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Die größte Science-Fiction-Serie Deutschland € 1,95 Österreich € 2,20 Schweiz CHF 3,80 Luxemburg € 2,30 www.Perry-Rhodan.net Nr. 2769 Rainer Castor Das Drachenblut- Kommando

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Die größte Science-Fiction-SerieDie größte Science-Fiction-Serie

Deutschland € 1,95 Österreich € 2,20 Schweiz CHF 3,80 Luxemburg € 2,30

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Deutschland € 1,95Nr. 2769

Rainer Castor

Das Drachenblut-Kommando

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Schiffe der USO ziehen in die Schlacht – ausgerüstet mit einer neuen Waffen

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Längst sind die Terraner in ferne Sterneninseln vorgestoßen, wo sie auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte getroffen sind, die das Gesche-hen im Universum beeinfl ussen.Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1517 Neuer Ga-laktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Milchstraße steht weitgehend unter dem Einfl uss des Atopischen Tribu-nals. Dessen Richter behaupten, nur sie könnten den Weltenbrand aufhalten, der sonst unweigerlich die Galaxis zerstören würde.

Während Perry Rhodan und die Besatzung des Fern-raumschiffes RAS TSCHUBAI versuchen, in der fernen Galaxis Larhatoon wichtige Informationen über die Atopen zu sammeln, geht der Kampf in der Milchstra-ße in eine neue Etappe. Und während die Onryonen – die Helfer der Atopen – in der Menschheitsgalaxis immer mehr an Einfl uss gewinnen, sammelt der Wi-derstand seine Kräfte.Eine wichtige Entscheidung im Kampf soll bald fallen: Es geht um DAS DRACHENBLUT-KOMMANDO ...

Nr. 2769

Rainer Castor

Das Drachenblut-Kommando

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Die Hauptpersonen des Romans:

Monkey – Der Oxtorner schmiedet einen riskanten Plan.

Poraan – Der Posbi wirkt engagiert am Drachenblut-Kommando mit.

Pao-Pathno – Der persönliche Vertraute des Aar-tua-Athor ist zugleich Verbindungsmann.

Koll-theym – Der Ekhonide versucht sich an einer Verhinderungstaktik.

Toqoyd – Der Tesqire spricht geradezu mit Engelszun-gen.

1.

Nacht über Ekhas.Der fahle Schein der beiden grünen

Monde wechselt mit den düsteren Wol-kenfetzen, die ablandiger Wind Richtung Silberwellenozean treibt. Als großer Halbmond dominiert Limbora über die deutlich kleinere Sichel von Narkatur.

Das Lichtermeer von Peo-Sha er-streckt sich weit in alle Richtungen, my-riadenfaches Glitzern ist in der Dunkel-heit zu charakteristischen Mustern an-geordnet.

Die Hauptstadt der ekhonidischen Zen-tralwelt auf dem grob Y-förmigen Haupt-kontinent Ekhotran pulsiert Tag wie Nacht vor Leben.

Zahllose lang ge-streckte, teils parallel angeordnete, einan-der auch rechtwinklig oder schräg kreuzen-de Linien bestehen aus bewegten hellen Punkten der Gleiter und Schwebekabi-nen.

Finstere Flecken kennzeichnen »frei gelassene« Stadtteile.

Pedori im Norden – eine fast durch-gängig helle Fläche in Gelb, Orange und Rot.

Südwestlich davon ein Halbmondbo-gen in weißlichen und gelblichen Tönen entlang des Essool-Sees, auf dem einzel-ne blau erleuchtete Ausflugdampfer kreuzen.

Thinter im Osten ist dagegen komplett dunkel – eben »frei gelassen«; nur am hel-len Westrand des Stadtteils bildet der Ekhon-Khasurn, der Sitz der Händler-vereinigung, eine markante Lichtinsel.

Die vorherrschende architektonische Bauform gleicht den arkonidischen Trichterbauten. Ekhonidische Khasurn sind aber nicht ganz so riesig und kragen weniger aus – schlanke Sektflöten statt breiter Kelche, wie es ein terranischer Botschafter einmal umschrieb.

Eine diffuse Helligkeitsglocke kenn-

zeichnet am östlichen Horizont den Standort des Raumhafens. Eben zuckt eine zarte Lichtsäule zum Himmel – ge-folgt von dem lautlosen Schemen eines Kugelraumers, der im Inneren der bis zur Hochatmosphäre reichenden energeti-schen Säule des Startgerüsts dem All entgegenrast.

