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PFLEGEN – 1+2/2017 – Editorial 3 Katharina Jost PFLEGE MEIN BERUF WIEDEREINSTIEG, UMSTIEG, QUEREINSTIEG, VERBLEIB Schon lange ist klar: In Zukunſt werden zu wenige Pflegefachkräſte für die steg wachsende Zahl der Pflegebedürſtigen da sein. Bereits heute spüren wir in allen Bereichen der Pflege verstärkt Personalknappheit. Grund genug also, sich über weitreichende Lösungen Gedan- ken zu machen. Woher nehmen wir also in Zukunſt unsere Pflegekräſte? Einerseits gilt es da ganz sicher, die Ausbildung nun endlich zu reformieren und den Beruf als solches schon für BerufseinsteigerInnen arakver zu machen und eine hervorragende Ausbildung zu bieten. Andererseits gibt es aber bereits heute eine nicht zu unterschätzende Anzahl von ehemaligen Pflegenden, die unter bes- seren Rahmenbedingungen in der alltäglichen Pflege auch wieder bereit wären, in den Beruf einzusteigen. Sie haben den Pflegeberuf erlernt und müssten nun wieder durch passenden Angebote – im wahrsten Sinne des Wortes – aus der Reserve gelockt werden. Auch die Gewinnung ausländischer Pflegefachkräſte oder das Thema der Integraon von Flücht - lingen in die Pflege sind Aspekte, denen in der Pflegebranche als Idee der Personalgewinnung zunehmend Bedeutung zukommt. Beim Thema Verbleib in der Pflege muss generell auch die Vereinbarkeit des Pflegeberufes mit den verschiedenen Lebens- phasen überdacht werden. Um Fachpersonal zu halten, muss daher sowohl auf die verschiedenen Familienphasen (z. B. Erziehung der eigenen Kinder oder später auch die Pflege betagter Eltern), als auch auf altersgemäße Aufgabenverteilung in der Alltagsarbeit Rücksicht genommen werden. Das Zusammenarbeiten der verschiedenen, in der Pflege arbeitenden Generaonen, muss dabei bedacht werden. Dies erfordert gerade arbeitgeberseig eine familienfreundliche Personalpolik mit viel Engagement, Flexibilität und ange- passten Angeboten. Gesucht werden müssen daher neue Konzepte zum Wiedereinseg, Umseg, Quereinseg und dem Verbleib in der Pflege, mit neuen Wegen der Arbeitsorganisaon. In der diesmaligen Ausgabe haben wir eine Vielzahl von Ideen zusammengetragen, die in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens erfolgreich ausprobiert werden: » Nadja Faust beschreibt ein Coachingverfahren für WiedereinsteigerInnen, das sich ganz konkret um die einzelne Person kümmert. » Wie ihr Seminarkonzept gestaltet ist, das WiedereinsteigerInnen nach der Familienpause erneut auf den Beruf vorbereitet, erklärt Ingrid Münzer-Stahl. » Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig betrachtet, wie ein Quereinseg in den Pflegeberuf gelingen kann, wenn man die Herausforderungen themasiert. » Wie Pflegefachkräſte als pflegende Angehörige in der Pflege gehalten werden können, zeigt der Beitrag mit Jua Kappel. » Das Portal "Soziale Berufe kann nicht Jeder" hilſt bei der Nachwuchsgewinnung für Pflegeunternehmen. » Oliver Lauxen und seine KollegInnen gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, wie Fachkräſtesicherung in der Krankenpflege gelingen kann. » Isabelle Metz macht deutlich, dass die Integraon ausländischer Pflegekräſte in unsere Krankenhäuser wichg ist und unter guten Voraussetzungen auch gut gelingen kann. » Das Thema "Flüchtlinge in der Pflege" greiſt ein Beitrag von Anja Baumgart-Pietsch auf, der die Integ- raon von Flüchtlingen in der Pflege in den Ausbildungseinrichtungen des Ev. Verein für Innere Mission (EVIM) in Wiesbaden beschreibt. » Und letztlich zeigt Gabriele Overlander , dass eine Integraon ausländischer Pflegefachkräſte nur dann gelingen kann, wenn ihre Vor-Ort-Unterstützung der ausländischen Pflegefachkräſte ausreichend gesi- chert ist. Ganz schön viel Lesestoff – Ihnen viel Spass und viele gute Anregungen für Ihr Arbeitsumfeld bei der Lektüre der interessanten Beiträge. Es grüßt Sie Ihre Katharina Jost

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PFLEGEN – 1+2/2017 – Editorial 3

Katharina Jost

IMPRESSUM

Herausgeber: Evangelischer Fach- und Berufsverband für Pflege und Gesundheit e.V. Auguste-Viktoria-Straße 16, 65185 Wiesbaden Postfach 2401, 65014 Wiesbaden Telefon: 0611/ 186 0 186 Fax: 0611/ 186 0 187 [email protected], www.efaks.de

