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PRÄSENTATION DER ANALYSE: Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Perspektiven für die sächsische Industrie Ein Projekt des durchgeführt von der Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

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PRÄSENTATION DER ANALYSE:Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Perspektiven für die sächsische Industrie

Ein Projekt des durchgeführt von der Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

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INHALT

1. Strukturelle Rahmenbedingungena. Fokus Wirtschaft & Hochtechnologiebranchenb. Fokus Wissenschaft & FuE-Kooperationenc. Fokus demografischer Wandel

2. Megatrends und industrielle Entwicklungspfadea. Megatrends und Querbezügeb. Fokusthemen für die Transformation und zukünftige Gestaltung der sächsischen Industrie

3. Handlungsfelder für die Zukunft der sächsischen Industriea. Herausforderungen bei der Digitalisierung des Mittelstandesb. Cross-Innovation in Hochtechnologiebranchenc. Kreativwirtschaft als Impulsgeber der Industried. Zunehmende Entkopplung von Stadt und Lande. Infrastrukturelle Risse im Fundament industrieller Weiterentwicklungf. Sachsens Fachkräftesituation auf dem Scheideweg

4. Fazit und Ausblicka. konsolidierende SWOT Analyseb. Thesen und Gestaltungsansätzec. Ausblick

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1 STRUKTURELLE RAHMENBEDINGUNGEN

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a. Fokus Wirtschaft & Hochtechnologiebranchen

• Gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist die stärkste aller neuen Bundesländer:Substanz in Branchen wie Metallerzeugung, Fahrzeug- und Maschinenbau istgut und Hochtechnologiebereiche wie Mikroelektronik, Elektromobilität undLeichtbau entwickeln sich dynamisch.

• Diskrepanz zwischen städtischen und ländlichen Regionen: Während sich inden Ballungsräumen klare Branchenprofile herausbilden, ist die Wirtschafts-struktur in den ländlichen Kreisen kleinteilig.

• Die zentrale Herausforderung besteht darin, ein generell innovations-freundliches Klima zu schaffen, in dem sächsische Unternehmen die Chancender Digitalisierung aktiv nutzen und in neuen Wertschöpfungsmodellen denken.

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Branchenstruktur

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Branchendynamik

relative Entwicklung Sachsens seit 2010

Umsatz ≙1 Milliarde Euro

Beschäftigungswachstum im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (Branchen, die Werte über 100 aufweisen, sind in den letzten zehn Jahren im Bundesdurchschnitt gewachsen; Branchen, die Werte von kleiner als 100 aufweisen, sind entsprechend geschrumpft)

(bei einem Lokalisations-koeffizienten von 1 entspricht die Konzentration einer Branche in Sachsen genau dem Bundesdurchschnitt; bei Werten zwischen 0 und 1 ist die Branche in Sachsen unterproportional vertreten –bei Werten über 1 überproportional)

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b. Fokus Wissenschaft & FuE-Kooperationen

• Sachsens Ausbildungs-, Wissenschafts- und Forschungssystem bildet einewesentliche Stärke des Freistaats: industrierelevante Schwerpunkte liegen imBereich der Mikroelektronik, der Nanotechnologie, des Maschinen- undFahrzeugbaus, der Material- und Werkstoffwissenschaften sowie derBiotechnologie.

• Sektorenübergreifende Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaftbilden einen zentralen Hebel, um den Wissenstransfer zwischen Forschungund Praxis und damit das innovative Momentum Sachsens zu erhöhen.

• Die durchgeführte Online-Befragung von 103 Wissenschaftlern in Sachsenbestätigt Kollaborationspotenziale und identifiziert Gestaltungsansätze fürderen Förderung.

Nachfolgend einige Ergebnisse im Überblick

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Allgemeines zur Online-BefragungThematische Schwerpunkte der befragten Forschungseinrichtungen

N = 103

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Online-Befragung: Ziele von FuE-Kooperationen

4%

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13%

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1%

5%

1%

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2%

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20%

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20%

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73%

94%

97%

Einführung neuer Produktions- und Fertigungsverfahren

gemeinsame anwendungsorientierte Produkt- undProzessentwicklung

gemeinsame Entwicklung von Systemlösungen

gemeinsame Entwicklung neuer Technologien

Einstieg in das bzw. Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts

allgemeiner Erfahrungs- und Informationsaustausch

besserer Zugang zu qualifiziertem Personal

Sonstiges

Ziele der FuE-Kooperationen mit Unternehmen (Bewertung der wichtigsten drei)

1 = höchste Priorität 2 = zweithöchste Priorität 3 = dritthöchste Priorität nicht genannt

Produkt-, Prozess und Technologieentwicklung bilden den Schwerpunkt derZusammenarbeit; Implementation in Wertschöpfungsprozesse und Transfer in(digitale) Geschäftsmodelle ist vergleichsweise unterrepräsentiert.

