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Physisch-geographische Karteninterpretation Nachfolgend werden per Klick Karten zu den fluvialen , glazialen , periglazialen , äolischen , korrosiven , flächenbildenden , gesteinshärtebestimmten und magmatisch/vulkanischen Prozessen und damit die entsprechenden Geländeformen über strukturierte Höhenlinienbilder im Format DIN A 4 vorgestellt. Zu jeder, dieser Beispielkarte, gibt es einen nachgeschalteten Lösungsbogen, der stichpunktartig das Wichtigste auf einem DIN A 4-Blatt benennt. Dieser textlichen Interpretation ist auch eine Bewertung unterlegt. Jeder erstmals verwendete Sachverhalt, Fachbegriff oder Zusammenhang wird für eine Punktewertung markiert. Diese Beurteilung ist für Prüfungsklausuren in vierstündiger Schreibefrist ausgelegt und der Beurteilungsrahmen mit den Grenzwerten für bestimmte Noten unten vermerkt. Angefangen wird der Text mit einem Kapitel zur allgemeinen Geländeformenbeschreibung nach höchsten und tiefsten Punkten, Dinge, die der Karte per Höhenzahlen zu entnehmen sind. Danach erfolgt die Benennung von Hangasymmetrien, der Ausrichtung, Reihung oder Staffelung in Wiederholung bestimmter Formen und der Beschreibung von Grund- und Aufriss abgebildeter Formen nach den Höhenlinienbildern. Dies alles ist eine reine Leseübung, die fit machen soll zum Erkennen, welcher Prozess dominant an der Entstehung der Formen beteiligt war. Die dann folgenden Seiten benennen die textlichen Lösungsbögen für fluviale , glaziale , periglaziale , äolische , korrosive , flächenbildende , gesteinshärtebestimmte oder magmatisch/vulkanische Prozesse und vertiefen in Verwendung der fachspezifischen Begrifflichkeiten die allgemeine Prozess- und Formenansprache. Fragen zu den Materialien werden per Mail-Post beantwortet unter folgender Adresse: [email protected] äolisch periglazial PD Dr. Georg Schulz Nächste Seite

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Physisch-geographische Karteninterpretation• Nachfolgend werden per Klick Karten zu den fluvialen , glazialen ,

periglazialen , äolischen , korrosiven , flächenbildenden , gesteinshärtebestimmten und magmatisch/vulkanischen Prozessen und damit die entsprechenden Geländeformen über strukturierte Höhenlinienbilder im Format DIN A 4 vorgestellt.

• Zu jeder, dieser Beispielkarte, gibt es einen nachgeschalteten Lösungsbogen, der stichpunktartig das Wichtigste auf einem DIN A 4-Blatt benennt. Dieser textlichen Interpretation ist auch eine Bewertung unterlegt. Jeder erstmals verwendete Sachverhalt, Fachbegriff oder Zusammenhang wird für eine Punktewertung markiert. Diese Beurteilung ist für Prüfungsklausuren in vierstündiger Schreibefrist ausgelegt und der Beurteilungsrahmen mit den Grenzwerten für bestimmte Noten unten vermerkt.

• Angefangen wird der Text mit einem Kapitel zur allgemeinen Geländeformenbeschreibung nach höchsten und tiefsten Punkten, Dinge, die der Karte per Höhenzahlen zu entnehmen sind. Danach erfolgt die Benennung von Hangasymmetrien, der Ausrichtung, Reihung oder Staffelung in Wiederholung bestimmter Formen und der Beschreibung von Grund- und Aufriss abgebildeter Formen nach den Höhenlinienbildern. Dies alles ist eine reine Leseübung, die fit machen soll zum Erkennen, welcher Prozess dominant an der Entstehung der Formen beteiligt war.