ISSN 1869-8379

Vorsitzende: Ulrike Döring

Redaktion: Ulrike Döring v.i.S.d.P. Katharina Jost

Redaktionsbeirat: Ulrike Döring (UDg) Prof. Dr. Margret Flieder Prof. Dr. Ulrike Höhmann Katharina Jost (KJ) Helgard Kündiger Andrea Roth Elke Weyand

Bankverbindung: Evangelische Bank eG, Kassel, Kto: 416380, BLZ: 52060410 IBAN: DE78 5206 0410 0000 4163 80 BIC: GENODEF1EK1

Grafische Gestaltung & Druckvorbereitung: Silke Weßner, freiRAUM – kunst, grafik&design

PFLEGE MEIN BERUFWIEDEREINSTIEG, UMSTIEG, QUEREINSTIEG, VERBLEIBSchon lange ist klar: In Zukunft werden zu wenige Pflegefachkräfte für die stetig wachsende Zahl der Pflegebedürftigen da sein. Bereits heute spüren wir in allen Bereichen der Pflege verstärkt Personalknappheit. Grund genug also, sich über weitreichende Lösungen Gedan-ken zu machen. Woher nehmen wir also in Zukunft unsere Pflegekräfte?Einerseits gilt es da ganz sicher, die Ausbildung nun endlich zu reformieren und den Beruf als solches schon für BerufseinsteigerInnen attraktiver zu machen und eine hervorragende Ausbildung zu bieten.Andererseits gibt es aber bereits heute eine nicht zu unterschätzende Anzahl von ehemaligen Pflegenden, die unter bes-seren Rahmenbedingungen in der alltäglichen Pflege auch wieder bereit wären, in den Beruf einzusteigen. Sie haben den Pflegeberuf erlernt und müssten nun wieder durch passenden Angebote – im wahrsten Sinne des Wortes – aus der Reserve gelockt werden. Auch die Gewinnung ausländischer Pflegefachkräfte oder das Thema der Integration von Flücht-lingen in die Pflege sind Aspekte, denen in der Pflegebranche als Idee der Personalgewinnung zunehmend Bedeutung zukommt. Beim Thema Verbleib in der Pflege muss generell auch die Vereinbarkeit des Pflegeberufes mit den verschiedenen Lebens-phasen überdacht werden. Um Fachpersonal zu halten, muss daher sowohl auf die verschiedenen Familienphasen (z. B. Erziehung der eigenen Kinder oder später auch die Pflege betagter Eltern), als auch auf altersgemäße Aufgabenverteilung in der Alltagsarbeit Rücksicht genommen werden. Das Zusammenarbeiten der verschiedenen, in der Pflege arbeitenden Generationen, muss dabei bedacht werden.Dies erfordert gerade arbeitgeberseitig eine familienfreundliche Personalpolitik mit viel Engagement, Flexibilität und ange-passten Angeboten. Gesucht werden müssen daher neue Konzepte zum Wiedereinstieg, Umstieg, Quereinstieg und dem Verbleib in der Pflege, mit neuen Wegen der Arbeitsorganisation.

In der diesmaligen Ausgabe haben wir eine Vielzahl von Ideen zusammengetragen, die in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens erfolgreich ausprobiert werden:

»Nadja Faust beschreibt ein Coachingverfahren für WiedereinsteigerInnen, das sich ganz konkret um die einzelne Person kümmert. »Wie ihr Seminarkonzept gestaltet ist, das WiedereinsteigerInnen nach der Familienpause erneut auf den Beruf vorbereitet, erklärt Ingrid Münzer-Stahl. »Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig betrachtet, wie ein Quereinstieg in den Pflegeberuf gelingen kann, wenn man die Herausforderungen thematisiert. »Wie Pflegefachkräfte als pflegende Angehörige in der Pflege gehalten werden können, zeigt der Beitrag mit Jutta Kappel. »Das Portal "Soziale Berufe kann nicht Jeder" hilft bei der Nachwuchsgewinnung für Pflegeunternehmen. »Oliver Lauxen und seine KollegInnen gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, wie Fachkräftesicherung in der Krankenpflege gelingen kann. » Isabelle Metz macht deutlich, dass die Integration ausländischer Pflegekräfte in unsere Krankenhäuser wichtig ist und unter guten Voraussetzungen auch gut gelingen kann. »Das Thema "Flüchtlinge in der Pflege" greift ein Beitrag von Anja Baumgart-Pietsch auf, der die Integ-ration von Flüchtlingen in der Pflege in den Ausbildungseinrichtungen des Ev. Verein für Innere Mission (EVIM) in Wiesbaden beschreibt. »Und letztlich zeigt Gabriele Overlander, dass eine Integration ausländischer Pflegefachkräfte nur dann gelingen kann, wenn ihre Vor-Ort-Unterstützung der ausländischen Pflegefachkräfte ausreichend gesi-chert ist.

Ganz schön viel Lesestoff – Ihnen viel Spass und viele gute Anregungen für Ihr Arbeitsumfeld bei der Lektüre der interessanten Beiträge. Es grüßt Sie Ihre Katharina Jost