PN 104 - pharmacap.ch

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© PharmaNews Seite 1 Nummer 104, Juni 2013 THEMENAUSWAHL Editorial Pharmazeutische Dienstleistungen Neuheiten Neue Medikamente mit Calcium und Vitamin D 3 2 Ein Überblick Pharmakovigilanz Gute Anwendungspraxis der oralen Corticosteroide 7 Ein Überblick (kein copy/paste) Aktuell Impfungen 11 Schweizer Impfplan, Neuerungen und Empfehlungen Wissenswertes Methotrexat 14 Zum ersten Mal in den Pharma-News Abstillen 17 Aber wie? In Kürze 19 Von Verbesserungen, "Neuerungen" und Zubehör 05/13 Nr. 104 Bild des Monats : Eine Lösung für zwei Probleme, die wir in dieser Ausgabe besprechen …

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 © Pharma‐News  Seite 1  Nummer 104, Juni 2013 

    

 

 

THEMENAUSWAHL

Editorial

Pharmazeutische Dienstleistungen

Neuheiten

Neue Medikamente mit Calcium und Vitamin D3 2 Ein Überblick

Pharmakovigilanz

Gute Anwendungspraxis der oralen Corticosteroide 7 Ein Überblick (kein copy/paste)

Aktuell

Impfungen 11 Schweizer Impfplan, Neuerungen und Empfehlungen

Wissenswertes

Methotrexat 14 Zum ersten Mal in den Pharma-News

Abstillen 17 Aber wie?

In Kürze 19

Von Verbesserungen, "Neuerungen" und Zubehör

05/13

Nr. 104

Bild des Monats :

Eine Lösung für zwei Probleme, die wir in dieser Ausgabe besprechen …

 © Pharma‐News  Seite 2  Nummer 104, Juni 2013 

 

Editorial Gute Ideen  

In unserem Editorial haben wir Sie  immer wieder ermuntert, die Pharma‐News als Fortbildungs‐instrument  zu nutzen. Gerne kommen wir auf das Thema  zurück, diesmal mit einem konkreten Tipp. Viele von Ihnen besprechen unsere News bereits in ihren Teamsitzungen. Das ist gut. Warum gehen  Sie  nicht  noch  einen  Schritt  weiter  und  kopieren  die  für  eine  kompetente  Beratung relevanten  Tabellen  und  Zusammenfassungen  in  eine  separate  Datei?  So  können  Sie  unsere Informationen  jederzeit  nachschlagen,  ohne  das  gesamte  Journal  öffnen  zu  müssen.  Eine Apotheke  hat  diese  Idee  umgesetzt, wobei  die  Datei mit  sämtlichen  Zusammenfassungen  und Tabellen  von  allen  Arbeitsplätzen  aus  abrufbar  ist.  Eine  ausgezeichnete  Idee,  die  wir  nur weiterempfehlen können! In dieser Ausgabe sind z.B. die Kalziumzufuhr‐Tabelle oder der  Impfplan gut  für diese  Info‐Datei geeignet. Denken Sie darüber nach … und viel Spass beim Lesen!   

Jérôme Berger Pierre Bossert Julia Farina

Marie-Thérèse Guanter Germanier

Séverine Huguenin Caroline Mir

Martine Ruggli    

 Neuheiten  ARZNEIMITTELPRÄPARATE MIT KALZIUM UND VITAMIN D3  

Seit  2012  gibt  es  drei  neue  Präparate  mit Kalzium  und  Vitamin  D3  in  den  Schweizer Apotheken: KALCIPOS‐D3

®, NATECAL D® und VITACAL®.  Eine  gute  Gelegenheit,  eine Übersicht  der  verschiedenen  Präparate  und ihrer Anwendungsempfehlungen zu geben.    

Physiologie  

Kalzium  ist  der  wichtigste  Bestandteil  der Knochen.  Da  es  nicht  im  Körper  gebildet wird, muss Kalzium mit der Nahrung aufge‐nommen  werden.  Wichtige  Kalziumquellen sind Milchprodukte  und  Trinkwasser  (inkl.  Leitungswasser). Das Vitamin D3  regelt  den  Kalzium‐haushalt und  ist  für eine gute  intestinale Kalziumresorption und einen optimalen Einbau  in den Knochen wichtig.    80  ‐  90% des Vitamin D3  kann der Körper  endogen  in der Haut bei  Sonnen‐einstrahlung bilden. Leider hängt diese Produktion zu einem grossen Teil von der Jahreszeit, dem 

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Wohnort und vom Alter ab, wobei die Fähigkeit, Vitamin D3 zu bilden mit dem Alter sinkt. Kürzlich durchgeführte  Studien  zeigen,  dass  die  gesamte  Bevölkerung  der  Schweiz  mit  Vitamin  D3 unterversorgt  ist.1  Folglich  empfiehlt  das  BAG  eine  Vitamin‐D‐Supplementierung  für  die Allgemeinbevölkerung der Schweiz zwischen Oktober und Mai (siehe PN Nr. 98, Oktober 2012).   

Derzeit  ist  es  noch  schwierig,  die  tatsächliche Auswirkung  eines  Mangels  von  nur  einem dieser  Faktoren  auf  die  Knochengesundheit abzuschätzen. Sicher ist, dass Kalziummangel zu Knochenabbau  führen  kann.  Da  der  Kalzium‐spiegel im Blut konstant gehalten werden muss, beginnt der Körper bei ungenügender Kalzium‐zufuhr,  auf  seine  Reserven  im  Skelett  zurück‐zugreifen,  was  zu  einer  Schwächung  der Knochenstruktur  mit  erhöhtem  Frakturrisiko (Osteoporose) führt. Ein Vitamin D3‐Mangel hat dieselben  Folgen,  weil  dadurch  aufgrund  der verminderten  Kalziumresorption  im  Darm  ein Kalziummangel entsteht.    

Tägliche Zufuhr  

Die  aktuellen  Empfehlungen  für  die  tägliche  Kalzium‐  und  Vitamin  D‐Einnahme  sind  in  der folgenden Tabelle zusammengefasst:2,3  

Kalzium Prävention 

Kinder  0.8 g 

Jugendliche  1.2 g Gesunde Erwachsene  1 g Frauen nach der Menopause  1.2 g Ältere Menschen  1.2 g 

Therapie Bei Osteoporose 

 1.2 g 

 

Vitamin D3 

Prävention Kinder ≤ 1 Jahr 

 400 IE (internationale Einheiten) 

Kinder> 1 Jahr und Jugendliche  600 IE Erwachsene < 60 Jahre  600 IE  Schwangere und stillende Frauen  800 IE Erwachsene > 60 Jahre  > 800 IE (max. 4000 IE) 

Therapie Bei Osteoporose 

 > 800 IE (max. 4000 IE) 

 

Supplementierung: wann ist sie in der Praxis nötig?  

Kalzium Kann der Kalzium‐ und/oder Vitamin D3‐Bedarf nicht über die Nahrung oder die endogene Bildung gedeckt werden, wird in der Regel eine Supplementierung empfohlen.   

                                                        1 Revue Médicale Suisse, n° 360, octobre 2012, p.2059‐2071 2 pharmActuel, L’Ostéoporose, n°6, 2012, p. 19‐21 3 BAG‐Empfehlungen, März 2012

Sonne und Vitamin D3 …  

Theoretisch  genügt  eine  Sonnenlichtexposition  von Gesicht und Händen ohne Sonnenschutz während 10 bis 15 Minuten zwischen  11  und  14 Uhr  –  (ja,  wenn  die  Sonne  am gefährlichsten  für die Haut  ist) zwei bis dreimal pro Woche, um  eine  ausreichende  Vitamin‐D‐Bildung  bei  gesunden Erwachsenen  zu  erreichen.  Dies  ist  ein  Durchschnittswert, denn  die  Bestrahlungsdauer  hängt  natürlich  auch  vom Hauttyp  und  von  der  Stärke  der  Sonnenstrahlen  ab, wobei letztere  wiederum  abhängig  von  der  Jahreszeit  und  dem Breitegrad  ist. Für dunkelhäutige Personen oder  solche, die sich  nur  vor  11 :00  Uhr  oder  nach  14 :00  Uhr  der  Sonne aussetzen,  die  systematisch  eine  Sonnencreme  anwenden oder  in  nördlicheren  Breiten  leben,  muss  deshalb  die Sonnenbestrahlungszeit  länger  sein,  um  den  Vitamin  D‐Bedarf  zu  decken.  Andernfalls wird  eine  Supplementierung empfohlen.  

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Beim Kalzium wird der Mangel mittels Analyse der  Ernährung  festgestellt  (Blutwerte  sind nicht aussagekräftig).  Ein Kalziumergänzungspräparat wird nur empfohlen wenn die geschätzte tägliche Kalziumzufuhr über die Nahrung die oben angegebenen Werte nicht erreicht. Dabei sollten  1.5 g  täglich nicht überschritten werden. Bei einer täglichen Einnahme von 1 g wird eine Aufteilung der Dosis auf zweimal 0.5 g während den Mahlzeiten empfohlen, weil Kalzium auf diese Weise besser aufgenommen wird.   

