Präsentation Arbeitshilfen zur Hilfeplanung Fallbeispiel Zlatan Studiengruppe 2, Modul 3_Kurs 3.1.

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Präsentation Arbeitshilfen zur Hilfeplanung

Fallbeispiel Zlatan

Studiengruppe 2, Modul 3_Kurs 3.1

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Situatives Handeln

5.1 Situatives Handeln

• Situatives Handeln bedeutet: Situationen mit mehrenden Mitwirkenden (Betroffene, Familienmitglieder, Fachkräfte usw.) bei denen komplexe und dynamische Handlungseinheiten (wie natürliche Einheiten (Ich und Du) oder juristische Einheiten) zusammen arbeiten, deren Handeln kaum vorhersehbar ist.

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Arbeitshilfe 15.2 Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge

Definition • Grundvoraussetzung um die Rahmenbedingungen einer Einrichtung zu

erkunden • Informationssammlung vermittelt ein neues Bild der eigenen Organisation

die in den Alltagsroutinen aus dem Blick geraten könnten • In der „Ich soll“ Spalte sollen Wissenslücken durch systematische

Recherchen geschlossen werden • In der „Ich will“ Spalte setzt man neben jede Erwartung (Auftrag) die

eigene Vorstellung • Die Hypothesen und Ideen Spalte fordert zu schlussfolgernden

Konsequenzen auf (Stichworte zur eigenen Zufriedenheit, Änderungswünschen, Wiedersprüchen, Hemmnissen und Veränderungen

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)Funktion und Gegenstand

Handlungsbereich

Analyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeErwartungen relevanter Beteiligter bzw. strukturelle Vorgaben

Ich soll…

Eigene Vorstellungen

Formulierung eigener Ansprüche im Vergleich zu den Erwartungen

Ich will…

Hypothesen und Ideen

Konsense, Dissense zwischen vorgegebenen Erwartungen und eigenen Ansprüchen

Was könnte ich tun?

Funktion und Gegenstand

Welche sozialstaatliche Funktion erfüllt mein Arbeitsfeld? Wie würde ich den Gegenstand meiner Arbeit bezeichnen? Welche sozialpolitischen Diskussionen werden darüber geführt?

Funktion: Reintegration in die Gesellschaft Tagesstruktur Ausbildung Kommunikative Konfliktlösung Gegenstand: Unterstützung und Alltagsbegleitung im Heim Diskussionen: ?

Ich als Fachkraft bin mit Funktion und Gegenstand einverstanden. Wir bieten den Jugendlichen eine Chance an sich wieder in die soziale funktionierende Gesellschaft einzugliedern. Auch bieten wir ihnen Tagesstruktur, Ausbildung und Unterstützung an.

Ich möchte den Jugendlichen in Bezug auf die Lehrstelle nicht im Weg stehen, sondern ihnen eher die Möglichkeit geben ihre Talente gezielt einzusetzen.

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)Praktische Ideologie

HandlungsbereichAnalyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeIch soll…

Eigene VorstellungenIch will…

Hypothesen und IdeenWas könnte ich tun?

Praktische Ideologie Welche Zielgruppen und Ziele nennen Einrichtung und Träger? Welche Ursache-Wirkungs-Erklärungen für Situationen und Probleme dominieren?

Zielgruppen: Fremdplatzierte delinquente Jugendliche und junge Erwachsene ohne Nationalitätenbeschränkung Ziele: Vorbereitung auf ein autonom geführtes Leben Reintegration in die Arbeitswelt Ursache/Wirkung: Durch gefestigte Rahmenstrukturen werden Rückfälle verhindert Erwartungshaltungen der Jugendstaatsanwaltschaft und der Gesellschaft erfüllen

 Ich stimme dieser Zielsetzung überein

Diskrepanz zwischen Aufträgen vom Staat und Realität (Ressourcenförderung)

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)Personelle Ressourcen

HandlungsbereichAnalyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeIch soll…

Eigene VorstellungenIch will…

Hypothesen und IdeenWas könnte ich tun?

