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Pressearchiv 2013 – Januar bis Oktober 10.01.2013 Morpheus-Quartett in der Herzog August Bibliothek .................................... 3 11.01.2013 Wolfenbütteler Schülerseminare – Werkstattgespräch .................................... 3 15.01.2013 Konzert anlässlich des 284. Geburtstags von Lessing...................................... 3 15.01.2013 „Antike(s) für Deutschland“ – Sonderführung................................................. 4 24.01.2013 „OFF BROADWAY – Künstlerbücher aus New York“................................... 4 08.02.2013 Helmstedter Studenten jetzt online ................................................................... 5 14.02.2013 Universität und Familie – Akademische Lebensentwürfe im Wandel ........... 7 20.02.2013 Zum Betrachten und Benutzen – Die Bibliothek, ihr Wissen und unsere Sinne .................................................................................................................. 8 21.02.2013 „Rosenkränze und Seelengärten“ – neue Ausstellung über niedersächsischen Frauenklöstern.................................................................. 8 25.02.2013 Ransmayr liest – Atlas eines ängstlichen Mannes............................................ 9 14.03.2013 Die Finanzierung der Bibliotheca Augusta im 17. Jahrhundert – Werkstattgespräch .......................................................................................... 10 15.03.2013 Büchersprechstunde in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel .......... 11 25.03.2013 Schenkung von Georg Oswald Cott für die Malerbuchsammlung der Herzog August Bibliothek.............................................................................. 11 28.03.2013 Kammerkonzert in der Herzog August Bibliothek – Concerto recitativo .... 12 28.03.2013 Internationales Schülerseminar „Donau verbindet“ – Schüler aus sieben Donau-Anrainerstaaten zu Gast in der Herzog August Bibliothek ........... 12 02.04.2013 Next Generation: Mikael Rudolfsson.............................................................. 13 09.04.2013 Urte von Berg liest aus „Patriotische Salons in Berlin 1806-1813“ ................ 13 10.04.2013 Führung durch die Fotowerkstatt der Herzog August Bibliothek ............... 14 10.04.2013 Herzog August auf dem Totenbett ................................................................. 14 15.04.2013 Eine Plattform für Werke aus der Frühen Neuzeit – Werkstattgespräch..... 15 16.04.2013 „Spuren himmlischer Klänge“ – Begleitvortrag zur Ausstellung Rosenkränze und Seelengärten“ ................................................................... 15 17.04.2013 Senior Fellows aus aller Welt in Wolfenbüttel – Land Niedersachsen fördert vorbildliches Projekt ........................................................................... 16 17.04.2013 Nachruf auf Elfriede Abbe – Stiftung erinnert an Wolfenbütteler Kreismaurermeister ........................................................................................ 16 26.04.2013 Zukunftstag – Herzog August Bibliothek und Lessing-Akademie stellen Berufsbilder vor .............................................................................................. 17 30.04.2013 Von der „Freyheit der Presse“ zur „Pressefreiheit“ ....................................... 18 06.05.2013 Die Klangwelt von Mozart, Beethoven und Chopin neu entdeckt ............... 18 06.05.2013 Was ist denn ein Rosenkranz? – Kinderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ .................................................................. 19 07.05.2013 Universität Helmstedt geht online – Arbeiten am Internetportal abgeschlossen .................................................................................................. 19 07.05.2013 Briefe aus der Klausur – Vortrag...................................................................... 20 08.05.2013 Stammbäume der Fürsten – Werkstattgespräch in der Herzog August Bibliothek......................................................................................................... 21 08.05.2013 Wolfenbütteler Handschrift gehörte Universalgelehrten Montaigne ........... 21 13.05.2013 Fromme Betschwestern oder feierwütige Adelstöchter? – So lebten Frauen im Stift Steterburg ........................................................................................... 22 15.05.2013 Promotion Plus an der HAB ............................................................................ 22 17.05.2013 Rosenkranzgebete und Pilgerfahrten im Geiste − Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ ............................................. 23

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Pressearchiv 2013 – Januar bis Oktober 10.01.2013 Morpheus-Quartett in der Herzog August Bibliothek .................................... 3

11.01.2013 Wolfenbütteler Schülerseminare – Werkstattgespräch .................................... 3

15.01.2013 Konzert anlässlich des 284. Geburtstags von Lessing ...................................... 3

15.01.2013 „Antike(s) für Deutschland“ – Sonderführung................................................. 4

24.01.2013 „OFF BROADWAY – Künstlerbücher aus New York“................................... 4

08.02.2013 Helmstedter Studenten jetzt online ................................................................... 5

14.02.2013 Universität und Familie – Akademische Lebensentwürfe im Wandel ........... 7

20.02.2013 Zum Betrachten und Benutzen – Die Bibliothek, ihr Wissen und unsere Sinne .................................................................................................................. 8

21.02.2013 „Rosenkränze und Seelengärten“ – neue Ausstellung über niedersächsischen Frauenklöstern .................................................................. 8

25.02.2013 Ransmayr liest – Atlas eines ängstlichen Mannes............................................ 9

14.03.2013 Die Finanzierung der Bibliotheca Augusta im 17. Jahrhundert – Werkstattgespräch .......................................................................................... 10

15.03.2013 Büchersprechstunde in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel .......... 11

25.03.2013 Schenkung von Georg Oswald Cott für die Malerbuchsammlung der Herzog August Bibliothek .............................................................................. 11

28.03.2013 Kammerkonzert in der Herzog August Bibliothek – Concerto recitativo .... 12

28.03.2013 Internationales Schülerseminar „Donau verbindet“ – Schüler aus sieben Donau-Anrainerstaaten zu Gast in der Herzog August Bibliothek ........... 12

02.04.2013 Next Generation: Mikael Rudolfsson .............................................................. 13

09.04.2013 Urte von Berg liest aus „Patriotische Salons in Berlin 1806-1813“ ................ 13

10.04.2013 Führung durch die Fotowerkstatt der Herzog August Bibliothek ............... 14

10.04.2013 Herzog August auf dem Totenbett ................................................................. 14

15.04.2013 Eine Plattform für Werke aus der Frühen Neuzeit – Werkstattgespräch..... 15

16.04.2013 „Spuren himmlischer Klänge“ – Begleitvortrag zur Ausstellung Rosenkränze und Seelengärten“ ................................................................... 15

17.04.2013 Senior Fellows aus aller Welt in Wolfenbüttel – Land Niedersachsen fördert vorbildliches Projekt ........................................................................... 16

17.04.2013 Nachruf auf Elfriede Abbe – Stiftung erinnert an Wolfenbütteler Kreismaurermeister ........................................................................................ 16

26.04.2013 Zukunftstag – Herzog August Bibliothek und Lessing-Akademie stellen Berufsbilder vor .............................................................................................. 17

30.04.2013 Von der „Freyheit der Presse“ zur „Pressefreiheit“ ....................................... 18

06.05.2013 Die Klangwelt von Mozart, Beethoven und Chopin neu entdeckt ............... 18

06.05.2013 Was ist denn ein Rosenkranz? – Kinderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ .................................................................. 19

07.05.2013 Universität Helmstedt geht online – Arbeiten am Internetportal abgeschlossen .................................................................................................. 19

07.05.2013 Briefe aus der Klausur – Vortrag...................................................................... 20

08.05.2013 Stammbäume der Fürsten – Werkstattgespräch in der Herzog August Bibliothek......................................................................................................... 21

08.05.2013 Wolfenbütteler Handschrift gehörte Universalgelehrten Montaigne ........... 21

13.05.2013 Fromme Betschwestern oder feierwütige Adelstöchter? – So lebten Frauen im Stift Steterburg ........................................................................................... 22

15.05.2013 Promotion Plus an der HAB ............................................................................ 22

17.05.2013 Rosenkranzgebete und Pilgerfahrten im Geiste − Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ ............................................. 23

22.05.2013 „Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ – neue Ausstellung im Malerbuchsaal ................................................................................................. 23

23.05.2013 Freie Nutzung von Digitalisaten dank neuer Lizenzen ................................ 24

29.05.2013 Handelnde Marienfiguren in Frauenklöstern ................................................. 25

30.05.2013 Die Erfindung der Welt am Beispiel der Ebstorfer Weltkarte ...................... 25

10.06.2013 Rosenkranzgebete und Pilgerfahrten im Geiste − Sonderführung ............... 26

11.06.2013 Führung durch Heininger Kirche und Gutshaus ........................................... 26

12.06.2013 Mit dem Pergamon-Klavierquartett auf der Suche nach dem besonderen Moment ............................................................................................................ 26

20.06.2013 Digitale Metadaten – Neue Herausforderungen für Forschungsbibliotheken .......................................................................................................................... 27

21.06.2013 Stipendiatenhaus stärkt Forschungsmilieu – Wiedereröffnung des Anna-Vorwerk-Hauses .............................................................................................. 27

21.06.2013 Rosenkränze und Seelengärten – Neue Einblicke ......................................... 29

27.06.213 Schreiberinnen und Buchmalerinnen im Kloster Wöltingerode − Sonderführung ................................................................................................. 29

28.06.2013 25 Jahre plus – Doktorandenförderung in Wolfenbüttel ................................ 29

23.07.2013 Liederabend in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek ............. 30

25.07.2013 Provokante Thesen eines Wolfenbütteler Hofpredigers – Werkstattgespräch .......................................................................................................................... 30

07.08.2013 Rote Rosen und weiße Schwäne – Ausbildung in niedersächsischen Frauenklöstern ................................................................................................. 31

08.08.2013 Kammerkonzert in der Augusteerhalle ........................................................... 31

16.08.2013 Wurzel, Stamm, Krone – Ausstellung über Genealogie wird eröffnet .......... 32

19.08.2013 Neuer Lutherfund – ein Zeugnis seiner frühen humanistischen Studien .... 33

21.08.2013 Reisen und Sammeln – Werkstattgespräch über Marquard Gude ................ 33

22.08.2013 Letzte Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ ................................................................................................... 34

04.09.2013 Nachruf .............................................................................................................. 34

06.09.2013 Vom Leben der Dinge und Staunen der Subjekte: Öffentlicher Abendvortrag .......................................................................................................................... 34

11.09.2013 Sport in der Frühen Neuzeit – Vortrag ........................................................... 35

17.09.2013 BASSIONA AMOROSA – Kontrabass-Ensemble spielt Populär- ............... 35

Klassisch bis Klassisch-Populär ............................................................................................. 35

18.09.2013 Begleitmusik und Knoblauchzöpfe – Sonderführung durch die Malerbuchausstellung von Karl Schaper ....................................................... 36

19.09.2013 Original oder originell? Werkstattgespräch über Einbände antiquarischer Neuzugänge der Herzog August Bibliothek ................................................ 36

23.09.2013 Curt Mast Jägermeister Stiftung erwirbt Portrait Mendelssohns .................. 37

24.09.2013 Junge Forscher auf Lessings Spuren ............................................................... 37

25.09.2013 Begleitmusik und Knoblauchzöpfe – Sonderführung durch die Malerbuchausstellung von Karl Schaper ....................................................... 38

26.09.2013 Festveranstaltung zum 400. Todestag von Herzog Heinrich Julius ............. 39

02.10.2013 70.000 Drucke des 17. Jahrhunderts online! .................................................... 40

08.10.2013 Was gibt es Neues im Internet? – Werkstattgespräch ................................... 41

10.10.2013 Die gottlosen und die frommen Humanisten – Vortrag ................................ 41

10.10.2013 Der Leichenzug von Heinrich Julius – Sonderführung ................................. 42

22.10.2013 Cuarteto Arriaga spielt erneut in der Augusteerhalle ..................................... 42

10.01.2013 Morpheus-Quartett in der Herzog August Bibliothek Mit einem Kammerkonzert des international renommierte Morpheus-Quartetts in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek wird am Sonntag, 13. Januar 2013, um 19.00 Uhr die Konzertsaison 2013 des Louis Spohr Musikforums Braunschweig eröffnet. Auf dem Programm stehen das Quartett e-moll, op. 44 Nr.2 von Mendelssohn, das einzige Quartett von Debussy und das berühmte „Forellenquintett“ von Schubert. Darüber hinaus werden Mitglieder des Quartetts in einer Quintettbesetzung mit Siegfried Dietrich, Kontrabass, und In-Kun Park, Klavier, auftreten. Im Morpheus-Quartett haben sich vier international erfolgreiche Musiker aus Japan, Korea, Deutschland und den USA zusammengeschlossen. Das Ensemble ist Mitglied im berühmten „European Chamber Music Association (ECMA)“ und gehört mittlerweile zu den aufstrebenden Quartetten in Europa. Es konzertiert bei renommierten Festivals und in bedeutenden Konzerthäusern Europas und Japans. Siegfried Dietrich ist Kontrabassist im Staatsorchester Braunschweig. Neben seiner zahlreichen Konzerttätigkeit als Pianist ist In-Kun Park Dirigent des Louis Spohr Orchesters Braunschweig und Leiter des Louis Spohr Musikforums e.V..

11.01.2013 Wolfenbütteler Schülerseminare – Werkstattgespräch

Über die Wolfenbütteler Schülerseminare und die neuen Herausforderungen im Zeitalter von Google referieren Wilfried Seyfarth, Madeleine Kielmann und Brigitte Wonneberg am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses.

Die Etablierung des Internets in den Schulen und im Schülerseminar Ende der 1990er Jahre hat zusammen mit Reformen im Schulsystem das Schülerseminar vor neue Herausforderungen gestellt. Hinzu kommen Wandlungsprozesse in der Gesellschaft und den Medien, die zu Verlusten im Bereich der Lesekompetenz und zur Vergrößerung der Schwellenangst vor Bibliotheken geführt haben. Das „Wolfenbütteler Schülerseminar“ stellt sich diesen neuen Anforderungen. Zwei Gymnasiallehrer und eine Bibliothekarin berichten über Ziele und bisher Erreichtes: Die Herzog August Bibliothek auf dem Weg zur „Teaching Library“, einem Ort des Lernens, wo an Konzepte, Inhalte und Fragestellungen, die die jungen Benutzer aus der Schule in die Bibliothek führen, angeknüpft wird. Die Vortragenden werden berichten, wie Schülerinnen und Schülern der „Generation Google“ mit ihrem allzu großen Vertrauen ins Netz dauerhaft Orientierungsstrategien in der Informationsflut des 21. Jahrhunderts erhalten.

Wilfried Seyfarth studierte Germanistik und Politologie an der Technischen Universität Braunschweig und arbeitet seit 1980 als Gymnasiallehrer. Seit 1995 organisiert und begleitet er Schülerseminare der Bibliothek. Madeleine Kiehlmann studierte Germanistik und Romanistik in Bern, Lyon und Göttingen und ist seit 1976 mit den Fächern Deutsch und Französisch als Gymnasiallehrerin tätig. Sie führt seit 2003 Schülerseminare durch. Brigitte Wonneberg studierte Bibliothekswesen und Literaturwissenschaft in Stuttgart und arbeitete als Diplombibliothekarin für öffentliche Bibliotheken. 1989 kam sie an die Herzog August Bibliothek und ist seit 2009 auch im Schülerseminar tätig.

15.01.2013 Konzert anlässlich des 284. Geburtstags von Lessing

Zum 284. Geburtstag Gotthold Ephraim Lessings veranstalten die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek und die Lessing-Akademie am Dienstag, 22. Januar 2013, um 19.30 Uhr ein Konzert in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek. Die Sopranistin Heidrun Blase und der Pianist Gerrit Zitterbart werden auch Lessing-Lieder vortragen, die Rudolf Krieger durch Rezitationen ergänzt.

Das Programm bietet zunächst die Präsentation von vier Lessing-Texten, die von Leopold Anton Kozeluch, Johann Christoph Friedrich Bach, Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn vertont wurden. Im Anschluss erklingen Werke von Joseph Haydn, Richard Strauss, Franz Liszt und Gabriel Fauré zu Texten von Ludwig Uhland, Richard Dehmel, Heinrich Heine, Nikolaus Lenau, Paul-Armand Silvestre, Romain Bussine, Paul Verlaine und Charles Leconte de Lisle. Heidrun Blase studierte Oper und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Heute unterrichtet sie Gesang an der Universität Hildesheim und hatte selbst bereits mehrere Fernsehauftritte bei NDR und MDR. Der Pianist Gerrit Zitterbart erhielt seine Ausbildung in Hannover, Salzburg, Freiburg und Bonn. Seit 1981 lehrt Zitterbart an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, 1983 wurde er zum Professor ernannt. 2007 bis 2010 war er Vizepräsident der Hochschule. Rudolf Krieger ist Radiomoderator und Redakteur bei NDR1 Niedersachsen.

15.01.2013 „Antike(s) für Deutschland“ – Sonderführung

In einer Sonderführung „Antikes für Deutschland“ am Freitag, 18. Januar 2013 um 15.30 Uhr durch die Ausstellung „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“ wird der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert Joachim von Sandrart der Beschäftigung mit antiker Kunst beimaß und auf welche Weise er sich in seiner Teutschen Academie damit auseinandersetzte.

Der Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Seine Teutsche Academie gehört zu den bedeutendsten Texten der barocken Kunstliteratur. Vielfältige Themen werden in den drei 1675 bis 1680 in Nürnberg erschienenen Bänden behandelt: Sie reichen von Abhandlungen zu den drei Kunstgattungen über Biographien antiker und moderner Künstler sowie Ausführungen zu Kunstsammlungen des 17. Jahrhunderts bis hin zu Passagen über antike Mythologie und Ikonographie. Sandrarts ‚papierne Akademie’ zeugt von einer großen Wertschätzung für die Kunst der Antike, die vornehmlich auf einem Romaufenthalt des Malers basiert. Die Bedeutung, die der Autor dem antiken Erbe zusprach, wird in den zahlreichen Graphiken mit hervorragenden Beispielen antiker Architektur und Skulptur sichtbar.Die Sonderführung will anhand ausgewählter Exponate erörtern, welchen Stellenwert Sandrart der Beschäftigung mit antiker Kunst beimaß und auf welche Weise er sich in seiner Teutschen Academie damit auseinandersetzte. Wie genau fand Antikes Eingang in sein Werk? Griff Sandrart hauptsächlich auf eigene Studien und Erfahrungen über antike Skulptur und Baukunst zurück oder zog er auch fremde Text- und Bildquellen heran? Welche Quellen benutzte er? Die Ausstellung ist noch bis 24. Februar 2013 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer, im Kabinett und im Globensaal der Bibliotheca Augusta zu sehen: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

24.01.2013 „OFF BROADWAY – Künstlerbücher aus New York“

Die erste Malerbuchausstellung im neuen Jahr „OFF BROADWAY – Künstlerbücher aus New York“ wird am Freitag, 1. Februar 2013, um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Wolfenbütteler Bibliothek eröffnet. Helwig

Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek, begrüßt und führt in die Ausstellung ein. Der Maler und Grafiker Gerd Winner hält einen Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Auf der Suche nach der ewigen Stadt“.

