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Elisabeth Scholl, Sopran Reinoud Van Mechelen, Tenor Stefan Geyer, Bass In einem Singe-Spiel, Auf dern Hamburgischen Theatro vorgestellet. Gedruckt im Jahr 1707. Oper in drei Akten, Libretto von Hinrich Hinsch Marnie Zschöckner, Sopran Sigrid T'Hooft, Gestische Umsetzung "--•"•;---"••• t —) QL..._ • '" • ~" ...:. r".: ;..' •;v;v: Michael Kaiser, Prasentation Moderationstexte: Peter Huth AUSFÜHRENDE: Dïdo, Königin von Carthago TEIL 2: Leitung und Cembalo: Florian Heyerick

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Graupner und die Oper: Szenen und Arien aus Dido,Köni&in von Carthago undAntiochus und Stratonica"--•"•;---"••• t—) QL..._ • '" • ~" ...:. r" . : ; . . ' •;v;v:

T E I L 1 :

Dïdo, Königin von CarthagoIn einem Singe-Spiel, Auf dern Hamburgischen Theatrovorgestellet. Gedruckt im Jahr 1707.Oper in drei Akten, Libretto von Hinrich Hinsch

T E I L 2 :

L'Amore ammalato. Die kranckende Liebe oderAntiochus und Stratonica.Musicalisches Schau-Spiel, Auf dem groRen Hambur-gischen Theatro vorgestellet. lm Jahr 1708.Oper in drei Akten, Libretto von Barthold Feind(1678- 1721)

A U S F Ü H R E N D E :

Elisabeth Scholl, SopranReinoud Van Mechelen, TenorStefan Geyer, Bass

Marnie Zschöckner, SopranSigrid T'Hooft, Gestische Umsetzung

Samstagr15.Q5.2Q10

20 Uhr, Orangerie

Ensemble EX TEMPORE auf historischen Instrumenten

Swantje Hoffrnann, ViolineSilke Volk, ViolineBenoit Douchy, ViolaBernard Wolteche, VioloncelloSimon Linné, TheorbeStefaan Verdegern, OboeTaka Kitazato, OboeAlain De Ryckere, FagottIsabelle Lamfalussy, TraversflöteSien Huybrechts, Traversflöte

Michael Kaiser, PrasentationModerationstexte: Peter Huth

Leitung und Cembalo: Florian Heyerick

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Dido, Königin von Carthago

Ouverture

Arie; Arm'selge Königin! was hast du jetzt vernommen? (Dido)

Arie: Wenn in's Kerkers baner Gruft (Dido)

Arie: Pur vi baccio, pur vi miro (Juba)

Rez.: Will nun dein schönes Aug' von bitt'ren Tranen schwellen (Aeneas - Dido)

Duett: Nichts kann diese Brust bewegen (Aeneas - Dido)

Rez.: Lass sich des Himmels Zorn verschwören (Aeneas)

Arie: Nichts ist, was dieses mein Herze bewegt (Aeneas)

Rez.: Durchlauchtigste. - Wohin? (Juba - Anna)

Arie: Mein Herz entweicht (Juba - Anna)

Rez.: Mein Prinz! - Dein Knecht. (Anna - Juba)

Rez.: Auf dann! Elyssa, auf! (Dido)

Arie: Komm dann, komm, gewünschter Tod! (Dido)

Rez.: Nimm auch, geliebter Fürst, Carthagens Szepter hin (Anna - Juba)

Schlussarie: Beate catene.Che il sen mi stringete (Anna - Juba - Hiarbas - Menalippe)

Mit exemplarischer Vorführung barocker Gestik

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Antiochus und Stratonica

Ouverture

Rez.: Hir last ihn nieder (Mirtenia - Demetrius)

Duett: Auf euren Anblick holde Strahlen (Demetrius - Mirtenia)

Rez.: Mein Printz, wird dan dein Geist alleine nicht erfreut (Stratonica - Antiochus)

Arie: In einer stillen Liebes-See (Antiochus)

Arie: Mein Gernüthe irrt im Liebes-Labyrinth (Antiochus)

Rez.: Ich bin entzündet, ach aber ich muB schweigen (Antiochus)

