenfalls.

Willi Anderau

Sprecher von «Pfarrei-Initiative» und

Allianz «Es reicht»

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Heiliges WinterthurDas zwischen den Konfessionen brücken-schlagende Projekt «Heiliges Winter-thur» erinnert an neun ehemals sakra-le Orte auf Winterthurer Stadtgebiet, die in vorreformatorische Zeit zurück-reichen und nach der Reformation um-gewandelt oder aufgehoben wurden: Beerenberg, Bruderhaus, Chomberg, Heiligberg, Mörsburg, Neumarkt, St.Georgen, Töss, Veltheim. An deren Standorten stehen vom 2. Juni 2019 bis 25. Oktober 2020 künstlerisch gestalte-te Landmarken, die an Wegkreuze erin-nern. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit historischen Ausfüh-rungen zu den einzelnen Orten.

Veranstaltungen mit historischem, künstlerischem und spirituellem As-pekt laden zu einer Begehung der Stät-ten und zur Begegnung mit deren sa-kraler Geschichte ein. pd/ps

2. Juni 2019, 10.00 Uhr: Ökumenischer WaldgottesdienstBeerenberg: Ehemaliges Kloster Stift Mariazell, Kirchgemeinde Wülflingen.Geführte Wanderung zur Pirminsquelle.

25. Juni, 27. Juli, 22. September, 23. Oktober, 14. November 2019Wanderungen zu den ehemaligen heili-gen Stätten mit Führungen vor Ort:Bruderhaus, Mörsburg, Beerenberg, Töss, Neumarkt

Juli 2019 bis Juli 2021Wechselnde Installationen mit künstle-rischen und spirituellen ImpulsenDorfkirche Veltheim, ehemalige Wall-fahrtskirche

15. September 2019, 15.00: «Hügelgebet» am BettagSchulhaus Heiligberg: Rosengarten, ehemals «Chorherrenstift Heiligenberg

www.heiliges-winterthur.ch

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BOUTIQUE

In Serie ➜ Veranstaltungsreihe

Podestplätze

Musiktheater ➜ Regisseurin Laura Hu-onker aktualisiert die Josephsromane von Thomas Mann über die biblische Geschichte des von seinen Brüdern verkauften Joseph. Sie handelt von Lie-be und Hass, Segen und Fluch, Bruder-zwist und Vaterleid, Sturz und Erhe-bung. Ein Laien-Ensemble spielt zu-sammen mit den Profis Mona Petri (Schauspiel), Niklaus Kost (Gesang) und Christian Gautschi (Orgel). Kirch-gemeinden können das Stück für ein Gastspiel buchen. pd/bl

«Joseph und seine Brüder»Fr, 28.6., 20.00, und So, 30.6., 16.30, Ref. Kirche Oerlikon, Oerlikonerstr. 99, Zürich. Eintritt frei – Kollekte.www.rockthebabies.ch

Ausstellung ➜ Das Gesicht ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel und somit die Basis für soziale Interaktio-nen: Wir sind auf die Reaktion des Ge-genübers angewiesen, sowohl um uns bestätigt zu fühlen als auch um die Wir-kung unseres eigenen Ausdrucks zu verstehen. Innert Sekunden erfassen wir das Antlitz unseres Mitmenschen und alle sich darin abspielenden Re-gungen. Auch in unserer Mediengesell-schaft sind Gesichter allgegenwärtig: in Zeitungen, auf Plakaten oder am Bild-schirm. Technik und Wissenschaft, Po-litik und Wirtschaft, sie alle bemächti-gen sich unseres Gesichts und versu-chen, es für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die Ausstellung «Faszination Gesicht» beleuchtet ein-

drücklich, welche entscheidende Rolle unser Gesicht im täglichen Miteinan-der spielt. Mittels zeitgenössischer Kunst, wissenschaftlicher Beiträge, All-tagskultur und vieler multimedialer In-stallationen werden dem Besucher spannende, aber auch überraschende Erkenntnisse präsentiert, die anregen, das Gegenüber wieder bewusster wahrzunehmen.

pd/ps

«Faszination Gesicht»Was unsere Mimik alles zeigt.Bis 22. September 2019. Mi–So 11–17 Uhr (Do bis 20 Uhr)Vögele Kultur Zentrum, Pfäffikon SZ: 055 416 11 11.www.voegelekultur.ch

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Wappen «Heiliges Winterthur»

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Auf Sendung

Sternstunde Religion. «Glauben»Über die Entfaltung von Glaubens-biographien.

