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LU aus Technischer Chemie
Polymercharakterisierung
POLYMER-CHARAKTERISIERUNG
Technische Chemie Laborübung SS 2019
© Gregor Trimmel
aktualisiert: Februar 2019
Sebastian F. Höfler
LU aus Technischer Chemie
Polymercharakterisierung
Unterlagen
Vorlesungsskripten: Makromolekulare Chemie bes. Polymeranalytik und chem. Struktur der Polymere
Praktikumsunterlagen (Homepage) Grundlagen der Organischen Chemie werden vorausgesetzt.
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Polymercharakterisierung
INHALT Einleitung Einteilung Polymere
Unterschiede: niedermolekulare Verbindungen : Polymere
Polymeranalytik
(Nasschemische) Vorproben
Gelpermeationschromatographie (GPC)
Thermoanalyse
Infrarotspektroskopie
Kernresonanzspektroskopie
Übungsablauf
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Polymercharakterisierung
Unterschiede
Niedermolekulare Makromolekulare Stoffe Molekulargew. (MG) bis 10³ 104 bis 107 u.m. Molekülgröße einheitlich polymolekular (polydispers) Gestalt definiert Knäuelstruktur, teilkristallin Überstrukturen Therm. Verhalten Fp, Kp Tg, Tm Lösungen Viskosität temp.abh. Von T und MG abh. tw. schwer oder gar nicht löslich
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Polymercharakterisierung
Molmasse, Molmassenverteilung, Mittelwerte
Bei der Synthese von Makromolekülen entstehen Moleküle unterschiedlicher
Größe. Zur vollständigen Beschreibung eines Polymers gehört daher die
Angabe seiner Molmassenverteilungs-Kurve.
Statt der gesamten Verteilung gibt man meist Molmassenmittelwerte Mn,
Mw, Mz, Mη und deren Verhältnisse (U, PDI) an.
Die Molmassenverteilung hängt dabei stark von der Polymerisationsart und
Polymerisationsbedingungen ab.
Häu
fig
keit
MolmasseMolmasse
Häu
fig
keit
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Polymercharakterisierung
Molmasse, Molmassenverteilung, Mittelwerte
i
ii
nn
MnM
ii
2
ii
wMn
MnM
1n
w
M
MU
n
w
M
MUPDI 1
Zahlenmittel
Massenmittel Polydispersitätsindex
Uneinheitlichkeit
2
3
ii
ii
zMn
MnM
Zentrifugenmittel Viskositätsmittel
a
ii
a
ii
Mn
MnM
1)1(
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Beispiel
Steinhaufen: 20 Steine 1 kg 50 Steine 2 kg 70 Steine 3 kg 40 Steine 4 kg 10 Steine 5 kg 5 Steine 6 kg
92,2195
570
51040705020
6*55*104*403*702*501*20
nM
37.3570
1920
10*55*104*403*702*501*20
6*55*104*403*702*501*20 222222
wM
15,192.2
37,3
n
w
M
MPDI
75.31920
7200zM
0 1 2 3 4 5 60
10
20
30
40
50
60
70
Mz
Mn
Mw
Häufigkeit
Masse (kg)
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1000 1500 2000 2500 3000 3500
Ge
wic
hts
ante
il
Molekulargewicht
Häu
figkeit
1000 1500 2000 2500 3000 3500
0
50
100
150
200
250
300
M n und M w
Mn
Mw
Mn = 1686 g/mol
Mw = 1840 g/mol
PDI = 1.09
Beispiel PS MMon=104
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Polymercharakterisierung
Einteilung Polymere
Polymere sind aus einem bzw. mehreren sich wiederholenden Monomerbausteinen aufgebaut
Einteilung der Polymere nach: • ihren Eigenschaften bzw. Verarbeitungstechniken Thermoplaste, Elastomere, Duromere
• ihrer chemischen Struktur Vinylpolymere, Acrylpolymere, Polyether, Polycarbonate...
