Pinus cembra - GEHOELZE BAEUME · PDF filePinus cembra Gattung, Art: Pinus cembra Familie:...
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Pinus cembra
Gattung, Art: Pinus cembraFamilie: Pinaceae
Deutscher Name: Arve, Zirbel-Kiefer, ZirbeFranzösisch: ArolleItalienisch: Pino CembroRumantsch: dschemberEnglisch: Swiss stone pine
Herkunft: Zentralalpen und Karpaten
Verbreitung: Alpen, Mitteleuropa, Sibirien, SkandinavienBergwälder; subalpin(-alpin)ab 1500m;GR bis 2400m; VS bis 2800mmeist gemeinsames Vorkommen mit Heidelbeeren/Alpenrosenmeist in kleinen Gruppen vorkommend
(je röter, um so öfteres Vorkommen)
Habitus: Wuchshöhe bis 25manfangs kegelförmige Krone, später häufig Zwiselwuchs,unregelmässiger Wuchssehr langsamwüchsigerreicht ein Alter von 150-200 Jahre (Celerina;Engadin, 1200Jahre)
Standort: mittlerer Nährstoffbedarfin der Jugend Schatten ertragend, ansonsten meist an sonnige Lagenextrem frosthart (bis –47°C)Hitzeunverträglichmässiger bis trockener Standort
Bodenansprüche: bevorzugt ständig frische, mässig bindende, gründigeRohhumusböden wie Eisenpodsol in kalt-kontinentalen Klimalagenbestes Gedeihen auf Böden mit mächtigen, stark bodensaurenRohhumuspolstern
Wurzelsystem: Pfahlwurzel, im Alter Ausbildung einer SenkwurzelPionierbaumart auf weiterentwickelten Bergstürzen, sonstSchlusswaldbaumartwichtige Schutzwaldbaumart für die Hochlagenaufforstung
Borke: grau- bis silbrig rotbraun, längsrissig, schuppig
Nadeln: Nadeln in Büscheln zu fünf5,5-10cm lang, 3-kantig, Innenseite bläulich-grünLebensdauer 3-5Jahre
Blüten: Mannbar nach 70-90 JahrenBlütezeit Mai-JuliSamenreife erst im Herbst (September-Oktober) des Folgejahreseinhäusig
Frucht: Zapfen; anfangs grünlich-violett, später braunpurpurn und zurReifezeit dunkelbrauneiförmig, 5-8cm grossSamen ungeflügelt, essbarca. alle 7Jahre tragendSamen bleibt 2-3 Jahre keimfähig
Pflegemassnahmen: Nachbesserungen erst nach 7 bis 10 Jahre vornehmen (Schneedeckeist überwunden)Stammzahlreduktion zur Stabilitätsverbesserung
Stammzahlen:
Stammzahl, Holzvorrat undMittelstamm der Arve (ab12cm BHD) nach Regionen Schweiz Jura Mittelland Voralpen Alpen
Alpensüdseite
Stammzahl in 1000 StückFehler (± %)Anteil in % aller Bäume
407890.8
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87570.1
396092.7
31560.1
Holzvorrat in 1000 m3Fehler (± %)Anteil in % aller Bäume
190580.5
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28510.0
186481.9
14600.1
Mittelstamm in m3 0.5 - - 0.3 0.5 0.4
Verwendung: Hochgebirgs-Baumart, daher geeignete Baumart für Schutzwälderforstliche VerwendungenErosionsschutzin Gärten und Parkanlagen sehr selten
Holzverwendung: MöbelindustrieSchnitzereienInnenausbau (Täfer)Astmuster sehr begehrt (rotbräunliche Färbung, bis Fünfliber gross)Holz sehr weich, leicht bearbeitbar und wohl riechendGeringe Rissbildung beim TrocknenHolzgewicht; waldfrisch 750kg/m3, lufttrocken 490kg/m3
Sonstige Verwendung: Arven-Schnaps (gewonnnen aus den Arvenzapfen)Nüsse für original Engadiner Nusstorten (früher)Zweige für Räucherarbeitenalternativer Weihnachtsbaumaus dem Holz wurden früher Milchgeschirre geschnitzt
Bemerkungen: Baum ist zäh, selten krank, widerstandsfähig gegen Immissionenanfällig auf Frosttrockenheitin Muldenlagen kann Schneeschimmel auftretenGefährdung der Jungpflanzen durch Verbiss (Wildtiere, Nutztiere)Tannenhäher wichtigster Vektor für natürliche Verjüngungkünstliche Verjüngung durch Stecksaat nach der Schneeschmelze
Quellenangaben: K. Lauber et al., Flora Helvetica, 2. Auflage, Verlag P. Haupt, BernRoloff/Bärtels, Gehölze, Gartenflora Band 1, Verlag UlmerAmann, Bäume und Sträucher des Waldes, 16.Auflage, Natur BuchVerlagJ.H.Reichholf und G.Steinbach, Enzyklopädie der Bäume undSträucher, Mosaik Verlag
Zusammengestellt von:
Studierenden der
Hochschule Wädenswil, Fachabteilung Hortikultur3. Semester 2002, DendrologieCH – 8820 Wädenswil
Ergebnisse einer Studentenübung «Portraits einheimischer Waldgehölzarten» mitUrs-Beat Brändli, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, CH – 8903 Birmensdorf