Personelle Ressourcen Welche Ausbildungen haben die Mitarbeiter? Wie ist die Aufgaben- und Rollenverteilung? Wie ist die Machtverteilung?

 Ausbildung: Sozialpädagogen Rollenleiter: Heimleiter, Bereichsleiter Therapie (Sozialpädagogen, Lehrmeister), Bereichsleiter Arbeit, Vorstand Machtleiter: Heimleiter, Bereichsleiter Therapie (Sozialpädagogen, Lehrmeister), Bereichsleiter Arbeit

Ich wünsche mir, durch Empathie der Jugendlichen gegenüber, mehr auf die Interessen der Jugendlichen eingehen zu können, z.B. durch Freizeitaktivitäten unterhalten um dem Konsum von Cannabis keinen Raum geben zu können.

Die manchmal zu strenge Verordnung des Jugendamts führt bei den Jugendlichen zum rebellieren. Vom Heimleiter bis zum ehrenamtlichen Mitarbeiter ein Verständnis für unsere Position vermitteln, schließlich wollen wir nur das Beste für sie.

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)Öffentliche VorgabenErwartungen der Adressatinnen

HandlungsbereichAnalyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeIch soll…

Eigene VorstellungenIch will…

Hypothesen und IdeenWas könnte ich tun?

Öffentliche Vorgaben Welchen Ruf hat die Einrichtung im Sozialraum? Welche kommunalpolitischen „Sonderaufträge“ gibt es?

Ruf: Sehr gut

Ich möchte den guten Ruf bewahren, auch wenn ich nicht immer mit den Verordnungen einverstanden bin.

 ?

Erwartungen der Adressatinnen Welche Wünsche und Erwartungen trägt welche Zielgruppe an uns heran? Welche Probleme hat oder macht welche Zielgruppe?

Erwartungen: Jugendliche wollen mehr Freiraum bezüglich der Ausbildung und in ihrer autonomen Freizeitgestaltung Probleme: Jugendliche halten sich nicht an Regeln, Verständigungsprobleme mit den Eltern, Einschränkung des Ausbildungsangebot

Ich wünsche mir ein größeres und externes Ausbildungsangebot für die Jugendlichen um ihre Kompetenzen gezielt zu fördern

Heimleiter sensibilisieren mehr mit den Gemeinden zu kooperieren, um ein größeres Ausbildungsangebot zu schaffen

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)institutioneller Kontext

HandlungsbereichAnalyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeIch soll…

Eigene VorstellungenIch will…

Hypothesen und IdeenWas könnte ich tun?

institutioneller Kontext Von welchen Einrichtungen und Diensten sind wir (finanziell) abhängig? Was erwarten sie? Mit wem kooperieren bzw. konkurrieren wir? Welche Erwartungen sind jeweils daran geknüpft?

Abhängig: StaatErwartungen: Klienten sollen wieder gesellschaftsfähig gemacht werden Kooperieren: Jugendanwaltschaft, externe Fachstellen Konkurrieren: andere Heime Erwartungen: gute Zusammenarbeit, verlässlicher Informationsaustausch

 Mir ist die staatliche (finanzielle) Abhängigkeit bewusst, jedoch könnte man durch eine stärkere Kooperation mit externen Fachstellen bessere Möglichkeiten für die Jugendlichen erzielen

Mit einer Zusammenschliessung andere Fachstellen könnte man in der Politik eventuell etwas erreichen

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Arbeitshilfe 1Analyse der institutionellen Arbeitsaufträge (Beispiel: Fall Zlatan)strukturelle Gegebenheitenrechtliche Vorgaben

HandlungsbereichAnalyse der Rahmenbedingungen

Vorgegebene ArbeitsaufträgeIch soll…

Eigene VorstellungenIch will…

Hypothesen und IdeenWas könnte ich tun?

strukturelle Gegebenheiten Wie ist die räumliche Zugänglichkeit der Einrichtung? Welche Nutzungshürden und Besonderheiten gibt es?

