Das Austria-Forum Präsentation Feber 2011 Hermann Maurer, TU Graz [email protected].
PräSentation Forschungsdialog Graz Polt
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Transcript of PräSentation Forschungsdialog Graz Polt
Wissenschafts-Wirtschaftskooperationen – Entwicklungen und Perspektiven in Österreich
Wolfgang Polt
(u.M.v. Michael Dinges, Helmut Gassler und Franziska Steyer)
Joanneum Research – Institut für Technologie und Regionalpolitik
Graz, 28. Jänner 2008
18.06.10 Wolfgang Polt et al. 2
Ausgangspunkte
Wissenschafts-Wirtschaftsbeziehungen: in den 90er Jahren im Zentrum der Aufmerksamkeit der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik. Hintergrund:
• Sinkende Ausgaben der Unternehmen v.a. für Grundlagenforschung
• Steigendes ‚Outsourcing‘ von F&E
• Wahrgenommene ‚Paradoxa‘: exzellente akademische Forschung bei Rückstand/fall in wissensintensiven und High-Techbranchen
• Geringe Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
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In-House and Outsourced Company R&D: Historical Trends
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Ausgangspunkte:allgemeine Trends
Bei Einschätzung des Stellenwertes der Wissen-schafts-Wirtschaftskooperationen zu beachten:
• Impluse für Innovationen kommen nur zu geringem Teil von den UNI/HEI/PROs (Kunden, Wettbewerber,)
• Kooperationen mit anderen Partnern (s.o.) sind wichtiger im Innovationsprozess
aber:• Wachsende Bedeutung in wissensintensiven und
hochtechnologischen Branchen• Höherer Anteil von ‚grundlegenden‘, ‚radikalen‘
Innovationen‘ aus Wissenschafts-Wirtschafts-kooperationen
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Ausgangspunkte: Österreich
• Steigende F&E-Intensität – deutlich schneller im Unternehmenssektor als im HEI-Sektor
• Hoher Anteil des GUF im internationalen Vergleich• Geringer Finanzierungsanteil der Unternehmen an der
Forschung in HEI-Sektor• Geringe Kooperationsintensität in der Innovation –
insbesondere bei KMUs• Öffentliche Förderung richtet sich stärker auf die
Unternehmens(F&E)förderung aus
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F&E-Ausgaben des Unternehmens- und HochschulsektorsUnternehmensausgaben für F&E [Index 2000=100]
Belgium
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Germany
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Akademische F&E-Ausgaben HERD [Index 2000=100]
Finland
GermanyItaly
Netherlands
Spain
Sw itzerland
EU-15
United StatesUnited Kingdom
Austria
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80
100
120
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Quelle: OECD, eigene Berechnungen
Que
lle:
FT
B 2
007,
S.
22Finanzierung und Durchführung von F&E in Österreich (2004)
Quelle: FTB 2007, S. 134
Finanzierungsstruktur der akademischen Forschung
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Specialisation in Knowledge Production
Intensity/
Diversity of
Industry-
Science-
Relations
USA
Finland
SwedenUK
Germany
Belgium
Japan
Austria
Ireland
Italy
* incomplete
information
on ISRs
Quelle: Polt et al 2001
high/manifold channels
low/few channels
Intensität von Wissenschafts-Wirt-
schaftsbeziehungen (1990er Jahre)
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Deutschland Irland Frankreich Österreich Slowenien Finnland VereinigtesKönigreich
Norwegen
Other enterprises within your enterprise groupClients or customersCompetitors or other enterprises of the same sectorConsultants, commercial labs, or private R&D institutesUniversities or other higher education institutionsGovernment or public research institutes
Kooperationsmuster von Unternehmen im Innovationsprozess
Quelle: CIS4
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0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Deutschland
Irland
Frankreich
Österreich
Slowenien
Finnland
Vereinigtes Königreich
Norwegen
Total Zwischen 10 und 49 Zwischen 50 und 249 250 oder mehr
Kooperation von Unternehmen mit Uni/HEI nach Größenklassen
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Aufteilung (F&E-Erhebung Statistik Austria 2004)
– Grundlagenforschung: 0,92 Mrd. = 0,39 % (des BIP)– Angewandte Forschung: 1,91 Mrd. = 0,81 % (des BIP)– Experimentelle Entwicklung: 2,33 Mrd. = 1,00 % (des BIP)
Verteilung über die Forschungsarten (Summe F&E = 100 %)– Grundlagenforschung: 17,8 % – Angewandte Forschung: 37,0 %– Experimentelle Entwicklung: 45,2 %
Verteilung über die Durchführungssektoren und Forschungsarten FuE = 100
GF AF EXP GF AF EXP
Hochschulsektor: 74,9 30,6 5,7 49,0 41,6 9,4Staat: 6,4 5,3 0,5 34,4 58,8 6,8Privater gemeinnütziger Sektor: 0,6 0,6 0,1 27,0 57,1 15,9Unternehmenssektor: 18,8 63,5 93,7 4,6 34,0 61,4
– davon Kooperativer Bereich 8,0 9,6 3,9 21,1 52,6 26,3
– Firmeneigener Bereich 10,8 53,9 89,8 2,9 32,0 65,1
Summe: 100 % 100% 100% 17,8 37,0 45,2
Österreich – Überblick über die F&E-Struktur
Quelle: Statistik Austria, F&E-Erhebung 2004
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0
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1.000
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2.000
2.500
Grundlagenforschung Angew. Forschung Exp. Entwicklung
Universitäten/Universitätskliniken/FH/Sonstiger HS Akademie der Wissenschaften
Sektor Staat (ohne Landeskrankenanstalten) Privater gemeinnütziger Sektor