Fast exakt im Stadtzentrum ragt an-nähernd tausend Meter hoch, von Hun-derten Fensterbändern erleuchtet, ein oben leicht auskragender, insgesamt dennoch schlanker Spitzkegel auf.

Es ist der Sitz von Zwölferrat und Hauptadministration der mit der Liga Frei-er Terraner assozi-ierten Ekhas-Koali-tion, der traditionell als Stratus-Turm be-zeichnet wird.

Ekhas, 13. März 1517 NGZ

Auch die dritte Krisensitzung war

ohne greifbares Ergebnis beendet wor-den. Koll-theym, der Aar-tua-Athor der Ekhoniden, streckte den knackenden Rücken, während er vor das nächtliche Panorama des Wandholos trat, das eine breite Fensterfront simulierte.

Viele bedeutungsschwere Diskussio-nen mit wohlklingenden Worten, dachte er grimmig. Aber niemand traut sich mo-mentan, die entscheidenden Sätze aus-zusprechen. Die, die unter Umständen unser Schicksal bestimmen werden.

Koll-theym verschränkte die Arme und kniff die Augen zusammen. Sein Ma-gen drohte, zu einem verhärteten Klum-pen zu werden.

Das akustische Dämpfungsfeld zur Abschirmung der Runde war desakti-viert, letzte Hologloben und Projektions-flächen erloschen nacheinander.

Noch standen etliche Sitzungsteilneh-mer in losen Gruppen beisammen. Einige bedienten sich am Büfett oder der Bar. Mitglieder des Zwölferrates, politische Vertreter der Hauptfraktionen – die Frei-

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en dominierten zwar die Gesellschaft, Heroische hatten allerdings meist Spit-zenpositionen inne –, solche aus Handel, Wirtschaft und Industrie, hochrangige Militärs wie Admiral Magg-or.

Der schwergewichtige Dall-or, Athor der Händlervereinigung, schäkerte mit Rezz-ra, der ebenso schönen wie klugen und selbstbewussten Athor für Wissen-schaft, Forschung und Entwicklung. Eg-glah und Sporrkil, beides Freie und im Berlen Than Athorii des Innen- und Jus-tizressorts, schienen zu streiten.

Etwas abseits hielt sich Koll-theyms persönlicher Vertrauter Pao-Pathno. Nur Koll-theym als Regierungsoberhaupt der Ekhoniden wusste, dass er ein Verbin-dungsmann zur USO war, die der Onry-one Shekval Genneryc schon am 31. De-zember 1514 NGZ im Namen des Atopi-schen Tribunals zur terroristischen Organisation erklärt und zugleich verbo-ten hatte.

»Zu groß der Kreis der Geladenen, mein Lieber«, sagte Magg-or, der sich fast lautlos zum Aar-tua-Athor gesellte, ein breites Glas in der linken Hand. Finger-breit schwappte die goldbraune Flüssig-keit. »Die Bedrohung ist noch nicht akut genug. Leider. Da bleibt es bei viel Gere-de. Entscheidungen werden vertagt.«

Wir kennen einander seit der Jugend-zeit, durchfuhr es Koll-theym, als er sich der mehr als sechzig Jahre bewusst wur-de, haben aber unterschiedliche Wege beschritten.

Magg-or wählte die militärische Lauf-bahn in der ekhonidischen Flotte, war nun Oberbefehlshaber der fünfhundert Schiffe umfassenden Heimatflotte. Groß gewachsen, asketisch, ein mitunter scharfzüngiger Spötter und gemäßigt eingestellter Heroischer.

Koll-theym wurde Politiker, arbeitete sich bis an die Spitze vor. Hier trafen sie wieder aufeinander. Die vorherrschende Meinung über den Aar-tua-Athor lautete, wie Koll-theym sehr gut wusste, dass er eine nicht mehr ganz schlanke, nicht mehr ganz junge, väterliche Figur sei, al-lerdings als gewiefter, durchsetzungsfä-higer Mann eingeschätzt; einer mit Prin-zipien, keineswegs korrupt. Durchaus

beliebt, schon dreimal wiedergewählt, weil er zu den Freien gehörte.