Arie: Kehre wieder zu den Seelen (Antiochus)

Rez.: Welche schone Strahlen! (Ellenia, Demetrius)

Arie: La belezza senza fortezza Non è bella per sforzare (Mirtenia)

Arie: Es hat die Frau doch insgemein den Hut in diesen Jahren (Negrodorus)

Rez.: Nun ist die erste Handlung aus (Negrodorus)

Gique

Arie: Ein Verliebter buhlt mit Schatten {Negrodorus)

Arie: Betriegrische Hoffnung, du heuchelst mir nur {Antiochus)

Arie: Erhole dich, mein Sohn (Stratonica)

Rez.: Betrübter König, bald wird man dich ohne Sohn (Seleucus)

Arie: Zu den Wolcken, zu den Sternen (Seleucus)

Arie: Schlafesanfft, erblaBte Seele (Stratonica)

Arie/Chor: Si cangi in riso (Antiochus - Chorus) 49

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Grautmer und die Ot>er

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Anmerkungen zum Programm

Der Darmstadter Landgraf Ernst Ludwig war viel unter-wegs, unddaserst recht, nachdemseinejungeFrau 1705gestorben war- seine Darmstadter Residenz bekam ihnkaum zu Gesicht, wahrend er quer durch Europa reiste.Kein Wunder, dass für den Sohn einer musikliebendenMutter und seinerseits ausgebildeten Komponisten undInstrumentalisten Hamburg eines der attraktivsten Reise-ziele war, wo er sich sogar ein eigenes Haus kaufte. AmGansemarkt (in der Nahe des Altonaer Bahnhofs) standdamals ein berühmtes Opernhaus, das Anziehungspunktnicht nur für Hamburger Burger, sondern für Reisendevon überall her war. Wahrend in den kleinen deutschenResidenzen musikalisches Theater der Unterhaltung derAristokratie vorbehalten war, konnte hier jedermann ge-gen Eintritt musikalische Unterhaltung höchster Qualitatkaufen.Graupner war 1706 von Leipzig gekommen und hatteeine Stelle als Cembalist an eben dieser Gansemarktoperangetreten; doch es blieb nicht beim Orchesterdienst,der 23~jahrige begann, selbst Opern zu schreiben. Fünfkomplette Opern sowie zwei Gemeinschaftswerke miteinem Kollegen soll er in den drei Jahren, bevor ihn ErnstLudwig nach Darmstadt holte, komponiert haben; erhal-

ten sind davon aber nur noch zwei Werke: D/do, Königinvon Carthago, von 1707, und Antiochus und Stratonica,aufgeführt 1708.Damit ist die Dido-Oper zugleich das früheste Werk, daswir überhaupt von Graupner kennen. Wer es vor genaueinem Monat, am 15. April 2010 bei seiner ersten Wie-deraufführung nach 303 Jahren im Berliner Konzerthausgehort hat, war mehr als verblüfft: Scheinbar vorausset-zungslos gibt der junge Komponist hier sein Debut undzeigt sich in dramatischer Erfindungskraft, Einfallsreich-tum, differenzierter Orchesterbehandlung und farben-froher Instrumentierung seinem berühmten Kollegenund Chef an der Gansemarktoper, Reinhard Keiser, quasiebenbürtig.Das Dido-Sujet war nicht neu auf der Opernbühne; vonden verschiedenen vorangegangenen Vertonungen istuns heute aber nur noch eine, Purcells D/do & Aeneas,ein Begriff. Die tragische Geschichte von Dido, die sichdas Leben nimmt, weil ihr Geliebter Aeneas sie verlasst,urn Rom zu erbauen, wird von Graupners Librettist mitweiteren Liebespaaren „aufgehellt", denen ein wesent-lich heitereres Schicksal beschieden ist. SchlieBlich wolltedas zahlende Hamburger Publikum doch auch SpaB undFreude haben und nicht nur stummer Zuschauer einerTragödie sein.