• Die dann folgenden Seiten benennen die textlichen Lösungsbögen für fluviale , glaziale , periglaziale , äolische , korrosive , flächenbildende , gesteinshärtebestimmte oder magmatisch/vulkanische Prozesse und vertiefen in Verwendung der fachspezifischen Begrifflichkeiten die allgemeine Prozess- und Formenansprache.

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Physisch-geographische Karteninterpretation, glaziale Formen und Formungsprozesse

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Physich-geographische Karteninterpretation

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glaziale Formen und

Formungsprozesse

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Physisch-geographische Karteninterpretation, periglaziale Formen und Formungsprozesse

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Lösungsbogen: TK 25 Blatt Nr. 1420, Hattstedt, Schleswig-Holstein, Allgemeine Ansprache periglaziale Formen und Formungsprozesse TK 25.000, auf ca.1:10.000 vergrößert (Gauß-Krüger - Gitterabstand = 9,6 cm auf 1 km Liniendistanz).Luftbildmaßstab ca 1:5.000.Karten- und Luftbildausschnitt nördl. Husum an Westküste Schleswig-Holsteins. Im Zentrum höchster Punkt bei 12,6m, am Ostrand bei 15,9m und in der Niederung bei 3,2m. Rel.Differenz:12,4m. Zwei Ortslagen am E- und SE-Rand der flachen Erhebungen in 5-10m über NN. Auf den Erhebungen Feldflur NS-ausgerichtet und in 50-100m Abständen durch NS-verlaufende Hecken unterteilt. Zentrale Erhebung hat oberhalb der 5m-Linie eine WE-Erstreckung von 1,7 km und eine von N. nach S. von durchschnittlich 700m ( = 1,2 km2 = 120 ha Ackerland). Die Wiesen rund um die Erhebung sind in, der Ackerteilung vergleichbar große Parzellen durch Entwässerungsgräben geteilt. In der NW-Ecke sind einige Parzellen durch Nadelbäume aufgeforstet. Dort liegt auch ein Feuchtgebiet. Das Luftbild zeigt einen

Teilbereich der Karte und darin ein polygonales Rissmuster . ca , 21 Punkte

Detaillierte, fachterminologische Formen- Prozess- und Bildungszeiten-AnspracheRandlich angeschnittene und zentrale, ovale Erhebung sind Geestkerne. Zentrale Geestinsel am Ostrand steiler. Dazwischen entwässerte Niederungen mit breiteren Haupt und schmalen Nebengräben. Die Geestkerne bestehen aus saalezeitlich hier abgelagertem Moränen- und Sandmaterial (350.000 (Liedtke) bzw. 230.000 (Wagenbreth-Steiner) bis 128.000 Jahre BP). Geestinseln wurden zu keiner Zeit der Eem-Meeresflutung (128.000-115.000 BP) und auch nicht zur flandrischen Transgression (13.000 – 6.000 Jahre BP) überflutet, d.h. ohne marine Sedimentauflage. Erhebungen zu Ende der Eemzeit noch 10-20m höher. In Weichseleiszeit (115-10.000 Jahre BP) hier Permafrostregion ab ca 70.000 BP. Daher hier für ca 65.000 Jahre diskontinuierlicher und kontinuierlicher Permafrost mit Permafrosttable, sommerlicher Auftauzone (0,5-1,5m), Mollisol, der sommerlich durchfeuchtet vom Tauwasser oberen Bodeneises, Schneeschmelzwasser, Sommerregen, niedere Tunderen-Vegetation, wenig Wurzel-Halt für Boden, und damit Abrutschen und Abspülen des oberen Bodens bei schon geringen Hangneigungen auf dem Permafrosttable in die umliegenden Niederungen. Dabei Herausspülen (suspensiv) des feineren Ton-Schluff-Korns und residuale Anreicherung des Gröberen Korns (Kiese, Steine). Völlige Entkalkung. Die hochwassergeschützten heutigen Äcker sind deshalb recht unfruchtbar. Skelettreich, infiltrationsschnell, Im Holozän(ab 10.000 BP) Podsolbildung, geringe Ackerbewertungszahl.

