Pharmastandort Deutschland: Positionen und Vorschläge der IG BCE

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© 2012 IG BCE, Pharmastandort Deutschland, 28.06.2012 Positionen und Vorschläge der IG BCE – Fachtagung am 28. Juni 2012 in Berlin Pharmastandort Deutschland PHARMASTANDORT DEUTSCHLAND

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Positionen und Vorschläge der IG BCE – Fachtagung am 28. Juni 2012 in Berlin.

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Positionen und Vorschläge der IG BCE –Fachtagung am 28. Juni 2012 in Berlin

Pharmastandort Deutschland

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Situation der deutschen Pharmaindustrie I

• AMNOG als „Schock“ – und als Herausforderung• Rollenwandel: „Partnerschaft“ mit der GKV (Rabattverträge,

Integrationsversorgung und jetzt „Erstattungspreise“)• Ziel ist fairer Interessenausgleich

• Konflikt: Industriepolitik versus Sozialpolitik!

• „Lösung“ durch Ausbalancieren und Bezug auf− Gute Versorgungsqualität

− Nutzen für die Patienten

• Versorgungssystem wird komplexer – Prozesse immer mehrsektorübergreifend zu verstehen

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Situation der deutschen Pharmaindustrie II

• GKV unter Effizienzdruck (evidenzbasierte Medizin, Nutzenbewertung bei AM und Medizinprodukten etc.)

• GKV und Gesundheitspolitik auf einzelne Wirkstoffe und die Preise fixiert

• Pharmastandort abhängig von− Fachkräfteangebot

− Wirtschafts- und Steuerpolitik− Bildungs- und Forschungspolitik

− Allgemeinen Lebensbedingungen

• Deutsche Gesundheitspolitik ggf. auch „Sündenbock“für allgemeinen Strukturwandel

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Situation der deutschen Pharmaindustrie III

• 2010 Finanzierungskrise der GKV

o Preismoratorium und Erhöhung der Zwangsrabatte bis 2013

o Überprüfungspflicht nach Europäischen Normen

• Verlässlichkeit der Politik? Evaluierung und Evidenzbasierung ?

• IG BCE fordert: Rückkehr zur paritätischen GKV-Finanzie rungund zur Beitragssatzautonomie der Kassen

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AMNOG – nicht nur Kostend ämpfung …Probleme der „frühen Nutzenbewertung“:

• Bestimmung der „zweckmäßigen Vergleichstherapie“• Bestimmung der „Endpunkte“ bzw. Surrogatparameter• Subgruppenproblematik• Anwendungsgebiet der Zulassung; ein Medikament mit mehreren Indikationen• Verbindlichkeit des Beratungsgesprächs• Verhältnis zu NUB• Bewertung Orphan Drugs• Umgang mit „geringfügig unvollständigen“ Dossiers• Einbeziehung des Bestandsmarktes (Methodik)• Kapazität des G-BA/IQWiG• Preise anderer Europäischer Länder (Methodik der Vergleichspreise und „Länderkorb“)• Vertraulichkeit des Erstattungsbetrages • Bewertung therapeutischer „Solisten“• Zeitfristen für die Nutzenbewertung

•…

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Forderungen an die Wirtschaftspolitik I

• Planungssicherheit als wesentlicher Standortfaktor− Attraktivität des Standorts für Investitionen (Kontinuität) sichern

− Den schnelle Marktzugang für AM erhalten (Zulassung und „Heimatmarkt“)− Unvermeidbare Markteingriffe müssen transparent und kalkulierbar sein.

• Industriepolitik und Soziale Sicherung - ein Widerspru ch?− Zusammenarbeit und Koordination der Politikbereiche/Ministerien

− Warum fällt die „sektorübergreifende“ Kooperation so schwer?

• Industriepolitik− Bekenntnis und Werbung für Deutschland bei Investoren und polit. Entscheidern

− Wiederaufnahme der „Task Force Pharma“

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Forderungen an die Wirtschaftspolitik II

• Forderungen an die Finanzpolitik− Absenkung des Mehrwertsteuersatzes bei AM bzw. genereller Verzicht

− Nachhaltige Forschungsförderung mit einer besseren steuerlichen Berücksichtigung von Forschungsinvestitionen

− Dabei sollen auch Weiterentwicklungen auf Basis bekannter Wirkstoffe gefördert werden …

• Europa− Deutschland muss seine industriepolitischen Interessen mit mehr Nachdruck

vertreten (gerade weil für AM der Binnenmarkt seit langem selbstverständlich ist)

− Förder- und Forschungsprogramme – Wie kann der breitere Zugang auch für mittelständische Pharmaunternehmen verbessert werden?