• dem Polymerisationsmechanismus radikalisch, ionisch, koordinativ, durch Kondensation
• ihrem Bauprinzip taktisch, ataktisch, syndiotaktisch Copolymere: statistisch, Block-, Propf-Copolymere…
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Thermoplaste
• lineare oder verzweigte Polymere, die bei erhöhter Temperatur fließfähig und somit verformbar werden
• Verarbeitung bei erhöhter Temperatur und Druck (z. B. Pressen, Extrudieren, Spritzgießen)
• amorphe Thermoplaste besitzen einen Glasübergangspunkt
• (teil)kristalline Thermoplaste besitzen (auch) einen Schmelzbereich
• löslich
linear verzweigt
R R R R R R
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Thermoplaste
amorph - teilkristallin
amorph:
begrenzte Nahordnung, keine Fernordnung
Form der Makromoleküle: z.B. statistische Knäuel
teilkristallin:
Zonen mit Fernordnung: geordnet vorliegende Makromoleküle
Statistisches Knäuel Fransen-Micellen-Modell
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Beispiele für Thermoplaste
• Polyethylen PE, Polypropylen PP
• Polyvinylchlorid PVC
• Polystyrol PS
• Polyethylenterephthalat PET
• Polyamid PA
• Polyoxymethylen POM
CH2 CH2n
PE PP
PVC
PS
PET
POM
PA 6.6
CH2 CHn
CH3
CH2 CHn
CH2 CHn
Cl
CH2 CH2 On
C
O
C O
O
CH2 On
HN CH2
HN
nC
O
CH2 C
O
6 4
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Elastomere
• weitmaschige vernetzte Polymere, die aufgrund der Verknüpfungsstellen nicht viskos fließen können
• Anwendungsbereich liegt über Tg
• „gummielastisches“ Verhalten: außerordentliche Dehnbarkeit: Entropieelastizität
• unlöslich, quellbar
• Vernetzung entweder direkt bei Polymerisation bzw. nachträglich „Vulkanisation“
Dehnung
Entspannung
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Beispiele für Elastomere
• Naturkautschuk, Natural Rubber NR
• Butadien Rubber BR
• Styrol-Butadien Rubber SBR
• Chloroprene Rubber CR
HC C
CH2
CH3
CH2n
NR
BR
SBR CR
HC CH
CH2 CH2n
HC CH
CH2 CH2 CH2n
CHm
HC C
CH2
Cl
CH2n
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Duromere
• viele Vernetzungsstellen freie Beweglichkeit der Ketten ist stark eingeschränkt
• unlöslich, nicht bzw. kaum quellbar, unschmelzbar
• Zersetzungstemperatur, TZ
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Beispiele für Duromere
Epoxidharze (EP) Vernetzung z.B. mit polyfunktionellen Aminen
Ungesättigte Polyesterharze (UP)
O
O O O O
OOHn
O OO
HO R OH
O
O
O
OR
O
O
R
O
O
O
O
O
Polyester
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Polymercharakterisierung
Was will ich wissen ?
Unbekanntes Polymer – bekanntes Polymer Identifizierung der Monomerbausteine (zusätzlich können Additive, Füllstoffe und Katalysatorreste enthalten sein) und Zusammensetzung Bestimmung der Molmassen, Molmassenverteilung Bestimmung der Taktizität, Überstrukturen, amorpher/kristalliner Anteil etc. Bestimmung der thermischen Eigenschaften (Tg, Tm, TZ) und der Viskosität (wichtige Parameter für die Verarbeitung) Vernetzungsgrad bei vernetzen Polymeren .......