Achtung,  Kalziumsupplemente  können  die  Resorption  von  Bisphosphonaten  (FOSAMAX®,  BON‐VIVA®,  u.a.),  Tetracyclinen  (Doxycyclin),  Chinolonen  (z.B.  Ciprofloxacin  in  CIPROXINE®),  Estra‐mustin (ESTRACYT®), Schilddrüsenhormonpräparaten (EUTHYROX®) und Eisen vermindern.   Diese Präparate müssen mindestens zwei Stunden vor dem Kalziumsupplement eingenommen werden.    Vitamin D3 Ein  Vitamin  D3‐Mangel  wird mittels Messung  der  Blutwerte  festgestellt.2  Ist  eine  Supplemen‐tierung  nötig,  beträgt  die  empfohlene  Vitamin  D3‐  Tagesdosis  800  bis  1000  IE.2  Mit  dieser Dosierung  können  in der Regel optimale Blutwerte erreicht werden.   Die  Einnahme  von hohen Dosen  (bis  zu  200'000  oder  300'000  IE)  in  wiederholten  Einnahmen  im  Abstand  von  einigen Wochen oder Monaten ist auch möglich. 2  

Supplementierung: Auswahl des Präparates  

Für die Supplementierung mit Kalzium und Vitamin D3 

steht  eine  breite  Palette  von  Produkten  zur  Ver‐fügung.  Man  findet  hauptsächlich  Dosierungen  von 0.5 und 1 g Kalzium, kombiniert mit 400 bzw. 800  IE Vitamin D3. Das Verhältnis von  Kalzium zu Vitamin D3 ist  dabei  meist  unterschiedlich,  so  dass  sich  die Kalziummenge  optimal  dem  individuellen  Bedarf anpassen  lässt. Kann der Vitamin D3‐Bedarf mit dem gewählten Präparat nicht vollständig gedeckt werden, wird  dies  mit  einer  zusätzlichen  Vitamin‐D3‐Quelle (z.B. Tropfen) kompensiert.   

Bei  gleicher  Dosierung  ist  die Wirksamkeit  der  ver‐schiedenen  Supplemente  identisch.  Der  Geschmack, die  galenische  Form, der Preis usw. bestimmen des‐halb die Auswahl. Z.B. werden bei Schluckschwierigkeiten eher Brause‐ oder Lutschtabletten em‐pfohlen. In der Tabelle unten sind die in der Schweiz verfügbaren Präparate aufgelistet.    Supplementierung: klinische Wirksamkeit  

Ohne nachgewiesenen Mangel wird der Nutzen der Supplementierung von Kalzium und Vitamin D3 immer noch kontrovers beurteilt. Was die Osteoporose anbelangt,  scheint eine prophylaktische Supplementierung mit kombiniertem Kalzium und Vitamin D3 nur einen moderaten Effekt auf die Knochendichte  zu  haben,  und  nicht  bei  allen  supplementierten  Patienten  zeigt  sich  eine Auswirkung  auf  die  Frakturinzidenz.2  Eine  signifikante  Verminderung  der  Schenkelhalsfrakturen und  anderen  nicht‐vertebralen  Frakturen  konnte  nur  bei  über  siebzigjährigen  Patienten beobachtet werden.4 Hingegen wurde bei einigen Patienten eine Erhöhung des kardiovaskulären Risikos  beobachtet.  Allerdings  fehlen  Langzeiterfahrungen,  und  bei  den  aktuellen Zufuhrempfehlungen bleibt das Risiko hier gering  (siehe Kasten Hyperkalzämie). Eine prophylak‐tische  Kalziumsupplementierung  wird  nur  noch  bei  Patienten  über  70  Jahren  befürwortet. Therapeutisch  (bei Osteoporose) wird  sie  aber weiterhin  bei    allen  Patienten  unabhängig  vom Alter empfohlen.2 

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Tabelle 1: In der Schweiz verfügbare Präparate mit Kalzium und/oder Vitamin D3:4  

Präparat  Dosierung Kalzium / Vitamin D3 

Galenik   Aroma 

Kalzium + Vitamin D3 CALCIMAGON D3®  500 mg / 400 IE  Kautabletten  Zitrone 

Orange Pfefferminz 

CALCIMAGON D3® FORTE 

1000 mg / 800 IE  Kautabletten Zitrone 

CALCIUM D3 MEPHA®  1200 mg / 800 IE  Brausetabletten ‐ CALCIUM D3 SANDOZ®  500 mg / 440 IE  Kautabletten   Aprikose 

Orange Pulver  ‐ 

1200 mg / 800 IE  Brausetabletten  ‐ 1000 mg / 880 IE  Pulver  ‐ 

CALPEROS D3®  500 mg / 400 IE  Lutschtabletten   

Zitrone Pfefferminz Natur 

DECALCIT®  140 mg / 500IE  Kautabletten  ‐ 140 mg / 750IE  Pulver KALCIPOS‐D3®  500 mg / 800 IE  Tabletten  ‐ NATECAL D®  600 mg / 400 IE  Schmelztabletten  ‐ OSTEOCAL D3®  1200 mg / 800 IE  Brausetabletten  ‐ VITACAL®  1200 mg / 800 IE  Granulat  ‐ Kalzium CALCIUM SANDOZ®  1000 mg / 0  Brausetabletten   ‐ 500mg / 0 CALPEROS®  500mg / 0  Lutschtabletten   Vitamine D3 VI‐DE® 3  0 / 4500 IE / ml  Tropfen (ethanol.)  ‐ VITAMIN D3 WILD®  0 / 20000 IE / ml  Ölige Tropfen  ‐ VITAMIN D3 STREULI®  0 / 4000 IE / ml  Tropfen 

‐ 0 / 300000 IE / ml  iv‐Ampullen  (kann oral eingenommen werden) 

 

Im Offizinalltag  

Wird ein Kalzium‐ und / oder Vitamin D‐Supplement verschrieben, gehört es zu den Aufgaben des Apothekenteams sicherzustellen, dass das verschriebene Präparat den Bedürfnissen des Patienten entspricht,  um  eine  optimale  Therapieadhärenz  zu  erreichen.  Gefällt  dem  Patienten  der Geschmack, die Galenik o. ä. nicht, kann eine Alternative vorgeschlagen werden, wobei natürlich die Dosierung zu berücksichtigen ist.  

Bei der Beratung ist es wichtig, die Empfehlung zur Kalzium‐Supplementierung nicht nur vom Alter des Patienten abhängig zu machen. Ab 70 Jahren kann eine Supplementierung generell empfohlen werden, wobei die Zufuhr über die Nahrung, weitere Behandlungen usw. zu berücksichtigen sind. Die Kalziummenge, die über die  tägliche Nahrung eingenommen wird, kann mittels Fragebogen 

                                                        4 Compendium Suisse des médicaments, 2012

 © Pharma‐News  Seite 6  Nummer 104, Juni 2013 

(z.B.  unter http://www.grio.org/calcul‐apport‐calcique‐quotidien.php) abgeschätzt werden. Unter 70 Jahren muss der Kalziumbedarf zunächst  im Dialog mit dem Patienten evaluiert werden. Eine den  BAG‐Empfehlungen  entsprechende  Vitamin  D3‐Supplementierung  in  den  Wintermonaten kann hingegen jedem empfohlen werden.  

 Präparate mit Kalzium und Vitamin D3 – wichtig für die Beratung:  

in der Schweiz sind seit kurzem neue Kalzium‐ Vitamin D3 Präparate verfügbar   bei gleicher Dosierung ist die Wirksamkeit der verschiedenen Präparate  identisch  eine  Supplementierung wird  empfohlen  bei  nachgewiesenem Mangel,  zur  Frakturprophylaxe  bei 

Patienten über 70 Jahre, und in Kombination zur Behandlung der Osteoporose   die Kalziumdosierung muss der jeweiligen Zufuhr über die Nahrung angepasst werden  für  eine  optimale  Therapieadhärenz  das  für  den  Patienten  am  besten  geeignete  Präparat 

hinsichtlich Geschmack und Galenik aussuchen    

Pharmakovigilanz  ORALE CORTICOSTEROIDE:  Einige Regeln für die sichere und wirksame Anwendung5  

Das natürliche Cortison ist seit 1948 für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt. Verschie‐dene chemische Veränderungen des Moleküls wurden später mit dem Ziel durchgeführt, die Wirk‐samkeit  zu  erhöhen  und  die  unerwünschten Wirkungen  zu  vermindern.  So  sind  z.B.  Prednison, Prednisolon oder Dexamethason (um nur die am häufigsten angewandten Substanzen zu nennen) entstanden.  All  diese  Substanzen  werden  als  synthetische  Corticosteroide  oder  allgemein  als Corticosteroide oder Cortison bezeichnet. Cortison macht vielen Patienten Angst, u.a. weil sie es mit dem aufgedunsenen Elvis Presley am Ende seiner Karriere oder mit Familienangehörigen an ihrem Lebensende in Verbindung bringen. Ziel dieses Artikels  ist es,  Ihnen die wichtigsten Regeln für eine sichere und wirksame Anwendung der Corticostero‐ide  wieder  in  Erinnerung  zu  rufen,  denn  trotz schlechtem  Ruf  haben  Corticosteroide  viele  inte‐

                                                        5 www.cortisone-info.fr

Gut zu wissen…  

Corticosteroide  sind  Steroidhormone,  die  in  der Nebennierenrinde  gebildet  werden.  Aufgrund  ihrer entzündungshemmenden  Wirkung  werden  sie  auch steroidale  Entzündungshemmer  genannt,  im  Unter‐schied  zu  den  nicht‐steroidalen  Entzündungshem‐mern bzw. Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. 