Er wiegte den Kopf. »Keine akute Be-drohung – das wurde schon gesagt, als vor Monaten dieser Tesqire erschien.«

»Solange dieser Toqoyd nur im Orbit kreist, stimmt es ja. Meinetwegen kann er in seinem Nurflügler mit diesem un-aussprechlichen Namen ...«

»WIE EIN SPIEGEL IM LICHT ER-STRAHLT DER GEIST IM RECHT.«

»... versauern. SPIEGEL reicht voll-kommen.« Magg-or winkte ab und trank einen Schluck. »Eine Landeerlaubnis hat das Schiff bislang nicht erhalten; der Tesqire hat auch keine Landung ver-sucht, dürfte uns aber sehr intensiv be-obachten und ausforschen. Dass ihn per-manent einige Kreuzer begleiten, ist eher symbolisch. Im Ernstfall würden sie ihn vermutlich nicht aufhalten können – in-offizielle Einschätzung.«

»Verstehe.«Die Tesqiren waren die Werber und

Münder des Atopischen Tribunals, die Fürsprecher – unter der Hand inzwi-schen bei vielen galaktischen Völkern als ziemliche Plage eingeordnet, weil nach zwei Jahren kaum noch eine Hauptwelt verschont geblieben war.

Koll-theym erinnerte sich genau an die ersten Meldungen aus dem Hoheitsgebiet der LFT. Die DAS GESETZ DIENT DEM BEHERRSCHTEN BIS IN DEN TOD im Illemasystem, die SANFT UND HEIL-SAM IST DAS SCHWERT DES WEISEN RICHTERS im Wegasystem, im Orbit von Swoofon ein Schiff, dessen Name – so die seinerzeitige ironische Umschreibung ei-nes Medienvertreters – so lang war wie eine Gesetzesvorlage des Galaktikums zur Regelung des Umfangs der Wetter-kontrolle in Naturschutzreservaten.

Das Auftreten der Tesqiren war stets zuvorkommend, freundlich, verständnis-voll, diplomatisch – in Sachen Atopisches Tribunal und Atopische Ordo blieben sie allerdings unnachgiebig und knallhart. Sie argumentierten überdies in einer Weise, dass viele den Eindruck gewan-nen, das Wort im eigenen Mund umge-dreht zu bekommen.

Dafür umso mehr gewürzt mit ebenso

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blumigen wie schwer verständlichen Formulierungen, die alles und nichts be-deuten können, unterstrichen vom freundlichsten aller Lächeln. Koll-theym rief sich die Berichte und Analysen in Er-innerung. Keine Parafähigkeiten, aber eine auffällige Gehirnstruktur, die es zu einem einzigen spiegelneuronalen Kom-plex macht.

Spiegelneuronen in menschlichen Ge-hirnen – gleich ob terranisch, arkoni-disch, akonisch, tefrodisch oder ekhoni-disch – wiesen bei passiver Wahrneh-mung dasselbe Aktivitätsmuster auf, welches die aktive Handlung verursa-chen würde. Verbunden wurde damit vor allem die Fähigkeit zur Empathie.

Und genau dieses perfektionierte Ein-fühlungsvermögen, dachte Koll-theym, begleitet von der beängstigenden Mög-lichkeit, Mimik, Gestik und bis zu einem gewissen Grad sogar die Körperform ih-rem Gegenüber anpassen zu können, macht die Burschen so gefährlich.

»Wiederholte Untersuchungen von Tes-qirenraumern haben gezeigt, dass sie eine Technik verwenden, die von jener quasi ununterscheidbar ist, die das Volk ver-wendet, dem sie auf den Geist gehen.« Der Admiral räusperte sich. »Terraner finden terranische, Arkoniden arkonidische Ag-gregate. Nach unseren Ortungsdaten hat Toqoyds SPIEGEL ekhonidische.«

Koll-theym verspürte nun ebenfalls den Drang nach einem Drink; bediente sich an der Bar und prostete dem Admi-ral zu. »Aber?«

»Was heißt das schon?«, fragte Rezz-ra, die sich von Dall-or entfernt und die letz-ten Sätze aufgeschnappt hatte. »Eine Be-sonderheit ist das Material, das die Bur-schen Flexopärm nennen und vermutlich nicht nur für Hülle, Böden, Decken und Wände verwenden. Überhaupt: Eigener Aussagen zufolge wurden diese Raumer in einer Werft des Tribunals gebaut.«

Magg-or ergänzte grimmig: »Und jeder Tesqire betont, kein Ingenieur zu sein und das Schiff nicht gebaut zu haben, sondern nur zu fliegen. Würde mich also nicht wundern, wenn bei der Technik nur vorgegaukelt wird, unserer oder der ga-laktischen mehr als ähnlich zu sein.«

Rezz-ra griff nach einem Snack und häufte knallgelbe Fischeierchen darauf. »Was möglicherweise ebenso für die Technik der Onryonen oder zumindest Teile davon gelten könnte. Somit auch bei dem verfluchten Onryonencluster.«

Der Hauptgrund der Krisensitzungen, dachte Koll-theym. Seit vier Tagen be-fanden sich mehrere Hundert Schiffe in der Nähe des Naralsystems – in nur zwei Lichtjahren Entfernung.

