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Rattenberg-Radfeld Heft 3 . 10. Jahrgang . November 2018 Gottes Barmherzigkeit ist nicht eine abstrakte Idee, sondern eine konkrete Wirklichkeit, durch die Er seine Liebe als die Liebe eines Vaters und einer Mutter offenbart, denen ihr Kind zutiefst am Herzen liegt. Papst Franziskus gemeinde gemeinsam

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PFARRRattenberg-RadfeldHeft 3 . 10. Jahrgang . November 2018

Gottes Barmherzigkeitist nicht eine abstrakte Idee,

sondern eine konkrete Wirklichkeit,durch die Er seine Liebe

als die Liebe eines Vaters und einer Mutter offenbart,

denen ihr Kind zutiefst am Herzen liegt.Papst Franziskusge

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Jedes Jahr werden wir, die Christenmenschen auf der ganzen Welt, zu Weihnachten eingela-den, das Geburtsfest unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus zu feiern. Von den vielen Hochfesten ist Weihnachten ein besonders stimmungsvolles: Schon durch den Advent mit seinen vielen Bräu-chen werden wir eingestimmt und gleichzeitig hin-

geführt zum Festereignis, das sich vor über 2000 Jahren in Israel ereignet hat. Die Bibel berichtet uns von der Heiligen Familie und ihrem Werdegang, sowie dem Ereignis der Heiligen Nacht, wo Himmel und Erde eins geworden sind und die Engel die frohe Botschaft verkündet haben.

Für uns Menschen ist es eine gewaltige Aufwertung: Gott wurde in menschlicher Gestalt in unsere Welt hineingeboren um uns zu erlösen: ER ist einer von uns geworden.

Weihnachten ist ein Fest der „Herzen“ und will uns auch an unsere Mitmenschen erinnern, die Einsamen, Kranken oder auch jene, die das heurige Fest erstmals ohne ein geliebtes Familienmitglied oder einen nahestehenden Menschen feiern müssen. Weihnachten als Fest der Freude und des Friedens geschieht in jeder und jedem von uns, soweit wir dieses Geschehen zulassen. Etwas mehr als 3 Wochen dauert heuer der Advent, in dem wir uns innerlich bereit machen sollen um zu verstehen, dass Jesus für uns alle Mensch geworden ist um uns Gott näher zu bringen und uns zu ihm hin zu führen.

Der kirchliche Festkalender lässt uns erkennen, dass Weihnachten nicht nach dem 25. Dezember vorbei ist. Wir brauchen und sollen nicht sofort zum Alltags-geschäft übergehen sondern dürfen dieses Fest bewusst auf uns wirken lassen. Früher dauerte die weihnachtliche Festzeit 40 Tage lang, bis „Maria Lichtmess“, seit dem letzten Konzil bis zum Sonntag nach „Dreikönig“, dem Fest der Taufe des Herrn.

Die Weihnachtszeit lässt uns mit dem Jahreswechsel aber auch auf das vergan-gene Jahr zurückblicken und löst verschiedene Gefühle und Erinnerungen in jeder und jedem von uns aus. Als Gemeinschaft von Getauften sollen wir keine EinzelkämpferInnen sein, unsere Aufgabe ist es auch: Freude, Hoffnung, Angst, Trauer und Sorge unserer Mitmenschen mitzutragen und ein Stück weit zu teilen: Einer trage des anderen Last, so erfüllt ihr Christi Gesetz (Gal. 6,2).

So wünsche ich uns allen ein frohes, friedliches, vor allem aber gesegnetes Weihnachtsfest sowie viel Glück, Gesundheit und Segen für das neue Jahr.

Roland Frühauf (Pfarrprovisor)

Liebe Pfarrgemeinde!

INHALTGedanken des Pfarrers ............................................... 2Nichts für schwache Nerven ...................................... 3Weihnachtsausstellung Augustiner Museum ............ 3Rückblick auf die Feste und Feiern ........................ 4-5Oktoberrosenkranz des Frauentreffs ...................... 6-7ELKIKI, Biblio-News ..................................................... 8Friedenslicht, Adventsammlung ................................. 9

Radfelder Zeitgeschichte .....................................10-11Ältestes Kircheninventar entdeckt ........................... 12Frauentreff, Ikonenausstellung ................................ 13Info Firmung, Sternsingen 2019 .............................. 14Kontakt, Matriken ..................................................... 15Termine bis April 2019 ............................................. 16

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Wer die Schindeldecker Raimund Moser und Hansjörg Konvincka beim „Entblättern“ und Wiedereindecken des Radfelder Zwiebelturms beobachtete, war wohl voll der Be-wunderung über die ruhige und konzentrierte Arbeitswei-se der beiden Handwerker in schwindelerregender Höhe. Die acht Segmente wurden der Reihe nach geöffnet und anschließend neu eingedeckt. Die alten, handgeschmie-deten Nägel waren teilweise fast durchgerostet und ein Teil der uralten Holzschindeln bereits stark verwittert.

Mehrere Fuhren an Abriss-Material wurden von Thomas Greiderer entsorgt, der gemeinsam mit seiner Frau Anja immer wieder Nachschau hielt, ob „da oben“ alles in

Nichts für schwache Nerven!Ordnung ist. Damit der Zwiebelturm wieder seine schöne abgerundete Form erhielt, wurden für die entsprechenden Stellen die Dachschindeln erhitzt und zurechtgebogen.

Bei der Erntedankfeier mit Zwiebelturmfest präsentierte sich der Radfelder Kirchturm schließlich mit seinen neuen, glänzenden Lärchenschindeln.

Nach der Trocknung und Ausharzung wird mit der Neu-Färbelung des Kirchturms und dem Streichen des Zwie-beldachs im nächsten Jahr das Kapitel der Turmsanierung abgeschlossen.

Claudia Brunat

Gefördert von

AUGUSTINERMUSEUM RATTENBERG WEIHNACHTSAUSSTELLUNGVom Fatschenkindl zu den KrippenLange vor den Krippen (etwa seit Ende des 16. Jahr-hunderts) gab es eine besondere Form weihnachtlicher Verehrung: Das Christkind in einem Kästchen. Kleine liegende oder sitzende Christusfiguren aus Holz bzw. Wachs gefertigt, wurden in eigenen Krippenkästchen mit liebevollem Dekor aus Flitterwerk, Stoffen u.a. auf-bewahrt. Man nannte dieses Christkindl auch „Fatschen-kindl“, weil es gleich einem Säugling mit schmalen Stoff-bahnen eingewickelt war.

