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E4542 2 2016 Donkey or Elephant? The Race to the White House 2016

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Donkey or Elephant? The Race to the White House 2016

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Zeitschrift für die Praxis der politischen Bildung

THEMA IM FOLGEHEFT

»Politik & Unterricht« wird von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)herausgegeben.

HERAUSGEBERLothar Frick, Direktor

CHEFREDAKTEURProf. Dr. Reinhold [email protected]

REDAKTIONSASSISTENZSylvia Rösch, [email protected] Holz, TübingenElly Reich, Karlsruhe

ANSCHRIFT DER REDAKTIONStaffl enbergstraße 38, 70184 StuttgartTelefon: 0711/164099-45; Fax: 0711/164099-77

REDAKTIONJudith Ernst-Schmidt, Oberstudienrätin,Werner-Siemens-Schule (Gewerbliche Schule für Elektrotechnik), Stuttgart Dipl.-Päd. Martin Mai, Wilhelm-Lorenz-Realschule,EttlingenDipl.-Päd. Holger Meeh, Akademischer Rat,Pädagogische Hochschule HeidelbergDr. Wibke Renner-Kasper, Konrektorin der Schule am Stromberg, Gemeinschaftsschule Illingen-MaulbronnAngelika Schober-Penz, Oberstudienrätin,Erich-Bracher-Schule (Kaufmännische Schule), Kornwestheim

GESTALTUNG TITELBertron.Schwarz.Frey, Gruppe für Gestaltung, Ulmwww.bertron-schwarz.de

DESIGN UND DIDAKTIKMedienstudio Christoph Lang, Rottenburg a. N., www.8421medien.de

VERLAGNeckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-SchwenningenMarketing/Anzeigen:Leitung: Rita Riedmüller, Tel: 07721/[email protected]: Alexandra Beha, Tel: 07721/[email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4 vom 1.1.2015

DRUCKPFITZER GmbH & Co. KG, Benzstraße 39, 71272 Renningen

Politik & Unterricht erscheint vierteljährlich.Preis dieser Nummer: 3,50 EURJahresbezugspreis: 14,00 EURUnregelmäßige Sonderhefte werden zusätzlich mit je 3,50 EUR in Rechnung gestellt.Abbestellung zum Jahresende schriftlich

Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingesendete Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Haftung.

Nachdruck oder Vervielfältigung auf elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung der Redaktion.

Titelfoto: © PeskyMonkey – iStock PhotoAufl age dieses Heftes: 21.000 ExemplareRedaktionsschluss: 2. Mai 2016ISSN 0344-3531

Inhalt

Editorial 1Autoren dieses Heftes 1

Unterrichtsvorschläge 2 – 10

Einleitung 2

Texte und Materialien 11 – 47

Baustein A: Germany and the United States of America 12Baustein B: How the President of the U.S. is Elected 14Baustein C: The Big Issues of the 2016 Campaign 31Baustein D: The Away Game: The Score of the U.S.

as a Global Player 41

Das komplette Heft fi nden Sie zum Downloaden als PDF-Datei unter www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm

Zu zahlreichen Materialien in diesem Heft stehen deutsch- oder englischsprachige Alternativen bzw. Annotationen unter www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm zur Verfügung.

Politik & Unterricht wird um digitale Angebote erweitert. Zu jedem Heft stehen Arbeitsmaterialien online zur Nut-zung in Kombination mit Beamer, interaktivem White-board, PC oder Tablet zur Verfügung. Sie sind an diesem Symbol zu erkennen.

Politik & Unterricht wird auf umweltfreundlichem Papier mit Zellstoff aus nachhaltiger Forst-wirtschaft und Recyclingfasern gedruckt.

Demografi scher Wandel

HEFT 2 – 2016, 2. QUARTAL, 42. JAHRGANG

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EditorialWenn die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika im November 2016 wählen, ist das eine Ent-scheidung von weltpolitischer Bedeutung. Die USA sind die größte Wirtschaftsmacht und ihr Präsident ist der mäch-tigste Politiker der Welt. Oder wird zum ersten Mal in der Geschichte des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten eine Frau das Rennen um das Weiße Haus für sich entschei-den? Wahlmänner, Primaries und Swing States – das US-amerikanische Wahlsystem ist kompliziert. Die Kandidaten durchlaufen einen langen und aus deutscher Perspektive auch eigenwilligen Auswahlprozess. Auch der Wahlkampf und die eigentliche Wahl unterscheiden sich in vielen Punk-ten deutlich von der deutschen Wahlkultur und sind oftmals nur aus der Geschichte der USA oder vor dem Hintergrund der spezifischen US-amerikanischen politischen Kultur zu verstehen.

Das alles ist Grund genug, den Präsidentschaftswahlen eine eigene Ausgabe von »Politik & Unterricht« zu widmen. Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Zeitschrift nutzen wir dabei die Gelegenheit und bieten ein bilinguales Heft an. Fast alle Materialien stehen in englischer und parallel dazu in deutscher Sprache zur Verfügung. Unter www.politik-undunterricht.de/2_16/uswahl.htm finden Sie eine ganze Fülle an zusätzlichen Materialien zur Printausgabe. Darüber hinaus gilt, was für P&U immer gilt: Wir wollen praxisnahe Materialien anbieten, die über das Schulbuch hinausreichen und vor allem möglichst aktuelle Ansätze liefern, um sich mit dieser wichtigen Wahl zu beschäftigen.

Diese Ausgabe von »Politik & Unterricht« ist in enger Zu-sammenarbeit zwischen der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Deutsch-Amerika-nischen Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut e. V. in Stuttgart entstanden. Unser besonderer Dank geht darüber hinaus an die Autorinnen und den Autor des Heftes, die sich auf die Herausforderung eingelassen haben, gemeinsam eine P&U-Ausgabe zu erarbeiten, die den bilingualen und fächerüber-greifenden Ansatz umsetzt.

Begleitend zu dieser vorliegenden Ausgabe verweisen wir gerne noch auf die Online-Angebote unserer beiden Einrich-tungen. Unter www.uswahl.lpb-bw.de finden Sie vielfältige und aktuelle Informationen rund um die US-Wahl. Unter www.daz.org können Sie mehr über die umfangreichen Angebote von »America Explained – DAZ for Schools« erfahren, aber auch Details über das Kultur- und Sprachkursprogramm des Deutsch-Amerikanischen Zentrums in Stuttgart sowie über dessen Bibliothek, die sich mit ihrem englischsprachigen Bestand vor allem auch an ein junges Publikum richtet.

Lothar FrickDirektor der LpB

Christiane PykaDirektorin des Deutsch-Amerikanischen Zentrums Stuttgart

DIE AUTORINNEN UND DER AUTOR DIESES HEFTES

Jasmin Domberg, geb. 1984, ist Amerikanistin und Politologin. Sie ist Kulturreferentin im Deutsch-Amerika-nischen Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut in Stuttgart.

Krista Ann Eichler, geb. 1963 in New Albany, Indiana (USA), unterrichtet Englisch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft am Goldberg-Gymnasium in Sindelfingen. Sie ist Fachberaterin für Englisch am Regierungspräsidium Stuttgart.

Sabrina Fritz, geb. 1964, berichtet seit 2011 als USA-Korrespondentin für den ARD-Hörfunk. Zuvor war sie ver-antwortlich für die Wirtschaftsberichterstattung im SWR-Hörfunk. Sie lebt mit ihrer Familie in Washington.

Susanne Götz, geb. 1964, ist Lehrerin für Englisch und Gemeinschaftskunde am Königin-Olga-Stift Gymnasium in Stuttgart. Sie ist Fachberaterin für Englisch am Re-gierungspräsidium Stuttgart und Lehrbeauftragte für Englisch am Staatlichen Seminar für Didaktik und Leh-rerbildung Stuttgart.

Dr. Jan Kulok, geb. 1974, unterrichtet Geschichte, Eng-lisch und Deutsch am Königin-Olga-Stift Gymnasium in Stuttgart und ist Lehrbeauftragter in der Lehrerausbildung sowie Fachberater für bilingualen Geschichtsunterricht.

Sylvia Loh, geb. 1954, unterrichtet Englisch am Gymna-sium Plochingen. Sie ist als Fachberaterin in der Lehrer-fortbildung und in der Lehrerausbildung am Seminar Ess-lingen und an der Universität Stuttgart tätig.

Die Beiträge der Autorinnen und des Autors:Einleitung: Sabrina FritzBaustein A: Jasmin DombergBaustein B: Krista Ann Eichler, Susanne Götz,

Sylvia LohBaustein C: Krista Ann Eichler, Susanne Götz,

Dr. Jan Kulok, Sylvia LohBaustein D: Dr. Jan Kulok

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E INLEITUNG

Die USA – ein außergewöhnliches Land? Die USA halten sich für etwas Besonderes. Präsidenten spre-chen oft von der »besten Nation der Welt« oder von einem »außergewöhnlichen Land«. Stimmt das? Sind die Verei-nigten Staaten wirklich etwas Besonderes im Vergleich zu anderen Ländern? Jedenfalls haben sie für ihr jugendliches Alter – sie werden in diesem Jahr 240 Jahre alt – schon ziem-lich viel erreicht. Die Vereinigten Staaten sind die größte Wirtschaftsmacht der Welt. Sie dominieren den Markt der Zukunftstechnologien, sie haben die stärkste Armee der Welt und sie sind mit 320 Millionen Einwohnern einfach groß. Zum Vergleich: Russland hat 140 Millionen Einwoh-ner, in Deutschland leben knapp 81 Millionen Menschen. Es gibt kaum eine Krise auf dieser Welt, bei der Journalisten und Politiker nicht nach kurzer Zeit fragen: Und was sagt Washington dazu? Egal, ob es um das Atomprogramm des Iran, die Besetzung der Krim oder um den Kampf gegen den »Islamischen Staat« geht, die USA spielen bei allen Kon-flikten eine wichtige Rolle.

Dabei wollte der 44. Präsident der USA, Barack Obama, diese Rolle gar nicht mehr übernehmen, als er im November 2008 ins Weiße Haus gewählt wurde. Er war angetreten, die Kriege im Irak und in Afghanistan zu beenden, die sein Vorgänger George W. Bush angefangen hatte. Er wollte die USA mit der arabischen Welt versöhnen, Partnerschaften bilden, Ländern Hilfe zur Selbsthilfe geben, kurz: Führen vom Rücksitz aus und nicht mehr vom Fahrersitz aus. Bei seiner Antrittsrede am 20. Januar 2009 sagte er: »An die muslimische Welt: Wir suchen einen neuen Weg vorwärts, der auf gegenseitigen Interessen und Respekt basiert. An die Führer in der Welt, die versuchen, Konflikte zu säen oder den Westen für ihre kranken Gesellschaften verantwortlich zu machen: Denkt daran, dass eure Bevölkerung euch daran misst, was ihr aufbaut, nicht daran, was ihr zerstört. An die, die durch Korruption an die Macht gekommen sind: Denkt daran, dass ihr auf der falschen Seite der Geschichte steht. Aber wir sind bereit, die Hand auszustrecken, wenn ihr bereit seid, die Faust zu öffnen.«

Sieben Jahre später hat sich dieser Traum nicht erfüllt. Die USA sind wieder in einen Krieg verwickelt, diesmal gegen den sogenannten »Islamischen Staat«. Der Nahe Osten ver-

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Am Abend der Amtseinführung des US-Präsidenten wird ganz Washington zur Partymeile. Auf dem Foto absol-viert das Präsidentenpaar Obama am 20. Januar 2009 beim sogenannten »Nachbarschaftsball« seinen ersten Tanz. Der erste afroamerikanische Präsident der USA ist als große Hoff-nung für die ganze Welt gestartet. Seine Bilanz nach acht Amtsjahren fällt gemischt aus.

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Einleitung

sinkt im Chaos. Das Verhältnis zu Russland ist eisgekühlt. Die Welt ist unter Präsident Obama nicht sicherer geworden. Ist seine Präsidentschaft also gescheitert? Wie sieht die Bilanz nach seinen zwei Amtszeiten aus?

Die USA sind wieder eine starke WirtschaftsmachtAls Barack Obama ins Weiße Haus einzog, blickte die Welt in einen tiefen Abgrund. Darin lagen Kredite, die nicht zurück-gezahlt wurden, Banken, die kein Geld mehr verleihen konn-ten, und Häuser, die von ihren Besitzern verlassen werden mussten. Die Finanzkrise hatte ihren Höhepunkt erreicht. In Sacramento (Kalifornien) lebten die Menschen in blauen Zeltstädten – ein Symbol für die, die alles verloren hatten. Die Arbeitslosenquote schnellte auf 10,8 Prozent hoch, der höchste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg.

Obama musste handeln, und zwar schnell, denn nicht nur die Banken gerieten ins Wanken. Weil niemand mehr Geld hatte oder einen Kredit bekam, kaufte sich auch niemand mehr ein Auto. Die großen US-Autobauer General Motors und Chrysler schlüpften unter das sogenannte »Chapter 11«. Das bedeutet, dass sie ihre Schulden nicht mehr zu-rückzahlen mussten und nun neue Gehalts- und Pensions-pläne aushandeln konnten. Die US-Regierung kaufte für fast 50 Milliarden Dollar Aktien von General Motors. Am Ende war das ein schlechtes Geschäft für den Steuerzahler, denn später verkaufte die US-Regierung die Aktien wieder mit 10 Milliarden Dollar Verlust. Doch was wäre passiert, wenn die großen amerikanischen Autohersteller tatsächlich pleite-gegangen wären? Zehntausende hätten ihren Job verloren, der Schaden für die US-Regierung wäre wahrscheinlich noch viel größer gewesen.