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Online-Befragung: Regionale Verteilung Kooperationspartner

23%

20%

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3%

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16%

12%

16%

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24%

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25%

10%

45%

72%

mit lokalen Partnern

mit überregionalen Partnern aus Sachsen

mit Partnern außerhalb Sachsens, aber aus Deutschland

mit Partnern aus anderen Ländern in Europa

mit Partnern außerhalb Europas

Schwerpunktmäßige Herkunft der Kooperationspartner(Bewertung der wichtigsten drei)

1 = höchste Priorität 2 = zweithöchste Priorität 3 = dritthöchste Priorität nicht genannt

Den Schwerpunkt der Kooperationen bilden nationale Partnerschaften.Entwicklungspotenziale liegen im Ausbau internationaler Kooperationen.

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Online-Befragung: Leistungsfähigkeit “Digitalisierung und Industrie 4.0”

49%

42%

24%

19%

19%

19%

39%

37%

32%

39%

37%

44%

Digitalisierung ist national wettbewerbsfähig

Industrie 4.0 ist national wettbewerbsfähig

Digitalisierung ist international wettbewerbsfähig

Industrie 4.0 ist international wettbewerbsfähig

Einschätzung der Exzellenz der sächsischen Forschungslandschaft“Digitalisierung und Industrie 4.0”

ja nein keine Angaben

Sächsische FuE-Landschaft zu Digitalisierung und Industrie 4.0 im nationalenVergleich wettbewerbsfähig, im internationalen Vergleich jedoch nicht.

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Online-Befragung: Sächsische FuE im Wettbewerb

33%

29%

19%

16%

14%

7%

7%

Baden-Württemberg

Bayern

USA

Sonstige Deutschland

Nordrhein-Westfalen

Asien

Europa

Wettbewerberregionen(Mehrfachnennungen möglich)

Die wichtigsten Wettbewerberregionen sind Baden-Württemberg und Bayern,gefolgt von den USA.

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Online-Befragung: Sächsische FuE im Wettbewerb

9%

15%

14%

14%

23%

15%

17%

8%

9%

9%

26%

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46%

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61%

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3%

9%

3%

3%

8%

6%

5%

7%

7%

Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit

Vielfalt von Branchen und Industrien

Kooperationen zwischen Unternehmen, starkeWertschöpfungsketten

Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Wissenschaftliche Leistungsfähigkeit

Politische Unterstützung von Wirtschaft und Innovation

Verfügbarkeit von Fachkräften

Geografische Lage und Erreichbarkeit

Der Standort als sichtbare Marke

Internationalisierung und Beziehungen über Ländergrenzenhinweg

Allgemeine Lebensqualität

Wie ist Sachsen im Vergleich zur Wettbewerberregion aufgestellt?

besser gleich gut schlechter keine Angaben

Negative Einschätzungen relevanter Parameter für die regionale Innovationsfähigkeit.Negative Einschätzung des Standortes als sichtbare Marke.

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c. Fokus demografischer Wandel

• Der Rückgang der Einwohnerzahl und damit auch der Rückgang und diestrukturelle Veränderung der Erwerbsbevölkerung trifft vor allem die ländlichenRäume: die demografische Schere zwischen Stadt und Land wird sich in dennächsten Jahrzehnten weiter öffnen.

• Im Ergebnis schrumpfen regionale Märkte und das Einkommensniveau sinkt.

• Wichtige Bausteine einer Arbeitskräftepolitik zur Abfederung dieser Effekte sindeine Steigerung der Attraktivität des Landes für junge Menschen, der verstärkteAusbau von Bildungseinrichtungen und professioneller Weiterbildung,die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze in Verbindung mit Weiterbildungs-maßnahmen sowie die Anwerbung von Arbeitskräften bzw. eine Förderung desZuzugs.