Erst später kamen die Hauskrippen auf, basierend auf den großen Krippen, die man zunächst in den Kirchen aufstellte.

Seit dem späten 18. Jahrhundert gab und gibt es nach wie vor in Tirol ganz unterschiedliche Krippendarstellun-gen: Von der orientalischen Krippe bis hin zur regionalen Darstellung mit alpinem Hintergrund und Ausstattung.

Die Sonderausstellung im Augustinermuseum Ratten-berg gibt einen kleinen Einblick in die Tradition dieses Weihnachtsbrauchtums: Mit Leihgaben vom Krippenver-ein Kramsach und Umgebeung sowie Objekten aus dem Tiroler Volkskunstmuseum bzw. dem Augustinermuseum.

Dr. Petra Streng

Augustinermuseum RattenbergKlostergasse 95, 6240 RattenbergNähere Informationen: +43 664 254 7337

Öffnungszeiten:Samstag/Sonntag, 24., 25. November 2018: 14.00 bis 17.00 UhrSamstag/Sonntag, 1., 2. Dezember 2018:14.00 bis 17.00 UhrSamstag/Sonntag, 8., 9. Dezember 2018: 14.00 bis 17.00 UhrSamstag/Sonntag, 15., 16. Dezember 2018: 14.00 bis 17.00 Uhr

Foto: Gerhard WatzekTiroler Landesmuseen/TVKM 3

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Bei wunderschönem Wetter konnten wir heuer die Ratten-berger Stadtheilige feiern. Um 10.00 Uhr zelebrierte Pfar-rer Roland gemeinsam mit Diakon Franz einen feierlichen Gottesdienst. Die Festgemeinde kam in den Genuss der gekürzten Version der Söllerpredigt von Pfarrer Roland, die am Nachmittag in Eben zu hören war. Besonders freuten sich die Mess-Besucher über die musikalische Umrah-mung des Gottesdienstes durch den Stadtler Dreigesang mit dem traditionellen Notburgalied zum Abschluss.

Rückblick auf Feste und Feiern

Beim anschließenden gemütlichen Beisam-mensein am Kirchplatz hat Christian Mar-greiter zur Begeisterung aller Besucher mit seiner Ziehharmonika aufgespielt. Viele auswärtige Notburga-VerehrerInnen und ein-heimische Gottesdienstbesucher genossen Bratensemmerl (wir danken unserer „Braten-fee“), Würstl (spendiert vom Brauhauswirt) oder Kaffee und Kuchen.

Notburgafest

Gleich nach dem Notburgafest begannen wir mit den Vor-bereitungen für die Erntedankfeier mit dem Zwiebelturm-fest. DANKE:• Pfarrer Roland und Diakon Franz für die Gestaltung der

Festmesse. (Die Prozession ist leider zum drittenmal „ins Wasser gefallen“).

• den Ministranten, dem Kreuzträger Alexander und der Mesnerin Gerti (Ihr ganz besonders dafür, dass sie sich auch durch unvorhersehbare Programmänderungen nicht aus der Ruhe bringen lässt.)

• der Landjugend für das Schmücken des Erntedankwa-gens und die Mitgestaltung der Messe

• der Chorgemeinschaft für die musikalische Umrahmung

• der Stadtmusikkapelle für das Spielen während und nach dem Gottesdienst

• den Schützen, den Fahnenträgern, der Feuerwehr, ganz besonders der Jungfeuerwehr für die tatkräftige Unter-stützung und allen Vereinen

• den Bauhof-Mitarbeitern, die immer wieder für das passende Drumherum sorgen

• der Gemeinde für die finanzielle Unterstützung

• den Kuchenbäckerinnen

• allen Helfern beim Pfarrfest, besonders dem Organisati-onsteam mit Chef Thomas

• last but not least den Familien, die immer wieder be-reit sind, die Altäre zu schmücken, und den Himmel- trägern, die jedes Jahr bereit stehen, auch wenn ihnen „Petrus oft einen Strich durch die Rechnung macht“.

• und allen, die ich jetzt vergessen habe, zu erwähnen. (Sorry!)

Obwohl wir nach den Festen immer alle „a bissl k.o.“ sind, freuen wir uns doch schon wieder aufs nächste Jahr, nicht zuletzt auf das „Mitarbeiterfestl“, das Anja und Thomas Greiderer traditionellerweise in der Woche nach dem Pfarrfest organisieren.

Erntedankfeier mit Zwiebelturmfest

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Beim Dorfmarkt war die Pfarre heu-er wieder für den Kaffeestand zu-ständig. Mit dem Erlös können wir einige Reihen unseres Schindel- daches finanzieren. Danke allen, die Kuchen gebacken bzw. Kaffee und Kuchen konsumiert haben.

Maria Margreiter-Rupprechter

Dorfmarkt

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Es war einer der wunderbaren, goldenen Herbsttage im Ok-tober als sich zu früher Stunde eine Gruppe von Frauen zu einer Rosenkranzandacht bei der Herz Jesu Kapelle in Rad-feld trafen. Ehe wir mit dem Gebet vor einer mit einem Kranz aus echten Rosen geschmückten Marienstatue begannen, tauchten wir in einem Gespräch ein in die Geschichte und Bedeutung des Rosenkranzgebetes. Warum beten wir den Rosenkranz? Warum ist der Oktober ganz besonders dem Rosenkranzgebet geweiht? Wie beten wir ihn? Welche Geheimnisse, bzw. Gesätze gibt es? Wel-che Zugänge gibt es? Welche Bedeutung hat der Rosen-kranz in der Geschichte Österreichs im letzten Jahrhundert?

Es war ein schönes Beten im Miteinander, eine Betrachtung eines Teiles des Lebens Jesu mit Maria.

Im Zuge dieser Auseinandersetzung mit einem der ältesten Gebete traten die Frauen mit der Bitte an mich heran, mei-ne Ausführungen aufzuschreiben. Dieser Bitte komme ich hiermit nach.