Wirtschaftlich sieht die Bilanz von Präsident Obama jeden-falls recht gut aus. Die Arbeitslosenquote ist auf 4,9 Pro-zent gesunken. Die Banken und die Autohersteller machen wieder satte Gewinne. Doch was ist aus den Menschen in

den blauen Zelten geworden? Viele amerikanische Familien haben sich von dem Schock der Finanzkrise nicht wieder erholt. Sie haben zwar einen Job gefunden, aber ihr Haus und ihr Erspartes sind weg. Das bedeutet auch, dass sie keine Rücklagen für ihre Rente oder für das Studium ihrer Kinder bilden konnten. Das durchschnittliche Nettoein-kommen einer US-amerikanischen Familie liegt bei etwa 4.000 Dollar pro Monat. Das sind acht Prozent weniger als vor der Finanzkrise. Viele Menschen in den USA macht dies wütend, denn die Reichen haben in den letzten Jahren ihr Vermögen vermehrt. Diese Wut ist im Wahljahr 2016 deutlich zu spüren.

Mehr Rechte für Schwule und LesbenAm 26. Juni 2015 traf der Oberste Gerichtshof der USA ein bedeutendes Urteil. Mit fünf zu vier Stimmen entschieden die höchsten Richter der USA, dass auch die Ehe zwischen zwei Männern bzw. zwischen zwei Frauen rechtens ist. »Diese Freiheit kann nicht mehr abgelehnt werden«, schrieb Richter Anthony Kennedy in seiner Begründung. Die Homo-Ehe war damit in den USA anerkannt. Das Weiße Haus erstrahlte in den bunten Farben der Schwulen- und Lesbenbewegung. Präsident Obama sagte: »Diese Entscheidung ist ein Sieg für Amerika.« Dieses Grundsatzurteil entbindet auch die Soldaten davon zu verschweigen, mit wem sie befreundet sind. Auch Schwule und Lesben dürfen sich in der US-Armee jetzt outen. Die Freiheit ist ein hohes Gut in den Vereinigten Staaten – die Freiheit zu sagen, was man will, an das zu glauben, was man will, und nun auch zu lieben, wen man will. Dieser Freiheitsgedanke ist ein Grund, warum es so viele Menschen in die USA zieht. Dennoch fällt es einigen konservativen Bundesstaaten schwer, diese Entscheidung zu akzeptieren. Eine Standesbeamtin in Kansas beispielsweise ging lieber ins Gefängnis, als ein schwules Paar zu trauen.

Auch die Todesstrafe wurde in den vergangenen Jahren in den USA zwar weniger angewendet, aber es gibt immer noch

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März 2013: Demonstranten fordern vor dem Obersten Gerichtshof in Washing-ton, D.C. die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Am 26. Juni 2015 haben sie schließ-lich Erfolg: Ehen zwischen zwei Män-nern oder zwei Frauen werden in den USA anerkannt.

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Bundesstaaten wie Texas oder Ohio, in denen Menschen hingerichtet werden. Im vergangenen Jahr starben in den USA 28 Menschen durch die Giftspritze. Das ist zwar der niedrigste Wert seit den 1990er-Jahren, aber das liegt auch daran, dass es für die Bundesstaaten immer schwieriger wird, die tödliche Medizin zu besorgen, weil sich die Hersteller weigern, sie zu beliefern. Allerdings sind immer noch über 60 Prozent der Amerikaner dafür, die Todesstrafe bei Mord anzuwenden.

Die USA – ein gespaltenes LandPräsident Obama hatte versprochen, die USA wieder zu einem »vereinigten Amerika« zu machen. Doch mit diesem Ziel ist er gescheitert. Amerika ist ein Land der Extreme geworden. Das bunte und liberale Amerika hat sich entlang der Westküste, der Ostküste und in den urbanen Zentren im Nordosten angesiedelt. In der Mitte und im Süden wohnen viele konservative Amerikaner. Sie wollen die USA gegen den Rest der Welt abschotten, und sie wollen, dass sich der Staat so wenig wie möglich in ihr Leben einmischt. Sie wollen keine Steuererhöhungen, keine Umweltschutzauflagen, keine Krankenversicherungspflicht und keine strengeren Waffenge-setze. All dies wird von der ultrakonservativen sogenannten »Tea-Party« gefordert. Beim Thema Waffenbesitz wird die Spaltung des Landes besonders deutlich. Der Präsident und viele Demokraten haben versucht, die Waffengesetze in den USA wenigstens ein bisschen restriktiver zu gestalten. So soll beispielsweise jeder überprüft werden, der eine Waffe kauft, egal, ob er sie auf einer Waffenmesse oder im Inter-net erwirbt. Doch die Waffenlobby wehrt sich gegen jede kleine Veränderung. Sie beruft sich dabei auf den zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung. Darin heißt es: »Ein gut kontrolliertes Militär ist notwendig für die Sicherheit der Vereinigten Staaten. Das Recht, eine Waffe zu tragen, darf nicht verletzt werden.« Doch ob die Gründungsväter damit auch Maschinengewehre gemeint haben, mit denen man sogar in den Krieg ziehen kann?

#BlacklivesmatterEines kann Barack Obama jedenfalls von niemandem genom-men werden: Er ist der erste schwarze Präsident der Verei-nigten Staaten. In den ersten Jahren seiner Amtszeit verlor er darüber nicht viele Worte. Er wollte der Präsident für alle Amerikaner sein. Doch am 19. Juli 2013 sagte Obama in der Öffentlichkeit: »Es gibt wenige afroamerikanische Männer in diesem Land, die nicht die Erfahrung gemacht haben, dass sie verfolgt werden, wenn sie einkaufen gehen. Das gilt auch für mich. Es gibt wenige afroamerikanische Männer, die nicht hören, dass die Autos verriegelt werden, wenn sie über die Straße gehen. Das ist mir auch passiert. Es gibt wenige Afro-amerikaner, die nicht erlebt haben, dass sie Fahrstuhl fahren und Frauen ihre Handtasche fester halten.« Der Präsident hatte sich nach dem Tod des 17-jährigen Trayvon Martin so geäußert. Der Jugendliche war im Februar 2012 in Florida von einem Hilfspolizisten erschossen worden. Für Präsident Obama muss es besonders bitter sein, dass in seiner Amts-zeit der Graben zwischen weißen und schwarzen Amerika-nern wieder größer geworden ist. #Blacklivesmatter wurde erfunden. Nachdem die Öffentlichkeit Zeuge geworden war,

wie im August 2014 in Ferguson der schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten nach einer Aus-einandersetzung erschossen worden war, kam es zu einem Aufschrei in den sozialen Medien. Aus dem Hashtag »Black Lives Matter« wurde eine Bewegung mit beachtlichem Ein-fluss. Die schwarzen Jugendlichen wollten damit zum Aus-druck bringen, dass ihr Leben offensichtlich oft weniger wert sei als das eines Weißen. Zahlreiche weitere Fälle sind anzuführen: In New York erstickten Polizisten im Juli 2014 Eric Garner auf offener Straße, weil er illegale Zigaretten verkaufte. In Baltimore wurde Freddie Gray im April 2015 so brutal in einem Polizeikastenwagen herumgeschleudert, dass er an seinen Verletzungen starb. Die Antwort waren Proteste sowie brennende Autos und Geschäfte.

Was hat sich seitdem getan? Viele Städte haben Körperka-meras bei Polizisten eingeführt, damit solche Vorfälle doku-mentiert sind. Das US-Justizministerium hat verschiedene Polizeibehörden unter Beobachtung gestellt und prüft, ob dort Rassismus herrscht. Denn schwarze Familien beklagen zum Beispiel, dass sie öfter von der Polizei kontrolliert werden als Weiße. Die FBI-Statistik für 2012 sagt Folgendes: Es gab 12 Millionen Festnahmen, 63 Prozent waren weiße, 28 Prozent schwarze Amerikaner. Die meisten Festnahmen waren in Zusammenhang mit Drogenbesitz erfolgt. Das ist überproportional viel, gemessen am Anteil der Schwarzen an der Gesamtbevölkerung, der bei 14 Prozent liegt. Welche Rückschlüsse kann man daraus ziehen? Sind Afroamerika-ner öfter an Drogendelikten beteiligt? Oder liegt es ein-fach daran, dass man auch leichter etwas findet, wenn man eine bestimmte Bevölkerungsgruppe öfter kontrolliert? Für schwarze Jugendliche ist es jedenfalls besonders schwer, dem Teufelskreis aus Drogen, Gefängnis und Arbeitslosigkeit zu entkommen.

»Obamacare« oder eine Krankenversicherung für alleEs war sein schwerster Kampf. Am 21. März 2010 stimmte das US-Parlament der Gesundheitsreform von Präsident Obama zu, die seitdem auch den Namen »Obamacare« trägt. Kein anderes Gesetz der letzten Jahre war so umstritten. Es zwingt die Amerikaner, sich eine Krankenversicherung zuzulegen, andernfalls müssen sie eine Strafe zahlen. Im Gegenzug werden die Beiträge vom Staat bezuschusst. Außerdem müssen nun mehr Behandlungen (z. B. Vorsorge-untersuchungen) von den Kassen bezahlt werden, und Kassen können ihren Patienten nicht einfach kündigen, wenn sie teure Krankheiten haben. All dies war vor der Gesundheits-reform möglich. Millionen Amerikaner haben dadurch nun endlich eine Krankenversicherung. Die Kehrseite: Für viele bestehende Verträge sind die Beiträge teurer geworden, weil jetzt mehr Menschen mitversichert werden müssen. Obwohl das Gesetz schon mehrere Jahre in Kraft ist, gibt es immer noch Klagen dagegen. Doch auch die Verfassungsrichter haben es inzwischen bestätigt.

Geteilter Kongress – eine schwere zweite AmtszeitZum Glück hat Präsident Obama das Gesetz in seiner ersten Amtszeit eingereicht, denn danach wäre es nicht mehr durch-gegangen. Bei seiner Wiederwahl 2012 veränderten sich die

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Gewichte im US-Kongress. Die Republikaner hatten die Mehr-heit im Parlament und im Senat erreicht. Das wäre in etwa so, als ob Angela Merkel mit einer SPD-Mehrheit im Bundes-tag und im Bundesrat regieren müsste. Für den Präsidenten war es in den letzten Jahren außerordentlich schwer, noch ein Gesetz zu verabschieden. In seiner Not griff er zu den sogenannten »Executive Orders«. Das sind Anordnungen, die der Präsident ohne die Zustimmung des Parlaments erlassen kann. So hat er zum Beispiel für illegale Einwanderer in den USA ein Bleiberecht beschlossen. Doch auch dagegen gibt es Klagen, und es ist eher unwahrscheinlich, dass seine Entscheidung einen neuen Präsidenten überleben wird.

Wie die Amerikaner ihren Präsidenten wählenUm es vorweg zu sagen: Das amerikanische Wahlsystem ist kompliziert. Es ist im Artikel 2 der Verfassung geregelt. Darin haben die Väter der Verfassung festgelegt, dass der Präsident durch sogenannte Wahlmänner gewählt wird. Dies war ein Kompromiss zwischen denjenigen Staatsgründern, die wollten, dass der Präsident direkt vom Volk gewählt wird, und denjenigen, die forderten, dass das Parlament den Prä-sidenten ernennt. Je mehr Einwohner ein Bundesstaat hat, desto mehr Wahlmänner kann er bestimmen. Die meisten Stimmen haben Kalifornien (55), Texas (38), New York (29) und Florida (29). Bis auf zwei Ausnahmen haben alle Staaten das »the-winner-takes-all«-Prinzip. Das heißt, wer in einem Bundesstaat die Mehrheit hat, bekommt auch alle Wahlmän-nerstimmen. Ein Beispiel: Bei der letzten Wahl im Jahr 2012 war es in Florida ziemlich knapp. Die Einwohner konnten ent-scheiden zwischen Präsident Obama für die Demokraten und Mitt Romney für die Republikaner. Obama bekam 4.235.270 Stimmen, sein Konkurrent Mitt Romney nur 73.189 weniger. Dennoch bekam Obama alle 29 Wahlmännerstimmen. Florida ist auch noch ein sogenannter »battlestate«, das heißt, hier ist nicht immer vorhersehbar, ob der demokratische oder der republikanische Kandidat gewinnt. Die Wähler werden hier also ganz besonders umworben und bearbeitet, was

permanente Wahlwerbung in Radio und Fernsehen, Anrufe und Hausbesuche von den Unterstützern der Kandidaten bedeutet. So mancher Wähler ist am Ende so genervt, dass er gar nicht mehr die Tür aufmacht oder ans Telefon geht. Aber grundsätzlich gilt dennoch, dass die Amerikaner sehr an der Wahl ihres Präsidenten interessiert sind. Und am Ende ist es dann auch ganz einfach: Wer von den Kandidaten zuerst 270 Wahlmännerstimmen aus allen Bundesstaaten zusammenhat, hat gewonnen und wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Doch bis der Möbelwagen vor dem Weißen Haus vorfährt, ist es ein weiter Weg.