Niederungen füllten sich im weichsel-periglazielen Sommer mit dem Wasser, welches nicht in die Tiefe eindringen konnte und dem zumeist feineren Abspülprodukten (ablual). Deshalb auch heute im ozeanischen Klima hier wasserstauenden Niederungs-Böden , vermutlich Gleye. Teilweise auch Flutung in flandrischer Transgression zum Höchststand ab 6.000 BP. Dies gilt jedoch nicht für den Bereich zwischen den beiden Orten. Hier ist aus dem Luftbild ein polygonales Netz in die Karte übertragen worden :Eiskeilpseudomorphosen. Sie wurden unter Permafrostbedingungen letztmals in der jüngeren Dryaszeit (um 11.000 BP) gebildet. Sie sind nicht Schlicküberdeckt und zeigen somit die dryaszeitliche Landoberfläche.

Eiskeilbildung : Tieffrostschwund bei schnellen niederen Temperaturen und Schneearmut, Schrumpfungsrisse . Luftspalt füllt sich im Frühjahr mit Wasser, welches gefriert. Bei Wiederholung in Folgejahren: Aufreißen an gleicher Stelle und in Frühjahren über Schmelzwasser Verbreiterung der Eisfüllung. Im Holozän Ausschmelzen, Ersatz durch z.B .Flugsand oder Einspülprodukte. Sichtbarkeit im Luftbild belegt unterschiedliche Vegetationsentwicklung, d.h. unterschiedliche Feuchte bzw. Körnung der Füllung zum benachbarten Boden. Deshalb kaum syngenetische sondern epigenetische Entwicklung wahrscheinlich. ca 83 PunkteStarke Westwinddominanz, Ortslagen im Lee der Erhebungen. Bei Ackerbau Windschutz durch quer gepflanzte Hecken. Geest: traditionell Roggen, Kartoffeln. Wiesen/Weiden der Niederungen z.T.Marsch entwässert durch Kanäle. Randlich hier Gemüse, Winterweizen ca 8 Punkte über 100 Punkte=1, 100-85 P.=2, 84-70 P.=3, 69-51 P.=4, 50 P.und weniger = 5 Kartenseite

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Physisch-geographische Karteninterpretation, fluviale Formen

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Physisch-geographische Karteninterpretation

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Physisch-geographische Karteninterpretation äolische Formen und Formungsprozesse

TK 1:50 000 von Arcachon, Frankreich, Atlantikküste südlich von BordeauxEingangsseite Text, Lösungsbogen

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Physisch-geographische Karteninterpretation, korrosive Formen und Prozesse