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Noch bunter gent es \r\Antiochus und Stratonica zu, hiertreten neben die heroisch-ernste Haupthandlung - PrinzAntiochus liebt seine Stiefmutter Stratonica und will sichdas Leben nehmen, bevor sein Vater aus Angst vor demVerlust des Thronerben ihm schlieBlich Stratonica über-lasst - mehrere komische Figuren, die das Geschenenkommentieren, sich lustig darüber machen und so dieBrücke zum Pubiikurn bilden.Wie damals bei den Hamburger Opern generell üblich,stellen auch Graupners Libretti ein Gemisch aus deut-schen und italienischen Arientexten dar, wobei diedeutschen deutlich in der Überzahl sind; gerade die ko-mischen Nebenfiguren mussten mit ihren Anspielungenja von den Zuhörern unbedingt verstanden werden, soetwa, wenn Negrodorus in Antiochus und Stratonicaüber die Machtverhaltnisse zwischen Mann und Fraurasonniert („Es hat die Frau doch insgesamt den Hut indiesen Jahren"),Musikalisch bestechen Graupners Hamburger Opernallein schon durch eine groSe Vielfalt an formalen Va-rianten der einzelnen musikalischen Vokal- wie Instru-rnentalnummern; für den Hörer bewusster wahrnehm-bar ist jedoch der Reichtum an Klangfarben, mit denender Kornponist spielt. Hier werden Stimmungsdetailslautmalerisch ausqekostet. das ..Lisoeln" der soielenden

Wellen ebenso wie das Rasen der Furie Eifersucht. Derliebeskranke Prinz Antiochus wird von Graupner - sinn-falliger geht es kaum rnehr - musikalisch vor allem durchdie „verschattet" klingende Solo-Viola gezeichnet, dieer in den verschiedensten Kombinationen mit anderenInstrumenten einsetzt.Es gehort nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen,dass Ernst Ludwig seinerzeit just diesen jungen aufstre-benden Komponisten nach Darmstadt holen wollte. Undman kann es ebenso gut nachvollziehen, dass Graupnergeglaubt haben rnag, in der hessischen Residenz wirklichetwas aufbauen zu können, gab es dort doch zuvor kei-ne stehende Oper. In Hamburg war er „nur" Cembalistund hatte Kollegen wie Handel, Mattheson und ebenReinhard Keiser neben sich. In Darmstadt sollte Graup-ner selbst an der Spitze des zu gründenden Opernunter-nehmensstehen.Man kann nur ahnen, wie enttauschend es für Graupnergewesen sein muss, dass sich schon wenige Jahre nachseiner Ankunft in Darmstadt die finanzielie Lage desHofes aus verschiedenen Gründen (geplanter Neubaudes Schlosses, Brand der alteren Gebaude, notwendigeInstandsetzung, Bau der Orangerie, rnehrerer Jagdschlös-ser etc.) derart zuspitzte, dass die kostspielige Unterneh-muna von reaelma'Biaen Ooernnroduktionpn 51

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erheblich reduziert und schlieG-lich ganz eingestellt wurde. Daverwundert es auch nicht, dasser sich angesichts dieser ver-anderten Situation hinter demRücken seines Dienstherrn inLeipzig urn die Stelle des Tho-maskantors bewarb. Der Aus-gang ist bekannt - der Landgrafmachte sein Veto geitend.Was Graupner blieb, war, seinenmusikalischen Einfallsreichturn,seine besonderen instrumen-tationstechnischen Starken als„Klangkünstler" in jenen mu-sikalischen Gattungen auszule-ben, die ihm als Aufgabenfeldin Darmstadt blieben, daruntervor allem die sonntaglichenKantaten - was für ihn vermut-lich nur ein schwacher Abglanzdessen sein konnte, was er einstals junger Opernkomponist fürsich ertraumt hatte.