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Demografische Entwicklung

Entwicklung der Erwerbstätigen 2010 – 2030 (Darstellung auf Basis von Vogler-Ludwig und Düll 2013)

Bundesdurchschnitt:226 Einwohner pro km2

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2 MEGATRENDS UND INDUSTRIELLE ENTWICKLUNGSPFADE

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a. Megatrends

Gesellschaftliche Megatrends und Querbezüge innerhalb relevanter Zukunftsfelder:

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b. Entwicklungspfade in Industrie und Technologie

Industrie 4.0

Internet der Dinge

3D-Druck/additive Fertigung

Digitalisierung von Geschäftsmodellen

Offene und verteilte Innovation

Kreativwirtschaft/ urbane Produktion

Wandel industrieller Arbeitsprozesse

Fokusthemen für die Transformation und zukünftige Gestaltung der sächsischen Industrie:

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3 HANDLUNGSFELDER FÜR DIE ZUKUNFT DER SÄCHSISCHEN INDUSTRIE

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Strategische Handlungsfelder

• Im Spannungsfeld aus den Rahmenbedingungen der sächsischen Wirtschaft,den aktuellen und erwarteten Kooperationspotenzialen im Bereich vonForschung und Entwicklung sowie den identifizierten Entwicklungstendenzen inIndustrie, Technologie und Gesellschaft verdichten sich sechs übergreifendeHandlungsfelder:

Herausforderungen bei der Digitalisierung des Mittelstandes

Cross-Innovation in Hochtechnologiebranchen

Kreativwirtschaft als Impulsgeber der Industrie

Gefahr der Entkopplung von Stadt und Land

Infrastrukturelles Fundament industrieller Weiterentwicklung

Sachsens Fachkräftesituation auf dem Scheideweg

• Die nachfolgend dargestellten Ansätze für die zukunftsfähige Gestaltung der sächsischen Industrie basieren auf der Auswertung öffentlich zugänglicher statistischer Daten, zahlreicher Studien und Positionspapiere sowie auf Erkenntnissen aus der Onlinebefragung und aus einer Reihe von Experteninterviews.

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a. Digitalisierung des Mittelstandes

KMU sind bei der Umsetzung der Digitalisierung tendenziell zurückhaltend:zwar sind die Herausforderungen erkannt, jedoch fehlt es an Implementierungs- und Einbettungsstrategien ( Anpassung der Geschäftsmodelle, Personal usw.)

Umsetzung des technologischen Wandelsbedarf:

der Überzeugung, dass die Digitalisierungwesentliche Chancen zur Entwicklungzukunftsfähiger Geschäftsfelder eröffnet

strukturierter Programme, die Kooperationenzwischen etablierten KMU, Start-ups und„digitalen Pionieren“ ermöglichen und BestPractices diffundieren.

Ausrüster- und Wartungsbranche inSachsen kommt ggf. eine Schlüsselrolle zu

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b. Cross-Innovation in Hochtechnologiebranchen

Voraussetzungen zum Ausbau von Sachsens Hochtechnologiebranchen sind gut:Relevante Industriebranchen entwickeln sich dynamisch, die Forschungslandschaft ist komplementär dazu gut aufgestellt.

Themenspezifische Plattformen können dieVerschränkung unterschiedlicher Branchenund das Zusammenführen von bisher nochseparierten Wissenschaftsdisziplinenfördern, um die Basis für zukünftigeInnovationsprozesse zu stärken undGründungen im Hightech-Bereich zustimulieren.

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c. Kreativwirtschaft als Impulsgeber der Industrie

Industrielle Kooperationen mit der Kreativwirtschaft bilden einen zunehmend relevanten Aspekt von Cross-Innovation:Internationalität, Interdisziplinarität und Perspektivenvielfalt bilden zentrale Bausteine ganzheitlicher Innovationsprozesse und gelten als Grundlage von Kreativität.

Für Sachsens punktuell starkeKreativwirtschaft wird es zukünftig daraufankommen, ihr Potenzial noch stärker inbestehenden oder sich neu entwickeltenWertschöpfungszusammenhängen zuverstetigen.Bezüge zur IT-Wirtschaft sowie zuproduzierenden Unternehmen könnendiesbezüglich von wechselseitigem Nutzensein.