Hyperkalzämie: Ursachen und Folgen  

Als  Hyperkalzämie  wird  ein  erhöhter  Kalziumspiegel  im  Blut  bezeichnet.  Ein  Kalziumüberschuss  entsteht,  wenn  der  Kalzium‐einstrom  ins Blut höher  ist als die Kalziumausscheidung durch die Nieren oder der Kalziumeinbau  in den Knochen. Verschiedene Ursachen sind möglich: Erhöhung der Darmresorption (Überdosierung von Vitamin D3, übermässige Kalziumzufuhr), Erhöhung der Knochenresorption oder Verminderung der Nierenausscheidung. Bei einer täglichen Kalziumdosierung von 0.5 bis 1 g ist das Risiko für Hyperkalzämie gleich Null2 und wird erst bei Dosierungen von 25000 bis 50000 IE Vitamin D3 über mehrere Monate wirksam.3 Eine chronische Hyperkalzämie kann zu einer Verkalkung des Nieren‐ und Herzgewebes sowie der Gefässe führen, was verschie‐dene Komplikationen nach sich ziehen kann, bis zum Tod.    

Eine Erhöhung des Herz‐Kreislauf‐Risikos unter Kalzium‐Supplementierung wurde indirekt im Rahmen von klinischen Studien beob‐achtet, wurde aber in epidemiologischen Studien nicht bestätigt.4   Symptome einer Hyperkalzämie  

Die  Symptome  sind unspezifisch: Durst,  Polyurie, Anorexie, Verstopfung, Muskelschwäche, Müdigkeit, Übelkeit und  Erbrechen, Verwirrung und in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen, die zum Tod führen können.  

 © Pharma‐News  Seite 7  Nummer 104, Juni 2013 

ressante  und  nützliche  Eigenschaften:  Sie  wirken  antientzündlich,  antiallergisch  und  immun‐suppressiv.  

Indikationen  

Sehr  viele  Erkrankungen  werden  mit  Cortison  behandelt.  Corticosteroide  können  sowohl kurzfristig  verschrieben  werden –    z.B.  bei  Allergien,  Entzündungen  oder  zur  Prävention  von chemotherapie‐induzierter  Übelkeit  und  Erbrechen –    als  auch  langfristig,  z.B.  bei  Asthma, Polyarthritis, Krebs, Morbus Crohn oder nach Organtransplantationen.    

Dosierung  

Corticosteroide werden am Morgen um ca. 8 Uhr als Einzel‐dosis  eingenommen,  um  der  physiologischen    Cortisonaus‐schüttung  möglichst  zu  entsprechen.  Diese  folgt  nämlich einem  typischen  Tagesverlauf:  Die  Cortisolbildung  steigt  in der zweiten Nachthälfte stark an, und gespeichertes Cortisol wird  am  frühen  Morgen  schubartig  freigesetzt,  damit  der Körper morgens beim Aufstehen sofort leistungsfähig ist. Um Magenbeschwerden zu verhindern, soll das Cortisonpräparat ausserdem mit  dem  Essen  eingenommen  werden6  Es  gibt zwei Ausnahmen von dieser Regel:  

• Bei  einer  akuten  Erkrankung, wenn  die  Behandlung unverzüglich beginnen soll,  findet die erste Einnahme so schnell wie möglich statt  ‐ ohne Rücksicht  auf  die  Tageszeit.  Die  darauffolgenden  Cortisoneinnahmen  entsprechen  dann aber  dem  oben  beschriebenen  Schema.  Nach  oraler  Einnahme  werden  Corticosteroide schnell resorbiert und erreichen ihren maximalen Plasmaspiegel nach ein bis zwei Stunden.   

• Bei einer hochdosierten Therapie kann die Tagesdosis auf mehrere über den Tag verteilte Einnahmen aufgeteilt werden, wobei die höchste Dosis am Morgen einzunehmen ist.  

  

Die Äquivalenzdosen von Corticosteroiden (Relative Wirkstärke) werden wie folgt beschrieben: 7   Dosis‐

äquivalenz 

(in mg) 

Antientzündliche Wirkung* 

Mineralocorticoide Wirkung 

(hypokaliämische Wirkung) 

Wirkdauer**

         

Dexamethason  0.75  25  0  lang 

Hydrocortison  20  1  ++  kurz 

Methylprednisolon  4  5  0  mittel 

Prednisolon  5  4  +  mittel 

Prednison***  5  4  +  mittel 

* Gemessen im Vergleich zu Cortisol, das mit 1 gewertet ist ** Ungefähre Dauer der entzündungshemmenden Wirkung, verglichen mit Prednison  ***  Prednison wird  in  der  Leber  zur  aktiven  Form  Prednisolon metabolisiert.  Bei  schwerer  Leberinsuffizienz  ist  die  Gabe  von Prednisolon vorteilhaft.8 

                                                        6 Guide pharmacoclinique 2011, M. Talbert, Ed. Le Moniteur des pharmacies 7 Pharmacist’s letter, ami 2010, vol 26, no 260507

 © Pharma‐News  Seite 8  Nummer 104, Juni 2013 

Die Initialdosis variiert stark ‐ je nach Indikation (in Prednisolon‐Äquivalenten):  ‐ 1 mg / kg / Tag, ‐ als mittelstark gilt eine Dosis von 0.5 mg / kg / Tag, als schwach eine Dosis  von 0.1 mg / Kg / 

Tag, ‐ eine schwere systemische Krankheit wird in der Regel mit 1 oder 2 mg / kg / Tag behandelt.  

Sobald die erwartete  therapeutische Wirkung erreicht  ist, wird  in  allen  Fällen die Cortisondosis schrittweise reduziert bis zur „kleinsten wirksamen Dosis“, so dass der Therapienutzen bei mini‐malen unerwünschten Wirkungen erhalten bleibt.  

Beenden der Therapie und Cortison‐Entzug  

Es  gibt  keinen Konsens über die beste  Entzugs‐strategie  nach  Cortisontherapien.  Die  Empfeh‐lungen  variieren  je  nach  Literaturquelle.  Es scheint dennoch, dass bei kurzfristigen Cortison‐therapien,  die  weniger  als  10  bis  15  Tagen dauern,  das Risiko eines Cortisonentzugs auch bei hohen Tagesdosen (mehr als 20 mg)  niedrig ist und  die  Behandlung  einfach  beendet  werden  kann.    Längere,  auch  niedrig  dosierte Cortisontherapien müssen hingegen langsam ausgeschlichen werden, um: ‐ ein Wiederaufflammen der Grunderkrankung zu verhindern ‐ die Symptome eines Cortisonmangels (gleich Nebennierenrindeninsuffizienz, s. u.) zu 

verhindern  

Unerwünschte Wirkungen  

Die unerwünschten Wirkungen der Corticosteroide hängen von  der  Dosierung  und  der  Therapiedauer  ab.  Kurze  Cor‐tisontherapien  haben  nur wenig  unerwünschte Wirkungen (evtl.  Unruhe,  Wasserretention).  Langzeittherapien  hinge‐gen  sind mit vielen unerwünschten Wirkungen verbunden: Störungen  des  Wasser‐  und  Elektrolythaushaltes  (Hypo‐kaliämie,  Wasser‐  und  Salzretention  usw.),  Hyperglykämie,  Bluthochdruck,  Augenstörungen, Immunsuppression,  unregelmässige Menstruation, Wachstumsstörung  beim  Kind.9  Schätzungs‐weise erleiden 40 bis 60% der Patienten nach zwei bis drei Behandlungsmonaten eine Gewichts‐zunahme und / oder eine deutliche Verschlechterung ihres Aussehens.5   

Zwei  Komplikationen  erfordern  einen  sofortigen  Therapieabbruch  (ohne  Ausschleichen):  akute Psychose und herpesvirusbedingtes Hornhautgeschwür des Auges.10  

Kontraindikationen Bei  vitaler  Indikation  gibt  es  keine  absolute  Kontraindikation  für  eine  Cortisontherapie.  In folgenden Fällen ist eine Cortisontherapie jedoch untersagt:  

‐ fortschreitende Infekte ‐ schwere unbehandelte psychiatrische Erkrankung ‐ kürzlich durchgeführte Impfung mit einem Lebend‐Impfstoff 

 

Ein besonderes Augenmerk ist auf folgende Fälle zu richten: ‐ Magen‐Darm‐Geschwür ‐> Verschreibung eines Protonenpumpenhemmers 

                                                                                                                                                                                        8 http://www.cbip.be 9 La Revue Prescrire, décembre 2012, 350 (suppl. Interactions médicamenteuses), 364 10 HUG, CAPP-INFO, mars 2003, Schéma de sevrage des glucocorticoïdes

Es gibt verschiedene Ausschleichmöglichkeiten. Sie gliedern sich in der Regel in zwei Phasen, wie in folgendem Beispiel:6  ‐ Phase  1:  Die  Dosis  wird  alle  8  bis  15  Tage  um  10% 

vermindert  ‐  bis  zu  einer  Tagesdosis  von  10  mg Prednison‐Äquivalenten. 

‐ Phase 2 : Die Dosis wird jeden Monat um 1 mg reduziert

Nebennierenrindeninsuffizienz  

Obwohl sehr selten, kann eine Nebennieren‐rindeninsuffizienz auftreten, wenn eine  län‐ger  (über 15 Tage)   dauernde Corticothera‐pie plötzlich abgesetzt wird (siehe PN Nr. 95, Juli 2012). Die  Symptome  sind: allgemeines Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Gewichts‐abnahme, Übelkeit und Erbrechen, Hypoto‐nie, Austrocknung und Bauchschmerzen.  