FÜR UND WIDER DEN ROSENKRANZDass sich am Rosenkranzgebet die Geister scheiden ist kein Geheimnis. Nicht jede Gebetsform ist für jedermann gleich passend. Ein Beter, der mit dem Rosenkranz nicht viel anfangen kann, ist deswegen kein schlechter Christ. Der allseits beliebte Bischof Reinhold Stecher hatte in sei-nen Jugendjahren auch seine liebe Not mit dem Rosen-kranzgebet. Ihm ging es ähnlich wie mir und vielen anderen Christen: „Der Rosenkranz dauert zu lang, er ist fad und eine furchtbare Leier. Es ist unmöglich, ihn immer ganz konzentriert zu beten. Wer das behauptet, der sollte sich jetzt schon für die Heiligsprechung anmelden“ (Zitat Stecher) Später, als Bischof, bezeichnete er das Rosenkranzgebet bei einer Predigt als ein „Mountainbike der Frömmigkeit“. Es ist in gewisser Hinsicht ein müh- sames Gebet. Besonders für unruhige und gestresste Seelen. Er gebietet geduldiges Treten, aber er bringt nach oben.

Es gilt, sich mit dem Rosenkranz in seiner ganzen Bedeu-tung auseinander zu setzen, um einen Zugang zu finden. Im Pfarrboten finden Sie in dieser und der nächsten Ausgabe viel Interessantes dazu.

BEDEUTUNG DES ROSENKRANZGEBETESDer Rosenkranz ist ein Wiederholungsgebet. Dabei wird das Ave Maria (Gegrüßet seist du Maria) 53mal wiederholt. Das macht vielen Menschen Schwierigkeiten und wird von Gegnern oft kritisiert, und es scheint sogar einem Wort Jesu zu widersprechen. „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plap-pern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen (Mt 6,7-8). Das gilt für gebets-

mühlenartiges Herunterlei-ern der 59 Gebete eines Rosenkranzes. Es fehlt die Betrachtung.

Die Eremiten des Alter-tums entdeckten das Wie-derholungsgebet um den Empfehlungen des Hl. Pau-lus: „Betet ohne Unter-lass!“ (1 Thess 5,17) oder „Hört nicht auf zu beten.“ (Eph 6,18) zu entsprechen. Sie wiederholten Kurzge-bete immer wieder medi-tierend. Das Ziel war die Vereinigung mit Gott. Die Texte waren meist dem Buch der Psalmen entnom-men. Ein Beispiel: „Gott, komm mir zu Hilfe, Herr, eile mir zu helfen!“ In der Ostkirche entstand so das Herzensgebet: „ Jesus Christus, Sohn Gottes, er-barme dich meiner!“, das mit jedem Atemzug gebetet wird.

Wer den Rosenkranz heute gut betet, meditiert. Er betrach-tet das Leben Jesu. Wie unser eigenes Leben, ist es eine Abfolge von Erfolg, Misserfolg, Höhen und Tiefen. Der Beter versetzt sich in das Leben Jesu und bezieht es auf den eige-nen Lebensweg.

Durch Maria kommen wir zu Jesus. Sie war in sein Leben am unmittelbarsten einbezogen. An ihrem Beispiel kann jeder von uns lernen, Jesus nachzufolgen.

ENTSTEHUNG UND GESCHICHTENeben der Heiligen Messe und dem Stundengebet konnte sich das Rosenkranzgebet schon sehr früh im Leben der Christen verankern. Wurzeln finden sich bereits in der Kir-che des Altertums (ca. 4. Jhdt). Damals wurde von Eremiten in Ägypten das damals einzig bekannte Gebet, das Vater unser, täglich 300 mal gebetet. Damit sie sich nicht verzäh-len konnten, trugen sie kleine Steine oder getrocknete Beeren oder kleine Muscheln mit sich, die sie beim Beten ablegten. Im 6. Jahrhundert entstanden erstmals Gebets-schnüre. Sie waren vor allem für Laienmönche und -nonnen eine große Hilfe. Diese beteten, weil sie des Lateinischen nicht mächtig waren, anstelle der vorgeschriebenen 150 Psalmen, 150 Vater unser. Dazu verwendeten sie Zähl-schnüre mit Knoten, Beeren, Holz- oder Glasperlen als Zähl-gerät. Dieses erhielt, weil das „Vater unser“ gebetet wurde,

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Oktoberrosenkranz

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Oktoberrosenkranz des Frauentreffs

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den Namen „Paternosterschnur“. Dieser Begriff lebte noch weiter, als man damit längst Ave Maria Reihen zählte. Im Mittelalter gab es einen eigenen Beruf für die Herstellung von Gebetsschnüren, den sogenannten „Paternosterer“. In Wien gab es bis 1840 sogar ein Paternosterergäßchen.

Das Ave Maria entstand erst im 13. Jhdt. Die Worte des Engels und der Elisabeth an Maria wurden zusammenge-setzt und um Bitten erweitert. Im Jahr 1568 legte Papst Pius V. die endgültige Form des „Gegrüßet seist du, Maria“ fest. Im Sinne der Frömmigkeit des Mittelalters wurden 150 Ave Maria als Marienpsalter hintereinander gebetet. Dies war jedoch noch kein Rosenkranz. Es fehlten die Einteilung in Zehnergruppen durch die Vaterunser und die Gesätze zur Betrachtung des Lebens Jesu.

DIE ROSENKRANZGEHEIMNISSEUm 1400 herum fasste ein Kartäusermönch aus Trier die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben Jesu in 150 Merk-sätzen zusammen. Um 1600 war die Entwicklung zur Formulierung von 15 Rosenkranzgeheimnissen abge-schlossen.

Im Laufe der Zeit wuchs jedoch das Bedürfnis, weitere Stationen des Lebens Jesu zu meditieren, so dass Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005 die lichtreichen Geheimnis-se formulierte. Dabei wird gezeigt wie Jesus das Licht in das Leben der Menschen bringt.

Es gibt also offiziell 4 verschiedene Rosenkranzge- heimisse zu je 5 Glaubenswahrheiten. Diese Glaubens-wahrheiten werden als Satz in das Ave Maria vor den Bitten eingefügt. Daher der Name Gesätz (von Satz).