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Punktewertung Interpretation der Karte 1:15 000 von Puerto Rico als Lösungsbogen und Korrekturvorlage eines Erwartungshorizonts Allgemeine Gelände-Formenbeschreibung v Beherrscht wird der Landschaftsausschnitt von rund-ovalen Kuppen, die im Mitel einen v v v Durchmesser von 100-200m und eine Höhe über Grund von 10-80m besitzen. Die Fläche, v der sie aufgesetzt sind, dacht von S.nach N. von 120m auf 80m ab. In ihr sind allseits ge- v v schlossene Hohlformen eingelassen. Diese Eintiefungen sind deutlich geringer bemessen als v v v die Aufragungen (ca.10-20m). Die Kuppen stehen im Süden zahlreicher und enger beieinan- v v der, auch sind hier die zwischen ihnen liegenden Eintiefungen steiler und tiefer.In Kartenmit- v te verläuft noch eine Zone stärkerer Kuppenhäufung und kurz vor dem Nordrand liegt ein W- v v E-verlaufendes Band in Reihung vor. Dazwischen liegen Flächen, die von flachen Trocken- v tälern durchzogen werden. Am Fuß einiger Kuppen sind Höhlenzugänge eingetragen, aus de- v v nen Höhlenbäche kommen, die kurzfristig durch Hohlformen über z.T. feuchtem Grund, flis- v v sen, um in einem kleinen See oder tiefer liegenden Höhleneingängen ihr oberirdisches Flies- v sen zu beenden 21 Punkte Detailliertere, fachterminologische Formenanalyse v v v v Verkarstungsfähige Gesteine, vermutlich Kalke. Fläche = Karstfläche, Resthügel aus Kalkge- v v v stein stehengeblieben und Hohlformen herausgelöst über zentrale Kluftnetz-Wegsamkeiten , v v dann lösungsgeweitet,die Wasser schnell in den Untergrund abführen über Ponore. Hohlfor- v v v v v v mentypen: Dolinen in Trichter-, Kessel- und Muldenform; Uvalas als Zusammenschluss meh- v v v rerer Hohlformen zu größeren, mit Teilbecken und Schwellen ,d.h. mit einen unebenen Boden v v v v ausgestattet sind; Poljen: im höheren Teil Sacktal, ebene Talböden, oberirdischer Abfluss, v v v v v v v Feuchtstellen, Blindtäler, Resthügel (Humi). Poljenboden = Lösungsrückstände, Alluvionen v v v (Tone, Schluffe, Sande), fluvial abgelagert oder zu feuchteren Jahreszeiten auch limnisch. v Die Ponore an den Poljenrändern werden dann zu Estervellen, wenn der Karstwasserspiegel v in benachbarten Höhlen und Hohlraumvolumen der Gesteine über das Niveau des Poljenbo- v dens ansteigt. Alluvionen dichten Poljenboden ab. Ausschnitt liegt im Gebiet des tropischen v v Turm- und Kegelkarstes. Einige Dolinen, insbesondere am S.-E-Rand sind Cockpit-Dolinen (zipfelförmig und tief, in der Karte in einem Beispiel schraffiert). Nach Norden dominiert v Ebenheit, Karstrandebene.38 Punkte Formungsprozesse und Klima-Voraussetzungen v v Ausschnitt liegt im trop.Aw-Klima (KÖPPEN), vgl. Klimadiagramm n.WALTER/LIETH. Zwar liegt zu allen Jahreszeiten die N-Kurve über jener der Temperatur, doch um den März v stellt sich eine Trockenperiode ein (beim Teilungeverhältnis T:N=1:3 = ca 2 Monate Trocken zeit). Die Höhlensignaturen der Karte und die allseits geschlossenen Senken sowie die v v breiten, undurchflossenen Muldentäler deuten auf stark infiltrationsfähige Gesteine des v v Untergrundes hin. Endokarst: unterirdische Sickerwasser-Wegsamkeiten im Kluft-, Gang- und Höhlensystem, stark lösungsgeweitet über die feuchtwarm-tropischen Bedingungen und v damit Abtransport gelösten Festgesteins. Voraussetzung: hohe CO 2-Anreicherung des Nieder-

v v v v schlagwassers zur Kohlensäure. H2O + CO2--- H2CO3. Kohlendioxid- Anreicherung im

v v v Oberboden bis über 100 mal höher als in der Atmosphäre (340 ppm) durch Fäulnis u.Gärung. v v v Lösung des Kalks CaCO3 + H2CO3 --- Ca(HCO3)2= Kalziumhydrogenkarbonat als gelöster

v v Kalk bis zum Lösungsgleichgewicht entsprechend dem CO 2-Anteils im Wasser. Beim Mi-

schen eines Gleichgewichtwassers mit noch nicht gesättigen Wässern im Untergrund erneute v Lösungsagressivität=Mischungskorrosion. v v Auf den Kegeln ist die Humusdecke durch Abspülung viel geringer, d.h. weniger CO 2-Anrei-

v cherung des Niederschlags als in den Ebenen mächtigerer Böden., d.h. geringere Tieferlegung v als im Bereich der Karstebenen. An Kegelfüßen Lateralkorrosion. v v v In Tropen auch SiO2-Lösung möglich (Desilifizierung) bei Temperaturen von 25° ,wobei die

v v Menge gelöster Kieselsäure abhängig ist von der Höhe des pH-Wertes, pH > 9 = schneller v Anstieg der in Lösung genommenen Quarz bzw. Kieselsäuremenge. 31 Punkte___________________________________________________________________________________ 90 Punkte