So, 2. Juni, 10.00, SRF 1

Wissen. Mut zur MehrdeutigkeitViele Menschen verlangen auf schwierige Fragen einfache Ant-worten. Doch mit Mehrdeutigkeit umgehen zu können, öffnet Wege.

Fr, 7. Juni, 8.30, SWR2

Religion in der digitalen WeltDigitale Trauerprozesse, Orgelrobo-ter oder auch elektronische Seel-sorge: Was macht die Digitalisie-rung mit den Religionen und der Religiosität?

So, 9. Juni, 8.30, SRF 2 Kultur

WH: Do, 15.00

Sternstunde Religion. «Die Gabe zu heilen»Wo die Schulmedizin an ihre Gren-zen stösst, kommt bisweilen altes Heilwissen zum Einsatz.

Mo, 10. Juni, 10.00 SRF 1

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Nahla, die Tagträumerin, fährt mit den Händen durch seidene Negligés und phantasiert zarte Berührungen eines Mannes. Ihre Realität gestaltet sich we-nig romantisch. Die politische Lage in Syrien spitzt sich zu und Samir, der po-tenzielle Ehemann, wird aus den USA eingeflogen. Als eines Tages Madame Gigi im obersten Stock einzieht und ein Bordell eröffnet, findet Nahla dort ei-nen physischen Raum für ihre Träume und die Gelegenheit, über Intimitäten zu sprechen.

Die Filmemacherin Gaya Jiji lässt in ihrem Film Frauen auftreten, welche die paradoxe Situation aufzeigen, dass sie innerhalb der Familien Auto-ritäten sind und dennoch gesell-schaftlich marginalisiert werden. Der Bezug zum eigenen Körper und die Verfügung darüber erscheint als Schlüssel zur Revolte. Eva Meienberg medientipp

«Mon tissu préféré» F/D/TR 2018. Kinostart: 6. Juni 2019

Filmtipp ➜ «Mon tissu préféré»

Ruprechtskraut oder Stinkender Storchschnabel(Geranium robertianum)

Den lang geschnäbelten, aufrechtstehen-den Früchten verdankt die Pflanze ihren Gattungsnamen. Diese Storchschnäbel entstehen, wenn die rosa bis purpurnen Blüten verwelkt sind und die Staubblät-ter über dem Fruchtknoten zusammen-wachsen. Geranium heisst im Griechi-schen eigentlich Kranich. Im Deutschen wandelte er sich zum Storch. Denn wie der Vogel steht auch die Pflanze für Fruchtbarkeit: Früher wurde der Tee da-raus von Frauen getrunken, die schwan-ger werden wollten. Um allen «Voliere-Insassen» Rechnung zu tragen, ist auch noch der Reiherschnabel zu erwähnen. Er hat einen ähnlichen Fruchtstand. Von dieser Gattung wachsen schweizweit al-lerdings nur vier Arten, während es beim Storchschnabel neunzehn sind – unsere Zier-Geranien nicht mitgezählt!

Der Artname geht auf einen Erzbi-schof Robert bzw. Ruprecht von Salz-burg zurück, dessen Leiden mit der Pflanze geheilt wurde. Sie hilft bei Drüsenschwellungen, Hautkrankhei-ten, Ekzemen und Insektenstichen. Dazu nimmt man vom Kraut mit den handförmigen, gefiederten Blättern, schlägt es in ein Bauwolltuch und quetscht das Päckchen, bevor es als Kompresse auf der betroffenen Haut-stelle befestigt wird. Allerdings verströ-men die zerriebenen Blätter keinen Wohlgeruch! Das ändert jedoch nichts daran, dass wir es mit einer ausgespro-chen modernen Pflanze zu tun haben. Wer nämlich empfindlich ist gegenüber elektromagnetischer Strahlung, soll häufig ihren Tee trinken. Alexandra Dosch

Dipl. Feldbotanikerin und Theologin

Illustration aus «Kräuterbuch deß ur- alten Unnd in aller Welt berühmtesten Griechischen Scribenten Pedacii Dioscoridis Anazarbaei (…).» 1614. (Buch im Besitz des Klosters Fahr)

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Orgelrezital Die neu renovierte historische Kuhn-Orgel wird mit einer Konzertreihe ein-geweiht. Rezital mit Werken von Reger, Bach, Franck und Widor.

