Predigtscript Wurzeln die uns tragen - Versorgung erleben · eller oder materieller Natur sein,...

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Predigtscript 24.07.2016 Wurzeln die uns tragen – Versorgung erleben Dominus providebit Ich habe hier einen Alltagsgegenstand mitgebracht. Ihr kennt ihn alle. Es ist ein Fünfliber. So, wie wir ihn heute vor uns haben, wurde er 1922 von Paul Burk- hard entworfen. Er zeigt auf der Wertseite ein Wap- pen mit dem Schweizer Kreuz, das Prägungsjahr und den Wert. Auf der anderen Seite ist ein fiktiver Män- nerkopf eines Alphirten zu sehen, der nicht selten mit dem Tell in Verbindung gebracht wird. Viele von euch wissen, dass das noch nicht alles ist, was man auf die- ser Münze entdecken kann. Auf dem Rand der Münze kann man nämlich noch zwei lateinische Wörter ent- decken – Dominus providebit, was so viel bedeutet wie „Gott wird vorsorgen“ (angelehnt an die lateini- sche Übersetzung von 1. Mose 22,8 „Deus provide- bit“) 1 . Ich habe leider nicht herausgefunden, weshalb man sich damals entschied, diese Worte auf den Fünfliber zu prägen. Damals wie heute hatte man für das passende Sujet eines Geldstückes oder Wertpa- pieres einen grossen Aufwand betrieben. Bei solchen Alltagsgegenständen, die man fast täglich in den Hän- den hält und auch ein Stück weit etwas über die Iden- tität der Schweiz aussagt, wollte man etwas Bedeut- sames prägen. Offenbar war das Vertrauen in Gottes Vorsorge, etwas Bedeutsames. Vielleicht wollte man sich auch an Gottes Fürsorge erinnern, wenn man das Geld zum Tausch für einen Gegenwert ausgab. Auf je- den Fall gibt es uns Anlass, über die Frage nachzuden- ken, ob diese Aussage denn tatsächlich wahr ist und Gott für mich sorgt. Sorge dich nicht Dazu schauen wir in die Bibel. Es ist das Buch, von dem wir Christen glauben, dass es Gottes Wort ist, dass es die Wahrheit ist. Mithilfe dessen wir Gott und seinen Willen für uns Menschen erkennen können. Viele kennen die Geschichte aus 2. Mose 16. Das Volk Israel ist seit 1.5 Monaten aus Ägypten aus- gezogen und ist in der Wüste Sin angekommen. Zum 1 Vgl. Dominus providebit, Wikipedia, 22.07.2016. wiederholten Male beginnen die Israeliten zu Jam- mern und sich bei Mose zu beschweren. „Hätte Gott uns doch in Ägypten sterben lassen. Dort hatten wir wenigsten Fleisch zu essen und genug Bort, um satt zu werden. Jetzt hat er uns in die Wüste gebracht um uns verhungern zu lassen.“ Wenn man die Ge- schichte bereits kennt, ist man beim Lesen hier ver- sucht, den Kopf über diese unverständigen Men- schen zu schütteln. Wenn man hier aber kurz inne- hält und sich vor Augen führt, was die Israeliten in den letzten 1.5 Monaten alles erlebt haben, kann man diese Reaktion des Volkes durchaus nachvollzie- hen. Unter dem Widerwillen des Pharaos sind sie aus Ägypten ausgezogen. Kurz darauf war das Volk zwi- schen dem Schilfmeer und den heranbrausenden Streitmächten des Pharaos eingeklemmt und bang- ten ernsthaft um ihr Leben. Auf wundersame Weise, hat sie Gott in Sicherheit gebracht und sie endgültig aus der Sklaverei der Ägypter befreit. Als sie nach dem Feiern vom Schilfmeer in Richtung Wüste Schur aufbrachen, waren sie 3 Tage lang un- terwegs, ohne einen Tropfen Wasser zu finden. Als sie dann doch noch eine Oase fanden, war das Was- ser ungeniessbar – zum (verständlichen) Unmut der Israeliten. Gott machte daraufhin das Wasser ge- niessbar. Und jetzt, ein paar Wochen später machte ihnen der Hunger zu schaffen. Die Wüste ist ja nicht gerade da- für bekannt, dass dort die üppigsten Weizen- und Ge- müsefelder zu finden sind. Und bei einem Volk, das zu dieser Zeit gegen 2.5 Mio Menschen 2 (exkl. Tiere) zählte, waren das nicht gerade die hoffnungsvollsten Aussichten zum Sattwerden. Und was tut Gott? Er reagiert erneut mit einem Wun- der, obwohl sie seiner Versorgung misstrauen. Jeden Morgen schenkt Gott auf wundersame Weise Manna – etwas Feines, Körniges, das man Mahlen und zum Backen und Kochen verwenden konnte. 2 Vgl. Häufig auftauchende Fragen, in: http://www.jesus.ch/infor- mation/bibel/hintergrund/basisinformation/134985-4_mose_nu- meri.html, 22.07.2016.