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d. Gefahr der Entkopplung von Stadt und Land

Sind Sachsens Städte durch deutliche Clusterbildung in den Bereichen Mikroelektronik (Dresden), Automobilbau (Chemnitz/Zwickau) oder Kreativwirtschaft (Leipzig) geprägt, ist die Wirtschaftsstruktur in den übrigen Landkreisen eher kleinteilig.

Zur erfolgreichen Bewältigung desdigitalen Wandels müssen die positivenEntwicklungen in den Ballungsräumenweiter gefördert werden.Darauf aufbauend können Abstrahlungs-effekte auf umliegende Landkreisemittelfristig dazu beitragen, auch dieWirtschaft in den ländlichen Räumen zustärken.

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e. Infrastrukturelles Fundament industrieller Weiterentwicklung

Der Ausbau industrierelevanter Verkehrswege und Knotenpunkte sowie die für die Digitalisierung notwendige Verfügbarkeit von Hochgeschwindigkeits-Internetanbindungen gelten als zentrale Variablen für die zukünftige Entwicklung der sächsischen Industrie.

Für die Digitalisierung der sächsischenUnternehmen und ganzer Wertschöpfungs-ketten muss vor allem die digitaleInfrastruktur ausgebaut und erweitertwerden.Im Sinne der Zukunftsfähigkeit desStandorts Sachsen müssen zudemzusätzliche Bemühungen zur Erweiterungder Verkehrsinfrastruktur unternommenwerden.

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f. Fachkräftesituation auf dem Scheideweg

Die Qualität von Bildung sowie die aktuelle Fachkräftesituation zählt zu den Stärken Sachsens. Zukünftig wird es verstärkt darauf ankommen, das (Aus-)Bildungssystem an die sich verändernden Ansprüche der Wirtschaft bzw. die veränderten Gegebenheiten des demografischen Wandels anzugleichen.

Um das derzeitige Niveau zu halten,müssen sich der Austausch zwischenSchulen, Universitäten, Ausbildungs-zentren und Unternehmen erhöhen, neueFormate zur Stärkung der MINT-Fächererschlossen sowie die Voraussetzung zurIntegration von zugezogenen Fachkräftengeschaffen werden.

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5 FAZIT & AUSBLICK

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a. Konsolidierte SWOT-Analyse

Stärken• Drei erfolgreiche Ballungsgebiete (Dresden, Leipzig,

Chemnitz-Zwickau) mit spezifischem Wertschöpfungsprofil

• Dynamische Entwicklung in den Branchen Maschinen-und Anlagenbau, Automobil sowie in der Mikroelektronik/Elektroindustrie

• Hohe Qualität in Forschung und Entwicklung• Hohe Qualität des Bildungssystems• Hohes Ausbildungsniveau• Leipzig als boomendes Kreativzentrum• Hohe Ausgründungsintensität aus Hochschulen

Schwächen• Kleinteilige Wirtschaftsstruktur• Keine Großkonzerne, die in Sachsen ihren Sitz haben• Vergleichsweise sehr geringe Bruttowertschöpfung• Schwache Gründungsdynamiken im gewerblichen

Bereich• Imageproblem in der Außenwahrnehmung• geringe soziokulturelle Vielfalt• Infrastrukturelle Hemmnisse in Digitalisierung und

Verkehr

Potenziale• Kooperationsbeziehungen und Vernetzungen zwischen

FuE und Wirtschaft werden ausgebaut und Potenziale für Cross-Innovation realisiert

• Hochschulnahe Gründungen treiben technologischen Wandel voran und generieren neue Wertschöpfung

• Digitale Pioniere etablieren neue Geschäftsmodelle und Best Practices für den digitalen Wandel

• Kooperationen zwischen KMU, Start-ups, FuE-Einrichtungen und Kreativwirtschaft in industrierelevanten Themenbereichen

• Reparatur- und Instandhaltungsunternehmen als Multiplikator für digitale Technologien und Hebel für die Industrie 4.0