Fr, 14.6., 19.30, Kirche Guthirt, Zürich. Eintritt frei, Kollekte.

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Vorträge

Rom und PekingP. Stephan Rothlin über Chancen und Risiken des provisorischen Abkom-mens zwischen dem Vatikan und China.

Fr, 7.6., 20.00, aki, Hirschengraben 86, Zürich. (18.30 Gottesdienst, anschl. GV Ladanyi-Verein).

www.ladanyi.ch

Zukunft der StadtWie bleiben unsere Städte lebenswert? Wie gehen Verdichtung, Digitalisierung, Investmentkapital und Selbstverwirkli-chung zusammen?

Do, 13.6., 19.30, Architekturforum, Brauerstr. 16, Zürich. Anmelden bis 7.6.: 043 336 70 42.

www.paulusakademie.ch

Spiritualität

Erkenntnis GottesSpanische jüdische Philosophen des 11. und 12. Jahrhunderts über die Einheit und das Wesen Gottes.

Mi, 12.6., 19.00, Werdstr. 53, Zürich. Fr. 15.–.

www.zentrum-spiritualitaet.ch

1. JUNI BIS 14. JUNI

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Veranstaltungen

Jüdische FriedhöfeJüdische Gräber werden jahrhundert-lang erhalten. Führung im Untern und Oberen Friesenberg-Friedhof.

Do, 6.6., 14.00–16.30, Haltestelle Friesen-berg, Zürich. Fr. 50.–. Bitte anmelden: 044 341 18 20.

www.ziid.ch

40 Jahre JugendseelsorgeDie AKJ (Animation kirchliche Jugend-arbeit) Winterthur bedankt sich mit Spielanimation für Jung und Alt und al-koholfreien Getränken von den Blue Cocktails des Blauen Kreuzes.

Mi, 12.6., Märtplatz Effretikon, Mi, 19.6., Dorfplatz Bassersdorf, Mi, 26. Juni, Rathaus Bühlach. Je 12.00–15.00.

www.akj-winterthur.ch

Treffpunkt Zukunft«Liebe – Ein Stück Himmel auf Erden»: Ein Referat von Sr. Ingrid Grave und verschiedene Workshops nähern sich dem Thema Liebe. Im Anschluss daran gemeinsamer Gottesdienst aller Win-terthurer Pfarreien.

Sa, 15.6., 15.00–20.00, Pfarrei St. Ulrich, Seuzacherstrasse 1, Winterthur.

www.kath-winterthur.ch

100 Jahre Club Felix

Der katholische Akademikerclub ist heute offen für alle und bereit für die Zukunft. Er lädt ein zu Gottesdienst und Vernissage der Jubiläumsbro-schüre mit der Historikerin Kathari-na Wenger und musikalischer Um-rahmung, Apero riche.

Do, 6.6., aki, Hirschengraben 86, Zürich. 17.30 Gottesdienst, 18.20 Vernissage.

www.clubfelix.ch

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Gottesdienste

Im slawisch-byzantinischen RitusMo, 3.6., 19.00: Dreikönigskirche Zürich

Pfingstgottesdienst mit TiersegnungSo, 9.6., 10.00, offener St. Jakob, Zürichwww. aktion-kirche-und-tiere.ch

Wort-Gottes-Feier zu PfingstenSo, 9.6., 11.30, Andachtsraum, Check-in 2 www.flughafenkirche.ch

Open-Hearts in Bruder KlausFr, 14.6., 19.30, anschl. Anbetung, Gespräch, Beichte. [email protected]

Feierliches lateinisches ChoralamtSa, 15.6., 18.00, St. Peter und Paul, Zürich

HochschulgottesdienstJe So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich

Seelsorge-Gespräche

BahnhofkircheMo – Fr, 7.00 –19.00, Sa/So, 10.00 –16.00

PredigerkircheMo – Fr, 14.00 –18.00

Sihlcity-KircheMo – Sa, 10.00 –18.30

Gebete

Meditatives Kreistanzen in Langnau Fr, 7.6., 9.30 –11.00, Kath. Pfarrei

BahnhofkircheMo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: WegworteMo –Fr, 18,45. Sa/So, 15.45: Abendgebet

Eucharistische Anbetung LiebfrauenMo – Fr, 9.00 – 17.20, Krypta, Di, 19.00–21.00, Kirche