Wer kann Präsident werden?In den USA kann eigentlich jeder in das Rennen um das Weiße Haus eintreten. Er muss nur ein paar Formalien erfül-len. Er muss in den USA geboren sein, mindestens 35 Jahre alt sein und die letzten 14 Jahre in den Staaten gelebt haben. Das führte zu der bizarren Debatte, ob Barack Obama denn überhaupt Amerikaner sei. Aber er ist in Honolulu auf Hawaii geboren, und Hawaii wurde 1959 der 50. Bundesstaat der USA. Was braucht man noch, um Präsident zu werden? Vor allem Geld. Wahlkampf ist teuer: Plakate drucken, Wer-bespots bezahlen, Mitarbeiter engagieren. Dabei darf jeder Bürger direkt an jeden Kandidaten nur maximal 2.700 Dollar spenden. Das große Geld machen die sogenannten super PACs (Political Action Committee). Das sind Vereine, die das Geld für die Kandidaten einsammeln. Der super PAC von Hil-lary Clinton heißt zum Beispiel »PrioritiesUSA«. Die Unter-stützer von Hillary Clinton haben bereits Millionen gegeben, und daraus wird dann der Wahlkampf bezahlt. Kritiker sagen, dass man sich damit einen Präsidenten kaufen könne. Doch es gibt zwei – extreme – Ausnahmen: Bernie Sanders, der linke Kandidat der Demokraten, nimmt nur kleine Spenden seiner vielen Unterstützer an, und Donald Trump, der Im-mobilienmilliardär, hat genug eigenes Geld. Um Präsident zu werden, muss man darüber hinaus zwei Wahlen gewinnen: zuerst die Vorwahl und dann die Endausscheidung.

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Hillary Clinton will für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen. Das Foto zeigt die frühere US-Außenministerin und Ehefrau des früheren US-Präsiden-ten Bill Clinton im April 2016 in New York.

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Die VorwahlenBei den Vorwahlen bestimmt jede Partei ihren Kandidaten. Bei den Republikanern haben sich zum Beispiel für die Wahl 2016 über zwanzig Kandidaten angemeldet, darunter ein Herzchirurg, die ehemalige Chefin des Computerriesen HP, der Bruder von Ex-Präsident George W. Bush und Donald Trump, die wohl schillerndste Figur dieses Wahlkampfes. Die Bewerberinnen und Bewerber sammeln rund sechs Monate lang Delegiertenstimmen ihrer Partei. Und wer am Ende die meisten Stimmen hat – oder auch hier wieder Wahlmän-ner –, wird auf einem Parteitag im Sommer nominiert. Doch das Verfahren ist lang und teuer. Viele springen vorher ab. Die Kandidaten tingeln durch die Bundesstaaten, halten Tausende von Reden in Turnhallen oder auf Frühlingsfesten, essen Steaks und Würstchen mit der Bevölkerung, machen Selfies und geben Autogramme. Man braucht schon eine robuste körperliche Verfassung, um das durchzustehen. Dazu kommen immer wieder Fragerunden im Fernsehen. Das ist dann, wie gesagt, erst die Vorwahl, bei der die beiden Kandidaten bestimmt werden, die dann ab dem Sommer gegeneinander antreten. Dann geht der ganze Wahlkampf wieder von vorne los. Aber warum dieses aufwendige Ver-fahren? Warum bestimmt nicht einfach jede Partei auf einem Parteitag ihren Kandidaten? Das Ziel ist, dass möglichst viele Menschen die Chance bekommen, den möglichen künftigen Präsidenten zu sehen, entweder im Fernsehen oder vielleicht sogar persönlich. Eigentlich also ein recht demokratisches Verfahren.

Das Recht zu wählenObwohl die Verfassung der Vereinigten Staaten im Jahr 1788 vieles ziemlich genau festlegte (z. B. wie alt der Präsident mindestens sein muss), hat sie sich um andere Fragen he-rumgedrückt, z. B. wer eigentlich wahlberechtigt ist. Diese Frage sollten die Bundesstaaten selbst entscheiden. Diese hatten, als die USA gegründet wurden, ziemlich viele Grup-pen vom Wahlrecht ausgeschlossen. Frauen und Sklaven durften zum Beispiel in vielen Staaten nicht wählen. Auch Männer ohne Grund und Boden waren oftmals bei der Wahl ausgeschlossen. Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg, der die Sklaverei beendete, stimmte der Kongress 1866 einem Gesetz zu, wonach jeder wählen darf, egal, welche Haut-farbe er hat oder welcher Rasse er angehört. (Dass Frauen wählen dürfen, wurde erst 1920 Gesetz.) Trotzdem haben sich viele Südstaaten Tricks einfallen lassen, wie sie die schwarze Bevölkerung von der Wahl abhalten konnten. Die afroamerikanische Bevölkerung musste einen Wissenstest beantworten, Geld zahlen oder raten, wie viele Bonbons in einem Glas sind, was der Kinofilm »Selma« (2015) hervorra-gend darstellt. Das war auch das große Ziel der Bürgerrechts-bewegung in den 1960er-Jahren um Martin Luther King, Jr.: Jeder Afroamerikaner sollte uneingeschränkt die Möglichkeit haben, sein Wahlrecht auszuüben. In seiner berühmten Rede »I have a dream« sagte Martin Luther King, Jr. im Jahr 1963: »Wir können nicht zufrieden sein, solange die Schwarzen in Mississippi nicht wählen können und die Schwarzen in New York glauben, es gibt nichts, wofür sie stimmen könnten.«

1965 unterzeichnete der damalige Präsident Lyndon B. Johnson den »Voting-Right-Act«, das Wahlrechtsgesetz. Es verbot den Bundesstaaten, die Wahl an irgendwelche Auf-lagen zu knüpfen. Seit 1971 ist das Wahlalter auf 18 Jahre festgelegt. Heute sagen Bürgerrechtsgruppen, dass es schon wieder viele Vorschriften gibt, die Menschen von den Wahl-urnen fernhalten. Einige Beispiele dafür: Texas, Kansas und North Dakota verlangen einen gültigen Lichtbildausweis. Den haben aber viele Amerikaner nicht. Ein bundeseinheit-licher Pass ist in den USA nicht vorgeschrieben, und wer kein Geld für ein Auto hat, hat oft auch keinen Führerschein, der in den USA das am weitesten verbreitete Identifikations- dokument ist. Bürgerrechtsbewegungen sagen, diese Rege-lung halte ärmere Menschen von der Wahl ab. In Iowa bei-spielsweise dürfen verurteilte Straftäter erst wählen, wenn sie ihre Strafe abgesessen haben, die Bewährung vorbei ist und sie alle Gerichtskosten und Strafen bezahlt haben. Wis-consin hat die Möglichkeit eingeschränkt, früher zu wählen, und die Wahl am Wochenende abgeschafft.

Generell ist der Wahltermin ein großes Problem. Die USA wählen immer am ersten Dienstag im November. Der Wahltag wurde 1845 für die damals 28 Bundesstaaten festgelegt, weil im Agrarland USA dann die Ernte bereits eingefahren war. Gleichzeitig sollte verhindert werden, dass das winterliche Wetter die Wähler daran hindert, zum nächsten Wahllokal zu kommen. Wer aber kein Auto hat oder an diesem Tag arbeiten muss, schafft es auch heute noch oft nicht ins Wahllokal. Deshalb öffnen einige Bundesstaaten ihre Wahllokale schon Tage vorher, um allen in diesem großen Land die Möglichkeit zu geben, ihr Wahlrecht auszuüben.

Die Themen im Wahlkampf: Was die Amerikaner bewegtDie sogenannte Mittelschicht in den USA sorgt sich im Wahljahr 2016 vor allem ums Geld. Im Durchschnitt hat eine Familie in den USA rund 4.000 Dollar pro Monat zur Ver-fügung. Das klingt erst einmal nicht so schlecht, aber das Leben im »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« ist teuer. Einige Beispiele: Ein Kindergartenplatz in einer US-ame-rikanischen Großstadt kann bis zu 1.000 Dollar im Monat kosten. Viele junge Paare können sich deshalb nur ein Kind leisten, selbst wenn beide arbeiten. Schon wenn das Kind den ersten Schrei getan hat, legen die Eltern Geld für das Studium zur Seite. Denn eine namhafte private Universität kostet zwischen 30.000 und 50.000 Dollar im Jahr. Selbst für staatliche Universitäten muss man mehrere Tausend Dollar zahlen. Wenn Absolventen dann einen Job haben, müssen sie zuerst ihre Schulden vom Studium zurückzahlen. Deshalb ist Bernie Sanders von den Demokraten bei jungen Wählern so beliebt. Der 74-Jährige verspricht kostenloses Studium. Im Gegenzug will er die Reichen höher besteuern. Wenn man dann den Kredit für ein Studium endlich abbezahlt hat, wartet die Hypothek für das Haus. Darüber hinaus sind die Ausgaben für Medikamente höher und das Einkommen von »Joe dem Klempner« – wie der »Otto Normalverbraucher« in den USA heißt – ist in den letzten Jahren nicht gestiegen. Dafür haben die reichen Amerikaner in den letzten Jahren ihr Vermögen vermehrt. All das führt zu einer großen Wut unter vielen Wählerinnen und Wählern. Darum haben zwei

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Bewerber in diesem Wahlkampf auch so gut abgeschnitten: in der linken Ecke Bernie Sanders und in der rechten Donald Trump.

Die Rolle der MedienDie Medien in den USA sind weniger neutral als in Deutsch-land. So verbreitet der Fernsehsender »Fox-News« ganz ein-deutig konservative Inhalte und lässt keine Gelegenheit aus, Präsident Obama Schwäche vorzuwerfen. »MSNBC« dagegen ist sozialer und friedlicher eingestellt. Auch die großen Zei-tungen unterstützen offen einzelne Kandidaten. So hat sich die »New York Times« für Hillary Clinton und Marco Rubio als Kandidaten ausgesprochen. Unter den Radiomoderatoren gibt es richtige Eiferer, die eigene Shows haben, die von Millionen Menschen gehört werden. So hat der konservative Radiomoderator und Entertainer Rush Limbaugh eine Frau als »Schlampe« bezeichnet, weil sie sich für kostenlose Verhütungsmittel eingesetzt hat. Doch mit dem Internet hat die Bedeutung von Fernsehen und Zeitungen im Wahlkampf abgenommen. Alle Kandidaten verbreiten ihre Meinung vor allem auch über die sozialen Medien (Twitter, Facebook, Instagram, Snapchat usw.).

Das Phänomen Donald J. TrumpEgal, ob er nun am Ende Präsident wird oder nicht, Donald Trump hat es viel weiter gebracht, als alle Journalisten, Gegner und Parteifreunde es für möglich gehalten haben. Er hat mit der Angst der Menschen vor Zuwanderung und Terrorangriffen gespielt. In den USA leben schätzungsweise elf Millionen Einwanderer, vorwiegend aus Südamerika. Sie arbeiten schwarz als Kindermädchen, Putzfrau oder Gärtner, und viele behaupten, wenn sie das Land wieder verließen, breche die amerikanische Wirtschaft zusammen. Trump hat nun versprochen, eine Mauer zwischen Mexiko und den Ver-einigten Staaten hochzuziehen, damit niemand mehr ohne Papiere in die USA einreisen kann. Außerdem schürt er die Angst vor Muslimen, denn die will er auch nicht mehr ins

Land lassen. Die USA abschotten gegen alles Fremde, das trifft auch bei vielen amerikanischen Wählern auf Zustim-mung. Trumps drittes Versprechen lautet, er wolle Amerika wieder stark machen. Dabei sind die USA gar nicht schwach. Aber alle, die Donald Trump kritisieren, sind in seinen Augen »bad people«.

Die USA und DeutschlandDass Präsident Obama in seinem letzten Amtsjahr nochmals Deutschland besuchte, war eher überraschend. Er eröffnete im April 2016 die Hannover Messe und demonstrierte damit auch noch einmal, wie eng das transatlantische Verhältnis ist. Dieses deutsch-amerikanische Verhältnis kann ein paar aufmunternde Worte gut gebrauchen, denn in den letzten Jahren hat es ziemlich gelitten. Als Beispiel sei hier nur das Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Invest-ment Partnership) genannt. Es soll erleichtern, dass man zum Beispiel Autos aus Deutschland in den USA verkaufen kann, indem Blinkerfarbe, Sicherheitstests und Abgaswerte angeglichen werden. Doch die Unterzeichnung des Abkom-mens ist nicht in Sicht, weil es zu viele Streitpunkte gibt. Auch in der Flüchtlingsfrage gehen die USA und Deutschland unterschiedliche Wege. Historisch gesehen ist Amerika ein Land von Einwanderern. Es lebt davon, dass immer neue Menschen in das große Land ziehen. Doch gleichzeitig haben die USA auch große Angst vor terroristischen Anschlägen. Deshalb wird über jeden Asylantrag außerhalb der Landes-grenzen entschieden, zum Beispiel in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten, wo die Schutzsuchenden oft monatelang auf einen Gesprächstermin in der nächstgelegenen US-Botschaft warten müssen. Wer dauerhaft in den USA Schutz sucht, muss sich einer strengen Sicherheitsüberprüfung unterzie-hen, die bis zu zwei Jahre dauern kann. Erst dann lassen die USA Flüchtlinge ins Land. Im Jahr 2016 wollen sie nur 10.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, deutlich weniger als Deutschland. Und nicht zuletzt hat der NSA-Skandal rund um den massenhaften Zugriff des US-amerikanischen

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Als Donald Trump im Juni 2015 an-kündigte, als Präsidentschaftskandidat der Republikaner antreten zu wollen, erschien das vielen Beobachtern als ein Kuriosum. Der Immobilienmilliardär – hier bei einer Wahlkampfkundgebung im März 2016 in Florida – hat dann jedoch auf Seiten der Republikaner die Vorwahlen dominiert.

Einleitung

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Geheimdienstes auf Internet- und Telefondaten das deutsch-amerikanische Verhältnis massiv belastet.