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Vorproben
• Vorstellung über chemische Zusammensetzung bzw. „die Polymerklasse“
• Aggregatszustand: flüssig – fest, weich - spröde
• Löslichkeit
• thermisches Verhalten, Zersetzung, Brennverhalten
(Geruch, Färbung, Rauchentwicklung…)
Entscheidung über anzuwendende instrumentelle Methoden
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Gelpermeationschromatographie GPC
• auch Size Exclusion Chromatographie (SEC)
• spezielle Form der Flüssigkeitschromatographie
• apparativer Aufbau ähnlich HPLC (Pumpen, Detektoren etc.)
Säulenmaterial:
„Gele“ (inkompressible Substanzen, die hohe p aushalten)
aus z.B.: PS + DVB für organische LM
Cellulose und Dextrane für wässrige LM
Porendurchmesser: 5 – 500 nm
inert
Keine Wechselwirkung zwischen Polymer und Säulenmaterial!
Stationäre Phase: Lösungsmittel in den Poren
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Trennprinzip
Trennprinzip bei HPLC, GC
aufgrund eines Verteilungsgleichgewichtes,
WW zw. stationärer und mobiler Phase, nach Affinitäten
Trennprinzip bei GPC
aufgrund der Molekülgröße, des hydrodynamischen Volumens Vh,
KEINE WECHSELWIRKUNG ZW. POLYMER und MATRIX
Volumsausschlußchromatographie
Laufmittel in den Poren weist eine andere Konzentration auf, als
außerhalb der Poren, kleine Moleküle diffundieren in die Poren und
werden zurückgehalten, während Moleküle die größer als die
Porengröße sind, ausgeschlossen sind.
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Trennkriterium
Zeit VR = V0 VR = V0 + kSEC*Vi
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Trennkriterium
Vh Polymer + Lösungsmittelmoleküle hängt vom Lösungsmittel ab!! Verteilungskoeffizient kSEC
Retentionsvolumen VR einer Substanz VR = V0 + kSEC*Vi Mit V0 = Zwischenkornvolumen und Vi Porenvolumen Ausschlußgrenze (exclusion limit): kSEC = 0 bei zu großen Polymeren Trennschwelle (total permeation limit) kSEC = 1 unter einer gew. Größe
1emobilePhas
Phasestationäre
SECc
ck
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Kalibrierung
Kalibrierung mit engverteilten Polymerstandards bekannter Molmasse Elutionsvolumina werden experimentell bestimmt und in Kalibrierfunktion überführt
Ve = C1-C2* logM C1, C2 ändern sich mit M
Linearer Bereich zur Auswertung PROBLEM: Kalibrierung muss für jede Polymerart durchgeführt werden!
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Universalkalibrierung
Vh ist proportional [η]*M [η] Grenzvisk., Staudinger Index Für 2 Polymere die bei gleichem Ve eluieren gilt: []1 * M1 = []2 * M2 Weiters gilt die Mark-Houwink-Beziehung: [] = k*Ma
a, k M.H. Parameter a Geometrie des Polymeren k WW des Polymeren mit dem LM
D.h. wenn die M. H. Parameter bzw. die Grenzviskosität bekannt sind, kann
man eine Kalibrierfunktion Ve gegen log ([]M) aufstellen.
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Experimentelles
• Laufmittel muss entgast sein und Säulen mit Laufmittel gespült sein
• mehrere Säulen mit unterschiedlicher Porenweite des Gels mit
abnehmenden Porenweiten hintereinander geschaltet
Detektion: Brechungsindex UV/VIS Lichtstreuung Viskosität Dichte Leitfähigkeit Fluoreszenz
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Thermoanalyse
Die Thermoanalyse befasst sich mit der Messung von Material-
eigenschaften als Funktion der Temperatur.
Wichtige Analyse für die Verarbeitung und Anwendungsmöglichkeiten
von Polymeren
Schmelz- und Glaserweichungstemperaturen von Molmasse abhängig
Bei Polymerblends und Blockcopolymeren thermische Eigenschaften
hängen von der Mischbarkeit der Polymere ab
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Differential Scanning Calorimetry DSC
Power compensated-Differential Scanning Calorimetry (DSC)
© http://www.thermal-instruments.com
Probe und Referenz werden von zwei voneinander unabhängigen Öfen mit def. Geschwindigkeit aufgeheizt, abgekühlt oder isotherm gehalten.