Im reichen Wolfenbütteler Bestand an Malerbüchern finden sich New Yorker künstlerische Positionen aus einem halben Jahrhundert, darunter legendäre Arbeiten wie „Ten landscapes“ von Roy Lichtenstein (1967), „A la pintura“ von Robert Motherwell zu Texten des Spaniers Raphael Alberti (1972) und die Siebdrucke „Formulation: Articulation“ von Josef Albers (1972). Mit einem bis in die Gegenwart reichenden Querschnitt aus ihren Sammlungen beschließt die Herzog August Bibliothek das seit Juni 2012 von verschiedenen Institutionen in Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel getragene Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „Klang Raum New York – Tempo | Brechung | Clash“, welches mit Gerd Winner und Susanne Rode-Breymann konzipiert wurde. In den Künstlerbüchern spiegeln und brechen sich Texte und Klänge aus aller Welt. Im Hintergrund steht stets die Frage nach dem Selbstbewusstsein des Menschen. Und doch scheint es so, dass alle diese Werke in ihrer Allgemeingültigkeit zugleich die Inspiration des Ortes ihrer Entstehung atmen. In der Ausstellung vertretene Künstler: Josef Albers, Kurt Allerslev, Elena Berriolo, Jen Bervin, Gérard Charrière, Emilie Clark, Francesco Clemente, Friedrich Danielis, Donna Dennis, Timothy C. Ely, Barbara Fahrner, Max Gimblett, Sjoerd Hofstra, Gunnar A. Kaldewey, Bun-Ching Lam, David Lantow, Roy Lichtenstein, Robert Motherwell, George Nama, Raymond Pettibon, Robert Rauschenberg, Maddy Rosenberg, Kiki Smith, Ann Sperry, Cristin Sheehan Sullivan, Jun Suzuki, Not Vital, Marshall Weber, Christopher K. Wilde, Gerd Winner Gerd Winner studierte Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin und lebt seither als freier Maler und Grafiker in Berlin, Braunschweig und London. Seit 1975 ist er als Professor für Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste München tätig. 1974 wurde das Barockschloss in Liebenburg zu Winners Wohn- und Wirkungsstätte. Der Künstler gewann zahlreiche nationale und internationale Preise für seine Werke, die in internationalen Museen und Galerien ausgestellt sind.

08.02.2013 Helmstedter Studenten jetzt online

Was haben Heinrich Julius, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Giordano Bruno, Otto von Guericke und der spätere pädagogische Schriftsteller und Verleger Joachim Heinrich Campe gemeinsam? Sie alle waren als Studenten an der Universität in Helmstedt eingeschrieben. Zu überprüfen ist das in den Matrikeln, dem Mitgliederverzeichnis der Academia Julia.

Im Rahmen des an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel angesiedelten Forschungsprojekts „Wissensproduktion an der Universität Helmstedt – Die Entwicklung der philosophischen Fakultät 1576-1810“ wurden alle Studenten und Universitätsangehörigen aus dem Zeitraum 1574 bis 1810 in eine Datenbank eingegeben. Seit Januar sind nun die ungefähr 45.000 Studenten auf dem Internetportal http://uni-helmstedt.hab.de online unter den Kategorien Name, Herkunft sowie Semester durchsuchbar. Damit wird wichtiges und umfangreiches Material für universitätsgeschichtliche und genealogische Forschungen zur Verfügung gestellt. Neben der Datenbankabfrage kann auch in den Digitalisaten der gedruckten Matrikeledition recherchiert werden. Basierend auf dem neu erschlossenen Datenmaterial können neue Fragestellungen zu gelehrten Netzwerken der Frühen Neuzeit entwickelt werden. Die Entstehung von neuen Ideen, ihre Urheber und ihre Wirksamkeit kann anhand der Matrikel und auch weiterer im Projekt bereitgestellter Daten, wie den Dissertationen aus den vier Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin und Philosophie sowie den Vorlesungsverzeichnissen, untersucht werden. Die Universität Helmstedt (Academia Julia) gehörte in den knapp 250 Jahren ihres Bestehens lange Zeit zu den überaus profilierten und meist frequentierten Hochschulen des Alten Reichs. Das allgemeine Grundlagenstudium begannen die Studenten in der Philosophischen Fakultät, um mit einem Abschluss beispielsweise eine Stelle im Landesdienst zu erhalten oder in

eine der höheren Fakultäten, die Theologie, die Juristische Fakultät oder die Medizin, aufzusteigen. Der direkte Einstieg in die angesehenen höheren Fakultäten wurde erst im Laufe des 18. Jahrhundert möglich, was einen Bruch mit dem mittelalterlichen System bedeutete. Das Grundlagenstudium war notwendig, um den Studenten die Kompetenzen zu vermitteln, die unser heutiges Schulsystem mit der Allgemeinen Hochschulreife vergibt. Der Einstieg ins Studium konnte jungen Herren im 17. Jahrhundert schon mit 16 Jahren gelingen. Frauen waren nicht zugelassen. Voraussetzung waren die richtigen Beziehungen, die Finanzierung durch die Familie oder ein Stipendium sowie Empfehlungen, bzw. persönliche Bekanntschaften mit den Professoren. Waren diese Hürden, oft auch eine individuelle Eingangsprüfung, genommen, konnte das Grundstudium beginnen und nach öffentlichen wie privaten Lehrveranstaltungen nach rund zwei Jahren beendet werden. 10 bis 15 Prozent der Helmstedter Studenten schlossen mit einer Promotion ab. Es war ein Teil der Ausbildung, die Lehrstätten zu wechseln und so hatte auch Helmstedt einen großen, fast internationalen Einzugskreis. Die Studenten sowie ihre Professoren kamen aus ganz Norddeutschland, aus Dänemark, Schweden und Schottland. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Gründung weiterer Universitäten wie in Göttingen verlor Helmstedt diesen Rang und wurde zu einer eher regional bedeutsamen Ausbildungsstätte für das Landespersonal. Das nun Online zugängige Datenmaterial ist eine wichtige Quelle für die Wissenschaftsgeschichte, aber auch für Genealogen und Heimatforscher. Außer dem Rostocker „Matrikelportal“ gibt es wenige vergleichbare Datensammlungen anderer Universitäten.

12.02.2013 „Joachim von Sandrart und die Künstler der Teutschen Academie“ – Sonderführung

In einer Sonderführung „Joachim von Sandrart und die Künstler der Teutschen Academie“ am Freitag, 22. Februar 2013 um 15.30 Uhr durch die Ausstellung „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“ wird auf verschiedene Künstler eingegangen, die Sandrart schätzte und dessen Werke er als vorbildhaft erachtete. Zudem soll der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise er sich mit diesen Künstlern in seiner Teutschen Academie auseinandersetzte.

Der Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts, seine Teutsche Academie gehört zu den bedeutendsten Texten der barocken Kunstliteratur. Vielfältige Themen werden in den drei 1675 bis 1680 in Nürnberg erschienenen Bänden behandelt: Sie reichen von Abhandlungen zu den drei Kunstgattungen über Biographien antiker und moderner Künstler sowie Ausführungen zu Kunstsammlungen des 17. Jahrhunderts bis hin zu Passagen über antike Mythologie und Ikonographie. Sandrarts „Teutsche Academie“ enthält zahlreiche Lebensbeschreibungen von Künstlern, einige von ihnen zeugen von einer großen Wertschätzung für den jeweiligen Künstler. Anhand ausgewählter Exponate wird in der Sonderführung erörtert, welche Künstler Sandrart besonders schätzte und als vorbildlich erachtete. Welchen Stellenwert hatten beispielsweise die venezianische Malerei der Hochrenaissance und die zeitgenössische Malerei des Barock für ihn? Welche Künstler legte er Kunstinteressierten oder in Ausbildung befindlichen Malern besonders nah? Worauf griff Sandrart bei der Erwähnung der Künstler in seiner „Teutschen Academie“ zurück? Die Ausstellung ist noch bis 24. Februar 2013 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer, im Kabinett und im Globensaal der Bibliotheca Augusta zu sehen: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

14.02.2013 Universität und Familie – Akademische Lebensentwürfe im Wandel In einem Werkstattgespräch am Donnerstag, 21. Februar 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses erläutert Elizabeth Harding am Beispiel des Helmstedter Professoren Haushalts verschiedene akademische Lebensentwürfe der frühen Neuzeit. Mit der Reformation hielt an sämtlichen protestantischen Universitäten im Alten Reich das neue Ideal der Ehe Einzug. Nicht wenige Professoren heirateten fortan Töchter oder Witwen ihrer Kollegen und bildeten über den Heiratskreis ein gelehrtes Netzwerk. Auch auf institutioneller Ebene findet sich diese Familiarisierung der Universität. Seither wurde etwa die Lehrstellenbesetzung von verwandtschaftlichen Bindungen bestimmt. Es kam so zur gewissermaßen erblichen Weitergabe von Professuren. Die Forschung fasst diese Phänomene unter den Begriff der „Familienuniversität“. Demgegenüber ist allerdings auch bekannt, dass sich die Universitätsprofessoren bisweilen mit Ehe und Familiengründung schwer taten und die Diskussion, ob ein Gelehrter heiraten sollte, in der Geschichte mehrfach Konjunktur hatte. Besonders in der Zeit nach 1700 dokumentierten Beobachter unterschiedlicher Universitäten die hohe Zahl akademischer Junggesellen. Der Beitrag setzt an diesen ungleichen Lesarten zum Verhältnis von Universität und Familie an. Anliegen ist es, am Beispiel der Universität Helmstedt (1576-1810) das Konzept der „Familienuniversität“ zu beleuchten und mit Blick auf die Praktiken zu konkretisieren. Ausgehend vom Umgang mit der Familie sollen so neue Perspektiven für die Erforschung der Universität als Ort der Gelehrsamkeit eröffnet werden. Dr. Elizabeth Harding studierte Geschichte, Angewandte Kulturwissenschaften und Kommunikationswissenschaften an der Universität Münster. Seit 2010 arbeitet sie in der Forschungsabteilung der Herzog August Bibliothek an ihrem Forschungsprojekt und ist zusätzlich seit 2012 in der Abteilung für Stipendienprogramme tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Adels- und Universitätsgeschichte, ein besonderer Fokus liegt dabei auf Verwandtschaftskonzepten und materieller Kultur. 19.02.2013 Wolfenbütteler Gespräche – Funktioniert die Armutsbekämpfung in Deutschland? Schwerpunkt der 24. Veranstaltung aus der Reihe „Wolfenbütteler Gespräche“ ist die Arbeitsmarktpolitik mit ihren gesellschaftlichen und individuellen Wirkungen. Unter der Fragestellung „Funktioniert die Armutsbekämpfung in Deutschland?“ hält Heinrich Alt, Mitglied des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit, am Montag, 25. Februar 2013, um 19.00 Uhr einen Vortrag in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Das Programm ist wie immer von grundsätzlicher gesellschaftlicher Bedeutung, hat aber auch aktuelle Bezüge. Der Missbrauch von Leiharbeitsverhältnissen im Umfeld eines Internet-Versandhändlers zeugt davon, dass der Arbeitsmarkt an vielen Stellen problematisch geworden ist und zum Nachteil von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgenutzt wird. Ob Arbeitsmarktmaßnahmen auch einen wichtigen und ausreichenden Beitrag zur beruflichen und gesellschaftlichen Integration von Menschen mit komplexen Problemlagen leisten können, wird im Vortrag von Alt ebenfalls beleuchtet. Nach dem Vortrag kann wie immer eine Diskussion auch mit den Besuchern erfolgen. Die Wolfenbütteler Gespräche werden seit mehr als zehn Jahren gemeinsam von der Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel veranstaltet.

20.02.2013 Zum Betrachten und Benutzen – Die Bibliothek, ihr Wissen und unsere Sinne Auf Einladung der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek hält der Architekt und Kunstgeschichtler Werner Oechslin am Freitag, 1. März 2013, um 20.00 Uhr einen Vortrag in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta: „Wie kann die Aufstellung einer Bibliothek uns den Zugang zu versteckten Wissensinhalten ermöglichen und verbessern?“ „Weil wir über die Sinne mit der äußeren Welt kommunizieren, ist es sinnvoll, alles Greifliche und Fühlbare, was uns zu den abstrakteren Vorstellungen und ihrem Verständnis führt, zu mobilisieren. Das haben Bibliothekare immer wieder erinnert und Bibliotheken dementsprechend eingerichtet.“ Werner Oechslin nimmt in seinem Vortrag Bezug auf das äußere Erscheinungsbild einer Bibliothek und die Ordnung der Bücheraufstellung. Er stellt heraus, dass die Präsentation der einzelnen Bücher einen wesentlichen Mehrwert erzeugt, indem ein Zugang zu miteinander verwobenen Wissensinhalten geschaffen wird. „Es lohnt sich, in Zeiten anhaltender Unübersichtlichkeit, an solche Klimmzüge der Orientierung und Wissensökonomie zu erinnern“, so Oechslin. Prof. Dr. Werner Oechslin studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Mathematik an der Universität Zürich und der Universität Rom. Oechslin hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Architektur- und Kunstgeschichte vom 15. bis 20. Jahrhundert publiziert. Im Juni 2006 eröffnete die Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln mit einem Gesamtbestand von über 50.000 Büchern, welche Oechslin über viele Jahre gesammelt hatte und nun der Öffentlichkeit zugänglich macht.

21.02.2013 „Rosenkränze und Seelengärten“ – neue Ausstellung über niedersächsischen Frauenklöstern „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ ist der Titel der neuen Sonderausstellung, die am Sonntag, 3. März 2013, um 11.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet wird. Als Vertreter der Presse haben Sie Gelegenheit, die Ausstellung schon am

Freitag, 1. März 2013, 11.00 Uhr

in der Bibliotheca Augusta zu besichtigen.

Spuren in Jahrhunderte alten Dokumenten geben oft überraschende Einblicke in die gemeinschaftsorientierte Lebenswelt der Nonnen. Dazu gehören vor allem die Hand- und Druckschriften aus den historischen Büchersammlungen der Frauenklöster, die in den letzten Jahren intensiv erforscht wurden und jetzt erstmals öffentlich zu sehen sind. Zur Ausstellungseröffnung begrüßt Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek. Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, spricht ein Grußwort. Anschließend spricht Susanna Schmidt, Ministerialdirigentin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Annette Schavan, die ursprünglich für den Festvortrag eingeladen war, wird aus gegebenem Anlass nicht teilnehmen.

Die Klöster waren Orte einer vielfältigen Frömmigkeitspraxis, deren Ausgestaltung sich aus dem Zusammenspiel ausgewählter Medien und Praktiken ergab. Dies waren zum Beispiel der gemeinsame Gottesdienst, Prozessionen oder die persönliche Andacht. Deshalb sind zusätzlich zu den Büchern weitere wertvolle Objekte aus den ehemaligen Kirchenschätzen zu sehen. Frauenbildung fand im Mittelalter fast ausschließlich in den Klöstern statt. Die Ausbildung der Novizinnen bereitete auf ein Leben vor, in dem Kenntnisse im Schreiben und Lesen sehr wichtig waren. Neben der Landessprache gehörte dazu auch die Beherrschung des Lateinischen. Begabte Mädchen erlernten außerdem praktische Fähigkeiten, darunter den für Frauenkonvente typischen Klosterstich, und entwarfen später prächtige Textilien wie das in der Ausstellung gezeigte ‚Osterkissen‘ aus dem Museum im Schloss Wolfenbüttel. Andere befassten sich mit Notenschriften zur Aufzeichnung der liturgischen Gesänge. Schreiberinnen und Buchmalerinnen bereicherten die klösterlichen Büchersammlungen, indem sie Texte kopierten, neu zusammenstellten und mit passenden Bildern ausstatteten. In den Werkhäusern entstanden aus Pergament und Textilien kreativ gestaltete Bucheinbände. Der Tod war im Denken der Menschen des Mittelalters allgegenwärtig. Am ältesten norddeutschen Rosenkranz, einer Gebetskette, die auf dem Nonnenchor des Klosters Wienhausen gefunden wurde, hängt daher ein kleiner Totenkopf. Er gemahnt an die Vergänglichkeit des Lebens. Die Frage, wie es nach dem Tod weitergehen würde, beschäftigte alle Gläubigen. Trost fanden sie zum Beispiel im Hortulus animae, dem Seelengärtlein. Dieser „Bestseller“ der spätmittelalterlichen Erbauungsliteratur enthält nicht nur Gebete oder Heiligenlegenden, sondern auch beeindruckende Bilder. Wer sich fragt, wie Jahrhunderte alte Bücher und Objekte nach heutigen Fragestellungen, Methoden oder modernen technischen Möglichkeiten ihre Besonderheiten preisgeben, wird in Ausstellung und Katalog dazu anschauliche und überzeugende Antworten, interessante Einsichten und neue Ergebnisse finden. Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Klosterkammer Hannover. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog: Rosenkränze und Seelengärten. Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern. Herausgegeben von Britta-Juliane Kruse. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 96. 2013. 348 Seiten mit 193 Farbabbildungen. ISBN: 978-3-447-06813-0. Broschierte Ausgabe (nur in der Ausstellung): € 20,–; Hardcover (in Kommission beim Harrassowitz Verlag Wiesbaden): € 39,80

25.02.2013 Ransmayr liest – Atlas eines ängstlichen Mannes

Christoph Ransmayr liest am Montag, 4. März 2013, um 19.30 Uhr, in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta aus seinem neuen Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“. Die Autorenlesung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Lessing-Akademie, der Herzog August Bibliothek und der Buchhandlung Bücher Behr.

Von seinem jüngsten Werk sagt Ransmayr: „Diese in siebzig Episoden gegliederte Erzählung hat das einfachste Vorbild: die Haltung eines Menschen, der sich erinnert – an Begebenheiten, Gestalten und Orte seines Lebens und davon in geschlossenen, voneinander unabhängigen und nur durch ein Ich verbundenen Geschichten erzählt. Wie einen kartographischen Atlas kann ein Leser auch den Atlas eines ängstlichen Mannes aufschlagen, wo immer er will, kann mit den

letzten Seiten beginnen oder am Anfang – und wird stets inmitten der Welt sein. Am Ende jeder Episode holt der Erzähler Atem, setzt nach kurzen oder längeren Pausen mit einem Ich sah von neuem an und versetzt sich selbst und seine Zuhörer oder Leser allein nach den Gesetzen der freien Assoziation an einen anderen, weit entfernten oder allernächsten Ort.“

Christoph Ransmayr zählt zu den großen Erzählern der deutschen Gegenwartsliteratur. Bekannt wurde er vor allem mit dem von Ovids Metamorphosen inspirierten Roman Die letzte Welt (1988), der in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurde. Der 1954 im österreichischen Wels geborene Autor studierte Philosophie und Ethnologie in Wien und begann seine literarische Arbeit mit Reportagen und Essays für Zeitschriften wie TransAtlantik, Merian oder Geo. Seit 1982 ist Ransmayr freiberuflicher Schriftsteller. Etwa die Hälfte des Jahres verbringt er auf Reisen in alle Regionen der Erde. Nach Jahren in West Cork/Irland lebt Ransmayr seit 2006 wieder in Wien. Neben den Romanen Die Schrecken des Eises und der Finsternis, Die letzte Welt, Morbus Kitahara und Der fliegende Berg erschienen viele seiner Veröffentlichungen unter dem Titel ›Spielformen des Erzählens‹, darunter Der Weg nach Surabaya, Die Verbeugung des Riesen, Geständnisse eines Touristen oder Damen und Herren unter Wasser. Für seine ebenso poetische wie präzise Erzählkunst erhielt Ransmayr zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Hölderlin, Kafka und Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union.