Physisch-geographische

Karteninterpretation

Lösungsbogen,

Korrosive Formen und

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Physisch-geographischeKarteninterpretation,magmatisch-vulkanische

undflächenbildende Prozesse

TK 1:50 000

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Punktewertung___ _Interpretation der TK 1:50 000, Blatt Puy de Dome im Zusammen- hang mit der geolog. Übersichtskarte 1:500 000, Central-Massiv

Allgemeine Geländeformenansprache v v v Höchster Punkt 1464m,niedrigster am Ostrand bei 459m(444m)=Mittelgebirge (absol. v v v Höhen unter 1500m,Flächencharakter zwischen 800-100m). Abflüsse der Täler nach v v Osten, im Höhenbereich breite, weniger eingetiefte Muldentäler, im Ostabfall zur Tie- v v fe hin Übergang zu Kerbtäler. Die Fläche wird am Westrand überragt durch N-S- auf- v v gereihte Kegelberge mit Aufragungen über das 1000m-Niveau zwischen 200 und 460 v m. Einige Kegel haben an den oberen Flanken und im Top Hohlformen und runde v v v Wälle. Am Ostrand der Fläche Quellen und Abfluss.16 Punkte Detailliertere, fachterminologische Formenansprache

Nach der geol. Übersichtskarte werden variskische Grundgebirgsgranite und Schiefer v v (Gebirgsbildung Karbon 340-240 Mio.Jahre BP) der Hochfläche überragt und überla- gert durch tertiäre und quartäre Vulkanite. Im Ausschnitt der TK 50 dominiert der v v jung- und postpleistozäne Vulkanismus mit leichtflüssig basischen Basaltströmen so- v v v wie Kegelaufbauten aus sauren (Rhyolit,Trachyt) und intermediären (Andesit) Erguß-v v v gesteinen. Die N-S-Aufreihung der Kegel folgt parallelen Verwerfungslinien, die im v v v Tertiär den sich hebenden varisk.konsolidierten Gebirgsrumpf zerbrachen und so Weg- v v samkeiten für aufsteigendes Magma aus der Astenosphärenzone schufen. Die Hohlfor- v v men und runden Wälle der Vulkanaufbauten sind als Krater im oberen Bereich der Förv derschlote zu deuten. Die sich östl. anschließende Fläche wird zunächst durch Prozesse v v der tertiären Rumpfflächenbildung (60 Mio.-2 Mio.Jahre BP) geprägt worden sein, die v im Jungpleistozän im Gebietsausschnitt partiell von dünnflüssig-heißen Basaltströmen v (bei Temperaturen über 1300°C) überdeckt wurde. Der letzte Flächenbildungsprozess v v wird unter dem periglazialen Klima zwischen 70 000 und 10 000 BP stattgefunden ha- v v v ben (Kryopedimentation,Kryoplanation). Insbesondere die Taleintiefung zum Ostrand