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Bildung, Wissenschaft und Forschung I

• Sicherung des Potentials qualifizierter Fachkräfte − Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in den

Schulen

• Sicherung des hohen Rangs der medizinischen Forschung i. D.− Deutschland ist in Europa führend (und nach den USA an zweiter Stelle in der

Welt) bei der Durchführung klinischer Studien

• Forschungsförderung ausbauen; muss Zentren bilden (Clus ter)− Soll therapeutisch sinnvolle Ansätze unterstützen− Soll die Kooperation mit der Pharmaindustrie erleichtern

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Bildung, Wissenschaft und Forschung II• Nachhaltige Forschungspolitik muss kleinere und mittl ere

Unternehmen einbeziehen• Einführung einer steuerlichen FuE-Förderung wie in ande ren

europäischen Ländern• Arbeits- und Dienstrecht der Hochschulen verbessern:

Fachkräfte in D. halten (Bezahlung, Dauer der Verträge etc.);Praxisorientierung fördern, Austausch zwischen Industrie undHochschulen fördern etc.

• Ausgründungen aus Hochschulen fördern und Forscher anPatentrechten beteiligen …

• Versorgungsforschung fördern ; Pharmaindustrie einbeziehen; bei den Kriterien : Verbesserung der Versorgungsqualität undvolkswirtschaftliche Sekundärkosten mit einbeziehen

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Forderungen an die Unternehmen

• Unternehmen sollen und m üssen sich in ihre neue Rolle nachdem AMNOG einfinden – Verantwortung für Versorgungübernehmen (z.B. Chancen durch ‚Mehrwertverträge‘)

• Konsequente Einhaltung der „ethischen Spielregeln“ bei AM-Entwicklung und im –Vertrieb (Transparenz der Studien;weiterer Abbau von Geschenken und ‚Gefälligkeiten‘ im Marketing; Verzicht auf ‚Anwendungsstudien‘; Einhaltung der ‚Kodizes‘ etc.)

• Glaubwürdigkeit gewinnen und Image verbessern

• Langfristige Planung und Personalentwicklung sichert die Zukunft der Unternehmen und der Arbeitsplätze

• „am Bedarf der Bevölkerung orientierte“ Forschungspolitik

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Pharmapolitik

• drei M ärkte (mindestens) :

− Forschende− Generika− Biotechnologie− OTC …

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Pharmapolitik I - Innovationen

• auch „Schrittinnovationen“ sollen den Patienten zugu tekommen

• „Zusatz-Nutzen“ – grundsätzliche und Meßprobleme• Grenzen der Methode (und der Prognose-Möglichkeiten bei der

„frühen“ Nutzenbewertung; Basis Zulassungsstudien (Labor); Problem der Wahl der „zweckmäßigen“ Vergleichstherapie etc.)

• War der Dialog bisher „konstruktiv“, wie es die IG BCE fordert?

• Sonderprobleme: Tissue Engineering und „individualisierte AM-Therapie“ („Tandems“) …

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Pharmapolitik II - Generika

• Schrauben der Festbeträge und der Rabattverträgenicht „überdrehen“

• Anbietervielfalt muss erhalten bleiben

• Qualitätssicherung

• Rabattverträge: Verpflichtung zur Substitution überprüf en …

• Investitionskosten für Biosimilars berücksichtigen

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Pharmapolitik III - Biotechnologie

• gesellschaftliche Akzeptanz fördern undrechtliche Rahmenbedingungen verbessern

• Förderung der kleinen, aber kreativen Bio-Tech-Unternehme n(Zugang zum Kapitalmarkt, steuerrechtlich z.B. „Verlustvortrag“…)

• Netzwerke und Clusterbildung fördern

• Arbeit der Patentverwertungsstellen in den Hochschulenverbessern (Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft)

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Forderungen

an die Akteure im Gesundheitswesen

• Kassen und Vertragspartner nach SGB zur engenZusammenarbeit verpflichtet: Partnerschaftlichkeit leb en!(z.B. Methodik der „AM-Reports“ der GKV)

• Einbindung der Pharmaindustrie in das Versorgungs-Management (auch bei der Integrationsversorgung) einüb en

• Vertragspolitische Handlungs- und Innovationsblockade der Kassen auflösen.

• AMNOG: Vorrang von SV- und Verhandlungslösungen; das muss Konsequenzen für das G-BA-Verfahren haben(Transparenz und Beteiligung) …

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit !

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