 © Pharma‐News  Seite 9  Nummer 104, Juni 2013 

‐ Diabetes ‐> Erhöhung des Blutzuckers erfordert Therapieanpassung 

‐ Bluthochdruck ‐> Erhöhung der Blutdruckwerte erfordert Therapieanpassung 

 

Interaktionen  

Corticosteroide  verursachen  wenig  Wechselwirkungen  und können mit den meisten Behandlungen kombiniert werden. Den‐noch  ist bei  folgenden Kombinationen besondere Vorsicht gebo‐ten:  

‐ Medikamente, welche  den  Kaliumspiegel  senken, wie Di‐uretika, Laxantien, usw. 

‐ Medikamente,  deren  Toxizität  bei  niedrigem  Kaliumspiegel  gesteigert  ist, wie  z.B. Herz‐glykoside 

‐ Medikamente,  welche  den  Cortisonabbau  steigern,  wie  z.B.  Rifampicin,  Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin 

‐ Medikamente,  welche  die  intestinale  Resorption  der  Corticosteroide  vermindern,  z.B. „Magenpflaster“ (Antazida‐Suspensionen mit Anlagerung auf Magen‐Darmschleimhaut) 

‐ Lithium ‐> Cortison reduziert den Lithiumspiegel  

Ernährung  

Manchmal werden  im Rahmen  von Cortisontherapien  salz‐ bzw.  zuckerarme Diäten empfohlen. Bis  heute  gibt  es  aber  keine wissenschaftlichen  Daten,  die  den  Nutzen  solcher  Diäten  belegt.  Genauso wenig gibt es Daten über die Vorteile einer proteinreichen Diät. Im Hinblick auf das Risiko einer cortisoninduzierten übermässigen Nahrungsaufnahme bei einer Langzeittherapie erscheint es  dennoch  sinnvoll,  die  Gesamt‐Kalorienzufuhr  zu  vermindern,  um  die  Gewichtszunahme  zu limitieren.    

Orale Corticosteroide – wichtig für die Beratung:  

stark  wirksame  Entzündungshemmer,  Antiallergika  und  Immunmodulatoren,  einsetzbar  bei vielen verschiedenen Erkrankungen  

Initialdosis hängt von der Indikation und dem Schweregrad der Erkrankung ab  werden kurzfristig und hauptsächlich wegen  ihrer antiallergischen und entzündungshemmen‐den Wirkung eingesetzt.  In diesem Fall  sind  sie gut verträglich, und die Therapie kann ohne Ausschleichen beendet werden. 

bei langfristiger Anwendung können Corticosteroide Komplikationen verursachen:  ‐ Erhaltungsdosis so niedrig wie möglich, und Behandlungsdauer so kurz wie möglich ‐ um Entzugssymptome zu verhindern, muss eine Langzeitbehandlung mit Corticosteroiden  schrittweise ausgeschlichen werden. 

 

 © Pharma‐News  Seite 10  Nummer 104, Juni 2013 

AUF DEN PUNKT GEBRACHT  Oben auf beiden Nieren sitzen die Nebennieren. Sie unter‐liegen einem hormonellen Regelkreislauf und dem vegeta‐tiven  Nervensystem.  Die  Nebenniere  vereint  die  Funktio‐nen von zwei verschiedenen Organen:   

1. Das Nebennierenmark  wird dem sympathischen Nervensystem zugerechnet und bildet  

Adrenalin und Noradrenalin 2. Die Nebennierenrinde bildet 

Steroidhormone (Testosteron, DHEA)  Mineralocorticoide (Aldosteron), die hauptsächlich am Wasser‐ und Mineralstoffhaushalt beteiligt sind und in der Niere die Rückresorption von Natrium und die Ausscheidung von Kalium steigern 

Glucocorticoide (Cortisol oder natürliches Cortison), die vielfältige physiologische Wirkun‐gen haben:11  

Zuckerstoffwechsel ‐> steigert den Blutzucker, stimuliert die zelluläre Glucose‐produktion (Gluconeogenese vor allem in der Leber) und hemmt die zelluläre Glucose‐aufnahme 

Proteinstoffwechsel ‐>  wirkt katabol und fördert den Proteinabbau,  Lipidstoffwechsel ‐> stimuliert die Fettmobilisierung aus Adipozyten (Lipolyse) und 

verändert das Fettverteilungsmuster   wirken immunsuppressiv  wirken entzündungshemmend und antiproliferativ  wirken zentral stimulierend, euphorisierend und dysphorisierend 

 

Ein  gesunder  Erwachsener  produziert  täglich  20  bis  30 mg  Cortisol. Dies  entspricht  5  bis  7 mg Prednison. Die  Synthese der Glucocorticoide  im Körper unterliegt einem  zirkadianen Rhythmus: die  Produktion  ist  am  geringsten  während  des  Schlafes,  am  höchsten  in  den  frühen Morgenstunden.                

                                                        11 www.doctissimo.fr, les glandes surrénales

 © Pharma‐News  Seite 11  Nummer 104, Juni 2013 

Aktuell  SCHWEIZERISCHER IMPFPLAN: Neuerungen und Empfehlungen12  

Das BAG hat  kürzlich den  Schweizerischen  Impfplan 2013  mit  den  aktuellen  Impfempfehlungen  für Erwachsene  und  Kinder  publiziert.  Gegenüber  der letzten  Ausgabe  betreffen  die  Anpassungen  vor allem:  

1. neue Empfehlungen zur Impfung gegen Keuchhusten  

2. Änderungen bei der Kostenübernahme gewisser Impfungen 

 

Keuchhusten13 14 

Trotz einer hohen Durchimpfung bei den Kindern treten  immer wieder einzelne Fälle oder sogar kleinere Epidemien von Keuchhusten auf. Dies erklärt sich durch die schwache Wirksamkeit und die  beschränkte  Schutzdauer  der  Impfung.15  Letztes  Jahr wurden  in  der  Schweiz  um  die  7’400 Keuchhustenfälle gemeldet, 57% mehr als 2011. Ein 14 Tage altes Neugeborenes ist gestorben.   

Wie  in  Tabelle  1  angegeben,  gehört die  Impfung  gegen Keuchhusten  (Pa)  zu den  für  Säuglinge empfohlenen  Basisimpfungen,  zusammen  mit  denjenigen  gegen  Diphtherie  (D),  Tetanus  (T), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Poliomyelitis (IPV). PENTAVAC® und INFANRIX® DTPa‐IPV‐Hib enthalten alle diese Impfstoffe, INFANRIX® HEXA zusätzlich denjenigen gegen Hepatitis B.  

Um  die  Inzidenz  dieser  besonders  für  Säuglinge  gefährlichen  Krankheit  zu  senken,  wird  neu empfohlen:   

a. ein  beschleunigtes  Impfschema  anzuwenden  (im Alter  von  2‐3‐4  anstatt  2‐4‐6 Monaten)  für Säuglinge, die eine Betreuungseinrichtung besuchen  (Krippe, Tagesmutter mit mehreren Kin‐dern etc.) ; diese müssen einen Monat vor Eintritt  in die Tagesstruktur mindestens zwei  Impf‐dosen verabreicht bekommen haben (Spezialitätennamen s. Tabelle 2), 

 

b. eine Auffrischimpfung gegen Keuchhusten (in diesem Fall BOOSTRIX®) im zweiten oder dritten Schwangerschafts‐Trimenon  vorzunehmen, wenn  nicht  eine  adäquate  Impfung  oder  eine  er‐wiesene  Keuchhustenerkrankung  in  den letzten  fünf  Jahren  vorliegt.  Dieses Vorgehen  bietet  dem  Säugling  in  seinen ersten  Lebenswochen  Schutz.  Trotz  der Warnung  im  Arzneimittelkompendium der Schweiz 2013 wird die  Impfung wäh‐rend  der  Schwangerschaft  heute  in mehreren  Ländern  empfohlen;  die  sich 

                                                        12 BAG, Schweizerischer Impfplan 2013, Januar 2013 13 BAG, Factsheet: Diphterie, Starrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hib, Hepatitis B 14 www.meineimpfungen.ch 15 BAG Bulletin 13, 25. März 2013

Keuchhusten:  

Es  handelt  sich  um  eine  bakterielle  Infektion  der  Atemwege (Bordetella pertussis, in den Impfstoffen mit Pa abgekürzt). Diese äussert  sich  in  andauerndem  Husten  (mittlere  Dauer  60  Tage), heftigen  stakkatoartigen  Hustenattacken,  einer  „juchzenden“ Einatmung,  in  der  Hälfte  der  Fälle  in  Erbrechen  nach  den Hustenanfällen  und  seltener  in  Atemnot  oder  sogar  einer Zyanose.  Die  häufigsten  Komplikationen  wie  Pneumonie  oder Enzephalopathie  betreffen  vor  allem  Säuglinge;  sie  können  zu einem  Herz‐Kreislaufversagen  und  zum  Tod  führen.17  Eine Antibiotika‐Therapie  schützt  nicht  vor  den  Keuchhusten‐Kom‐plikationen.13  2008  konnte  die  Keuchhustenimpfung  weltweit schätzungsweise 687’000 Todesfälle verhindern.14  

 © Pharma‐News  Seite 12  Nummer 104, Juni 2013 

ansammelnden Pharmakovigilanz‐Daten zeigen, dass diese Empfehlung sicher ist,16  

c. Jugendlichen  zwischen 11 und 15  Jahren  gleichzeitig mit der  in diesem Alter  sowieso  vorge‐sehenen  Diphtherie‐Tetanus‐Auffrischimpfung  („Rappel“)  auch  eine  gegen  Keuchhusten  zu verabreichen; der Impfstoff dT (TD‐PUR®) wird ersetzt durch dTpa (BOOSTRIX®), 

