Plenera – made of Resysta

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Gestaltung Landschaft Architektur

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Planerbuch des Herstellers vpn Terrassendielen ter Hürne. - freier redaktioneller Beitrag

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Noch zu Zeiten Ludwig XIV. waren Gärten, die über ihren reinen Nutzen als Anbaufläche hinausgingen, den Herrschenden vorbehalten. Erst mit dem Zeitalter der Aufklärung ent-wickelte sich in begüterten bürgerlichen Kreisen ein breites Interesse an einheimischen und exotischen Pflanzen. Kataloge und Werbebroschüren waren seinerzeit unbekannt. Also musste den interessierten Menschen das breite Sortiment an Gewächsen in privaten Schau-en vorgeführt werden.

Mit dem wachsenden öffentlichen Interesse entstanden wenig später Vereine und Gesellschaf-ten mit dem Ziel, den Gartenbau zu fördern. Wie etwa 1822 auf oberstes Geheiß der „Verein zur Förderung des Gartenbaus in den Königlich Preußischen Staaten“. Nun war der Weg nicht mehr weit bis zur ersten Gartenschau mit internationaler Beteiligung. Sie fand 1837 im belgischen Gent statt und wurde von der „Société d‘Agriculture et de Botanique de Gand“ veranstaltet. 32 Jahre später folgte die erste internationale Ausstellung in Deutsch-land. Die Stadt Hamburg durfte sich über beachtliche 420 Aussteller aus neun europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten freuen.

„Der Garten sei zur Lust, Auferbauung und Erquickung der Sinne.“ Johann Ulrich Megerle

Naturwelten: Versteckte Gärten inmitten großer Riedfläche, Visualisierung: RMP/igs 2013

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Als erste Schau moderner Ausprägung, die über die reine Präsentation der Pflanzen zu Verkaufs-zwecken hinausging, gilt die 1897 abermals in Hamburg stattfindende Veranstaltung. Sie be-griff sich, wie heutige Gartenschauen auch, als Gesamtkunstwerk, in dem das Gelände nicht Mittel zum Zweck, sondern wesentlicher Bestandteil des großen Ganzen ist.

Bis heute ist Hamburg Mittelpunkt der deutschen Gartenbauwelt geblieben – so findet im Jahr 2013 bereits zum sechsten Mal eine internationale Gartenschau in der Hansestadt statt. Die igs 2013 wird auf Europas größter Flussinsel zwischen Norder- und Süderelbe stattfinden. Auf fast 100 Hektar Grünfläche inszenieren Gärtner, Pflanzenproduzenten und Landschaftsarchitekten eine Erlebniswelt die von April bis Oktober 2,5 Millionen Besucher anlocken soll.

Die Idee stammt vom Bonner Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, das sich im Jahr 2006 mit seiner Idee im Wettbewerb gegen große internationale Konkurrenz durchgesetzt hat. In Anlehnung an Jules Vernes Buch „In 80 Tagen um die Welt“ wird das gesamte Areal in sieben Welten gegliedert, in denen sich die insgesamt 80 Gärten wiederfinden. Die fantasievoll gestalteten Anlagen erzählen von Fernweh und Reisefieber, fremden Sprachen und Ländern

genauso wie von exotischen Pflanzen und Gewürzen oder dem vielerorts herrschenden Wasser-mangel. In jeder Welt wird der Besucher einmal den Planeten in all seiner Vielfalt umrunden: Seien es die unterschiedlichen Kulturen der Erde, die fünf großen Weltreligionen oder die so vollkommen unterschiedlichen Klimazonen. 2013 wird man in der Elbmetropole also das Spek-trum der ganzen Welt auf wenigen Quadratkilometern erleben können. So führt ein 500 Meter langer Pfad den Gast in der Welt des Wassers vom Wassermangel hin zum Wasserüberfluss. Er erfährt wie das nasse Element das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen beeinflusst. Er lernt die Landschaft der Savanne und Wüsten genauso kennen wie die des Nebelwaldes. Doch ein Garten muss im Konzept einer modernen Gartenschau kein Garten im herkömmlichen Sinne sein. Man begegnet einem Geysir inmitten eines Geröllfeldes oder findet sich zwischen ganz alltäglichen Gegenständen wieder, die in verschiedener Weise für die Herausforderungen einer sich ständig verändernden Welt sensibilisiert.

Aber die Gartenschau ist noch viel mehr: Sie bietet attraktive und spannende Spiel- und Sportan-gebote, Gastronomie, Kunst- und Aktionsbühnen, Blumenschauhallen und verschiedene Märk-te mit Produkten aus der Region – vermutlich also um einiges mehr, als sich die belgischen Gar-tenbauer von der „Société d‘Agriculture et de Botanique“ je erträumt hätten.

oben:Wasserwelten: Gärten rund ums Wasser, Visualisierung: Gärtner und Christ/igs 2013

links:Welt der Kontinente: Zeitgenössische Garten-architektur verschiedener Klima- und Kulturzonen, Visualisierung: Gärtner und Christ/igs 2013

unten:Hauptmotiv der igs 2013: Die Weltkugel. Visualisierung: Preuss und Preuss