1. Freudenreicher Rosenkranz (Geburt und Kindheit Jesu) Advent, Weihnachtszeit, Marienfeste

2. Lichtreicher Rosenkranz (Leben und Wirken Jesu) zwischen den großen Festkreisen im Laufe des Kirchenjahres

3. Schmerzhafter Rosenkranz (Leiden und Sterben Jesu) Fastenzeit, Seelenrosen-kranz, in schwerer Krankheit

4. Glorreicher Rosenkranz (Auferstehung und Himmelfahrt Jesu) Ostern, Pfingsten

WOHER KOMMT DER NAME?Die Rose ist seit dem Hochmittelalter ein beliebtes Symbol der Gottesmutter. Im 13. Jhdt. kam der Brauch auf, Marien-bilder mit einem Blumenkranz (meist aus Rosen) zu schmücken. So wie man vornehmen Damen einen Rosen-

strauß zum Zeichen der Verehrung überreichte. In einem weiteren Schritt wurden die Kränze aus Rosen für Maria durch einen Kranz von Gebeten ersetzt. Jede Rose ein Gebet. Die Rosen verwandelten sich, der Name blieb. In den nachfolgenden Jahrhunderten entstanden eigene Rosenkranzbruderschaften, deren Ziel es war, dieses Gebet zu verbreiteten.

ROSENKRANZFRÖMMIGKEITDie Rosenkranzfrömmigkeit erhielt in der Neuzeit einen weiteren Schub durch die Seeschlacht bei Lepanto (nahe von Korfu) am 7. Oktober 1571. Die vereinte Kriegsflotte des Papstes, der Venezianer und der Spanier unter der Führung des jungen Habsburgers Don Juan d‘ Austria, stand der weit überlegeneren Flotte der Türken gegenüber. Trotz der Überlegenheit mussten sich die Türken geschla-gen geben. Während der Schlacht war ein Gewitter aufgezo-gen und ein Blitz hatte in das Leitschiff der Admiralität der Türken eingeschlagen. Es ging unter. Die Feinde, dadurch führungslos geworden, zogen sich zurück. Diese „Wunder“ schrieb man dem intensiven Rosenkranzgebet in den katholischen Ländern Europas zu. Zum Dank für die Rettung vor den Türken führte Papst Gregor der VIII. 1573 das Rosenkranzfest ein. Papst Leo XIII. erklärte 1884 den Oktober zum Rosenkranzmonat. Bei den Marienerschei-nungen in Lourdes, in Fatima und Medjugorje spielte und spielt der Rosenkranz eine wichtige Rolle. Maria forderte die Menschen dabei immer wieder zum Rosenkranzgebet auf.Im 20. Jahrhundert (1938 und 1945-1955) sollte das Rosenkranzgebet in der Geschichte Österreichs eine große Rolle spielen.

Gertraud Graf

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

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Einige Familien schätzen bereits seit zwei Jahren ein spezielles Gottesdienst-Modell: Zu den ELKIKI-Terminen werden verschiedene Themen aus dem Kirchenjahr kindgerecht vorbereitet und im Seniorentreff der Gemeinde Radfeld mit den Kindern umgesetzt. So wird der Besuch eines Sonntagsgottesdienstes auch für die Kleinsten etwas ganz Besonderes. Unser ELKIKI-Team freut sich auf viele „Stammgäste und neue Gesichter“!

Eltern-Kinder-Kirche - unsere neuen Termine

TERMINE:

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Sonntag 09. DEZEMBER 2018Sonntag 20. Januar 2019Sonntag 03. MÄRZ 2019Sonntag 07. APRIL 2019Sonntag 19. MAI 2019Sonntag 16. JUNI 2019

TREFFPUNKTE10.00 Uhr

Seniorentreff Radfeld

Am 11.10.2018 veranstaltete die Pfarr- und Stadtbücherei Rattenberg in Zusammenarbeit mit der Tyrolia Wörgl eine Lesung im Mesnerhaus. Im vollen Saal las Helmuth Häusler aus dem Buch von Clemens Lindner „ Das Ungeheuer von Tirol“.

Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten, die noch nicht allzu lange zurück liegen. In den 40er und 50er Jahren trieb demnach ein Mann sein Unwesen in Tirol.Bei einem Glas Wein hatte man die Möglichkeit, mit dem Autor und Helmuth Häusler ins Gespräch zu kommen oder das Buch, das man beim Büchertisch erwerben konnte, signieren zu lassen.

Für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten möchte ich mich noch recht herzlich bedanken. Unser Team freut sich auf viele Besucher während unserer Öffnungszeiten!

Karin Troppmair / Bücherei Rattenberg

Biblio-News

Öffentliche Bibliothek der Pfarre und Gemeinde RattenbergKlostergasse 94, 6240 Rattenberg

Geöffnet: Montag: 16:30 - 18:30 Mittwoch: 09:00 - 10:30 Freitag: 15:30 - 18:008

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Auch heuer sorgen die beiden Feuerwehren unserer Pfarre wieder dafür, dass am 24.12. dieses Licht in alle Haushalte gebracht wer-den kann.

Radfeld: von 10 – 12 h Abholung beim Feuerwehrhaus.

Rattenberg: ab 17.15 h nach der Kindermette: Abholung beim Stadtbrunnen.

Ältere Menschen können sich bis zum 21.12. im Pfarr-büro melden, damit ihnen von der Feuerwehr das Licht nach Hause gebracht wird – Tel. 05337/62388.

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Das Leben der Kleinbauernfamilien in den Bergen Perus ist geprägt von Entbehrungen und harter Arbeit. Die Felder an den steilen Hängen werden mühevoll von Hand bestellt. Trockenheit bedroht die Ernte. Viele Kinder sind unterernährt. Carmelina und Julio sind Gemüsebauern im kleinen Dorf Carnachique in den westlichen Anden. Ihre Felder liegen

auf 2.800 Meter Höhe. Gemeinsam mit ihren Eltern, Kindern und sieben anderen Familien bestellen sie 16 Hektar Land. Sie pflanzen Salate, Tomaten und Zwiebeln. Doch aufgrund des Klimawandels bleibt der Regen immer öfter aus.