Zugänglichkeit: Einrichtung liegt am Stadtrand von Zürich

Ich frage mich ob die Lage des Heims dazu führt, das sich die Jugendlichen isoliert fühlen

Vielleicht würden mehr Aktivitäten außerhalb des Heims zum Wohl der Jugendlichen beitragen

rechtliche Vorgaben Welche gesetzlichen Grundlagen liegen vor? Welche kommunalen Richtlinien und Verwaltungsvorschriften gelten zusätzlich?

Das Hilfeplanverfahren beruht auf einer gesetztlich bestimmten Grundlage (Gesetzt 36SGB VIII) und ist eines der wenigen Verfahren in der Sozialen Arbeit die in den Grundzügen festgelegt ist

 Ich stimme dem Hilfeplanverfahren zu

 

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Arbeitshilfe 25.3 Situationsanalyse

Definition:

• Durch Sammlung von Beobachtungen und Beschreibungen von Beteiligten, Einschätzungen machen können welche Motive und Anliegen diese bestreben

• Verständigung über die Einschätzung einer Situation oder eines Problems

• Bearbeitungsform:• Wahrnehmung und Ereignisse der Beteiligten sollen beschrieben werden

(subjektive Wirklichkeitskonstruktion) • Motive, Gefühle und Begründungen für die Handlung in der Situation

werden beschrieben (möglichst authentisch: Signalsätze) • Sichtweisen von Fachkräften/Team (wissenschaftliche Theorien/

Hypothesen)

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Wahrnehmung und BeschreibungWas ist passiert?Was finde ich problematisch?

Motive, Gefühle und Begründungen Ich wollte ...Ich finde ...Ich tat das, weil ...

Deutungen und Erklärungen der FachkraftZu den Sichtweisen fallen mir folgende Theorien und Hypothesen ein:

Einschätzung der SituationWo sehe ich das Problem?

Wer oder was sollte sich ändern?

institutionelle Sicht   

Durch den Übergriff Zlatans hat die Jugendanwaltschaft die Unterbringung in unser Heim verordnet.

Die Verordnung in unser Heim ist gesetzmäßig richtig

Das Gesetz ist klar, entweder er hält sich an die Regeln oder er muss die Konsequenzen tragen

Hier ist keine Änderung nötig

Sicht der Adressaten  

Ich finde das Gericht hat zu streng geurteilt, ich bin ja kein Schlechter und stecke jetzt hier im Heim. Außerdem habe ich keine Lust auf das lächerliche Veloschrauben

Ich wollte mich nur wehren, habe übers Ziel hinausgeschossen. Ich finde allerdings die Strafe zu hart ist

Gewalt ist keine Lösung, Jugendliche sollten an eine gewaltfreie Konfliktbewältigung heran geführt werden

Ich will meine Polymechanikerlehre machen, wenn ich mein altes Leben zurück hätte wäre es viel einfacher. Das Gericht hat zu hart geurteilt

Arbeitshilfe 2SituationsanalyseHandlungsbereich Situations- und Problemanalyse

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Sicht weiterer Beteiligter

  

Unser Sohn hat die Familienehre beschmutzt

Wir wollen keinen Kontakt mehr zu ihm, wir haben ihm schließlich nicht beigebracht sich auf der Straße zu prügeln

Durch den Kontaktabbruch ist Zlatan nicht geholfen , da er die familiäre Unterstützung benötigt

Zlatan soll sich in den Griff kriegen

eigene Sicht 

Zlatan hat angefangen Cannabis zu rauchen, zudem hält er sich nicht an die Heimregeln und rebelliert gegen die Lehre

Ich will Zlatan helfen, da er viel Potential hat, jedoch ist die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten etwas schwierig