T = O jede T-Differenz wird durch Gegenheizen ausgeglichen, benötigte Energiemenge Q liefert das Messsignal sehr empfindlich, teuer
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DTA - DSC
© Praktikumsunterlagen, Dr J. Vogel, Martin Luther Universität
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Polymercharakterisierung
Differentielle Thermoanalyse DTA
© http://www.thermal-instruments.com
Probe und Referenz in einem Ofen
T wird gemessen Referenz zeigt innerhalb des Messbereichs keine Reaktionen
© http://www.roempp.com
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DSC/DTA - Beispiele
© http://www.roempp.com
Endothermes Signal bei: Schmelzen Verdampfen Chem. Reaktionen Glasübergang Relaxation von Spannungen Exothermes Signal bei: Kristallisation chem. Reaktionen Kondensation Relaxation von Spannungen
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Polymercharakterisierung
Thermogravimetrie TGA
Kombination mit DTA möglich Kopplung mit MS, IR oder GC-MS, GC-IR möglich => Analyse der Zersetzungsprodukte
Messgröße: Masse gegen Temperatur und Zeit Messanordnung: Präzisionswaage gekoppelt mit Ofen Probe wird in einem Ofen aufgeheizt oder isotherm gehalten, und die Änderung der Probenmasse wird gemessen. Bestimmung von Wassergehalt, Zersetzungstemperaturen und dabei auftretende Gewichtsverluste, Glührückstand etc.
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Polymercharakterisierung
Thermomechanische Analyse (TMA)
Dynamische TMA (DTMA)
Probe wird einer periodischen Belastung ausgesetzt.
viskoelastisches Deformationsverhalten der Probe als Funktion der
Temperatur: ermöglicht Aussagen der komplexen Moduln (Scher-
Elastitzitätsmodul) sowie Speicher- und Verlustmodul.
Länge, Dicke bzw. Rückstellkräfte einer Probe werden als Funktion der
Temperatur gemessen.
Die Probe wird dabei unter Druck oder Spannung gehalten. Es werden
damit Ausdehnungskoeffizienten, Schrumpfung und Erweichung erfasst.
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Infrarotspektroskopie
Für Polymere und organische Moleküle: 4000 – 650 cm-1
Nahes IR: 4000 – 12500 cm-1
Fernes IR: 10-650 cm-1
= c / ´ = 1 / = /c ΔE = h = h c ´ ... Wellenlänge (cm) ... Frequenz (s-1) c ... Lichtgeschwindigkeit ´…. Wellenzahl (cm-1) E … Energie (J) 1J = 6.242 *1018 eV entspricht 5.033 * 1022 cm-1 1 cm-1 = 1.24 10-4 eV z.B. 1000 cm-1 10.000 nm 0,124 eV 3*1013s-1 12 kJ/mol
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Polymercharakterisierung
Infrarotspektroskopie
Schwingungsspektrum eines Moleküls:
Mechanisches Modell (Vereinfachung Hooksche Feder, Harmonischer Oszillator)
ν = (1 / 2π)(k / µ)½
ν = Schwingungsfrequenz k = Kraftkonstante (Bindungsstärke) µ = reduzierte Masse = m1*m2/(m1+m2) Mögliche Grundschwingungen: 3N-5 (lineare) 3N-6 (nicht lineare Molek.) N = Anzahl der Atome IR –Licht wird nur absorbiert, wenn das Dipolmoment mit dem elektrischen Vektor des Lichts in WW tritt: Das elektrische Dipolmoment des Moleküls muss sich während der Schwingung ändern!