 

d. eine Einmaldosis (Rappel oder Primovakzination) des Keuchhusten‐Impfstoffs (BOOSTRIX® oder BOOSTRIX® POLIO, je nach Fall) Erwachsenen zwischen 25 und 29 Jahren (potentielle zukünftige Eltern)  zu verabreichen, als Schutz  für die Säuglinge; diese Empfehlung wurde vom  Impfplan 2012 übernommen. Eine Impfung kann auch jedem Erwachsenen, der mit Säuglingen in Kontakt steht,  angeraten werden;  nach  einer  Tetanus‐Impfung muss  in  jedem  Fall  ein  Intervall  von einem Monat eingehalten werden (Zunahme der lokalen Entzündungsreaktionen).16,17  

 

Tabelle 1:  In der Schweiz 2013 empfohlene Basisimpfungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 

Alter  DTPa*  IPV  Hib  MMR  HBV  HPV  VZV 2 Monate  x  x  x         4 Monate  x  x  x         6 Monate  x  x  x         12 Monate        x       15‐24 Monate  x  x  x  x       4‐7 Jahre  x  x           11‐15 Jahre  x        x  x  x 25‐29 Jahre  x             DTPa: Diphtherie‐Tetanus‐Pertussis;  IPV: Poliomyelitis; Hib: Haemophilus  influenzae ; MMR: Mumps‐Masern‐Röteln; HBV: Hepatitis B; HPV: humane Papillomaviren; VZV: Varizellen *wegen der ausgeprägteren  lokalen Reaktionen wird ab dem 8. Geburtstag mit einem  Impfstoff, der eine geringere Keuchhusten‐ und Diphtherie‐Antitoxin‐Dosis (Pa‐>pa/D‐>d) enthält, geimpft.  

Kostenübernahme  

Folgende Modifikationen  betreffend  Kostenübernahme  der  Basisimpfungen  in  der  Schweiz  (s. Tabelle 2) wurden beschlossen:  

a. die Kostenübernahme der HPV‐Impfung bei  jungen Frauen zwischen 15 und 26 wird bis Ende 2017  verlängert,  sofern  die  Impfung  im  Rahmen  eines  kantonalen  Programms  durchgeführt wird, 

 

b. auf der Masern‐Mumps‐Röteln‐Impfung wird im Rahmen der Nationalen Strategie zur Masern‐elimination bis Ende 2015 keine Franchise erhoben (bei Kindern und Erwachsenen), 

 

c. die SUVA übernimmt die Kosten für eine dTpa‐Impfung, wenn nach einem Unfall eine post‐ex‐positionelle Tetanusimpfung  indiziert  ist und gleichzeitig gemäss Impfplan eine Impfung gegen Pertussis empfohlen wird  (Jugendliche  zwischen 11 und 15, Erwachsene  zwischen 25 und 29 Jahren etc.),  

 

d. die  Impfung  gegen  Meningokokken  mit  dem Impfstoff MENVEO® wird nur rückvergütet für die Immunisierung von  Jugendlichen über 11  Jahren und Erwachsenen mit einem Risiko  für eine Me‐

                                                        16 Infovac, Bulletin Nr. 2, 2013 17 BAG Bulletin 51, Dezember 2011

Kommentar:  

Wie  aus  Tabelle  1  ersichtlich,  sieht  der Basisimpfplan immer  noch  die  Impfung  gegen Masern, Mumps  und Röteln  (MMR)  vor  dem  Alter  von  zwei  Jahren, diejenigen  gegen  das  humane  Papillomavirus  (HPV) und  Hepatitis  B  (HBV)  in  der  Adoleszenz  (letztere  in jedem Alter, je nach Bedarf) und die Varizellen‐Impfung (VZV)  für  Jugendliche  zwischen 11 und 15  Jahren und junge  Erwachsene  (vor  allem  Frauen  mit Kinderwunsch), die sie nicht durchgemacht haben, vor. 

 © Pharma‐News  Seite 13  Nummer 104, Juni 2013 

ningokokken‐Exposition; eine Impfung für Reisende wird nicht vergütet.  Tabelle 2  Verzeichnis der in der Schweiz verfügbaren Impfstoffe zur Grundimmunisierung  Spezialität  Di  Te  Pa  IPV Hib HBV M(a) M(u) R VZV HPV  BemerkungBOOSTRIX®  x  x  x      ab 4 Jahren (Rappel)BOOSTRIX® POLIO  x  x  x  x    ab 4 Jahren (Rappel)CERVARIX®        x   DT PEDIATRIC®  x  x        unter 8 JahrenENGERIX‐B® 10        x   bis 16 JahreENGERIX‐B® 20        x   ab 11 JahrenGARDASIL®        x   HBVAXPRO® 5        x   bis 20 JahreHBVAXPRO® 10        x   ab 11 JahrenHIBERIX®        x   ab 2 MonatenINFANRIX® DTPa‐IPV  x  x  x  x    ab 2 MonatenINFANRIX®DTPa‐IPV‐Hib  x  x  x  x  x   ab 2 Monaten

INFANRIX® HEXA  x  x  x  x  x x   bis 36 MonateMEASLES® VACCINE        x   ab 12 MonatenMMRVAXPRO®        x x x   ab 12 MonatenPENTAVAC®  x  x  x  x  x   ab 2 MonatenPOLIORIX®      x    ab 2 MonatenPRIORIX®        x x x   ab 12 MonatenPRIORIX° TETRA        x x x x   1 bis 12 JahreREVAXIS®  x  x    x    ab 5 JahrenTD‐PUR®  x  x        ab 6 JahrenTETANOL®  x        ab 2 MonatenTETRAVAC®  x  x  x  x    bis 2 Jahre VARILRIX®        x   ab (9‐) 12 MonatenVARIVAX®        x   ab 12 MonatenDi: Diphtherie;  Te:  Tetanus; Pa:  Pertussis;  IPV:  Poliomyelitis; Hib: Haemophilus  influenzae  Typ b; HBV: Hepatitis B; M(a): Masern; M(u): Mumps; R: Röteln; VZV: Varizellen; HPV: humane Papillomaviren.  SCHWEIZERISCHER IMPFPLAN 2013 ‐ wichtig für die Beratung:  

Keuchhusten ist eine für Säuglinge gefährliche bakterielle Infektion  es  ist unbedingt nötig, Kinder und nicht  immunisierte Erwachsene gegen Keuchhusten zu 

impfen, um die Säuglinge zu schützen  eine  zusätzliche Auffrischimpfung wurde  als  Ergänzung  zur Diphtherie‐Tetanus‐Auffrisch‐

impfung Jugendlicher zwischen 11‐15 Jahren eingeführt  die Kostenübernahme der HPV‐Impfung wurde bis Ende 2017 verlängert 

    

 Wissenswertes  METHOTREXAT  

Methotrexat ist ein „alter“ Wirkstoff, dem man in der Apotheke noch oft begegnet, meist in Form von Tabletten oder Injektionen, der aber in den PN noch nie detailliert besprochen wurde. Dieser Artikel  bietet  Gelegenheit,  die  verschiedenen  Einsatzmöglichkeiten  und  die  Ratschläge  zur korrekten Anwendung durchzugehen.  

 © Pharma‐News  Seite 14  Nummer 104, Juni 2013 

Methotrexat  ist  ein  Zytostatikum  aus  der  Gruppe  der  von  der  Folsäure  abgeleiteten Antimetaboliten. Während  seine Anwendung  in der Onkologie  tendenziell  seltener wird, nimmt sein  Einsatz  als  Immunsuppressivum  bei  diversen  Autoimmunkrankheiten  wie  Psoriasis  (bei Resistenz gegen die klassische Therapie), rheumatischen Krankheiten (z.B. rheumatoide Arthritis, für die es Therapie der Wahl  ist), Morbus Crohn etc. ständig zu. 18 Bei einer Verwendung als Zytostatikum (Behandlung in Zyklen, parenteral oder oral)  ist die Dosierung  relativ hoch:  im  Allgemeinen werden  tägliche Dosen  verab‐reicht.  

In  der  Immunsuppression  besteht  die  Behandlung meistens  aus  tiefen Dosen,  einmal wöchentlich, oral oder als i.m. oder s.c. Injektion.  

Fälle  zufälliger  Überdosierung mit  schweren, manchmal  tödlichen  Vergiftungen wurden  in  der Schweiz und weltweit  gemeldet. Die meisten dieser  Intoxikationen  erfolgten durch Dosierungs‐fehler,  wobei  die  wöchentlich  verschriebene  Dosis  einmal  täglich  anstatt  einmal  pro  Woche verabreicht oder vom Patienten selber eingenommen wurde. Es  ist daher äusserst wichtig, dass der  Arzt  den  Patienten  genau  über  die  Dosierung  der Methotrexat‐Therapie  informiert.19  Das Apothekenteam  muss  sich  ebenfalls  vergewissern,  dass  die  Patienten  die  korrekte  Dosierung verstanden haben , z.B. bei der Wiederholung auf Rezept, und gegenüber einem Überdosierungs‐problem sehr aufmerksam sein (Anzeichen s.u.).  

Die wöchentliche Verabreichung tiefer Dosen (5‐25 mg je nach Indikation) erfolgt im Allgemeinen per os  (METHOTREXAT  FARMOS®,  SANDOZ® oder PFIZER®),  es  sind  aber  auch  gebrauchsfertige parenterale (s.c, i.m. und i.v.) Präparate im Handel (METOJECT® oder METHOTREXAT SANDOZ®).   