12.03.2013 Kinderführung durch die Herzog August Bibliothek

Mit kindgerechten Erläuterungen zu handgeschriebenen und gedruckten Büchern möchte Marianne Flotho am Dienstag, 19. März 2013, um 14.00 Uhr jungen Besuchern im Alter von 7 bis 12 Jahre die Bücherwelt der Herzog August Bibliothek näher bringen. Die Führung startet im Vestibül der Bibliotheca Augusta. Der Eintritt für Kinder und eine Begleitperson ist frei. Anmeldung erbeten unter 05331/808-214 oder [email protected]. Marianne Flotho arbeitet seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich als Bibliothesse an der Herzog August Bibliothek. Sie ist Autorin des Wolfenbütteler Heftes „Bücherschätze der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Ein Begleiter für junge Besucher“. 14.03.2013 Die Finanzierung der Bibliotheca Augusta im 17. Jahrhundert – Werkstattgespräch In einem Werkstattgespräch am Donnerstag, 21. März 2013, um 14.15 Uhr berichtet Werner Arnold darüber, wie sich die Bibliotheca Augusta im 17. Jahrhundert finanziert hat. Der Vortrag findet im Seminarraum des Zeughauses statt. Über die finanzielle Situation der deutschen Bibliotheken in der Frühen Neuzeit liegt keine systematische Untersuchung vor. Grund dafür ist die schwierige Quellenüberlieferung, denn die einschlägigen Dokumente sind verstreut und lassen sich nur mühsam zu aussagefähigen Informationen zusammenfassen. Die Forschungsliteratur bietet eine beachtliche Zahl von Angaben zu verfügbaren Erwerbungsmitteln, aber keine Ansätze zur Aufschlüsselung der Kostenfaktoren, die in dieser Epoche für die Arbeitsabläufe Beschaffung, Erschließung und Verwaltung von Büchern entstanden sind und die finanziellen Grundlagen der Bibliotheken

transparenter machen könnten. Daher soll hier am Beispiel der Entwicklung der Bibliothek Herzog Augusts des Jüngeren (im Rahmen des Projekts 'Die Entstehung der Bibliothek aus dem Netzwerk') der Versuch unternommen werden, die Finanzierung einer sich im Aufbau befindenden Sammlung im 17. Jahrhundert nachzuzeichnen. Dr. Werner Arnold absolvierte ein Studium der Geschichte und der Germanistik in Tübingen und Göttingen. Sein Staatsexamen und die Promotion machte er in Göttingen. Arnold war Mitarbeiter der Inschriftenkommission bei der Göttinger Akademie der Wissenschaften und von 1977 bis 2009 Bibliothekar an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Seine Forschungsinteressen sind Landesgeschichte, Buch- und Bibliotheksgeschichte und Wissensgeschichte. Er verfasste bereits verschiedene Publikationen zu diesen Gebieten. 15.03.2013 Büchersprechstunde in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Die Bibliothek bietet für die Besitzer alter und vielleicht wertvoller Bücher am Freitag, 22. März 2013 eine Büchersprechstunde an. Von 15 bis 17 Uhr informieren Experten für alte Drucke im Zeughaus über Bedeutung und Wert der Bücher, geben Tipps zur richtigen Aufbewahrung und beraten, falls eine Konservierung oder Restaurierung der alten Drucke notwendig scheint.

Um Wartezeiten zu vermeiden, wird um vorherige Anmeldung gebeten: E-mail: [email protected] oder Tel.: 05331/808-312.

Veranstaltungsort: Zeughaus, Schlossplatz 12, 38304 Wolfenbüttel. Bitte am Infotresen melden.

25.03.2013 Schenkung von Georg Oswald Cott für die Malerbuchsammlung der Herzog August Bibliothek

Der in Braunschweig lebende Schriftsteller Georg Oswald Cott bereicherte durch eine Schenkung die Malerbuchsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Am Dienstag, den 19. März 2013, fand die offizielle Übergabe des Werkes statt.

Zu drei Gedichten des Schriftstellers Georg Oswald Cott aus dem Band „Tagwerk“ (Lüneburg, 1999) hat der Maler, Grafiker und Buchillustrator Hans Ticha farbige Holzschnitte geschaffen. Die Arbeiten sind 2002 in der Reihe „Literatur und Grafikblatt“ des Verlages für Buchkunst „Quetsche“ in Witzwort in Nordfriesland erschienen. Es handelt sich um eine einmalige Auflage von 25 Exemplaren, eines davon gehört dank der freundlichen Schenkung Georg Oswald Cotts jetzt der Herzog August Bibliothek.

Georg Oswald Cott, 1931 in Salzgitter geboren, lebt als Dichter in Braunschweig. Nach einer Handwerkslehre studierte er Ernährungswissenschaft und Germanistik, arbeitete als Berufsschullehrer, unter anderem für Hilfsprojekte in Afrika, und lehrte an der Universität Hannover. Er veröffentlichte Hörspiele, Erzählungen und vor allem Gedichte. Einige seiner Gedichte werden von Graphiken zum Beispiel von Peter Marggraf, Helga Schröder, Hans Ticha und Tomi Ungerer begleitet, und befinden sich als bibliophile Bücher in öffentlichen und privaten Sammlungen. Cotts Gedichte wurden vertont und in verschiedene Sprachen übersetzt. Lese- und Vortragsreisen führten ihn in viele Länder Europas, nach Israel, Russland und China. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Hans Ticha wurde 1940 in Tetschen-Bodenbach (heute Děčin) geboren und ist ein deutscher Maler, Grafiker und Buchillustrator. Nach dem Studium der Pädagogik und der zweijährigen Arbeit als Lehrer studierte er an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Von 1970 bis 1990 lebte und arbeitete er als freischaffender Maler und Buchillustrator in Berlin (Ost). Seit 1976 beteiligt er sich an Ausstellungen und ist auch in Einzelausstellungen zu sehen. Seit 1993 lebt er freischaffend in Maintal. Auch Ticha erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

28.03.2013 Kammerkonzert in der Herzog August Bibliothek – Concerto recitativo

Zum zweiten Mal in diesem Jahr veranstaltet das Louis Spohr Musikforum Braunschweig ein Kammerkonzert in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta. Gespielt und rezitiert wird Beethoven. Der musikalisch-literarische Konzertabend beginnt am Sonntag, 7. April 2013, um 19.00 Uhr.

In einem Concerto recitativo, einem Wechselspiel von Musik und Text, rezitieren Annette Kristina Banse und Hans-Christian Schmidt-Banse Beethovens „Heiligenstädter Testament“. Den musikalischen Part übernimmt Konrad Maria Engel am Klavier. Auf dem Programm stehen unter anderem die Klaviersonaten As-Dur, op.26 und die „Sturm“-Sonate. Das Concerto recitativo ist ein einzigartiger Konzerttyp, den Annette Kristina Banse und Hans-Christian Banse entwickelt haben und damit eine eigene Konzertreihe gestalten. Es ähnelt einem kurzen Drama oder einem Hörspiel und gehorcht strukturell dem Bauprinzip einer Collage. Musiker und Sprecher sind in ein konzertantes Wechselspiel vernetzt; die Musik antwortet den Texten, die Texte spinnen die musikalischen Interjektionen fort.

28.03.2013 Internationales Schülerseminar „Donau verbindet“ – Schüler aus sieben Donau-Anrainerstaaten zu Gast in der Herzog August Bibliothek

Im Rahmen des Projektes „Donau verbindet“ findet vom 25. bis 28. März 2013 ein Schülerseminar in der Wolfenbütteler Bibliothek statt, an dem insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen aus Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Rumänien, Serbien, der Slowakei und Ungarn teilnehmen.

Der Donauraum rückt immer stärker in den europäischen Fokus. Die zurückliegenden Donaukonferenzen in Brüssel sowie Donaugipfel in Wien, Budapest, Belgrad und Ulm haben verdeutlicht, dass die über 260 Millionen Menschen dieses geografisch einzigartigen Raumes vieles gemeinsam haben. Diese Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede in den einzelnen Ländern sollen in dem Projekt „Donau verbindet“ im Mittelpunkt der Ausarbeitung stehen. Im Vorfeld gab es einen Essaywettbewerb, an dem Schüler und Schülerinnen aus PASCH-Schulen (Deutsche Auslandsschulen, DSD-Schulen, Goethe-Fit-Schulen) sowie Fremdsprachengymnasien (mit intensivem Deutschunterreicht) teilnehmen konnten.

Im Rahmen dieses insgesamt dreijährigen Projekts sollen Schülerinnen und Schüler von 10 Donau-Anrainerstaaten durch einen praktisch orientierten Kulturaustausch unmittelbar zusammengeführt werden. Angestrebt wird ein Netzwerk von deutschlernenden Schülern im Donauraum, die in regionalen und länderübergreifenden Projekten zusammenarbeiten. Im

Seminar an der Wolfenbütteler Bibliothek werden die Schülerinnen und Schüler in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt. Dabei stehen wertvolle, schriftliche Quellen aus dem Donauraum im Zentrum.

Die Leitung des Seminars in der Wolfenbütteler Bibliothek liegt bei Joachim Jordan, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Sofia. Die Gesamtleitung des Projekts trägt Michael Habenbacher, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Bulgarien (ZfA), Sofia. Projektpartner sind das Auswärtige Amt Berlin, das Goethe-Institut (GI), der Pädagogische Austauschdienst (PAD) sowie der Akademische Austauschdienst (DAAD).

02.04.2013 Next Generation: Mikael Rudolfsson

Mikael Rudolfsson setzt mit einem Posaunenkonzert die Reihe Next Generation am Donnerstag, 11. April 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta fort. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, Bent Sørensen, John Cage, Jan Sandström und anderen. Das Konzert findet in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover statt.

Stücke aus den frühesten Epochen der Musikgeschichte und aus der Moderne präsentieren die zwei erfolgreichen Zeiträume der Posaune. Rudolfsson spielt mittelalterliche Tänze (ca. 1475), das Preludium aus der Suite Nr. 1 in G-Dur, orig. für Cello, von Johann Sebasian Bach (1685-1750). Die Moderne wird repräsentiert durch The Bells of Vineta (1990) von Bent Sørensen (1958-) das Solo for Sliding Trombone (1958) von John Cage, ein schwedisches Volkslied mit dem Titel Ack Värmeland du sköna und durch Jan Sandströms (1954-) A Short Ride on a Motorbike für Posaune und Tape (1990).

Der Posaunist Mikael Rudolfsson wurde 1987 in Stockholm geboren. Er studierte zuerst an der Högskolan för Scen och Musik in Göteborg. 2008 wurde er, im Alter von 20 Jahren, Solo-Posaunist des Gävle Sinfonieorchesters. Seit 2009 ist er Student von Jonas Bylund an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. 2009 gründete Rudolfsson das „Ensemble Schwerpunkt”, ein Blechbläserquintett, das sich im Bereich der neuen Musik spezialisiert hat und 2011 den Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie 2012 den Internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb in München gewann. Mikael Rudofsson ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe. So war er 2009 nationaler Gewinner und Repräsentant Schwedens im Europafinale des Lions European Music Prize. Beim Aeolus Internationalen Bläserwettbewerb 2010 in Düsseldorf wurde er mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

09.04.2013 Urte von Berg liest aus „Patriotische Salons in Berlin 1806-1813“ Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek lädt zu einer Lesung am Mittwoch, 17. April 2013, um 20.00 Uhr in die Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek ein. Im Rahmen der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ stellt Urte von Berg ihr Buch „Patriotische Salons in Berlin 1806-1813“ vor und berichtet über ihre Recherche. Als Preußen 1806 nach der vernichtenden Niederlage gegen Napoleon am Boden lag, engagierten sich mutige Männer und Frauen für das Ende der Fremdherrschaft. An drei ausgewählten Salons zeigt Urte von Berg, wie hoch geachtete Frauen auf ganz unterschiedliche Weise an der Befreiung

von der Fremdherrschaft mitwirkten. Die Autorin wertete für ihr Buch vielfältige Quellen aus, darunter auch etliche aus ihrer eigenen Familiengeschichte. Urte von Berg, geboren 1935 in Ostpreußen, studierte Wissenschaftliche Politik, Germanistik und Anglistik in Hamburg, Oxford und Freiburg im Breisgau. Als Studienrätin war sie später maßgeblich am Aufbau der „Wolfenbütteler Schülerseminare“ an der Herzog August Bibliothek beteiligt.

10.04.2013 Führung durch die Fotowerkstatt der Herzog August Bibliothek Am Dienstag, 16. April 2013, um 18.00 Uhr werden in einer Führung durch die Digitalisierungs- und Fotowerkstatt der Herzog August Bibliothek die technischen Verfahren für Reproduktion von Drucken, Handschriften, und Landkarten erläutert. Gezeigt wird unter anderem der Umgang mit digitalen Kameras und der Workflow bei der Buchreproduktion. Mitarbeiter der Werkstatt werden die Geräte und die Verfahren der Einrichtung in der Wolfenbütteler Bibliothek erläutern und auf die Bedeutung der Digitalisierung für die Sicherung des kulturellen Erbes eingehen.

10.04.2013 Herzog August auf dem Totenbett Anlässlich seines 434. Geburtstags hängt seit heute das Gemälde von Herzog August dem Jüngeren (1579-1666) zu Braunschweig Lüneburg auf dem Totenbett im Arbeitszimmer des Bibliotheksdirektors, Helwig Schmidt-Glintzer, in der Bibliotheca Augusta. Das Ölgemälde eines unbekannten Malers ist 103,3 mal 215,4 cm groß und zeigt den aufgebahrten Herzog August in einem talarartigen Mantel, dazu einen breiten Spitzenkragen. Auf dem schwarz verhängten Hintergrund ist eine goldene Inschrift, die in der Übersetzung lautet: „Pfand des Himmels, August, welchen die Deutschen, die Italiener, der Pole, der Franzose und der Iberer bewundern. Reich an Jahren und Ruhm fällt der Freund der Musen, der Gerechtigkeit, des Friedens nicht durch den zitternden Tod, sondern die Glieder durch den friedlichen Todesschlaf besiegt. Er ist vom Antlitz ein Mensch, aber vom Geist den Göttern der nächste.“ Herzog August d.J. (1579-1666) begründete den weltweiten Ruhm der nach ihm benannten Bibliothek zu Wolfenbüttel: Dieser gelehrte und gebildete, weitgereiste Herzog hatte von Kindesbeinen an Bücher gesammelt. Nachdem er sehr spät zur Regierung gelangt war, überführte er seine umfangreiche Bibliothek von Hitzacker 1643/44 nach Wolfenbüttel. Bei seinem Tode umfasste die Bibliothek rund 35.000 Bände mit 135.000 Titeln, eine unvergleichliche, auf universellen Sammelprinzipien aufgebaute Bibliothek, die den ganzen Reichtum der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literatur widerspiegelte. Die Gemälde der Herzog August Bibliothek sind in dem kürzlich erschienenen Gemäldekatalog der Herzog August Bibliothek verzeichnet, der mit Unterstützung der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung (Braunschweig) gedruckt werden konnte.

Die Gemälde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Bestandskatalog von Michael Wenzel unter Mitarbeit von Bärbel Matthey. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 133. 2012. 592 S. mit ca. 456 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06773-7. € 168,–

15.04.2013 Eine Plattform für Werke aus der Frühen Neuzeit – Werkstattgespräch

Timo Steyer stellt am Donnerstag, 18. April 2013, um 14.15 Uhr sein Projekt AEDit Frühe Neuzeit in einem Werkstattgespräch im Seminarraum des Zeughauses vor. Die Abkürzung AEDit steht für Archiv-, Editions- und Distributionsplattform. Das Projekt schafft eine digitale Infrastruktur für zukünftige Editionsvorhaben frühneuzeitlicher Literatur.

Derzeit lässt sich bei zahlreichen geistes- und kulturwissenschaftlichen Editionsvorhaben ein Paradigmenwechsel beobachten, der in einer stärkeren Orientierung an digitalen Angeboten zum Ausdruck kommt. Digitale Editionen eröffnen die Möglichkeit, die herkömmlichen Beschränkungen des Druckmediums zu überwinden. Allerdings benötigen Forscher und Forschungsprojekte für die Publikation digitaler Inhalte nachhaltige und verlässliche informationstechnische Strukturen. Im AEDit-Projekt wird daher die Infrastruktur der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek ausgebaut, um der Forschungsgemeinschaft eine verlässliche Plattform für frühneuzeitliche Editionsvorhaben zu bieten. Diese Publikationsplattform soll nicht nur digitale Texte und Datenbanken bereitstellen, sondern diese auch archivieren, die Inhalte über Schnittstellen zur Verfügung stellen und webbasierte Interaktionen (Webservices) bieten. Für die Initialphase des Projektes haben vier Akademieprojekte ausgewählte Texte und Datenbanken aus ihrer Forschung zur Verfügung gestellt. Timo Steyer studierte Mittelalterliche Geschichte, Neuere Geschichte und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Granada. Seit 2013 arbeitete er in verschiedenen Forschungsprojekten der Herzog August Bibliothek mit und ist seit April 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im AEDit-Projekt.

16.04.2013 „Spuren himmlischer Klänge“ – Begleitvortrag zur Ausstellung Rosenkränze und Seelengärten“

Über Musikdokumente des Mittelalters aus niedersächsischen Frauenklöstern referiert die Musikwissenschaftlerin Ulrike Hascher-Burger am Mittwoch, 24. April 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek. Der Vortrag findet im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ statt.

Im ausgehenden Mittelalter wurden in niedersächsischen Frauenklöstern kurz nacheinander zwei wichtige Reformen durchgeführt, die das tägliche Leben der Nonnen jeweils völlig veränderten: die norddeutsche Klosterreform im 15. und die lutherische Reformation im 16. Jahrhundert. Der liturgische Gesang, als irdische Abbildung des himmlischen Gesangs der Engel die wichtigste Aufgabe der Nonnen, änderte sich mit jeder Reform grundlegend. Die liturgischen Bücher, die diesen Gesang enthielten, wurden innerhalb weniger Jahrzehnte zweimal komplett ausgewechselt. In der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ sind solche Bücher aus niedersächsischen Frauenklöstern – Spuren himmlischer Klänge – zu sehen. Was wissen wir über ihren ursprünglichen Kontext? Wie sind sie konzipiert? Und wie können wir ihre Musik heute verstehen? Hascher-Burger unternimmt eine Annäherung in Text, Bild und Klang. Die Musikwissenschaftlerin Dr.

Ulrike Hascher-Burger ist mit dem Forschungsinstitut für Geschichte und Kultur der Universität Utrecht verbunden. Ihr besonderes Interesse gilt Musikhandschriften des Mittelalters aus den Niederlanden und Norddeutschland.