Fazit – die USA 2016Wenn man USA-Besucher fragt, was ihnen an Amerika am besten gefällt, hört man oft: »die Menschen«. Die meis-ten Amerikaner sind in der Tat freundlich, hilfsbereit und unkompliziert. Hinfallen ist keine Schande, man muss nur wieder aufstehen. Diese Philosophie hat die USA nach vorne gebracht. Auch wenn es Ausnahmen gibt: Amerika ist ein tolerantes Land, und deshalb strömen Menschen aus der ganzen Welt in die Vereinigten Staaten, um hier zu leben. Und doch ist auch eine große Unsicherheit spürbar, zum Beispiel über die Rolle der USA in der Welt. Sollen sie der Anführer sein? Sollen sie sich weltweit in Konflikte einmi-schen? Oder sollen sie sich lieber zurückhalten, auch wenn westliche Werte bedroht werden? Eine weitere Unsicherheit ist der Datenschutz. Welche Informationen müssen im Ernst-fall zugänglich sein? Welche Daten müssen vor den Augen und Ohren der Geheimdienste geschützt werden? Überhaupt: Wo soll sich der Staat einmischen und was kriegen Nach-barn und private Organisationen vielleicht besser hin? Die Zukunft wird jedenfalls nicht einfacher, eher komplizierter. Wer von sich selbst behauptet, er sei etwas Besonderes, der hat auch eine besondere Verantwortung.

Präsident Barack Obama wird also auch ein bisschen er-leichtert sein, wenn er am 20. Januar 2017 um 12 Uhr Mittag mit seiner Familie das Weiße Haus verlässt. Denn auch diesen Zeitpunkt legt die US-Verfassung genau fest. Dann wird ein neuer Präsident – oder zum ersten Mal eine Präsidentin – in die Pennsylvania Avenue 1600 einziehen.

Zur Benutzung dieses HeftesDas vorliegende Heft ist so konzipiert, dass es im bilingualen Unterricht eingesetzt werden kann. Zahlreichen englisch-sprachigen Texten in der vorliegenden Printausgabe wird jedoch eine deutschsprachige Alternative im pdf-Format im Internet zur Seite gestellt, so dass das Heft auch im deutschsprachigen Unterricht eingesetzt werden kann. Unter denjenigen englischsprachigen Texten, zu denen es eine deutschsprachige Alternative gibt, finden Sie den entspre-chenden Verweis auf die Internetseite www.politikundunter-richt.de/2_16/uswahl.htm sowie dieses Symbol:

Darüber hinaus finden sich unter www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm zu jedem englischsprachigen Text auch Annotationen (zusammengefasst in einer pdf-Datei für alle Texte in diesem Heft).

Baustein A

GERMANY AND THE UNITED STATES OF AMERICA

Warum beschäftigen wir uns ausgerechnet mit der US-ame-rikanischen Präsidentschaftswahl? Als Einstieg in das Thema des Heftes bietet es sich an, mit den Schülerinnen und Schülern zu klären, welche Bedeutung das Verhältnis zu den USA für Deutschland hat – sowohl für die Schülerinnen und Schüler persönlich als auch für die politische Ebene.

UNTERRICHTSPRAKTISCHE HINWEISE

Der Fragebogen (A 1) dient dazu, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, wie oft sie in Kontakt mit US-amerikanischen Produkten stehen. Ergänzend kann im Un-terricht besprochen werden, dass die Möglichkeit der Nut-zung dieser Produkte auch auf Abkommen zwischen den Staaten und auf politische Entscheidungen zurückzuführen ist. Dadurch kommen die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit indirekt mit Entscheidungen des Kongresses und des Präsidenten der USA in Berührung. Ebenso kann das Thema Datenschutz in Bezug auf Facebook, WhatsApp usw. angesprochen werden. Erst 2015 stellte sich vor dem Euro-päischen Gerichtshof die Frage nach dem Umgang US-ameri-kanischer Unternehmen mit den Daten europäischer Nutzer. Die Übermittlung persönlicher Nutzerdaten in die USA wurde vom EuGH untersagt. Wie europäische und US-amerikanische Administrationen ihre Vorstellungen von Datenschutz auf einen gemeinsamen Nenner bringen können, wird jedoch auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben. Auch hier kann also der Ausgang der Präsidentschaftswahl Einfluss auf das Leben der Schülerinnen und Schüler haben.

Die lange Geschichte der deutsch-amerikanischen Bezie-hungen wird durch die Fotocollage (A 2) im Schnelldurch-lauf zusammengefasst. Es soll klargemacht werden, dass sich Deutsche und Amerikaner seit Jahrhunderten gegenseitig beeinflusst haben und dass trotz vieler Höhen und Tiefen ein besonderes Verhältnis zwischen beiden Nationen besteht. Auch hieraus begründet sich die Beschäftigung mit der Prä-sidentschaftswahl im Unterricht.

Das Arbeitsblatt A 2a bietet die Gelegenheit, sich über statistische Vergleiche zwischen den USA und Deutschland dem Thema zu nähern sowie Verbindendes und Unterschei-dendes zwischen beiden Ländern herauszuarbeiten.

Lösungen zu A 2 auf Seite 13:Geschichte der deutsch-

amerikanischen Beziehungen

a: 3 – 1915; b: 4 – 1948; c: 1 – ab ca. 1600; d: 7 – 2011; e: 6 – 1971; f: 8 – 2013; g: 2 – 1847; h: 5 – 1963.

Baustein A

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B 4 und B 5 bilanzieren die Präsidentschaft von Barack Obama. Dabei werden auch Themen angesprochen, die im

Baustein B

HOW THE PRESIDENT OF THE U.S. IS ELECTED

Baustein B thematisiert das Wahlsystem der USA, die Bilanz der acht Jahre dauernden Präsidentschaft von Barack Obama, das US-amerikanische Parteiensystem, den langen und eigenwilligen, aber auch urdemokratischen Weg der Kandidaten ins Weiße Haus und die besondere Machtstellung des US-Präsidenten. Das für das politische System der USA zentrale Prinzip der »Checks and Balances« wird hier nicht tiefergehend behandelt, weil es sich mit Sicherheit in den entsprechenden Schulbüchern finden lässt. Am Ende des Bausteins wird hier hingegen die Frage behandelt, ob die USA »reif« sind, um zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Frau als Präsidentin in das Weiße Haus zu wählen.

UNTERRICHTSPRAKTISCHE HINWEISE

Die Materialien B 1, B 2 und B 3 bieten über teilweise spie-lerische Ansätze (Quiz bzw. Bingo-Spiel; die »Definition Cards« zum Bingo-Spiel finden sich im Internet) die Möglich-keit, bei Schülerinnen und Schülern erste Vorkenntnisse zu erfassen und die zentralen Begriffe des US-amerikanischen Wahlsystems kennenzulernen.

Lösungen zu B 2 auf Seite 15:What Do You Know about the U.S. Elections?

Frage 1: c): four; Frage 2: c): the Democrats and Re-publicans; Frage 3: b): elephant and donkey; Frage 4: b): two; Frage 5: a): suffrage; Frage 6: c): Novem-ber; Frage 7: c): primaries; Frage 8: b): 18; Frage 9: a): January 20; Frage 10: c): the White House.

Lösungen zu B 6 auf Seite 21:

Political Parties in the United States: Comprehension

Frage 1: The smaller parties don't usually play a role in the presidential race. Frage 2: True. Frage 3: The Southern Democrats wanted to keep their slaves. Frage 4: The Grand Old Party (GOP). Frage 5: The citizens who wanted to get rid of slavery formed the Republican Party. Frage 6: True. Frage 7: Both par-ties have similar views on political issues; however, they don’t agree about how to deal with these issues. Frage 8: False.

Verlauf der Ausgabe immer wieder auftauchen und die hier bereits in Gruppen erarbeitet werden können.

Der Text B 6 (deutsche Übersetzung B 6a im Internet) beschreibt die Geschichte und die aktuelle Ausgestaltung des US-amerikanischen Parteiensystems. Wie im gesamten Heft bietet sich auch hier immer wieder der Vergleich mit deutschen Verhältnissen an. Die Grafik B 7 verdeutlicht den langen, beschwerlichen und auch teuren Weg der Kandi-daten in das Weiße Haus. Inwiefern die US-amerikanische Landkarte das Zweiparteiensystem der USA abbildet und welche demokratietheoretischen Probleme damit verbunden sind, wird in B 8 am Beispiel der Präsidentschaftswahl von 2012 behandelt. B 9 hingegen bietet Anlass, sich mit der besonderen machtpolitischen Stellung des US-Präsidenten auseinanderzusetzen.

Anhand des Fragebogens (B 10) können sich die Schülerinnen und Schüler den Kandidaten der beiden Parteien nähern. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieser Ausgabe (Mai 2016) lagen bei den Demokraten Hillary Clinton und bei den Republikanern Donald Trump im Rennen um die Kandidatur für ihre jeweilige Partei vorne. Gegebenenfalls müssten ak-tuelle Veränderungen an diesem Zustand von der Lehrkraft ergänzt werden. B 11 bietet mithilfe einer »Karika-Tour« die Möglichkeit, den Prozess der Vorwahlen sowie die jeweils be-sondere Charakteristik von Hillary Clinton und Donald Trump zu erarbeiten. B 12 thematisiert zum Abschluss der Auseinan-dersetzung mit den Kandidaten die Frage, ob zum ersten Mal eine Frau Präsidentin der USA werden wird.

Lösungen zu B 9 (Activity 1) auf Seite 25:

Powers of the President – Two Truths and a Lie

Set A: 1. true, 2. true (party chief), 3. false (only Congress).Set B: 1. true, 2. false (merely $ 200,000 a year), 3. true.

Baustein B

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Baustein C

THE BIG ISSUES OF THE 2016 CAMPAIGN

Baustein C thematisiert die inhaltlichen Schwerpunkte des Präsidentschaftswahlkampfes, die die US-amerikanischen Wählerinnen und Wähler bewegen. Die ausgewählten Themen spiegeln dabei auch den aktuellen Zustand der amerika-nischen Gesellschaft wider. Außenpolitische Aspekte werden hingegen in Baustein D behandelt.

UNTERRICHTSPRAKTISCHE HINWEISE

Anhand von C 1 können Schülerinnen und Schüler die deut-sche Perspektive auf den US-Wahlkampf mit der Perspektive der amerikanischen Wählerinnen und Wähler vergleichen. Die Auswahl der im Baustein folgenden Themen orientiert sich an der zweiten Grafik in C 1, die eine Umfrage unter der amerikanischen Bevölkerung vom Dezember 2015 wieder-gibt. Bevor die einzelnen Themen behandelt werden, bietet C 2 die Gelegenheit, sich mit einem zentralen Aspekt der US-Wahl zu beschäftigen: der Finanzierung des Wahlkampfs, den sogenannten »super PACs« und der oftmals aufgestell-ten Behauptung, dass der US-Wahlkampf vom »Big Money« entschieden werde.

Anhand von C 3 können sich die Schülerinnen und Schü-ler mit zentralen Wahlkampfthemen auseinandersetzen und ihre eigene Perspektive auf diese konfliktträchtigen Fragen mit den Positionen der beiden großen Parteien in den USA vergleichen ( Lösungen dazu finden sich im Internet unter www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm). Hier bietet sich auch der Vergleich mit den Positionen der deut-schen Parteien an.

Es folgen Texte und Materialien zu den folgenden Themen: Wirtschaft (C 4; C 4a als deutscher Alternativtext im In-ternet), Waffengesetze (C 5; C 5a als deutscher Alterna-tivtext im Internet), »Rassenbeziehungen« (der Begriff ver-steht sich als direkte Übersetzung des in den USA üblichen Begriffs »race relations«; C 6 – C 10); Klimapolitik (C 11) sowie Bildungspolitik (C 12). Einzelne Aspekte wie z. B. die grassierende Unzufriedenheit mit dem vermeintlichen »Washingtoner Filz« bzw. mit der Tatsache, dass weite Teile der US-amerikanischen Gesellschaft nicht vom wirtschaft-lichen Aufschwung profitieren, tauchen in den einzelnen Texten auf (z. B. C 4 und C 4a ). Nicht zuletzt aus Platz-gründen werden Themen wie die Gesundheitsversorgung (»Obamacare«) und das soziale Sicherungssystem der USA sowie die Aspekte Kriminalität, Einwanderung und Armut nur beiläufig behandelt.

Baustein D

THE AWAY GAME: THE SCORE OF THE U.S. AS A GLOBAL PLAYER

In Baustein D setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Stellung der USA in der Welt auseinander – sowohl mit der realen wie auch mit der medial inszenierten. Bei dem ausgewählten Material handelt es sich einerseits um »klassische« Zeitungstexte und Karikaturen. Diese werden andererseits ergänzt durch online auffindbare, im Strea-ming-Modus abspielbare Trailer bzw. Filmsequenzen aus zwei US-Serien (»Homeland« und »The Newsroom«). Hierbei han-delt es sich beide Male um »works of fiction«. Aber beide Serien geben sich betont realitätsnah und dürften durch ihre Bildschirmpräsenz weit über die USA hinaus das mediale Er-scheinungsbild der USA geprägt haben. An diesen Beispielen können sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit der Rolle von solchen, sich vorgeblich an der Wirklichkeit orientierenden TV-Serien kritisch auseinandersetzen. Dabei ist aber ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass Teile der Serie »Homeland« in Deutschland erst für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben sind.

UNTERRICHTSPRAKTISCHE HINWEISE

In D 1 versuchen die Schülerinnen und Schüler zunächst, die Handlung der Serie in groben Zügen zu erfassen. Im Folgenden stellen sie eine Verbindung zu dem Schlagwort »war on terror« her. Sie sollen sich dann aber vor allem mit den Effekten, die diese Serie beim Publikum erzeugt, sowie mit der Kritik an »Homeland« (D 2 – D 3) auseinandersetzen. Es kann sich eine Diskussion anschließen, ob diese Serie zur Ausstrahlung im Fernsehen geeignet ist.