SEI SO FREI hilft: Dringend benötigte Wasserbecken dienen als Speicher. Damit kann die Trockenzeit über-brückt werden. MINKA, die lokale Partnerorganisation von SEI SO FREI, begleitet die Bergbauernfamilien auch bei der Umstellung auf biologische Landwirtschaft. Gewächshäuser mit Tunnelfolien bringen eine bes-sere Qualität und einen höheren Ertrag. Diese Starthilfe ermöglicht Selbstständigkeit und sichert das Ein-kommen. MINKA, ein Wort aus der Inka Sprache Quechua, bedeutet Zusammenarbeit.

Helfen wir diesen Advent gemeinsam den Bergbauernfamilien. Ihre Spende schenkt Wasser und Leben!

Adventsammlung 2018 „Wasser zum Leben“

Weitere Infos: www.seisofrei.at/pfarre

• 25 Euro versorgen eine Familie mit Biosaatgut.

• 43 Euro ermöglichen die Anschaffung eines Ernte-Sets bestehend aus einer Scheibtruhe, einer Pflanzenschere und einem Erntemesser.

• 500 Euro kostet die Errichtung eines Wasserspeichers für eine Familie.

Spendenmöglichkeit: Im Rahmen der Adventsammlung an den Adventsonntagen in unserer Pfarre. Sammelsäckchen mit Zahlschein liegen in unseren Kirchen auf - Spenden an SEI SO FREI sind steuerlich absetzbar. Als Überweisung an: SEI SO FREI, IBAN: AT10 3500 0000 0001 4100

Erinnerung: Kerze für VerstorbeneWie bereits angekündigt, wird seit Allerheiligen ein neues Zeichen seitens der Pfarre für unsere Verstorbenen des Vorjahres gesetzt: Dass wir zum 1. Sterbe-Gedenktag für jedes unserer Gemeinde-Mitglieder eine Heilige Mes-se feiern, ist ein schöner Brauch, der bereits vor ein paar Jahren eingeführt wurde. Nun wird bei dieser Messe eine Kerze angezündet, die anschließend von den Angehörigen mitgenommen bzw. bei der Grabstätte aufgestellt wer-den kann. So wollen wir die Verbun-denheit mit unseren Pfarrangehörigen auch über deren Tod hinaus zeigen.

Claudia Brunat

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Am 3. Adventsonntag 1978 starb ORS Sebastian Hand-

le. Er war nach Josef Hofer der letzte Radfelder Oberleh-

rer, der (wie damals üblich) nicht nur für die Schulbil-

dung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich, son-

dern gleichzeitig mit der Organistentätigkeit und Kir-

chenchorleitung betraut war. Beflügelt durch die neuen

Strömungen innerhalb der Kirche durch das 2. Vatika-

nische Konzil führte er in unserem Dorf in den 70-er

Jahren rhythmische Messen ein. Die Kinder waren be-

geistert von den einprägsamen Liedern und dem Musi-

zieren auf Orff-Instrumenten. Gleichzeitig wurde die

Tradition des Singens von lateinischen Messen durch

den Kirchenchor weiterhin hoch gehalten.

Mit Pfarrer Dr. Hans-Walter Vavrowsky kam 1973 ein

junger Priester in die Pfarre, der auch längst anstehende

Renovierungsarbeiten in Angriff nahm. Damit sich die-

ser ausreichend den seelsorglichen Aufgaben und der

christlichen Erziehung der Kinder widmen konnte,

kümmerte sich Sebastian Handle um die organisatori-

schen und behördlichen Belange der Renovierungsakti-

on. Mit Maria Wiener und Hermann Rendl holte er

dazu zwei tüchtige „Mitstreiter“ ins Boot. Unermüdlich

war dieser Renovierungsausschuss unterwegs, um die

Bevölkerung in die Umsetzung des Vorhabens mit ein-

zubeziehen: Viele Familien trugen sich mit großzügigen

Radfelder

Beträgen in die Spendenlisten ein. Wer finanziell nicht

weiterhelfen konnte, leistete in „Arbeitsschichten“ einen

wertvollen Beitrag, um die Kosten möglichst niedrig zu

halten (ein Modell, das er als Schuldirektor bereits beim

Bau der Radfelder „Wabenschule“ erfolgreich angewen-

det hatte.) Die Schlagzeile in der Presse lautete damals:

„Radfeld: Die Bevölkerung half mit / 4000 Stunden für

eine „neue Kirche“

Für die Dauer des Kirchenumbaus wurden die Messfei-

ern kurzerhand in die Aula der Schule verlegt. Dort wo

heute immer wieder die Bühne für diverse Veranstal-

tungen steht, wurde ein „Altarraum“ improvisiert, und

sogar den Weihnachts-Festgottesdienst 1975 feierten

die Radfelder bei angenehmer Raumtemperatur im

schön geschmückten Saal. Rechtzeitig zum Briktiusfest

im November 1976 waren der westliche Zubau und die

neue Innenraumgestaltung der Radfelder Kirche fertig-

gestellt. In einem Festgottesdienst anlässlich der Wie-

dereröffnung und Altarweihe zelebrierte Erzbischof Dr.

Karl Berg das Radfelder Patrozinium am 13.11.1976.

Die Erweiterung des Friedhofareals auf dem

ehemaligen Grund des „Schmalerbauern“ östlich der

Briktius-Kirche war ein weitsichtiges Projekt, das der

aufstrebenden Gemeinde ermöglichte, der wachsenden

Bevölkerung auch Platz für künf-

tige Grabstätten zur Verfügung zu

stellen (Urnenbestattungen waren

damals noch seltene Ausnahmen).

Noch vor der Fertigstellung der

Totenkapelle und der Friedhofser-

weiterung verstarb Sebastian

Handle im Dezember 1978. Daher

stellte ihm Briktius Margreiter sei-

ne eigene Grabstätte an der Süd-

mauer der Kirche zur Verfügung.

Der „Briez“ sollte dann 1983 einer

der ersten sein, der auf dem neuen

Friedhof seine letzte Ruhe fand.