Ursula Kramer

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Notenseite aus der einzigen in Darmstadterhattenen Oper, die Graupner

zugeschrieben wird:La Costanza vince l'inganno

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Elisabeth Scholl wuchs in einer musikalischen Familie in Kiedrich im Rheingau auf. Ihre gesangliche Laufbahnbegann sie im Chor der Kiedricher Chorbuben im Alter von 9 Jahren. Nach dem Abitur studier-te sie Musikwissenschaft und Anglistik. Sie begann eine private Gesangsausbildung bei Prof.Eduard Wollitz und erganzte sie spater durch ein Aufbaustudium in Alter Musik und historischerAufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiiiensis bei Richard Levitt und René Jacobs.Seither konzertierte Elisabeth Scholl u. a. mit Sir Neville Marriner, Frieder Bernius, Konrad Jung-hanel, Philippe Herreweghe, Thomas Hengelbrock, René Jacobs, Ton Koopman, Jos van Immer-seel, Michael Schneider, Sigiswald Kuijken, Enoch zu Guttenberg, Andreas Spering und vielennamhaften Orchestern. Auf der Opernbühne war Elisabeth Scholl als Vivaldis Caio (Ottone invilla, Aalto-Theater Essen), Manlio (Tito Manlio, Barga) und Asprano (Motezuma, szenischeWelterstaufführung, Düsseldorf), Mozarts Fiordiligi (Festwochen Herrenhausen Hannover) undGrafin (Essen; Festwochen Herrenhausen Hannover}, als Clarice in Haydns // mondo deila luna(Deutsche Staatsoper Berlin, Innsbrucker Festwochen) sowie als Euridice in Haydn's L'anima delfilosofo (Schwetzinger Festspiele und Wuppertal) zu horen. In der Spielzeit 2006/07 stand siein Wuppertal als Ceres in Joseph Martin Kraus' Oper Proserpina auf der Bühne und debütierte2007 als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni an der Vlaamse Opera in Gent.Siegibt regelma'Big Liederabende mit Burkhard Schaeffer. 1999 erschien ihre erste Lied-CD mitGoethe-Vertonungen von Komponistinnen. lm Mai 2001 folgte eine Solo-CD mit Opernarienund -szenen von Reinhard Keiser.Ihre Begeisterung für das Edieren vokaler Musik aus Barock und Frühklassik kommt in ihrenSoloprogrammen zurn Ausdruck, sowohl im Konzert als auch auf CD. Ihre Weltersteinspielungvon Scarlatti-Kantaten mit dem italienischen Barockorchester Modo Antiquo und Federico Ma-ria Sardelli ist im Marz 2006 erschienen. lm Sommer 2009 erhielt sie den Ruf als Professorin fürBarockgesang an die Hochschule für Musik in Nürnberg.

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Stefan Geyer wurde in Ulm geboren, studierte in der Gesangsklasse von Prof. Klaus-Dieter Kein an der Staatli-chen Hochschule für Musik in Karlsruhe, in der Liedklasse des Duos Mitsuko Shirai und HartmutHöll und zahlte 1994/95 zu den Meisterschülern von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin.1992 gewann Stefan Geyer mit Heike-Dorothee Allardt als Partnerin arn Klavier den Internati-onalen Wettbewerb „Franz Schubert und Musik des 20. Jahrhunderts" in Graz und dazu denFranz-Schubert-Interpretationspreis.Mit weiteren Preisen wurde er beim Meistersinger-Wettbewerb Nürnberg, beim Internationa-len Robert-Schumann-Wettbewerb Zwickau und beim Internationalen H u go-Wolf-WettbewerbStuttgart ausgezeichnet.Als Oratoriensanger und Liedinterpret gleichermaBen gefragt, reüssierte er beim Festival vanVlaanderen in Brugge, den Telemann-Festtagen in Magdeburg, Flaneries Musicales d'Ete deReims, Internationalen Festtagen Alter Musik in Stuttgart, dem Festival Internationale Ech-ternach, der Festa da Musica Lissabon und anderen Funk- und Fernsehproduktionen beim hr,Deutschlandfunk Berlin, SWR, BRT u. a.. Mehrere CD-Aufnahmen, zuletzt mit Reinhard GoebelsKölner Musica Antiqua, dokumentieren seine Arbeit.Schwerpunkte seines umfangreichen Repertoires sind die groBen Liedzyklen von Franz Schubert(Die Schone Müiierin, Winterreise und Schwanengesang) und Robert Schumann (Eichendorff-Lieder, Dichterliebe, Kerneriieder), sowie die Oratorien von Johann Sebastian Bach. Seit 1999 istStefan Geyer Lehrbeauftragter für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe.

