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Pilotstudie vermutet höhere bakterielle Belastung in Krankenhaus-Waschräumen mit Luftstromtrocknern Weitere Forschung erforderlich, um zu ermitteln, ob die verschiedenen Möglichkeiten des Händetrocknens Auswirkungen auf potenzielle Infektionen in Waschräumen haben. 30. November 2017: Eine wissenschaftliche Studie vermutet, dass in Krankenhaus-Waschräumen mit Luftstromtrocknern ein höheres Risiko der Verbreitung von Krankheitserregern besteht als in Waschräumen mit Einweg-Papierhandtüchern. Die vom European Tissue Symposium, ETS, finanzierte Untersuchung wurde von dem führenden Mikrobiologen Professor Mark Wilcox von der Abteilung Mikrobiologie des britischen Leeds Teaching Hospitals NHS Trust und von der University of Leeds über einen Zeitraum von drei Monaten an sieben Tagen durchgeführt. Die Wissenschaftler untersuchten die Anzahl von Mikroben in der Raumluft und auf den Flächen von zwei Männer-Waschräumen eines Krankenhauses. Ein Waschraum bot Papierhandtücher zum Händetrocknen an, während der andere Waschraum nur mit einem Luftstromtrockner ausgestattet war. Sowohl Mitarbeiter als auch Patienten und Besucher des Krankenhauses nutzten den Waschraum. Professor Wilcox, der die Studie leitete, erklärte: „Wir haben festgestellt, dass der Waschraum mit den Papierhandtüchern allgemein weniger mit Mikroorganismen belastet war als der Waschraum mit dem Luftstromtrockner. Im Waschraum mit dem Luftstromtrockner wurde eine größere Anzahl und Vielfalt von Bakterien gefunden, wobei der Fußboden und der Trockner selbst stärker verunreinigt waren. Im Durchschnitt wurden in der Raumluft des Waschraums mit dem Luftstromtrockner 1,6 Mal mehr Bakterien ermittelt als im Waschraum mit den Papierhandtüchern.“ Insbesondere im Waschraum mit dem Luftstromtrockner wurde eine höhere Anzahl des Bakteriums Enterococcus faecalis festgestellt. Dieser Erreger kann in Krankenhäusern Infektionen verbreiten und bei Menschen mit Gesundheitsbeschwerden oder mit einem geschwächten Immunsystem zu Erkrankungen führen. Die Studie deutet an, dass Waschräume mit Luftstromtrocknern eine stärkere mikrobielle Belastung aufweisen könnten als Waschräume mit Papierhandtüchern. Dieses Ergebnis könnte für Krankenhäuser von Bedeutung sein, da dort die Vermeidung und Begrenzung von 1

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Pilotstudie vermutet höhere bakterielle Belastung in Krankenhaus-Waschräumen mit Luftstromtrocknern

Weitere Forschung erforderlich, um zu ermitteln, ob die verschiedenen Möglichkeiten des Händetrocknens Auswirkungen auf potenzielle Infektionen

in Waschräumen haben.

30. November 2017: Eine wissenschaftliche Studie vermutet, dass in Krankenhaus-Waschräumen mit Luftstromtrocknern ein höheres Risiko der Verbreitung von Krankheitserregern besteht als in Waschräumen mit Einweg-Papierhandtüchern.

Die vom European Tissue Symposium, ETS, finanzierte Untersuchung wurde von dem führenden Mikrobiologen Professor Mark Wilcox von der Abteilung Mikrobiologie des britischen Leeds Teaching Hospitals NHS Trust und von der University of Leeds über einen Zeitraum von drei Monaten an sieben Tagen durchgeführt. Die Wissenschaftler untersuchten die Anzahl von Mikroben in der Raumluft und auf den Flächen von zwei Männer-Waschräumen eines Krankenhauses. Ein Waschraum bot Papierhandtücher zum Händetrocknen an, während der andere Waschraum nur mit einem Luftstromtrockner ausgestattet war. Sowohl Mitarbeiter als auch Patienten und Besucher des Krankenhauses nutzten den Waschraum.

Professor Wilcox, der die Studie leitete, erklärte: „Wir haben festgestellt, dass der Waschraum mit den Papierhandtüchern allgemein weniger mit Mikroorganismen belastet war als der Waschraum mit dem Luftstromtrockner. Im Waschraum mit dem Luftstromtrockner wurde eine größere Anzahl und Vielfalt von Bakterien gefunden, wobei der Fußboden und der Trockner selbst stärker verunreinigt waren. Im Durchschnitt wurden in der Raumluft des Waschraums mit dem Luftstromtrockner 1,6 Mal mehr Bakterien ermittelt als im Waschraum mit den Papierhandtüchern.“

Insbesondere im Waschraum mit dem Luftstromtrockner wurde eine höhere Anzahl des Bakteriums Enterococcus faecalis festgestellt. Dieser Erreger kann in Krankenhäusern Infektionen verbreiten und bei Menschen mit Gesundheitsbeschwerden oder mit einem geschwächten Immunsystem zu Erkrankungen führen.

Die Studie deutet an, dass Waschräume mit Luftstromtrocknern eine stärkere mikrobielle Belastung aufweisen könnten als Waschräume mit Papierhandtüchern. Dieses Ergebnis könnte für Krankenhäuser von Bedeutung sein, da dort die Vermeidung und Begrenzung von Infektionen eine wichtige Rolle spielen und die Patienten eine geringere Widerstandskraft gegenüber Infektionen aufweisen.

„Die Hauptfrage besteht darin, ob die Patienten und andere Benutzer der Waschräume dadurch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind“, erläutert Professor Wilcox. „Wir benötigen weitere Untersuchungen, um die Gefahren der Ausbreitung von Infektionen, die mit den verschiedenen Arten des Händetrocknens in Zusammenhang stehen, besser zu verstehen.“

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Hinweis für die Redakteure

Wesentliche Ergebnisse der Studie:- Die mittlere Anzahl der Mikroorganismen, die in der Raumluft des Waschraums mit

dem Luftstromtrockner gefunden wurden, war 1,6 Mal höher als im Waschraum mit Papierhandtüchern.

- Die mikrobielle Belastung auf dem Fußboden war im Waschraum mit dem Luftstromtrockner signifikant höher als im Waschraum mit Papierhandtüchern und betrug 2,0 x 104 KbE/ml gegenüber 3,3 x 103 KbE/ml.

- Auch wies das Gehäuse des Luftstromtrockners eine signifikant höhere Anzahl von Mikroben auf als der Papierhandtuchspender. Hier betrug der Unterschied 1,2 x 105 KbE/ml gegenüber 2,4 x 104 KbE/ml.

- Die Zählung von Enterococcus faecalis ergab am Luftstromtrockner einen Wert von 3,4 x 103 KbE/ml im Vergleich zu 71,4 KbE/ml am Papierhandtuchspender.

Mehrere frühere Studien sind bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass Luftstromtrockner und Warmlufttrockner Mikroben und Viren in der Raumluft von Waschräumen verteilen können.

http://europeantissue.com/hygiene/studies/potentialcontaminationenvironment2014/

http://europeantissue.com/hygiene/studies/comparison-of-different-hand-drying-methods/

Über ETS Das ETS (European Tissue Symposium) ist der Branchenverband der europäischen Tissuepapier-Produzenten. Die Mitglieder des ETS repräsentieren die Mehrheit dieser Unternehmen in Europa und etwa 90 % der europäischen Tissuepapier-Produktion. Das ETS wurde 1971 gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel, Belgien. Mehr Informationen erhalten Sie auf: www.europeantissue.com

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