Anhand der Karikaturen (D 4) können unterschiedliche Wahrnehmungen des weltweiten Einflusses der USA ana-lysiert werden. In D 5 finden sich die Einschätzungen des bedeutenden US-Politikwissenschaftlers Joseph S. Nye, Jr. zur Zukunftsfähigkeit der USA (D 5a als deutscher Text im Internet). Bei den Arbeitsaufträgen handelt es sich um »herkömmliche« Textarbeit. In D 6 geht es dann jedoch anhand der Videosequenz aus der Serie »The Newsroom« in Hörverständnisaufgaben um die kritische Bewertung der momentanen Befindlichkeit der USA und deren Stellung in der Welt durch einen fiktiven US-amerikanischen Nachrich-tenmoderator. Es folgen Aufgaben zur Charakterisierung der US-Außenpolitik der Obama-Jahre. D 7 bietet dazu eine Karikatur und D 8 bzw. D 9 entsprechende Analysetexte.

Baustein C/Baustein D

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Donkey or Elephant? The Race to the White House 2016

Baustein A Germany and the United States of America

A 1 Am I Americanized? 12A 2 Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen 13

Baustein B How the President of the U.S. is Elected

B 1 – B 3 Election Terms 14B 4 – B 5 The Obama Presidency 17B 6 The Political Parties in the U.S. 20B 7 How to become POTUS 22B 8 The Popular Vote in 2012 24B 9 Powers of the President 25B 10 The Candidates 27B 11 A Cartoon Gallery Walk 28B 12 Changing Views on a Female President 30

Baustein C The Big Issues of the 2016 Campaign

C 1 Important Problems Facing the U.S. 31C 2 Wie viel kostet ein US-Präsident? 32C 3 Where Do You Stand on these U.S. Political Issues? 33C 4 Economy 34C 5 Gun Control 35C 6 – C 10 Race Relations 36C 11 Climate Change 39C 12 College Tuition 40

Baustein D The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 1 – D 3 The “War on Terror”: “Homeland” 41D 4 – D 9 Still the Biggest Show on the World Stage? – The U.S. and the World 43

Texte und Materialien für Schülerinnen und Schüler

2 – 2016

Hinweis: Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte von Websites, auf die in diesem Heft verwiesen oder verlinkt wird.

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A • Germany and the United States of America

A • Germany and the United States of AmericaMaterialien A 1 – A 2

A 1 Am I Americanized?

How often are you in contact with the United States? Fill in the boxes to indicate the things you do at least once a week.

how often?yes noI use American products like

Facebook

Instagram

WhatsApp

Microsoft

Snapchat

Google

Twitter

Apple

I watch American TV shows like

“How I Met Your Mother”

“The Big Bang Theory”

or___--______________________________

I watch American movies like

____________________________________

I wear American clothes like

Hollister

Nike

Converse

or___--______________________________

I eat American food like

McDonald’s

Burger King

Subway

or___--______________________________

I listen to American music like

____________________________________

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A • Germany and the United States of America

A 2 Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen

Ordne den Bildern die richtige Jahreszahl mit Text zu. Ergänze um weitere zentrale Daten.

ab ca. 1600Unter der ersten Siedlergeneration sind auch Deutsche. Als erste Siedlung deut-scher Auswanderer auf dem Boden der heutigen USA entsteht 1683 Germantown in Pennsylvania.

1847Der spätere Jeans-fabrikant Levi Strauss wandert in die USA aus, ebenso wie mehr als sechs Millionen Deutsche in den folgenden rund 70 Jahren.

1915Die Versenkung des Passagierdampfers Lusitania durch ein deutsches U-Boot ist Auslöser für das weit-gehende Verschwinden deutscher Sprache und Kultur im US-amerika-nischen Alltag.

1948Die USA und ihre Verbündeten be-ginnen die Berliner Luftbrücke, um die Menschen in West-Berlin mit lebensnot-wendigen Gütern zu versorgen.

1963US-Präsident John F. Kennedy begeistert mit seinen Worten »Ich bin ein Berliner« Hunderttausende Zu-hörer in West-Berlin.

1971Die erste McDonald’s-Filiale Deutschlands eröffnet in München.

2011Der Basketballspieler Dirk Nowitzki ge-winnt mit den Dallas Mavericks als erster Deutscher die US-amerikanische NBA-Meisterschaft.

2013 Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden lösen den sogenannten NSA-Skandal aus, der die deutsch-amerika-nischen Beziehungen schwer belastet.

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Lösungen siehe Seite 8

Unter www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm fi nden Sie ein Arbeitsblatt mit sta-tistischen Vergleichszahlen zu den USA und Deutschland.

http://learning-apps.org/watch?v=pkbgxzbdk16

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B • How the President of the U.S. is Elected

B • How the President of the U.S. is ElectedMaterialien B 1 – B 12

B 1 Election Speak

Choose two words and find out what they mean. Use online resources. Give a two-minute speech about your words in class.

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 2 What Do You Know about the U.S. Elections?

Test your knowlege about the U.S. elections and do this quiz:

twofivefoureight years

abcd

1. U.S. presidential elections are held every

onetwothreefour

abcd

4. What is the maximum number of terms a U.S. president can serve?

suffrageballotcitizenshipelection

abcd

5. Which of the following words means “the right to vote”?

SeptemberJulyNovemberMarch

abcd

6. General elections in the U.S. are usually held in

general electionspollsprimariesnational conventions

abcd

7. Presidential candidates for each party are nominated in

January 20July 4September 11November 24

abcd

9. The new president of the U.S. is inaugurated (sworn into office) on

the Capitolthe Pentagonthe White Housethe Senate

abcd

10. The U.S. president lives and works in

the Conservatives and Liberalsthe Conservatives and Labour the Democrats and Republicans

abc

2. The two major political parties in the U.S. are

horse and duckelephant and donkey dog and cat

abc

3. What are the animal symbols of the major political parties?

161821

abc

8. The minimum voting age in the U.S. is

Solutions on page 9

http://learningapps.org/watch?v=pi39i7ifk16

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 3 Election Terms Bingo Game

Choose 9 terms from the box below and write them in the bingo grid. Your teacher will read out a defi nition of an election term in random order. Cross out the term in your

BingoBingoBingo

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agen

turo

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F-Fo

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Twenty defi nition cards available at www.politikund-unterricht.de/2_16/uswahl.htm.

grid if the term matches the defi nition. Call out “Bingo!” if you have crossed out three terms in a row: vertically, horizontally or diagonally.

http://learningapps.org/watch?v=p37nk6ara16

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 4 President Obama: Accomplishments and Failures

ranking with your partner

your personal ranking

Ended the wars in Iraq and Afghanistan.

Ended the economic recession after 2008 and saved the U.S. auto industry.

Was awarded the Nobel Peace Price.

Reformed U.S. health care.

Addressed the threat of climate change.

Biggest Accomplishments

ranking with your partner

your personal ranking

The U.S. middle class does not profit from economic recovery.

Did not do enough to help homeowners and the housing market.

Did not close the Guantánamo prison.

Has not passed immigration reform.

Did not end NSA mass surveillance program.

Biggest Failures

What have been some of President Obama‘s biggest accomplishments and failures during his tenure?

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The first two teams to finish write their lists on the board and explain their rankings.

Have a look at the above lists of Obama’s accomplish-ments and failures and make your personal ranking for both categories starting with the most important one. Compare your results with a partner and come to an agreement for a final ranking of the two lists.

Tasks

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 5 Was bleibt von Obama?

Was bleibt, wenn Barack Obama das Weiße Haus verlässt? Hat er seine Versprechen eingelöst? Und in welcher Lage befinden sich jetzt die Vereinigten Staaten, wenn sie ent-scheiden müssen, was nach Obama kommen soll?

Am Tag seines Amtsantritts gab Obama ein allzu leichtfer-tiges Versprechen ab. Das umstrittene Gefangenenlager für mutmaßliche Terroristen, Guantánamo, wollte er schließen. Dass er auf erbitterten Widerstand der Republikaner wie einiger Demokraten treffen würde, kann den Präsidenten nicht überrascht haben. Ob er seine Macht überschätzt hat? Hillary Clinton, würde sie Nachfolgerin, ist Realistin genug, sich nicht an einem solchen Projekt zu verkämpfen.

Gescheitert ist Obama auch mit seinem Projekt eines schär-feren Waffengesetzes. Vizepräsident Joe Biden hat aus den bestehenden Gesetzen rausgeholt, was rauszuholen war. Mehr könnte auch kein künftiger Demokrat im Weißen Haus erreichen. Ein Republikaner dagegen würde das Thema ohne-hin fallen lassen. Da sind sich die konservativen Kandidaten einig.

Ähnlich erfolglos ist Obama beim Thema Einwanderung. Mit Exekutivanordnungen hat er Einwanderer ohne Papiere vor unmittelbarer Abschiebung geschützt. Ohne den Kongress wird es aber eine Lösung nicht geben. Eine Einwanderungs-reform indes wird es in der Zeit nach Obama geben. Unter welchen Vorzeichen, hängt von den künftigen Mehrheitsver-hältnissen im Kongress ab.

Obamas großes Versagen aber ist seine Krisen- und Kriegs-politik. Diplomatische Verhandlungen sind seine Art und Weise, internationale Probleme zu lösen. Das kann man auch aus seiner Grundsatzrede vor den Vereinten Nationen im September 2013 herauslesen. Die »Obama-Doktrin« legt die Vereinigten Staaten auf eine Rolle als ein Staat unter vielen

fest – eine Abkehr vom Weltpolizisten Amerika. In geheimen Verhandlungen hat der US-Präsident so die Beziehungen zu Kuba wiederhergestellt. Auch die Übereinkunft mit dem Regime in Teheran ist Ergebnis eines langen, geduldigen Prozesses. Sobald aber der Krieg den Alltag bestimmt, ver-sagt der US-Präsident. Im kommenden Jahr schon, noch vor dem Amtsantritt eines neuen Präsidenten, sollte der Abzug der US-Soldaten auch aus Afghanistan perfekt sein. Aber selbst dieser schon fast vollzogene Abzug ist jetzt ins Stocken geraten. In Syrien hat Obama lange gezögert. Noch als Außenministerin hatte Hillary Clinton den Präsidenten gedrängt, die syrische Opposition nicht nur mit Worten, sondern auch mit Waffen zu unterstützen. Viel zu spät hat er sich dazu durchgerungen, erst, als es mit dem IS längst eine zweite Front gab. Legendär ist die rote Linie, die Obama Assad zog. Und die der Diktator ohne Zögern überschritt. Obama hinterlässt eine Welt, die sich seiner außenpoli-tischen Vision nicht fügen wollte.

Eingelöste VersprechenDas zentrale Projekt von Obama war die Gesundheitsreform. Woran andere demokratische Präsidenten vor ihm geschei-tert sind, hat er gegen die geballte Wut der Republikaner durchgesetzt. Die Vereinigten Staaten haben damit zum Rest der entwickelten Welt aufgeschlossen. Zehn Millionen Menschen mehr in den USA kommen seit Einführung von »Obamacare« in den Genuss einer gewissen medizinischen Grundversorgung. An deutschen Kriterien gemessen, mag der Fortschritt nicht groß sein. Für die Vereinigten Staaten ist er bedeutsam genug, sodass auch ein republikanischer Präsident die Reform nur schwer wieder rückgängig machen könnte. Wenn etwas als Obamas Vermächtnis in die Bücher eingehen wird, dann gehört dazu die Gesundheitsreform.

Als Obama sein Amt antrat, sah er sich mit einem drama-tischen wirtschaftlichen Einbruch konfrontiert. Millionen

Die große US-Gesundheitsreform »Obamacare« war eines der um- strittensten Themen in der Präsident-schaft von Barack Obama, aber inzwi-schen gilt sie als sein größter innen-politischer Erfolg.

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B • How the President of the U.S. is Elected

durften. Seine Initiative »My brother’s keeper«, die junge schwarze Männer vor einem Abgleiten in Armut und Krimi-nalität schützen soll, ist auf Dauer angelegt.

Und angesichts der toten Schwarzen von Ferguson bis Charleston hat er sich auch in der Rassismus-Debatte nicht mehr zurückgehalten. »Ich bin sehr stolz«, sagte Obama kürzlich in einem Interview, »dass meine Präsidentschaft helfen kann, Amerika gegen rassistische Ungerechtigkeit zu mobilisieren.« Obama hat mit allen diesen Initiativen die Gesellschaft verändert. Die Unterstützung für radikale Kandidaten wie Donald Trump und Ben Carson bei den Repu-blikanern zeigt nicht nur, wie viele Menschen in den USA so denken. Sie legt auch offen, wie sehr sich diese weiße Min-derheit durch den gesellschaftlichen Wandel unter Obama bedroht sieht.

Mit großen Worten war Barack Obama 2008 angetreten. Er versprach Amerika Aufbruch und Wandel. Sieben Jahre später schätzen nur noch 46 % der Amerikaner ihren Präsidenten. Er hat sie enttäuscht. »Eines der am wenigsten kontroversen Dinge, die man über Barack Obama sagen kann, ist, dass er besser Wahlkampf geführt als regiert hat«, sagt der Yale-Professor und Obama-Kritiker David Bromwich. Doch es gibt auch andere Meinungen. Der Historiker Robert Dallek stellt Obama in die progressive Tradition von Theodore Roosevelt und Lyndon B. Johnson. »Das«, so Dallek, »ist eine Bilanz, auf die jeder Präsident stolz sein könnte.«

Der Tagesspiegel vom 10.11.2015 (www.tagesspiegel.de) (Barbara Junge)

Wie bewertet die Autorin insgesamt die Ära Obama? Könnt ihr zustimmen oder seid ihr anderer Meinung? Be-gründet eure Haltung.

Erstellt in Gruppenarbeit eine Liste, in die ihr die Punkte eintragt, bei denen Präsident Obama gescheitert ist, und diejenigen Punkte, bei denen er Erfolg hatte.

