PGZ 2 Kammerkonzert - Badisches Staatstheater Karlsruhe · Lennox Berkeley war Zeitgenosse der...

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Katrin Adelmann studierte an der Musikakademie Basel und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Als Mitglied des Basler Streichquartetts (1998-2002) folgten Kammer- musikstudien an der Musikhochschule Köln mit dem Alban Berg Quartett und an der Mu- sikakademie Basel mit Walter Levin und Hatto Beyerle. Weitere Impulse bekam sie durch die Arbeit mit renommierten Künstlern wie Midori Goto, Gidon Kremer und Thomas Demenga. Sie erhielt Einladungen zu Recitals u.a. ins Konzerthaus Berlin und Beetho- venhaus Bonn. Mit dem Basler Streichquartett war sie u.a. Preisträgerin beim Int. Max Reger Kammermusikwettbewerb Weimar 1999, erhielt den Kulturförderpreis des Kantons Basel-Land und war in renommierten Konzertreihen wie z.B. dem Schleswig-Holstein Musikfestival oder der Basler Kammermusikgesellschaft zu Gast. Eine Portrait-CD bei amphion-records und Aufnahmen bei verschiedenen deutschen und schweizerischen Rundfunkanstalten dokumentieren ihre Arbeit. Seit 2003 ist Katrin Adelmann Konzertmeis- terin der BADISCHEN STAATSKAPELLE. Thomas Crome stammt aus Hannover und studierte an der Musikhochschule Köln bei Erich Penzel. Nach Engagements beim Radio-Sinfoniorchesters Saarbrücken und im Orchester der Oper Frankfurt wechselte er 1983 als stellv. Solo-Hornist zur BADISCHEN STAATSKA- PELLE, wo er 2004 zum Kammermusiker ernannt wurde. Solo-Konzerte und Kammerkonzer- te führen ihn in viele Länder Europas, in die USA, nach Südamerika, Ost-Afrika und China, auch mit den Instrumenten Naturhorn, Barock-Horn und Alphorn. Seit 1987 hat er einen Lehrauftrag am Badischen Konservatorium Karlsruhe und ist DAAD-Gastdozent bei den Intern. Horntagen Tartu (Estland), sowie an den Staatl. Konservatorien von Tiflis (Georgien) und Shenyang (China). Justin Brown studierte an der Cambridge University und in Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard Bernstein und arbeitete später als Assistent bei Leonard Bernstein und Luciano Berio. Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten britischen Erstaufführung von Bernsteins Mass. Für seine Arbeit beim Alabama Symphony Orchestra, wo er seit fünf Spielzeiten als Chefdirigent wirkt, und insbesondere für seine Programmgestaltung wurde er mit dem ASCAP-Award 2010 und 2011 ausgezeichnet. Auf Einladung des renommierten „Spring for Music Festival“ 2012 dirigiert er das Orchester in der Carnegie Hall. Brown leitete zahlreiche Uraufführungen und dirigierte wichtige Stücke bedeutender zeitgenös- sischer Komponisten wie Elliott Carter und George Crumb. Er musizierte zudem mit namhaften Solisten wie Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua Bell. Zahlreiche Gastengagements führten ihn an renommierte Opernhäuser und zu Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an die Bayerische Staatsoper München und zu den Dresd- ner Philharmonikern. Komplettiert wird sein Erfolg durch viele CD-Einspielungen, 2006 wur- de er für einen Grammy in der Kategorie „Best Classical Recording“ nominiert. Als GMD am STAATSTHEATER KARLSRUHE, der er seit 2008 ist, wird Justin Brown v. a. für seine Dirigate von Wagners Ring sowie der Werke Berlioz‘, Verdis und Strauss’ gefeiert. In der aktuellen Spielzeit übernimmt er die musikalische Leitung von Les Troyens, bei Romeo und Julia auf dem Dorfe sowie Lohengrin. 11/12 KAMMER KONZERT