Ist ihm mit der Verordnung wirklich geholfen, er hatte ja ein intaktes Umfeld

Das Problem liegt an der Demotivation Zlatans und an der Unterforderung seiner Fähigkeiten Seine Schwester könnte die Kommunikationsebene zu seinen Eltern herstellen

Reflexionsspalte

 

Er fühlt sich zu unrecht eingesperrt und bricht dadurch die Regeln

Jeder hat andere Motive

Durch eine Zusammenarbeit aller Beteiligten könnte der Konflikt gelöst werden

Fehlende Initiative von Zlatan und der Eltern

Arbeitshilfe 2SituationsanalyseHandlungsbereich Situations- und Problemanalyse

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Arbeitshilfe 35.4 Aushandlung von Konsenszielen

Definition:

• Die Arbeitshilfe setzt am Ergebnis der Situationsanalyse an • Die Checkfragen greifen die Aussagen zur Problemeinschätzung auf,

erfassen die Änderungsperspektive (mögliche Ansatzpunkte) und führen zu Fragen, die eine befriedigende Situationsgestaltung in den Blick nehmen (Ziele)

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Sichtweise A Eltern

Sichtweise BZlatan

Sichtweise der Fachkraft

Einschätzung der Situation Wo sehe ich das Problem?

 Sohn ist gewalttätig Habe keine Lust auf das Heim und auf die Zweiradmechaniker-ausbildung

Fehlende Kooperation

Änderungsperspektive Wer oder was soll sich ändern?

Zlatan soll sich ändern Ich will Polymechaniker werden und wieder nach Hause

Wir sollten seine Ressourcen fördern

Ziel, gewünschter Zustand Wie soll der Zustand mittelfristig aussehen, sodass wir sagen können: „Es hat sich gelohnt“? Wie sähe die Situation aus, wenn das Problem gelöst wäre?

Die Sozialarbeiter sollen dem Zlatan den Kopf waschen Zlatan darf dann wieder nach Hause kommen

Ich will wieder in die Fabrik zurück und meine Ausbildung weiter ausüben und wieder nach Hause Ich darf das machen was ich möchte

Heimregeln einhalten Beziehung zu Eltern klären Durch Einhaltung der Regeln ein produktives Arbeitsklima schaffen

Arbeitshilfe 3Aushandlung von KonsenszielenHandlungsbereich Zielentwicklung

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Wirkungsziele Handlungsziele

Konsensziele Übereinstimmung aller Beteiligten

Zlatan wird bewusst das er mit seiner momentanen Haltung so nicht weiter kommtEr zeigt Respekt gegenüber dem Heim und Lehrpersonen

Gute Atmosphäre im Heim schaffen Vertrauen von Zlatan gewinnen und Zugang schaffen

Dissense Wünsche und Vorstellungen, für die es keinen Konsens gibt

Wir bringen Zlatan dazu, seine Lehre als Zweiradmechaniker erfolgreich abzuschließen.

Heimregeln werden eingehalten:

Arbeitshilfe 3Aushandlung von KonsenszielenHandlungsbereich Zielentwicklung

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Arbeitshilfe 45.5 Entwurf von Schlüsselsituationen

Definition:

• Technik der Operationalisierung– Die Operationalisierung lädt dazu ein, einen Katalog von Handlungsschritten,

Arbeitsprinzipien und Handlungsregeln für die Gestaltung von Situationen zu entwickeln, die an konzeptionellen Zielen (Wirkungszielen)und an den aktuell gebildeten Handlungszielen orientiert sind.

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Arbeitshilfe 4Entwurf von SchlüsselsituationenHandlungsbereich Planung

Fallebene

Ziele, Arbeitsprinzipien, Handlungsregelnfür die Gestaltung der Schlüsselsituation

Indikatoren der ZielerreichungWoran erkennen wir, dass wir die Schlüsselsituation angemessen gestaltet haben?