Arbeitsanregungen

Amerikaner hatten ihr Erspartes verloren, standen ohne Rücklagen in ihren Pensionsfonds da oder mussten ihre auf Pump gekauften Häuser zu Niedrigstpreisen verkaufen. Für die strauchelnden Banken galt: »too big to fail«, zu groß, um sie stürzen zu lassen. Obama versprach dem Land einen wirtschaftlichen Aufschwung. Heute stehen die USA mit fünf Millionen Arbeitslosen an der Schwelle dessen, was man faktische Vollbeschäftigung nennt. (…) Im Vergleich mit Europas angeschlagener Wirtschaftskraft scheinen die USA relativ stabil.

Mit einer Grundsatzrede hat Obama nach seiner Wiederwahl den USA eine Wende in der Klimapolitik verordnet. Hier fällt die Bilanz gemischt aus. Ein großes Klimagesetz blockiert der Kongress. Der Präsident nutzt deshalb Exekutivanord-nungen. Und die von ihm eingesetzte Chefin der Umweltbe-hörde, Gina McCarthy, hat nicht nur gerade den deutschen VW-Konzern als millionenfachen Umweltbetrüger entlarvt. Mit Abgasgrenzen bremst sie auch die Karbonisierung durch amerikanische Firmen. Und Obama hat mit beharrlichen Ver-handlungen China auf striktere Klimaziele verpflichtet.

Die außenpolitische Bilanz von Barack Obama ist in großen Teilen zwar schlecht. Aber weder den Iran-Deal noch die Öffnung zu Kuba würde ein republikanischer Kandidat un-geschehen machen können. Und auch der Terror-Anführer Osama bin Laden liegt irgendwo auf dem Grund des Meeres. Allein der Umstand, dass Obama als erster Afroamerikaner Präsident der Vereinigten Staaten wurde, sichert ihm einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern. Und obwohl er kein schwarzer Präsident sein wollte, hat Obama Amerika doch an der Frage der Gleichberechtigung am nachhaltigsten verändert. Er hat dazu beigetragen, dass die Homo-Ehe ein-geführt wurde. Obama hat im Rahmen seiner exekutiven Be-fugnisse die gleiche Bezahlung von Frauen vorangebracht. Unter ihm ist die militärische Doktrin »Don’t ask, don’t tell« gefallen, nach der sich Schwule im Militär nicht outen

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 6 Political Parties in the United States

While most democratic nations have a multiparty system in which three or more political parties with widely differing ideologies compete for power, the United States operates under a two-party system in which two political parties dominate the government. Some minor parties such as the Greens do exist, but they have never been important during presidential elections.

The founding fathers did not like the idea of parties and political battles between parties. When George Washington retired from public life in 1796, he even warned Americans against “faction” (parties). Although James Madison did not entirely approve of them, he thought parties were probably necessary. In 1789, Thomas Jefferson said that if he could only go to heaven with a party, he wouldn’t go at all. Despite their negative views of parties, these men founded the fi rst two great American political parties.

The Development of the U.S. PartiesIn 1787, the Federalist Party was formed. Its supporters were northern businessmen, bankers and merchants who wanted a strong central government. In foreign affairs the party tended to agree with England. In 1828, the Federalists lost the election and lingered on as a minor party.

The Democratic Party was formed in 1792 and is the world’s oldest existing political party. The followers who gathered around Thomas Jefferson called themselves Democratic-Republicans or the Anti-Federalists. The followers were plan-ters and small farmers. These people wanted the government to leave them alone as much as possible. That’s why they supported strong state governments and a weak national government. The Democratic Party got its present name during the presidency of Andrew Jackson in the 1830s. Before the Civil War (1861 – 1865), most presidents were Democrats.

However, by 1854, the issue of slavery was casting a shadow on the political debate. It split the Democratic Party into Northern and Southern branches. Southern Democrats strongly supported slavery, while the Northern Democrats were Abolitionists. These were people who wanted to get rid of slavery.

In 1854, antislavery forces formed the Republican Party. It is commonly referred to as the GOP – the Grand Old Party. Their fi rst president, Abraham Lincoln, was one of these founders and was elected in 1860. By 1865, the Republicans had succeeded in abolishing slavery from United States territory. After the Civil War, the Republicans dominated the political scene for over fi fty years. They stood for economic progress and they drew their support from the northern industrial states.

During the 20th century, industrialization triggered a shift in the Democratic Party. The Democrats started to focus on the needs of the workers and unions. After the stock market crash of 1929 and the looming Great Depression, the Democratic candidate Franklin D. Roosevelt (1933 – 1945) won a landslide victory by campaigning for the relief of the unemployed. The Republicans thought the government was getting too much power and that the Democrats were moving the country towards a welfare state.

The U.S. Parties todayToday both parties agree in general on issues such as social security, unemployment insurance, basic foreign policy, and civil rights. However, differences appear in the means of achieving these goals. What needs to happen to keep the economy growing? What is the best way to protect the en-vironment? How should the U.S. maintain a strong national defense? To simplify matters, one could say that the Repu-blicans tend to oppose government programs as solutions to national problems while the Democrats tend to believe that the government can and should create programs to promote prosperity for the citizens. The parties’ views on the government’s role greatly depend on the issue.

Since it was founded in 1854, the Republican Party has had the majority of presidents. Eighteen of the forty-four presidents were Republicans and fi fteen of the presidents were Democrats. Presidents Ronald Reagan, George H. W. Bush and George W. Bush are some of the well-known Re-publican presidents. Other famous Democratic presidents were President John F. Kennedy and Lyndon B. Johnson who both promoted the Civil Rights movement in the 1960s, Bill Clinton, and current president Barack Obama.

Krista Ann Eichler (Autorinnentext)

Annotations and a German translation are available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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Heads of the United States presidents carved into Mount Rushmore. From left to right: George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt and Abraham Lincoln.

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B • How the President of the U.S. is Elected

COMPREHENSION

1.

Most Americans would prefer a multiparty system of government.

The smaller parties don‘t usually play a role in the presidential race.

There are only two parties in the American system of government.

5.

The Southern farmers were strong supporters of the Republicans.

After the Civil War, the Republicans didn’t win a presidential race for fifty years.

The citizens who wanted to get rid of slavery formed the Republican Party.

2. The founding fathers created the first two poli-tical parties in the U.S. even though they didn’t like the battles political parties have.

True

False

Solutions on page 9

Tick the correct box or fill in the blank with the appropriate answer.

3.

The Democratic Party was the first political party founded in the U.S.

George Washington was the founder of the Democratic Party.

The Southern Democrats wanted to keep their slaves.

6. The Democratic Party started to represent the working class during the 20th century.

True

False

7.

The Democrats are known for cutting government spending.

The Republicans think the government should spend more money on programs for the poor.

Both parties have similar views on political issues; however, they don’t agree about how to deal with these issues.

4. What do people call the Republican Party?

The George Washington Party

The Grand Old Party (GOP)

The Good Old Party (GOP)

8. John F. Kennedy was one of the most famous U.S. presidents. He was the leader of the Repu-blican Party.

True

False

http://learningapps.org/watch?v=phn2reztj16

Do some research in the internet and make a timeline of the development of the German political parties.

After reading the text, make a timeline of how the issues at hand triggered the development of the U.S. parties.Do some research in the internet and check out what the story is behind the two famous party animals (donkey and elephant).

Additional Tasks

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 7 The Road to the White House: How to become POTUS (President of the United States)

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B • How the President of the U.S. is Elected

Create a timeline with the key points on the way to the presidency.

Watch the video “The Road to the White House” (www.youtube.com/watch?v=R_peotNv9H8). Outline the different steps in the election process.

Tasks

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 8 Who Won the Popular Vote in 2012?

Presidential Candidate Political Party Popular Vote Electoral Vote

Barack H. Obama Democratic 65,910,437 51.1% 332 61.7%

Willard Mitt Romney Republican 60,932,795 47.2% 206 38.3%

Discuss: The USA – a model of democracy for the world?Compare the U.S. electoral system to the German system. Outline the most important differences. Name two impor-tant advantages and disadvantages of each system.

Look at the graph and describe which states voted for Barack Obama and which ones for the Republican candi-date Mitt Romney in the 2012 election. Analyze the table and describe the dilemma concerning the election results of the Electoral College and the po-pular vote.

Tasks

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 9 Powers of the President

Activity 1

Two Truths and a Lie

In each set of three statements regarding the powers of the U.S. president, two statements are true and one is a lie. Find the lie. Fill in “T” (true) or “F” (false) into the correct box. Give reasons for your choice.

Set A

1. … has the right to veto a bill passed by Congress.

2. … can campaign for other candidates in his party running for office.

3. … can make laws.

Set B

1. … has the right to grant pardons to wrongdoers.

2. … gets the highest salary in American society.

3. … can only stay in office for eight years.

The President of the United States …

(adapted from: North Carolina Civic Education Consortium; www.civics.org)

Solutions on page 9

http://learningapps.org/watch?v=pg6mw4amj16

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B • How the President of the U.S. is Elected

Activity 2

CREATIVE WRITING

Write a job description for the president of the U.S. outlining skills and competencies necessary for that office.

DOUBLE CIRCLE DISCUSSION

What would be the best part of being president? What would be the worst part? What skills and character traits are important? What would you do, if you were president?According to your job description, which of the current presidential candidates would be most suitable as POTUS?Would Chancellor Angela Merkel fit your job description? Give reasons.

Activity 3

IF I WERE PRESIDENT …

Role play in groups of four: U.S. president, three members of a foreign policy think tank.

Situation 1The Islamic State (ISIS) keeps terrorizing countries in the Middle East, especially in Syria, thus bringing more instability to this region. Thousands of refugees are seeking asylum in Europe and the U.S. You are very concerned about this situation and want to take action. What powers do you have in this situation? Create a plan to secure peace in Syria and the Middle East. You also want to take initiative to find a reasonable solution to the current refugee crisis in Europe and stop ISIS ter-rorism in this area.

Situation 22015 saw a great number of mass shootings in America. As this problem has become a disturbing routine and attempts to tighten gun control laws have been unsuc-cessful, you think it is time for a political change. What powers do you have to prevent gun-related violence in America? Propose a five-step plan.

Task:Congratulations! You have just been elected POTUS. You must deal with the following situations in an appropri-ate way, making good use of your powers and rights as

the U.S. president. Be aware of your responsibilities as the leader of the Western world! Seek advice from a think tank*. Choose one of the following situations:

* A group of people who think of new ideas on a particular subject or who give advice about what should be done.

(Source: North Carolina Civic Education Consortium; www.civics.org)

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B • How the President of the U.S. is Elected

Name:

Go to one of the websites listed below and make your own profile of one of the candidates. Please include:

Date of birth

Education

Family background

Career

Private matters

Look for quotes by the candidate you have chosen. Find the ones that you think characterize him or her best and copy them. Be prepared to explain why you picked them.

B 10 The Candidates – Profiles

Go to the official website of the candidate you have chosen. There you will get more information about him or her. Take notes on what you find most interesting about him or her.

Donald Trumpwww.donaldjtrump.com/www.biography.com/people/donald-trump-9511238#synopsiswww.imdb.com/name/nm0874339/bio

Hillary Clintonwww.bbc.com/news/world-us-canada-20874451www.biography.com/#!/people/hillary-clinton-9251306#synopsiswww.hillaryclinton.com/about/bio/

At the editorial deadline, both Hillary Clinton (Democrats) and Donald Trump (Republicans) were the frontrunners for their respective parties.

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 11 A Cartoon Gallery Walk: How has the Campaign been going for the Front Runners?

The cartoons in this Gallery Walk will give you a general idea of how the campaign has developed for the Democrats and Republicans.

Divide the class into five groups. Your teacher will tell you which cartoon your group should start with. Go to your cartoon and answer the following questions:a) How does the cartoonist view the campaign?b) Which problem is the cartoonist trying to make the voters aware of?At your teacher’s signal, go to the next cartoon clock-wise.

»Karika-Tour« – diese Methode dient dazu, einen Überblick über die Wahlkampagne mithilfe von Karikaturen zu erhal-ten.

Die folgenden Karikaturen werden an den Wänden des Klassenzimmers aufgehängt. In fünf Kleingruppen betrachten die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Karikaturen. Jede Gruppe beantwortet die Fragen: a)Wie sieht der Karikaturist die Wahlkampagne? b) Auf welches Problem macht er die Wählerinnen und Wähler aufmerksam?Nach drei bis vier Minuten wechseln die Gruppen auf ein Signal des Lehrers/der Lehrerin im Uhrzeigersinn zur nächsten Karikatur. Wenn der Rundgang abgeschlossen ist, dürfen die Schülerinnen und Schüler eine Karikatur aussu-chen und sie näher interpretieren.

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B • How the President of the U.S. is ElectedBy

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B • How the President of the U.S. is Elected

B 12 Changing Views on a Female President

Now do some research and fi nd out how many women are in elected offi ces in the U.S. (www.cawp.rutgers.edu/women-elective-offi ce-2015). After you have looked at the American website, go to www.bundestag.de and see how many German women have held elective offi ces. What strikes you as most surprising? For a worldwide compari-son, go to www.ipu.org/wmn-e/classif.htm and see where Germany and the United States stand.

Summarize Hillary Clinton’s message for the crowd in New York City. Take the years 1972, 1980 and 2008. Make a timeline that shows how attitudes towards women staying at home has changed since 1972. Pretend you have just met Hillary Clinton after her rally in New York City. Using the information from the tasks you have already done, interview Mrs. Clinton about the pos-sibility of her becoming the next president of the U.S.