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Katrin Adelmann studierte an der Musikakademie Basel und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Als Mitglied des Basler Streichquartetts (1998-2002) folgten Kammer-musikstudien an der Musikhochschule Köln mit dem Alban Berg Quartett und an der Mu-sikakademie Basel mit Walter Levin und Hatto Beyerle. Weitere Impulse bekam sie durch die Arbeit mit renommierten Künstlern wie Midori Goto, Gidon Kremer und Thomas Demenga. Sie erhielt Einladungen zu Recitals u.a. ins Konzerthaus Berlin und Beetho-venhaus Bonn. Mit dem Basler Streichquartett war sie u.a. Preisträgerin beim Int. Max Reger Kammermusikwettbewerb Weimar 1999, erhielt den Kulturförderpreis des Kantons Basel-Land und war in renommierten Konzertreihen wie z.B. dem Schleswig-Holstein Musikfestival oder der Basler Kammermusikgesellschaft zu Gast. Eine Portrait-CD bei amphion-records und Aufnahmen bei verschiedenen deutschen und schweizerischen Rundfunkanstalten dokumentieren ihre Arbeit. Seit 2003 ist Katrin Adelmann Konzertmeis-terin der BADISCHEN STAATSKAPELLE.

Thomas Crome stammt aus Hannover und studierte an der Musikhochschule Köln bei Erich Penzel. Nach Engagements beim Radio-Sinfoniorchesters Saarbrücken und im Orchester der Oper Frankfurt wechselte er 1983 als stellv. Solo-Hornist zur BADISCHEN STAATSKA-PELLE, wo er 2004 zum Kammermusiker ernannt wurde. Solo-Konzerte und Kammerkonzer-te führen ihn in viele Länder Europas, in die USA, nach Südamerika, Ost-Afrika und China, auch mit den Instrumenten Naturhorn, Barock-Horn und Alphorn. Seit 1987 hat er einen Lehrauftrag am Badischen Konservatorium Karlsruhe und ist DAAD-Gastdozent bei den Intern. Horntagen Tartu (Estland), sowie an den Staatl. Konservatorien von Tiflis (Georgien) und Shenyang (China).

Justin Brown studierte an der Cambridge University und in Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard Bernstein und arbeitete später als Assistent bei Leonard Bernstein und Luciano Berio. Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten britischen Erstaufführung von Bernsteins Mass. Für seine Arbeit beim Alabama Symphony Orchestra, wo er seit fünf Spielzeiten als Chefdirigent wirkt, und insbesondere für seine Programmgestaltung wurde er mit dem ASCAP-Award 2010 und 2011 ausgezeichnet. Auf Einladung des renommierten „Spring for Music Festival“ 2012 dirigiert er das Orchester in der Carnegie Hall. Brown leitete zahlreiche Uraufführungen und dirigierte wichtige Stücke bedeutender zeitgenös-sischer Komponisten wie Elliott Carter und George Crumb. Er musizierte zudem mit namhaften Solisten wie Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua Bell. Zahlreiche Gastengagements führten ihn an renommierte Opernhäuser und zu Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an die Bayerische Staatsoper München und zu den Dresd-ner Philharmonikern. Komplettiert wird sein Erfolg durch viele CD-Einspielungen, 2006 wur-de er für einen Grammy in der Kategorie „Best Classical Recording“ nominiert. Als GMD am STAATSTHEATER KARLSRUHE, der er seit 2008 ist, wird Justin Brown v. a. für seine Dirigate von Wagners Ring sowie der Werke Berlioz‘, Verdis und Strauss’ gefeiert. In der aktuellen Spielzeit übernimmt er die musikalische Leitung von Les Troyens, bei Romeo und Julia auf dem Dorfe sowie Lohengrin.

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KAMMeRKonZeRT

BeRKeLey KoeChLin BRAhMS2. KAMMeRKonZeRT

STAATSTheATeR KARLSRUhe 2011/12Programm Nr. 32www.STAATSTheATeR.KARLSRUhe.De

15.1.12 11.00 KLeineS hAUS

iMPReSSUM herausgeber STAATSTHEATER KARLSRUHE Generalintendant Peter Spuhler Verwaltungsdirektor Michael Obermeier Chefdramaturg Bernd Feuchtner orchesterdirektor & Konzertdramaturg Axel Schlicksupp Redaktion Axel Schlicksupp Konzept Double Standards Berlin Gestaltung Danica Schlosser Foto Jochen Klenk Druck medialogik GmbH

Lennox Berkeley Trio für horn, Violine und Klavier op. 44(1903 – 1989)

1. Allegro 2. Lento 3. Theme and Variations

Charles Koechlin(1867 – 1950)

1. Andante 2. Très modéré 3. Allegro quasi andantino 4. Scherzando

– Pause –

Johannes Brahms Trio es-Dur für horn, Violine und Klavier op. 40(1833 – 1897)