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Reinoud Van Mechelen

Sigrid T'Hooft

1987 geboren, fing schon sehr früh mit dem Singen an. In dieser Zeit interpretierte er auch dasKnabensolo in Dirk Brossés Artesia (unter der Leitung des Komponisten). Mit 18 Jahren beganner mit dem Gesangsunterricht bei Anne Mertens am Stadtischen Konservatorium von Leuven,lm Jahr danach nahm er sein Bachelorstudium am Königlichen Konservatorium von Brussel beiLena Lootens auf. Zur Zeit macht er arn gleichen Konservatorium eine Masterausbildung beiDina Grossberger. Daneben absolvierte er Praktika und Meisterklassen u. a. bei Greta de Reyg-here, Isabelle Desrochers, Frédérick Haas, Claire Lefilliatre, Alain Buet, Jean-Paul Fouchécourtund Francois-Nicolas Geslot.Parallel zu seinem Studium sammelte er ebenfalls erste Erfahrungen als Solist und Ensemble-sanger. Er sang Plutus in ie Carnaval et la Folie von André Cardinal Destouches (im Rahmenvon "L, Académie Baroque Européenne d'Ambronnay"), interpretierte die Rolle des Adone in LaCatena d'Adone von Dornenico Mazzochi (im Opernstudio Flandern) und die Rolle des Platéein der gleichnamigen Oper von Jean-Philippe Rameau (im Rahmen eines Sommerpraktikums fürjunge Sanger von Transparant). Er trat mit den Ensembles l'Arpeggiata, Capilla Flamenca, ExTempore und Ricercar Consort auf. Er ist regelmaBiger Gast bei Scherzi Musicali, dern Ensemblevon Nicolas Achten.

machte - auf der souden praktischen und theoretischen Basis einer klassischen Ballettausbildungund einem Abschluss als Musikwissenschaftlerin - eine internationale Karriere als Spezialistinauf dem Gebiet des historischen Tanzes, zunachst als Tanzerin und Wissenschaftlerin, spater alsChoreografin und Dozentin. Sie trat weltweit u. a. in Spanien, Deutschland, Schweiz, Estlandund Japan auf, sowohl als Gasttanzerin als auch mit ihren eigenen Ensembles Pass'Ostinato undFontainebleau. Bis heute feitet sie als Choreografin ihre eigene Kompagnie Corpo Barocco unddoziert über Renaissance- und Barocktanz im In- und Ausland. Fasziniert von der rhetorischen

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und der Kunst der barocken Gestik. lm Laufe der Jahre entwickelte sie sich zu einer Expertin aufdem Gebiet der historischen Schauspielkunst und so ist sie inzwischen eine haufig angefragteRegisseurin für historisches Musiktheater. 2005 war sie eines der Gründungsmitglieder desIOFE (der International Opera Foundation Eszterhéza). Als Choreografin und Regisseurin arbeitetSigrid T'Hoof t mit bedeutenden Musikern und maBgeblichen Dirigenten wie Sigiswald Kuijken,Nigel North, Christoph Harnmer, Peter Van Heyghen und Roei Dieltiens zusammen.Sigrid T'Hooft wurde 2009 als Lehrerin für Barock-Gestik an die Musikhochschule in Leipzigberufen. AuBerdem unterrichtet sie an der Abteilung für Alte Musik am Königlichen Konserva-torium in Den Haag und an der Internationalen Handel-Akademie in Karlsruhe.Ihre letzte Inszenierung, Handels Radamisto, hat an den Handel Festspielen 2009 in Karlsruhesowohl beim Publikum als auch in der Presse fulminante Begeisterung ausgelöst und wird 2010wieder aufgeführt.lm Oktober 2010 wird sie mit Wolfgang Seeliger und der Darmstadter Hofkapelle eine Auffüh-rung von Graupners in Darmstadt entstandener Oper Berenice und Ludlla realisieren.

Marnie Zschöckner Die junge Sopranistin Marnie Zschöckner hat zunachst in Maastricht studiert; derzeit befindetsie sich im letzten Studienjahr arn Konservatorium von Antwerpen, wo sie bei Sigrid T'Hooftauch barocke Gestik studiert.lm Konzert am 15. Mai 2010 wird Marnie Zschöckner eine Kostprobe gestischer Realisierungeiner zentralen Szene aus Graupners Dido geben.