Tasks

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C • The Big Issues of the 2016 CampaignMaterialien C 1 – C 12

C 1 What Is the Most Important Problem Facing the U.S.?

http://learningapps.org/watch?v=pxwg6k9zj16

In groups of five, decide on a list of the ten most im-portant issues for the U.S. presidential campaign.Compare your lists with the following poll taken in the USA in December 2015. Which issues were on your list but did not show up in the U.S. poll?

Campaign issues are usually important topics that con-cern the citizens of a particular country. Take a look at the campaign issues in the graph above and choose 10 topics that you think should be important problems for the people of the United States. Rank your issues from one to ten. Number one should be the most important topic of the presidential campaign.

Tasks

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 2 Wie viel kostet ein US-Präsident?

Die Wahlkampffinanzierung in den USA hat sich in wenigen Jahren dramatisch gewandelt. Netzwerke superreicher Spen-der übernehmen immer mehr Funktionen der Parteien. Die Versuchung ist groß, auch illegale Wege zu gehen. (…)

Mit großem Geld kommt große Versuchung – und Barack Obama hat geahnt, dass es so kommen wird. Am 21. Januar 2015 nahm sich der US-Präsident die Zeit, um an ein unge-wöhnliches Jubiläum zu erinnern. »Vor fünf Jahren«, sagte er in einer kurzen Mitteilung, »erlaubte eine Entscheidung des Supreme Court Unternehmen – einschließlich auslän-discher Unternehmen – und Gewerkschaften, unbegrenzte Mittel einzusetzen, um unsere Wahlen zu beeinflussen. Das war falsch und hat echten Schaden in unserer Demokratie angerichtet.«

Nur fünf Tage später sickerten Informationen aus dem idyl-lischen Rancho Mirage in Kalifornien durch. Auf ihrem jähr-lichen Treffen mit wohlhabenden Spendern nagelten die Ölmagnaten Charles und David Koch im Ritz Carlton ihr Spendenziel für den Präsidentschaftswahlkampf 2016 fest. Sagenhafte 889 Millionen Dollar wollen sie einsetzen, um ihren favorisierten Kandidaten ins Weiße Haus zu hieven. Noch niemals haben Einzelpersonen solche Summen in einen

Wahlkampf gesteckt. Zum Vergleich: Die Komitees der beiden großen Parteien, das Republican National Committee und das Democratic National Committee, haben zusammen 2012 gerade mal 720 Millionen Dollar aufbringen können.

Möglich machte es die sogenannte »Citizens United«-Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die Obama heute noch ärgert. Politischen Unterstützern ist es jetzt möglich, unter dem Deckmantel von Organisationen praktisch unbe-grenzte Summen einzusetzen, ohne ihre Identität preisge-ben zu müssen. Obama steht mit seiner Kritik nicht alleine da. Zuspruch bekommt er sogar von ungewohnter Seite. Der republikanische Senator John McCain nennt das Urteil die wohl »am meisten fehlgeleitete, naive, uninformierte und ungeheuerliche Entscheidung des Supreme Courts im 21. Jahrhundert«. (…)

Die Legalisierung von »dunklem Geld«, wie es in den USA ge-nannt wird, und unlimitierter Firmenspenden verändert kom-plett die Art, wie Politik gemacht wird. Nach dem Urteil 2010 war der Weg frei für die sogenannten »super PACs« (…), die unbegrenzt Geld einsammeln und ausgeben können. Sie tragen blumige Namen wie »America rising« oder »Restore our Future«. Über die Namen ihrer Spender müssen sie die Öffentlichkeit nicht informieren, nur die staatliche Wahl-kommission. (…)

Der Zuwachs an Macht und Einfluss großer Spenderverbände wird selbst innerhalb der Parteien mittlerweile kritisch be-obachtet. Die Aktionskomitees sind nicht nur während der Wahlkämpfe tätig. Mit ihren unerschöpflichen Geldmitteln treiben sie Sachfragen voran oder torpedieren Projekte. (…)

Handelsblatt online vom 24. Februar 2015 (Axel Postinett)(www.handelsblatt.com)(© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten.)

Die fast zahllosen Wahlkampfveranstaltungen der Präsidentschaftskandidaten finden in riesigen Hallen statt. Wer finanziert den Wahlkampf, der Milliarden kostet?

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Auf der Internetseite www.fec.gov/disclosurep/pnati-onal.do könnt ihr nachverfolgen, wie viel Geld bislang für die Präsidentschaftskandidaten in den USA gesammelt wurde. Sammelt in Gruppenarbeit Argumente, warum es sein könnte, dass die Wahlen in den USA vom »Geld« entschieden werden. Was könnte gegen diese Argumente sprechen?

Beschreibe in eigenen Worten die Wahlkampffinanzie-rung in den Vereinigten Staaten. Recherchiere zur Wahl-kampffinanzierung in Deutschland und arbeite die Unter-schiede heraus.Nimm Stellung zu der Aussage von Barack Obama, die Entscheidung des Supreme Court von 2010 habe »echten Schaden in unserer Demokratie angerichtet«.

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 3 Where Do You Stand on these U.S. Political Issues?

http://learningapps.org/watch?v=pc21nx8oj16

Compare these two parties with the parties in the German Bundestag.

Answer the questions with “yes” or “no”. Then fi nd out how the Democrats or Republicans gene-rally feel about these points.

Tasks

Democrats RepublicansIssue yes no

Should women have the right to have an abortion?

Do you support the legalization of same-sex marriage?

Should the federal government allow the death penalty?

Should the government address global warming more effectively?

Should the government raise the federal minimum wage?

Do you support more effective gun control?

Should marijuana be legalized?

Do you support the Patient Protection and Affordable Care Act (“Obamacare”)?

Would you support an increase in taxes on the rich in order to reduce interest rates on student loans?

Do you support stronger measures in border security policy?

Solutions at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 4 Obama Hails Economy in the U.S.

U.S. President Barack Obama speaks about taxes in the Brady Press Briefi ng Room of the White House in Washing-ton, D.C. in April 2016.

Annotations and an alternative text in German are available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

Imagine you are a Trump supporter. How would you react to this announcement and what suggestions would you make to improve the economy? Write a letter to the editor.

According to President Obama, the U.S. economy is doing well. Make a list of the economic indicators which he says are thriving.

Tasks

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 5 End the Gun Epidemic in America

Gun store owner Dave Burdett says his affi nity for guns is rooted in history, not sport. His store is right across the street from a University campus in Texas.

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Annotations and an alternative text in German are available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

Imagine that you are participating in a discussion about gun control. You are a speaker for the pro gun control camp. Prepare palm cards which list the essential points of the supporters of restriction on gun ownership. Using the palm cards, give a short talk (2–3 mins. maximum) supporting the restriction on gun ownership.

Imagine that you work for a German online journal, and you are asked to report on text C 5. You get 250–300 words for your German summary. Do online research on what the outgoing Obama admi-nistration has recently done about gun control and report your fi ndings to the class. Do online research on the different presidential candi-dates’ views on gun control and report your fi ndings to the class.

Tasks

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 6 U.S. Race Relations: Surprising Statistics

A white gunman shot dead nine people in an African-Ameri-can church in the city of Charleston on 17 June, 2015, police say, two months after an unarmed black man was killed by a white police offi cer in North Charleston. The killings have reignited the debate about race relations in the U.S. Here are fi ve surprising statistics that help tell the story.

Figures based on the prison population at the end of December 2013 show black Americans made up a dispro-portionate number of inmates. Some 32% were white and 22% Hispanic.

C 7 The Truth of “Black Lives Matter”

Black students appear to do well in high school – just over 30% of over-25s have a diploma, compared with 27% of white over-25s. But fewer than 10% of black over-25s have completed a bachelor‘s degree, compared with 14.4% of whites.

There are only two black billionaires in the U.S. – chat show host Oprah Winfrey and former basketball star Mi-chael Jordan. This compares with about 500 white bil-lionaires.

A survey conducted by the Public Religion Research In-stitute in 2013 asked a range of questions to assess how diverse people‘s friendship groups were. It found that while 65% of black Americans reported only having black friends, 75% of white Americans said they had only whites in their social circle.

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Protesters hold banners during a rally commemorating the one-year death of Michael Brown at Union Square in New York on August 9 in 2015. Brown was killed by police offi cer Darren Wilson in Ferguson, Missouri, and his death caused the eruption of nationwide protests against police brutality.

Unemployment remains far higher among the black popu-lation than the white. Currently 4.8% of white Americans are out of work, compared with an overall average of 5.8%.

www.bbc.com/news/world-us-canada-30214825 (June 18, 2015)

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 8 Race Relations – Cartoon

C 9 Black Students Complain of Casual, Everyday Racism

It‘s not always the slurs and the other out-and-out acts of racism. It‘s the casual, everyday slights and insensitivities. Sheryce Holloway is tired of white people at Virginia Com-monwealth University asking if they can touch her hair or if she knows the latest dance move. At Chicago‘s Loyola University, Dominick Hall says groups of white guys stop talking when he walks by, and people grip their bags a little tighter. And Katiana Roc says a white student a few seats away from her at West Virginia University got up and moved to the other side of the classroom. As thousands of students took part in walkouts and rallies on college campuses across the country on Thursday in a show of solidarity with prote-sters at the University of Missouri, many young black people spoke of a subtle and pervasive brand of racism that doesn‘t make headlines but can nevertheless have a corrosive effect. There‘s even a word on campuses for that kind of low-grade insensitivity toward minorities: microaggression.

“It‘s more the daily microaggressions than the large si-tuations,” said Akosua Opokua-Achampong, a sophomore at Boston College. When Opokua-Achampong tells other students that she‘s from New Jersey, some ask where she‘s

REALLY from. “When you‘re not white, you can‘t just be American,” she said. (She was born in the U.S. to parents from Ghana.) Janay Williams, a senior at the University of California Los Angeles, said she is the only black person in her biology class and is routinely among the last picked for group assignments. “Students don‘t want to be in the same group as you with a group project, because they‘re afraid you‘re not going to do your share”, she said. Roc, a junior at West Virginia, said she can‘t forget the day that a student moved across the room. “He looked uncomfortable. I‘m pretty sure he moved because of the color of my skin. It didn‘t hurt my feelings”, she said. “What disappointed me was his ignorance.” She added that just being on campus can be a day-to-day struggle.

The Associated Press, November 12, 2015 (Collin Binkley and Errin Haines Whack)

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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Tell your group what you have found out. In your group, create a fact fi le or a poster about “race relations” in the U.S.

Work in groups of four on the materials C 6, C 7, C 8 and C 9.Read the text assigned to you. Underline relevant infor-mation. What message is conveyed in the cartoon?What have you learned about race relations from these materials?

Tasks

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 10 Warum Hillary Clinton die erste US-Präsidentin wird

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 11 Climate Change: We Haven‘t Even Done the Little Things

“Rush hour”-traffi c on the Bruckner Expressway in the Bronx in New York.

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◗ What are the main differences to Germany?◗ Summarize the main points given by the author.

Tasks

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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C • The Big Issues of the 2016 Campaign

C 12 Is College Tuition Really Too High?

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global PlayerMaterialien D 1 – D 9

D 1 Previously, on “Homeland”: The “War on Terror” Serialized on TV Screens

After the 9/11 terrorist attacks, in 2001 the U.S. govern-ment declared a “war on terror”. This war has been waged along various front lines around the globe. Modern media, especially the internet and television broadcasting, have literally brought this ongoing conflict home. But beyond news reporting, American viewers – and also TV audiences elsewhere in the world – have been “witnessing” this war

on screen through movies and TV series. The award-winning “Homeland” series, running in the U.S. since 2011, is a pro-minent example. As audiences are watching its fifth season, the question arises to what extent this TV fiction meets rea-lity or, given the fact that America’s “commander-in-chief” Barack Obama has been reported both to watch it and to like it, fiction might even influence real politics.

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The American political thriller TV series “Homeland” has been broadcast since 2011 and has won several awards. The photo shows the series stars, among them (third and fourth from left) Claire Danes (as CIA Officer Carrie Mathison) and Damian Lewis (as U.S. Marine Sergeant Nicholas Brody).

Having established its plotline, explain in what way this series connects to the American “war on terror”.Watch the trailers again and note 1) the way Americans are shown, 2) the way non-Americans are shown, 3) how the series tries to portray “real life”. Follow the same three steps for the trailer of “Home-land” season 4 (on www.youtube.com/watch?v=-6cTHsA-MQc and on www.theguardian.com/tv-and-radio/tvandra-dioblog/2014/jul/21/homeland-season-four-new-trailer-and-poster-show-pakistan-protests-and-pills).Describe the effects the trailers have on you. Imagine what effects the “Homeland” series might have had 1) on American viewers and 2) on viewers world-wide.

The first season of “Homeland” was broadcast in 2011. Seasons 1 to 3 are centered around the two protagonists CIA agent Carrie Mathison (Claire Danes) and Marine Ser-geant Nicholas Brody (Damian Lewis). If you do not know the series – and provided that you are aged 16 and above (because the series is age-restricted) – watch the trailer(s) for season 1: www.youtube.com/watch?v=-pQDS9Ph_5o, or www.youtube.com/watch?v=kRzEhExEXrI. Try to esta-blish the main plot. If you have got a partner, you might want to watch trailer 1 and your partner trailer 2 and then compare your guesses about the main plotline. You can also check whether you got the plot right at https://en. wikipedia.org/wiki/Homeland_%28TV_series%29# Season_1_.282011.29.

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 2 “Homeland” Season 2: Does It Give an Accurate Picture of Middle Eastern Politics?

propaganda apart, there‘s never been any hint that Tehran has backed al-Qaida, though it did shelter some Bin Laden relatives for a while.