v v wird in dieser geomorphodynamischen Aktivitätszeit (ROHDENBURG) der Periglazi- v v alzeiten exzessiver Talbildung (BÜDEL) erfolgt sein. 31 Punkte Prozesse und Zeitstellung der Formenentstehung v v v Das Central-Massiv ist Teil der variskischen Auffaltung, als sich zwischen 340 und 240 v v Mio.Jahren der Tethys-Meeresbereich zwischen dem Nordkontinent Laurasia und dem v v v v Südkontinent Gondwana plattentektonisch stark einengte und die Sedimente faltete undv v v hob in Begleitung von Plutonismus, Metamorphosen der umgebenden Sedimente. Im v v Zuge der tertiären Unruhe durch die Alpenauffaltung wurde dieser altkonsolidierte Be- v v v v v reich erneut gehoben,zerbrochen und jungvulkanisch überprägt.Das trop.wechselfeuch- v v v v te Klima d.Tertiär (60-2 Mio.BP) mit tiefgründiger (>50m) chemischer Verwitterung u. v v v Kaolin-Tonmineralneubildung als Endprodukt des Gesteinszersatzes ließ an der Erdo- v v v berfläche breite Spülmuldentäler entstehen (Theorie d.doppelten Einebnung n.BÜDEL) v v v Im Weichesl-Periglazial folgte die Abtragung (Kaolin in Vorlandssenken = Grundlage v v des Limoges-Porzellans). Auf den Rumpfflächen wurde über Kryoplanation weiterhin v v v eingeebnet, zu den Rändern hin setzte allerdings vermehrte Talbildung ein. Zu feucht- v v v kalten Zeiten(letztmals 70.000-20.000 BP) war die Hangabspülung größer als die durch v v v Schleppkraft d.Flüsse transportiert werden konnte=Akkumulation.In den trockenkalten v v v v Phasen(letztmals 20.000-10.000 BP) geringere Hangabspülung, d.h.weniger Last in den v v v Flüssen=exzessive Erosion, begünstigt durch niedere Tundrenvegetation,geringe Evapo v v v transpirationsverluste u.Permafrost, der das Schneeschmelz-, Niederschlags- und Molli- v v v v solbodenwasser der Auftauzone gänzlich zum Oberflächenabfluß zwang. Frostspren- v v v gung zwischen Auftauzone u.Permafrost-Table bewirkte die Gesteinszerkleinerung.Re- v v v zent morphodynamische Stabilität.Kaum Oberflächenformung wegen Wald,hoher Eva- v v v v potranspiration und N.-Infiltration in die niveo-fluvial von Feinmaterial befreiten, grö- v v v beren Blockströme und periglazialen Hangschuttdecken bzw. vulkanischen Decken.70 Punkte ____________________________117 Punkte >100 Punkte=1, 99-85 P.=2, 84-66 P.=3, 65-51 P.=4, 50 P. u. weniger =

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Punktewertung Interpretation der TK 25 000, Blatt 4426, Waake bei Göttingen

  Allgemeine Geländeformenansprache v v Höchster Punkt bei 425m in der Blattmitte, tiefste am Westrand bei 310m, am Süd- und v v v v Ostrand bei 220m. Rel. Differenz um 200m, Höhen >300m=Bergland. Steilstufenverlauf v v zwischen 400 und 420m von N nach S. Von dieser Kante flacher Geländeabfall nach W. v v v und steiler nach Osten. Abfall nach W. in breiten, flachen Riedeln mit bis zu 60m einge- v v v v tieften Kerbtälern, rezent undurchflossen. Ihr oberer Talursprung liegt in breiten Mulden. v Im Höhenbereich kleine, allseits geschlossene Hohlformen . Steilstufe nach Osten abfal- v v v lend weniger zertalt. Diesem Steilabfall zwischen 410 und 350m folgt ein flacherer mit v v v breiten,flachen Riedeln. Zwischen 310 und 280m Quellhorizont mit Abfluß nach N, E u. v v v S. Steile Einzelberge u.Geländekanten im Ostteil, im Süden auch 420m hoch – wie Haupt stufe.