1. Andante – Poco più animato 2. Scherzo: Allegro – Molto meno allegro 3. Adagio mesto 4. Finale: Allegro con brio

Katrin Adelmann Violine Thomas Crome Horn Justin Brown Klavier

Lennox Berkeley war Zeitgenosse der ungleich bekannteren englischen Komponisten William Walton und Michael Tippett. Seine Kompositionsstudien führten ihn nach Paris zu Nadia Boulanger, und der Tonfall und die luftige Durchhörbarkeit französischer Musik sind in fast allen seinen Werken zu bemerken. 1952 schrieb er sein horn-Trio op. 44 im Auftrag des neuseeländischen Pianisten Colin Horsley, der bereits zahlreiche Klavierwerke Ber-keleys aus der Taufe gehoben hatte. Das Trio steht in klassischer Dreisätzigkeit und ver-lässt auch in Tonsprache und Struktur der einzelnen Teile nie den Boden der vertrauten Formen und Klanglichkeit. Der langsame Mittelsatz Lento wird umrahmt von einem Alle-gro in klassischer Sonatenform und einem zehnteiligen Variationensatz zum Abschluss.

50 Jahre älter sind Charles Koechlins Vier kleine Stücke für horn, Violine und Klavier, die zwischen 1894 und 1907 entstanden und somit zu seinen frühen Werken gehören. Hier erarbeitete er sich über die kleine Form, hauptsächlich enstanden Lieder, die ersten Or-chesterstücke – fast alle Werke dieser Zeit sind impressionistische Stimmungsbilder, die sich noch nicht von den konventionellen überkommenen Vorgaben lösen. Koechlins Kom-positionslehrer Jules Massenet und Gabriel Fauré waren ihm große Vorbilder, für Fauré und sogar Debussy übernahm er Instrumentationen großer Werke. Die heute zu hörenden Kleinen Stücke zeigen noch wenig von der späteren Entwicklung hin zu einer freien Be-handlung der Tonalität, sie sind noch ganz von der luftigen und farbig-betörenden Ton-sprache der großen Vorbilder geprägt.

1865, bei der Karlsruher Erstaufführung seines horn-Trios in es-Dur, saß kein geringerer als der damals 32-jährige Johannes Brahms selbst am Klavier. Nur wenige Tage nach der Züricher Uraufführung erklang das Werk im damaligen Hoftheater, wo neben dem Museum auch zahlreiche weitere Werke des regelmäßigen Karlsruhe-Besuchers ur- und erstaufgeführt wurden. Sein Opus 40 hatte Brahms ganz bewusst für die Besetzung mit Horn vorgesehen, dessen dunkel gefärbte Klanglichkeit er besonders liebte. Wegen der Schwierigkeit der Hornstimme erschien bei Drucklegung das Werk auch in Versionen für eine weitere Violine oder Bratsche.Das eröffnende Andante des Trios steht nicht im zu erwartenden Sonatensatz, sondern ist als Rondo angelegt. Die Idee zum ersten Thema kam Brahms bei einem Spaziergang durch den Schwarzwald in der Nähe des Klosters Lichtenthal bei Baden-Baden im Mai 1865, wie er seinem Freund Albert Dietrich schreibt: „Eines Morgens ging ich spazieren und wie ich an diese Stelle kam, brach die Sonne hervor und sofort fiel mir das Thema ein.“ Dem trotz Divertimento-Charakters schwärmerisch-ernsthaften ersten Satz folgt ein auch eher besinnliches Scherzo. Geradezu schwermütig dann das Adagio mesto, einem Trauergesang auf den Tod der Mutter Christine kurz vor Beginn der Komposition. In diesem und dem letzten Satz verarbeitet Brahms das rheinische Volkslied Dort in den weiden steht ein haus, das seine Mutter ihm als Kind häufig vorgesungen hatte. Dies ist denn auch der Hauptgedanke des Schlusssatzes: Schmerz um das Vergängliche.

weRKe FüR hoRn, VioLine & KLAVieR

Trio für horn, Violine und Klavier op. 44

1. Allegro2. Lento3. Theme and Variations

Quatre petites pièces für horn, Violine und Klavier op. 32

1. Andante2. Très modéré3. Allegro quasi andantino4. Scherzando

Trio es-Dur für horn, Violine und Klavier op. 40

1. Andante – Poco più animato2. Scherzo: Allegro – Molto meno allegro3. Adagio mesto4. Finale: Allegro con brio