POOL-CHECKLISTE FÜR URLAUBER Wir retten Ihren...
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POOL-CHECKLISTE FÜR URLAUBER
Wir retten Ihren Urlaub!
Stand: Juni 2012
Die folgenden Selbsthilfe-Tests sind nur als eine Art Notbehelf zu verstehen. Nichts ersetzt
eine Pool-Prüfung durch einen unabhängigen Gutachter. Diese Checkliste jedoch kann Eltern
helfen, das Risiko zu minimieren. Denn immer noch unterschätzen manche Hotels die
Gefahren, die von ihren Pools ausgehen können. Deshalb hat das RTL-Urlaubsretter-Team
Checks und Beispielbilder für Sie zusammengestellt, die Sie ausdrucken und mit in den
Urlaub nehmen können. Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten:
Check 1: Wirkt die Poolanlage ungepflegt oder gar beschädigt?
Ist das Wasser trüb und verdreckt, sind Metallteile verrostet, Holzbalken vermodert, Fliesen
oder Pool-Umrandung scharfkantig gerissen? Dann wird der Pool offenbar nicht ausreichend
gewartet. Sie sollten dann auf jeden Fall besonders vorsichtig sein. Es können Unfallgefahren
drohen. Ist das Wasser nicht ausreichend gereinigt, kann es außerdem stark mit Keimen und
Bakterien belastet sein.
Lassen Sie sich in diesem Fall die Sicherheit von der Reiseleitung und der Hoteldirektion
bestätigen. Fragen Sie nach bestandenen Pool-Prüfgutachten! Und: Melden Sie uns den Pool
über: [email protected]
Die Unterkonstruktion dieser Pool-Brücke ist völlig verrostet. Tatsächlich starb direkt unter der Brücke ein
Kind an einer defekten Ansaugöffnung. Denn die Pumpenanlage dieses Pools war ähnlich schlecht gewartet
wie die für Jeden sichtbaren Einrichtungen über Wasser. Ist ein Pool in schlechtem Zustand? – Vorsicht!
Foto: RTL
Weiteres Warnzeichen: Rinnenabdeckung des Pools bricht beim drüber laufen. Foto: RTL
Wo Hotelpersonal einen Pool derart verkommen lässt, dort besteht vermutlich eine erhöhte Unfallgefahr.
Alleine hier könnte man stolpern und sich die Füße aufschneiden. Foto: RTL
Braunes oder grünes, trübes Poolwasser -
hier ist das Wasser „umgekippt“. Das Wasser kann mit Bakterien belastet sein. Foto: RTL
Check 2: Gibt es im Poolbecken unter Wasser dunkle Löcher, die man vom Pool-Rand aus
sehen kann?
Das könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Abdeckgitter an Ansaugöffnungen fehlen. Dann
könnte Lebensgefahr bestehen. Ansaugöffnungen müssen durch Gitter geschützt sein.
Entdecken Sie Ansaugöffnungen, die verstopft sind, kann das ebenfalls auf große Gefahren
hindeuten. Sie sollten den Pool in diesem Fall nicht betreten und sofort Alarm schlagen.
So sehen gefährliche Ansaugöffnungen aus:
Ungeschützte Ansaugöffnungen, lose Schutzgitter bedeuten Gefahr! Foto: TÜV Rheinland
Vier ungeschützte Ansaugöffnungen nebeneinander im Becken. Hier ergab unsere Messung einen
lebensgefährlichen Sog, aus dem sich auch kein Erwachsener mehr hätte befreien können! Foto: RTL
Weiteres Beispiel für eine Ansaugöffnung
ohne Gitter, in die Arme oder Beine eingesaugt werden könnten. Foto: RTL
Ungeschützte Saugöffnung mit kleinem Durchmesser – hier kann der Sog extrem stark werden. Foto: TÜV
Rheinland
Check 3: Hängen Gegenstände an Ansauggittern fest? Ist ein Gitter verstopft oder
beschädigt?
All das kann auf eine besonders starke Strömung am Gitter hindeuten. Auch wenn ein Gitter
an solchen Öffnungen montiert ist, kann Gefahr bestehen, wenn die Saugleistung zu stark
wird. Man könnte zum Gitter gezogen werden. Hier kann man sich unter Umständen auch
mit den eigenen Haaren verfangen.
Hier wird ein Zollstock durch die Strömung am Gitter festgehalten. Der Sog muss also stark sein, Abstand
halten und die Verantwortlichen sofort informieren! Foto: TÜV Rheinland
Verstopfte Ansaugöffnung = Alarmzeichen! Foto: RTL
Hier starb am 13. Oktober 2011 der achtjährige Lucas. Schon Jahre zuvor hatte es an dieser Stelle des
Poolbodens Unfälle gegeben. Dennoch blieb die Ansaug-Falle für Badende bestehen, bis ein Kind starb. Jetzt
ermittelt die Staatsanwaltschaft. Beschädigte Ansauggitter sind ein Alarmzeichen. Der Sog war hier so stark,
dass der Junge zusammen mit dem Gitter ein Stück weit in den Schacht darunter eingesaugt wurde. Foto: RTL
Check 4: Test - Wird ein Handtuch unter Wasser mit großer Kraft zum Ansauggitter
gezogen?