25 Punkte Detailliertere, fachterminologische Formen- und Gesteinsansprache v v v v Schichtstufe u.-fläche im unteren Muschelkalk,Schichteinfallen nach Westen. Nach Osten v v v folgt unter dem Stufenbildner ab 310-280m der rel.weiche Sockelbildner des Röt-Tons de v v s oberen Buntsandsteins. Weiter zum Ostrand folgt ein Zeugenberg (m u ,420m) und zwi-

v v v schen 280 und 220m der mittlere, eine kleine Stufe bildende Bausandstein. Diese mesozo- v v v v ischen, teils marinen, teils terrestrisch entstandenen Sedimentgesteine der Trias wurden v v v im Tertiär durch die saxonische Bruchtektonik schräg gestellt. v Die mu-Stufe ist zumeist als Walmstufe ausgebildet. Im mittleren Blattbereich um 425m v v v liegt der First, östl. davon der Walm und bei 410-400m folgt die Trauf. v Die Bramke im Süden fliesst subsequent, die Quellen zwischen 310 u.290m fliessen nach v v Osten obsequent ab und die Kerbtäler der mu-Stufenfläche folgen der ehem.resequenten Entwässerung nach Westen. Die allseits geschlossenen Hohlformen auf dem Walm sindv v Dolinen. Direkt unterhalb d.Trauf erscheinen Muschelkalkschollen abgesetzt.

28 Punkte Formungsprozesse und Formungszeitenv v v Sedimentation des Buntsandsteins unter festländisch ariden Bedingungen zur Triaszeit vor v v v v ca.220 Mio.Jahren. Danach Flutungen und Stillwassersedimentation (Schluff, Ton,Mergel) v v v und Ausfällen von Steinsalzen. Im Muschelkalk weitere Transgression u.marine Kalkabla- v v gerung vor 210 Mio.Jahren. Schrägstelung der Schichten durch tertiäre (60-2 Mio.J.) Harz v v Hebung im Osten des Ausschnitts sowie Einbruch des Leinetalgrabens im Westen. Bruch- v v v v tektonik. Flächenbildungsklima (trop.wechselfeucht, Rumpfflächenbildung n.BÜDEL in v v v v >50m tiefer Gesteinszersatzzone und an Geländeoberfläche Spülflächenbildung,Kaolin) v v wurde ab 2 Mio.Jahre abgelöst durch dominant periglaziales Klima. Nach BÜDEL nun ex- v v v zessive Talbildung.Jetzt schnellerer Ausraum der weicheren Sedimentgesteinsbänke durch v v subsequente Entwässerung. Damit auch Zeugenberg-Trennung von der Hauptstufe.Erosion v v insbesondere in den trockenkalten Zeiten des Permafrostklimas, letztmals zwischen 20.000 v v v und 10.000 Jahre BP. Geringe Hangabspülung durch weniger Niederschläge, weniger v v Schneeschmelze, d.h. es rutschte und spülte weniger Hangmaterial in die Flüsse als über v v die Schubspannung heraustransportiert wurde=Tiefenerosion. Alles im Taltiefsten sich v v sammelnde Wasser war wegen Verplombung des Untergrundes durch Bodeneis zum Ober v v flächenabfluß gezwungen= Bildungszeit der Kerbtäler der mu-Stufenfläche und jener an v v der Stufenstirnseite (3 kurze Täler am südl.Stufenhang). v v v Rezent im Kalk kein Oberflächenabfluß.Geschlossener Wald u. Rendzina mit hohen Eva- v v v v potranspirationsverlusten und Versickerng des N. ins kluftreiche und lösungsgeweitete Ge v v v stein führen zur Lösungswegfuhr des Kalkes (CaCO3) durch Korrosion. Starke Anreicher-

v v v rung des N. über die 340 ppm CO2 der Luft hinaus im humosen Oberboden. Diese Kohlen-

v v v säure (H2CO3) löst den Kalk umso intensiver, je mehr CO2 im Wasser ist. An Quellen und

v v v v in Höhlen Ausfällen des Ca(HCO3)2 , Kalziumhydrogenkarbonats bei Druckentlastung,

v v v Temperaturerhöhung, Zerstäuben und Durchlüften zu Kalksinter, -tuff.67 Punkte ___________________________________________________________________________________120 Punkte >100P.=1, 99-85P.=2, 84-65P.=3, 64-51P.=4, 50 P.u.weniger=5

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