Empfehlungen  zur Sicherung der Methotrexat‐Behandlung  (sowohl  im Spital als auch  zu Hause) wurden von der Stiftung  für Patientensicherheit veröffentlicht; sie können von deren Homepage  heruntergeladen  werden.20  Sie  erwähnen  beispielsweise,  dass  es  von  Vorteil  sei,  mit  dem Patienten zusammen einen Wochentag für die wöchentliche Einnahme zu bestimmen und diesen dann auf dem Rezept zu vermerken. Dieser Wochentag muss auch auf der Etikette auf der dem Patienten  abgegebenen  Methotrexat‐Packung  erscheinen  (neben  Namen,  Vornamen  und Geburtsdatum des Patienten).  

Die  Patienten,  und  wenn  möglich  auch  deren  Angehörige, müssen  detailliert  über Anzeichen und  Symptome  einer  Intoxi‐kation  instruiert werden: Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Entzündung  der Mundschleimhaut,  Bauchschmerzen,  trockener Husten  und  kleine  rot‐braune  Läsionen  auf  der  Haut.  Gege‐benenfalls muss unverzüglich der Arzt oder das Spital  informiert werden. Wie  für  alle  Zytostatika  müssen  bei  Manipulationen  mit  Pro‐dukten  auf  der  Basis  von  Methotrexat  gewisse  Vorsichts‐massnahmen getroffen werden. Eine zufällige Verabreichung an Personen, die nicht  in Behandlung stehen  (z.B. durch  Inhalation von Partikeln, einen Stich mit einer Spritze etc.) muss vermieden werden.  Bei  direktem  Kontakt mit  der  Substanz  können  lokale Reizungen auftreten: 

                                                        18 Arzneimittel-Kompendium der Schweiz, Documed AG,  www.compendium.ch  19 Schweiz. Ärztezeitung 2012; 93 (49): 1818 20 http://www.patientensicherheit.ch/de/publikationen/Quick-Alerts.html

Wirkmechanismus von Methotrexat  

Methotrexat  ist  ein  Folsäurederivat.  Es  hemmt  ein Enzym, die Dihydrofolatreduktase, die  zur  Synthese und  Reparatur  von  DNA/RNA  benötigt  wird.  Methotrexat  wirkt  also  über  eine  Hemmung  der Zellproliferation,  die  bei  Krebs  und  Psoriasis beschleunigt  ist,  und  über  eine  Immunsuppression, die bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten angestrebt wird.18  

 © Pharma‐News  Seite 15  Nummer 104, Juni 2013 

• Tabletten dürfen auf keinen Fall ohne entsprechende Vorsichtsmassnahmen geteilt oder  zerkleinert werden 

• das  Pflegepersonal  oder  die  Angehörigen müssen  bei  der  Vorbereitung  des Medikaments  Gummi‐handschuhe tragen 

• die  Patienten müssen  sich  nach  einer Manipulation mit Methotrexat‐Tabletten  oder  ‐Spritzen  die Hände waschen 

• gebrauchte Spritzen müssen in einem gesicherten Behälter gesammelt werden;  dieser muss  in  die Apotheke  zurück‐gebracht werden 

• auch alle angebrochenen und  intakten Packungen müssen nach  Abbruch  der  Therapie  in  die  Apotheke  zurück‐gebracht werden 

Da Methotrexat zytotoxisch und  teratogen wirkt, müssen alle  Patienten  (Frauen  und  Männer)  im  fortpflanzungs‐fähigen  Alter  eine  zuverlässige  Kontrazeptionsmethode anwenden, während und bis zwölf Wochen nach Ende der Therapie.   

Methotrexat  wird  hauptsächlich  unverändert  über  die Nieren ausgeschieden; aus diesem Grund müssen Männer unter der Therapie im Sitzen urinieren, als Schutz vor einer möglichen Kontamination.  

Auf Grund seiner Elimination verursacht Methotrexat vor allem Interaktionen mit Medikamenten, die seine renale Ausscheidung hemmen  (potentielles Risiko  für eine Überdosierung): NSAR, ACE‐Hemmer,  Sartane  und  gewisse  Antibiotika  (Penicillin,  BACTRIM®  und  Generika).  Patienten mit einer  Nieren‐  oder  Leberinsuffizienz  haben  ein  besonders  hohes  Risiko.  Bei  ihnen  muss  eine Dosisanpassung vorgenommen werden, um die unerwünschten Wirkung zu minimieren und eine Überdosierung zu vermeiden.  

Wie  bei  jeder  Pharmakotherapie  muss  eine  Einnahme  weiterer Medikamente,  auch  solcher  in  der  Selbstmedikation,  dem  Arzt oder Apotheker mitgeteilt werden. Verlangt ein Patient in der Apo‐theke ein Analgetikum oder ein Antipyretikum, so muss Paraceta‐mol der Vorzug gegeben werden.  

Die  häufigsten  UAW  sind  Ulzera  im  Mund,  Leukopenie  (Ver‐ringerung der Anzahl weisser Blutkörperchen), Übelkeit und Bauch‐schmerzen. Weiter können auftreten: eine geschwächte Resistenz gegen  Infektionen,  anormal  ausgebildete  rote  Blutkörperchen, Unwohlsein,  übermässige  Erschöpfung,  Schüttelfrost,  Fieber  und Schwindel. Da Methotrexat photosensibilisierend wirkt, muss den Patienten dringend empfohlen werden, sich nicht ohne wirksamen 

Schutz der Sonne auszusetzen.  

Immer mit dem Ziel, die Behandlung sicherer zu machen, sollte den Patienten bei Beginn einer Therapie mit Methotrexat ein Merkblatt abgegeben werden; im Folgenden ein Beispiel:21  

ORALE BEHANDLUNG MIT METHOTREXAT ‐ PATIENTENINFORMATION  Medikament: Methotrexat (MTX) in Form von Tabletten zu 2.5, 5 oder 10 mg  

Therapeutische Kategorie: Zytostatikum/Antimetabolit  

Welche Krankheiten können mit diesem Medikament behandelt werden?  

                                                        21 http://pharmacie.hug-ge.ch/infomedic/utilismedic/metho_infopat.pdf

Wer mehr wissen möchte…  

Die  Kombination  von Methotrexat in wöchentlichen Dosen und einem NSAR  ist  nicht  absolut  kontra‐indiziert.  Sie muss  aber  vorsichtig erfolgen:  bis  zur  Dosierung  von 15mg  Methotrexat  pro  Woche kann  die  NSAR‐Einnahme  (z.B. Ibuprofen  in  der minimal  nötigen Dosierung)  empfohlen werden  für Patienten  ohne  weiteren  Risiko‐faktoren  (z.B.  eingeschränkte  Nie‐renfunktion, Magenblutung  in  der Anamnese).  

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‐ Psoriasis  ‐ rheumatoide Polyarthritis  ‐ gewisse andere Autoimmunkrankheiten (z.B. Morbus Crohn) 

Wie wird das Medikament eingenommen?  Die Tabletten müssen mit einem grossen Glas Wasser, im Prinzip einmal pro Woche, eingenommen werden; sie dürfen weder geteilt noch zerkleinert werden.  

Wie wird das Medikament aufbewahrt?  Bei Raumtemperatur; nicht über das Verfalldatum hinaus anwenden; ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.  

Vorgehen beim Vergessen einer Tablette?  Das Medikament kann am folgenden Tag eingenommen werden; wird das Vergessen erst mehrere Tage später bemerkt, muss der Arzt kontaktiert werden.  

Welche unerwünschten Wirkungen sind möglich?  Das Auftreten von Fieber, Brennen oder Entzündungen im Mund, Durchfall, Bauchschmerzen, trockenem Husten und kleinen rot‐braunen Läsionen auf der Haut müssen Sie unverzüglich Ihrem Arzt (oder dem diensthabenden Arzt mit der Präzisierung, dass Sie Methotrexat und allfällige weitere Medikamente einnehmen) melden.  

Müssen besondere Vorsichtsmassnahmen getroffen werden?  Andere Medikamente, auch solche in der Selbstmedikation, dürfen nicht ohne vorherige Information des Arztes oder des Apothekers eingenommen werden, da dies die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen kann. Methotrexat erhöht die Sensibilität auf Sonnenlicht; es muss ein Sonnenschutz mit SPF 15 oder höher verwendet werden.  

Schwangerschaft und Stillzeit:  Alle Patienten (Frauen und Männer) im fortpflanzungsfähigen Alter müssen eine Kontrazeption anwenden, um eine Schwangerschaft während und zwölf Wochen nach der Behandlung zu verhüten. Stillen ist verboten.  

Bei einem Behandlungsabbruch: Alle angebrochenen und intakten Packungen müssen unbedingt in die Apotheke zurückgebracht werden.  METHOTREXAT ‐ wichtig für die Beratung:  

zytostatisches Medikament, das vor allem bei Autoimmunkrankheiten eingesetzt wird  orale oder parenterale Verabreichung in tiefen Dosen einmal pro Woche bei rheumatoider Arthritis und Psoriasis 

Überdosierungen, manchmal mit tödlichem Ausgang, durch eine tägliche anstatt eine wöchentliche Einnahme, wurden beschrieben 

den mit dem Patienten abgemachten Wochentag für die Einnahme/Injektion auf der Packungsetikette notieren 

sich versichern, dass der Patient die Dosierung richtig verstanden hat; eventuell eine schriftliche Patienteninformation abgeben 

   ABSTILLEN  

Stillen  ist  immer die beste Lösung für die Ernährung eines Säuglings. Allerdings  ist es nicht  immer möglich oder wird von  der Mutter  allenfalls  nicht  gewünscht. Was muss  in diesem  Fall  zum  Stoppen des Milchflusses unternommen werden?  

