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Regine Petersen, Ann, aus der Serie Find a Fallen Star, 2015 Regine Petersen, Eye Witness (Eurice), aus der Serie Find a Fallen Star, 2015
Regine Petersen Find a Fallen Star 13.07. – 21.08.2016
Das Museum für Photographie Braunschweig präsentiert Regine Petersens Zyklus Find a
Fallen Star in einer ersten musealen Einzelausstellung in Deutschland.
Petersens Trilogie Find a Fallen Star erzählt hierbei drei exemplarische Geschichten von
Meteoriteneinschlägen in Alabama (USA), Ramsdorf (Deutschland) und Kanwarpura (Indien).
Die seltenen und aufsehenerregenden Ereignisse der Meteoriteneinschläge wurden von der
Fotografin umfassend recherchiert und in ihrer Arbeit durch Archivfotos, Zeitungsartikel und
Gesprächsprotokolle ergänzt. Über die künstlerische Erzählung erhält der Betrachter einen
unmittelbaren Eindruck der Fundorte, aber auch der menschlichen Schicksale, die mit den
Einschlägen, der Suche nach den Meteoriten und begleitenden Unfällen verbunden sind.
Petersens allegorische Fotoarbeit öffnet in der minimalistischen Reduktion ihrer Bildsprache
und dem Verweben unterschiedlicher Narrationselemente einen Raum philosophischer
Fragen über die menschliche Existenz. Die Ereignisse der Einschläge werden zum Anstoß
einer Reflexion der „Dichotomie zwischen Alltag und unergründlicher Weite des Kosmos“
(Peter Lindhorst, PHOTONEWS, 2015). Ihre dokumentarisch-assoziative, poetische
Herangehensweise wird hierbei selbst zum Ausdruck von Mythos, Zufall und Schicksal und
den Geheimnissen der extraterrestrischen Gesteine.
Regine Petersen, Masada, aus der Serie The Gospel of Mark, 2016
Als Diskussionsort zeitgenössischer Fotografie versteht sich das Museum für Photographie
als lebendiger Ort der Debatte künstlerischer Strategien und Herangehensweisen. Die
Produktion neuer Arbeiten als konsequente Fortführung herausragender künstlerischer
Ansätze junger Fotografen und Fotografinnen stellt deshalb eine wichtige Aufgabe des
Museums dar. So präsentiert die Einzelausstellung Regine Petersens nicht nur den
Werkzyklus Find a Fallen Star, sondern bietet auch erstmalig Einblicke in ihr neues Projekt
The Gospel of Mark, das sich mit der Interpretation des Markusevangeliums als literarische
Verarbeitung des römisch-jüdischen Krieges 66-70 n. Chr. befasst.
Der Rezeptionsgeschichte folgend beschäftigt sich Petersens Arbeit mit der Symbolik und
der narrativen Struktur des Markusevangeliums als multivalentes und subtiles literarisches
Dokument, in dem die Gewalt des römisch-jüdischen Krieges stets latent ist. Ihre Arbeit geht
dabei historisch-allegorischen Leseweisen nach, die sich innerhalb der Bibelwissenschaften
der letzten Jahrzehnte entwickelt haben, und die das Evangelium als jüdischen Text und
verschlüsselte anti-imperialistische Biografie verstehen.
Bildsprachlich reflektieren Petersens Fotografien ein Ineinandergreifen des Faktischen und
Mythischen, das die Fotografin auch als charakteristisch für das Medium Fotografie versteht
und erstellen eine poetisch-symbolische Annäherung an den Markustext. The Gospel of Mark
setzt hierbei das Spannungsverhältnis früherer kriegerischer Gewalt in Bezug zur
oberflächlich friedlichen galiläischen Landschaft des Neuen Testaments und zeigt poetische
Bildorte, die je nach Lesart unterschiedlich interpretiert werden können.
Regine Petersen wurde 1976 in Hamburg geboren. Sie studierte Kommunikationsdesign an
der Hochschule Hamburg und erwarb 2009 den MA am Royal College of Art, London. Für ihre
Arbeit Find a Fallen Star wurde sie mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2016 ausgezeichnet.
Ausstellungslaufzeit 13.07. bis 21.08.2016
Eröffnung der Ausstellung Dienstag, den 12.07.2016, 19 Uhr mit anschließendem
Sommerfest und Musik von Sonntag & Zatloukal
Pressegespräch Dienstag, den 12.07.2016, 12 Uhr
Ausstellungsort Museum für Photographie / Torhäuser,
Helmstedter Straße 1, 38102 Braunschweig
Öffnungszeiten Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Führungen sonntags 16 Uhr
Eintritt 2,50 € / 1 € ermäßigt
Pressekontakt Christin Müller · 0531-75000 · [email protected]
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