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Predigtscript24.07.2016

Wurzelndieunstragen–Versorgungerleben

DominusprovidebitIchhabehiereinenAlltagsgegenstandmitgebracht.Ihrkenntihnalle.EsisteinFünfliber.So,wiewirihnheutevorunshaben,wurdeer1922vonPaulBurk-hardentworfen.ErzeigtaufderWertseiteeinWap-penmitdemSchweizerKreuz,dasPrägungsjahrunddenWert.AufderanderenSeiteisteinfiktiverMän-nerkopfeinesAlphirtenzusehen,dernichtseltenmitdemTellinVerbindunggebrachtwird.Vielevoneuchwissen,dassdasnochnichtallesist,wasmanaufdie-serMünzeentdeckenkann.AufdemRandderMünzekannmannämlichnochzweilateinischeWörterent-decken–Dominusprovidebit,was so viel bedeutetwie„Gottwirdvorsorgen“(angelehntandielateini-scheÜbersetzungvon1.Mose22,8„Deusprovide-bit“)1.Ichhabeleidernichtherausgefunden,weshalbman sich damals entschied, diese Worte auf denFünfliberzuprägen.DamalswieheutehattemanfürdaspassendeSujeteinesGeldstückesoderWertpa-piereseinengrossenAufwandbetrieben.BeisolchenAlltagsgegenständen,diemanfasttäglichindenHän-denhältundaucheinStückweitetwasüberdieIden-titätderSchweizaussagt,wolltemanetwasBedeut-samesprägen.OffenbarwardasVertraueninGottesVorsorge,etwasBedeutsames.VielleichtwolltemansichauchanGottesFürsorgeerinnern,wennmandasGeldzumTauschfüreinenGegenwertausgab.Aufje-denFallgibtesunsAnlass,überdieFragenachzuden-ken,obdieseAussagedenntatsächlichwahristundGottfürmichsorgt.SorgedichnichtDazu schauenwir indieBibel. Es ist dasBuch, vondemwirChristenglauben,dassesGottesWort ist,dassesdieWahrheitist.MithilfedessenwirGottundseinenWillenfürunsMenschenerkennenkönnen.VielekennendieGeschichteaus2.Mose16.DasVolkIsraelistseit1.5MonatenausÄgyptenaus-gezogenundistinderWüsteSinangekommen.Zum

1Vgl.Dominusprovidebit,Wikipedia,22.07.2016.

wiederholtenMale beginnen die Israeliten zu Jam-mernundsichbeiMosezubeschweren.„HätteGottunsdochinÄgyptensterbenlassen.DorthattenwirwenigstenFleischzuessenundgenugBort,umsattzuwerden.JetzthaterunsindieWüstegebrachtumuns verhungern zu lassen.“ Wenn man die Ge-schichtebereitskennt,istmanbeimLesenhierver-sucht, den Kopf über diese unverständigen Men-schenzuschütteln.Wennmanhieraberkurz inne-hält und sich vorAugen führt,wasdie Israeliten inden letzten 1.5 Monaten alles erlebt haben, kannmandieseReaktiondesVolkesdurchausnachvollzie-hen.Unter dem Widerwillen des Pharaos sind sie ausÄgyptenausgezogen.KurzdaraufwardasVolkzwi-schen dem Schilfmeer und den heranbrausendenStreitmächtendesPharaoseingeklemmtundbang-tenernsthaftumihrLeben.AufwundersameWeise,hatsieGottinSicherheitgebrachtundsieendgültigausderSklavereiderÄgypterbefreit.AlssienachdemFeiernvomSchilfmeerinRichtungWüsteSchuraufbrachen,warensie3Tagelangun-terwegs,ohneeinenTropfenWasser zu finden.AlssiedanndochnocheineOasefanden,wardasWas-serungeniessbar–zum(verständlichen)UnmutderIsraeliten. Gott machte daraufhin das Wasser ge-niessbar.Undjetzt,einpaarWochenspätermachteihnenderHungerzuschaffen.DieWüsteistjanichtgeradeda-fürbekannt,dassdortdieüppigstenWeizen-undGe-müsefelderzufindensind.UndbeieinemVolk,daszudieserZeitgegen2.5MioMenschen2(exkl.Tiere)zählte,warendasnichtgeradediehoffnungsvollstenAussichtenzumSattwerden.UndwastutGott?ErreagierterneutmiteinemWun-der,obwohlsieseinerVersorgungmisstrauen.JedenMorgenschenktGottaufwundersameWeiseManna–etwasFeines,Körniges,dasmanMahlenundzumBackenundKochenverwendenkonnte.