Der  Einschuss  der Milch  ist  ein  physiologischer  Vorgang, der  zwei bis drei Tage nach der Geburt  stattfindet, wenn die  Plazenta  vollständig  ausgestossen  und  Prolaktin ausgeschieden wird. Von  da  an wird  die  Laktation  durch 

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das Saugen, das die Brüste leert und die Brustwarzen stimuliert, aufrechterhalten.22  

Physiologisch wird nach einer bis zwei Wochen keine Milch mehr gebildet, wenn die Brüste nicht mehr  entleert  werden.  Während  dieser  Zeitspanne  verursacht  dies  aber  Schmerzen,  zudem besteht ein gewisses Risiko für einen Verschluss der Milchgänge und in der Folge für eine Infektion (Brustentzündung oder Mastitis).22 Wie kann die Milchproduktion schneller gehemmt werden? 23  

Eine  früher  verbreitete  Technik  ist  das  Einbinden  der Brüste  zur Kompression der Brust, damit diese  sich nicht mehr füllen kann. Eine andere propagierte Methode ist das Tragen  eines  Büstenhalters  Tag  und  Nacht.22,24  Diese mechanischen  Techniken  sind  nicht  gut  belegt  und  laut einer  kleinen  Studie  scheinen  sie der Mutter  sogar mehr Probleme als Erleichterung zu bringen.22 Weitere Empfeh‐lungen betreffen das Auflegen von Jasminblättern oder Eis auf die Brüste, das Einschränken der Trinkmenge oder die Einnahme  von  Vitamin  B6,  alles  ohne  die  geringste Evaluation.22   

Es werden  daher  oft Medikamente  zum  Abstillen  einge‐setzt. Die Wahl  fällt meistens auf Dopamin‐Agonisten wie PARLODEL®  (Bromocriptin)  oder DOSTINEX®  (Cabergolin), die  die  Ausscheidung  von  Prolaktin  in  der  Hypophyse hemmen. Das Medikament mit der am besten dokumentierten Wirksamkeit  ist PARLODEL®:  laut den  verfügbaren  Studien  zeigen  ca.  70%  der  Frauen  eine  Hemmung  der  Laktation  ohne Brustschmerzen  gegenüber  20%  unter  Placebo.22,23  DOSTINEX®  scheint  nicht  wirksamer  als PARLODEL® zu sein.22 Diese Medikamente sind zwar wirksam, aber ihre schweren unerwünschten Wirkungen,  die  schon  unter  der  ersten  Dosis  auftreten  können,  dürfen  nicht  vernachlässigt werden: Hypertonie, Myokardinfarkt, Schlaganfall, Halluzinationen und Konvulsionen. Nur  schon zwischen 2008 und 2009 wurden in der Region Rhône‐Alpes in Frankreich 77 Fälle schwerer UAW, darunter zwei Todesfälle, gemeldet.25 Auf Grund von Pharmakovigilanz‐Daten haben die USA die Verwendung von Dopamin‐Antagonisten zum Abstillen verboten. In der Schweiz ist DOSTINEX® zur Hemmung der Laktation zugelassen, aber nur wenn ein medizinischer Grund vorliegt (z.B. bei einer sehr  schmerzhaften Mastitis) und unter der Bedingung einer  regelmässigen Blutdruckkontrolle bei  der Mutter  in  den  ersten  sieben  Tagen  nach  Behandlungsbeginn.26 Die Dosierung  beträgt zwei Tabletten auf einmal, wenn das Abstillen innert 24 Stunden nach der Geburt stattfindet, oder eine halbe Tablette alle zwölf Stunden, wenn es später beginnt.23 Keine besondere Empfehlung wird  für die Anwendung von PARLODEL® gemacht:  zur  Laktationshemmung wird am ersten Tag morgens  und  abends  je  eine  halbe  Tablette,  dann  eine  Tablette  zweimal  täglich während  zwei Wochen eingenommen.23   

Können auch andere Medikamente verwendet werden?  

                                                        22 La Revue Prescrire 2012; 32 (350): 918‐920 23 Empfehlungen der WHO, „breastfeeding“ 24 Cochrane Database of Systematic Reviews: “Treatments for suppression of lactation” 2009, Issue 1 25 La Revue Prescrire 2010; 30 (325): 828 26 Arzneimittel‐Kompendium der Schweiz, konsultiert März 2013 

Stillen:23  Stillen  ist das  ideale Mittel, dem Säugling die für Wachstum und gesunde Entwicklung nöti‐gen  Nährstoffe  zuzuführen.  Praktisch  alle Mütter können  stillen, wenn  sie über präzise Informationen, die Unterstützung der Familie und des Gesundheitssystems verfügen.  Das  Kolostrum,  eine  milchige,  gelbliche  und dickflüssige  Ausscheidung  am  Ende  der Schwangerschaft,  stellt,  wie  es  die  WHO propagiert,  die  ideale  Ernährung  für  das Neugeborene  dar,  das  sich  ab  den  ersten Stunden nach der Geburt beginnen muss, sich zu  ernähren.  Die  ausschliessliche  Bruster‐nährung  wird  bis  zum  Alter  von  sechs  Mo‐naten  empfohlen.  Von  sechs  Monaten  bis zwei Jahren oder älter muss das Stillen durch weitere Nahrungsmittel  ergänzt werden. Das alleinige  Stillen  während  der  ersten  sechs Monate  senkt  unter  anderem  das  Risiko  für All i A th d I f kti

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Homöopathische Arzneimittel?  Es  gibt  keine wissenschaftlichen  Belege  für  die Wirksamkeit  bei dieser Indikation.22 Oestrogene? Auch die sind nicht das Gelbe vom Ei: diese Hormone erhöhen das Risiko für Venen‐thrombosen,  ein  Risiko,  das  gleich  nach  der  Geburt  sowieso  schon  hoch  ist – also  keine  erste Wahl.22 Diuretika?  Sie  sind  zu  diesem  Zweck  eingesetzt  worden,  es  gibt  aber  keine  Studien,  die  ihre Wirksamkeit beweisen würden, dafür sind ihre UAW bestens bekannt: Elektrolytstörungen, Hypo‐tonie, Niereninsuffizienz etc. 22   

Wie man sieht, können die verfügbaren Optionen nicht vollständig befriedigen und sind nicht ohne Risiken.  Ist eine  Laktationshemmung nötig,  so wird  von  verschiedenen  Seiten empfohlen,  keine besonderen Massnahmen zum Stoppen des Milchflusses zu ergreifen, sondern der Mutter einzig anzuraten,  gegen  die  Brustschmerzen  ein  Analgetikum  einzunehmen.22  Paracetamol  ist  das  in diesem Fall am besten geeignete Analgetikum, ohne spezielles Risiko für die Mutter.22  ABSTILLEN ‐ wichtig für die Beratung:  

physiologisches Einstellen der Milchproduktion nach einer bis zwei Wochen ohne Stillen  keine wirklich wirksamen physikalischen Massnahmen  Pharmakotherapien sind wirksam, aber nicht ohne Risiko: wenn möglich meiden  DOSTINEX®: während einer Woche täglich den Blutdruck messen  Analgetikum  empfehlen  (Paracetamol  ist  am  besten  dokumentiert)  gegen  die  Brust‐

schmerzen    

In Kürze  EBIXA® 20mg: laktosefreie Tabletten  

EBIXA®  (Memantin)  ist  ein Medikament,  das  bei Alzheimer‐Demenz  verwendet wird  (detailliert vorgestellt  in  PN  Nr.  10  Dezember  2003,  nur  französisch). Wie  bei  den  übrigen  gegen  diese Krankheit eingesetzten Medikamente wird auch hier die Wirksamkeit als bescheiden eingeschätzt: es erlaubt im Allgemeinen, während einiger Monate die Symptome zu bessern. EBIXA® kann allein oder  in  Kombination  verwendet  werden;  vor  allem  zusammen  mit  Donepezil  (ARICEPT®  und Generika). Die Dosierung in der Erhaltungstherapie beträgt eine Tablette täglich; Standarddosis ist 20 mg pro Tag, reduziert auf 10 mg bei Niereninsuffizienz. Die Tabletten zu 20 mg enthalten keine Laktose. Für die alte Formel der Tabletten zu 10 mg traf dies aber nicht zu, sie konnte deshalb bei Laktoseintoleranz möglicherweise schlecht verträglich sein. Auch diese Zusammensetzung wurde kürzlich  geändert:  alle  Stärken  von  EBIXA®  (inkl.  die  Tabletten  der  Starterpackung)  sind  nun laktosefrei.  

CIPRALEX MELTZ®: neue Form vor der Markteinführung der Generika!  

Die Firma Lundbeck bereitet sich auf die nächstens erfolgende Markteinführung der Generika ihres Antidepressivums  CIPRALEX®  vor,  indem  sie  eine  neue  galenische  Form  anbietet:  CIPRALEX MELTZ®, Schmelztabletten mit Minzengeschmack. Zwei Stärken stehen zur Verfügung: 10 und 20 mg,  in  Packungen  zu  12,  respektive  30  Stück.  Laut  Unterlagen  der  Firma  ist  diese  neue  Form 

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vorteilhafter als die Standardtabletten. Dies trifft zu für die Tabletten zu 10 mg, diejenigen zu 20 mg kommen aber in dieser Form teurer zu stehen.  