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Florian Heyerick studierte Musikwissenschaft (Universitat Gent), Traversflöte, Blockflöte und Cembalo, und wid-met sich vorrangig der Alten Musik. Er ist ein gefragter Gastdirigent bei verschiedenen interna-tional bekannten Chören, Symphonie- und Kammerorchestern. Daneben hat er eine Professuran der Musikhochschule Gent (Belgien), Von 2002-04 war er Chefdirigent des KurpfalzischenKammerorchesters Mannheim.Florian Heyerick ist Gründer und künstlerischer Leiter des Ensembles Ex Tempore, das dankseiner intensiven Stimmbildungsarbeit mit Solisten und Chorsangern einen hervorragenden RufgenieBt. Mit seinem Repertoire vom Frühbarock bis zur Gegenwart gehort es zu den wenigenprofessionellen flamischen Klangkörpern, die sich nicht ausschlieBlich auf die Alte Musik kon-zentrieren.Als Instrumentalist wie auch als Dirigent hat Heyerick bereits zahlreiche Tonaufnahmen vorzu-weisen, darunter die die Manen vesper von Monteverdi und die Passion von H. v, Herzogenberg.Seine Ersteinspielung des Tod Jesu wurde zu einer international beispielhaften Wiederbelebungeines der wichtigsten Vokalwerke Telemanns. Damit legte Heyerick auch die Grundlage für ei-ne erfolgreiche Zusarnrnenarbeit mit dem von Reinhard Goebel gegründeten BarockensembleMusica antiqua Köln. Heyerick tritt auch regelma'Gig als Gastdirigent in Erscheinung, so mitdem Chor und Barockorchester der Niederlandischen Bach-Vereinigung, dem KurpfalzischenKammerorchester Mannheim, dem Niederlandischen Ballettorchester Amsterdam, dem Sym-phonieorchester von Flandern und dem Sinfonieorchester Wolgograd. Übereinstimmend wirdvon Musikern und Ensembles seine auBerordentliche Stilsicherheit und seine effiziente Arbeits-weise hervorgehoben. Florian Heyerick wurde zum Kulturbotschafter von Flandern ausgerufenund leitete 1997 das Flandern-Festival.Schon seit 1984 arbeitet er als künstlerischer Direktor und Aufnahmeleiter im Auftrag verschie-dener Plattenfirmen. Vor zehn Jahren gründete er sein eigenes CD-Label, Vox Temporis, mit demer bereits mehr als fünfziq Aufnahmen produzierte, darunter viel beachtete Ersteinsoielunaen. 57

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Als Gastdirigent hat er bereits mit zahlreichen Orchestern zusammengearbeitet, darunterdem flamischen Symphonieorchester, dem Orchester der Kornischen Oper Berlin, demCollegium Instrumentale Brugense, Musica Antiqua Köln, dem Königlich Philharmo-nischen Orchester Antwerpen und dern Symphonie Orchestervon Hongkong.

Michael Kaiser lm Jahre 1953 wurde der Schauspieler in Karlsruhe geboren. Seine Schauspielausbildungabsolvierte er von 1979 bis 1982 am Hamburgischen Schauspielstudio.Verschiedene Engagements führten ihn an zahlreiche deutschsprachige Theater, u. a. andas Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Badische Staatstheater Karlsruhe sowie andas E.T.A. Hoffrnann-Theater nach Bamberg.Michael Kaiser zahlte von 1985 bis 1996 zu den Ensemblemitgliedern des FrankfurterTheaters „Die Traumtanzer", danach freiberuflicher Schauspieler. Neben Lesungen, Rezi-tationen, Moderationen und Sprecherfunktionen hat Kaiser in vielen Hörspiel-, Film- undFernsehproduktionen mitgewirkt z. B. „Tatort", „Die Kommissarin", „Ein Fall fürZwei"u. v. a.Seit August 2006 Leiter der Komödie Kassei sowie Verstand und Organisator des jahr-lichen Brüder-Grimm-Festivals.

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