17.04.2013 Senior Fellows aus aller Welt in Wolfenbüttel – Land Niedersachsen fördert vorbildliches Projekt

Das erfolgreich initiierte Stipendienprogramm zur Förderung von Senior Fellows an der Herzog August Bibliothek wird von 2014 bis 2016 fortgesetzt. Das seit 2011 bestehende Programm richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Gabriele Heinen-Kljajić, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, erklärt dazu: „Dank des Senior Fellow-Stipendiums arbeiten junge Nachwuchswissenschaftler und renommierte Professoren eng zusammen. Sie profitieren von den Erfahrungen und Ideen des jeweils anderen. Bereits sechzehn Senior Fellows blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit an der Herzog August Bibliothek zurück. Der Wissenschaftsrat hat diesen generationenübergreifenden wissenschaftlichen Austausch positiv bewertet. Deshalb fördert das Land das vorbildliche Projekt bis Ende 2016 weiter“.

Bereits in der ersten Förderphase von 2011-2013 zeigte sich, dass das neue international ausgerichtete Programm wesentlich dazu beiträgt, das Gespräch zwischen den in Wolfenbüttel anwesenden Stipendiaten unterschiedlichen Alters zu intensivieren und den wissenschaftlichen Austausch, der jenseits enger Fachgrenzen und der hierarchischen Strukturen an Universitäten stattfindet, zu intensivieren. Dabei profitieren gerade die anwesenden Doktoranden vom Umgang mit erfahrenen Forscherpersönlichkeiten. Nicht nur fachliche Fragen und Forschungsprobleme werden erörtert, sondern es werden auch Erfahrungen zur Berufs- und Karriereplanung weitergegeben. Dies wird in den Erfahrungsberichten der bislang geförderten Fellows deutlich, die gerade diesen Austausch hervorheben: „Da hier junge und erfahrene Wissenschaftler in ungezwungener, wenig hierarchischer Kooperation neben- und miteinander arbeiten, ist die Weitergabe von innovativen Ansätzen und deren Reflexion durch die erfahrenen Forscher bestens institutionalisiert.“ Ein weiterer Senior Fellow kam zum gleichen Ergebnis: „Hier entstand eine Gesprächs- und Austauschbasis, die sich in den regelmäßigen Kolloquiumsveranstaltungen dann vertiefte. Als Senior Fellow nahm man hieran als Gleicher unter Gleichen teil, konnte aber zugleich aufgrund eigener Forschungserfahrung manchen guten Rat an eine jüngere Generation von Forscherinnen und Forschern weitergeben.“

Der Direktor der Herzog August Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer, freut sich auf die Ankunft weiterer Senior Fellows aus dem In- und Ausland über die nächsten Jahre und dankt der Ministerin für die durch ihre Entscheidung ermöglichte Optimierung des Forschungsmilieus in Wolfenbüttel.

17.04.2013 Nachruf auf Elfriede Abbe – Stiftung erinnert an Wolfenbütteler Kreismaurermeister

Am 31. Dezember 2012 verstarb Elfriede Abbe, international anerkannte Bildhauerin, Graphikerin und Illustratorin, in Vermont, USA. Frau Abbe rief 1997 die Dauer-Gedächtnis-

Stiftung an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zur Erinnerung an ihre Mutter Frieda Dauer-Abbe und ihren Großvater Conrad Dauer ins Leben. Frieda Dauer-Abbe (1878-1957) war Pianistin, ihr Vater Conrad Dauer (1850-1939) war Kreismaurermeister in Wolfenbüttel. Auf ihn gehen zahlreiche bedeutende Bauten in Braunschweig und Wolfenbüttel zurück, darunter die Samson-Schule und die Braunschweiger Hauptpost. Zweck der Stiftung ist die finanzielle Förderung von Gedächtniskonzerten in der Herzog August Bibliothek, deren musikalisches Repertoire vor 1914 komponiert wurde.

Elfriede Abbe wurde am 6. Februar 1919 in Washington D.C. als Tochter von Cleveland Abbe Jr. und Frieda Abbe, geborene Dauer, geboren. Sie studierte Bildhauerei bei H.P. Camden und Brenda Putnam und schloss ihr Studium am College of Architecture an der Cornell University im Jahr 1940 ab. Von 1942 bis 1974 war Frau Abbe Illustratorin an der botanischen Fakultät der Cornell University. Ihre Holz- und Bronzeskulpturen befinden sich unter anderem in Sammlungen des Bennington Museums, der Carnegie Mellon University, der McGill University in Montreal, dem Botanischen Garten in New York, der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und dem College of the Atlantic in Bar Harbor, Maine, USA. Die Skulptur „The Hunter“ wurde 1939 auf der Weltausstellung in New York gezeigt. Während ihrer langen und produktiven Karriere wurde die Künstlerin mit vielen Preisen geehrt. Sie recherchierte für ihre vielen Publikationen oft in originalen griechischen und lateinischen Texten in den großen Bibliotheken der Welt, darunter in der Bibliothèque Nationale de France und der Bibliothek des Vatikans. Mit Elfriede Abbe verlieren Wolfenbüttel und die Herzog August Bibliothek eine kluge Förderin von Kunst und Kultur.

Das nächste Konzert der Dauer-Gedächtnis-Stiftung mit der Pianistin Viviana Sofronitzky findet am Sonntag, 12. Mai 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta statt. Die von Elfriede Abbe besonders bewunderte Künstlerin spielt Werke von Mozart, Beethoven und Chopin auf ihrem Hammerklavier.

26.04.2013 Zukunftstag – Herzog August Bibliothek und Lessing-Akademie stellen Berufsbilder vor

Anlässlich des diesjährigen Zukunftstages erhielten 31 Schülerinnen und Schüler am Donnerstag, 25. April 2013, Einblick in Berufsfelder der Herzog August Bibliothek und der Lessing-Akademie. Der „Zukunftstag für Jungen und Mädchen“ findet in Niedersachsen jährlich statt und bietet Gelegenheit, das Berufsspektrum zu erweitern.

Mit einer Führung durch die musealen Räume begann der Zukunftstag für 31 Schülerinnen und Schüler in der Herzog August Bibliothek. Nachdem sie viele allgemeine Informationen über die Wolfenbütteler Forschungseinrichtung sammeln konnten, verteilten sich die Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Bibliothek. Finja Borchers (11), Hannah Müller (13) und Lina-Mareen Raimer (11) waren in der Pressestelle tätig. Sie interviewten die anderen Teilnehmer in verschiedenen Abteilungen und lernten, wie man eine Pressemitteilung schreibt. In der Abteilung für Integrierte Medienbearbeitung erzählten ihnen Ken Bienek (12) und Carl Holtz (12), dass sie sich anschauen durften, wie man Bücher bestellt, Rechnungen bearbeitet und katalogisiert. „Besonders interessant finde ich das ausgeklügelte Computersystem“, verriet Ken. Auch die Hintergründe des Computersystems konnten die Mädchen kennenlernen. Bennett Parlitz (12) und Marvin Martinez (11) besichtigten gerade den Raum, in dem der Datenverteiler der Herzog August Bibliothek steht, als die Pressegruppe vorbeikam. In der Restaurierwerkstatt lernten Michelle Taranczewski (13) und Endrik van Berck (11) etwas über Schäden an Büchern. Sie hatten zuvor die Werkstatt besichtigt und durften ein

Buch heften. Michelle erzählte im Interview: „Es ist spannend, wie die Bücher restauriert werden.“ In einem Abschlussgespräch mit Ulrike Gleixner, Leiterin der Forschungsabteilung der Herzog August Bibliothek, bestätigten alle Schüler, dass es ihnen gefallen habe und sie neue Eindrücke vom Berufsleben bekommen hätten.

30.04.2013 Von der „Freyheit der Presse“ zur „Pressefreiheit“

Am Welttag der Pressefreiheit, Freitag, 3. Mai 2013, hält Lothar Jordan um 20.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag über Wolfenbütteler Dokumente zum Ursprung der Pressefreiheit.

An jedem 3. Mai wird seit 1993 auf Beschluss der Vereinten Nationen von der UNESCO der Welttag der Pressefreiheit durchgeführt, der an die Bedeutung und Gefährdung eines der wesentlichen Grundrechte erinnern will. Aus diesem Anlass stellt die Herzog August Bibliothek neue Forschungsergebnisse zur Wort- und Begriffsgeschichte vor, von der „Freyheit der Presse“ zur „Pressefreiheit“. Im Zentrum steht dabei die Mitte des 18. Jahrhunderts, als der Begriff von England nach Deutschland kam, schon vor 1757 – was bisher als frühestes Jahr seiner Verwendung galt.

Prof. Dr. Lothar Jordanist apl. Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück. Er ist Mitglied des Leitungsgremiums des UNESCO-Memory-of-the-World-Programmes (Weltdokumentenerbe), Paris, und leitet dessen Arbeitsgruppe Bildung und Forschung.

06.05.2013 Die Klangwelt von Mozart, Beethoven und Chopin neu entdeckt

Viviana Sofronitsky spielt am Sonntag, 12. Mai 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta auf ihrem Hammerklavier Werke von Mozart, Beethoven und Chopin. Veranstaltet wird das Konzert von der Dauer-Gedächtnis-Stiftung, deren Stifterin Elfriede Abbe im Dezember 2012 verstorben ist.

Viviana Sofronitsky ist eine Meisterin der klassischen und romantischen Musik. Die Klangwelt von Mozart, Beethoven und Chopin wird sie in historischer Aufführungspraxis auf Nachbauten der Klaviere der Komponisten darbieten. Zwei ihrer Hammerklaviere von Paul McNulty nach A. Walter etwa 1792 und Pleyel etwa 1830 wird sie zu diesem besonderen Konzert der Dauer-Gedächtnis-Stiftung in der Augusteerhalle spielen. Viviana Sofronitsky fing mit ihrer musikalischen Ausbildung in ihrer Familie an und folgte so ihrem Vater Vladimir Sofronitsky, der zu den bedeutendsten russischen Pianisten zählte. Sie schloss das Moskauer Konservatorium mit einem Doktortitel ab und erwarb einen Abschluss in historischer Aufführungspraxis am Königlichen Konservatorium in Den Haag, Holland. Ihre Sammlung von erstklassigen neuen Klavieren umfasst Nachbauten von Liszts Boisselot, Chopins Pleyel, Schuberts Graf, Mozarts und Beethovens Walter und Stein. Auf dem Programm stehen von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) die Fantasia c moll K. 475 und das Rondo a moll K. 511, von Ludwig van Beethoven (1770-1827) die Mondscheinsonate und nach einer Pause eine Ballade, ein Walzer und verschiedene Nocturnes von Frédéric Chopin (1810-1849). Zur Erinnerung an ihre Mutter Frieda Dauer-Abbe (1878-1957), Pianistin, und ihren Großvater Conrad Dauer (1850-1939), Kreismaurermeister in Wolfenbüttel, hatte Elfriede Abbe die Stiftung 1997 ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die finanzielle Förderung von

Gedächtniskonzerten in der Herzog August Bibliothek, deren musikalisches Repertoire vor 1914 komponiert wurde. 06.05.2013 Was ist denn ein Rosenkranz? – Kinderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ Ein Leben im Kloster bedeutet beten, beten, beten. Oder etwa doch nicht? In einer Führung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ am Sonntag, 12. Mai 2013, um 15.00 Uhr können Kinder zwischen 7 und 12 Jahren erleben, dass der Alltag im Kloster früher weitaus mehr Aufgaben bereithielt als das Gebet. Was ist ein Kloster? Wer lebt dort? Was macht man da? All diese Fragen wird Inken Müller, Mitarbeiterin im Freiwilligen sozialen Jahr Kultur, mit den Kindern zusammen erforschen und versuchen zu beantworten. Anhand ausgewählter Objekte der Ausstellung sollen die jungen Besucher verstehen, wie man vor hunderten Jahren in Klöstern lebte und welche Aufgaben Nonnen außerhalb ihrer Gebetspraxis erledigten. Die einstündige Führung beginnt im Vestibül der Bibliotheca Augusta und endet mit einer kleinen Bastelaktion in der Augusteerhalle.

07.05.2013 Universität Helmstedt geht online – Arbeiten am Internetportal abgeschlossen Die Landesuniversität Helmstedt besteht nicht mehr als Stätte der Lehre, aber als überaus reich ausgestattete Forschungsplattform ist sie nun online zugänglich. Mehr als 82.000 Datensätze zu Professoren und Studenten, Lehrveranstaltungen, Dissertationen und Reden sind in dem Forschungsportal online recherchierbar. Für eine Vielzahl von Textquellen besteht ein Zugang zum Volltext. Im Einzelnen finden sich in dem Internetportal http://uni-helmstedt.hab.de sämtliche Vorlesungsverzeichnisse der Universität Helmstedt mit 27.000 Lehrveranstaltungen aus dem Zeitraum 1581–1810: Neben den Digitalisaten steht zudem eine umfangreiche Volltext-Suche in den lateinischsprachigen und deutschsprachigen (ab 1745) Vorlesungsankündigungen zur Verfügung. Weiterhin existieren Datenbanken zu den in allen vier Fakultäten (Theologie, Jura, Medizin, Philosophie) angefertigten Dissertationen mit knapp 7.000 Einträgen sowie zur Matrikel der Universität, in der ca. 46.000 Universitätsbesucher und Universitätsangehörige verzeichnet sind. Die ungefähr 1.600 transkribierten Rechenschaftsberichte in lateinischer Sprache aus drei Zeiträumen zwischen der Mitte des 17. und der Mitte des 18. Jahrhunderts werden ergänzt durch einen Professorenkatalog, in dem Basisinformationen zu den rund 250 Professoren zu finden sind, die an der Academia Julia in Helmstedt gelehrt haben. Eine sehr seltene Quelle stellen die sogenannten Rechenschaftsberichte der Professoren dar, in denen diese für jedes Semester Auskunft über die Unterrichtsinhalte geben mussten und die man wohl als Vorläufer der modernen Evaluationsberichte ansehen darf. Seit Ende 2006 hat eine Gruppe von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an der Herzog August Bibliothek an diesem umfangreichen Portal gearbeitet, das vom Land Niedersachsen großzügig gefördert wurde. Zusätzlich zum Portal sind in dem gesamten Forschungsprojekt „Wissensproduktion an der Universität Helmstedt“ bereits drei Publikationen erschienen, darunter ein umfangreicher Ausstellungskatalog (2010), und zwei weitere Bücher sind in Vorbereitung.

Mit dem Online-Portal steht nun umfangreiches Quellenmaterial zur Geschichte dieser wichtigen frühneuzeitlichen Universität zur Verfügung, auf dem zukünftige Forschungen zur Universitätsgeschichte hervorragend aufbauen können. Internet-Portal des Helmstedt-Projektes: http://uni-helmstedt.hab.de Publikationen: Innovation in Forschung und Lehre. Die Philosophische Fakultät der Universität Helmstedt in der Frühaufklärung 1680–1740. Von Jens Bruning. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 132. 2012. 344 S. mit 37 Abb. ISBN: 978-3-447-06627-3. € 79,– Das Athen der Welfen. Die Reformuniversität Helmstedt 1576–1810. Herausgegeben von Jens Bruning und Ulrike Gleixner. Unter Mitarbeit von Nico Dorn, Franziska Jüttner, Juliane Korbut, Kristina Steyer, Timo Steyer, Darius Windyka. Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek Nr. 92. 2010. 328 S. mit 180 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06210-7. € 39,80 Die Reformuniversität Helmstedt 1576-1810. Vorträge zur Ausstellung „Das Athen der Welfen“. Herausgegeben von Helwig Schmidt-Glintzer. Wolfenbütteler Hefte 28. 2011. 188 S. mit 16 s/w-Abb. ISBN: 978-3-447-06403-3. € 14,80 Projektbegleitend ist zudem erschienen: Quellen zur frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte. Typen, Bestände, Forschungsperspektiven. Herausgegeben von Ulrich Rasche. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 128. 2011. 528 S. mit 86 s/w-Abb. ISBN: 978-3-447-06604-4. € 98,–

07.05.2013 Briefe aus der Klausur – Vortrag

Eva Schlotheuber hält am Donnerstag, 16. Mai 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag über das Leben der Lüner Nonnen unter dem Titel: „Briefe aus der Klausur. Die Lüner Nonnen zwischen Politik, amor dei und Klosteralltag.“ Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ statt.

Die zentrale Rolle der mittelalterlichen Klöster als religiöse, intellektuelle und kulturelle Zentren ist seit langem bekannt. Doch stellt sich für die Frauenklöster die Frage, in welchem Ausmaß die oftmals in strenger Klausur lebenden Frauen am geistlich-intellektuellen Leben ihrer Zeit teilhatten oder es aktiv mitgestalten konnten? Die einzigartige und bislang praktisch unbekannte Briefsammlung der Benediktinerinnen in Lüne aus den Jahren 1480-1555 lässt die intensive Korrespondenz der Frauen mit allen wichtigen politischen und religiösen Kräften der Region erkennen. Die Briefe bieten einen ungewöhnlich lebendigen Einblick in das spätmittelalterliche Klosterleben: Sie berichten von Festen und Streitigkeiten, den engen Verbindungen zwischen den Frauenkonventen der Region, von Geschenken und Stiftungen, Bildung und Büchern. Von besonderem Reiz sind die Briefe der Klosterschülerinnen an den eigenen Propst, dem die Nonnen zu Palmsonntag ein Festmahl spendiert hatten. Die Briefe lassen neben der Sprachkompetenz nicht nur den intellektuellen Horizont und die soziale Praxis der Nonnen erkennen, sondern auch das ‚angewandte Wissen‘ der Frauen, das Wissen also, das für ihren religiösen Alltag und ihre Kommunikation entscheidend war. Prof. Dr. Eva Schlotheuber ist seit 2010 Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Bildungs- und Bibliotheksgeschichte, die Kulturgeschichte und die Ordensgeschichte, insbesondere Lebens- und Ausdrucksformen in den mittelalterlichen Frauenklöstern sowie die materielle Kultur des Mittelalters.

08.05.2013 Stammbäume der Fürsten – Werkstattgespräch in der Herzog August Bibliothek

In einem Werkstattgespräch referiert Volker Bauer am Donnerstag, 16. Mai 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses über fürstliche Genealogien im frühneuzeitlichen Druck und die kommende Ausstellung zu diesem Thema.

Innerhalb der fürstlich-höfisch-dynastischen Herrschaftsordnung war die Zugehörigkeit zu einem Fürstenhaus von zentraler Bedeutung, entschied sie doch über den Zugang zu Machtausübung, sozialem Ansehen und ökonomischen Ressourcen. Daher war das einschlägige Wissensgebiet, die Genealogie oder Geschlechterkunde, in der frühen Neuzeit eine höchst brisante und politisch relevante Angelegenheit, die zahlreiche Schriften hervorbrachte.

Die am 1. September 2013 beginnende Ausstellung Wurzel, Stamm, Krone: Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken wird über 50 Exponate aus Mittelalter und früher Neuzeit zeigen, die das Spektrum und die Entwicklung genealogischer Darstellungen verdeutlichen. Sie wird sich auf die Visualisierungen von Verwandtschaftsbeziehungen konzentrieren und das dafür genutzte Modell des Baumes in den Vordergrund stellen. Der Baum wurde direkt als datentragendes Bild verwendet (etwa als Stammbaum), er war in Form von Baumdiagrammen präsent (Stammtafel, Ahnentafel) und fungierte darüber hinaus als Symbol dynastischer Verhältnisse (insbesondere die Zeder und die Palme). Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Dr. Volker Bauer ist Mitarbeiter der Herzog August Bibliothek und seit 2006 zuständig für Tagungen und Gastseminare. Seine Forschungsschwerpunkte sind im Schnittpunkt von Kommunikations-, Medien- und Wissensgeschichte auf der einen und einer Kulturgeschichte fürstlich-dynastisch-höfischer Herrschaft auf der anderen Seite angesiedelt.