m1 m2
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Schwingungsarten
ν Valenzschwingungen (Streckschwingungen)
δ Deformationsschwinungen
„out-of-plane“ Deformationsschwingungen
Torsionsschwingungen
Gerüstschwingungen
Oberschwingungen
Kombinationsschwingungen
H
H
H
H
H
H
H
H
H
H
H
H
+
+
+
-
symmetrische asymmetrische
Valenzschwingungen
Deformationsschwingungen
"in plane" "out of plane"
Spreiz- Pendel- Torsions- Kipp-
(bending) (rocking) (twist) (wagging)
Beispiele: v (CΞC) ≈ 2200 cm-1 v (C-H) ≈ 3000 cm-1 v( C=C) ≈ 1640 cm-1 v (C-D) ≈ 2100 cm-1
v (C-C) ≈ 1000 cm-1 v( C-Cl) ≈ 700 cm-1
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IR-Spektroskopie: Beispiel
ATR-Aufnahme PET-Folie
O-H N-H C-H Valenzs.
30
40
50
60
70
80
90
100
1000200030004000 cm-1
(C-H arom.)(C-O-R)(C=O)
(C-H)
T
rans
mis
sion
(%
)
CΞC CΞN X=Y=Z Valenzs.
C=O C=N C=C Valenzs. NH-, OH- Deform.s
„Fingerprintbereich“ Andere Valenzschwinungen Deformations- und Kombinations- Schwingungen, Gerüstschwingungen
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Auswertung
Qualitativ:
Zuordnung der Schwingungsbanden, Vergleich mit Spektrendatenbanken
Funktionelle Gruppen oft sehr intensiv, leicht zu identifizieren
Sensitiv auf Symmetrien – ataktisch / isotaktisch / syndiotaktisch
Quantitativ: Lambert-Beer´sche Gesetz: A = log (I/I0) = a*c*d
A Absorption (Extinktion) a Absorptionskoeffizient
I0 Intensität der einfallenden Strahlung c Konzentration
I Intensität der transmittierten Strahlung d Schichtdicke
Beispiele: cis/trans Verhältnisse in Polyalkenen
Monomerverhältnisse in Copolymeren
Kristallinität
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Probenvorbereitung
KBr-Presslinge nur bei spröden Polymeren möglich: 1-2 mg Polymer auf
100-200 mg KBr, gut vermischen, pressen, durch kalten Fluss entstehen
durchsichtige Pastillen.
Polymerlösungen vermessen (meist schlechte Löslichkeit und Banden
durch das Lösungsmittel)
Dünne Folien und Schichten aus Polymerlösungen :
durch langsames Ausfällen
durch Spincoaten
Thermoplaste: zu dünnen Folien pressen: bei hohem p, hoher T zwischen
polierten Metallplatten in Heizpresse: Schichtdicke = 5 – 200 µm
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Polymercharakterisierung
Abgeschwächte TotalReflexion (ATR)
Trifft ein Lichtstrahl in einem Medium mit hohem Brechungsindex in einem bestimmten Winkel auf ein optisch dünneres Medium tritt Totalreflexion ein. Ein Teil des Lichts dringt in die Oberflächennahenbereiche der Probe ein und wird erst dann reflektiert.
Oberflächenanalyse: Eindringtiefe: einige µm KRS-5, Ge, AgCl als Medium mit hohen Brechungsindex Probe wird auf den Kristall gepresst
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Polymercharakterisierung
Übungsaufgabe-Polymeranalytik Treffpunkt: 13:00 Uhr (CE01136, 1. Stock) Eingangskolloquium
Übungsablauf
Probenidentifizierung: unbekannte Polymerproben
Beurteilung nach: Aussehen, Flammprobe, Glühtest, Beilsteinprobe, Löslichkeit, Dichte
Aufnahme von FT-IR-Spektren
Thermoanalyse (an ausgewählten Proben)
GPC (an ausgewählten Proben) Protokoll, Nachbesprechung
Betreuer: Sebastian F. Höfler (E-Mail: [email protected])