»Den unsere Flotte ebenfalls nicht auf-halten kann.«

Magg-or schnitt eine Grimasse, als Koll-theym hinzufügte: »Ebenfalls inof-fizielle Einschätzung?«

»Eben das ist das Problem«, sagte Rezz-ra kauend und betupfte die Lippen mit einer Serviette. »Dreißig Raumväter sind definitiv bestätigt. Wie viele Einhei-ten es dort oder im Sektor Aar-tua insge-samt sind, weiß niemand zu sagen. Oder, Admiral?«

Dieser winkte ab. Koll-theym sah von einem zum anderen. »PaCam-Schleier?«

»Genau.«Viele Einheiten der sogenannten

Raumrudel setzten zur Tarnung eine Art Hyperenergie-Schleier ein, der dem Schattenschirm der Galaktiker ähnlich war. Die Wissenschaftler bezeichneten ihn deshalb als Paratron-Camouflage- oder PaCam-Schleier.

Es handelte sich um eine Zweitfunk-tion der starken »Raumschalen«, die Pa-ratronschirmen vergleichbar waren. Sie wurden aber nicht von einem zentralen Projektor oder einem dem Paratronkon-verter entsprechenden Aggregat erzeugt, sondern von zahllosen Mikroprojektoren, die in das rot leuchtende Patronit einge-woben waren.

»Noch verhalten sie sich ruhig«, mur-melte der Admiral und sah auf den Boden seines fast geleerten Glases, als suche er dort die Antwort. »Sie sind ›nur‹ da. Hartnäckig und aufdringlich allein durch die pure Anwesenheit.«

Der Aar-tua-Athor seufzte. »Und des-halb leider – oder zum Glück? – keine akute Bedrohung.«

Sie sahen einander in die Augen, er-kannten die unausgesprochene Furcht

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des anderen. Die Anlieferung einer Ordi-sche Stele!

Die Heimatwelt der Ekhoniden war der dritte von acht Planeten der gelben Typ-G-Sonne Naral, nur 4536 Lichtjahre vom Solsystem und 34.495 Lichtjahre von Arkon entfernt. Narals Position als Zen-trum des Sektors Aar-tua befand sich 508 Lichtjahre unterhalb der galakti-schen Hauptebene und mit einer Distanz von 33.944 Lichtjahren vom Galakti-schen Zentrum näher am Milchstraßen-rand als der 5000 Lichtjahre durchmes-sende LFT-Sektor.

Die Einflusszone der seit dem 1. Januar 1340 NGZ mit der LFT assoziierten Ekhas-Koalition hatte dagegen nur einen Durchmesser von rund 750 Lichtjahren, in dem sich insgesamt 265 Siedlungswel-

ten in 204 Sonnensystemen befanden. Also kein Vergleich mit Schwergewich-ten wie der Liga, etlichen Reichen der Jülziish oder dem – wenngleich inzwi-schen vom Niedergang bedrohten – Kris-tallimperium.

Oder, dachte Koll-theym, dem Galak-tikum als Ganzes.

Admiral Magg-or zerbiss einen Fluch. »Die Flotte ist in Alarmbereitschaft ver-setzt ...«

Koll-theym trank aus. Was alle den-ken, aber nicht aussprechen: Wir sind uns sicher, gegen die Onryonen militä-risch keine Chance zu haben – zumal kei-nerlei wirksamer Schutz gegen die auf Planeten abgefeuerten Linearraumtor-pedos besteht. Kommt es zum Kampf, werden wir untergehen.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

Diese Leseprobe findet ihre Fortsetzung im PERRY RHODAN-Roman 2769 mit dem Titel »Das Drachenblut-Kommando«. Ab 12. September 2014 gibt es diesen Roman im Zeitschriftenhandel zu kaufen.Zum Download steht der PERRY RHODAN-Roman dann auch bei diversen Download-Anbietern als E-Book und als Hörbuch zur Verfügung. Kontakt: [email protected]