Haltestille BahnhofstrasseDo, 12.15 –12.35, Augustinerkirche

Vernetzt

Spitalseelsorgewww.zh.kath.ch/spitalseelsorge

Behindertenseelsorgewww.behindertenseelsorge.ch

Anderssprachige Gottesdienstewww.zh.kath.ch/migrantenseelsorge

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Gültig für die Sonntage vom 2. und 9. Juni

HerausgeberinStiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich

RedaktionsadresseHirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, [email protected], www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Mo/Di/Do 8.30 –11.30 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 UhrStiftungsratspräsident: Pfr. Andreas RellstabGeschäftsführung: Anita KochRedaktionssekretariat: Rita GrobChefredaktion: Thomas Binotto (bit)Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl), Veronika Jehle (vej)Fotografie: Christoph Wider, Grafik: Simone Juon

Abo-Service und AdressmutationenStadt Zürich: 043 322 18 18, [email protected]ürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich)Stadt Winterthur: 052 224 03 80, [email protected] Abos: 044 266 12 72, [email protected]: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland Fr. 77.–

Anzeigenverkauf creative media gmbh, Zürcherstrasse 135 8910 Affoltern a. A., 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 [email protected], www.c-media.ch

Druck AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.chPfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt

63. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212

PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE IM KANTON ZÜRICH

IMPULS ZUM KIRCHENJAHR: PFINGSTEN

Pfingsten – das Fest des Heiligen Geistes. Was ist dieser Geist? Wo weht er und wo-her kommt er? Der Ursprung des Geis-tes ist bis heute ein brisanter Streit-punkt zwischen den orthodoxen Kir-chen einerseits und der katholischen sowie den protestantischen Kirchen andererseits. Ausgerechnet der Heilige Geist, der die Jünger an Pfingsten zur Verständigung mit allen Nationen be-fähigte, ist und bleibt ein Verständi-gungshindernis. Nicht ungewollt ist von daher die Auswahl einer der ältes-ten überlieferten Pfingstdarstellungen als Abbildung zum heutigen Impuls. Sie entstammt dem syrischen Rabbula- Evangeliar aus dem Jahr 586. Die Dar-stellungen in dieser Handschrift sind stilistisch an Vorbilder aus Syrien und Armenien angelehnt. Der Text der Evangelien entspricht der Überset-zung, wie sie bis heute in der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien ge-lesen wird.

Der Ursprung des Heiligen Geistes stand im Mittelpunkt des sogenannten Filioque-Streites, der die Auseinander-entwicklung der Kirchen im Westen und Osten vorantrieb und einer Eini-gung noch immer im Wege steht. Aus-gangspunkt war der lateinische Zusatz «filioque» zum grossen Glaubensbe-kenntnis, der den Text so veränderte, dass der Heilige Geist nicht mehr nur aus dem Vater, sondern aus Vater und Sohn hervorgeht. Der Zusatz wurde ohne das Einverständnis der übrigen vier Patriarchate vom Patriarchen von

Rom in das Glaubensbekenntnis aufge-nommen. Abgesehen von diesem Zu-satz vereint die katholische, die ortho-doxen und die protestantischen Kir-chen das gleiche Glaubensbekenntnis.

Ganz gleich, wie genau sich Gott Heili-ger Geist in den einen Gott einfügt, er ist für alle christlichen Kirchen Le-bensspender und die tröstende Anwe-senheit Gottes. Es wäre schön, wenn alle Christinnen und Christen dies ir-gendwann wieder gemeinsam feiern könnten – vereint wie die Jünger Jesu, die am Pfingsttag alle zusammenka-men, um das jüdische Schawuot zu fei-ern. Ich bin sicher, dann werden wir wie die Jünger das Wehen des Heiligen Geistes als ein Brausen um uns spüren. Vielleicht können wir einen ersten Schritt tun und zu Pfingsten auch einen Gottesdienst in einer unserer Schwes-terkirchen besuchen.

Miriam Bastian

Die Historikerin Miriam Bastian doktoriert

derzeit an der Universität Zürich im Fachbe-

reich Alte Geschichte.

Die Illustration zeigt eine Pfingst-Darstellung aus dem

Rabbula-Evangeliar von 568. Sie befindet sich heute in

der Biblioteca Mediceo Laurenziana in Florenz.

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Tröstende Anwesenheit Gottes