KOMBIGLYZE® XR: neues orales Antidiabetikum... kein Plus!  

KOMBIGLYZE® XR ist ein orales Antidiabetikum, zusammengesetzt aus Metformin (GLUCOPHAGE® und Generika) und Saxagliptin (ONGLYZA® ‐ besprochen in PN Nr. 95 Juli/August 2012). Der zweite Wirkstoff  gehört  zur  Klasse  der  Gliptine,  wie  beispielsweise  Sitagliptin  (JANUVIA®/JANUMET®) oder  Linagliptin  (TRAJENTA®/JENTADUETO®). KOMBIGLYZE® XR  ist also ein weiteres orales Anti‐diabetikum, das ein Gliptin mit Metformin kombiniert. Da sich die Gliptine untereinander punkto Wirksamkeit  nicht  unterscheiden,  bringt  dieses  neue  Medikament  nichts  Neues  für  die  Be‐handlung  des  Diabetes.  Zur  Erinnerung:  bei  der  Abgabe  von  Gliptinen  nicht  vergessen,  die Patienten über das Risiko einer Pankreatitis aufzuklären. Alarmierende Symptome sind heftige und andauernde Bauchschmerzen.  In diesem  Fall muss der Patient unverzüglich  seinen Arzt  kontak‐tieren oder sich direkt ins Spital begeben!  

E‐Cigarette FREE®: einige technische Änderungen  

Die E‐Cigarette FREE® (elektronische oder elektrische Zigarette) ist ein Gerät mit Batterie, Patrone und Atomizer, das eine aromatisierte Flüssigkeit in einem Filter erwärmt (s. PN Nr. 82 April 2011). Sie bildet Dampf und nicht Rauch (keine Verbrennung). Da sie kein Nikotin enthält,   gilt sie nicht als  Hilfsmittel  zur  Raucherentwöhnung.  Die  Anwendung  solcher  Apparaturen  wird  kontrovers beurteilt;  aktuell erlaubt das BAG nur den Verkauf  von elektronischen  Zigaretten ohne Nikotin. Laut  einer  Information  des  Herstellers  wurden  einige  technische  Änderungen  vorgenommen: erhöhte Dampfproduktion, Geschmackssteigerung und Formanpassungen.         

Anmerkung des Herausgebers  

Die Empfehlungen in Pharma‐News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung. 

 

 © Pharma‐News  Seite 20  Nummer 104, Juni 2013 

Resultate des Lesetests der PN 101 - die Gewinnerinnen: Fehlerfrei!S challer Elise  Pharmacie du Tilleul  Delémont  EinoderzweientschuldigteFehler!Fatio Marie‐ J eanne  Pharmacie de Chardonne  Chardonne Soumagne Marieke   Pharmacie Sun Store    Vevey Humbert Charline    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds F ioritto Priscille    Pharmacie S chneeberger   Tramelan Pedretti Valérie    Pharmacie des Fontaines    Carouge Fournier Nathalie  Pharmacie de Nendaz  Haute‐Nendaz Tolve Catherine    Pharmacie des Fontaines    Carouge Calcada Monica    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Ney Maude      Pharmacie Sun Store    Rolle Cottier Tifanny    Pharmacie Vouilloz     Martigny Hofmann Evelyne    Pharmacie de St‐Prex S A    S t‐Prex Boson Malika     Pharmacie Vouilloz     Martigny Cucuzza Samanta    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Halm Virginie      Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Lambert Marielle    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Vara Riccio Irène    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Durupt Armand    Pharmacie Sun Store    La Chaux‐de‐Fonds Trepier Patricia    pharmacieplus de colombier sa  Colombier Bühlmann Amélie    Pharmacie S chneeberger   Tramelan Theytaz Nicole    Pharmacie Sun Store    S ierre Lambercier Patricia  Pharmacie Plus Centrale  F leurier C rettenand Cindy    Pharmacie de Riddes    Riddes Fontanella Carine    Pharmacie Plus Centrale    F leurier   Peguiron Nicole    Pharmacie de la Vallombreuse  Prilly      

   

      

Die glückliche Gewinnerin ist ELISE SCHALLER! Sie gewinnt einen Bon ihrer Wahl über 100.‐  

Bravo an alle Teilnehmerinnen!

 © Pharma‐News  Seite 21  Nummer 104, Juni 2013 

LESETEST     Pharma‐News Nr. 103    Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage:  

 1) Kreuzen Sie die korrekten Aussagen zur Roten Reishefe an: 

a) Ihr Wirkmechanismus ist der gleiche wie der der Statine   b) Rote Reishefe wird in der Schweiz als Medikament eingestuft und  

daher in Form standardisierter Extrakte verkauft   c) Rote Reishefe kann als Ergänzung einer Behandlung mit  

lipidsenkenden Medikamenten empfohlen werden   d) Rote Reishefe kann je nach Herstellungsprozess toxisch wirken   e) Als natürliches Produkt stellt sie kein Risiko dar für Interaktionen mit  

andern Medikamenten         2) Kann VITASPRINT B12® bei nachgewiesenem Vitamin B12‐Mangel eingesetzt werden?   

Warum?  

 

 

3) RICHTIG oder FALSCH zu Herpes labialis?  a) Man kann mit dem Herpesvirus angesteckt sein und niemals einen Ausbruch der   RICHTIG/FALSCH 

Infektion zeigen   b) Ohne Applikation einer antiviralen Creme heilt der Lippenherpes‐Schub nicht ab  RICHTIG/FALSCH c) Eine orale antivirale Therapie ermöglicht die definitive Elimination des Virus aus dem Körper  RICHTIG/FALSCH d) Die lokalen Behandlungen müssen innert zwölf Stunden nach den ersten Symptomen  

appliziert   werden, um eine gewisse Wirksamkeit zu erreichen  RICHTIG/FALSCH e) Wenn die Bläschen einmal verkrustet sind, ist die infizierte Person nicht mehr ansteckend  RICHTIG/FALSCH 

      4) Wählen Sie aus! 

a) SYCREST® gibt es als Sublingualtabletten       Schmelztabletten    

b) SYCREST® ist indiziert zur Behandlung bipolarer Störungen       der Schizophrenie    

c) Eine Therapie mit SYCREST® wird begonnen zu Hause       im Spital      

d) SYCREST® wird eingenommen einmal täglich abends       morgens und abends    

e) SYCREST® muss verabreicht werden während einer Mahlzeit       vor oder nach einer Mahlzeit      

5) Was kann einem Kunden, der seine Lippenherpes‐Eruption schützen  möchte, ausser den Patchs empfohlen werden?   

 Welche Ratschläge müssen die Abgabe begleiten?   

  

 © Pharma‐News  Seite 22  Nummer 104, Juni 2013 

6) ARTERIA‐VITA® ist (mehrere Antworten möglich): a) Das Generikum von PADMA® 28   b) Ein Medikament, das von der tibetischen Medizin inspiriert ist   c) Eine Spezialität zur Behandlung von Zirkulationsstörungen   d) Ein identisches Produkt zu PADMA® 28 und PADMED CIRCOSAN®   e) Ein Medikament, das eine gewisse Wirksamkeit in der Behandlung  

der Claudicatio intermittens bewiesen hat                                                          

7) Zählen Sie drei mögliche Ursachen eines Vitamin B12‐Mangels auf:  −  

−      

−      

 8) RICHTIG oder FALSCH zur Anwendung der Neuroleptika?  

a) Typische und atypische Neuroleptika zeigen im Allgemeinen die gleiche Wirksamkeit   RICHTIG/FALSCH b) Die klassischen Neuroleptika können Ursache endokriner Störungen sein  RICHTIG/FALSCH c) Die klassischen Neuroleptika sind indiziert in der Therapie der Schizophrenie und die  

atypischen in der der bipolaren Störungen  RICHTIG/FALSCH  d) Gewisse Neuroleptika werden zum Stoppen des Erbrechens unter Krebs‐ 

medikamenten eingesetzt   RICHTIG/FALSCH e) Neuroleptika sind Medikamente, die auch an Kinder verabreicht werden können  RICHTIG/FALSCH 

  

9) Streichen Sie diejenigen Indikationen durch, bei denen Neuroleptika nicht verwendet werden können:  Hyperprolaktinämie  ‐  Schizophrenie  ‐  Autismus  ‐  Depression  ‐  Demenz  ‐  extrapyramidale Störungen  ‐  

Zwangsstörungen  ‐  neuropathische Schmerzen  ‐  Parkinson  ‐  Angststörungen 

  10) Wählen Sie aus! 

a) Vitamin B12 ist ein  wasserlösliches       fettlösliches Vitamin    

b) Ein Vitamin B12‐Mangel kommt häufig vor bei Kindern       Betagten    

c) Vitamin B12 findet sich vor allem in  grünem Gemüse       Fleisch      

d) Ein Vitamin B12‐Mangel kann sich äussern durch neuropsychische Störungen       lockere Zähne    

e) Eine Injektion von Vitamin B12 erfolgt im Allgemeinen intramuskulär       über eine Infusion    

  

 

 

Senden Sie einen Test pro Pharma‐Assistentin vor dem 25. Juni 2013 per Fax an die Nr. 022 363 00 85  

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Unterschrift   Stempel der Apotheke