Claudia Brunat

Johann Moser, Peter Hintner, Johann Sieberer, Heinrich Naschberger und

Sebastian Handle vor dem Radfelder Kirchenportal (vor der Errichtung des

westlichen Zubaus mit dem Kriegerdenkmal)

Vor 40 Jahren

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Helmut Innerbichler (unser Religionslehrer an der NMS Rattenberg) stellt immer wieder interessante Artikel mit historischem Hintergrund für den Pfarrboten zur Verfü-gung. Wir erinnern uns an die mehrteiligen Beiträge über “Das Lied der Glocke” oder die Pestsäulen. Diesmal hat er für uns das Pfarrarchiv durchforstet und das älteste heimi-sche Kircheninventar entdeckt. Außerdem erzählt er die außergewöhnliche Geschichte jener Herz-Jesu-Figur,die vor genau 100 Jahren von Kriegsheimkehrern gestiftet wurde und die im Gedenkjahr zum Radfelder Kriegerge-denk-Gottesdienst wieder aufgestellt wurde. Darüber, und über die Motivation, in alten Schriften zu stöbern, werden wir im nächsten Pfarrboten berichten.

Claudia Brunat

Gedenkjahr 1918 - 2018Das Attentat in Sarajewo führte im Juli 1914 zur Kriegser-klärung an Serbien. Da die Donaumonarchie am 6. August auch dem Zarenreich den Krieg erklärt, wurden die ver-fügbaren und erstklassig ausgebildeten Truppen Tirols, unsere Kaiserjäger und Landesschützen, an die russische oder serbische Front geschickt. Doch das Landesverteidi-gungskommando in Tirol war sich der militärischen Schwachstelle im Süden bewusst. Italien hatte schon lan-ge beabsichtigt, an der Seite des Feindes in den Krieg ein-zutreten und hielt im Frühjahr 1915 den Zeitpunkt für ge-kommen. Die neue Front gegen Süden brauchte dringend Soldaten und so wurden die „Standschützen“ aufgeboten.

Das letzte AufgebotUnd nun geschah das Unglaubliche, denn als Tirol bedroht wurde, ließen sich tausende junge Burschen und ältere Männer freiwillig zu den Standschützen in den k.k. Schieß-ständen einschreiben, um an der Landesverteidigung teil-nehmen zu können. Ca.30.000 Standschützen konnten so mobilisiert werden und im Jänner 1915 kam es zur Bil-dung des „Standschützen Halb-Bataillon Rattenberg“. Traubenwirt Josef Altenburger aus Rattenberg wurde Bataillonskommandant, Alois Thaler aus Münster zum Hauptmann gewählt und auch ein unerschrockener Priester stellte sich freiwillig als Feldkurat in den Dienst des Bataillons: Tremmel Josef, Kooperator in Rattenberg. Dieser und der Kommandant Josef Altenburger fassten den Entschluss, eine Herz Jesu Statue zu stiften, wenn die Heimkehr des Bataillons gut gelinge. Überzeugt gelobten die Standschützen vor dem Ausrücken ins Feld, diesen Entschluss umzusetzen. Der Kommandant stellte damit das Bataillon unter den Schutz des heiligsten Herzen Jesu.

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Die unmenschlichen Strapazen an der Südtiroler Gebirgs-front, speziell in der winterlichen Hölle 1918 am Passo Paradiso, sind von Dir. i. R. Norbert Gögl aus Kramsach und im Buch von Dr. Anton von Mörl hervorragend doku-mentiert. Dr. Mörl verzeichnete für die Rattenberger Kom-panie 7 Gefallene und 22 Verwundete. Peter Hausberger aus Brixlegg, der letzte Kommandant der Rattenberger Standschützen, führte seine Männer, trotz des herrschen-den Chaos nach dem Waffenstillstand, über den Jaufen und Brennerpass ohne Verluste zurück in die Heimat. Dort wurde baldigst das Gelöbnis umgesetzt und die Herz Jesu Statue gestiftet.

Nach einer Skizze von Krippenvater Seisl aus Wörgl führte die „Kunstanstalt Vogl“ in Hall den Auftrag aus. Am 20.12.1918 wurde die Statue feierlich in die Pfarrkirche Rattenberg überstellt. Leider wurde sie nach der Kirchen-renovierung nicht mehr aufgestellt.

Helmut Innerbichler11

ZeitgeschichteVor 100 Jahren

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Die Ereignisse aus unserer Zeit werden in Großrechnern gespeichert und sind – hoffentlich – in vielen hundert Jah-ren noch verfügbar. Einblick in die Welt der vergangenen Jahrhunderte geben uns die handgeschriebenen Zeilen unserer Vorfahren. Als der Pfarrhof in Rattenberg 1973 umgebaut wurde, erkannte man die Notwendigkeit, die vorhandenen Schriften und Urkunden von 1299 bis ins 20. Jhd. endgültig zu bergen. Der erfahrene Mitarbeiter vom Tiroler Landesarchiv - Sebastian Hölzl - nahm 1983 die Mikro-Verfilmung sämtlicher Schriftstücke vor und be-gann mit der Zusammenführung aller Archivteile und Ma-trikenbücher.

Kurz vor der Renovierung des „Mesnerhauses“ musste das gesamte alte Inventar des Hauses ausgeräumt wer-den. Zuvor wurde noch „eventuell historisch Interessan-tes“ gesichert, darunter eine Holzkiste mit alten Schriften-stücken.

Bei einer ersten Durch-sicht konnte ich nur normalen Schriftver-kehr des Pfarrbüros zwischen 1938 und 1945 erkennen. Da keine jüngeren Schriften dabei waren, muss um 1945 diese Kis-te eben ausge-lagert worden sein.

Doch auch ältere Schriftstücke von 1850 bis 1921 waren dazwischen zu finden. Interessant wurde es aber durch einige lose Blätter, die allein vom Schrifttypus in die Zeit von 1700 - 1800 passten. Nach Transkription dieser Zei-len stand fest: Es handelt sich dabei um dekanatsamtli-che Notizen aus Zell am Ziller, aus den Jahren ca. 1772 – 1774 mit einer Liste von Pfarrern und Vikaren dieser Zeit. Die große Überraschung brachte eine vergilbte Mappe mit zunächst unscheinbaren uralten Rechnungen gefüllt. Bei Durchsicht dieser Blätter entdeckte ich eine schön gestal-tete Seite, die sich bei einer ersten Übersetzung als die Umschlagseite eines gebundenen Kirchen - Inventars von 1636 entpuppte. Eine sehr genaue Auflistung gibt Zeugnis über die prachtvollen Messkleider und Zubehör wie: Kelche und dergleichen, silberne Rauchfassl und dergleichen, Kelchtücher, Mäntel für Umgang, Korporalsa-chen, Altartücher, Fastentücher und dergleichen zur Kirch-enzier, Bilder, Bücher, Bücher für Schulmeister, Stuhl für Priester u.s.w.