08.05.2013 Wolfenbütteler Handschrift gehörte Universalgelehrten Montaigne

Eine Handschrift der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel war einst im Besitz des französischen Universalgelehrten Michel de Montaigne. Dieser Überraschungsfund gelang Ingrid De Smet (University of Warwick) und Alain Legros (Université François-Rabelais), die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit ein Digitalisat der Handschrift mit der Signatur Cod. Guelf. 7.1 Aug. 4° aus der Sammlung Herzog Augusts bestellt hatten.

Die Privatbibliothek von Michel de Montaigne (1532 – 1592) – Politiker, Philosoph und Begründer der Literaturgattung Essayistik – umfasste vermutlich etwa 1000 Werke. Heute sind davon nur noch 101 Bücher erhalten, darunter bis zu dieser Entdeckung jedoch nur Drucke und Handschriften von Montaigne selbst. Das Manuskript aus dem Jahr 1561 enthält Notizen zu Vorträgen des angesehenen französischen Juristen und Historikers François Baudouin über Römisches Recht und kann keinem Autor zugeordnet werden. Die Signatur „Michaël Montanus“ auf der Titelseite verweist aber eindeutig auf Montaigne als den Vorbesitzer des Manuskripts. Ingrid de Smet bezeichnete die Entdeckung als aufregend für die Erforschung französischer Kultur des 16. Jahrhunderts. Es könne nun Montaignes juristisches Interesse nachgewiesen werden, welches eine ganz neue Sicht auf sein Hauptwerk, die Essays, ermöglicht und seine politischen Ansichten verdeutlicht.

Herzog August von Braunschweig-Lüneburg erwarb die Handschrift im Jahr 1646/47 für seine weltberühmte Sammlung. Erst jetzt ist klar, dass sie damals aus Montaignes Bibliothek den Weg nach Wolfenbüttel fand.

Die 108 Blätterumfassende Handschrift kann online eingesehen werden in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB) unter dem Permalink: http://diglib.hab.de/mss/7-1-aug-4f/start.htm

Ein Bericht von de Smet und Legros über die Handschrift aus dem Besitz von Michel de Montaigne ist in der wissenschaftlichen Zeitschrift Bibliothèque d'Humanisme et Renaissance, 75 (2013), 1, pp. 105-111, im April erschienen.

13.05.2013 Fromme Betschwestern oder feierwütige Adelstöchter? – So lebten Frauen im Stift Steterburg

Anlässlich der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“, die noch bis zum 25. August 2013 zu sehen ist, bietet die Bibliothek eine Exkursion in das Stift Steterburg an. Eine Führung durch das ehemalige Damenstift am Freitag, 24. Mai 2013, um 15.00 Uhr soll vor Ort zeigen, wie sich das Leben von Frauen in religiösen Gemeinschaften gestaltete.

Um das Jahr 1000 von Mutter und Tochter gegründet, blickt das Stift Steterburg auf eine nahezu 1000-jährige Geschichte zurück, in der stets Frauen in religiöser Gemeinschaft zusammenlebten. Zu Beginn noch ein weltliches Jungfrauenstift, in dem junge Frauen nicht in Klausur lebten und keinem Orden angehörten, wurde das Damenstift im 12. Jahrhundert zu einem Augustiner-Chorfrauenstift. Klösterliche Strenge herrschte von nun an in Steterburg. Im Zuge der Reformation wurde das Augustiner-Chorfrauenstift ein evangelisches Jungfrauenstift und die Regeln wurden wieder gelockert. Nach schweren Zerstörungen durch den 30-jährigen Krieg wurde das Stift langsam wieder aufgebaut und 1691 zu einem adeligen „Frey-Welt-Stift“ erklärt. Nur noch Jungfrauen adeliger Abstammung wurden in den Konvent aufgenommen. Neben der Frömmigkeitspraxis lehrte man die Frauen Anstand und Benehmen, damit sie hoffähig waren und an allen Lustbarkeiten der Hofgesellschaft teilnehmen konnten. Im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Adels immer weiter ab und auch die Widmung als geistliche Einrichtung schwand. Nach dem 1. Weltkrieg diente das Stift nur noch als reine Versorgungsanstalt für unverheiratete, bedürftige und erwerbslose Frauen des Landadels und wurde 1938 schließlich aufgelöst.

In einer Führung über das Stiftsgelände und durch die Kirche bringt Elisabeth Lauer interessierten Teilnehmern diese knapp 1000-jährige Geschichte näher und erklärt wie sich das Leben der Stiftsdamen im Laufe der Zeit immer wieder veränderte.

15.05.2013 Promotion Plus an der HAB

Die Nachwuchswissenschaftlerin Franziska Dösinger vollendet ihre Promotion mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen an der Herzog August Bibliothek. „Klosterkarrieren und Handlungsspielräume. Die Äbtissinnen der Lüneburger Damenklöster des 18. Jahrhunderts“ lautet das Thema der Doktorarbeit der Historikerin, die vom 1. Mai bis 31. August 2013 im Rahmen der Projekts Promotion plus an der Wolfenbütteler Bibliothek beschäftigt ist.

Das Land Niedersachsen unterstützt seit diesem Jahr mit dem neuen Förderprogramm „Projekt-Promotion plus" den wissenschaftlichen Nachwuchs an außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Das Stipendium gibt bis zu 20 Promovierenden erstmals die Möglichkeit, ohne finanzielle Risiken ihre wissenschaftliche Arbeit abzuschließen. Dafür wird ihre Stelle für maximal ein Jahr vom Land mit jeweils bis zu 40.000 Euro weiter finanziert. An der Herzog August Bibliothek kann Franziska Dösinger nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch die Infrastruktur der Einrichtung nutzen. Dabei sind die Teilnahme an wissenschaftlichen Kolloquien und der Kontakt zu anderen WissenschaftlerInnen und StipendiatInnen der Bibliothek sehr wichtig. Unterstützung und Beratung erhält die Doktorandin auch von der Leitung der Forschungsabteilung.

Als wissenschaftliche Hilfskraft und später als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Wissensproduktion an der Universität Helmstedt. Die Philosophische Fakultät 1576-1810“ ist Dösinger bereits seit 2007 an der Herzog August Bibliothek beschäftigt.

17.05.2013 Rosenkranzgebete und Pilgerfahrten im Geiste − Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“

In einer öffentlichen Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ am Sonntag, 26. Mai 2013, um 15.00 Uhr in der Bibliotheca Augusta stellt die Kuratorin Britta-Juliane Kruse verschiedene Ausstellungstücke vor, die eine Vorstellung von der Lebenswelt in niedersächsischen Frauenklöstern vermitteln.

Die Nonnen in den niedersächsischen Frauenklöstern betrachteten ihre Gebete zu Maria als Rosenblüten, aus denen sie in Gedanken einen Kranz flochten und ihn der Gottesmutter zum Geschenk darlegten. Neben der verbreiteten Frömmigkeitsform des Rosenkranzgebets unternahmen sie auch Pilgerfahrten im Geiste. Dazu versammelten sie sich auf dem Frauenchor ihrer Kirche. Ferne Ziele ihrer gemeinsamen Meditationen konnten die Grabeskirche Christi in Jerusalem oder die Hauptkirchen Roms sein. Eine Nonne las aus einem Pilgerführer vor, der während des Rundgangs durch die Ausstellung zu sehen sein wird, die anderen hörten ihr zu und reisten in Gedanken zu den heiligen Stätten der Christenheit. In der Realität war ihnen dies kaum möglich, denn wegen der strengen Klausur durften sie ihr Kloster nicht verlassen. Nach dem Ende der Meditation konnten alle Teilnehmerinnen den Ablass ihrer Sünden erwarten.

22.05.2013 „Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ – neue Ausstellung im Malerbuchsaal

Die Ausstellung „Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ mit Werken des Künstlers Karl Schaper wird am Freitag, 31. Mai 2013, um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Wolfenbütteler Bibliothek eröffnet. Nach der Begrüßung durch Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek, gibt Susanne Pfleger, Direktorin der Städtischen Galerie Wolfsburg, eine Einführung in die Ausstellung.

Karl Schaper, der in Apelnstedt lebte, führte über die Jahre eine Reihe von Journalen und Skizzenheften. In diesen hielt der Künstler Alltagseindrücke und Erlebnisse fest, von denen einige in größere Werke eingingen und andere als Miniaturen für sich stehen. Aus den Lebenswelten Schule, Stadt und Politik werden in der Ausstellung eine Reihe von Zeitbeobachtungen der Sechziger Jahre bis in unser Jahrhundert gezeigt. Hinzu kommen

Französische Skizzen und Eindrücke vom Wege aus Kriegs- und Friedenszeiten, europäische Landschaftsszenen und einige exotische Impressionen, die Schaper während seiner Reisen festgehalten hat. Darunter findet sich auch ein Foto von Knoblauchzöpfen aus den Pyrenäen, das in den Titel dieser Ausstellung eingegangen ist. „Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ präsentiert Europa mit einigen seiner Maler und Literaten – etwas Frankreich, etwas England, etwas Apelnstedt und viel „Land und Leute“. Wir begegnen Pieter Bruegel d. Ä., Kurt Schwitters, Arno Schmidt, Dante Alighieri und dem Braunschweiger Grafiker Gerd Burtchen. Karl Schapers Kunst ist gesellschaftskritisch und thematisch oft auch politisch, sein Gesamtwerk ist vielfältig: Es umfasst unter anderem Objekte, Linolschnitte, Gemälde, Aquarelle und Grafiken. Schaper war verheiratet mit der Weberin und Buchbinderin Susanne Schaper, mit der auch eine enge künstlerische Zusammenarbeit bestand. Früh bekam das künstlerische Schaffen des Ehepaares internationale Anerkennung: 1959 stellten sie zusammen bei der documenta II in Kassel aus, 1960 bei der Triennale von Mailand. Prof. Dr. Susanne Pfleger ist seit 1997 Direktorin der Städtischen Galerie Wolfsburg, seit 2002 hat sie einen Lehrauftrag an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle im Bereich Kunstpädagogik. Ihre Veröffentlichungen beschäftigen sich mit Fragen zur italienischen Kunst des Mittelalters und der Renaissance sowie mit Themen der Gegenwartskunst. Das zusammen mit Olaf Nicolai herausgegebene Buch Rewind Forward erhielt im Jahr 2003 die Goldene Letter, die weltweit höchste Auszeichnung für Buchgestaltung.

23.05.2013 Freie Nutzung von Digitalisaten dank neuer Lizenzen

Die Digitalisate der Herzog August Bibliothek können ab sofort auf der Grundlage neuer offener Lizenzen, sogenannter Creative Commons Lizenzen, genutzt werden. Voraussetzung ist nur, dass die Quelle genannt wird und die Digitalisate unter gleichen Bedingungen weitergeben werden. Creative Commons Lizenzen legen die rechtlichen Bedingungen für die Veröffentlichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte fest. Auf diese Weise werden rechtliche Schranken verringert und die freie Nachnutzung von digitalen Werken im Internet erleichtert.

Die Herzog August Bibliothek digitalisiert seit 1999 kostbare Teile ihrer Bestände und bietet sie online frei über das Internet an. Inzwischen sind mehr als 2,8 Millionen Seiten digitalisiert und über 17.000 alte Drucke und Handschriften verfügbar. In den letzten Jahren wurde die Frage der Lizenzierung von über das Netz angebotener Digitalisate immer drängender, da der Bedarf an möglichst bequem nachnutzbaren Digitalisaten seitens der Forschung wuchs. Für die geforderte flexible wissenschaftliche Nutzung erwies sich aber die Nutzungsordnung der Bibliothek, die noch aus dem Druckzeitalter stammte, nicht mehr geeignet. Angesichts laufender Abmahnwellen für illegal genutztes Bildmaterial im Internet herrschte vielfach auch Unsicherheit, was man mit den Digitalisaten der Bibliothek machen dürfe. „Wir möchten den Nutzern größtmögliche Freiheit im Umgang mit unseren Quellen gewähren. Öffentliche Einrichtungen haben aus unserer Sicht eine Verpflichtung, das so zu handhaben“, betont Thomas Stäcker, Stellvertretender Leiter der Bibliothek.

Um Klarheit zu schaffen und der Forschung ein möglichst offenes und einfach nachnutzbares Angebot zu machen, hat die Bibliothek nun ihre Nutzungsordnung angepasst und alle ihre Digitalisate unter eine Creative Commons Lizenz BY–SA gestellt, die eine freie Nutzung und Wiederveröffentlichung unter der Bedingung erlaubt, dass die Quelle genannt wird und die Weitergabe unter gleichen freien Bedingungen erfolgt. Auch die von der Bibliothek erstellten Volltexte und digitalen Editionen fallen unter diese Lizenz. Sie stellt damit nach dem Vorbild der Open Source Bewegung sicher, dass diese Quellen und Forschungsergebnisse optimal zum Beispiel durch die wachsende digital humanities Bewegung genutzt werden können. Darüber hinaus sie setzt auch einen Akzent für eine offene und freie Wissenschaftskultur im Umgang mit dem

uns anvertrauten Kulturerbe und den Forschungserträgen, indem sie nun zum Nutzen der Wissenschaft ungehindert und frei von rechtlichen Schranken zirkulieren können.

29.05.2013 Handelnde Marienfiguren in Frauenklöstern

Johannes Tripps hält am Donnerstag, 6. Juni 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag über „Handelnde Marienfiguren in Frauenklöstern“ Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ statt.

Durch die Visions- und Wunderberichte des Mittelalters ziehen sich Schilderungen von handelnden Marienfiguren in Nonnenklöstern wie ein roter Faden; ein paar Beispiele: Marienfiguren kommen und trösten beim Sterben, sie bringen den Nonnen ihr Jesuskind, strafen Nonnen mit Ohrfeigen, verprügeln lüsterne Kleriker, vertreten aber auch Nonnen im Klosterdienst, die heimlich geheiratet hatten und erst nach Jahren voller Reue zurückkehrten. Der Vortrag geht der Frage nach, was an „handelnden Marienfiguren“ im Mittelalter tatsächlich nachweisbar ist, wo verfließen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, und welche Folgen hat dies für die Akzeptanz derartiger Figuren beim breiten Publikum?

Prof. Dr. Johannes Tripps ist seit Januar 2008 Professor für Kunstgeschichte der Materiellen Kultur am Fachbereich Medien der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Kunst der Hoch- und Spätgotik sowie des Barock in Italien, Deutschland und den Niederlanden

30.05.2013 Die Erfindung der Welt am Beispiel der Ebstorfer Weltkarte

Reinhard Krüger hält am Mittwoch, 5. Juni 2013, um 18.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Zentrum und Peripherie: Rationale und spirituelle Ordnungsprinzipien oder: Die Erfindung der Welt am Beispiel der Ebstorfer Weltkarte“. Der Vortrag findet im Rahmen des Arbeitsgesprächs „Zentrum oder Peripherie? Kulturtransfer in Hildesheim und im Raum Niedersachsen“ statt.

An kaum einem Bildwerk des Mittelalters scheint es deutlicher als an der Ebstorfer Weltkarte, dass in dieser Zeit klare Vorstellungen davon existierten, wie das Verhältnis von Zentrum und Peripherie zu denken sei: Kopf, Füße und die beiden Arme Jesu Christi markieren an den Außenrändern die Koordinaten, die ein ideelles Kreuz bilden und sich im Zentrum der Ebstorfer Weltkarte in einem Punkte kreuzen. Dieser ist nach der auch im Mittelalter bekannten Euklidischen Geometrie immer als ein ausdehnungsloses Objekt zu verstehen: Dort, wo das Zentrum der Ebstorfer Weltkarte ist, weist die Karte gleichsam eine ausdehnungslose geometrische Kategorie auf, ihre Fläche ist hier virtuell nicht gefüllt. Dennoch wird nach Lehrmeinung der Mediävistik, der Wissenschaft vom europäischen Mittelalter, dieses Bild als eine symbolische Darstellung angesehen, die die Dominanz des Christentums über die weltliche Dimension des Daseins zeigt.

Prof. Dr. Reinhard Krüger studierte Chemie, Physik, Mathematik, Philosophie, Romanistik sowie Alte und Mittelalterliche Geschichte. Er lehrte an den Universitäten von Osnabrück, München und Berlin und war Gastdozent in Chapel Hill (North Carolina), Kingston (Rhode

Island), Phoenix (Arizona), und Santa Barbara (California). Seit 2002 lehrt er an der Universität Stuttgart im Bereich Romanische Literaturen – Galloromanistik.

10.06.2013 Rosenkranzgebete und Pilgerfahrten im Geiste − Sonderführung In einer Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ am Donnerstag, 13. Juni 2013, um 15.30 Uhr in der Bibliotheca Augusta stellt die Kuratorin Britta-Juliane Kruse verschiedene Ausstellungstücke vor, die eine Vorstellung von der Lebenswelt in niedersächsischen Frauenklöstern vermitteln. Die Nonnen in den niedersächsischen Frauenklöstern betrachteten ihre Gebete zu Maria als Rosenblüten, aus denen sie in Gedanken einen Kranz flochten und ihn der Gottesmutter zum Geschenk darlegten. Neben der verbreiteten Frömmigkeitsform des Rosenkranzgebets unternahmen sie auch Pilgerfahrten im Geiste. Dazu versammelten sie sich auf dem Frauenchor ihrer Kirche. Ferne Ziele ihrer gemeinsamen Meditationen konnten die Grabeskirche Christi in Jerusalem oder die Hauptkirchen Roms sein. Eine Nonne las aus einem Pilgerführer vor, der während des Rundgangs durch die Ausstellung zu sehen sein wird, die anderen hörten ihr zu und reisten in Gedanken zu den heiligen Stätten der Christenheit. In der Realität war ihnen dies kaum möglich, denn wegen der strengen Klausur durften sie ihr Kloster nicht verlassen. Nach dem Ende der Meditation konnten alle Teilnehmerinnen den Ablass ihrer Sünden erwarten.

11.06.2013 Führung durch Heininger Kirche und Gutshaus Im Begleitprogramm zur Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ findet am Samstag, 15. Juni 2013, um 14.00 Uhr unter der Leitung von Pfarrer Matthias Eggers und der Kuratorin Britta-Juliane Kruse eine Führung durch die Kirche und das Gutshaus in Heiningen statt. Während der Besichtigung der Kirche bietet sich die Gelegenheit, die Gründungsgeschichte des Kanonissenstifts Heiningen (um 1000) kennenzulernen, an der Bischof Bernward von Hildesheim und die beiden Stifterinnen Hildeswid und Alburgis beteiligt waren. Alle drei sind in der Kirche in eindrucksvollen Bildwerken gegenwärtig. Erläutert werden die theologische Bedeutung der Kirchenbaues sowie seine Architektur und Ausstattung mit Textilien. Im Gutshaus ist das Gemälde mit der Darstellung der Heininger Chorfrauen im Original zu sehen, das von Plakat und Katalog der Ausstellung bekannt ist.