It‘s no secret that Homeland was inspired by a popular Is-raeli TV series called “Hatufi m” (The Abducted, or Prisoners of War as it was translated for broadcast), which tells the story of soldiers readjusting to ordinary life after prolon-ged captivity. The best known true-life example was Gilad Shalit, the young corporal captured on the Israeli side of the border with the Gaza Strip and held for fi ve years until he was swapped for 1,027 Palestinian prisoners. No real-life Israeli has developed sympathy for his captors the way the fi ctional U.S. marine did.

Homeland purports to portray a nuanced version of the “war on terror” but the story is still told through a national security prism and (…) with more than a touch of Isla-mophobia – from Brody‘s badly pronounced “Allahu Akbar” while praying secretly in his garage, to the portrayal of all the Muslim characters as devious and cruel.

Strikingly, the cast has not (yet) included any Palestini-ans – important players in the contemporary Middle East. Like it or not their grievances are highly relevant to Arab/Muslim hostility to Israel and its U.S. protectors. You don‘t have to be Abu Nazir to observe that neither are simply the passive victims of evil and motiveless terrorists. But why spoil a rattling good story with too many confusing details from the messier and even longer-running series that is the real world?

The Guardian, October 25, 2012 (Ian Black)(www.theguardian.com)© Guardian News & Media Ltd 2016

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

one positive and one negative. Collect the main points of criticism and praise.

List the author‘s main points of criticism.Establish whether the review is positive or negative. Give your reasons. With regard to the “Homeland” series in general, do an online research for at least two critical reviews, preferably

Tasks

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 3 Popular TV Shows Have Led More Britons than Russians to Support Torture

More people in Britain believe torture is acceptable than in Russia – partly thanks to popular TV shows such as “24”, “Homeland” and “Spooks”, human rights campaigners have said. Nearly one in three people – 29% – in the UK thinks torture is sometimes necessary and acceptable to protect the public, compared to 25% in Russia, according to a new poll conducted by Amnesty International. Kate Allen, direc-tor of Amnesty International UK, said: “These fi ndings are alarming, we really didn‘t foresee this sort of response from people in the UK and it shows we have got a lot of work to do. It looks from these results like we have placed panic over principle. People have bought into the idea that their personal safety can be enhanced in some way through the use of torture. That is simply untrue. Programmes like ‘24’, ‘Homeland’ and ‘Spooks’ have glorifi ed torture to a genera-tion – but there‘s a massive difference between a dramatic

depiction by screenwriters, and its real-life use by govern-ment agents in torture chambers. We decided as a society, a long time ago, that torture is simply wrong and can never be justifi ed in any circumstances. That is one of the moral pillars on which our culture is based. (…)”

The Huffi ngton Post UK/PA, May 13, 2014(www.huffi ngtonpost.co.uk/2014/05/13/more-britons-than-russians-support-torture_n_5313841.html)

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

D 4 Still the Biggest Show on the World Stage?

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Cartoon dating from 2014, showing U.S. Secretary of State John Kerry.

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 5 Predictions on the Future of the U.S.

In 2015, the political scientist Joseph S. Nye, Jr., based at Harvard University, wrote a book about the future of U.S. global infl uence. Here are some passages from this book:

Is the American century over? Many seem to think so. In recent years, polls showed that in 15 of 22 countries sur-veyed, most respondents said that China either will replace or has already replaced the United States as the world’s leading power. A Pew poll in 2014 found only 28 percent of Americans thought their country “stands above all others” compared to 38 percent in 2011. Yet perhaps, as Mark Twain famously quipped, “reports of my death have been greatly exaggerated”.

(…) American culture has cleavages, but they remain mana-geable and less dangerous than at times in the past. Social problems abound, with some getting worse and some better. The society remains open to the outside world and better able than most to renew itself by immigration. The American economy is growing more slowly than in the past, but it remains innovative at using and commercializing technolo-gies because of its entrepreneurial culture, the most mature venture capital industry, and a tradition of close relations between industry and the world’s top ranking universities. It leads the world in research and development, and is at the forefront of new cyber, nano, bio and energy technologies.

Real problems exist in terms of inequality and educating the workforce of the future. The largest questions are about political institutions. Political gridlock was incorporated into the American system from the start, but it has been in-creasing in Washington in recent years. Even if they are not worse than in the past, the important question is whether the institutions will be able to cope with the problems of the future. At the same time, the federal system also en-sures diversity and the potential for innovation in states and cities. (…) Moreover, despite the increased partisan bickering, several serious problems, ranging from defi cits

to energy to health care costs, have improved rather than deteriorated in recent years. America has many problems and they raise many questions, but they are not creating an absolute decline (…).

(…) In conclusion, the American century is not over, if by that we mean the extraordinary period of American pre-eminence in military, economic, and soft power resources that have made the United States central to the workings of the global balance of power, and to the provision of global public goods. Contrary to those who proclaim this the Chi-nese century, we have not entered a post-American world. But the continuation of the American century will not look like it did in the twentieth century. The American share of the world economy will be less than it was in the middle of the last century, and the complexity represented by the rise of other countries as well as the increased role of non-state actors will make it more diffi cult for anyone to wield infl uence and organize action. Analysts should stop using clichés about unipolarity and multipolarity. They will have to live with both in different issues at the same time.

(…) Leadership is not the same as domination. America will have to listen in order to get others to enlist in what former Secretary of State Hillary Clinton called a multipart-ner world. (…) Now, with slightly less preponderance and a much more complex world, the United States will need to make smart strategic choices both at home and abroad if it wishes to maintain its position. (…)

Joseph S. Nye, Jr.: Is the American Century Over?, Malden, MA: Polity, 2015, pp. 1, 92–93, 125–126.

Annotations and an alternative text in German are available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

For D 5, set up a table with two columns. List both the aspects mentioned in the text that point towards a decrease in U.S. pre-eminence and those that contradict such a decrease. Discuss if Nye is optimistic about the U.S. future and give reasons for your view. Looking at the language: Explain the terms “soft power”, “unipolarity”, and “multipolarity”. Try to fi nd a German translation for these terms.

Extract from D 3 what the human rights organization Amnesty International has found out. In the light of the fi ndings of Amnesty International, discuss whether series such as “Homeland” should be screened on public television. For even more arguments, you might also want to look at the German article by Caspar Shaller (published in “Die Zeit” in December 2014): www.zeit.de/2014/52/cia-folterbericht-hollywood-tv-serie/komplettansicht. Analyze and compare the messages of the cartoons (D 4).

Tasks to D 3 – D 5

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 6 “Why Is America the Greatest Country in the World?”

At the very beginning of the popular U.S. series “The News-room” about the people working for the fi ctitious American TV channel Atlantic Cable News (ACN), its famous anchor-man Will McAvoy is asked in public why America is the grea-test country in the world. He gives an interesting answer (accessible on www.youtube.com/watch?v=ZPHSXUS0_1c,

www.youtube.com/watch?v=VMqcLUqYqrs, or www.you-tube.com/watch?v=1zqOYBabXmA).

1. What are Will’s fi rst and second answers to the que-stion about what makes America the greatest country in the world?

2. Why does Will give yet another answer?

3. What surprises the audience about Will’s answer?

4. List (some of) the reasons Will gives for his (revised) answer.

5. According to Will, what made or what would make the U.S. the greatest country?

6. Describe the reaction of the audience.

Answer the following questions:

Annotations to the trailer are available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

D 7 President Obamas Foreign Policy

D 8 Maximalist: America in the World from Truman to Obama

The former U.S. diplomat Stephen Sestanovich has writ-ten a book on the way U.S. foreign policies have de-veloped since 1945. His main argument is that there are basically two types of American foreign policy. The following passage contains brief defi nitions of these two types:

In their regular quest for a new direction, presidents and their advisers have usually drawn policy answers from one of two strategic schools. We could call these (…) the school of “more” and the school of “less”. Harry Truman, John Kennedy, Lyndon B. Johnson (after 1965), Ronald Reagan, and George W. Bush (after September 11) are clear members of the “more” school. Dwight Eisenhower, Richard Nixon, Gerald Ford, Jimmy Carter (…) make up that of the “less”. George H. W. Bush and Bill Clinton are hybrid cases. Each began in one school and ended up in the other. (Bush went from “more” to “less”; Clinton, the reverse.)

Presidents of the “more” school generally practiced some version of what this book has called maximalism. Their watchword was, as Arthur Schlesinger, Jr., described the Kennedy administration’s outlook, that “the world was pla-

stic, and the future unlimited”. (…) Maximalist presidents assumed that international problems were highly suscepti-ble to the vigorous use of American power and indeed were very unlikely to be solved without it.

Our presidents of “less”, by contrast, have had to oversee retrenchment, or the curtailment of American power after a period of overextension. The political horizons of these presidents have been narrower, their anxiety greater, their sense of the moment captured by the fi rst George Bush in his 1992 State of the Union address. “People are wor-ried”, he confi ded to the Congress. “There’s been talk of decline.”(…)

Stephen Sestanovich: Maximalist: America in the World from Truman to Obama, New York, NY: Vintage, 2014, p. 326.

Annotations available at www.politikundunterricht.de/2_16/uswahl.htm.

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Cartoon dating from 2013.

Based on information provided by material in this chap-ter (Baustein) and by what you might fi nd online, argue whether President Obama’s foreign policy should be clas-sifi ed as “maximalist” or rather as “retrenchment”. Give your reasons.

Look at the map in cartoon D 7 and try to identify the spots where the smoke is coming from. Then analyze the cartoon. In your own words, defi ne the policies of “maximalism” and of “retrenchment” (D 8). What are good German trans-lations?

Tasks

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D • The Away Game: The Score of the U.S. as a Global Player

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Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart Telefon 0711/164099-0, Service -66, Fax [email protected], www.lpb-bw.de

LeitungDirektor: Lothar Frick -60Büro des Direktors: Sabina Wilhelm -62 Stellvertretender Direktor: Karl-Ulrich Templ -40

Stabsstelle Kommunikation und MarketingLeiter: Werner Fichter -63Daniel Henrich -64

Stabsstelle »Demokratie stärken«Leiter: Felix Steinbrenner -81Team meX: Stefanie Beck -82Assistenz: Sheena Anderson -86Flüchtlingshilfe: Ulrike Kammerer -87Assistenz: Teresa Ewen -89

Abteilung Zentraler ServiceAbteilungsleiter: Kai-Uwe Hecht -10Organisation: Julia Telegin -11Haushalt: Gudrun Gebauer -12Personal: N. N. -13Information und Kommunikation: Wolfgang Herterich -14Klaudia Saupe -49Siegfried Kloske, Haus auf der Alb, Tel.: 07125/152-137

Abteilung Demokratisches EngagementAbteilungsleiter/Gedenkstättenarbeit*: Sibylle Thelen -30Politische Landeskunde*: Dr. Iris Häuser -20Schülerwettbewerb des Landtags*: Monika Greiner -25Stefanie Hofer -26Frauen und Politik: Beate Dörr/Sabine Keitel -29/-32Jugend und Politik*: Angelika Barth -22Freiwilliges Ökologisches Jahr*: Steffen Vogel -35Alexander Werwein-Bagemühl -36Stefan Paller/Sarah Mann -37/-34

Abteilung Medien und MethodenAbteilungsleiter/Neue Medien: Karl-Ulrich Templ -40Politik & Unterricht/Schriften zur politischen Landes-kunde Baden-Württembergs: Prof. Dr. Reinhold Weber -42Deutschland & Europa: Jürgen Kalb -43Der Bürger im Staat/Didaktische Reihe: Prof. Siegfried Frech -44Unterrichtsmedien: Michael Lebisch -47E-Learning: Sabine Keitel -32Politische Bildung Online: Jeanette Reusch-Mlynárik,Haus auf der Alb Tel.: 07125/152-136Internetredaktion: Wolfgang Herterich -14 Klaudia Saupe/Kata Kottra -49/-48

* Paulinenstraße 44–46, 70178 Stuttgart Telefon: 0711/164099-0, Fax -55

Abteilung Haus auf der Alb Tagungszentrum Haus auf der Alb,Hanner Steige 1, 72574 Bad UrachTelefon 07125/152-0, Fax -100www.hausaufderalb.de

Abteilungsleiter/Gesellschaft und Politik: Dr. Markus Hug -146Schule und Bildung/Integration und Migration: Robert Feil -139Internationale Politik und Friedenssicherung/Integration und Migration: Wolfgang Hesse -140Europa – Einheit und Vielfalt: Thomas Schinkel -147 Servicestelle Friedensbildung: Claudia Möller -135Hausmanagement: Julia Telegin/Nina Deiß -109

AußenstellenRegionale ArbeitPolitische Tage für Schülerinnen und SchülerVeranstaltungen für den Schulbereich

Außenstelle FreiburgBertoldstraße 55, 79098 FreiburgTelefon: 0761/20773-0, Fax -99Leiter: Dr. Michael Wehner -77Thomas Waldvogel -33

Außenstelle Heidelberg Plöck 22, 69117 HeidelbergTelefon: 06221/6078-0, Fax -22Leiterin: Regina Bossert -14Robby Geyer -13

Fachbereich Politische Tage im Regierungsbezirk TübingenStafflenbergstraße 38, 70184 StuttgartThomas Franke Tel.: 0711/164099-83, Fax -77

LpB-Shops/Publikationsausgaben

Bad Urach Hanner Steige 1, Telefon 07125/152-0 Montag bis Freitag 8.00–12.00 Uhr und 13.00–16.30 Uhr

Freiburg Bertoldstraße 55, Telefon 0761/20773-10 Dienstag und Donnerstag 9.00–17.00 Uhr

Heidelberg Plöck 22, Telefon 06221/6078-11 Dienstag, 9.00–15.00 Uhr Mittwoch und Donnerstag 13.00–17.00 Uhr

Stuttgart Stafflenbergstraße 38, Telefon 0711/164099-66 Mittwoch 14.00–17.00 Uhr

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