2Vgl.HäufigauftauchendeFragen,in:http://www.jesus.ch/infor-mation/bibel/hintergrund/basisinformation/134985-4_mose_nu-meri.html,22.07.2016.

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JedenTag,40JahrelangschenkteGottdenIsraelitendiesesManna.Ersagtedazu,dasssienursovielsam-meln sollten, wie sie für den Tag bräuchten undnichts für den nächsten Tag aufbewahren sollen.Dennwasmanbis zumnächstenTagaufbewahrte,verfaulteundstank.Ichglaube,wasGottunsu.a.durchdieseGeschichtesagenmöchteist,dasswirihmjedenTagauf’sneuevertrauendürfen.AuchwenndieletztenWocheninmeinemLebenwomöglichan’sEingemachtegingenoderwenndunochnichtweißt,wiedudenvordirliegendenLebensabschnittmeisternwirst–Dominusprovidebit!GottwilldeinVersorger,deinVorsorgersein.WarumwirunskeineSorgenmachenmüssenGottsprichtunsdasauchimNeuenTestamentwie-derzu. Ich lesehiernurdasEndeeinesganzenAb-schnittes (Matthäus 6,25-34) über Gottes Versor-gung:MachteuchalsokeineSorgenundfragtnicht:„Wer-denwirgenugzuessenhaben?Undwaswerdenwirtrinken?Was sollenwir anziehen?“ NurMenschen,dieGottnichtkennen,lassensichvonsolchenDingenbestimmen.EuerVaterimHimmelweissdochgenau,dassihrdiesallesbraucht.SetzteuchzuerstfürGot-tes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht.Dannwirdereuchmitallemanderenversorgen.Des-halbsorgteuchnichtummorgen–dernächsteTagwirdfürsichselbersorgen!Esistdochgenug,wennjeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sichbringt.(Matthäus6,31-34)„MachteuchalsokeineSorgen“,„Deshalbsorgteuchnichtummorgen“,sagt Jesus indiesemkurzenAb-schnittgleichzweimal.WarumalsobrauchenwirunskeineSorgenzuma-chen?

1. „Euer Vater im Himmel weiss, was ihrbraucht!“

WasJesushiersagt,istdochnichtsanderesalsdies:„Betrachte doch dein Leben, um das du dich sosorgst!Wiehastduesbekommen?Woherhastdues?“DieAntwortdaraufist:EsisteineGabeGottes.

3Vgl.Lloyd-Jones,Martyn:Bergpredigt.PredigtenüberMatthäus6und7,S.127f.

DerMenschkannkeinLebenschaffen;erkannsichseinDaseinnicht selbergeben.Niemandunterunshat sich dazu entschieden, auf diese Erde zu kom-men.DasswirindiesemAugenblickaufdieserErdeleben,hat seineUrsachedarin,dassGotteswollteundsoentschiedenhat.DasLebenisteinGeschenk,einGeschenkvonGott.DasArgumentvonJesus istfolgendes:WennGottdirdasLebengeschenkthat–dasgrosseGeschenk-,meinstdu,dassernunganzplötzlichsichselbstundseineeigeneMethodever-leugnetundnichtdaraufachtet,dasLebenzuerhal-tenundfortbestehenzulassen?Gotthatseineeige-nenMethodenundVorstellungendavon,wiedasge-schieht,aberdasArgumentlautet,dassichmirdar-über keine Sorgen zu machen brauche. Selbstver-ständlichhabeichzupflügen,zusäen,zuerntenundindieScheunenzufüllen. Ichhabedaszutun,wasGottdemMenscheninseinemLebenaufdieserErdeverordnet hat. Ich muss arbeiten, Geld verdienenusw.3 Eswäre jedoch realitätsfremd zu sagen,dassdannallesgutseinwürde.DenkenwiranMenschen,dieaufGottvertrauenundtrotzdemverhungern,dieaufderFluchtsindunddochnichtan’sZielkommen.Dasisttragischundtraurig.DochGottesVersorgunggehtüberEssenundTrinken(Mt6,25b),jasogarüberunserLebenaufErdenhinaus.DasLebenhieraufErdenwirirgendwannzuEndege-hen oder ich sehe in der Zukunft etwas, das mirgrosseSorgenbereitet(X).Daskannfrüheroderspä-tersein.IchkannnunständiggeknicktundinSorgeim Blick darauf leben (oberer Weg) oder ich kannGottvertrauen,dasserummeineBedürfnisseweiss