12.06.2013 Mit dem Pergamon-Klavierquartett auf der Suche nach dem besonderen Moment Das Pergamon-Klavierquintett mit Musikern aus den Reihen der Berliner Philharmoniker gibt am Montag, 24. Juni 2013, um 20.00 Uhr ein Konzert in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta. Micha Afkham (Bratsche), Kim Barbier (Klavier), Christophe Horak (Violine) und Stephan Koncz (Cello) spielen Werke von Gabriel Fauré, Alfred Schnittke und Johannes Brahms.

Das Pergamon Klavierquartett führte vor allem eines zusammen: Die Leidenschaft, das faszinierende Repertoire für Klavierquartett gemeinsam zu erarbeiten. Neben den bekannten Werken von Mozart, Brahms und Schumann – den festen Größen dieser Gattung – ist es ein Anliegen des Pergamon Klavierquartetts, seinem Publikum weniger bekannte Werke dieser Besetzung näher zu bringen. Die vier Musiker legen großen Wert darauf, ihren reichen Erfahrungsschatz mit den Berliner Philharmonikern in der Sinfonie- & Opernliteratur zu nutzen, um die jeweiligen Stücke der Komponisten aus diesem Blickwinkel heraus neu zu betrachten. Experimentierlust, die Suche nach dem besonderen Moment, die Begegnungen mit den großen Musikern, Dirigenten und Komponisten unserer Zeit prägen dieses Ensemble nachhaltig. Auf dem Programm stehen von Gabriel Fauré (1845-1924) das Klavierquartett Nr. 1 c-moll op. 15 und von Alfred Schnittke (1934-1998) das Klavierquartett „Mahler-Scherzo“ 1988, nach einer thematischen Skizze von Gustav Mahler. Nach einer Pause geht es weiter mit dem Klavierquartett Nr. 1 g-moll op. 25 von Johannes Brahms (1833-1897). 20.06.2013 Digitale Metadaten – Neue Herausforderungen für Forschungsbibliotheken In einem Werkstattgespräch referiert David Maus am Donnerstag, 27. Juni 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses über neue Herausforderungen für Forschungsbibliotheken. Im Mittelpunkt stehen Methoden um digitale Metadaten verschiedenster Erschließungsprojekte in einen Kontext zu setzen und fachwissenschaftlichen Nutzerinnen und Nutzern in Internetportalen bereitzustellen. Erschließungsprojekte generieren Metadaten, die in speziellen Datenbanken gesammelt und über Internetportale angeboten werden. Mit zunehmender Menge und Varietät der produzierten Daten wächst das Bedürfnis, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Kontexten entstandenen Daten zusammenzuführen, um sie fachwissenschaftlichen Nutzerinnen und Nutzern intuitiv zugänglich zu machen.

Im Rahmen des Projektes „Digital Humanities (Digitale Geisteswissenschaften)“ werden die Technologien, die sich unter dem Schlagwort „Semantic Web“ versammeln, angewendet. Auf diese Weise wird die Vielfalt geisteswissenschaftlicher Erschließungsdaten in einer Form zusammengeführt, die eine bestmögliche Nachnutzung der Daten im Kontext fachwissenschaftlicher Recherchesysteme gewährleistet. Neben einer allgemeinen Projektvorstellung konzentriert sich der Vortrag auf die Vorstellung des Grundmodells der Datenintegration mit Semantic-Web-Technologien am Beispiel des Forschungsprojektes „Emblematica Online“. Dabei werden die Herausforderungen, die es im Bezug auf die Integration eigener wie fremder Datenbestände zu meistern gilt, thematisiert.

David Maus studierte Soziologie, Philosophie und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Jena. Von 2010 bis 2012 arbeitet er im Projekt „HAB 2.0 – Kooperative Instrumente der virtuellen Fachinformation“. Seit April 2012 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im „Digital Humanities“-Projekt der HAB.

21.06.2013 Stipendiatenhaus stärkt Forschungsmilieu – Wiedereröffnung des Anna-Vorwerk-Hauses

Die feierliche Wiedereröffnung des Anna-Vorwerk-Hauses findet am Mittwoch, 26. Juni 2013 um 11.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta statt. Die Wüstenrot Stiftung hat das Haus im Rahmen ihres Denkmalprogramms als Bauherr gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek und mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen und der Stadt Wolfenbüttel seit 2011 saniert.

„Das Anna-Vorwerk-Haus ist nicht nur als Denkmal wichtig, sondern auch aufgrund seiner Nutzung durch die Stipendiaten und Gastforscher. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und die internationale Wissenschaftsgemeinschaft auf diese Weise zu unterstützen“, so der Vorstandsvorsitzende der Wüstenrot Stiftung Wulf D. von Lucius. Die Sanierung des Anna-Vorwerk-Hauses wurde maßgeblich von der Wüstenrot Stiftung, in Verbindung mit der Eigentümerin, der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek, durchgeführt und zu etwa 80% finanziert. Die Wüstenrot Stiftung steuert 2,85 Millionen Euro zu der Baumaßnahme hinzu, die insgesamt 3,4 Millionen Euro kostet. Die restlichen Finanzmittel werden vom Land Niedersachsen dem Bund, von der Stadt Wolfenbüttel und von der Gesellschaft der Freunde aufgebracht. Das Haus beherbergte früher die Büros mehrerer Abteilungen der Bibliothek. Nach der Sanierung soll sich die Nutzung des Gebäudes ganz auf die Stipendien- und Tagungsprogramme konzentrieren, deren Pflege an diesem Ort seit fast 40 Jahren eine Tradition hat. Neben dem Stipendiensekretariat werden Studienräume für Stipendiaten eingerichtet. An der Bibliothek tätige Gastforscher werden sich täglich beim mittäglichen Stipendiatenkaffee im Saal oder im Garten treffen und untereinander austauschen. Der große Saal fungiert auch als Raum für Vorträge und Empfänge. Hier präsentieren die Stipendiaten in regelmäßigen Kolloquien ihre Forschungsergebnisse, und hier finden Vorstellungen der hauseigenen Forschungsprojekte statt. Mit einer Gemeinschaftsküche bietet das Haus nicht nur den Stipendiaten, sondern auch Studierenden, die an Gastseminaren oder Sommerkursen teilnehmen, die Möglichkeit, beim Kochen und Essen ihre Gespräche mit ihren Dozenten fortzusetzen. So wird das Haus nach seiner Sanierung noch intensiver als in der Vergangenheit einen unverzichtbareren Eckstein des kommunikativen Austausches zwischen Mitarbeitern, Gästen und Stipendiaten bilden können. Nachdem im Jahr 2006 erstmals schwere Schäden am Anna-Vorwerk-Haus entdeckt worden waren, wurden umfangreiche Voruntersuchungen erforderlich, bis schließlich im Oktober 2011 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden konnte. 2008 wurde von der Wüstenrot Stiftung eine Machbarkeitsstudie erstellt und das Projekt in ihr Denkmalprogramm aufgenommen. Das Zusammentreffen von bedeutsamer Architektur und Pflege hochrangiger Kultur im Rahmen des weltweit geschätzten Stipendienprogrammes der Herzog August Bibliothek macht das Haus zu einem hochwertigen Denkmal. Ungewöhnlich ist dieses Projekt für die Wüstenrot Stiftung, weil sie sich mit Fördermaßnahmen im Denkmalprogramm sonst ausschließlich auf Baudenkmäler aus der zweiten Hälfte der 20. Jahrhunderts konzentriert. Die Wüstenrot Stiftung legt in den von Ihnen geförderten Denkmalprojekten besonderen Wert auf die Bauherrenschaft, die hier gemeinsam mit der GdF bestand, und sie beteiligt sich aktiv und konstruktiv vor Ort an der Durchführung der Baumaßnahmen. Sie wird dabei von einem fachübergreifend besetzten wissenschaftlichen Beirat beraten, dem Berthold Burkhardt (Braunschweig) Adrian v. Buttlar (Berlin) und der am 1. Juni verstorbene Norbert Huse (München) angehören. Das Anna-Vorwerk-Haus in Wolfenbüttel, das mit seinem heutigen Namen an die im späten 19. Jahrhundert dort wohnende Reformpädagogin Anna Vorwerk erinnert, verbirgt auf den ersten Blick sein Alter und seine Konstruktion. Eine Jugendstil-Putzfassade prägt die zur Straße gerichtete Seite des um 1700 vom braunschweig-lüneburgischen Landbaumeister und Architekten Hermann Korb erbauten Fachwerkhauses. Paul Eyferth, Bürgermeister der Stadt und Bewohner des Hauses, ließ sie im Rahmen umfassender Modernisierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufbringen. Heute macht die Fassade, neben schablonierten Farbfassungen und Bemalungen von Wänden und Decken, Tapetenfragmenten, zahlreichen Fenster- und Türausstattungen verschiedener Bauphasen sowie dem Balkonanbau an der Rückseite, den wesentlichen Denkmalwert des Gebäudes aus. Die Jugendstilfassade konnte komplett erhalten werden, lediglich partiell wurden geschädigte Fachwerkteile ausgetauscht. Diese Arbeiten erfolgten von der Innenseite, ohne die Putzfassade von außen zu beschädigen. Nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF), Manfred Flotho, und den Vorsitzenden des Vorstandes der Wüstenrot

Stiftung, Wulf D. von Lucius, werden der Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel, Thomas Pink, sowie ein Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Grußworte an die Gäste richten. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek, spricht über die Bedeutung des Stipendienprogrammes für die Herzog August Bibliothek, gefolgt von Helge Pitz, der als verantwortlicher Architekt die heutigen Ansprüche an die Bewahrung wertvoller Baudenkmale darlegt. Im Anschluss an die Festveranstaltung gibt es eine Führung durch das in Stand gesetzte Anna-Vorwerk-Haus. 21.06.2013 Rosenkränze und Seelengärten – Neue Einblicke Nach drei Monaten wurden in vielen Handschriften der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ andere Seiten aufgeschlagen. Auch neue Handschriften aus dem Zisterzienserkloster Wöltingerode sind zu bewundern. In der Schatzkammer ist in einer der bekanntesten Prachthandschriften der Herzog August Bibliothek, dem ‚Jüngeren Wöltingeroder Psalter‘, nun eine prächtige Miniatur mit der Darstellung der Taufe Christi aufgeschlagen. Seit dem 13. Jahrhundert waren Psalterien die wichtigsten privaten Andachtsbücher in Frauenklöstern. Aus konservatorischen Gründen wurde auch in den anderen Büchern geblättert, die noch bis zum 25. August in der Ausstellung zu sehen sind. Drei neu gezeigte Handschriften entstanden im Skriptorium des Zisterzienserinnenklosters Wöltingerode, in dem professionell ausgebildete Schreiberinnen und Buchmalerinnen arbeiteten. Sie gestalteten mehrfarbigen Buchschmuck und betonten diesen mit Goldauflagen. Ein Eintrag in einem weiteren Buch verrät, dass es zur Handbibliothek der Wöltingeroder Äbtissinnen gehörte. Sein individuell gestalteter Einband entstand in der Buchbinderei des Frauenklosters. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. August 2013, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. 27.06.213 Schreiberinnen und Buchmalerinnen im Kloster Wöltingerode − Sonderführung In einer Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ am Donnerstag, 18. Juli 2013, um 15.30 Uhr in der Bibliotheca Augusta wird die Kuratorin Britta-Juliane Kruse vor allem auf die Handschriften und frühen Drucke eingehen, in denen vor kurzem aus konservatorischen Gründen geblättert wurde. In der Schatzkammer ist in einem wertvollen Missale (Messbuch), das um 1300 im Skriptorium des Zisterzienserinnenklosters Wöltingerode entstand, nun eine prächtige Miniatur mit der Darstellung der Auferstehung Christi aufgeschlagen. Drei weitere, neu gezeigte Handschriften wurden dort ebenfalls von professionell ausgebildeten Schreiberinnen kopiert. Buchmalerinnen gestalteten die wertvollen Handschriften mit mehrfarbigem Buchschmuck und setzten zusätzlich Glanzlichter mit Goldauflagen. Ein Eintrag in einem weiteren Buch verrät, dass dieses zur Handbibliothek der Wöltingeroder Äbtissinnen gehörte. Sein individueller Einband stammt aus der Buchbinderei dieses Frauenklosters. 28.06.2013 25 Jahre plus – Doktorandenförderung in Wolfenbüttel Die Dr. Günther Findel-Stiftung hat mit der einige Jahre später errichteten Rolf und Ursula Schneider-Stiftung inzwischen über 450 junge Forscher und Forscherinnen aus aller Welt an der Herzog August Bibliothek gefördert. Aus diesem Anlass lädt der Direktor der Herzog August Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer,

zusammen mit Florian Rehm, Enkel von Günther Findel, zu einer Festveranstaltung unter dem Motto „Faszination Vergangenheit“ ein, die mehr als 25 Jahre Doktorandenförderung markieren soll.

Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu der Festveranstaltung am Freitag, 5. Juli 2013, um 14.30 Uhr,

in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eingeladen. Die Feier beginnt mit einer Vortragsveranstaltung. Nach der Begrüßung durch Florian Rehm und Helwig Schmidt-Glintzer spricht die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, ein Grußwort. Anschließend hält Alexander Košenina (Hannover) einen Vortrag zu „Testimonium paupertatis. Arme Studenten, teure Bücher, freundliche Mäzene“. Mit einer Lesung der Suhrkamp-Autorin und ehemaligen Stipendiatin der Dr. Günther Findel-Stiftung, Anna Katharina Hahn, aus ihrem Roman „Am schwarzen Berg“ wird die Festveranstaltung um 17.00 Uhr fortgesetzt. Abschließend findet ein Empfang im Garten des Anna Vorwerk Hauses statt. Günther Findel war über 40 Jahre in der Leitung des Wolfenbütteler Familienunternehmens Jägermeister tätig, zuletzt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. 1986 errichtete er eine private Stiftung, um Aufenthalte für Doktoranden aus aller Welt an der Herzog August Bibliothek zu fördern. Aus seinem Privatvermögen brachte der Mäzen eine Million DM in die Stiftung ein. Als Mitbegründer des Freundeskreises der Wolfenbütteler Bibliothek haben Herr Findel und der ihm freundschaftlich verbundene Rolf Schneider den Ausbau der Bibliotheca Augusta zur Forschungsbibliothek begleitet. Beide haben ein großes und lang anhaltendes Engagement für die Belange der Forschung in Wolfenbüttel bewiesen, und 1998 errichteten Herr Schneider und seine Frau Ursula eine zweite Stiftung mit dem gleichen Grundkapital und Stiftungszweck. Seither vergeben beide Stiftungen zweimal jährlich Doktorandenstipendien und haben in den zurückliegenden Jahren 470 Personen gefördert. Die Alumni der Stiftungen sind inzwischen weltweit an vielen Universitäten und Kultureinrichtungen tätig, zwischen Paris, Melbourne, New York und Tokyo. Die Veranstaltung zu Ehren der Stiftungen und ihrer Gründungskuratoren wird von der Curt Mast Jägermeister Stiftung unterstützt. 23.07.2013 Liederabend in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Das Ergebnis eines Lied-Sommerkurses in Börßum ist am Samstag, 27. Juli 2013, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek zu hören. Unter der Leitung von Gudrun Bär und Thomas Cadenbach bieten Sängerinnen und Sänger aus Deutschland, der Schweiz und Kanada ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit Liedern von Gabriel Fauré, Giancarlo Menotti, Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolf und Richard Wagner. In einem Lied-Sommerkurs vom 23. bis 27. Juni 2013 erarbeiteten Gesangsstudierende, Hochschulabsolventen und Berufssänger ein Programm mit ausgewählten Liedern des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine Woche lang wurden Gesangstechniken geübt und das musikalische Programm für den Konzertabend in der Herzog August Bibliothek vorbereitet. Gudrun Bär ist Sängerin und Diplom-Gesangspädagogin. Sie leitet Gesangsstudios in Weimar und Saarbrücken. Thomas Cadenbach ist Studienleiter am Opernstudio der Semperoper in Dresden. Er unterstützt die Sängerinnen und Sänger am Klavier. 25.07.2013 Provokante Thesen eines Wolfenbütteler Hofpredigers – Werkstattgespräch

In einem Werkstattgespräch referiert Christian Deuper am Donnerstag, 1. August 2013, um 14:15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses über die fragwürdigen Thesen des Theologen Joachim Lütkemann (1608-1655). Joachim Lütkemann wurde in Vorpommern geboren und wirkte bis 1649 als Prediger in Rostock. Die in seiner Doktorarbeit aufgestellten Thesen, Jesus sei nach seinem Tod nicht zu einem wahren Menschen geworden, führten zu einem christologischen und politischen Konflikt. Lütkemanns Entlassung durch den Herzog von Mecklenburg-Schwerin und die Aufnahme am Hof von Wolfenbüttel durch Herzog August den Jüngeren spiegeln die Einflussnahme der Politik auf die Kirche im 17. Jahrhundert wider. Nach einer allgemeinen Einführung zu Joachim Lütkemann werden die theologischen und politischen Streitigkeiten in Rostock anhand seiner Argumentation dargestellt. Grundlage des Vortrages ist die gerade abgeschlossene und im Druck befindliche umfassende Studie zum Leben und Werk des Theologen Joachim Lütkemann. Dr. Christian Deuper studierte Evangelische Theologie, Musikwissenschaft und Pädagogik an der Universität Osnabrück. Anschließend war er unter anderem im Forschungsprojekt „Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1570-1714“ an der HAB tätig. 07.08.2013 Rote Rosen und weiße Schwäne – Ausbildung in niedersächsischen Frauenklöstern In einer Sonderführung am Freitag, 9. August 2013, um 15.30 Uhr wird Britta-Juliane Kruse, die Kuratorin der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ vor allem auf die Ausbildung in den Klosterschulen eingehen. Die erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Interessen von Nonnen und Chorfrauen lassen sich anhand der von ihnen geschriebenen und gelesenen Bücher anschaulich nachvollziehen. Darin finden sich auch viele christliche Symbole. Neben roten Rosen und weißen Schwänen auch Lilien der Keuschheit oder Abbilder der Seitenwunde Christi, deren Bedeutung während des Rundgangs erläutert werden. 08.08.2013 Kammerkonzert in der Augusteerhalle In der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta findet am Sonntag, 18. August 2013, um 19.00 Uhr das sechste Kammerkonzert des Louis Spohr Musikforums Braunschweig statt. Das „Trio Gaspard“ spielt das große Klaviertrio Es-Dur von Schubert, von Rihm die „Fremde Szene II“ und das berühmte Klaviertrio d-moll von Mendelssohn. Als 1. Preisträger bei großen Kammermusikwettbewerben in den letzten 12 Monaten (6. Internationaler Kammermusikwettbewerb „Joseph Joachim“ in Weimar, 5. Internationaler Joseph-Haydn-Kammermusikwettbewerb in Wien und 17. Internationaler Kammermusikwettbewerb in Illzach) ist das Trio Gaspard das erfolgreichste Klaviertrio der letzten Jahre. Die Mitglieder, die aus Südkorea, Griechenland und Großbritannien kommen, sind selbst Preisträger großer internationaler Wettbewerbe und haben eine beachtliche Karriere als Solisten in aller Welt vorzuweisen. Erst kürzlich gaben sie ihr Debüt in der Wigmore Hall London. Als Trio werden sie betreut von Hatto Beyerle (ehemaliges Mitglied des Alban Berg Quartetts), der das Trio als „das beste Trio, das ich jemals unterrichtet oder gehört habe“ bezeichnet.