Auf 26 beidseitig beschriebenen Blättern wird das gesam-te Zubehör der Stadtpfarrkirche aufgelistet. Ein Inventari-um aus dem Jahre 1764 ist vorhanden, das neu gefun-dene Exemplar ist somit das älteste bekannte Inventari-um der Stadtpfarr-kirche von Ratten-berg.

Helmut Innerbichler

Transkription: 1636 Inüentarium über Sanct Virg: il Gottshaus und Statt: kürchen alhir zuRattemberg, Kürchen Ornate Klaider und dergleichen Mit Siegel der Stadt Rattenberg bestätigt

Ältestes Kircheninventar entdeckt

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Di 11.12.2018 9:00 Adventfeier mit Bilddokumentation der Pilgergruppe Rattenberg-Radfeld „Johannesweg“ Renate Gschwentner

Di 08.01.2019 9:00 Life Kinetik – Das wirksame Gehirntraining mit Spaß und Bewegung Christoph Huber, Dipl. Mentaltrainer, Kirchbichl

Di 19.02.2019 9:00 Faschingsfeier – Masken willkommen!

Wir freuen uns, wenn sich Neuzugezogene oder Besucher aus den Nachbarpfarren für unsere Veranstaltungen interessieren (Kontaktinformationen: Gerti Margreiter: 05337/62725 oder Gertraud Lentner: 0664/73414424)

Gerti Margreiter

Mit diesem Programm für den Herbst und Winter 2018/19 möchten wir alle Frauen zu Gesprächen, Kontakt und aktuellen Veranstaltungen zusammen bringen. Wir laden alle Frauen – ob jung oder älter, ein

• sich mit verschiedenen Themen zu beschäftigen• sich weiterzubilden• Erfahrungen auszutauschen• Gespräche zu führen• Kontakte zu knüpfen

Unsere Treffen finden monatlich am Dienstag um 9 Uhr im Pfarrsaal / Mesnerhaus Rattenberg statt (ausge-nommen Andacht in der Herz-Jesu-Kapelle):

FRAUETREFF - Gespräche, Kontakte, aktuelle Veranstaltungen

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Ikonen-Ausstellung im Rahmen des Rattenberger Advent im MesnerhausNach alten Vorlagen gemalte Russische Ikonen stellt der „Ikonenmalkreis Rattenberg“ im 1. Stock des Mesnerhauses aus (neben dem Pfarrbüro!) Zeit zum Besichtigen ist an den Adventwochenenden.

Gerti Margreiter

Öffnungszeiten:Samstag/Sonntag, 24., 25. November 2018: 14.00 bis 19.00 Uhr

Samstag/Sonntag, 1., 2. Dezember 2018: 14.00 bis 19.00 Uhr

Samstag/Sonntag, 8., 9. Dezember 2018: 14.00 bis 9.00 Uhr

Samstag/Sonntag, 15., 16. Dezember 2018: 14.00 bis 19.00 Uhr

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Da im heurigen Jahr zwei Jahrgänge gefirmt wurden, wird es im nächsten Jahr 2019 keine Firmung geben. 2020 steht eine bischöfliche Visitation des Deka-nats Reith an. In diesem Zug wird auch unser Herr Erzbischof Franz Lackner die Firmung in Rattenberg vornehmen.

Die Informationen zur Vorbereitung werden rechtzeitig in der Schule bekanntgege-ben, bzw. in der Kirche und im Pfarrboten verlautbart.

Walter Brandacher

Information:

Nächste Firmung in unserer Pfarre erst 2020

Am Donnerstag und Freitag, 3. und 4. Jänner 2019 sind wieder unsere Sternsinger unterwegs. Nachwuchs- Könige und Sternenträger sowie die erfahrenen Kin-der, die bereits in den Vorjahren mitgemacht haben, sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf viele Sternsinger, die bereits bei der 1. Probe dabei sind:

Anmeldeabschnitt bitte unbedingt bei der 1. Probe abge-ben! Als Dankeschön lädt die Pfarre wieder alle Sternsin-ger zu einem gemütlichen Beisammensein ein.

Walter Brandacher

Sternsingen 2019

Probentermine:

Dienstag 11.12.2018

Dienstag 18.12.2018

Donnerstag 27.12.2018

jeweils um 17.00 Uhr

im Mesnerhaus

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Sprechstunde mit Pfarrprovisor Mag. Roland FrühaufNach Vereinbarung im Mesnerhaus Rattenberg

Mittwoch 19.00 h RadfeldFreitag 08.30 h Spitalskirche

KrankenkommunionGerne bringen wir unseren älteren und kranken Menschen die Kommunion - bitte im Pfarrbüro melden, damit alle Termine Platz finden!

Gottesdienste im Sozialzentrum Münster:Jeweils am Donnerstag, um 10.30 Uhr

Samstag 19.00 h RadfeldSonntag 8.30 h Pfarrkirche 10.00 h Radfeld

Gottesdienst-Zeiten

KontaktPfarrprovisor: Mag. Roland FrühaufPriesterlicher Mitarbeiter: P. Johnsowri Charles Sebastian OCDPastoralassistent: Walter BrandacherDiakon: Franz MargreiterPfarrbüro: Claudia BrunatTelefon: 05337/62388 (DW 4 FAX)E-Mail: [email protected]: Pfarrgasse 8, 6240 Rattenberg Montag bis Freitag von 9 – 12 h

Kontoverbindung: Sparkasse Rattenberg Bank AG IBAN: AT43 2050 8000 0000 2352 / BIC: SPRAT21XXX RAIBA Radfeld IBAN: AT60 3635 8000 0462 0118 / BIC: RZTIAT22358