HandlungsschritteWas müssen wir tun, um die Ziele in der Schlüsselsituation umzusetzen?

erlebte Entscheidungs-situation Zlatan hat jdn. Spitalreif geprügelt Verweigert Arbeitskooperation Konsumiert Cannabis Zuordnung als Schlüssel-situation Umgang mit Provokation, Regeln und Autorität

WirkungszieleGewaltfreie Konfliktlösung, Regeln einhalten, Einsicht und Akzeptanz der Massnahmen Handlungsziele Entgegenkommen bei Regeleinhaltung (sportliche Ressourcen nutzen) Perspektiven aufzeigen Arbeitsprinzipien, Handlungsregeln Konsequenz (Kiffen) Alternativen bieten statt Sanktionen

Zlatan hält sich an die Regeln Findet Motivation für Lehre Ausgleich durch körperliche Aktivitäten

Alle Mitarbeiter setzen sich durch Nicht wegschauen Gewaltprävention: Eingliederung in Sportverein, Konfliktbewältigungsstrategien, alternative Lösungswege aufzeichnen Klare Kommunikation der Regeln (warum? Suchtgefahr, Gesundheitsschädigend)

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Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von Interventionen

Definition:

• Wird durch Fachkraft oder Team ausgearbeitet • Beginnt bei der Änderungsperspektive, da sich hieraus die Gruppe der • Beteiligten ergibt• Erfasst explizit Motive und Anliegen der Adressatinnen• Die Rolle der Fachkraft wird untersucht• Es wird festgelegt, in welchem Bereich interveniert wird• Handlungsschritte, Arbeitsprinzipien und Handlungsregeln werden

entworfen• Die praktische Realisierbarkeit der Intervention wird überprüft• Beinhaltet eine Folgenabschätzung, ob die Wirkung der Intervention

wirklich die Gewünschte sein wird

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Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von InterventionenHandlungsbereich Planung

Änderungsperspektive und Handlungsziele

Wer oder was soll sich in welche Richtung ändern? Zlatan soll Cannabiskonsum einstellen und seinen Heimaufenthalt akzeptieren 

Welche Handlungsziele wurden ausgehandelt? Gute Atmosphäre im Heim schaffen Vertrauen von Zlatan gewinnen und Zugang schaffenMit welchen Wirkungszielen sind sie zu verbinden? Zlatan wird bewusst das er mit seiner momentanen Haltung so nicht weiter kommtEr zeigt Respekt gegenüber dem Heim und Lehrpersonen

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Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von InterventionenHandlungsbereich Planung

Ansatzpunkte der geplanten Interventionen

In welchem Bereich soll interveniert werden (Personen, Beziehungen, Sozialraum u. a.)?

Intervention in Bezug auf das gewalttätige Handeln ZlatansSeinen HeimregelverstossBeziehung zu Eltern stabilisieren und zu Schwester fördernGruppierung der BeteiligtenIn wessen Sinne werden die Interventionen geplant (wer ist „Nutznießer“ der Planung)?Gesellschaft, Familie, Zlatan

Auf wen sind die Interventionen ausgerichtet? Zlatan und Familie

Wen kann ich in das Aktionssystem einbinden?Zlatan, Familie, Schwester als Vertrauensperson, Lehrer Berufsbildner, Sozialarbeiter

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Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von InterventionenHandlungsbereich Planung

Entwurf von Handlungsschritten

Wer (Beteiligte des Aktionssystems) soll was tun? Sozialarbeiter: Unterstützung i Heimalltag, durchsetzen der Heimregeln, Ansprechsperson, wohlwollend und bestimmt.Familie: Kontakt zu Zlatan aufnehmen, Einsicht von Z. anerkennenLehrer und Berufsbildner: RessourcenförderungSchwester: Kontaktintensivierung

Formulierung geeigneter Arbeitsprinzipien und Handlungsregeln

Welche Grundhaltungen sind dem Ziel förderlich?Welche Regeln lassen sich daraus ableiten? Gegenseitiger Respekt, Interessen und Wünsche von Z . ernst nehmen

Überprüfung und gegebenenfalls Ergänzung der vorhandenen Ressourcen

Verfügen wir über geeignete Ressourcen(Zeit, Räume, Material)?Können Z. Wunschausbildung nicht anbieten. Sonst ja

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Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von InterventionenHandlungsbereich Planung

Folgenabschätzung

Welche Auswirkungen der geplanten Handlungen sind zu vermuten?Anfangs rechnen wir mit Widerstand von Z. Später besteht die Möglichkeit des Vertrauensverhältnisses. Stärkung Z. durch Entgegenkommen der Eltern.