16.08.2013 Wurzel, Stamm, Krone – Ausstellung über Genealogie wird eröffnet Die neue Ausstellung „Wurzel, Stamm, Krone – Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken“ wird am Sonntag, 1. September 2013, um 11.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet. Als Vertreter der Presse haben Sie Gelegenheit, die Ausstellung schon am

Freitag, 30. August 2013, 10.00 Uhr in der Bibliotheca Augusta zu besichtigen.

Herrschaft war in Mittelalter und früher Neuzeit ganz wesentlich dynastisch, also über die Zugehörigkeit zu einem Fürstenhaus, organisiert. Die Verwandtschaftsverhältnisse einer Person waren entscheidend für ihre Machtchancen. Deshalb stellte die Genealogie, also die Lehre und Aufzeichnung von Verwandtschaft und Abstammung, ein zentrales, politisch bedeutsames Wissensgebiet dar. Es brachte eine unübersehbare Menge an einschlägigen Schriften hervor, von denen die Herzog August Bibliothek als Überlieferungsort fürstlicher Sammlungen einen außerordentlich umfangreichen Bestand verwahrt. Er macht es möglich, dass die Ausstellung – mit Ausnahme einer Leihgabe aus dem Staatsarchiv Wolfenbüttel – ausschließlich mit eigenen Exponaten bestückt ist. Zur Ausstellungseröffnung begrüßt Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek. Matthias Müller (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) hält den Eröffnungsvortrag mit dem Titel: „Verheißungen bildlicher Unsterblichkeit. Künstlerische Medien und dynastische Existenzsicherung in der Frühen Neuzeit“. Anschließend gibt der Kurator der Ausstellung Volker Bauer eine Einführung. Die Ausstellung präsentiert den gesamten Reichtum der genealogischen Literatur vornehmlich im deutschen Sprachraum. Sie konzentriert sich auf die Fragestellung, mit welchen Darstellungsmitteln die Verwandtschaftsbeziehungen in und zwischen den Fürstenhäusern vermittelt wurden. In der Regel geschah dies nicht einfach in Textform, sondern durch den zusätzlichen Einsatz von Bildern und graphischen Schemata. Es werden Stammbäume, Stammtafeln, Ahnentafeln und Ahnenbäume sowie verschiedene exotische Baumarten (zum Beispiel Zeder und Palme) aus Drucken des 15. bis 18. Jahrhunderts gezeigt. In diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die symbolische Bedeutung des Baumes, etwa in der Bibel, eine wichtige Rolle. Das Baummodell wurde schon in den mittelalterlichen Handschriften verwendet, wenn es um die Darstellung von Verwandtschaft ging. Die ausgestellten Stücke, unter ihnen der Liber Floridus, der Sachsenspiegel und das Evangeliar Heinrichs des Löwen (vom 6.12.2013 bis 17.1.2014), gehören zu den kostbarsten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Ergänzend wird die ganze Bandbreite der unterschiedlichen Anwendungsgebiete genealogischen Wissens vorgestellt. Es konnte sowohl der Selbstdarstellung der Fürstenhäuser dienen als auch der staatenkundlichen Aufklärung und damit der Herrschaftskritik. Die Ausstellung macht deutlich, dass die Genealogie der frühen Neuzeit – anders als heutzutage – mehr war als ein privates Hobby. Sie wurde als politisches Instrument eingesetzt, um spezifische Herrschaftsansprüche der Fürstenhäuser zu formulieren und zu untermauern. Allerdings machte sie während der frühen Neuzeit eine Entwicklung durch, in deren Verlauf sie sich vom Werkzeug fürstlicher Interessen zum Informationsmittel der Untertanen wandelte. Als Exponate wurden möglichst repräsentative, schöne und aussagekräftige Handschriften und Drucke ausgewählt. Damit macht die Ausstellung auch den ästhetischen Reiz einer 1.000 Jahre überspannenden Buchkunst, Schriftkultur und Bildlichkeit erfahrbar. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog: Wurzel, Stamm, Krone: Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken. Von Volker Bauer. Ausstellungskataloge der

Herzog August Bibliothek Nr. 97. 2013. 288 Seiten mit 114 Farbabbildungen. ISBN 978-3-447-06997-7, Broschierte Ausgabe (nur in der Ausstellung): € 20,-; Hardcover (in Kommission beim Harrassowitz Verlag Wiesbaden): € 39,80

19.08.2013 Neuer Lutherfund – ein Zeugnis seiner frühen humanistischen Studien Ein Sammelband der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel enthält bisher unbekannte Einträge aus der Hand Martin Luthers. Sie gehören zu den ältesten erhaltenen handschriftlichen Zeugnissen des Theologen. Ulrich Bubenheimer (Pädagogische Hochschule Heidelberg) entdeckte die Einträge in dem Band mit der Signatur 72.5 Quod. Den Tischreden Martin Luthers (1483-1546) kann man entnehmen, dass der erste zeitgenössische Dichter, den er gelesen hat, der italienische Schriftsteller Baptista Mantuanus (1448-1516) war. Bubenheimers Fund bestätigt, dass sich Luther vermutlich in seiner Erfurter Studienphase zwischen 1505 und 1511 mit dem Werk von Mantuanus beschäftigte. Luther notierte eine Regel zum Versmaß eines Gedichtes und erklärte seltene lateinische Worte. Das Stichwort „fides“ (Glaube) im Text griff er auf und zitierte eine Stelle aus dem Römerbrief des Apostels Paulus, die später zum Kernsatz seiner reformatorischen Rechtfertigungslehre werden sollte: „Justus ex fide vivit“ („Der Gerechte lebt aus Glauben“). In den Wolfenbütteler Sammelband 72.5 Quod. wurden mehrere Druckschriften eingebunden. Ein weiterer Titel ist die Kaiserchronik des Straßburger Humanisten Jakob Wimpfeling (1450-1528). Hier sind weitere Einträge Luthers zu finden, aus denen sich sein zunächst noch ungebrochenes Verhältnis zur Heiligenverehrung seiner Zeit erkennen lässt. Besonderes Interesse zeigte Luther an Elisabeth von Thüringen, einer Heiligen aus seiner Heimat. Er fügte ihre Lebensdaten in die Chronik ein. Der Sammelband war einst Teil der Bibliothek des humanistischen Erfurter Lehrers Johannes Lang (1487-1548). Wie Luther gehörte er dem Erfurter Kloster der Augustinereremiten an und nahm selbst umfangreiche handschriftliche Anmerkungen im Band vor. Die neuen Funde geben eine Möglichkeit, Luthers humanistische Bildung und theologische Entwicklung nach zu verfolgen. Zusammen mit Langs Texten und den Beiträgen eines weiteren, bisher unbekannten Schreibers ist der Erfurter Band ein wichtiges Zeugnis des Erfurter Humanismus und der deutschen Rezeption des italienischen Humanismus.

21.08.2013 Reisen und Sammeln – Werkstattgespräch über Marquard Gude Patrizia Carmassi hält im Rahmen eines Werkstattgespräches am Donnerstag, 29. August 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus einen Vortrag über „Marquard Gude (1635-1689) und seine Handschriften: Reisen und Sammeln zwischen Netzwerk und Gelehrsamkeit“. Marquard Gude, geboren in Rendsburg, studierte in Jena und suchte unmittelbar nach seinem Studium Anschluss an einen Kreis renommierter Philologen in Holland. Dank einer mehrjährigen Studienreise, die ihn nach Italien und Frankreich führte, nahm er eine große Anzahl von mittelalterlichen Handschriften klassischer Autoren in verschiedenen Bibliotheken in Augenschein. Darüber hinaus konnte er in dieser Zeit viele Handschriften durch Kauf oder Schenkung erwerben. Seine Sammlung, die er – neben den gedruckten Werken – im Laufe seines Lebens ständig erweiterte, wurde auf Betreiben des Bibliothekars Gottfried Wilhelm Leibniz als nahezu geschlossener Bestand erworben und gelangte 1710 in die herzogliche Bibliothek zu Wolfenbüttel. Im Vortrag werden anhand ausgewählter Beispiele die philologischen Interessen

Marquard Gudes und seine persönlichen Kontakte in der Res publica litteraria des 17. Jahrhunderts gezeigt sowie die Frage erörtert, wie diese Beziehungen seine Sammeltätigkeit beeinflussten. Dr. Patrizia Carmassi studierte Geschichte, Latein und Historische Hilfswissenschaften in Pisa und Münster. Seit Oktober 2011 arbeitet sie am DFG-Forschungsprojekt „Marquard Gude und seine Handschriften“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Liturgie- und Kirchengeschichte des Mittelalters, Lateinische Philologie, Text- und Bildforschung, Paläographie, Kodikologie und Bibliotheksgeschichte.

22.08.2013 Letzte Sonderführung durch die Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten“ In einer Sonderführung zum Abschluss der Ausstellung „Rosenkränze und Seelengärten – Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern“ wird die Kuratorin Britta-Juliane Kruse am Sonntag, 25. August 2013, um 11.00 Uhr vor allem auf die Ausbildung in den Klosterschulen eingehen. Die erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Interessen von Nonnen und Chorfrauen lassen sich anhand der von ihnen geschriebenen und gelesenen Bücher anschaulich nachvollziehen. Darin finden sich auch viele christliche Symbole. Neben roten Rosen und weißen Schwänen auch Lilien der Keuschheit oder Abbilder der Seitenwunde Christi, deren Bedeutung während des Rundgangs erläutert werden. 04.09.2013 Nachruf Prof. Dr. Eva Engel-Holland, *18.08.1919 in Dortmund, †30.08.2013 in Göttingen Die Herzog August Bibliothek trauert um Eva Engel-Holland, die in Wolfenbüttel zuletzt in der Lessingstraße 12 lebte, am Ort der in der Nachbarschaft der Herzog August Bibliothek in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 niedergebrannten Synagoge. Eva Engel hat seit 1988 als Mitarbeiterin der Herzog August Bibliothek und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und anderen Mäzenen die Moses Mendelssohn Jubiläumsausgabe ihrem Abschluss näher gebracht. Diese mit ersten Ausgaben 1929 begonnene Edition war nach langer Unterbrechung erst Anfang der 60er Jahre wieder aufgenommen worden. Von den 42 geplanten Bänden sind inzwischen 34 gedruckt und weitere auf CD erschienen. Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer 06.09.2013 Vom Leben der Dinge und Staunen der Subjekte: Öffentlicher Abendvortrag Vittoria Borsò, Universität Düsseldorf, hält am Dienstag, 10. September 2013, um 19.30 Uhr, in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Öffentlichen Abendvortrag im Rahmen der

Internationalen Tagung der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts mit dem Titel: Vom Leben der Dinge und Staunen der Subjekte: PräsentAtion und Visualisierung im 18. Jahrhundert. Die empirische Neugierde der Aufklärer führt zur erhöhten Aufmerksamkeit für die materielle Welt. Dinge werden nicht länger als statische, leblose Objekte wahrgenommen; vielmehr entdecken Autoren wie Denis Diderot auch die Bewegung der Materie und interpretieren sie als Prinzip von Lebenspotenz. Hiermit, so die These des Vortrags, verändert sich nicht nur das Verhältnis von Ding, Subjekt und Welt, sondern auch das Verständnis literarischer Repräsentation. Sie wird im 18. Jahrhundert verstärkt genutzt, um die Lebendigkeit der Dinge zu vermitteln. Dies führt auch zu einer neuen ethischen Haltung des Subjekts gegenüber den Dingen. Im Blick auf das Verhältnis von Subjekt und Ding sucht der Vortrag Parallelen und Ressourcen des aufklärerischen Denkens für unsere Gegenwart aufzuspüren. Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 11.09.2013 Sport in der Frühen Neuzeit – Vortrag Wolfgang Behringer, Saarbrücken, spricht am Dienstag, 17. September 2013, um 20.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta zum Thema „Sport in der Frühen Neuzeit“. Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Freunde referieren für Freunde der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel statt. Der Eintritt ist frei. Die olympischen Spiele der Antike sind uns weitgehend geläufig und erwecken den Anschein ungebrochener sportlicher Ambitionen der Menschen in Europa. Indes ließ im Mittelalter die sportliche Betätigung nach. Im christlichen Glauben hieß es, „der Körper ist ein zerbrechliches Gefäß für die ewig lebende menschliche Seele, der Körper muss abgetötet werden, damit die Fleischeslust nicht den Weg in den Himmel verbaut“. Deshalb und sicherlich auch aus anderen Gründen war gegenüber sportlicher Sinnenfreude Zurückhaltung geboten. Wie und warum sich in der Frühen Neuzeit wieder eine allmähliche Wende vollzog, wird ein interessanter Aspekt des Vortrages sein. Prof. Dr. Wolfgang Behringer, geboren 1956 in München, studierte Geschichte, Politologie und Germanistik. Er war von 1999 bis 2003 Professor in York/England. Seit 2003 ist er Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Veröffentlichungen zur Hexenverfolgung, zur Geschichte der Kriminalität, zur Geschichte des Fliegens und der Kommunikation. Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 17.09.2013 BASSIONA AMOROSA – Kontrabass-Ensemble spielt Populär- Klassisch bis Klassisch-Populär Das internationale Kontrabass-Ensemble BASSIONA AMOROSA spielt am Sonntag, 29. September 2013, um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta ein Konzert mit dem Titel: Populär-Klassisch bis Klassisch-Populär. Auf dem Programm der fünf Musiker stehen Kompositionen von Michael Praetorius, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Giovanni Bottesini, Louis Spohr,

Johann Strauß, Klezmeron (Traditional) und den Beatles. Das Konzert wird veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Das Programm-Konzept Populär-Klassisch bis Klassisch-Populär von BASSIONA AMOROSA mit Roman Patkoló, Andrew Lee, Andrej Shynkevich, Ljubinko Lazic und Klaus Trumpf (Leitung) beschreitet bewusst diesen Weg: mit Könnerschaft und Vielfalt die Möglichkeiten des Kontrabasses aufzuzeigen. In unterhaltsamer, musikalisch vielschichtiger Form, mit Virtuosität, Musikantentum und Spaß beim Musizieren, soll dem Zuhörer ein nie vermutetes Klangerlebnis vermittelt werden. Alle Mitglieder von BASSIONA AMOROSA sind ehemalige Studenten der Meisterklasse von Klaus Trumpf an der Münchener Musikhochschule und mehrfache Preisträger internationaler Musikwettbewerbe. Im September 2003 wurde dem Ensemble in Luzern der Europäische Quartettpreis von der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa verliehen. Preis: 15,-/10,-/5,- € 18.09.2013 Begleitmusik und Knoblauchzöpfe – Sonderführung durch die Malerbuchausstellung von Karl Schaper Hans Schaper führt am Sonntag, 22. September 2013, um 15.00 Uhr durch die Ausstellung „Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta. Die vielfältigen Einflüsse im Werk Schapers durch Vorbilder bei den alten Meistern aus Holland und Frankreich und den Grafikern des 20. Jahrhunderts sowie das Verhältnis zu den literarischen Vorbildern wie Stefan George und Arno Schmidt werden dabei besonders vorgestellt. Der Sohn des Künstlers unternimmt eine Wanderung durch die Hintergründe und Zusammenhänge der farbigen Exponate aus 60 Jahren. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. September 2013 im Malerbuchsaal der Herzog August Bibliothek zu sehen. Preis: 5,-/2,-/1,- € Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 19.09.2013 Original oder originell? Werkstattgespräch über Einbände antiquarischer Neuzugänge der Herzog August Bibliothek Die Einbände antiquarischer Neuzugänge der Herzog August Bibliothek sind das Thema eines Werkstattgespräches mit Katharina Mähler am Donnerstag, 26. September 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughaus. Die Büchersammlung Herzog Augusts d. J. sowie die meisten anderen Sammlungen der Bibliothek präsentieren sich heute mit ihren alten Drucken und Handschriften in einem seit ihrer Entstehungszeit wenig veränderten Erscheinungsbild: Die Schriften werden zum überwiegenden Teil noch von zeitgenössischen Einbänden geschützt. Im Vergleich dazu sollen in diesem Werkstattgespräch diejenigen Bestände betrachtet werden, die in den letzten Jahren durch Schenkung oder antiquarischen Ankauf in die Bibliothek gekommen sind. Dabei wird die materielle Überlieferung mit der großen Vielfalt ihrer Bucheinbände im Fokus stehen. Das Spektrum reicht vom unberührten Originaleinband bis zum historisierenden

Neueinband, von sachgerechter Restaurierung bis zur an Fälschung heranreichenden Überarbeitung. Wann und warum wurden Bücher repariert oder neu gebunden? Welche Materialien und Techniken kamen zum Einsatz? Was ist am Einband original, was nicht? Woran kann man das erkennen? Welche Informationen lassen sich ableiten über die Herkunft der Buchbestände, über Sammler, Händler und Zeitgeist? Welche Relevanz ergibt sich für die buchhistorische Forschung? Diesen und anderen Fragen soll im Rahmen des Vortrags nachgegangen werden. Katharina Mähler ist Buch- und Papierrestauratorin und Handbuchbindemeisterin. Sie arbeitet seit 1992 im Team der Stabsstelle Erhaltung und Restaurierung der Herzog August Bibliothek. Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 23.09.2013 Curt Mast Jägermeister Stiftung erwirbt Portrait Mendelssohns Die Curt Mast Jägermeister Stiftung hat ein bisher unbekanntes Porträt des Aufklärers Moses Mendelssohn (1729–1786) erworben und der Herzog August Bibliothek als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die Curt Mast Jägermeister Stiftung konnte ein Porträt von Moses Mendelssohn erwerben. Das kleinformatige Porträt zeigt ein Brustbild Mendelssohns auf einem elliptischen Elfenbeinplättchen. Der Künstler ist unbekannt, doch weist das Porträt in Gouache-Technik mit wasserlöslichen Farbpigmenten hohe malerische Qualität auf. Es handelt sich um eine Kopie nach dem Bildnis von Johann Christoph Frisch (in Privatbesitz), das nach 1778 datiert wird. Der Philosoph und Übersetzer Mendelssohn gehört zu den profiliertesten Vertretern der Aufklärung in Deutschland und war ein Vorkämpfer der religiösen Toleranz. Als enger Freund seines Altersgenossen Gotthold Ephraim Lessing besuchte er Wolfenbüttel während dessen Zeit als Bibliothekar an der Herzog August Bibliothek. Lessing setzte ihm mit seinem Nathan ein dauerhaftes Denkmal. Das Porträt ergänzt die Gemäldesammlung der Herzog August Bibliothek um ein Stück, das die Epoche der Aufklärung in der Lessingstadt Wolfenbüttel veranschaulicht. 24.09.2013 Junge Forscher auf Lessings Spuren Ein Interview mit Gotthold Ephraim Lessing wurde kürzlich im „Lessing-Journal“ veröffentlicht, zusammen mit zahlreichen weiteren Beiträgen, die Schüler im Rahmen der Wolfenbütteler Schülerseminare über den Dichter verfassten. Eines der beliebtesten Themen der Wolfenbütteler Schülerseminare ist Gotthold Ephraim Lessing, der selbst als Bibliothekar an der Herzog August Bibliothek wirkte und hier zwei seiner Dramen verfasste. Zu dem Leben und Werk des Dichters entstand über viele Jahre hinweg eine Fülle von Texten, die nun in einer Sammlung zusammengestellt und veröffentlicht wurden. Die reich illustrierten Schülerarbeiten zeigen die Vielfalt der Interessen von jungen Forschern sowie viele unterschiedliche Zugänge zu Lessing und zur Lessingstadt Wolfenbüttel. Neben dem nach wissenschaftlichen Kriterien abgefassten Auszug aus einer Facharbeit stehen fiktive Interviews, Briefwechsel und Feuilletonartikel. Sie spannen einen inhaltlichen Bogen von Lessings Situation als Bibliothekar über die in Wolfenbüttel entstandenen Dramen Emilia Galotti und Nathan der