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und dass dies die Gegenwart trotzdem lebenswertmacht(untererWeg).

2. GotthatgrössereZielemitunseremLeben„SetzteuchzuerstfürGottesReicheinunddafür,dassseinWillegeschieht.“GotthatgrössereZielemitunseremLebenalsdasswirunsnurumunsselberdrehen. Ihmgehtesda-rum,dassdaseigentlicheZieldesLebensnichtdurchdassichssichDrehenumalltäglicheDingeabgelenktwird.Indemwirunssosehrdamitbeschäftigen,gehtderBlickaufGottunddas,wasermitdir indieserWeltbewirkenmöchte,verloren.Manchmalmöchte er nämlich gerade uns dazu ge-brauchen,andereMenschenzuversorgen.IchhabeschonetlicheGeschichtenvonMenschengehörtundselbererlebt,welchevonanderenbeschenktwordensind,weildieseoffenbarvonGottden Impulsdazubekommenhaben.Dasmussgarnichtimmerfinanzi-eller oder materieller Natur sein, nein. Für meineFrauAnitawareswährendderLAPz.B.eineFreun-din,diefürsieeinentotalermutigendenundvölligindie Situation passenden Brief geschrieben hat. Derhatsiev.a.aufderemotionalenEbeneversorgt.Leider stelle ich bei mir selbst immer wieder fest,dassdieseImpulsewiezugedecktwerden.ZugedecktvonSorgen,dieicheigentlichGottüberlassendürfte.Denkdochmaldarübernach,wievielZeitduinves-tierst, um dir (materielle) Sicherheiten zu schaffen(Ricardo, Versicherungen wechseln, nach KonstanzzumEinkaufenfahren,einProduktbzw.Offertever-gleichenumjanichtdasgünstigsteAngebotzuver-passen,...)?Unddannüberlegedir,obdaseingutesVerhältnisist.GotthatgrössereZielemitunseremLebenalsdasswirunsnurumunsselberdrehen.WietragendeWurzelninGottesVersorgungwach-senkönnenVielleichtgehtesdirwiemir.DuhastverstandenundmöchtestVertrauendarinfassen,dassGottdeinVer-sorgerseinmöchte.Wennnicht,danndarfstdudichnatürlichweiterhinselbersorgen.DieFrage,die ichmirdann immerwiederstelle, istdie:WasbedeutetdasganzkonkretfürmeinLeben?WelchenEinflusshatdieseErkenntnisaufmeineLe-bensweise, mein Verhalten undmeine Sichtweise?

OderimHinblickaufdieaktuellePredigtserieformu-liert:WiekanndasVertrauen inGottesVersorgungWurzelnschlagen?ViermöglichePunktekönnenunsdabeihelfen.

1. Gotthinhalten:AufdenerstenPunktbin ich gestossen, als ichdasSujetzurPredigtseriebetrachtethabe.Esisteinehin-gebungsvolleGeste.DieseHändestreckenGottdasentgegen, was ich habe bzw. was ich ihm anver-trauenmöchte.IchstreckeGottdieBereicheinmei-nemLebenhin,indenenesmirschwerfällt,aufseineVersorgungzuvertrauen.IchdarfihmmeineÄngsteundSorgenhinhalten.Erwirdmichnichtzurückwei-senodergarauslachen.GleichzeitigisteseineGeste,diewirz.B.vonBettlernaufderStrassekennen.ManchmaldenKopfbiszumBoden vornüber geneigt und die Hände hochstre-ckendals Zeichen, ichbindankbar fürdas,was ichbekomme. Es ist es eine empfangende Geste. Ichempfangedas,wasGottmirgibt. Ichnehmeeshinund zeige mich dankbar dafür, auch wenn es viel-leicht nicht das oder soviel ist, wie ichmir erhoffthabe.BeiGottdarfichdaraufvertrauen,dassesaus-reichendist.