Wie sind diese zu legitimieren (rechtfertigen)?Im Hinblick auf die Wirkungsziele du die Zukunft von Z. Planung enthält keine manipulativen Elemente.Welche Sanktionen sind (von wem) zu erwarten?Nicht bekannt

Zeit- bzw. Organisationsplan (sofern erforderlich und angebracht)

Wer tut was zu welcher Zeit?Nach Organisationsschema der Institution.

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Verantwortung für die Durchführung?

Wer ist verantwortlich? Gruppenleiter

Wann und wie wird die Planung ausgewertet?Nach der Intervention.

Arbeitshilfe 55.6 Checkliste zur Planung von InterventionenHandlungsbereich Planung

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Arbeitshilfe 65.7 Evaluation der eigenen Interventionen

Definition:

• kriteriengeleitete Bewertung der eigenen Arbeit• Checkliste der Leitfragen (vorher in Handlungsplanung festgelegt)• Systematische Sammlung, Analyse und Bewertung von Daten über Ereignisse und

Prozesse• Ziel ist das berufliche Handeln strategischer zu machen

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Entscheidungssituation

Schilderung der Entscheidungssituation aus der Perspektive der BerichterstatterinPrügelei, verweigert Arbeitskooperation, konsumiert Cannabis

Motive, Gefühle, Begründungen

Ich hatte in der Situation folgendes Anliegen:Regeln befolgen

Ich hatte folgende Gefühle (Interesse, Ärger, Wut, Freude, Überraschung, Schuld, Ekel, Verachtung, Scham, Furcht u. a.):Ärger, Provokation

Arbeitshilfe 65.7 Evaluation der eigenen InterventionenHandlungsbereich Evaluation

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Identifizierung der strategischen HandlungenWelche meiner Handlungen kann ich eher als strategisch (zielbezogen) bezeichnen?Hinweis auf Einhaltung der Heimregeln, Hinweis auf Konsequenzen, Drogen konfiszierenAuf welche der verabredeten Interventionen und Handlungsregeln kann ich diese beziehen?Regeln waren bekannt

Identifizierung der reaktiven Handlungen

Welche meiner Handlungen sind eher reaktiv, aus meiner emotionalen Gestimmtheit heraus erfolgt?

Auf wen oder was habe ich reagiert?

Arbeitshilfe 65.7 Evaluation der eigenen InterventionenHandlungsbereich Evaluation

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Bewertung der eigenen HandlungenWie bewerte ich meine Handlungen – gemessen an den konzeptionellen Zielen und den getroffenen Absprachen?Strategisches Handeln ok. Weniger provozieren lassenErklärungswissenWelche Theorien (wissenschaftliche und Alltagstheorien) fallen mir zu dieser Situation ein?Sucher nach Zugehörigkeit, Austesten von Grenzen, Flucht aus RealitätAuf welche Weise können sie mir bei der Deutung bzw. beim Verstehen dieser Situation helfen?Zusammenhänge realisierenÄnderungsperspektiveWas sollte ich ändern? Worauf will ich künftig achten? Welche der bisherigen Teamabsprachen erscheinen unangemessen und müssen daher geändert werden?Konsens bestehtalternative Interventionen und Handlungsregeln

Welche Ideen für eine bessere Gestaltung meiner Handlungen fallen mir ein?

 

Arbeitshilfe 65.7 Evaluation der eigenen InterventionenHandlungsbereich Evaluation