Weise, seine Theaterreform, seine Religions- und Gesellschaftskritik bis hin zum „Wolfenbüttelerlebnis“ einzelner Schülergruppen. Das „Lessing-Journal“ wurde von Wilfried Seyfarth, dem Leiter der Wolfenbütteler Schülerseminare, und Madeleine Kiehlmann herausgegeben. Die Gymnasiallehrerin Kiehlmann, die die Fächer Deutsch und Französisch unterrichtete, wurde zum Ende des Schuljahres 2012/13 nach 10-jähriger Tätigkeit in der Konzipierung und Durchführung der Schülerseminare in den Ruhestand verabschiedet. Sie engagierte sich in Wolfenbüttel besonders für die Arbeit mit ausländischen Schülern und Studierenden der deutschen Sprache, zum Beispiel aus Frankreich und osteuropäischen Ländern. Als ihr Nachfolger ist nun Frank Stuhlmann ins Team der Schülerseminare eingetreten. Der Gymnasiallehrer unterrichtet die Fächer Deutsch und Evangelische Religion an der Großen Schule in Wolfenbüttel und führte in den vergangenen 16 Jahren bereits einmal jährlich ein einwöchiges „Studienlabor“ in der Herzog August Bibliothek durch. Dies wurde zu einem wichtigen Element der Begabten- und Hochbegabtenförderung der Christophorusschule im CJD Braunschweig. Mit der Tätigkeit in der Bibliothek hat Frank Stuhlmann für sich eine neue reizvolle Aufgabe gefunden. Gemeinsam mit Herrn Seyfarth plant er, die Bibliothek als außerschulischen Lernort weiter auszubauen und dabei sowohl Schülerinnen und Schüler der Oberstufe als auch der Sekundarstufe I zu bedenken. Die Schülerseminare werden mittlerweile schon seit mehr als 30 Jahren an der Herzog August Bibliothek angeboten. Sie sind als in der Regel dreitägige Seminare für Kurse der gymnasialen Oberstufe angelegt, in denen die Schüler Inhalte zu einem vorher festgesetzten Thema erarbeiten und dabei zugleich wissenschaftliche Recherchemethoden kennenlernen. Das Lessing-Journal ist im Forum im Meißnerhaus, am Tresen der Bibliotheca Augusta und im Zeughaus zu erwerben. Außerdem kann es im Buchhandel oder beim Harrassowitz Verlag in Wiesbaden bestellt werden. Lessing-Journal. Junge und jüngste Forscher auf Lessings Spuren in Wolfenbüttel. Herausgegeben von Madeleine Kiehlmann und Wilfried Seyfarth, 2013, 195 S. mit 63 s/w-Abb. und 9 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06968-7, € 12,– 25.09.2013 Begleitmusik und Knoblauchzöpfe – Sonderführung durch die Malerbuchausstellung von Karl Schaper Hans Schaper führt am Sonntag, 29. September 2013, um 11.00 Uhr durch die Ausstellung „Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe“ im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta. Die vielfältigen Einflüsse im Werk Schapers durch Vorbilder bei den alten Meistern aus Holland und Frankreich und den Grafikern des 20. Jahrhunderts sowie das Verhältnis zu den literarischen Vorbildern wie Stefan George und Arno Schmidt werden dabei besonders vorgestellt. Der Sohn des Künstlers unternimmt eine Wanderung durch die Hintergründe und Zusammenhänge der farbigen Exponate aus 60 Jahren. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. September 2013 im Malerbuchsaal der Herzog August Bibliothek zu sehen. Preis: 5,-/2,-/1,- € Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de

26.09.2013 Festveranstaltung zum 400. Todestag von Herzog Heinrich Julius Anlässlich des 400. Todestag von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg widmen die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Braunschweigische Geschichtsverein dem bedeutenden Fürsten der Spätrenaissance eine Reihe von Veranstaltungen. Den Auftakt bildet ein Festvortrag am Sonntag, 6. Oktober 2013, um 11.30 Uhr in der Bibliotheca Augusta, in der gleichzeitig eine Ausstellung mit Darstellungen des Leichenzuges aus Holzschnitten von Elias Holwein eröffnet wird. Ebenfalls am Sonntag, 6. Oktober 2013, wird das Ensemble „Capella de la Torre“ um 18 Uhr in der Augusteerhalle ein Konzert zu Ehren von Heinrich Julius spielen. Umrahmt wird die Veranstaltung von einem internationalen Symposion zum Thema „Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (1564-1613): Politiker und Gelehrter mit europäischem Profil“, das sich über drei Tage dem Leben und Wirken des Herzogs zuwendet. Festveranstaltung und Ausstellung Bei der Festveranstaltung um 11.30 Uhr wird nach einer Begrüßung durch den Direktor der Herzog August Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer, Brage bei der Wieden als Vorsitzender es Braunschweigischen Geschichtsvereins über „Die Repräsentation von Herzog, Hof und Herrschaft im Trauerzug von 1613“ sprechen. Herzog Heinrich Julius setzte mit eigenen Akzenten das landesherrliche Reformprogramm seines Vaters Herzog Julius fort und agierte zudem reichsweit. Darüber hinaus war er juristisch, naturwissenschaftlich und literarisch außerordentlich aktiv und förderte Theaterleute, Musiker und Gelehrte. Nach seinem Tode wurde er in der Wolfenbütteler Hauptkirche beigesetzt. Die zum Anlass des 400. Todestages von Herzog Heinrich Julius konzipierte Ausstellung im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta zeigt Objekte aus den Anfängen des 17. Jahrhunderts. Neben Darstellungen eines Leichenzuges aus Holzschnitten von Elias Holwein aus dem Jahr 1613 wird ein 2,5 Meter großer Stich von Prag präsentiert. Konzert In Erinnerung an die Rolle Herzog Heinrich Julius’ als Förderer der höfischen Musik spielt am Abend um 18.00 Uhr das Ensemble Capella de la Torre unter Leitung von Katharina Bäuml Funeralmusik und Werke der Komponisten Michael Praetorius, Thomas Mancinus und Hans Leo Hassler, die dem Herzog gewidmet waren. Die Capella de la Torre, gegründet 2005, zeichnet sich besonders durch ihre historische Aufführungspraxis aus. Leitgedanke des Ensembles ist es, die reiche und bislang wenig beachtete Musik aus Mittelalter und Renaissance mit authentischen Instrumenten zur Aufführung zu bringen. Arne Spohr (Bowling Green, USA) gibt eine Einführung und übernimmt die Moderation. Das Konzert ist eine gemeinsame Veranstaltung des Herzog August Bibliothek, des Braunschweigischen Geschichtsvereins, der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. und des Michael Praetorius Collegiums Wolfenbüttel. Symposion Wissenschaftler aus aller Welt tauschen sich in dem Symposion „Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (1564-1613): Politiker und Gelehrter mit europäischem Profil“ vom 7. bis 9. Oktober aus. Die Vorträge der öffentlichen Tagung finden in der Augusteerhalle und im Bürgersaal des Wolfenbütteler Rathauses zu den Themen: „Landesherr und Reichspolitik“, „Stadtrepublikanismus und Fürstensouveränität“, „Repräsentatives Bauen und Kunst“, „Gelehrter und Dramatiker“ sowie „Höfische Kultur und Wissenschaften“ statt. Die Leitung haben Ulrike Gleixner, Werner Arnold und Brage Bei der Wieden inne. Das Symposion wird finanziell

gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der STIFTUNG NORD/LB . ÖFFENTLICHE. Der Eintritt zum Festvortrag am Sonntag, 6. Oktober 2013 um 11.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta ist frei. Karten zum Konzert von Capella de la Torre um 18.00 Uhr sind an der Abendkasse erhältlich: 15,-/10,-/3,- Euro Die Ausstellung anlässlich des 400. Todestages von Herzog Heinrich Julius ist vom 6. Oktober bis 29. November 2013 im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr Eintritt: 5,-/2,-/1,- Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 02.10.2013 70.000 Drucke des 17. Jahrhunderts online! Dank der richtungsweisenden Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnte bereits ein großer Teil von den rund 300.000 im Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17) digitalisiert werden. Damit stehen heute bedeutende Teile unseres kulturellen Erbes mit Werken aus der Philosophie, Medizin, Recht und Theologie oder herausragende literarische Werke von Opitz, Gryphius oder Grimmelshausen jedem Interessierten online frei unter www.vd17.de zur Verfügung. Möglich geworden ist diese Leistung durch das Zusammenwirken von mittlerweile 18 deutschen Bibliotheken, die, organisiert von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, einem Masterplan zur Digitalisierung der Drucke des 17. Jahrhunderts folgen. Im Rahmen dieses Masterplanes, der die möglichst vollständige Digitalisierung der verzeichneten Werke vorsieht, überführt die Herzog August Bibliothek in einem auf drei Jahre angelegten Projekt etwa 5.000 Werke der so genannten „Mainstream“-Literatur in digitale Form, wodurch sich die dann in der VD 17 Datenbank zur Verfügung stehenden Digitalisate auf insgesamt 70.000 summieren werden. Die Auswahl der zum „Mainstream“ zugeordneten Literatur setzt sich aus besonders zentralen und weit verbreiteten Titeln des 17. Jahrhunderts zusammen, bei denen eine hohe Bedeutung für die Forschung vermutet werden kann. Kriterium für die Auswahl der Werke ist der Nachweis von wenigstens einem Exemplar im Bestand von mindestens drei der am VD 17 beteiligten Bibliotheken. Dieser Beitrag zur Umwandlung der in deutschen Bibliotheken aufbewahrten Drucke in digitale Form schafft die Grundlage für neue Forschungsfragen. Während bisher tendenziell einzigartige Bestände auch unter dem Gesichtspunkt der bestandsschonenden Nutzung digitalisiert wurden, stammt die Anregung zu einer Hinwendung zu „Mainstream-Literatur“ auch aus der Forschung selbst. Hohe Auflagen und weite Verbreitung von Werken lassen Rückschlüsse für alle Fachgruppen der Geisteswissenschaften zu und sind nicht zuletzt für die Lehre von großer Bedeutung. Die systematische Digitalisierung der schriftlichen Quellen ist eine der zentralen Voraussetzungen für die Entwicklung der „Digital Humanities“ – zu Deutsch „digitale Geisteswissenschaften“ –, die durch die Anwendung von computergestützten Verfahren auf der Grundlage digitaler Ressourcen den Geistes- und Kulturwissenschaften neue Fragestellungen eröffnen. Nach dem Vorbild bereits durchgeführter Massendigitalisierungsprojekte wird die Herzog August Bibliothek im Laufe des Projekts insgesamt rund 750.000 Seiten digitalisieren. Die Digitalisate

werden dabei mit strukturellen Metadaten zur Navigation versehen und neben den bibliographischen Angaben wie Titel und Verfasser werden weitere Personen, Widmungseinträge und deren Verfasser sowie Gattungsbegriffe, wie Leichenpredigt oder Flugschrift, erfasst. 08.10.2013 Was gibt es Neues im Internet? – Werkstattgespräch Dietrich Parlitz, Leiter der Stabsstelle EDV der Herzog Bibliothek Wolfenbüttel, berichtet am Donnerstag, 17. Oktober 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses über „Was gibt es Neues im Internet? Das Internet ist schon lange nicht mehr nur eine simple Drahtverbindung zwischen PCs, mit denen E-Mails ausgetauscht werden. Unser gesamter Lebensraum ist mehr oder weniger digitalisiert und direkt oder indirekt vernetzt. Telefone, Kameras, Fernseher, Spielkonsolen, aber auch Heizungsanlagen, Autos, Geldautomaten, Supermarktkassen – alles ist angeschlossen. Rasante technische Entwicklungen haben die Mensch-Maschine-Interaktion dramatisch vereinfacht und ein grenzenloses attraktives „Mitmach-Internet“ für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung entstehen lassen. Doch in welchem Verhältnis stehen Chancen und Risiken dieser vernetzten Welt zueinander, wie sieht es mit den Technologiefolgen aus? Das Geschäft mit Datensicherheitslösungen boomt und Fragen des Datenschutzes schreiben täglich neue Schlagzeilen. Das Werkstattgespräch wirft seit 10 Jahren in regelmäßigen Abständen einen kritischen Blick auf die Entwicklung des Internets und stellt Zahlen, Thesen und Studien führender Köpfe des Internet-Zeitalters gegenüber. Nützliche und kuriose Internetfundstellen sowie neue Anwendungen und Begriffe werden in praktischen Beispielen vorgestellt und als Arbeitsmittel im Forschungs- und Bibliotheksbereich diskutiert. Dr. Dietrich Parlitz studierte Physik und Psychologie in Göttingen und Oldenburg und arbeitete anschließend im Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (HMT-Hannover) mit neurowissenschaftlichen Untersuchungsverfahren an Projekten über multimodale Lernvorgänge, Wissenserwerb und -repräsentation im menschlichen Gehirn. Seit 2000 leitet er die Stabsstelle EDV der Herzog August Bibliothek. Eintritt: frei Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 10.10.2013 Die gottlosen und die frommen Humanisten – Vortrag Thomas Kaufmann (Göttingen) hält am Montag, 14. Oktober 2013, um 19.00 einen öffentlichen Abendvortrag mit dem Titel: „Die gottlosen und die frommen Humanisten im Spiegel der Forschung“ im Rahmen der Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung „Wie fromm waren die Humanisten?“ in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta. Die Religion der Humanisten enthält ebenso mittelalterliche wie in die Neuzeit weisende Züge, die man mit einer Entwicklung der europäischen Religionsgeschichte in Verbindung bringen kann. Dazu ist etwa die Tendenz zur historischen Kritik zu zählen, das relative Desinteresse an dogmatischen Aussagen im Sinne des christlichen Glaubens, verbunden mit distanzierenden Haltungen gegenüber seinen amtlichen Repräsentanten. Offenbar nahmen die Humanisten das

zeitgenössische Kirchenwesen nicht als eine fixierte doktrinale Einheit wahr. Als kulturelle Bewegung dürfte der Humanismus die städtischen Gesellschaften des Spätmittelalters tiefgreifend beeinflusst, aber auch über die Städte hinaus gewirkt haben. Die Religion der Humanisten ist als optionaler Rahmen dessen zu verstehen, was um 1500 über Religion gedacht werden konnte. Dieser Ansatz wirft eine andere Perspektive auf die zeitgenössische Religionskultur als der frömmigkeitsgeschichtliche, der im Ganzen die hochgradige Stabilität des kirchlichen Christentums herausgestellt hat. Prof. Dr. Thomas Kaufmann lehrt an der Theologischen Fakultät der Georg-August- Universität Göttingen und ist Mitglied im Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung, in der Kommission für die Erforschung des Spätmittelalters an der Göttinger Akademie der Wissenschaft und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Eintritt: frei Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 10.10.2013 Der Leichenzug von Heinrich Julius – Sonderführung Anlässlich des 400. Todestages von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (1564-1613) zeigt die Herzog August Bibliothek in diesen Wochen im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta eine Ausstellung in Erinnerung an den Fürsten. In einer Sonderführung am Donnerstag, 17. Oktober 2013, um 16 Uhr, erläutert Hartmut Beyer, Mitarbeiter der Forschungsabteilung, die ausgestellten Objekte. Gezeigt wird zum einen ein 2,5 Meter großer Stich mit der Stadtansicht Prags zur Blütezeit Kaiser Rudolfs II. aus dem Jahr 1618. Herzog Heinrich Julius hielt sich lange Zeit am Prager Hof auf, unter anderem in der Funktion eines kaiserlichen Beraters. Neben dem Prag-Stich präsentiert die Herzog August Bibliothek eine Auswahl von Blättern eines Holzschnittes vom herzoglichen Formenschneider und Drucker Elias Holwein, die den Leichenzug zum Begräbnis Heinrich Julius’ am 4. Oktober 1613 in der Wolfenbütteler Hauptkirche zeigen. In eindrucksvoller Manier porträtierte Holwein neben den Angehörigen des Herzogs auch berühmte Persönlichkeiten wie den Oberhofprediger Basilius Sattler oder Kapellmeister Michael Praetorius. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. November 2013 im Malerbuchsaal der Herzog August Bibliothek zu sehen. Eintritt: 5,-/2,-/1,- € Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de 22.10.2013 Cuarteto Arriaga spielt erneut in der Augusteerhalle Das Ensemble Cuarteto Arriaga (Leipzig) mit Aitzol Iturriagagoitia (Violine), Rodrigo Bauzá (Violine), Miguel Ángel Lucas (Viola) und Damien Ventula (Violoncello) tritt am 27. Oktober 2013, um 19.00 Uhr, erneut in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta auf. Nach dem fulminanten Erfolg im vergangenen Jahr wird das Cuarteto Arriaga (Madrid/Leipzig) in einem spanisch-russischen Programm von Carreño das Streichquartett h-Moll, von Turina die Serenata op. 87 und das große 3. Streichquartett von Tschaikowsky zur Aufführung bringen.

Im Cuarteto Arriaga, benannt nach dem spanischen Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, haben sich vier Musiker aus Spanien, Argentinien und Frankreich zusammengeschlossen. Das Ensemble gehört mittlerweile zu den besten Quartetten der Gegenwart. Musikalische Höhepunkte waren bislang Konzerte unter anderem in der Wigmore Hall in London, beim Festival „Musika-Música“ in Bilbao, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, im Gewandhaus Leipzig, im Königlichen Palast in Madrid und beim Kammermusikfest Lockenhaus. Das Repertoire des Quartetts reicht von den großen Klassikern der Gattung bis zu den jüngsten lebenden Komponisten. Ein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der spanischen und lateinamerikanischen Musik, deren Präsentation ihnen ein großes Anliegen ist. Das Konzert des Louis Spohr Musikforums Braunschweig e.V. findet in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek statt. Eintritt: frei – Spenden sind willkommen Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de