Kooperativer Bereich Firmeneigener Bereich
Forschung und durchführende Institutionen (Ö, 2004)
Mio
. E
UR
Quelle: Statistik Austria, F&E-Erhebung 2004
Quelle: FFG/ Kplus Programmmanagement, eigene Darstellung
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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Zahl Kplus-Zentren öffentliche Mittel (in Mio. €) Gesamtvolumen (in Mio.€)
Entwicklung der K-Plus Zentren
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Entwicklung der Chistrian-Doppler-Gesellschaft
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1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
An
zah
l der
CD
-Lab
ors
Anzahl der Labors Neugründungen Laborbudget (in Mio. EUR)
CDG als Teil der ÖIAG CDG als Verein (Public Private Partnership)
Quelle: CDG, Jänner 2008
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Grundlagenforschung
Kplus (Bundesbeiträge) 32,00
K-Ind / Knet
CDG (öffentliche Förderung)
37,66
7,97
FWF: Tranlational Research 5,15
141
108
BP ohne
Verkehrstechnologien: IV2S
FIT-IT
Nano-Initiative
15,62
10,66
6,68
GEN-AU 20,51
Nachhaltig Wirtschaften 6,13
FFG-Basisprogramm mit Wissnschaft/Wirtschaft
Kooperation51,51
Angewandte Forschung
194
Kooperations-Programme Wissenschaft-Wirtschaft
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Grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft
eine lange Seelensuche
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„ Those who cultivate the sciences in any state are always few in numbers: The passion which governs them limited: Their taste and judgment delicate and easily perverted: And their application disturbed by the smallest accident “
(David HUME, Of the Rise and Progress of the Arts and Sciences, 1742)
Unterschiedliche Weltsichten- damals
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„Beklagenswerter Mensch, der mit dem edelsten aller Werkzeuge, mit Wissenschaft und Kunst, nichts Höheres will und ausrichtet als der Taglöhner mit dem schlechtesten! Der im Reich der vollkommenen Freiheit eine Sklavenseele mit sich herumträgt! “
(Friedrich SCHILLER über den ‚Brotgelehrten‘ in seiner Jenaer Antrittsvorlesung von 1789, ….zitiert in K.P. LIESSMANN: Theorie der Unbildung, 2006 )
Unterschiedliche Weltsichten- damals
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„…hat die Universität mehr und vielseitigere Rollen übernommen, die untereinander sehr wohl unvergleichbar oder sogar unvereinbar sein können. Heute durchzieht viele Universitäten das Gefühl einer tiefen Krise ihrer Zweckbestimmung, ihrer Management- und Verwaltungs-strukturen und ihrer Finanzierung. Die Grenzen zwischen der der Universität und anderen Bereichen des tertiären Bildungssektors wie auch anderen Teilen des Systems von Forschung und Entwicklung sind unaufhaltsam erodiert. Obwohl sich die neue Entwicklung hinter den angeblichen, den rethorischen und (…) den organisatorischen Kontinuitäten der Universität verbarg, sind ihre Kernaktivitäten und ihre Selbstdefinition möglicherweise zutiefst kompromittiert worden…“ (NOWOTNY/SCOTT/GIBBONS: Wissenschaft neu denken, 2.A, 2005)
„ ... die Universitäten arbeiten ohne Probleme mit der Wirtschaft zusammen …“ (sinngemäß aus einem aktuellen Interview)
Unterschiedliche Weltsichten- heute
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Neuere Konzeptionen der Rolle von Universi-täten: ein Wissensproduzent unter mehreren, in Kooperation, ständig neu zu bestimmender Grenzziehung und Arbeitsteilung und offen bzw. geöffnet gegenüber gesellschaftlichen und wirt-schaftlichen Ansprüchen
• Mode 2 – Universitäten (GIBBONS et al 1994)
• National Innovation Systems (OECD 1998)
• Triple Helix (LEYDESDORFF /ETKOWITZ 1994)
Wohin geht die Reise?
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Aktivitätsportfolio von öffentlichen Forschungsinstituten in Europa
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00Basic research
Applied research
Technical development
Provision of facilities
Certification/Standards
Measurement and testing
Consulting for enterprises
Consulting for policy
Training
Other functions
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Resümee
• Wissenschafts.-Wirtschaftskooperationen in Österreich Anfang/Mitte der 90er: eine Schwachstelle im österreichischen Innovationssystem (siehe Schibany/Jörg/Polt 1999)
– Sehr geringer Anteil der Finanzierung HEI durch Unternehmen
– Hoher Anteil der nicht-orientierten Finanzierung an HEI („GUF“)
– Geringer Anteil der Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen
• Seither wesentliche Fortschritte in der Förderung der Kooperation:
– Etablierung von wichtigen Programmen zur Kooperatonsförderung (K-Zentren, A+B,
– UG 2002 (Vollrechtsfähigkeit, IPR)
– Qualitativ besteht keine ‚Förderlücke‘ mehr !
• ...aber immer noch viel Potential – vor allem bei KMUs und in der ‚Intensität‘ der Zusammenarbeit
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Resümee
• Am wichtigsten aber ‚Kulturwandel‘: Akzeptanz der ‚mutlidimensionalen Rolle‘ von UNIs, HEI, PROs – mit jeweils situativ neu zu verhandelnden Rollen, Arbeits-teilungen und Profilen
Dauernde Managementaufgabe der Institutionen und der Politik, der man auch nicht (mehr) durch versuchte institutionelle Spezialisierungen (‚Forschungsuniversitäten‘) aus- und beikommt