MOSER & KONVICKAHOLZSCHINDELDECKER

Hygna 25A-6235 Reith im Alpbachtal

Tel.: 0664 501 2054Mail: [email protected]

Beiträge: namentlich angeführte Verfasser

Layout:Birgit Widmann Kremerfeld 5e, 6241 [email protected]

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Pfarre Rattenberg-Radfeld, Pfarrgasse 8, 6240 Rattenberg,Tel: 05337/62 388, [email protected]

IMPRESSUM

Fotos: Ing. Horst Duftner, Anja Greiderer, Pfarre, Vereine, privat

Pfarrgasse 93

A-6240 Rattenberg

Tel. 05337 / 64232

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TermineRattenberg-Radfeld

Donnerstag, 22.11.20.00 h Augustinerkirche Rattenberg:

Kirchenkonzert mit dem Vokalen-semble Mosaik

Sonntag, 25.11.09.00 h

09.45 h

Rattenberg: Familienmesse zum Christkönigs-Sonntag mit MinistrantenaufnahmeBastelbasar im Mesnerhaus

Samstag, 08.12.19.00 h Radfeld: VorabendmesseSonntag, 09.12.08.30 h10.00 h

Rattenberg: Pfarrgottesdient Radfeld: Familienmesse ELKIKI

Dienstag, 11.12.09.00 h Mesnerhaus: Frauentreff/

Adventfeier mit Bilddokumentation Pilgergruppe

Samstag, 22.12. 19.00 h Radfeld: Vorabendmesse mit

Schützenweihnacht und anschl. FeierMontag, 24.12. Heiliger Abend06.00 h16.30 h22.00 h

Rattenberg: Pfarrkirche RorateRattenberg: KindermetteRadfeld: Christmette (Chor)

Dienstag, 25.12. Christtag10.00 h Rattenberg: Weihnachtsfestgottes-

dienst (Arzberger Zwoagesang)Mittwoch, 26.12. Stefanitag10.00 h Radfeld: Hl. MesseMontag, 31.12.16.00 h Radfeld: Jahresabschlussgottes-

dienst

Freitag, 01.02.08.30 h Spitalskirche: Messe mit Blasius-

und Kerzensegen

Samstag, 02.02.19.00 h Radfeld: Vorabendmesse mit

Blasius- und Kerzensegen

Sonntag, 03.02.08.30 h10.00 h

Rattenberg: PfarrgottesdienstRadfeld: Familienmesse mit Vorstellung der Erstkommunion-kinder. Bei beiden Messen Blasius- und Kerzensegen

Dienstag, 19.02.09.00 h Mesnerhaus:

Frauentreff im Fasching

Dienstag, 01.01.19.00 h Rattenberg: Festgottesdienst

zum Neujahrstag, Segnung von Weihrauch, Salz, Kreide und Dreikönigs-Wasser

Donnerstag 03.01. und Freitag 04.01.Sternsinger sind unterwegsSonntag, 06.01. 10.00 h Rattenberg: Pfarrgottesdienst

mit den SternsingernDienstag, 08.01.09.00 h Mesnerhaus: Frauentreff–Life

KinetikDienstag, 15.01.19.00 h VS Radfeld: Erstkommunion-

Eltern-AbendMittwoch, 23.01. Anbetungstag07.00 h19.00 h

Radfeld: Messe mit AussetzungRadfeld: Andacht und eucharistischer Segen

Rorate Radfeld Mittwoch 6.00 h 05.12. / 12.12. /19.12. anschließend Frühstück im Gemeindezentrum

Rorate Spitalskirche Samstag 6.00 h 08.12. / 15.12. / 22.12. anschließend Frühstück im Mesnerhaus

Rorate Pfarrkirche Montag 6.00 h 24.12.

Freitag, 01.03.19.00 h Mesnerhaus: Weltgebetstag FrauenSonntag, 03.03.08.30 h10.00 h

Rattenberg: Pfarrgottesdienst Radfeld: ELKIKI

Mittwoch, 06.06.19.00 h Radfeld: Wortgottesfeier mit

Aschenkreuz-Auflegung

Sonntag, 07.04.08.30 h10.00 h

Rattenberg: PfarrgottesdienstRadfeld: ELKIKI

Samstag, 13.04. 19.00 h Radfeld: Vorabendmesse vor

Palmsonntag mit Palmweihe

Sonntag, 14.04. Palmsonntag09.30 h Rattenberg: Palmsonntag-Messe

Donnerstag, 18.04. Gründonnerstag19.00 h Rattenberg – Abendmahlfeier

Freitag, 19.04. Karfreitag15.00 h

19.00 h

Rattenberg – Kreuzweg zur Stadt-bergkapelle, Radfeld – Karfreitagsliturgie

Samstag, 20.04. Karsamstag20.30 h Rattenberg: Osternachtfeier

Sonntag, 21.04. Ostersonntag10.00 h Radfeld: Ostermesse

Montag, 22.04. Ostermontag08.30 h Rattenberg: Pfarrgottesdienst

NOVEMBER

DEZEMBER

JÄNNER 2019

FEBER 2019

MÄRZ 2019

APRIL 2019

Weihnachtsbasarim MESNERHAUS

Rattenberg25. November

9.45 - 17.00 Uhr

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Fr., 22. Feber 2019

Die Beiträge für den Pfarrboten werden

gerne auch digital ent-gegen genommen!

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PFARRRattenberg-Radfeld

boteHeft 2 . 10. Jahrgang . September 2018

Mensch, ich bin die Wärme deines Heimes in kalten Winternächten,

der schirmende Schatten, wenn des Sommers Sonne brennt.

Ich bin die Stätte des Quells, der dich labt.

Ich bin die Hand, die dich schützt gegen die Gewalt des Sturmes

und gegen die Wucht des gleitenden Schnees.

Ich bin der Dachstuhl deines Hauses, das Brett deines Tisches.

Ich bin das Bett, in dem du schläfst

und das Holz, aus dem du deine Schiffe baust.

Ich bin der Stiel deiner Haue, die Tür deiner Hütte

Ich bin das Holz deiner Wiege und deines Sarges.

Ich bin das Brot der Güte, die Blume der Schönheit und der Freude.

Zerstöre mich nicht.Waldlehrpfad Bad Vöslau

RORATE