Gefahren• Demografisch bedingter Rückgang der

Erwerbsbevölkerung • Mangelnde Passfähigkeit der industriellen

Qualifizierungs- und Fachkräftebedarfe• Potenziale des Wandels von Produkten,

Produktionsprozessen und Geschäftsmodellen werden nicht rechtzeitig erkannt

• Ländliche Regionen werden zu Verlierern der Digitalisierung

• Mangelnde Attraktivität des Umfelds hemmt Ansiedlung von Unternehmen und Investoren

• Gesellschaftliche Entkopplung zwischen Stadt- und Landbevölkerung

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b. Zusammenfassende Thesen und Gestaltungsansätze (1)

1. Die Voraussetzungen zum Ausbau von Sachsens Hochtechnologiebranchen sind gut.Um diesen Pfad weiter zu stärken bedarf es Maßnahmen, die Cross-Innovationen zwischenden zum Teil komplementären Bereichen gezielt fördern.

2. Plattformen des Austauschs zu spezifischen Themenstellungen (Digitalisierung,Geschäftsmodellentwicklung) können helfen, die Vernetzung zwischen Stakeholdernauszubauen und Formate des Wissenstransfers zu etablieren.

3. Eine erfolgreiche digitale Transformation des Mittelstandes bedarf einerseits derÜberzeugung, dass Innovationen wesentliche Chancen zur Entwicklung zukunftsfähigerGeschäftsfelder eröffnet und andererseits der Bereitschaft von KMU, Kooperationen mitStart-ups und den Vorreiterunternehmen der Digitalisierung praktisch umzusetzen.

4. Die Entwicklung und Vereinheitlichung von Normen und Standards sowie die Kommunikationvon Best Practices zur Implementation digitaler Technologien in etabliertenIndustriebranchen trägt dazu bei, das derzeit noch zu vage Kosten-Nutzen-Verhältnis derDigitalisierung kalkulierbar zu machen und die Einführungs- und Nutzungsbarrieren neuerTechnologien zu senken.

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b. Zusammenfassende Thesen und Gestaltungsansätze (2)

5. Gezielte Pilotprojekte können die Negativspirale aus Abwanderung, drohendemFachkräftemangel und kleinteiliger Wirtschaft umkehren, das Image Sachsens alsInnovationsstandort stärken, das Momentum für Unternehmensgründungen und-ansiedlungen erhöhen sowie die Entstehung neuer Wertschöpfungsketten anstoßen.

6. Ähnlich dem Modell von UPS in Kentucky könnte bspw. geprüft werden, ob sich derFlughafen Leipzig in seiner Funktion als europäisches Luftfrachtdrehkreuz zu einem Zentrumfür additive Fertigung und On-Demand-Zulieferung entwickeln lässt.

7. Obwohl sowohl die Qualität von Bildung als auch die aktuelle Fachkräftesituation zuSachsens Stärken zählen, wird es zukünftig verstärkt darauf ankommen, den Austauschzwischen Schulen, Universitäten, Ausbildungszentren und Unternehmen zu erhöhen, neueFormate zur Stärkung der MINT-Fächer zu erschließen sowie die Voraussetzung zurIntegration von zugezogenen Fachkräften zu schaffen.

8. Für Sachsens punktuell starke Kreativwirtschaft wird es zukünftig darauf ankommen, ihrPotenzial noch stärker in bestehenden oder neu entwickelten Wertschöpfungs-zusammenhängen einzubringen. Bezüge zur IT-Wirtschaft sowie zu KMU könnendiesbezüglich von wechselseitigem Nutzen sein.

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c. Ausblick

Die konkrete Ausgestaltung der benannten Punkte wird im weiteren Verlauf der StrategieWerkstatt: Industrie der ZUKUNFT. …

… stärker in den Fokus rücken,

… hinsichtlich ihrer Bedeutung für spezifische Stakeholder-Gruppen geprüft und

… um strategische und praktische Umsetzungsszenarien erweitert.

EIN PROJEKT DES

SÄCHSISCHEN STAATSMINISTERIUMS FÜR WIRTSCHAFT, ARBEIT UND VERKEHR

DURCHGEFÜHRT VON DER

VDI/VDE INNOVATION + TECHNIK GMBH

PROJEKTBÜRO

Kramergasse 201067 Dresden

Tel.: 0351-486797-40

E-Mail: [email protected]

WWW: industrie.sachsen.de/strategiewerkstatt.html

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