2. Tränken:GottesVerheissungenüber seineFürsorgeübermichergiessenlassen.

GenausowiederPflanzensameinderErdedurchdasregelmässigeBegiessenzuwachsenundWurzelnzuschlagenbeginnt,genausobeginntinmeinenGedan-kenlangsameinUmdenken,wennichmirregelmäs-sig diese Verheissungen ins Bewusstsein rufe, dassGottfürmichsorgt.DukannstmitdenfolgendenBi-belstellenbeginnenoderselber inderBibeldanachforschen: Matthäus 6,31;34; Lukas 21,34; Psalm55,23;1.Petrus5,7;Philipper4,6;Lukas12,11ff;Rö-mer13,14;1.Korinther7,32;2.Mose16.

3. Umpflanzen:Manchmal istdieErde,vonder sichdiePflanzeer-nährtvölligausgetrocknetundhatkeineNährstoffemehr. Längerfristig werden die Wurzeln absterbenunddiePflanzewirdsterben.EsgibtDingeinmeinemLeben,diesindnichtförder-lich für dasVertrauen inGottesVersorgung.WennmeinBlick stets auf das gerichtet ist,was ichnichthabe,dannwirdmichdasimmerwiederunzufriedenmachen. Ich fahreoftamSeewegvonRomanshorn

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RichtungKesswilunddafahreichanDutzendenPri-vatgrundstücken vorbei. Eines schöner und idylli-scheralsdasandere.EswärekeinProblem,dabeiun-glücklichzuwerden,wennichdabeimitunserer3.5-Zimmerwohnungim3.Stockvergleichenwürde.DasistabernichtgesundfürmeineVertrauenswurzeln. IchmussdiePflanzedesVertrauens ineinenande-ren,nährhaftenBodenverpflanzen.IneinneuesUm-feldindemichdaranerinnertwerde,wasicheigent-lichallesanMateriellem,Erlebtem,Freunden,Fami-lie,Bewahrung,Gesundheit,Erfolg,Kindern,Frieden,vielfältige Natur, Ruhe, sinnvolle Arbeit, etc. habe.WennAlltäglichesnichtsofortalsselbstverständlichbetrachtetwird,dannhinterlässtdasindenmeistenFällenDankbarkeit.Undmanchmal istdieRückkehrausdenFerienindiegeliebtenvierWändeeineguteChance,diesenanderenStandpunktlangfristigeinzu-nehmen.

4. InderGegenwartleben:WirlebenineinerKultur,inderwirsehrstarkinderZukunft oder Vergangenheit leben.Wir planen vo-rausundevaluierenimNachhinein.DieseWochewarichbereitsmitderPlanungfür’sSnowcampbeschäf-tigtgewesen.DaswarwichtigunddasistesinanderenLebensbe-reichen auch. Aber wir müssen heute wieder ver-mehrtlernen,bewussterinderGegenwartzuleben.Nicht ständig in Gedanken woanders zu sein. WerständiginderZukunftoderderVergangenheit lebt,verliertdenBlickfürdieSchönheitderGegenwart.Wer ständig in der Angst lebt, etwasWichtiges zuverpassenunddeshalbbis zumEndeauf alleMög-lichkeiten fixiert ist,verblendetseineAugen fürdieSchönheitderGegenwart.Ich glaube, dass Jesus nicht ständig in der Zukunftlebte.SonsthätteerjaallenGrundgehabt,sichhin-sichtlich seines Leidensweges ernsthafte Sorgen zumachen.StattdessenhatteerdieFähigkeit,inderGe-genwartzu lebenunddieseschönenDingewiez.B.BlumenundVögel(vgl.Matthäus6,25ff)wahrzuneh-menundsichüberGottesGutseinzufreuen.Daswie-derumweckt Dankbarkeit und einen ausgedehnte-renBlickfürGottesVersorgung.

Gottmöchte,dassdujedenTagauf’sNeuedeinVer-traueninseineguteVersorgunglegst.GotthatGrös-seresmitdirvor,alsdassdudichnurumdasAlltägli-chekümmernmusst.Dominusprovidebit–willstdudichnichtdaraufein-lassen?Amen

Chrischona Romanshorn –Gott undMenschen be-gegnenHueberRebgarten168590Romanshorn©ChrischonaRomanshorn,2016Predigt:MichaSchoop,24.07.2016www.rebgarten.ch