Wenn Sie den Test mit einem Handtuch machen, seien Sie bitte vorsichtig! Der Sog an
defekten Anlagen kann so stark sein, dass auch Erwachsene in Lebensgefahr geraten können.
Kinder und Erwachsene sollten sich also keinesfalls zu nahe an solche Ansaug-Öffnungen
heranwagen. Mit einem Handtuch, das Sie unter Wasser vor der Öffnung treiben lassen,
können Sie testen, wie stark der Sog an einer solchen Öffnung ist. Eine absolute Sicherheit,
mit diesem Test eine Gefahrenstelle erkannt bzw. ausgeschlossen zu haben, gibt allerdings
nicht. Es kann sein, dass Ansaugpumpen erst später am Tag angeschaltet werden und erst
dann ein gefährlicher Sog entsteht. Dann könnte dieser Test trügerisch sein. Sie müssten ihn
also vor jedem Baden wiederholen. Wirkliche Sicherheit können nur Überprüfungen durch
unabhängige Sachverständige bringen. Doch so etwas ist bisher keine Pflicht.
Der Ansaugtest mit einem Handtuch
kann helfen, eine Gefahrenstelle auszumachen. Er birgt aber Risiken. Gehen Sie sich nicht
zu dicht ran. Fotos: RTL
Check 5: Gibt es offene Kabel oder lose Unterwasserlampen im Pool, die herumtreiben?
So etwas darf es genauso wenig geben wie Ansaugöffnungen ohne Gitter. Entdecken Sie
treibende Kabel oder Lampen, müsste der Pool eigentlich gesperrt werden. Badende
könnten sich unter Wasser in den Kabeln verfangen. Auch wenn solche Anschlüsse eigentlich
nur mit einer recht ungefährlichen Niedervolt-Stromversorgung betrieben werden dürfen, es
könnte zu einer Fehlschaltung kommen. Es sind in Hotelpools schon Urlauber an einem
Stromschlag gestorben. Informieren Sie also besser sofort Reiseleiter und
Hotelmanagement, wenn Sie so etwas sehen:
Stromkabel dürfen unter Wasser nicht ungeschützt treiben. Für solche Zustände könnte ein Pool geschlossen
werden. Foto: RTL
Auch Unterwasser-Lampen, die sich gelöst
haben, können zur Gefahr werden. Foto: RTL
Check 6: Gibt es unter Wasser Bereiche, in denen der Poolboden plötzlich steil abfällt?
Grundsätzlich ist so etwas zwar nicht verboten. Solche Stellen müssen aber besonders
gesichert sein, denn dort können Badende schnell in Not geraten. Nichtschwimmer, vor
allem Kinder, könnten dort überraschend ins Tiefe abrutschen, in Panik geraten und
ertrinken. Eine Trennleine auf dem Wasser und eine Markierung auf dem Poolboden müssen
etwa einen Meter vor dem Abfallen des Bodens platziert sein, um vor einem tiefen Abgrund
zu warnen. Sicherer wäre in manchen Fällen an solchen Stellen beispielsweise ein Gitter,
dass ein Abrutschen unter Wasser ganz verhindert.
Plötzlicher Abgrund unter Wasser. Foto: RTL
Trotz Trennleine – hier starb im Sommer 2000 der siebenjährige Stephan. Heute ist an dieser Stelle eine
Abtrennung angebracht. Foto: RTL
Diese Abtrennung verhindert an der Unglückstelle heute ein versehentliches Abrutschen ins Tiefe. Foto:
Tunesisches Fremdenverkehrsamt
Wichtigster Tipp: Lassen Sie Ihre Kinder beim Baden NIE unbeaufsichtigt, auch nicht für
kurze Zeit!
Es kann schneller passieren, als manche Eltern denken. Auch wenn Kinder schon etwas
schwimmen können, gilt die Aufsichtspflicht. In manchen Reiseländern wie Spanien muss in
Urlaubshotels normalerweise auch ein Bademeister Aufsicht führen. Darauf darf man sich
aber nicht verlassen.
Auch Wasserrutschen können Gefahren darstellen, wenn sie das Schwimmvermögen von
Kindern überfordern. Je mehr Wasserattraktionen ein Pool bietet, desto mehr Wasser muss
zudem aus dem Pool angesaugt werden, um die Rutschen und Wasserfälle zu versorgen. In
solchen Anlagen, mit großer Ansaugleistung, macht es besonders viel Sinn, unsere Checkliste
durchzugehen. Aber auch ohne solche Attraktionen, auch in einfachen Becken, können
Kinder in den Tod gerissen werden. Fragen Sie bei Ankunft im Hotel doch einfach mal nach,
nach welchen Sicherheitsstandards das Hotel überprüft wurde. Wenn Sie damit nur irritierte
Blicke ernten, sollte Sie das skeptisch machen.
Aufwändige Rutschen-Anlagen können Risiken bergen. Foto: RTL